DE4243628A1 - Vorrichtung zur nichtinvasiven Bestimmung der räumlichen Verteilung der elektrischen Impedanz im Innern eines Lebewesens - Google Patents
Vorrichtung zur nichtinvasiven Bestimmung der räumlichen Verteilung der elektrischen Impedanz im Innern eines LebewesensInfo
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- A61B5/00—Measuring for diagnostic purposes; Identification of persons
- A61B5/05—Detecting, measuring or recording for diagnosis by means of electric currents or magnetic fields; Measuring using microwaves or radio waves
- A61B5/053—Measuring electrical impedance or conductance of a portion of the body
- A61B5/0535—Impedance plethysmography
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Be
stimmung der räumlichen Verteilung der elektrischen
Impedanz innerhalb eines Untersuchungsgebiets eines
Lebewesens mit:
- - einer elektrischen Stromquelle, die über elektrische Verbindungsleitungen mit mindestens zwei Speiseelek troden verbunden ist, wobei die Speiseelektroden geeignet sind, einen von der Stromquelle lieferbaren Speisestrom in das Untersuchungsgebiet einzuprägen, der eine der Verteilung der elektrischen Impedanz und der Lage der Elektroden entsprechende Stromverteilung ver ursacht,
- - einer Magnetfeld-Meßanordnung zur Erfassung einer räum lichen Verteilung von Kenngrößen eines von der Strom verteilung verursachten Magnetfeldes an Meßpunkten außerhalb des Untersuchungsgebiets und
- - einer Auswerteeinheit, mit der aus der räumlichen Ver teilung der Kenngrößen eine äquivalente Stromdichte verteilung innerhalb des Untersuchungsgebiets rekon struiert wird, wobei die äquivalente Stromdichtever teilung an den Meßpunkten ein theoretisches Magnetfeld erzeugen würde, das mit dem von der Stromverteilung verursachten Magnetfeld am besten übereinstimmt.
Eine nichtinvasive Bestimmung der elektrischen Impedanz
bzw. ihrer Verteilung kann über eine sogenannte elek
trische Impedanztomographie erfolgen, wie z. B. von
John G. Webster in dem Artikel "Electrical Impedance
Tomography and Biomagnetism", erschienen in Book of
Abstracts, 8th International Conference on Biomagnetism,
Münster, Aug. 18-24, 1991, oder von B.H. Brown & D. C.
Barber in dem Artikel "Electrical impedance tomography;
the construction and application to physiological
measurement of electrical impedance images", erschienen in
Medical Progress through Technology 13, pp. 69-75,
Martinus Nÿhoff Publishers, Bosten beschrieben ist.
Dort werden über am Körper applizierte Elektroden Wechsel
ströme mit Frequenzen im Bereich von 10 bis 50 kHz dem
Körper aufgeprägt. Aus den dabei auftretenden Potential
differenzen zwischen den Elektroden werden in einer tomo
graphischen Rekonstruktion Schnittbilder der Leitfähig
keits- oder Impedanzverteilung berechnet.
Zur Erstellung von körpergerechten Modellen werden zu
meist Literaturwerte der elektrischen Impedanz genommen,
die ex-vivo an Präparaten oder in einmaligen in-vivo-
Untersuchungen bevorzugt am Tiermodell gewonnen wurden.
Die elektrische Impedanz, ihre relative Größe in bestimm
ten Bereichen sowie ihre zeitliche Änderung kann direkt
für eine medizinische Diagnose herangenommen werden. So
können z. B. in der Gefäß- oder Tumordiagnostik sowie in
Verbindung mit der Gabe von Medikamenten und anderen
Therapiemaßnahmen Abweichungen der elektrischen Impedanz
von Normalwerten bzw. Normalverteilungen ausgewertet
werden.
