DE4243048A1 - Verfahren zur Herstellung eines hartmagnetischen Materials auf Basis des Stoffsystems Sm-Fe-C - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines hartmagnetischen Materials auf Basis des Stoffsystems Sm-Fe-CInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstel
lung eines Magnetmaterials auf Basis des Stoffsystems
Samarium(Sm)-Eisen(Fe)-Kohlenstoff(C) mit einer kristal
linen, hartmagnetischen Phase mit Th2Zn17-Kristallstruk
tur, wobei zunächst ein pulverförmiges Vorprodukt des
Magnetmaterials auf Basis einer zweikomponentigen Sm2Fe17-
Phase hergestellt wird und anschließend bei erhöhter
Temperatur dieses Vorprodukt mit dem Kohlenstoff (C) be
laden wird.
Ein entsprechendes Verfahren ist aus der
EP-A-0 493 019 und aus der Veröffentlichung "J. Magn.
Magn. Mater.", Vol. 98, Nrn. 1 und 2, 1991, Seiten 76 bis
78 zu entnehmen.
Seit einigen Jahren sind Magnetwerkstoffe auf Basis von
Stoffsystemen bekannt, die mindestens ein Seltenes Erdme
tall (SE) und mindestens ein Übergangsmetall (ÜM) enthal
ten und sich durch hohe intrinsische Koerzitivfeldstärken
Hci und hohe Energieprodukte (B×H) max auszeichnen.
Hauptvertreter sind als binäres Stoffsystem Sm-Co und ter
näres Stoffsystem bisher Nd-Fe-B. Ihre hartmagnetischen
Eigenschaften beruhen auf intermetallischen Verbindungen
mit einer hohen magnetischen Anisotropie und einer beson
deren Gefügeausbildung.
Bei den dreikomponentigen Magnetwerkstoffen wird seit kur
zem auch das quasi-binäre Stoffsystem (Sm-Fe)Xx disku
tiert, wobei die Komponente X entweder Stickstoff (N) oder
Kohlenstoff (C) sein kann. Innerhalb des binären Systems
Sm-Fe gibt es nämlich Phasen mit einer rhomboedrischen
Th2Zn17-Kristallstruktur, die sich durch einen intersti
tiellen Einbau von N- oder C-Atomen in die Gitterstruktur
magnetisch härten lassen. Die N- oder C-Atome befinden
sich dabei auf Zwischengitterplätzen der binären Sm2Fel7-
Phase. Für das Material Sm2Fe17Cx wird die maximale Anzahl
x der besetzbaren Zwischengitterplätze mit x = 3 angegeben
(vgl. "J. Magn. Magn. Mater.", Vol. 86, Nrn. 2 und 3,
1990, Seiten 333 bis 340). Die Herstellung von hartmagne
tischen Sm2Fe17Cx-Legierungen kann auf schmelzmetallurgi
schem Wege (vgl. "J. Less-Common Met.", Vol. 166, No. 2,
1990, Seiten 313 bis 317) oder durch Sinterverfahren (J.
Magn. Magn. Mater.", Vol. 88, Nrn. 1 und 2, 1990, Seiten 1
bis 6) erfolgen. Es zeigt sich jedoch, daß mit diesen Ver
fahren nur Kohlenstoffgehalte x von maximal x = 1,5 zu er
reichen sind. Die magnetische Härtung durch den Einbau der
C-Atome ist dementsprechend unbefriedigend.
Ferner wurde zur Herstellung von R2Fel7Cx (mit R = Y, Sm)
eine Gasphasen-Karburierung angewandt (vgl. die genannte
Literaturstelle aus "J. Magn. Magn. Mater.", Vol. 98).
