DE4302036C2 - Als Wechseldrossel ausgeführtes Steuerorgan - Google Patents
Als Wechseldrossel ausgeführtes SteuerorganInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein druckmittelbetriebenes Steuerorgan gemäß
Oberbegriff von Anspruch 1.
Im Stand der Technik sind derartige druckmittelbetriebene Steuerorgane
nach Art eines Drosselrückschlagventils allgemein bekannt und weisen ein
Gehäuse auf, dessen Durchströmquerschnitt bei geöffnetem Steuerorgan,
d. h. bei freiem Durchgang, durch eine Gehäusebohrung und in gedrossel
ter Stellung durch ein hubbewegliches Drosselorgan und dessen Sitz im
Gehäuse begrenzt ist.
Aufgrund des begrenzten Einbauraumes ist es wichtig, die hydrostatischen
Getriebe möglichst kompakt zu bauen. Daraus resultiert, daß die Ver
stellsysteme klein gehalten und somit vom Systemdruck gespeist werden
müssen, um eine sichere Verstellung in allen Betriebssituationen zu
gewährleisten.
Ein Mangel dieser Verstellungen ist, daß große Verstellzeiten nur durch
sehr kleine Blenden realisiert werden können. Dabei ist es wichtig für
das Fahrverhalten eines Fahrzeuges, daß die Verstellzeit vom kleinen
Schluckvolumen zum großen Schluckvolumen in der Regel größer sein
muß als die vom großen Schluckvolumen zum kleinen. Das trifft z. B.
zu, wenn der Fahrer bei hoher Fahrzeuggeschwindigkeit den Verstell
motor auf großen Schwenkwinkel stellt und der vergrößerte Förderstrom
des Motors nicht von der Pumpe aufgenommen werden kann. Damit
kommt es zu extrem hohen Verzögerungswerten des Fahrzeuges.
Darüber hinaus kann es bei sehr kleinen Drosselquerschnitten der be
kannten Steuerorgane zum Zusetzen derselben durch in dem zu dros
selnden Fluid mitgeführte Verunreinigungen kommen.
Außerdem ist sowohl bei gebohrten als auch bei in die Mantelfläche
eines Drosselorgankegels eingeschliffenen Drosselquerschnitten der ferti
gungstechnische Aufwand erheblich.
Demzufolge besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein als Drossel
rückschlagventil ausgebildetes Steuerorgan bereitzustellen, das große
Verstellzeiten über sehr kleine Drosselquerschnitte ermöglicht, selbst
reinigend ist, in engen Toleranzen, technologisch einfach und kostengün
stig gefertigt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebe
nen Merkmale gelöst.
Danach besteht das in unterschiedliche Richtungen durchströmbare
druckmittelbetriebene Steuerorgan nach Art eines Drosselrückschlagventils
aus einem Gehäuse und ist zum Steuern oder Regeln von hydraulischen
Systemen vorgesehen. Das Steuerorgan hat je nach Durchströmrichtung
einen Durchströmquerschnitt bei geöffnetem Steuerorgan, d. h. bei freiem
Durchgang, der durch eine Gehäusebohrung und bei gedrosselter Stellung
durch ein hubbewegliches Drosselorgan und dessen Sitz im Gehäuse
begrenzt ist. Der Sitz des Drosselorgans ist durch eine sich an die
Bohrung des Durchströmquerschnittes anschließende, kegelstumpfförmige
Verengung gebildet, in die mindestens zum Teil die Form eines n-seiti
gen Pyramidenstumpfes eingearbeitet ist. Die Anzahl der Seiten des
Pyramidenstumpfes beträgt vorzugsweise drei oder vier.
Das Drosselorgan steht mit seiner Oberfläche je nach Ausbildung des
Pyramidenstumpfes in der Kegelform in Punktkontakt, wenn ebene
Seitenflächen des Pyramidenstumpfes gemäß einem bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiel vollständig ausgebildet sind, oder in Linienkontakt, wenn der
Pyramidenstumpf gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel nur teilweise
in die Kegelform eingearbeitet ist, d. h. nur ebene Teilflächen, die sich
von den Kanten erstrecken, ausgebildet sind. Zwischen der Oberfläche
des Drosselorgans und der Pyramidenstumpfoberfläche verbleibt ein freier
Querschnitt, der der Drosselquerschnitt ist.
Das Drosselorgan ist gemäß noch einem weiteren Ausführungsbeispiel mit
einer gekrümmten Oberfläche versehen und ist z. B. eine Kugel, ein
Ventilkegel oder Ventilkegelstumpf.
Das wechselseitig beaufschlagbare Steuerorgan kann zweckmäßig auch so
ausgebildet sein, daß sich in Strömungsrichtung sowohl vor als auch
hinter dem Drosselorgan ein wie oben beschriebener Sitz befindet.
