DE4239058C1 - Steuerschaltung und Verfahren zur Ansteuerung eines oder mehrerer Piezokristalle in einem piezoelektrischen Antriebssystem - Google Patents
Steuerschaltung und Verfahren zur Ansteuerung eines oder mehrerer Piezokristalle in einem piezoelektrischen AntriebssystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Steuerschaltung zur Ansteuerung
eines oder mehrerer Piezokristalle in einem piezoelektri
schen Antriebssystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1
sowie ein Verfahren zur Ansteuerung eines oder mehrerer
Piezokristalle in einem piezoelektrischen Antriebssystem
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
Eine solche Steuerschaltung und ein solches Verfahren sind
aus dem Dokument "Patent Abstracts of Japan", Sect. E, Bd.
10 (1986), Nr. 158 (E-395) zur JP 60-237869 A bekannt. Dort
sind eine Steuerschaltung und ein Verfahren zur Ansteuerung
eines Piezokristalles beschrieben, bei dem ein Piezokri
stallanschluß über Steuerbauelemente selektiv mit auf zwei
unterschiedlichen Potentialen liegenden Versorgungsspan
nungsleitungen verbindbar ist.
Darüber hinaus ist auch bekannt, piezoelektrische Antriebs
systeme beispielsweise in Vibrationsgrenzstandsensoren zur
Schüttgutdetektion einzusetzen. Solche piezoelektrischen
Antriebssysteme besitzen bei wechselspannungsmäßiger Erre
gung eine hohe Blindstromaufnahme, da die hierbei eingesetz
te Piezokeramik eine große Dielektrizitätskonstante auf
weist, die zu einer hohen Eigenkapazität des Antriebssystems
führt. Diese Blindstromkomponente kann ein Vielfaches des
Wirkstromanteils des Antrieb-Treibersignals betragen, so daß
sich eine
erhebliche Belastung des den oder die Piezokristalle an
steuernden Endverstärkers ergibt. Zudem muß der Endverstär
ker wegen dieses hohen Blindstromanteils dem ihn speisenden
Netzteil weit mehr Energie entnehmen, als dies aufgrund der
im Antrieb umgesetzten Wirkleistung tatsächlich notwendig
wäre.
Insbesondere, wenn die zur Verfügung stehende Energiemenge
begrenzt ist, wie es z. B. bei einem Sensor der Fall ist,
der seine Energieversorgung über eine 4 bis 20 mA führende
Meßstromschleife erhält oder als elektronischer Zweidraht
schalter, der nicht schon durch seine Grundstromaufnahme
die zu schaltende Last aktivieren darf, arbeiten soll, ist
es notwendig, Maßnahmen zur Kompensation oder zumindest
Verringerung der Blindstromaufnahme des Piezoantriebs zu
ergreifen.
Die naheliegendste Möglichkeit zur Blindstromverringerung
ist die Vergrößerung des Piezokristall-Elektrodenabstands,
wodurch sich dessen Eigenkapazität verringert. Jedoch er
fordert dies die Verwendung entsprechender größerer Piezo
kristalle, die nicht nur kostenaufwendiger sind, sondern
auch das Bauvolumen des gesamten Antriebssystems
vergrößern.
Eine auch denkbare Kompensation der kapazitiven Komponente
durch Parallelschaltung einer entsprechend ausgelegten In
duktivität ist gleichfalls problematisch, da diese nur bei
konstanter Arbeitsfrequenz und Sinusansteuerung zufrieden
stellend wirkt. Diese Voraussetzungen sind aber beispiels
weise bei Vibrationssensoren zur Füllgutdetektion nicht ge
geben. Zudem unterliegen die Piezogrundkapazitäten großen
Fertigungsstreuungen, so daß ein aufwendiger individueller
Induktivitätsabgleich erforderlich ist, und sind auch noch
stark temperaturabhängig (TK ungefähr 7.000 ppm), so daß
die Kompensation nur innerhalb eines engen
Temperaturbereichs gegeben wäre.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuerschal
tung und ein Verfahren zur Ansteuerung eines oder mehrerer
Piezokristalle in einem piezoelektrischen Antriebssystem zu
schaffen, die bzw. das eine Verringerung des bei der An
steuerung des piezoelektrischen Antriebssystems extern be
reitzustellenden Strombedarfs ermöglicht.