Hierbei kann durch eine Festkörper-Gas-Reaktion bei ver
hältnismäßig niedrigen Temperaturen von etwa 350°C ein
C-Gehalt von ungefähr x = 2 eingestellt werden. Als Reak
tionsgas läßt sich ein gasförmiger Kohlenwasserstoff wie
z. B. CH4 verwenden. Durch eine entsprechende Gasphasen-
Karburierung können die intrinsischen magnetischen Eigen
schaften der Sm2Fe17-Phase beträchtlich verbessert werden:
Für x = 2 nimmt die Curie-Temperatur Tc um etwa 300°C zu,
die Richtung der leichten Magnetisierung dreht sich aus
der a-b-Kristallebene in die Richtung der c-Achse, womit
ein Auftreten eines Anisotropiefeldes von mehr als 10 T
verbunden ist, und die Sättigungsmagnetisierung nimmt auf
deutlich mehr als 1,2 T zu. Gemäß diesem bekannten Ver
fahren wird von einer pulverisierten Schmelzlegierung der
binären Sm2Fe17-Phase als Vorprodukt ausgegangen. Es zeigt
sich jedoch, daß durch eine solche Gasphasen-Karburierung
dieses Vorproduktes nur Karbide zu enthalten sind, die
praktisch keine hartmagnetischen Eigenschaften, d. h. nur
eine sehr geringe intrinsische Koerzitivfeldstärke Hci von
unter 0,1 kA/cm, besitzen (vgl. die genannte Literatur
stelle aus "J. Magn. Magn. Mater.", Vol. 86).
Als die bisher besten hartmagnetischen Eigenschaften von
Sm2Fe17Cx-Legierungen wurde eine Koerzitivfeldstärke Hci
von 3,7 kA/cm und eine Remanenz von etwa 0,7 T mit dem aus
der genannten Literaturstelle "J. Less-Common Met.", Vol.
166 zu entnehmenden Verfahren erhalten. Als Ausgangsmate
rial wurde bei diesem Verfahren eine Schmelzlegierung der
drei Komponenten verwendet, deren Gefüge durch den Prozeß
der Rascherstarrung in einen mikrokristallinen Zustand
gebracht und anschließend geglüht wurde. Dabei ist eine
magnetische Härtung des Materials zu beobachten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, das Verfah
ren mit den eingangs genannten Merkmalen dahingehend aus
zugestalten, daß auf verhältnismäßig einfache Weise die
Ausbildung einer gewünschten hartmagnetischen Phase zu
gewährleisten ist und dabei ein Material mit einer hin
reichend hohen intrinsischen Koerzitivfeldstärke Hci von
insbesondere über 5 kA/cm bei Raumtemperatur erhalten
wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Beladung des Vorproduktes mit dem Kohlenstoff (C) über
eine Festphasenreaktion vorgenommen wird, indem ein Pul
vergemisch aus dem Pulver des Vorproduktes und aus einem
Kohlenstoffpulver bei einer Druckanwendung gesintert wird.
Bei den erfindungsgemäßen Maßnahmen wird von der Tatsache
ausgegangen, daß prinzipiell eine interstitielle Bela
dung eines pulverförmigen Sm2Fe17-Vorproduktes mit Kohlen
stoff über eine Festphasenreaktion, d. h. durch Sintern
eines Pulvergemischs aus Sm2Fe17 und Kohlenstoff z. B. in
Form von Graphit, bei verhältnismäßig niedrigen Tempera
turen möglich sein sollte. Hierbei tritt jedoch die
Schwierigkeit auf, daß die Beladung verhältnismäßig lange
Reaktionszeiten von vielen Stunden erfordert. Dann besteht
aber die Gefahr einer gleichzeitig auftretenden Zersetzung
der metastabilen Sm-Fe-C-Verbindung. Eine solche Zer
setzung führt zu einem hohen Gehalt an unerwünschtem
freiem Fe, das weichmagnetisch ist und somit die hartmagne
tischen Eigenschaften entsprechend verschlechtert. Ent
sprechende Probleme sind vorteilhaft bei den erfindungs
gemäßen Maßnahmen zumindest weitgehend ausgeschlossen.
