DE4240092C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Lösen und Verdünnen polymerer Flockungshilfsmittel - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Lösen und Verdünnen polymerer FlockungshilfsmittelInfo
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Description
Die Erfindung ist auf ein Verfahren und auf eine Vorrichtung zum Lösen
und Verdünnen polymerer Flockungshilfsmittel gerichtet, wobei die in
einem Lösungsmittel als wäßriges Gel emulgierten polymeren Flockungs
hilfsmittel (Emulsionspolymerisate) durch Verdünnung mit Wasser in eine
sehr stark verdünnte wäßrige Lösung überführt und dabei die Molekülfä
den des polymeren Flockungshilfsmittels in eine weitgehend gestreckte
Form gebracht werden.
Im Handel befindliche Emulsionspolymerisate mit einem Wirksubstanzanteil
zwischen 20 und 50% müssen vor ihrer Anwendung in eine sehr stark
verdünnte wäßrige Lösung überführt werden. Gebräuchliche Anwen
dungskonzentrationen betragen je nach dem Polymerisationsgrad der
Flockungshilfsmittel zwischen 0,1 und 0,01 Gew.-%. Das Lösen von in
Emulsionsform vorliegenden polymeren Flockungshilfsmitteln ist dabei mit
einer Phasenumkehr verbunden, und zwar wird die Wasser-in-Öl-Emulsion,
als solche liegen die Emulsionspolymerisate vor, in eine Öl-in-Wasser-Emul
sion umgekehrt. Hierzu sind gewisse Scherkräfte notwendig, die beispiels
weise von einem leistungsfähigen Rührwerk erzeugt werden können.
Bei bekannten Verfahren zum Lösen und Verdünnen von Emulsionspolyme
risaten wird, wie beispielsweise in der DE-Z-Umwelt 1/81, Seiten 27 bis
31, beschrieben wird, in diskontinuierlichen oder kontinuierlichen Lösean
lagen mittels einer Dosierpumpe das polymere Flockungshilfsmittel zu einer
Mischeinrichtung transportiert und dort beispielsweise nach dem Prinzip
einer Wasserstrahlpumpe (Injektor) dem Verdünnungswasser zugemischt.
Zur Unterstützung des Mischvorgangs ist dem Injektor ein mit Misch- und
Lochplatten bestücktes Rohr nachgeschaltet.
Das mit Wasser vermischte polymere Flockungshilfsmittel gelangt von der
Mischeinrichtung in einen Behälter, in dem die Flockungshilfsmittellösung
vor ihrem Gebrauch noch 30 bis 60 Min. reifen und während dieser Zeit
durch ein entsprechendes Rührwerk in leichter Bewegung gehalten werden
muß. Während der Reifezeit findet eine weitgehende Streckung der vorher
zu einem Knäuel miteinander verschlungenen Molekülfäden statt.
Die Einstellung der für eine optimale Reifung erforderlichen Zeit ist wichtig,
da eine zu lange Reifezeit die Wirksamkeit der polymeren Flockungshilfsmit
tel wieder vermindert und schwierig, da das Erreichen des optimalen Zu
standes nicht durch äußere Merkmale erkennbar ist.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Lösen und Verdünnen von emulgierten polymeren Flockungshilfsmit
teln zu schaffen, mit dem bzw. mit der bei reduzierter Reifezeit stets ein
optimaler Reifezustand der gelösten und verdünnten polymeren Flockungs
hilfsmittel erreicht wird.
Die gestellte Aufgabe wird verfahrensmäßig mit den Maßnahmen des
Kennzeichnungsteils des Anspruchs 1 und vorrichtungsmäßig mit den
Merkmalen des Kennzeichnungsteils des Anspruchs 5 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Durch die Maßnahmen der Erfindung, die Flockungshilfsmittellösung nach
erfolgter Verdünnung mehrmals durch den Mischreaktor mit hoher Ge
schwindigkeit zu führen, gemäß der Erfindung sind Umlaufzahlen von 3 bis
30 möglich, wird bei einer mittleren Verweilzeit von nur ca. 1 bis 2 Min. in
der Lösevorrichtung eine so ideale Reifung erreicht, daß im Vergleich zur
bekannten Rührtechnik bis zu 30% weniger Flockungshilfsmittel für glei
che Sedimentationsgeschwindigkeiten gebraucht werden oder bei gleicher
Dosiermenge entsprechend höhere Sedimentationsgeschwindigkeiten er
reicht werden.
Ein besonders intensives Lösen und Mischen erfolgt, wenn, wie erfin
dungsgemäß vorgeschlagen wird, als Mischreaktor eine Füllkörpersäule
eingesetzt wird, der in einfacher Weise durch entsprechende Wahl von Art
und Menge der Füllkörper dem zu lösenden polymeren Flockungshilfsmittel
angepaßt werden kann.
Zur weiteren Intensivierung des Misch- und Lösevorgangs können in vor
teilhafter Weise auch mehrere Mischreaktoren hintereinander geschaltet
werden. Bei wechselndem Verbrauch an Flockungshilfsmittellösungen ist es
auch möglich, mehrere Mischreaktoren parallel zu schalten. Auf diese
Weise wird in vorteilhafter Weise die Dimensionierung des Mischreaktors
sowie die Umlaufzahl für die im Kreislauf durch die Löseanlage umlaufende
Flockungshilfsmittellösung von der entnommenen Durchsatzmenge unab
hängig.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung werden an einem An
wendungsbeispiel anhand einer schematischen Zeichnungsfigur näher er
läutert.