Diese Aufgabe wird mit den im Patentanspruch 1 genannten
Merkmalen bzw. mit den Maßnahmen des Patentanspruchs 9 ge
löst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Bei der Erfindung wird somit der erforderliche Blindstrom
bedarf intern über entsprechende Zwischenspannungspoten
tiale aufweisende Energiespeicher bereitgestellt, die den
bei einer Entladung der Piezokapazität des oder der
Piezokristalle abgegebenen Blindstrom zumindest z. T.
aufnehmen, vorzugsweise zwischenspeichern, und bei einer
nachfolgenden Wiederaufladung der Piezokapazität zur
Verfügung stellen. Dieser Blindstromanteil muß folglich
weder vom Versorgungsnetz geliefert werden noch über den
Endverstärker fließen.
Dabei wird der Auflade- und Entladevorgang der Piezokapazi
tät in mehrere Stufen unterteilt und die Piezokapazität in
jeder Stufe um einen Spannungsteilbetrag umgeladen. Bei al
len Ladestufen, bei denen der jeweils aussteuerbare Endwert
einen Teilspannungswert des Gesamtspannungshubs darstellt,
pendelt die beim Auf- und Entladevorgang benötigte bzw.
freigesetzte Ladungsmenge zwischen der Piezokapazität und
dem Zwischenspannungspotential hin und her. Daher werden
alle für die Aufladung auf eine Teilspannung benötigten
Ströme von dem jeweiligen Blindstromspeicher geliefert und
bei einer nachfolgenden Entladung wieder in diesen zurück
gespeist. Folglich verringert sich die blindstrombedingte
Belastung des Netzteils auf den Kehrwert der Spannungsstu
fenzahl, aus denen sich der Ladevorgang zusammensetzt.
Vorzugsweise ist das zumindest eine Zwischenspannungspoten
tial (Blindstromspeicher) durch zumindest zwei Kondensato
ren abgestützt oder gebildet, die in Reihe zwischen die
beiden Versorgungsspannungsleitungen geschaltet sind und
deren Verbindungsanschlüsse mit den Schaltkreisen verbunden
sind. Hierdurch wird in einfacher Weise erreicht, daß der
durchschnittliche Potentialwert an dem oder den Verbin
dungspunkten zwischen den Kondensatoren stets ein bestimm
ter Bruchteil der Versorgungsspannung ist, so daß selbst
bei gezielten oder unbeabsichtigten Versorgungsspannungsän
derungen eine automatische Anpassung der jeweiligen Poten
tialwerte resultiert.
Vorteilhafterweise weist jeder Schaltkreis zwei Reihen
schaltungen mit jeweils einer Diode und einem Transistor
auf, die zwischen den zugehörigen Zwischenspannungspoten
tial-Anschluß und eine zu dem zumindest einen Anschluß des
oder der Piezokristalle führende, potentialmäßig umschalt
bare Leitung eingefügt sind, wobei die Dioden in entgegen
gesetzter Richtung geschaltet sind. Durch gezielte Ein-
/Ausschaltung der Transistoren läßt sich damit das Pendeln
der Lade- und Entladeströme gezielt steuern, wobei über die
Dioden die jeweils zulässige Stromrichtung bestimmt wird.
Eine selbsttätige Aktivierung und Deaktivierung der Transi
storen läßt sich ohne Notwendigkeit externer Steuersignale
dadurch erreichen, daß die Basis und ein weiterer Anschluß,
vorzugsweise der Emitter, jedes Transistors über einen in
die Leitung geschalteten Widerstand miteinander verbunden
werden, so daß der am Widerstand bei einer eingangsseitigen
Potentialumschaltung auftretende Spannungsabfall eine ge
zielte Durchschaltung oder Sperrung des jeweiligen Transi
stors bewirkt.
