DE4240433A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer elektrolytischen Silberrückgewinnungseinrichtung für eine Film- und Bildentwicklungsanlage - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung einer elektrolytischen Silberrückgewinnungseinrichtung für eine Film- und Bildentwicklungsanlage, bei dem die Steuerung in Abhängigkeit von der die Behandlungsbäder durchlaufenden fotosensitiven Materialfläche erfolgt.

Derartige Verfahren, bei denen ein Signal von der Entwicklungsmaschine abgenommen wird, welches der entwickelten Film- oder Bildfläche propor­ tional ist und damit auch proportional zum Silbereintrag in das Fixierbad der Entwicklungsmaschine, sind bekannt. In der DE-PS 11 88 822 wird beispielsweise ein Verfahren zur elektrolytischen Silberrückgewinnung beschrieben, bei dem die Rückgewinnung durch das Ein- und Ausschalten des Elektrolysestromes in Abhängigkeit von der Menge des das Fixierbad durchlaufenden fotografischen Materials gesteuert wird. Grundlage dafür ist die Fläche des zu behandelnden Materials, wobei davon ausgegangen wird, daß im Mittel nahezu immer dieselbe Menge Silber aus dem Material herausgelöst wird.

In der DE-PS 12 37 789 wird die Einschaltdauer der Entsilberungsanlage durch einen vom durchlaufenden Filmmaterial betätigten Impulsgeber bestimmt, wobei auch eine Impulsspeicherung möglich ist. Hierbei wird jedoch ebenfalls von der Fläche des zu behandelnden Materials und damit von einer mittleren Silbermenge, die aus dem fotosensitiven Material her­ ausgelöst wird, ausgegangen.

Nachteilig bei derartigen Verfahren ist, daß ein mittlerer Festwert für den Silbereintrag in das Fixierbad zugrundegelegt wird und mit diesem die Steuerung der elektrolytischen Rückgewinnungseinrichtung erfolgt.

Andererseits sind geregelte Entsilberungsanlagen bekannt, die vom Silber­ gehalt der Fixierlösung ausgehen, für den eine elektronische Bezugsgröße gemessen wird. Diese Bezugsgröße kann beispielsweise das Kathodenpoten­ tial einer Bezugselektrode sein, welches der Silberkonzentration proportio­ nal ist. Dabei ergibt sich jedoch der Nachteil, daß eine Konstanthaltung der dem Silbergehalt entsprechenden Meßgröße über einen längeren Zeit­ raum schwer zu realisieren ist, so daß die Steuerung des Rückgewin­ nungsprozesses für einen längeren Zeitraum nicht sehr zuverlässig und genau erfolgt.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Steuerung einer Silber­ rückgewinnungseinrichtung für eine Film- und Bildentwicklungsanlage anzugeben, bei dem die durch eine Film- oder Bildentwicklung abgegebene Silbermenge zuverlässig und genau ermittelt und zur Steuerung benutzt wird.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die in das Fixier­ bad der Entwicklungsanlage abgegebene Silbermenge aus der Breite, Länge und der Dichte des fotosensitiven Materials ermittelt und als elektrisches Signal zur Steuerung des Elektrolysestromes der elektrolytischen Silber­ rückgewinnungseinrichtung verwendet wird. Die Ermittlung der im Fixier­ bad vorhandenen Silbermenge und des davon gesteuerten Elektrolysestro­ mes erfolgt dabei in einem Zeitabstand von 10 Sekunden. Vorteilhaft wird dadurch erreicht, daß der Elektrolysestrom dem tatsächlichen Silbereintrag angepaßt und eine optimale Entsilberung erzielt wird. Nach dem Erreichen eines vorbestimmten Wertes von an der Kathode abgeschiedenem Silber wird der Strom der Silberrückgewinnungseinrichtung abgeschaltet.