In einem Artikel von S. Ahlfors und R. Ilmoniemi mit dem
Titel: "Magnetic Imaging of Conductivity", erschienen in
Proceedings of the Annual International Conferece of the
IEEE Engineering in Medicine and Biology Society, Vol. 14,
Part 5, pp. 1717, 1718 ist vorgeschlagen, zur Bestimmung
der Leitfähigkeitsverteilung eines Objekts über Ober
flächenelektroden einen Strom einzuprägen und das dadurch
erzeugte Magnetfeld auszuwerten. Dabei wird dort davon
ausgegangen, daß im Untersuchungsgebiet nur kleine Ab
weichungen von einer vorgegebenen Leitfähigkeitsverteilung
auftreten. In einer weiteren Näherung wird angenommen, daß
sich das Magnetfeld in der gleichen Weise ändert, als ob
im Untersuchungsgebiet eine zusätzliche äquivalente Strom
dichteverteilung vorhanden wäre. Diese zusätzliche
äquivalente Stromdichteverteilung wird aus der inversen
Lösung der gemessenen Magnetfeldverteilung mit Lokalisie
rungsverfahren, die auch auf dem Gebiet des Biomagnetismus
verwendet werden, über eine Minimum-Norm-Schätzung be
stimmt. Die Leitfähigkeitsänderungen bestimmen sich aus
der äquivalenten Stromdichteverteilung, indem die äqui
valente Stromdichteverteilung durch das elektrische Feld
der vorgegebenen Leitfähigkeitsverteilung ohne Berück
sichtigung der Abweichungen dividiert wird.
Es hat sich nun herausgestellt, daß die Meßwerte vom
Magnetfeld der gesamten Leiterschleife der Verbindungs
leitungen dominiert sind, so daß eine inhomogene Strom
dichte im Untersuchungsgebiet nur als schwache Meßwerte er
faßbar sind. Das von den Verbindungsleitungen herrührende
Magnetfeld könnte z. B. durch Subtraktion des berechneten
oder gemessenen Beitrags der Verbindungsleitungen kompen
siert werden. Das Ergebnis wäre jedoch eine geringe Emp
findlichkeit der Vorrichtung.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine Vor
richtung mit großer Empfindlichkeit für die durch die
Stromverteilung im Untersuchungsgebiet erzeugten Magnet
felder anzugeben.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß eine Kompensations
leiterschleife mit der elektrischen Stromquelle verbunden
ist, daß die elektrische Stromquelle geeignet ist, einen
Kompensationsstrom, der entgegengesetzt zum Speisestrom
fließt, durch die Kompensationsleiterschleife zu schicken,
so daß das von dem Speisestrom in den Verbindungsleitungen
erzeugte Magnetfeld kompensiert ist, daß die Auswerteein
heit Mittel zur Bestimmung der räumlichen Verteilung der
Impedanz aus der äquivalenten Stromdichteverteilung umfaßt
und daß die Auswerteeinheit mit einem Sichtgerät verbunden
ist, die die räumliche Verteilung der Impedanz sichtbar
macht.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich
dadurch aus, daß die Verbindungsleitungen und die Kompen
sationsleiterschleife elektrisch in Reihe geschaltet sind.
Damit kompensieren sich die Magnetfelder bei gleicher
Leitungsführung der Kompensationsleiterschleife und der
Verbindungsleitungen nahezu vollständig.
Eine alternative Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus,
daß die Verbindungsleitungen und die Kompensationsleiter
schleife elektrisch parallel geschaltet sind, daß die
Kompensationsleiterschleife Abgleichmittel enthält, um
den Strom und die Kompensationsstrom nach Amplitude und
Phase gleich zu setzen.
