DE4300661A1 - Schaltungsanordnung zur Ankopplung eines Rechners an ein Controllernetz - Google Patents
Schaltungsanordnung zur Ankopplung eines Rechners an ein ControllernetzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Ausbildung
eines Knotens durch Ankopplung eines in einem abgeschlossenen
Gehäuse untergebrachten Rechners an ein Controllernetz, über das
Datensignale von bzw. zu Sensoren/Aktoren übertragen werden,
wobei der Rechner mit einer speziellen Netzanpassung versehen
ist.
Controller-Netzwerke dienen dazu, komplexere Systeme zu steuern,
und zwar in Abhängigkeit von im System auftretenden Parametern
bzw. äußeren Einflüssen. Im System auftretende Parameter werden
dabei mit Sensoren gemessen und Stellglieder durch Aktoren
entsprechend verändert. Als Knoten des Netzwerks können auch
Schnittstellen zur Benutzerebene dienen, über die auf die
Vorgänge im Netzwerk eingewirkt werden kann. Eine übliche
Realisierung eines solchen Netzwerkes verwendet einen Datenbus,
über den die gesamte Netzwerkkommunikation abgewickelt wird.
Andere Netzwerksysteme benutzen Kommunikationsringe o.a.
Derartige Controllernetzwerke unterscheiden sich von anderen
Netzwerken, beispielsweise Kommunikationsnetzwerken, wie
Ethernet dadurch, daß die übertragenen Datensignale vergleichs
weise kurz sind und daß eine höhere Echtzeitanforderung gestellt
wird, da die Aktoren unter Umständen auf bestimmte Parameter nur
mit einer minimalen Verzögerung reagieren müssen, um ein Funk
tionieren der Gesamtsteuerung zu gewährleisten.
Ein Beispiel für ein derartiges Controllernetz ist die Steuerung
eines Kraftfahrzeugs. Über einen Autobus werden dabei zahlreiche
Signale von verschiedensten Sensoren übertragen, um Aktoren zu
Reaktionen zu veranlassen. Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß
beispielsweise ein eine Vollbremsung auslösendes Signal im Netz
nur eine geringe Verzögerung erfahren darf, wenn ein solches
Controllernetz in einem Kraftfahrzeug funktionieren soll.
Die Implementierung eines Netzwerkknotens mit Hilfe eines Rech
ners, üblicherweise eines Personnellcomputers (PC), erfolgt
dadurch, daß in den Rechner eine Netzwerkkarte eingesetzt wird,
die mit der für die Kommunikation mit dem Netzwerk erforder
lichen Hardware und Software ausgestattet ist.
Die zunehmende Verkleinerung von Rechnergehäusen, beispielsweise
in Form von Laptops oder Notebooks, führt dazu, daß keine oder
nur noch eine ganz geringe Anzahl von Einsteckplätzen für Zu
satzkarten zur Verfügung steht. Diese Einsteckplätze sind häufig
belegt, so daß Rechner in solchen Gehäusen für den Anschluß an
Controllernetzen nicht geeignet sind.