Vorzugsweise ist der (oder bei mehreren Widerständen jeder)
Widerstand mit zwei Dioden-Transistor-Reihenschaltungen
verbunden, die, bezogen auf ihren gemeinsamen Verbindungs
punkt, entgegengesetzte Leitrichtung haben. Durch diese ge
meinsame Potentialsteuerung zweier Reihenschaltung ist si
chergestellt, daß diese jeweils mit demselben Steuerpoten
tial beaufschlagt werden und selektiv bei einem Auf- oder
Entladevorgang leitend werden.
Wenn mehrere Zwischenpotentiale gewünscht werden, kann dies
unter Bereitstellung einer entsprechenden Anzahl von Stütz
kondensatoren dadurch erreicht werden, daß in die Leitung
mehrere seriell geschaltete, jeweils mit zumindest einer
Reihenschaltung verbundene Widerstände eingefügt werden.
Hierdurch läßt sich bei geringem Schaltungsaufwand der ex
tern bereitzustellende Blindstrombedarf erheblich reduzie
ren.
Beispielsweise lassen sich vier Spannungsstufen mit nur
vier Stützkondensatoren und drei in die Leitung eingefügten
Widerständen erreichen, wobei der mittlere Widerstand einen
höheren Widerstandswert als der mit dem Piezokristallan
schlag verbundene Widerstand und dieser wiederum einen hö
heren Widerstandswert als der dritte Widerstand aufweist.
Durch diese Widerstandswahl wird ein korrektes Durchschal
ten der einzelnen mit den Widerständen verbundenen Schal
tungen sichergestellt.
Durch eine vorzugsweise zusätzlich vorgesehene Gegenkopp
lung zwischen dem zumindest einen Piezokristallanschluß und
dem Eingang eines eingangsseitigen Operationsverstärkers
lassen sich trotz des in einzelne Stufen unterteilten Lade
vorgangs auch Sinussignale unverzerrt übertragen.
Aufgrund der selbststeuernden Arbeitsweise der einzelnen
Blindleistungs-Reduktionsstufen wird eine korrekte
Steuerung der Umladephasen bei äußerst geringem
Bauteileaufwand erreicht, wobei z. B. auch mögliche
aufwendige Signalvergleicherschaltungen mit entsprechender
Verknüpfungslogik entfallen können. Für eine Halbierung der
Blindstromaufnahme werden beispielsweise lediglich fünf
zusätzliche Bauteile benötigt. Um dieselbe
Stromaufnahmeverringerung mechanisch durch Vergrößerung der
Piezokristalle zu erzielen, ergeben sich z. B. bei einem
Vibrationsfüllgutsensor die über zehnfachen Kosten.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbei
spielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher be
schrieben. Es zeigen:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Steuerschaltung mit Halbierung der blindstrombedingten
Wirkleistungsaufnahme,
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfin
dungsgemäßen Steuerschaltung mit vier Spannungsstufen, und
Fig. 3 mehrere Signalverläufe zur Veranschaulichung
der Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Steuerschaltung.
In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel der Steuerschaltung
zur Ansteuerung eines Piezokristalls 25 in einem piezoelek
trischen Antriebssystem gezeigt. Ggf. kann die Steuerschal
tung aber auch zur parallelen oder alternierenden Ansteue
rung mehrerer Piezokristalle eingesetzt werden.
Die Steuerschaltung ist als Endverstärker ausgelegt, der
mit zwei Spannungsstufen arbeitet und daher bei Vollaus
steuerung die blindstrombedingte Wirkleistungsaufnahme auf
50% reduziert.
Ein an einem Eingangsanschluß 1 anliegendes Eingangssignal
ist ein Wechselspannungssignal, das von einer Treiberfre
quenzbestimmungs-Vorstufe erzeugt wird und vorzugsweise
rechteckförmig ist, aber auch Sinus- oder Dreieckform haben
kann.