Ein weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet
sich dadurch aus, daß eine mit der Auswerteeinheit verbun
dene Potentialmeßeinrichtung vorgesehen ist zur Messung
einer von der eingeprägten Stromverteilung verursachten
Potentialverteilung an der Oberfläche des Untersuchungs
gebiets und daß die Auswerteeinheit Mittel zur Bestimmung
der räumlichen Verteilung der Impedanz aus der Stromdich
teverteilung und der Potentialverteilung an der Oberfläche
umfaßt. Damit ist es möglich, die Verteilung der Impedanz
innerhalb eines Untersuchungsgebiets ohne irgend welche
Vorkenntnisse oder Annahmen zu bestimmen.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch
aus, daß zumindest einige Speiseelektroden ringförmig
sind. Damit ist es möglich, den Strom dem Untersuchungs
gebiet großflächig zuzuführen, was zur Folge hat, daß
die Richtung der Stromdichte innerhalb des Untersuchungs
gebiets nicht allzu großen Schwankungen unterliegt.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich
dadurch aus, daß zumindest einige Speiseelektroden auch
mit der Potentialmeßeinrichtung elektrisch verbunden sind.
Da die Speiseelektroden gleichzeitig an der Oberfläche
Äquipotentialflächen darstellen, ist sichergestellt, daß
sie die Potentialverteilung an der Oberfläche nicht ver
fälschen.
Eine größere Flexibilität für die Potientialmessung wird
dadurch erreicht, daß die Potentialmeßeinrichtung Poten
tialmeßelektroden umfaßt, die ausschließlich mit der Po
tentialmeßeinrichtung verbunden sind. Bei großflächigen
Potentialmeßelektroden muß dann darauf geachtet werden,
daß die Elektroden möglichst auf Äquipotentialflächen
appliziert werden, um Meßwertverfälschungen zu vermeiden.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich da
durch aus, daß eine Steuerung mit der Stromquelle verbun
den ist, mit der der von der Stromquelle lieferbare Strom
von einer rhythmischen Aktivität des Lebewesens triggerbar
ist. Damit können Schwankungen der Impedanzverteilung
innerhalb des Untersuchungsgebiets aufgrund von Atmung
oder Herztätigkeit ausgeblendet oder gezielt ausgewertet
werden. Es können z. B. Rekonstruktionen der Impedanzver
teilung im ein- und ausgeatmeten Zustand des Oberkörpers
ins Verhältnis gesetzt werden. Des weiteren ist zur Ver
besserung des Signal-Rausch-Verhältnisses eine Mittel
wertbildung von zu gleichen Zeitpunkten innerhalb der
Aktivität gemessenen Werten möglich.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich da
durch aus, daß der Strom ein Wechselstrom mit einer Fre
quenz bis ca. 1 Hz bis 1 kHz ist. Wegen der Frequenzab
hängigkeit der elektrischen Impedanz von Gewebe wird die
Messung bevorzugt in dem Bereich ausgeführt, worin die
bioelektrischen und biomagnetischen Felder auftreten.
Besonders vorteilhaft läßt sich die angegebene Vorrich
tung zur Bestimmung der Impedanzverteilung im Oberkörper
oder in einer Extremität verwenden, da sich dann bei ge
nügender Entfernung vom Untersuchungsgebiet ein nahezu
gleichgerichtetes Strömungsfeld ergibt.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgen
den anhand von 4 Figuren erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Vorrichtung zur nicht
invasiven Bestimmung der elektrischen Impedanz einer
Extremität,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung zur
nichtinvasiven Bestimmung der elektrischen Impedanz
des Oberkörpers,
Fig. 3 eine elektrische Parallelschaltung von Verbindungs
leitungen und Kompensationsleiterschleifen mit Ab
gleichmittel und
Fig. 4 ein stark vereinfachtes Modell einer Extremität zur
Abschätzung der auftretenden Ströme und magnetischen
Flußdichten.