Für ein Kommunikationsnetzwerk, nämlich Ethernet, ist es be
kannt, den Einsatz einer in den Rechner eingesetzten Netzwerk
karte dadurch zu vermeiden, daß ein Vorschaltgerät verwendet
wird, das über eine serielle oder parallele Schnittstelle, wie
sie an allen Rechnern vorhanden ist, an den Rechner angeschlos
sen wird. Dabei entsteht das Problem, daß über die standardmäßig
vorhandene Schnittstelle des Rechners, beispielsweise den
Druckerport, Signale nur mit einer geringen Frequenz übertragen
werden, so daß die Übertragungsbandbreite wesentlich geringer
ist als die im Netzwerk verwendeten Übertragungsgeschwindigkei
ten. Da somit an dem Vorschaltgerät viel mehr Datensignale pro
Zeiteinheit auflaufen können, als über die Standardschnittstelle
des Rechners übertragbar sind, ist das Vorschaltgerät mit Puf
ferspeichern versehen, die Datenhäufigkeitspitzen abpuffern
sollen. Sollen dabei keine Daten verloren gehen, müssen diese
Pufferspeicher voluminös sein. Das Abarbeiten der erforderlichen
Übertragung der zwischengespeicherten Puffersignale erfolgt beim
Auftreten einer relativ geringen Datensignalhäufigkeit in dem
Netzwerk. In dieser Technologie können im Netzwerk ausgesandte
Datensignale erheblich verzögert zum Rechner gelangen, so daß
eine erforderliche Reaktion unter Umständen um Sekunden verspä
tet ausgelöst wird. Dies ist bei Kommunikationsnetzwerken, wie
Ethernet, tragbar, da beispielsweise ein um wenige Sekunden
verzögert ausgeführter Druckbefehl in der Praxis regelmäßig
keine Nachteile mit sich bringt. Für ein Controllernetzwerk, das
aus den obenerwähnten Gründen Reaktionsverzögerungen in der
genannten Größenordnung nicht verträgt, ist daher diese bekannte
Technologie nicht anwendbar.
Um dennoch Rechner als Knoten an ein Controllernetz anschließen
zu können, ohne in den Rechner eine Netzwerkplatine einsetzen zu
müssen, ist erfindungsgemäß bei einer Schaltungsanordnung der
eingangs erwähnten Art vorgesehen, daß ein vom Rechner separat
angeordnetes Vorschaltgerät an das Controllernetz angeschlossen
ist und über eine übliche serielle oder parallele Schnittstelle
mit dem Rechner verbunden ist und daß das Vorschaltgerät zur
Reduktion der auf den Rechner übertragenen Datenmenge durch
Selektion von Daten und/oder Übernahme von einfachen Teilfunk
tionen des Knotens ausgelegt ist.
In prinzipiell gleicher Weise wie beim Kommunikationsnetzwerk
wird somit für die Ankopplung eines Rechners an ein Controller
netz ein Vorschaltgerät verwendet, dessen Funktion zur Anpassung
an den Übertragungs-Flaschenhals durch die Standard-Schnitt
stelle des Rechners nicht oder zumindest nicht ausschließlich
darin besteht, Datensignale zwischenzuspeichern, sondern das so
ausgebildet ist, daß es nur einen Teil der auf dem Netz zum
Knoten übertragenen Datenmenge auf den zugehörigen Rechner über
die Schnittstelle überträgt und somit die Übertragungsbelastung
der Schnittstelle so reduziert, daß deren geringe Bandbreite
ausreichend ist, um einen quasi Echtzeitbetrieb zu ermöglichen.
Das Vorschaltgerät ist dabei mit einer eigenen Intelligenz in
Form eines Mikrocontrollers oder Mikroprozessors ausgestattet,
die so programmiert ist, daß sie beispielsweise an alle Knoten
des Netzwerks ausgesandten Datensignale, die für den speziellen
Knoten nicht relevant sind, aussortiert und nicht zum Rechner
weiterleitet. Ferner können Knotenfunktionen, die mit einer
einfachen Struktur durchgeführt werden können, von dem Vor
schaltgerät erledigt werden, so daß ebenfalls eine Übertragung
dieser Signale auf den Rechner entfallen kann.
Beispielsweise können bestimmte Wenn-Dann-Reaktionen durch das
Vorschaltgerät ausgelöst werden, ohne daß hierfür die kompli
ziertere Struktur des Rechners erforderlich ist. Ebenso können
beispielsweise einfache Systemparameter, wie beispielsweise die
Motortemperatur eines Fahrzeugs, in regelmäßigen Abständen bzw.
in Übertragungspausen vom Rechner auf das Vorschaltgerät über
tragen und dort in einem Speicher abgelegt werden. Wird nun die
Abfrage der Temperatur über das Netz an diesen Knoten gerichtet,
kann das Antwortsignal vom Vorschaltgerät ausgesandt werden,
ohne daß hierfür eine momentane Abfrage der Temperatur über den
Rechner erforderlich ist. Dieses Verfahren läßt sich naturgemäß
nur für relativ langsam (im Sekundenbereich) ändernde Parameter
einsetzen.