Die in der Zeichnungsfigur dargestellte beispielhafte Löseanlage gemäß der
Erfindung besitzt als Kernanlagenteil einen Mischreaktor (10), beispiels
weise eine Füllkörpersäule, der über die Leitungen (11, 12) mit einer
Pumpe (13) zu einem geschlossenen Umlaufkreis verbunden ist. Das ge
samte Nutzvolumen dieses Umlaufkreises ist gering. Es beträgt beispiels
weise nur ca. 2 bis 3 l, wobei die Hälfte, also ca. 1 bis 1,5 l, vom Misch
reaktor angeboten wird. In diesen Umlaufkreis wird emulgiertes polymeres
Flockungshilfsmittel, nach dem es mittels einer Pumpe (18) aus dem Vorlagebehälter
(19) kontinuierlich abgezogen worden ist, mit der gleichen
Pumpe (18) über das Einlaßventil (16) in die Leitung (12) eingeschleust.
Im geforderten Verdünnungsverhältnis von beispielsweise 1000 : 1 wird
über das Einlaßventil (17) das Verdünnungswasser gleichfalls kontinuierlich
in die Leitung (12) eingeschleust.
Die auf diese Weise in den Umlaufkreis eingebrachte Gesamtmenge von
beispielsweise 100 l/h (Verdünnungswasser plus emulgiertes polymeres
Flockungshilfsmittel) entspricht der Gesamtmenge (15), die zum weiteren
Gebrauch über das Austragsventil (14) aus dem System entnommen wird,
wobei die entnommene Menge (15) als Steuergröße für die einzutragende
Menge an Verdünnungswasser plus emulgiertes polymeres Flockungshilfs
mittel dient.
Mit den Zahlenangaben des angeführten Ausführungsbeispiels ergeben sich
beispielsweise für einen 3 l großen Umlaufkreis eine Verweilzeit von
oder für einen 2 l großen Umlaufkreis eine Verweilzeit von
Bei einer 3fachen Umlaufzahl für die im Kreislauf verbleibende Flockungs
hilfsmittellösung ergibt sich für den Umlaufkreis, insbesondere für den
Mischreaktor (10) ein Durchsatz von 300 l/h, bei einer Umlaufzahl von bei
spielsweise 30 ein entsprechender Durchsatz von 3000 l/h.
Um derart große Durchsatzmengen an Flockungshilfsmittellösung mit ent
sprechend hoher Geschwindigkeit durch den nur ca. 2 bis 3 l umfassenden
Mischreaktor zu fördern, ist ein hoher Druck erforderlich, der im angeführ
ten Ausführungsbeispiel im Bereich von 3 bis 5 bar liegt und von der
Pumpe (13) erzeugt wird.
Aufgrund dieses durch die Pumpe erzeugten hohen Druckes und der hohen
Umlaufzahl, wodurch die Flockungshilfsmittellösung durch den Umlaufkreis
und durch den Mischreaktor mehrmals mit hoher Geschwindigkeit gefördert
wird, gelingt es trotz der insgesamt nur kurzen Verweilzeit, in der sich die
Flockungshilfsmiffellösung im Umlaufkreis aufhält, eine homogene Vertei
lung und ideale Reifung der polymeren Flockungshilfsmittelmoleküle zu er
reichen.
Claims (5)
1. Verfahren zum Lösen und Verdünnen polymerer Flockungshilfsmittel,
wobei die in einem Lösungsmittel als wäßriges Gel emulgierten poly
meren Flockungshilfsmittel (Emulsionspolymerisate) durch Verdün
nung mit Wasser in eine sehr stark verdünnte wäßrige Lösung über
führt und dabei die Molekülfäden des polymeren Flockungshilfsmittel
in eine weitgehend gestreckte Form gebracht werden, dadurch ge
kennzeichnet, daß das als Emulsion vorliegende polymere Flockungs
hilfsmittel gemeinsam mit dem Verdünnungswasser mit hohem Ener
gieeintrag mindestens einmal durch mindestens einen Mischreak
tor gefördert wird, eine Teilmenge der gebrauchsfertigen
Flockungshilfsmittellösung aus dem Mischreaktor zum weiteren
Gebrauch entnommen und die Restmenge im geschlossenen Kreislauf
zum Mischreaktor zurückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Durch
satz der im geschlossenen Kreislauf zum Mischreaktor zurückge
führten Lösungsmenge dem 3- bis 30fachen des Durchsatzes ent
spricht, der dem Mischreaktor zum weiteren Gebrauch entnommen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Mischreaktoren hintereinander und/oder parallel geschal
tet sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als Mischreaktor eine Füllkörpersäule verwendet wird.
5. Vorrichtung zum Lösen und Verdünnen emulgierter polymerer
Flockungshilfsmittel, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens
nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch
- - einen Mischreaktor (10), der über Leitungen (11, 12) mit einer Pumpe (13) zu einem geschlossenen Umlaufkreis für die Flockungshilfsmittellösung verbunden ist mit in der Lei tung (12) angeordnetem Austragsventil (14) für den Abzug der gebrauchsfertigen Flockungshilfsmittellösung, einem Ein laßventil (16) für den Eintrag des noch im emulgierten Zu stand befindlichen Flockungshilfsmittels und einem Einlaß ventil (17) für den Eintrag des Verdünnungswassers und durch
- - eine Pumpe (18), die das emulgierte Flockungshilfsmittel aus dem Vorlagebehälter (19) abzieht und in den Umlaufkreis för dert.
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DE19924240092 DE4240092C2 (de) | 1992-11-28 | 1992-11-28 | Verfahren und Vorrichtung zum Lösen und Verdünnen polymerer Flockungshilfsmittel |
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- 1992-11-28 DE DE19924240092 patent/DE4240092C2/de not_active Expired - Fee Related
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