Das am Eingangsanschluß 1 anliegende Eingangssignal wird
über einen Serienwiderstand 4 an den invertierenden Eingang
eines Operationsverstärkers 5 angelegt, dessen anderer Ein
gang auf Massepotential liegt. Der Ausgang des Operations
verstärkers 5 ist mit einer Treiberstufe 6 verbunden, an
deren Ausgangsanschluß 13 eine verstärkte Rechteckspannung
abgegeben wird.
Die Treiberstufe 6 weist zwei in Reihe geschaltete Transi
storen 8, 9 entgegengesetzten Leitungstyps auf, deren Basen
gemeinsam mit dem Ausgang des Operationsverstärkers 5 ver
bunden sind. Der Transistor 8 ist mit seiner Kollektor-
Emitter-Strecke in Reihe zwischen einen Widerstand 7, des
sen anderer Anschluß mit einer auf positivem Potential +UB
liegenden Versorgungsspannungsleitung 2 verbunden ist, und
einen Widerstand 11 geschaltet, der mit seinem anderen An
schluß auf Massepotential liegt. In gleicher Weise ist der
Transistor 9 mit seiner Kollektor-Emitter-Strecke in Reihe
zwischen einen Widerstand 10, dessen anderer Anschluß mit
einer auf negativem Potential -UB liegenden Versorgungs
spannungsleitung 3 verbunden ist, und den Widerstand 11 ge
schaltet, so daß die Emitter der beiden Transistoren 8, 9
miteinander verbunden sind.
Mit dem Kollektor des Transistors 8 ist die Basis eines
Transistors 12 verbunden, dessen Emitter mit der Versor
gungsspannungsleitung 2 und dessen Kollektor mit dem Aus
gangsanschluß 13 der Treiberstufe 6 verbunden ist. In glei
cher Weise ist mit dem Kollektor des Transistors 9 die Ba
sis eines Transistors 14 verbunden, dessen Emitter mit der
Versorgungsspannungsleitung 3 und dessen Kollektor mit dem
Ausgangsanschluß 13 der Treiberstufe 6 verschaltet ist.
Je nach Signalpolarität des am Eingangsanschluß 1 anliegen
den Signals steuert der Operationsverstärker 5 somit einen
der beiden über den Widerstand 11 gegengekoppelten Transi
storen 8, 9 durch, die ihrerseits über ihren jeweiligen
Kollektorstrom den jeweils zugeordneten Transistor 12 bzw.
14 durchsteuern. Durch die Widerstände 7, 10 wird sicherge
stellt, daß die Transistoren 12, 14 bei fehlendem Basisan
steuerungsstrom im Sperrzustand bleiben.
Am Ausgangsanschluß 13 ergibt sich somit eine verstärkte
rechteckförmige Wechselspannung, deren Amplitude bei Voll
aussteuerung nur um wenige hundert mV geringer ist als die
Versorgungsspannung auf den Leitungen 2, 3.
Der Ausgangsanschluß 13 der Treiberstufe 6 ist über einen
Widerstand 15 und eine Leitung 21 mit einem Anschluß 22 des
Piezokristalls 25 verbunden, dessen anderer Anschluß 26 mit
Masse 20 verbunden ist. Der Anschluß 22 des Piezokristalls
25 ist weiterhin über einen Widerstand 24 und eine Leitung
23 auf den invertierenden Eingang des Operationsverstärkers
5 rückgekoppelt.
Bei einer direkten Verbindung der Anschlüsse 13 und 22
würde die Steuerschaltung als üblicher linearer Wechsel
spannungsverstärker arbeiten, der den Piezokristall 25 sym
metrisch ansteuert. Die hierbei vom Piezokristall 25 er
zeugte kapazitive Stromkomponente würde in diesem Fall von
den Transistoren 12, 14 vollständig als Wirkleistung ver
braucht werden und müßte daher von der die Versorgungsspan
nungsleitungen 2, 3 speisenden Stromversorgung aufgebracht
werden.