Die vom Vorschaltgerät durchgeführten speziellen Funktionen für
den Knoten können im Vorschaltgerät fest programmiert sein,
beispielsweise in einem EPROM. Es ist aber auch möglich, das
jeweilige Programm über den Rechner und die Standardschnitt
stelle auf das Vorschaltgerät in einen entsprechenden Speicher
(RAM) herunterzuladen. Dies hat den Vorteil, daß ggf. auch
während des Prozesses Änderungen der Funktion des Vorschaltge
räts heruntergeladen und somit realisiert werden können.
Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße Vorschaltgerät
zusätzlich auch Pufferspeicher aufweisen, falls bei einer Daten
signalhäufung nicht so viele Datensignale durch das Vorschaltge
rät ausselektiert werden können, daß eine störungsfreie Über
tragung über die Standardschnittstelle zum Rechner möglich ist.
In diesem Fall ist es zweckmäßig, daß das Vorschaltgerät eine
Einrichtung zum Versehen der vom Netz ankommenden Datensignale
mit Zeitmarken aufweist, damit der Rechner in der Lage ist, eine
zeitliche Relation zwischen den zwischengespeicherten, vom Netz
auf das Vorschaltgerät übertragenen Datensignale herzustellen.
Aufgrund der erfindungsgemäß durchgeführten Selektion der Daten
signale durch das Vorschaltgerät wird die durch eine etwaige
Zwischenspeicherung hervorgerufene Verzögerung so gering gehal
ten, daß sie auch für Controllernetze tragbar ist.
Die Erfindung soll im folgenden anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
Personalcomputers mit zwei Schnittstellen,
einem in die Schnittstellen einsteckbaren Vor
schaltgerät und einem Bus eines Netzwerkes, an
den das Vorschaltgerät angeschlossen ist,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer möglichen
Ausführungsform des Vorschaltgeräts aus Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer möglichen
anderen Ausführungsform des Vorschaltgeräts
gemäß Fig. 1.
Fig. 1 zeigt ein Gehäuse eines Rechners 1 in Form eines
Personalcomputers, das in üblicher Weise mit einer parallelen
Schnittstelle zwei für einen Drucker (Printerport) und mit einer
seriellen Schnittstelle 3 (Serialport) ausgestattet ist. Wahl
weise an eine der beiden Schnittstellen 2, 3, die als Stecker
sockel ausgeführt sind, ist ein Stecker eines Vorschaltgeräts 4
einsteckbar. Das Vorschaltgerät 4 ist an seinem anderen Ende mit
einer Steckerbuchse versehen, die mit einem Stecker eines Bus 5
eines Controllernetzwerks, hier eines CAN-Netzwerks, verbunden
ist.
Der ansonsten hardwaremäßig unveränderte Rechner 1 wird durch
das eingesetzte Vorschaltgerät 4 als Knoten für den Bus 5 des
Netzwerks verwendbar. Hierzu ist allerdings im allgemeinen er
forderlich, daß der Rechner 1 mit einer entsprechenden Software
geladen wird.