Denn die Beaufschlagung des Pulvergemischs mit einem Druck
während der Festphasenreaktion führt vorteilhaft zu einer
erheblichen Beschleunigung der Kohlenstoffdiffusion in das
Sm2Fe17-Gitter und damit zu einer entsprechenden Verkür
zung der Reaktionszeiten bei gleichzeitiger Unterdrückung
der Ausscheidung von unerwünschtem freiem Fe. Entspre
chend hergestellte Magnetwerkstoffe zeigen deshalb die
geforderten hartmagnetischen Eigenschaften.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Vorprodukt auf
Basis der zweikomponentigen Sm2Fe17-Phase mit einer der
hartmagnetischen Phase des Magnetmaterials entsprechenden
Mikrostruktur durch mechanisches Legieren von entsprechen
den Ausgangspulvern und durch eine Wärmebehandlung bei er
höhter Temperatur hergestellt wird. Da nämlich in mikro
kristallinem Material die erheblich schnellere Korngren
zendiffusion gegenüber der Volumendiffusion vorherrscht,
führt die Verwendung von mechanisch legiertem und damit
extrem feinkörnigem Sm2Fe17-Pulver vorteilhaft zu einer
Reaktionsbeschleunigung.
Darüber hinaus kann vorteilhaft mit der Druckanwendung ein
Formkörper aus dem Magnetmaterial ausgebildet werden.
Das heißt, die interstitielle Modifikation und die Verdich
tung des Pulvers zu einem Formkörper können in einem ein
zigen Prozeßschritt durchgeführt werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens nach
der Erfindung gehen aus den entsprechenden Unteransprü
chen hervor.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird nachfolgend
auf die Diagramme der Zeichnung Bezug genommen. Dabei sind
in Fig. 1 Röntgendiffraktogramme für zwei verschiedene
Stufen einer erfindungsgemäßen Herstellung eines Magnet
materials wiedergegeben. Fig. 2 zeigt die Hysteresiskurve
eines erfindungsgemäß hergestellten Magnetmaterials. Aus
den Fig. 3 und 4 sind ein Röntgendiffraktogramm bzw.
eine Hysteresiskurve unter Zugrundelegung eines Magnetma
terials zu entnehmen, bei dem auf eine Druckbeaufschlagung
gemäß der Erfindung verzichtet wurde.
Mit dem Verfahren nach der Erfindung ist ein hartmagneti
sches Magnetpulver des Stoffsystems SE-ÜM-C mit einer
Th2Zn17-Kristallstruktur herzustellen, wobei die Seltene
Erd(SE)-Komponente zumindest das Element Sm und die Über
gangsmetall(ÜM)-Komponente zumindest das Element Fe ent
hält. Für das Ausführungsbeispiel sei nachfolgend eine Le
gierung mit den reinen Elementen Sm und Fe ausgewählt.