Fig. 1 zeigt in Form eines Blockschaltbildes den Aufbau
einer Vorrichtung zur Bestimmung der räumlichen Verteilung
der elektrischen Impedanz innerhalb eines Untersuchungs
gebietes 1 eines Lebewesens. Die Vorrichtung besteht aus
einer elektrischen Wechselstromquelle 2, die über elek
trische Verbindungsleitungen 3 mit zwei Speiseelektroden 4
leitfähig verbunden ist. Die Speiseelektroden 4 sind als
Ringelektroden ausgebildet und sind geeignet, einen von
der Stromquelle 2 gelieferten Wechselstrom in zumindest
einen Teil einer Extremität 6 als Untersuchungsgebiet 1
einspeisen. Dieser Teil ist hier ein Unterschenkel. Jedoch
ist es ebenso möglich, die Speiseelektroden 4 an einen
Oberschenkel oder Teile eines Arms anzupassen. Wird über
die Speiseelektroden 4 von der Wechselstromquelle 2 ein
Strom in das Untersuchungsgebiet 1 eingeprägt, dann stellt
sich aufgrund der Verteilung der elektrischen Impedanz
innerhalb des Untersuchungsgebiets 1 und der Lage der
Speiseelektroden 4 in Bezug auf das Untersuchungsgebiet 1
eine Stromdichteverteilung innerhalb des Untersuchungsge
biets 1 ein, die ein magnetisches Feld verursacht.
Zur Kompensation des von den elektrischen Verbindungs
leitungen 3 erzeugten Magnetfeldes ist parallel zu den
Verbindungsleitungen 3 eine Kompensationsleiterschleife
7 angeordnet, die in der Stromquelle 2 mit den Verbin
dungsleitungen 3 in Reihe geschaltet ist. Damit ist
sichergestellt, daß der in der Kompensationsleiterschleife
7 fließende Kompensationsstrom nach Amplitude und Phase
dem Speisestrom entspricht. Im Bereich des Untersuchungs
gebiets 1 ist die Kompensationsleiterschleife 7 in der
Patientenliege angeordnet, was gestrichelt dargestellt
ist. Im Bereich des Untersuchungsgebiets 1 kann die Kom
pensationsleiterschleife 7 auch flächig ausgebildet sein.
Die räumliche Verteilung von Kenngrößen des hauptsächlich
von der Stromverteilung im Untersuchungsgebiet 1 erzeug
ten Magnetfeldes, wie z. B. die Flußdichte oder der Fluß
dichtegradient, wird an Meßpunkten außerhalb des Unter
suchungsgebiets 1 mit einer Magnetfeld-Meßanordnung 8 er
faßt. Hier ist als Magnetfeld-Meßanordnung 8 eine Viel
kanal-Gradiometeranordnung vorgesehen, mit der an 37 Raum
punkten oder Meßpunkten gleichzeitig der Flußdichtegra
dient gemessen werden kann. Zur Erhöhung der Anzahl der
Meßpunkte kann die Meßposition der Vielkanal-Gradiometer
anordnung verändert werden. Es soll bemerkt werden, daß
die räumliche Verteilung ebenso mit einer Einkanal-Meß
anordnung an mehreren Punkten nacheinander ermittelt wer
den kann. Jeder Kanal der Vielkanal-Gradiometeranordnung
umfaßt eine Feldspule 10 und eine axial dazu angeordnete
Kompensationsspule 12, die mit einem SQUID 14 (Super
Conducting Quantum Interference Device) gekoppelt ist.
Weiterhin umfaßt jeder Kanal einen Vorverstärker 16, über
den das von dem SQUID 14 angegebene Signal einer Fluß
dichtemeßeinheit 18 zugeführt wird. In Fig. 1 sind aus
Übersichtlichkeitsgründen nur zwei von insgesamt 37
Kanälen der Vielkanal-Gradiometeranordnung dargestellt.
Die Flußdichtemeßeinheit 18 verarbeitet die Gradiometer
signale zu Flußdichtesignalen. Aus der räumlichen Vertei
lung der Flußdichte wird in einer Auswerteeinheit 20 eine
äquivalente Stromdichteverteilung im Untersuchungsgebiet
rekonstruiert, deren theoretisches Magnetfeld gleich dem
an den Meßpunkten gemessenen Magnetfeld ist. Zur Rekon
struktion der Stromdichteverteilung kann z. B. das von
Matti S. Hämäläinen und Risto J. Jlmoniemi in dem Report
TKK-F-A579 (1984) unter dem Titel: "Interpreting Measured
Magnetic Fields of the Brain" (ISBN 951-753-362-4) be
schriebene Verfahren verwendet werden, was auch bei der
Lokalisierung von elektrophysiologischen Aktivitäten
eingesetzt wird.