Fig. 2 zeigt ein Vorschaltgerät 4, in dem das erforderliche
Programm zur Selektierung der über den Bus 5 getragenden Daten
signale in einem EPROM fest gespeichert ist. Die Ausführung des
Programmes erfolgt mit einem Mikrocontroller 6, der durch das im
EPROM enthaltene Programm gesteuert wird. Der Mikrocontroller
enthält ferner einen Treiber für die Kommunikation mit dem
Rechner 1 über die Schnittstelle 2 oder 3 sowie einen CAN-Chip,
der die Aufbereitung der Datensignale für den CAN-Bus 5 vor
nimmt. Die Übertragung auf den Bus erfolgt über eine hierfür
geeignete Schnittstelle 7, z. B. RS 485. Das Vorschaltgerät
benötigt eine Stromversorgung 8, die über eine externe
Spannungsquelle 9, ggf. auch in Form einer Batterie, sicherge
stellt wird.
In der in Fig. 3 dargestellten Variante des Vorschaltgeräts 4
ist der Mikrocontroller 6′ über einen parallelen internen Bus 10
mit einem programmierbaren Speicher (RAM) 11, einem fest pro
grammierten Speicher (EPROM) 12 und einem CAN-Chip 13 verbunden.
Diese Variante ermöglicht, daß spezielle Verarbeitungsprogramme
vom Rechner 1 in das Vorschaltgerät 4 heruntergeladen werden, so
daß im Einzelfall mehr oder weniger der Teilaufgaben vom Vor
schaltgerät erledigt werden können.
Die Kommunikation mit dem CAN-Bus 5 erfolgt wiederum durch die
hierfür geeignete übliche Schnittstelle 7.
Claims (6)
1. Schaltungsanordnung zur Ausbildung eines Knotens durch
Ankopplung eines in einem abgeschlossenen Gehäuse
untergebrachten Rechners (1) an ein Controllernetz, über
das Datensignale von bzw. zu Sensoren/Aktoren übertragen
werden, wobei der Rechner (1) mit einer speziellen
Netzanpassung versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß
ein vom Rechner (1) separat angeordnetes Vorschaltgerät
(4) an das Controllernetz (5) angeschlossen ist und über
eine übliche serielle oder parallele Schnittstelle (2, 3)
mit dem Rechner (1) verbunden ist und daß das Vorschalt
gerät (4) zur Reduktion der auf den Rechner (1)
übertragenen Datenmenge durch Selektion von Daten
und/oder Übernahme von einfachen Teilfunktionen des
Knotens ausgelegt ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Vorschaltgerät (4) zusätzlich einen
Pufferspeicher für vom Netz kommende und vom Rechner (1)
zur Aussendung bereitgestellte Datensignale aufweist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Vorschaltgerät (4) eine Einrichtung zum
Versehen von vom Netz ankommenden Datensignalen mit
Zeitmarken aufweist.
4. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die zur Ausführung der
Funktionen des Vorschaltgeräts (4) erforderlichen
Programme in einem Speicherbaustein des Vorschaltgeräts
(4) fest programmiert sind.
5. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Vorschaltgerät (4) einen
programmierbaren Speicherbaustein (11) aufweist, der vom
Rechner (1) zur Durchführung von Teilfunktionen des
Knotens programmierbar ist.
6. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Vorschaltgerät (4) einen
Speicher für vom Rechner bereitgestellte auszusendende
Datensignale aufweist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934300661 DE4300661A1 (de) | 1993-01-13 | 1993-01-13 | Schaltungsanordnung zur Ankopplung eines Rechners an ein Controllernetz |
DE9320928U DE9320928U1 (de) | 1993-01-13 | 1993-01-13 | Schaltungsanordnung zur Ankopplung eines Rechners an ein Controllernetz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934300661 DE4300661A1 (de) | 1993-01-13 | 1993-01-13 | Schaltungsanordnung zur Ankopplung eines Rechners an ein Controllernetz |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4300661A1 true DE4300661A1 (de) | 1994-07-14 |
Family
ID=6478086
Family Applications (1)
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DE19934300661 Withdrawn DE4300661A1 (de) | 1993-01-13 | 1993-01-13 | Schaltungsanordnung zur Ankopplung eines Rechners an ein Controllernetz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4300661A1 (de) |
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