Zur Ausführung des erfindungsgeinäßen Verfahrens wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, mit der die Fläche und die Dichte des fotosensitiven Mate­ rials mittels optoelektronischer Abtastelemente bestimmt wird. Die optoelek­ tronischen Abtastelemente werden aus einer im Durchlicht betriebenen Infrarot- Sender- Empfänger-Anordnung und aus einer Infrarot- Reflexions­ sensor- Anordnung gebildet, die in Reihen alternierend über die Durch­ laufbreite der Vorrichtung angeordnet sind. Diese erfindungsgemäße Vor­ richtung ermöglicht über einen großen Dichtebereich des fotosensitiven Materials eine zuverlässige und sichere Bestimmung der Dichte und der Fläche des Materials und damit der im Fixierbad befindlichen Silbermenge. Das zur Steuerung der Silberrückgewinnungseinrichtung verwendete elek­ trische Signal ist somit ebenfalls proportional der im Fixierbad befindlichen Silbermenge, so daß vorteilhaft eine Steuerung realisiert wird, deren Rückgewinnung auf der tatsächlichen aus dem fotosensitiven Material her­ ausgelösten Silbermenge beruht. Dadurch wird außerdem eine wesentlich geringere Fixierbadregenerierung notwendig.

Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt die Fig. 1 die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens und

Fig. 2 eine bekannte Film- und Bildentwicklungsanlage mit der erfin­ dungsgemäßen Vorrichtung.

Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung 3 weist in Transportrichtung 7 des fotosensitiven Materials zwei Reihen von Infrarot-Sendern 2, 2′ mit gegen­ überliegenden Empfängern 4, 4′ und Infrarot-Reflexionssensoren 1, 1′ auf, die in einem konstanten Abstand angeordnet sind. Die Anordnung der IR- Sensoren zur Längsseite 6 der Vorrichtung ist dabei derart getroffen, daß in jeder der beiden Reihen auf einen IR-Reflexionssensor 1, 1′ ein IR- Sender 2, 2′ mit Empfänger 4, 4′ folgt. Die Infrarotsender 2, 2′ werden aus IR-LED′s und die Empfänger 4, 4′ aus Fotozellen gebildet. Über die Gesamtbreite der Vorrichtung 3 sind je Reihe mindestens acht IR-Sender/ Empfänger und acht IR-Reflexionssensoren angeordnet. In einem Spalt 5 wird das fotosensitive Material in Richtung 7 mittels nicht dargestellter Walzen transportiert.

Die Vorrichtung 3 ist einer Film- und Bildentwicklungsanlage, wie in Fig. 2 dargestellt, nachgeschaltet. Diese wird im wesentlichen aus drei Haupt­ baugruppen gebildet:

• - aus den Behandlungsbädern, wie einem mit Füllstandssensoren versehe­ nen Entwicklerbad 8 und Fixierbad 9, einem Waschbad 10 sowie einer Trockenstation,
• - aus einer Silberrückgewinnungseinrichtung 11 und
• - aus einer Regeneriereinrichtung, bestehend aus Faltenbalgpumpe 17, Oszillationspumpe 15 und Druckschalter 16, sowie Vorratsbehälter 13, 14 für eine Entwickler- und Fixierlösung sowie einer Mikroprozessor- Steuereinheit 12, bedienbar über den Computer 18.

Das Entwicklerbad 8 ist unter Zwischenschaltung der parallel arbeitenden Pumpen 15 und 17 mittels Rohrleitungen mit dem Vorratsbehälter 13 ver­ bunden. Das Fixierbad 9 ist einerseits mit Hilfe von Rohrleitungen mit der elektrolytisch arbeitenden Silberrückgewinnungseinrichtung 11 und ande­ rerseits ebenfalls unter Zwischenschaltung der parallel arbeitenden Pumpen 15 und 17 mit dem Vorratsbehälter 14 verbunden.

Das Verfahren wird wie folgt beschrieben:

Das fotosensitive Material, Film oder Papier, durchläuft die Entwicklungs­ maschine in bekannter Weise, d. h. Entwicklungsbad 8, Fixierbad 9, Wäs­ serung 10, Trockenstation. Von der Trockenstation wird das Material in den Spalt 5 der Vorrichtung 3 transportiert. Sobald die Vorderkante des Materials unter die erste Reihe der reflektiven IR-Sensoren 1 kommt, wird ein Signal erzeugt und von der Mikroprozessor-Steuereinheit 12 eine Zeit­ messung gestartet. Darauf erfolgt durch die im Durchlicht betriebenen IR- Sender-Empfängersensoren 2, 4 und 2′, 4′ die Dichtemessung des fotosen­ sitiven Materials. Durchläuft die Vorderkante des Materials die in der zweiten Reihe angeordneten IR-Reflexionssensoren 1′, wird die abgelaufene Zeit seit dem Start der Zeitmessung bestimmt. Aus der abgelaufenen Zeit und dem bekannten Abstand zwischen erster und zweiter Reihe der IR- Reflexionssensoren 1, 1′ wird die Durchlaufgeschwindigkeit berechnet.