Dieser Nachteil wird beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1
durch Einfügung der zusätzlichen Komponenten 15 bis 19,
zumindest teilweise vermieden. Diese zusätzlichen
Komponenten umfassen eine Reihenschaltung aus einem npn-
Transistor 16, dessen Basis mit dem Anschluß 13 und dessen
Emitter mit dem Anschluß 22 verbunden ist, und einer Diode
18, deren Anode mit Masse (Masse- oder Nullpotential) 20
und deren Kathode mit dem Kollektor des Transistors 16
verschaltet ist. Weiterhin ist eine Reihenschaltung aus
einem pnp-Transistor 17, dessen Basis mit dem Anschluß 13
und dessen Emitter mit dem Anschluß 22 verbunden ist, und
einer Diode 19 vorhanden, deren Kathode mit Masse 20 und
deren Anode mit dem Kollektor des Transistors 17
verschaltet ist. Der Widerstand 15 liegt somit parallel zur
Basis-Emitter-Strecke der Transistoren 16, 17. Weiterhin
sind zwei Stützkondensatoren 27, 28 vorhanden, die in Reihe
zwischen die Versorgungsspannungsleitungen 2, 3 geschaltet
und mit ihrem gemeinsamen Verbindungspunkt mit Masse 20
verbunden sind.
Durch die Bauelemente 15 bis 19 wird der Auf- und Entlade
vorgang des Piezokristalls 25 in zwei Stufen unterteilt,
wobei die Masse 20 als Zwischenspannungswert eingesetzt
wird. Dies wird im folgenden näher erläutert, wobei von
dem Startzustand ausgegangen wird, daß am Piezokristall
keine Spannung abfällt. Es ergeben sich dabei die folgenden
vier Umladephasen je Signalperiode:
Phase I: Das Signal am Eingangsanschluß 1 ist negativ,
so daß die Transistoren 8 und 12 durchgeschaltet sind und
der Piezokristall 25 über die Kollektor-Emitter-Strecke des
Transistors 12 und den Widerstand 15 bis nahezu auf das
Potential der Leitung 2 aufgeladen wird. Die Diode 18 und
der Transistor 17 sperren dabei.
Phase II: Das Signal am Eingangsanschluß 1 wird
positiv, so daß die Transistoren 8 und 12 gesperrt und die
Transistoren 9 und 14 durchgeschaltet werden. Aufgrund des
nun negativen Potential am Anschluß 13 schaltet der
Transistor 17 durch und leitet die positive Ladung des
Piezokristalls 25 über die Diode 19 auf Masse 20 und damit
an die Stützkondensatoren 27, 28 ab.
Phase III: Die Spannung am Punkt 22 fällt unter das
Potential der Masse 20 ab, so daß die Diode 19 sperrt. Der
Transistor 14, der während der Phase II lediglich den
Ansteuerstrom für den Transistor 17 liefern mußte, lädt nun
über dessen Basis-Emitter-Strecke den Piezokristall 25 auf
nahezu die negative Versorgungsspannung -UB auf.
Phase IV: Das Eingangssignal am Eingangsanschluß 1
wird wieder negativ, so daß die Transistoren 9 und 14
abgeschaltet und die Transistoren 8 und 12 erneut
durchgeschaltet werden. Durch das positive Potential an der
Basis des Transistors 16 wird dieser gleichfalls in den
Leitzustand gebracht und leitet über die Diode 18 die
negative Piezoladung auf die Masse 20 ab. Der Transistor 12
muß in dieser Phase lediglich den äußerst geringen
Ansteuerstrom für den Transistor 16 bereitstellen.
Der vorstehend beschriebene Ablauf wiederholt sich dann
erneut mit Phase I beginnend zyklisch.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird der
Piezokristall 25 bipolar betrieben, wobei der Anschluß 26
fest auf Massepotential liegt. Der Piezokristall 25 kann
aber auch unipolar betrieben werden, indem eine seiner
Elektroden mit der Versorgungsspannungsleitung 2 oder 3
verbunden wird. Bei bipolarem Betrieb wird die gespeicherte
Ladungsmenge in den Phasen II und IV direkt über dem
Piezokristall 25 kurzgeschlossen, während sie bei
unipolarem Betrieb in den Kondensatoren 27, 28
zwischengespeichert wird.