Selbstverständlich kann dieses Stoffsystem auch unvermeid
bare Verunreinigungen mit einem Anteil von jeweils unter
0,1 Atom-% pro Element aufweisen. Um zu einem hartmagneti
schen Magnetpulver des entsprechenden Stoffsystems Sm-Fe-C
zu gelangen, wird zunächst ein pulverförmiges Vorprodukt
des Stoffuntersystems Sm-Fe mit Th2Zn17-Kristallstruktur
hergestellt. Hierzu wird von Pulvern aus oder mit den be
teiligten Elementen ausgegangen, die hinreichend rein
sind. Entweder werden elementare Pulver verwendet, oder es
können die beteiligten Elemente auch in Form einer Legie
rung oder Verbindung vorliegen. Der Anteil an Sm beträgt
zwischen etwa 12 und 13,5 Atom-%, der Rest ist Fe. Diese
Elemente werden dann zu einer Vorlegierung des Vorproduk
tes verarbeitet. Hierzu ist beispielsweise ein schmelz
metallurgischer Weg, insbesondere eine bekannte Rascher
starrungstechnik, vorzugsweise das sogenannte "melt
spinning" (Schmelzspinnverfahren) geeignet. Statt dessen
kann die Vorlegierung besonders vorteilhaft durch mecha
nisches Legieren in einer hierfür geeigneten Mahlvorrich
tung gewonnen werden. Die Mahlvorrichtung kann beispiels
weise eine Planetenkugelmühle sein, in deren Argonat
mosphäre während 10 bis 60 Stunden bei einer Drehzahl von
300 Umdrehungen pro Minute gemahlen wird.
Am Ende des Mahlprozesses liegt dann ein Mahlgut aus den
beteiligten Komponenten Sm und Fe vor, das amorph und/oder
teilweise kristallin sein kann und in dem ein geringer An
teil an kristallinem α-Fe vorhanden ist. Vorzugsweise
sollte die mittlere Partikelgröße dann höchstens 40 µm be
tragen. In diesem Mahlgut muß noch die gewünschte
Th2Zn17-Kristallstruktur mit einer vorbestimmten, im Hin
blick auf das herzustellende Magnetmaterial optimierten
Korngröße eingestellt werden. Die Korngröße (Größe der
einzelnen Kristallite bzw. Körner) sollte dabei zwischen
50 nm und 500 nm liegen. Hierzu wird eine Wärmebehandlung
unter einem Schutzgas wie z. B. Argon oder im Vakuum bei
einer Temperatur zwischen 500 und 1000°C, vorzugsweise
zwischen 700 und 800°C durchgeführt. Die Dauer dieser
Wärmebehandlung ist von der Temperatur abhängig und liegt
im allgemeinen zwischen 1 Minute und 10 Stunden, vorzugs
weise zwischen 10 Minuten und 1 Stunde. Diese Wärmebehand
lung führt zum einen zur Kristallisation der Sm2Fe17-Phase
und zum anderen zur Einstellung einer sehr feinen Mikro
struktur, die zur magnetischen Härtung in diesem Material
vorteilhaft ist. Am Ende dieser Wärmebehandlung liegt dann
ein entsprechendes Vorprodukt mit der Sm2Fe17-Phase vor,
die noch weichmagnetische Eigenschaften zeigt.
Dieser Sachverhalt ist aus dem Röntgendiffraktogramm
(Röntgenbeugungsspektrum) ersichtlich, das in dem Diagramm
der Fig. 1 als Kurve A wiedergegeben ist. In dem Diagramm
sind auf der Abszisse der Beugungswinkel 2×R (Theta in
Grad) und in Richtung der Ordinate die gemessene Intensi
tät I (in willkürlichen Einheiten der Zählrate pro Sekun
de) aufgetragen. Die Kurve zeigt die für die Th2Znl7-Kri
stallstruktur charakteristischen Reflexe. Ein kleiner An
teil an α-Fe ist außerdem vorhanden.
In einem weiteren Verfahrensschritt wird mit dem geglühten
pulverförmigen Vorprodukt und mit feinem Kohlenstoffpulver
ein Pulvergemisch hergestellt. Vorteilhaft liegt die mitt
lere Partikelgröße des Kohlenstoffpulvers unter 40 µm. Als
Kohlenstoffpulver dient beispielsweise Graphit oder Ruß,
wobei es mehr als 3 Gew.-% des Pulvergemischs ausmachen
sollte. Vorteilhaft wird ein Anteil zwischen 4 und
20 Gew.-% gewählt. Die obere Grenze ist insofern festge
legt, als überschüssiges C sich auf die Remanenz des
magnetischen Materials als eine quasi unmagnetische Ver
dünnung ungünstig auswirkt. Dieses Pulvergemisch soll nun
gemäß der Erfindung unter gleichzeitiger Druckanwendung
gesintert werden, um so eine Karburierung der Sm2Fel7-
Phase und damit eine magnetische Härtung zu erreichen.
Hierzu wird das Pulvergemisch z. B. in eine Heißpreßvor
richtung gegeben. Mit dieser Vorrichtung wird das Pulver
gemisch bei einem Preßdruck p pro Flächeneinheit zwischen
100 und 550 MPa, vorzugsweise zwischen 250 MPa und 470 MPa
bei einer erhöhten Temperatur T kompaktiert. Zu hohe
Drucke führen dabei zu einer Verzögerung der Reaktion.