Gleichzeitig mit der Messung der räumlichen Verteilung des
Magnetfeldes wird mit einer Potentialmeßeinrichtung 22 das
Potential an der Oberfläche des Untersuchungsgebiets 1 er
faßt. Die von der Potentialmeßeinrichtung 22 gelieferten
Meßwerte werden ebenfalls der Auswerteeinheit 20 zuge
führt. Während die Stromdichteverteilung nur ein Maß ist
für die relative Verteilung der elektrischen Impedanz, ist
die absolute Bestimmung der Impedanz dadurch möglich, daß
Potentialdifferenzen berücksichtigt werden und eine Nor
mierung in bezug auf den insgesamt eingeprägten Strom er
folgt.
Die in der Auswerteeinheit 20 bestimmte räumliche Vertei
lung der Impedanz wird nun entweder einem Sichtgerät 24
oder einem Recorder zur Aufzeichnung zugeführt.
Da sich in der räumlichen Verteilung der elektrischen
Impedanz unter anderem auch die Herzaktivität wieder
spiegelt, die Verteilung sich also abhängig von der
Herzaktivität ändert, bietet eine herzsynchrone Messung
weitere Diagnosemöglichkeiten. Dazu wird von der Auswerte
einheit 20 ein Signal aus den Meßwerten gebildet, das
charakteristisch für die Herzaktivität ist. Das charak
teristische Signal wird einer Steuerung 26 zugeführt, die
die Stromquelle 2 triggert. Zum einen können durch eine
herzsynchrone Mittelwertbildung Störeinflüsse reduziert
werden; zum anderen sind weitere diagnostische Aussagen
möglich, wie z. B. Differenzmessungen bzw. Differenzbil
dung von Stromdichteverteilungen aus unterschiedlichen
Bereichen innerhalb des Herzzyklus. Das für die Herzakti
vität charakteristische Signal kann auch in bekannter
Weise mit einem EKG-Gerät (hier nicht dargestellt) er
mittelt werden.
Die in Fig. 2 dargestellte Variante zeigt eine Vorrichtung
zur nichtinvasiven Bestimmung der elektrischen Impedanz
innerhalb des Oberkörpers 28 eines Lebewesens. Hier be
findet sich die Magnetfeld-Meßanordnung 8, weitere Funk
tionsgruppen und ein Patient oder Proband in einer mag
netischen Abschirmkammer 30. Das erlaubt die Messung von
sehr kleinen Magnetfeldern, so daß die eingeprägten Ströme
niedrig gehalten werden können. Im Unterschied zur Vorrich
tung nach Fig. 1 sind hier zusätzlich zu den ringförmigen
Speiseelektroden 4 seitlich rechts und links in der Gegend
der Achselhöhle zwei Seitenelektroden 32 angeordnet, die
ebenfalls wie die ringförmigen Speiseelektroden 4 mit der
Stromquelle 2 verbunden werden können. Auch hier sind
Kompensationsleiterschleifen 7 parallel zu den Verbin
dungsleitungen 3 angeordnet.
Die Messung der Potentiale erfolgt über zwei von den Spei
seelektroden 4 getrennte Potentialmeßelektroden 34, die
ungefähr parallel zu den ringförmigen Speiseelektroden 4
an der Oberfläche des Untersuchungsgebiets 1 das Potential
abgreifen können.
Um die Herztätigkeit nicht negativ zu beeinflussen, werden
von der Stromquelle 2 nur äußerst geringe Ströme in das
Untersuchungsgebiet 1 gespeist, so daß die Potentialunter
schiede entsprechend gering sind. Daher ist zur Verstär
kung der Potentialdifferenz ein Verstärker 36 vorgesehen,
über den das Potentialsignal der Potentialmeßeinrichtung
22 zugeführt wird.
Durch Verwendung der Speiseelektroden 32 ist es möglich,
die Impedanzverteilung quer zum Oberkörper oder Thorax
in einer weiteren unabhängigen Messung zu ermitteln.
