DE4242171A1 - Flüssigkeitsentkeimung - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Flüssigkeitsentkeimung gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Ein solches Verfahren findet vorzugsweise eine Anwen
dung bei der Aufbereitung von Flüssigkeiten, die
beispielsweise wieder verwendet werden sollen, jedoch
mit Keimen belastet sind.
Bei einem bereits bekannten Verfahren wird mit Hilfe
von UV-Strahlung, die von einer Quecksilbernieder
drucklampe erzeugt wird, Wasser entkeimt. Die von
dieser Quecksilberniederdrucklampe ausgesendete
UV-Strahlung weist eine Wellenlänge von 254 nm auf. Das
Spektrum der UV-Strahlung, mit der die Schädigung
bzw. Tötung von Keimen möglich ist, reicht jedoch von
170 bis 300 nm. Dieser Wellenlängenbereich kann mit
dieser Einrichtung nicht ausgenutzt werden. Ferner
ist von Nachteil, daß die Quecksilberniederdrucklampe
eine sehr hohe Betriebstemperatur aufweisen, was sich
nachteilig auf die zu entkeimenden Flüssigkeiten aus
wirken kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren zur Entkeimung von Flüssigkeiten aufzuzeigen,
welches das gesamte hierfür geeignete Spektrum der
UV-Strahlung ausnutzen kann, und zudem keine ne
gativen Einwirkungen auf die zu entkeimenden Flüssig
keiten ausübt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale
des Patentanspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird die Entkeimung von Flüssigkeiten
mit inkohärenter UV-Strahlung durchgeführt. Die
Strahlung wird mit Hilfe eines Hochleistungsstrahlers
erzeugt, wie er in der EP-A-0 254 111 offenbart ist.
Mit einer entsprechenden Gasfüllung in diesem Hoch
leistungsstrahler ist es möglich, UV-Strahlung mit
einer Wellenlänge zwischen 60 und 320 nm zu erzeugen,
so daß das für die Entkeimung von Flüssigkeiten
besonders geeignete Spektrum von 170 nm bis 300 nm
mit diesem Hochleistungsstrahler problemlos erzeugt
werden kann. Weitere Vorteile dieser inkohärenten
UV-Strahlung basieren auf dem Prinzip der stillen Entla
dung. Charakteristisch sind Stromfäden mit Lebens
dauern von einigen 100 µs. Die Elektronen in diesen
Stromfäden können auf Grund ihrer hohen Energie durch
Stoßanregung Excimere erzeugen, die nur wenige Nano
sekunden leben. Es werden deshalb UV-Impulse mit
Pulsbreiten von etwa 15 Nanosekunden erzeugt. Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens be
steht darin, daß die Flüssigkeiten auch durch ein
Rohr geleitet werden können, und somit auch bei der
Entkeimung unter einem hohen Druck stehen können.
Ferner besteht die Möglichkeit, die Flüssigkeiten
durch Kammern zu leiten, so daß auch großen Mengen an
Flüssigkeiten gleichzeitig bestrahlt werden können.