Günstig ist ein Druck im Bereich um etwa 300 MPa. Der
Druck p kann gegebenenfalls auch mit fortschreitender Sin
terdauer verringert werden. Für die Heißkompaktierung wird
im allgemeinen eine Kompaktierungstemperatur T zwischen
300°C und 600°C gewählt. Sieht man beispielsweise für
ein konkretes Ausführungsbeispiel eine Heißkompaktierung
im Vakuum mittels einer Heißpresse bei 500°C und einem
uniaxialen Druck von 270 MPa vor, dann besitzt der Preß
ling danach eine Dichte von etwa 5,5 g/cm3. Dies ent
spricht etwa 72% der theoretisch möglichen Dichte. In
diesem Preßling ist die hartmagnetische Sm2Fe17Cx-Phase
neben geringen Mengen von α-Fe vorhanden. Dieser Sach
verhalt läßt sich anhand des in Fig. 1 als Kurve B wie
dergegebenen zweiten Röntgendiffraktogramms erkennen. Die
Linien der Th2Zn17-Kristallstruktur sind hier durch den
interstitiellen Einbau von Kohlenstoffatomen zu kleineren
Winkeln verschoben, was einer Zunahme des Volumens der
Einheitszelle von etwa 6% entspricht.
Das festphasenkarburierte Material des Preßlings gemäß dem
dargestellten Ausführungsbeispiel zeigt eine Hysteresis
kurve, die dem Diagramm der Fig. 2 zu entnehmen ist. In
diesem Diagramm sind in Richtung der Abszisse die magneti
sche Feldstärke H (in k0e) und in Ordinatenrichtung die
magnetische Polarisation J (in Tesla) aufgetragen. Die
Hysteresiskurve zeigt eine Remanenz Jr von etwa 0,4 T so
wie eine intrinsische Koerzitivfeldstärke Hci von etwa
19,3 k0e (= 15,4 kA/cm). Das maximale Energieprodukt be
trägt dabei 24 kJ/m3. Es wurde eine Curietemperatur Tc
von 400°C gemessen. Diese strukturellen und magnetischen
Eigenschaften lassen auf den Einbau von etwa 2 C-Atomen
pro Formeleinheit schließen, d. h., die hartmagnetische
Phase ist Sm2Fe17C≈ 2.
Die Fig. 3 und 4 zeigen zu Vergleichszwecken das Rönt
gendiffraktogramm bzw. die Hysteresisschleife eines bei
500°C während einer Stunde drucklos gesinterten Kaltpreß
lings aus dem gleichen Pulvergemisch, das dem Ausführungs
beispiel nach den Fig. 1 und 2 zugrundegelegt ist. Aus
dem Röntgendiffraktogramm ist strukturell neben der kar
burierten Th2Zn17-Phase die unkarburierte zu erkennen.
Außerdem ist verhältnismäßig viel freies Fe vorhanden.
Entsprechend schlecht sind die hartmagnetischen Eigen
schaften des Materials, wie aus der Hysteresiskurve der
Fig. 4 abzulesen ist. Die erfindungsgemäße Druckbeauf
schlagung führt also zu einer deutlichen Härtung des Mate
rials.
Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel wurde von dem
dreikomponentigen Sm-Fe-C-Stoffsystem ausgegangen. Da
jedoch das nach der Erfindung hergestellte Magnetmaterial
nur auf der Basis dieses Stoffsystems beruhen soll, ist es
selbstverständlich auch möglich, daß mindestens eines der
Elemente dieses Stoffsystems durch ein anderes partiell
substituiert wird bzw. der Legierung ein solches weiteres
Element zulegiert wird. Hierfür geeignete Elemente und die
Bemessungsgrenzen für die möglichen Anteile sind allgemein
bekannt (vgl. z. B. die EP-A-0 453 217 und EP-A-0 493 019).
Die Th2Zn17-Phase des Vorproduktes besteht dann dement
sprechend aus mehr als 2 Elementen.
Außerdem wurde bei dem Ausführungsbeispiel angenommen, daß
das Vorprodukt und das karburierte Endprodukt nur die
Th2Zn17-Phase aufweisen. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist jedoch nicht auf diesen Fall beschränkt. Ebenso kann
man von Vorprodukten ausgehen, die nur zu einem wesentli
chen Teil, d. h. über 50 Vol-%, die Sm2Fe17-Phase enthal
ten.