Die Drosselwirkung wird durch die von der beschriebenen Sitzgeometrie
definierten, freien Querschnittflächen erzielt, wobei der engste Drossel
querschnitt und damit die stärkste Drosselwirkung bei am Sitz anliegen
dem Drosselorgan, d. h. bei einer gegen den Sitz drückenden Strömung,
und der weiteste Drosselquerschnitt und damit die geringste Drosselwir
kung bei vom Sitz abgehobenen Drosselorgan, d. h. bei einer das Drossel
organ vom Sitz wegdrückenden Strömung gebildet wird.
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Steuerorgans mit der so ausgebildeten
Sitzform in Verbindung mit dem Drosselorgan der beschriebenen Art
besteht darin, daß die für große Verstellzeiten des Steuerorgans in z. B.
hydraulischen Antriebssystemen erforderlichen sehr kleinen Drosselquer
schnitte je nach Stärke der Ausbildung des Pyramidenstumpfes in der
Kegelform des Sitzes des Drosselorgans gewährleistet sind. Weitere
Vorteile bestehen darin, daß es selbstreinigend ist, fertigungstechnologisch
z. B. durch plastisches Einprägen der Pyramidenstumpfform kostengünstig
ist und für die Gewährleistung enger Fertigungstoleranzen geeignet ist.
Die Fertigungstoleranzen sind im wesentlichen durch die Herstellungs
toleranzen des Prägewerkzeuges bestimmt. In der Serienfertigung fallen
diese Toleranzen jedoch weg. Für eine eingesetzte handelsübliche Kugel
lagerkugel sind die Toleranzen im Kugeldurchmesser, die im Mikrometer
bereich liegen, ebenfalls vernachlässigbar. Damit ergibt sich ein als
Drosselrückschlagventil ausgeführtes Steuerorgan, das fertigungstechnisch
erhebliche Vorteile besitzt und in der weniger gedrosselten Stellung
(Kugel hebt vom Sitz ab) die extrem kleinen Drosselquerschnitte ver
größert und sich so selbst reinigt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung darge
stellten bevorzugten Ausführungsbeispiels eines als eine Wechseldrossel
bzw. ein Drosselrückschlagventil ausgeführten Steuerorgans für eine
Anwendung in hydraulischen Systemen eines hydrostatischen Getriebes,
bestehend aus Verstellpumpe und Verstellmotor, näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 das Schaltbild eines hydrostatischen Getriebes;
Fig. 2 den Aufbau eines als Wechseldrossel ausgeführten Steuerorgans
nach dem Stand der Technik;
Fig. 3a den Aufbau eines als Wechseldrossel ausgeführten erfindungs
gemäßen Steuerorgans;
Fig. 3b den Aufbau eines als Wechseldrossel ausgeführten erfindungs
gemäßen Steuerorgans mit einer Feder zum Andrücken der
Kugel; und
Fig. 4 die graphische Darstellung der Abhängigkeit des geometrischen
Drosselquerschnittes von der Anzahl der Pyramidenstumpfseiten,
vom Neigungswinkel der Pyramidenstumpfseiten gegenüber der
Pyramidenstumpfgrundfläche und vom Kugeldurchmesser.
In Fig. 1 ist ein vereinfachter hydraulischer Schaltplan eines hydrostati
schen Getriebes, bestehend aus Verstellpumpe und Verstellmotor, darge
stellt. Die Druckölversorgung eines Hydromotors 14 geschieht über ein
Rückschlagventil 12, welches den jeweils höheren Druck der Leitung A
und B durchläßt. Ein elektrisches Schaltventil 13 ermöglicht das Schal
ten des Hydromotors 14 auf minimales und maximales Schluckvolumen.
Zwischen einem Servokolben 15 des Motors 14 und dem Schaltventil 13
ist ein als Wechseldrossel bzw. Drosselrückschlagventil ausgeführtes
Steuerorgan angeordnet, das beim Schalten zum kleinen Schluckvolumen
eine kleine Blende 16 mit dem Drosselrückschlagventil 17 umgeht und so
kleine Verstellzeiten ermöglicht. In der gezeigten Schaltstellung des
Schaltventiles 13, in der zum großen Schluckvolumen verstellt wird, sperrt
das Drosselrückschlagventil 17, und der Volumenstrom wird infolge der
kleinen Blende 16 stark begrenzt. Dadurch erfolgt das Verstellen des
Hydromotors 14 zum großen Schluckvolumen in einer relativ großen Zeit.
In Fig. 2 ist ein als Drosselrückschlagventil ausgeführtes bekanntes
Steuerorgan gezeigt. Die Drosselfunktion ergibt sich entweder durch
einen zwischen dem Steuerorgan und einer zentralen Drosselbohrung
freigegebenen, z. B. gebohrten Drosselquerschnitt 18 oder durch einen
Drosselquerschnitt 19, der durch das Einschleifen eines Schlitzes in den
Drosselorgankegel, d. h. in die Mantelfläche des Drosselorgans, entsteht.