Ebenso ist es möglich, dünne Flüssigkeitsschichten zu
entkeimen, wofür die Flüssigkeiten entweder über eine
schiefe Ebene oder eine konvex gewölbte Fläche gelei
tet werden, die von einem oder mehreren Strahlern be
strahlt werden. Ein wesentlicher Vorteil des erfin
dungsgemäßen Verfahrens ist sein hoher Wirkungsgrad,
da das gesamte für die Entkeimung geeignete Spektrum
der UV-Strahlung ausgenutzt werden kann. Ferner ist
eine immer gleichbleibende Dosierung möglich, und
eine vollständige Entkeimung der bestrahlten Flüssig
keit wird sichergestellt, ohne daß zusätzliche Chemi
kalien erforderlich sind.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung, bei der die zu entkei
mende Flüssigkeit durch ein Rohr geleitet
wird,
Fig. 2 einen Hochleistungsstrahler für die flä
chige Bestrahlung,
Fig. 3 ein Kammersystem zur Entkeimung von Flüs
sigkeiten,
Fig. 4 eine Anordnung zur Entkeimung von dünnen
Flüssigkeitsschichten,
Fig. 5 eine Variante gemäß Fig. 4.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zur Entkeimung von
Flüssigkeiten, die ein Rohr 2 aufweist, durch dessen
Innenbereich eine Flüssigkeit 3 geleitet wird. Das
Rohr 3 ist aus Quarz gefertigt und koaxial in einem
Metallrohr 4 angeordnet. Zwischen den beiden Rohren 2
und 4 erstreckt sich ein ringförmiger Entladungsraum
5. Das Metallrohr 4 ist zur Bildung eines ringför
migen Kühlspaltes 6, durch den ein Kühlmittel (hier
nicht dargestellt) geleitet wird, von einem äußeren
Rohr 7 umgeben. Auf die Innenfläche des Rohres 2 ist
eine transparente Innenelektrode 8 aufgetragen. Eine
Wechselspannungsquelle 9 ist an die Innenelektrode 8
und das Metallrohr 4 angeschlossen. Der Entladungs
raum 5 ist mit einem Gas oder einem Gasgemisch (hier
nicht dargestellt) gefüllt. Die Füllung des
Entladungsraumes 5 richtet sich nach der gewünschten
Wellenlänge der zu erzeugenden UV-Strahlung. Das
Spektrum der UV-Strahlung, das für die Entkeimung
geeignet ist, liegt zwischen 170 nm und 300 nm.
Hierfür bieten sich Gasfüllungen in Form von Xenon,
Krypton, Selen, Krypton und Fluor oder Xenon und
Chlor an. Die zu entkeimende Flüssigkeit 3 wird durch
den Innenbereich des Rohres 2 geleitet und durch die
in diesen Innenbereich gelenkte UV-Strahlung ent
keimt. Bei dieser Vorrichtung besteht die Möglich
keit, die Flüssigkeit 3 mit hohem Druck durch den In
nenbereich des Rohres 2 zu leiten.
In Fig. 2 ist ein Hochleistungsstrahler 1 darge
stellt, bei dem die UV-Strahlung nach außen geleitet
wird. Der Hochleistungsstrahler 1 wird durch ein dop
pelwandiges Quarzrohr 2 gebildet, auf dessen Außen
fläche die Außenelektrode 4 angeordnet ist. Der Ring
raum 5, der durch das doppelwandige Quarzrohr 2 ge
bildet wird, dient als Entladungsraum. Er ist mit ei
nem entsprechenden Gas gefüllt. Auf der Innenfläche
des doppelwandigen Quarzrohres 2 ist die zweite Elek
trode 8 angeordnet. Die beiden Elektroden 4 und 8
sind mit einer Wechselspannungsquelle 9 verbunden.
Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung 1, die durch eine
Vielzahl von Kanälen 2 gebildet wird. Durch diese
Kanäle 2 können eine oder mehrere Flüssigkeiten (hier
nicht dargestellt) geleitet werden. Wie Fig. 3
zeigt, ist parallel zu zwei gegenüberliegenden Be
grenzungsflächen 2A und 2B eines jeden Kanals 2 ein
Hochleistungsstrahler 10 angeordnet. Es werden hier
für Hochleistungsstrahler 10 verwendet, wie sie in
Fig. 2 dargestellt und der zugehörigen Beschreibung
erläutert sind. Um die von den Hochleistungsstrahlern
10 ausgehende Strahlung in die Kanäle 2 einleiten zu
können, sind mindestens die beiden Begrenzungsflächen
2A und 2B eines jeden Kanals 2 aus einem für
UV-Strahlung transparenten Material gefertigt. Wie Fig.
3 weiter zeigt, besteht selbstverständlich die
Möglichkeit, parallel zu mehr als zwei Begrenzungs
flächen 2A, 2B einen Hochleistungsstrahlers 10
anzuordnen.
Fig. 4 zeigt eine Vorrichtung 1, mit der dünne
Schichten einer Flüssigkeit 3 entkeimt werden können.
Hierfür ist eine schiefe Ebene 20 vorgesehen. Über
diese wird die zu entkeimende Flüssigkeit 3, bei
spielsweise Wasser, geleitet. Mit Hilfe des Hochlei
stungsstrahlers 10 wird die Flüssigkeitsschicht 3 be
strahlt und dabei entkeimt. Selbstverständlich kann
die Anzahl der Hochleistungsstrahler 10 bei Bedarf
auch erhöht werden.