Aus der Anzahl der IR-Sender/Empfängersensoren 2, 4 und 2′, 4′ die vom Material reflektiertes Licht detektieren und ein Signal abgeben, wird die Breite des Films oder Papiers bestimmt. Durchläuft die Hinterkante des Materials die erste IR-Reflektorsensorreihe, wird die Zeitmessung beendet. Die Gesamtzeit entspricht dann der Filmdurchlaufzeit, mittels der in Abhängigkeit von der Durchlaufgeschwindigkeit die Materiallänge berechnet wird. Aus Länge und Breite des Materials ergibt sich die verarbeitete Fläche.

Solange das Material sich zwischen den IR-Sender-Empfänger-Sensoren 2, 2′/4, 4′ befindet, wird die Dichte ermittelt. Unterschreitet die Dichte an keinem Ort einen in der Steuereinheit 12 abgelegten vorbestimmten Wert, kann die vorliegende Materialart, wie Film oder Papier, bestimmt werden. Aus der Kenntnis der Fläche, der Dichte und der Art des Materials berechnet die Mikroprozessor-Steuereinheit 12 mittels eines dort gespei­ cherten Programms einerseits die benötigten Regeneratmengen an Entwick­ ler- und Fixierlösung. Den berechneten Mengen entsprechend werden die Regenerierpumpen für Entwickler und Fixierer bzw. Wasser für eine bestimmte Zeit eingeschaltet. Andererseits wird aus der Fläche und der Dichte des Materials in der Mikroprozessor-Einheit 12 ein der in das Fixierbad 9 eingetragenen Silbermenge entsprechender Wert errechnet und an die Silberrückgewinnungseinrichtung 11 übermittelt. Dieser Wert wird zu dem, welcher der aktuell in dem Fixierbad befindlichen Silbermenge entspricht, addiert und als Signal zur Steuerung des Elektrolysestromes der Silberrückgewinnungseinrichtung 11 verwendet, so daß ein von der Silberkonzentration des Fixierbades 9 abhängige Steuerung des Elektroly­ sestromes erfolgt. Die Ermittlung der aktuell in der Fixierlösung vorhan­ denen Silbermenge wird alle zehn Sekunden vorgenommen und der Elektro­ lysestrom angepaßt. Mittels eines in der Steuereinheit 12 gespeicherten Programmes, welches experimentell ermittelte Wirkungsgradwerte berück­ sichtigt, wird auch die durch die Elektrolyse auf der Kathode rückgewon­ nene Silbermenge berechnet und von der im Fixierbad vorhandenen Silber­ menge subtrahiert. Bei einer vorbestimmten abgeschiedenen Silbermenge an der Kathode wird der Strom der Silberrückgewinnungseinrichtung abge­ schaltet.

Claims (4)

1. Verfahren zur Steuerung einer elektrolytischen Silberrückgewin­ nungseinrichtung für eine Film- und Bildentwicklungsanlage, bei dem die Steuerung in Abhängigkeit von der die Behandlungsbäder durch­ laufenden fotosensitiven Materialfläche erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die in das Fixierbad abgege­ bene Silbermenge aus der Breite, Länge und Dichte des fotosensitiven Materials ermittelt und als elektrisches Signal zur Steuerung des Elektrolysestromes der Silberrückgewinnungseinrichtung verwendet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Ermitt­ lung der im Fixierbad vorhandenen Silbermenge und des davon gesteuerten Elektrolysestromes in einem Zeitabstand von 10 Sekunden erfolgt.

3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer vorbestimmten abgeschiedenen Silbermenge an der Kathode der Strom der Silberrückgewinnungseinrichtung abgeschaltet wird.

4. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, die zur Breiten-, Längen- und Dichtebestimmung des fotosensitiven Mate­ rials optoelektronische Abtastelemente aufweist, dadurch gekennzeich­ net, daß die optoelektronischen Abtastelemente aus einer im Durch­ licht betriebenen Infrarot-Sender-Empfänger-Anordnung (2, 2′ 14, 4′) und aus einer Infrarot-Reflexionssensor-Anordnung (1, 1′) gebildet werden, die in Reihen alternierend über die Durchlaufbreite (6) der Vorrichtung (3) angeordnet sind.