Auch hier kann aus den gemessenen Magnetfeldsignalen ein
für die Beurteilung von Herz- und/oder Atmungselektrizität
eventuell stärker moduliertes charakteristisches Signal er
mittelt werden.
In Fig. 3 ist eine Schaltungsvariante der Kompensations
leiterschleife 7 dargestellt. Die Schaltungsvariante nach
Fig. 3 unterscheidet sich von der Schaltung der Kompensati
onsleiterschleife 7 nach Fig. 1 dadurch, daß sie nicht in
Reihe mit den Verbindungsleitungen 3 sondern parallel zu
den Verbindungsleitungen 3 geschaltet ist. Um jedoch den
Kompensationsstrom nach Amplitude und Phase mit dem Spei
sestrom gleichzuhalten, sind Abgleichmittel 50 vorgesehen,
welche einen einstellbaren ohmschen, kapazitiven und in
duktiven Widerstand enthalten. Zur Messung des Stroms sind
zwei Widerstände 52 und 54 vorgesehen, an denen die Span
nung erfaßt wird. Der Abgleich kann dann z. B. mit einem
Oszilloskop erfolgen, dem die an den Widerständen 52 und
54 abgegriffenen Spannungen zugeführt werden.
Anhand eines in Fig. 4 angegebenen stark vereinfachten Mo
dell einer Extremität läßt sich der Bereich abschätzten,
in dem die elektrischen und magnetischen Größen liegen.
Dargestellt ist ein kreisförmiger Querschnitt 40 durch
eine Extremität, die von Haut- und Fettgewebe 42 umge
ben ist und deren Inneres symmetrisch in Knochen 44 und
Muskel 46 geteilt ist. Der Querschnitt 40 hat einen
Durchmesser von 12 cm. Die Dicke des Rings 42 beträgt ein
Sechstel des Gesamtdurchmessers, also 2 cm. Die Magnet
feldmeßanordnung 8 soll sich in einer ersten Meßposition
100 oberhalb des Modells befinden, wobei die Feldspule 10
des Gradiometers in einem Abstand von 2 cm von dem Modell
angeordnet ist. Weiterhin wird angenommen, daß durch den
Querschnitt ein Gesamtstrom von 10 µA fließt, wobei der
Strom durch den Knochenanteil 44 vernachlässigt wird. Die
spezifischen Leitfähigkeiten oder Äquivalenzleitfähigkeit
werden angegeben von Muskeln mit 5 mS/cm und von Fett mit
0,4 m S/cm.
Aufgrund der Stromverteilung fließt im Muskel dann ein
Strom von IM = 8,3 µA und im Haut- und Fettring 42 von
IF = 1,7 µA.
In der Position 100 sieht die Feldspule 10 den Strom IF
konzentriert etwa in Punkt A und den Strom IM etwa in
Punkt B. Damit ist die Gesamtflußdichte, die die Feldspule
in der ersten Meßposition 100 aufnimmt, gleich
B1 = 8,5 pT + 16,5 pT = 25 pT.
In der gestrichelt gezeichneten zweiten Meßposition 200
der Magnetfeld-Meßanordnung 8 wird der Strom IF etwa in
der Position A′ und der Strom IM etwa in der Position B′
von der Feldspule 10 gesehen. In der Position B ergibt sich
somit eine Flußdichte von B2 = 8,5 pT + 29 pT = 38 pT.
Diese Meßwerte ergeben sich durch Messung mit einem Meß
kanal in zwei Meßpositionen 100 und 200. Auch hier könnte
dann nach Erhöhung der Anzahl der Meßpositionen und/oder
durch Verwendung einer Vielkanal-Meßanordnung über die
inverse Lösung eine Rekonstruktion einer Stromdichtever
teilung ermittelt werden.