Pulver aus dem erfindungsgemäß hergestellten hartmagneti
schen Werkstoff kann in bekannter Weise weiterverarbeitet
werden. So ist ein Verguß mit einem Kunststoff zu einem
kunststoffgebundenen Magnetkörper möglich. Darüber hinaus
läßt sich z. B. das Pulver auch zu einem Formkörper mit
einer gewünschten Gestalt kompaktieren. Dieser Kompaktie
rungsschritt kann jedoch vorteilhaft auch während des er
findungsgemäßen Sinterschrittes ausgeführt werden.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung eines Magnetmaterials auf
Basis des Stoffsystems Samarium(Sm)-Eisen(Fe)-Kohlen
stoff(C) mit einer kristallinen, hartmagnetischen Phase
mit Th2Zn17-Kristallstruktur, wobei
- - zunächst ein pulverförmiges Vorprodukt des Magnetmate rials auf Basis einer zweikomponentigen Sm2Fe17-Phase hergestellt wird und
- - anschließend bei erhöhter Temperatur dieses Vorprodukt mit dem Kohlenstoff (C) beladen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Beladung des Vorproduktes mit dem Kohlenstoff (C) über eine Festphasenreaktion vorgenommen wird, indem ein Pul vergemisch aus dem Pulver des Vorproduktes und einem Koh lenstoffpulver bei einer Druckanwendung gesintert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Vorprodukt auf Basis
der zweikomponentigen Sm2Fe17-Phase mit einer der hart
magnetischen Phase des Magnetmaterials entsprechenden
Mikrostruktur durch mechanisches Legieren von entspre
chenden Ausgangspulvern und durch eine Wärmebehandlung bei
erhöhter Temperatur hergestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß mit dem mechanischen Le
gieren ein zweiphasiges Mahlgut aus zumindest teilweise
amorphem Sm-Fe und aus α-Fe hergestellt und dann dieses
Mahlgut mittels der Wärmebehandlung in das kristalline
Vorprodukt mit der vorbestimmten Mikrostruktur überführt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung
zur Herstellung des Vorproduktes bei einer Temperatur zwi
schen 500°C und 1000°C, vorzugsweise zwischen 700°C und
800°C vorgenommen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Wärme
behandlung zur Herstellung des Vorproduktes während einer
Dauer zwischen 1 Minute und 10 Stunden, vorzugsweise zwi
schen 10 Minuten und 1 Stunde vorgenommen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß ein Pul
ver des Vorproduktes mit einer mittleren Korngröße unter
500 nm vorgesehen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß für das
Pulvergemisch ein Anteil zwischen 3 und 20 Gew.-% Kohlen
stoffpulver vorgesehen wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß ein Pul
ver des Kohlenstoffs vorgesehen wird, dessen mittlere
Partikelgröße unter 40 µm liegt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß die
Sinterbehandlung bei einer Temperatur zwischen 300°C und
600°C vorgenommen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Sin
terbehandlung während einer Gesamtdauer zwischen 10 Minu
ten und 1000 Stunden, vorzugsweise zwischen 1 oder 60
Stunden vorgenommen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß während der
Sinterbehandlung auf das Pulvergemisch ein Druck zwischen
100 und 500 MPa, vorzugsweise zwischen 250 und 450 MPa
ausgeübt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß der Druck
mit fortschreitender Sinterdauer zurückgenommen wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß mit der
Druckanwendung während der Sinterbehandlung ein Formkör
per aus dem Magnetmaterial ausgebildet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß zumindest
eine der Komponenten Sm, Fe und C partiell durch ein an
deres Element ersetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924243048 DE4243048A1 (de) | 1992-12-18 | 1992-12-18 | Verfahren zur Herstellung eines hartmagnetischen Materials auf Basis des Stoffsystems Sm-Fe-C |
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DE19924243048 DE4243048A1 (de) | 1992-12-18 | 1992-12-18 | Verfahren zur Herstellung eines hartmagnetischen Materials auf Basis des Stoffsystems Sm-Fe-C |
Publications (1)
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DE4243048A1 true DE4243048A1 (de) | 1994-06-23 |
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ID=6475823
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---|---|---|---|
DE19924243048 Withdrawn DE4243048A1 (de) | 1992-12-18 | 1992-12-18 | Verfahren zur Herstellung eines hartmagnetischen Materials auf Basis des Stoffsystems Sm-Fe-C |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4243048A1 (de) |
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