Fig. 5 zeigt eine weitere Vorrichtung 1, mit der
dünne Flüssigkeitsschichten 3 entkeimt werden können.
Hierfür wird die zu entkeimende Flüssigkeit 3 über
die Oberfläche eines rotationssymmetrischen Körpers 9
geleitet, der beispielsweise den Querschnitt einer
Ellipse aufweist. Die Oberfläche 9A des Körpers 9
wird mit Hilfe von Hochleistungsstrahlern 10 be
strahlt, die in definiertem Abstand voneinander um
die gesamte Oberfläche 9A angeordnet sind.
Claims (7)
1. Verfahren zur Entkeimung von Flüssigkeiten mit
Hilfe von UV-Strahlung, dadurch gekennzeichnet, daß
die zu entkeimende Flüssigkeit (3) mit inkohärenter
UV-Strahlung einer definierten Wellenlänge bestrahlt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zu entkeimende Flüssigkeit (3) mit
inkohärenter UV-Strahlung eines Hochleistungsstrah
lers (10) gemäß der EP-A-0 254 111 bestrahlt wird,
der in Abhängigkeit von seiner Gasfüllung inkohärente
UV-Strahlung mit einer Wellenlänge von 60 bis 320 nm
erzeugt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die zu entkeimende Fläs
sigkeit (3) durch den Innenbereich eines Hochlei
stungsstrahlers (10) geleitet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß dünne Schichten der zu
entkeimenden Flüssigkeit (3) über die Oberfläche ei
ner schiefen Ebene (20) geleitet werden, und daß
diese Oberfläche mit inkohärenter Strahlung bestrahlt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß dünne Schichten der zu
entkeimenden Flüssigkeit (3) über die Oberfläche ei
nes rotationssymmetrischen Körpers (9) geleitet wer
den, und daß die Oberfläche (9a) des rotationssymme
trischen Körpers mit inkohärenter Strahlung bestrahlt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die zu entkeimende Flüssig
keit durch Kanäle (2) geleitet wird, deren Innenbe
reiche mit inkohärenter UV-Strahlung bestrahlt
werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die zu entkeimende Flüs
sigkeit (3) mit inkohärenter UV-Strahlung bestrahlt
wird, deren Wellenlänge 170 bis 300 nm aufweist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4242171A DE4242171A1 (de) | 1992-12-15 | 1992-12-15 | Flüssigkeitsentkeimung |
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DE (1) | DE4242171A1 (de) |
WO (1) | WO1994013330A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE29505952U1 (de) * | 1995-04-06 | 1995-06-01 | Faas Heinz | Vorrichtung zur Entkeimung eines diese durchströmenden Mediums mit Ultraviolett-Licht |
DE19507189A1 (de) * | 1995-03-02 | 1996-09-12 | Stengelin Gmbh & Co Kg | Verfahren zur Mediumaufbereitung mit einem Excimer-Strahler und Excimer-Strahler zur Durchführung eines solchen Verfahrens |
DE19640841A1 (de) * | 1996-10-02 | 1998-05-14 | Fresenius Medical Care De Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer ultrareinen medizinischen Lösung, insbesondere einer Infusions- oder Dialyselösung |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0254111B1 (de) * | 1986-07-22 | 1992-01-02 | BBC Brown Boveri AG | UV-Strahler |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2753263A1 (de) * | 1977-11-30 | 1979-05-31 | Hemscheidt Maschf Hermann | Verfahren und vorrichtung zum entkeimen von hydraulikfluessigkeiten durch uv-bestrahlung |
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1992
- 1992-12-15 DE DE4242171A patent/DE4242171A1/de not_active Ceased
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1993
- 1993-11-11 WO PCT/EP1993/003160 patent/WO1994013330A1/de active Application Filing
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DE19640841A1 (de) * | 1996-10-02 | 1998-05-14 | Fresenius Medical Care De Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer ultrareinen medizinischen Lösung, insbesondere einer Infusions- oder Dialyselösung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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WO1994013330A1 (de) | 1994-06-23 |
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Legal Events
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8131 | Rejection |