Claims (14)
1. Vorrichtung zur Bestimmung der räumlichen Verteilung
der elektrischen Impedanz innerhalb eines Untersuchungs
gebiets (1) eines Lebewesens mit:
- - einer elektrischen Stromquelle (2), die über elektrische Verbindungsleitungen (3) mit mindestens zwei Speiseelek troden (4, 32) verbunden ist, wobei die Speiseelektroden (4, 32) geeignet sind, einen von der Stromquelle (2) lieferbaren Speisestrom in das Untersuchungsgebiet (1) einzuprägen, der eine der Verteilung der elektrischen Impedanz und der Lage der Elektroden (4, 32) entspre chende Stromverteilung verursacht,
- - einer Magnetfeld-Meßanordnung (8) zur Erfassung einer räumlichen Verteilung von Kenngrößen eines von der Stromverteilung verursachten Magnetfeldes an Meßpunkten außerhalb des Untersuchungsgebiets (1) und
- - einer Auswerteeinheit (20), mit der aus der räumlichen Verteilung der Kenngrößen eine äquivalente Stromdichte verteilung innerhalb des Untersuchungsgebiets (1) re konstruiert wird, wobei die rekonstruierte Stromdichte verteilung an den Meßpunkten ein theoretisches Magnet feld erzeugen würde, das mit dem von der Stromverteilung verursachten Magnetfeld am besten übereinstimmt,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - eine Kompensationsleiterschleife (7) mit der elektri schen Stromquelle (2) verbunden ist, daß
- - die elektrische Stromquelle (2) geeignet ist, einen Kompensationsstrom, der entgegengesetzt zum Speisestrom fließt, durch die Kompensationsleiterschleife (7) zu schicken, so daß das von dem Strom in den Verbindungs leitungen (3) erzeugte Magnetfeld kompensiert ist,
- - daß die Auswerteeinheit (20) Mittel zur Bestimmung der räumlichen Verteilung der Impedanz aus der äquivalenten Stromdichteverteilung umfaßt und daß
- - die Auswerteeinheit (20) mit einem Sichtgerät (24) ver bunden ist, das die räumliche Verteilung der Impedanz sichtbar macht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kompensationsleiter
schleife (7) im wesentlichen parallel zu den Verbindungs
leitungen (3) und zur Stromverteilung im Untersuchungsge
biet (1) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindungslei
tungen (3) und die Kompensationsleiterschleife (7)
elektrisch in Reihe geschaltet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindungslei
tungen (3) und die Kompensationsleiterschleife (7) elek
trisch parallel geschaltet sind und daß die Kompensations
leiterschleife (7) Abgleichmittel (50) enthält, um den
Speisestrom und den Kompensationsstrom nach Amplitude und
Phase gleich zu setzen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß eine mit der Auswerte
einheit (20) verbundene Potentialmeßeinrichtung (22) vor
gesehen ist zur Messung einer von der eingeprägten Strom
verteilung verursachten Potentialverteilung an der Ober
fläche des Untersuchungsgebiets (1) und daß die Auswerte
einheit (20) Mittel zur Bestimmung der räumlichen Vertei
lung der Impedanz aus der Stromdichteverteilung und der
Potentialverteilung an der Oberfläche umfaßt.
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest einige Speiseelektroden (4) ringförmig sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest einige Speiseelektroden (4) auch mit der
Potentialmeßeinrichtung (22) elektrisch verbunden ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Potentialmeßeinrichtung (22) Potentialmeßelektroden (34)
umfaßt, die ausschließlich mit der Potentialmeßeinrichtung
(22) verbunden sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß eine
Steuerung (26) mit der Stromquelle (2) verbunden ist, mit
der der von der Stromquelle (2) lieferbare Strom von einer
rhythmischen Aktivität des Lebewesens triggerbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Strom ein Wechselstrom mit einer Frequenz bis von ca.
1 Hz bis 1 kHz ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Mag
netfeld-Meßanordnung (8) eine Vielkanal-Meßanordnung ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Untersuchungsgebiet (1) der Oberkörper (28) des Lebewesens
ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Untersuchungsgebiet (1) eine Extremität (6) des Lebewesens
ist.
Priority Applications (3)
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