Fertigungstechnisch ist beides sehr aufwendig. Darüber hinaus ist es sehr
schwierig, den Öffnungsquerschnitt in engen Toleranzen zu fertigen; das
gilt insbesondere für Querschnitte, die einem Bohrungsdurchmesser von
0,2 mm entsprechen. Der große Vorteil eines Drosselorgans mit einer
eingeschliffenen Kerbe ist, daß diese Ausführung selbstreinigend ist, da
der Drosselorgankegel bei umgekehrter Strömungsrichtung abhebt und
sich somit Schmutzpartikel wieder lösen können. Das trifft bei der
gebohrten Variante nicht zu; eine mit 0,2 mm Durchmesser gebohrte
Drossel kann aus Zuverlässigkeitsgründen (Verschmutzungsgefahr) nicht
eingesetzt werden.
Nach Fig. 3 besteht das als Drosselrückschlagventil erfindungsgemäß
ausgeführte Steuerorgan 1 aus einem Gehäuse 6, einem Zulauf-/Ablauf
querschnitt 10 (je nach Strömungsrichtung), einem in einer Kegelform
ausgebildeten Übergang zu einem Durchströmquerschnitt 2, wobei in den
Kegel 4 ein regelmäßiger Pyramidenstumpf mit vier ebenen Seitenflächen
eingearbeitet und so der Sitz eines kegelförmigen Drosselorgans 5 gebil
det ist, das durch einen Querstift 7 gegen Herausfallen der Kugel aus
dem Steuerorgan gesichert ist. Zwischen dem Querstift 7 und der Kugel
5 kann eine Schließfeder für die Kugel 5 vorgesehen sein.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel ist für die Strömungsrichtung
9, bei der die Kugel 5 in Kontakt mit dem Sitz 3, 4 ist, der geome
trische Drosselquerschnitt durch die freien Flächen zwischen den Kon
taktpunkten der Kugeloberfläche an den Pyramidenstumpfseitenflächen
und der Pyramidenstumpfkontur 3 definiert, bezogen auf die dem engsten
geometrischen Querschnitt entsprechende Ebene.
Für die Strömungsrichtung 8, bei der die Kugel 5 nicht mit dem Sitz 3,
4 in Kontakt ist, ist der Drosselquerschnitt als die zwischen Kugelober
fläche und Pyramidenoberfläche freigegebene Fläche definiert, bezogen
auf die dem engsten geometrischen Querschnitt entsprechende Ebene.
Zwischen diesen beiden Grenzdrosselquerschnitten, d. h. zwischen freiem
Durchgang bei geöffnetem Drosselrückschlagventil (Strömungsrichtung 8),
und voll gedrosselter Stellung (Strömungsrichtung 9, Kugel 5 am Sitz 3,
4 anliegend), verändert sich der Drosselquerschnitt je nach den Strö
mungsverhältnissen durch das Drosselrückschlagventil.
Claims (10)
1. Druckmittelbetriebenes Steuerorgan (1) nach Art eines Drosselrück
schlagventiles für hydraulische Systeme, mit einem Gehäuse (6),
dessen Durchströmquerschnitt (2) bei geöffnetem Steuerorgan, d. h.
bei freiem Durchgang, durch eine Gehäusebohrung, und in gedrossel
ter Stellung von einem hubbeweglichen Drosselorgan (5) und dessen
Sitz im Gehäuse begrenzt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der in einem Bereich einer kegelstumpfförmigen Verengung der
Gehäusebohrung eingearbeitete Sitz (3, 4) des Drosselorgans (5) die
Form eines n-seitigen Pyramidenstumpfes (3) hat.
2. Steuerorgan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Pyramidenstumpf (3) im Bereich des Sitzes (3, 4) des Drosselorgans
(5) vollständig aus der Kegelform (4) herausgearbeitet ist, so daß
ebene Flächen die Kanten des Pyramidenstumpfes verbinden.
3. Steuerorgan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Pyramidenstumpf (3) im Bereich des Sitzes (3, 4) des Drosselorgans
(5) nicht vollständig aus der Kegelform (4) herausgearbeitet ist, so
daß der Pyramidenstumpf (1) nur in seinen Kantenbereichen
ausgebildet ist.
4. Steuerorgan nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anzahl n der Seiten des Pyramidenstumpfes (3) des Sitzes (3, 4) des
Drosselorgans (5) mindestens drei beträgt.
5. Steuerorgan nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Anzahl n der Seiten des Pyramidenstumpfes (3) des Sitzes (3, 4) des
Drosselorgans (5) mindestens vier beträgt.
6. Steuerorgan nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Drosselorgan eine gekrümmte Oberfläche hat.
7. Steuerorgan nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Drosselorgan (5) eine Kugel ist.
8. Steuerorgan nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Drosselorgan (5) ein Ventilkegel ist.
9. Steuerorgan nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Drosselorgan (5) ein Ventilkegelstumpf ist.
10. Steuerorgan nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich zwei Sitze für das Drosselorgan (5) mit minde
stens zum Teil ausgebildetem Pyramidenstumpf gegenüberliegen; und
sich das zwischen den Sitzen befindliche Drosselorgan (5) je nach
Strömungsrichtung (8, 9) an den zugegehörigen Sitz im Gehäuse
anlegt und zwischen sich und dem Pyramidenstumpf einen entspre
chenden Drosselquerschnitt begrenzt.
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