In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel gezeigt, das
mit vier Spannungsstufen arbeitet. Die blindstrombedingte
Netzteilbelastung verringert sich hierdurch auf 25%. Bei
diesem Ausführungsbeispiel sind die Komponenten 1 bis 28
identisch mit denen des ersten Ausführungsbeispiels, so daß
bezüglich deren Funktion und Bedeutung auf die
vorhergehende Beschreibung verwiesen wird.
Gemäß Fig. 2 sind zwei weitere Zwischenspannungspotentiale
42, 43 vorhanden, die sich zwischen Stützkondensatoren 27,
41 bzw. 28, 44 befinden und über diese abgestützt werden.
Die Zwischenspannungspotentiale 42, 43 sind über
Schaltkreise 30, 31; 37, 38 bzw. 33, 34; 39, 40 mit der
Leitung 21 gekoppelt.
In die Leitung 21 sind zwischen den Widerstand 15 und den
Anschluß 13 weitere Widerstände 29, 36 seriell eingefügt.
Parallel zum Widerstand 29 liegt die Basis-Emitter-Strecke
eines npn-Transistors 30, der über eine Diode 31, deren
Kathode mit dem Kollektor des Transistors 30 verbunden ist,
und eine Leitung 32 mit dem Zwischenspannungspotential 42
gekoppelt ist. Parallel zum Widerstand 29 liegt des
weiteren die Basis-Emitter-Strecke eines pnp-Transistors
33, der seinerseits über eine Diode 34, deren Anode mit dem
Kollektor des Transistors 33 verbunden ist, und eine
Leitung 35 mit dem Zwischenspannungspotential 43 gekoppelt
ist.
In gleicher Weise liegt parallel zum Widerstand 36 die
Basis-Emitter-Strecke eines pnp-Transistors 37, der über
eine Diode 38, deren Anode mit dem Kollektor des
Transistors 37 verbunden ist, und die Leitung 32 mit dem
Zwischenspannungswert 42 gekoppelt ist. Ferner ist dem
Widerstand 36 die Basis-Emitter-Strecke eines npn-
Transistors 39 parallelgeschaltet, der seinerseits über
eine Diode 40, deren Kathode mit dem Kollektor des
Transistors 39 verbunden ist, und die Leitung 35 mit dem
Zwischenspannungswert 43 gekoppelt ist.
Durch die Halbleiterbauelemente 30, 31, 33, 34 und 37 bis
40 werden zusätzlich zu den Phasen I bis IV des ersten
Ausführungsbeispiels vier weitere Ladephasen erzeugt. Dies
wird anhand der Beschreibung zu Fig. 3 nachstehend noch
näher erläutert.
Um die richtige Ablaufreihenfolge der acht Phasen des
zweiten Ausführungsbeispiels zu gewährleisten, ist der
Widerstand 36 hochohmiger als der Widerstand 15 und dieser
seinerseits hochohmiger als der Widerstand 29. Hierdurch
wird erreicht, daß jeweils auf die Teilspannung umgeladen
wird, die die geringste Differenz zur aktuellen
Piezokristall-Spannung besitzt.
In den Fig. 3a-d ist schematisch die Energieaufnahme von
unterschiedlichen Schaltungen am Beispiel einer
Dreiecksignalfunktion gezeigt. Hierbei ist zu
berücksichtigen, daß in den Fig. 3b-d aus Gründen
übersichtlicher Darstellung lediglich die
Blindleistungsaufnahme, nicht aber die
Wirkleistungsaufnahme gezeigt ist.
Fig. 3a zeigt am Beispiel einer Dreiecksignalfunktion eine
Periode der am Piezokristall 25 anliegenden
Ausgangsspannung der Steuerschaltung. Die lineare Steigung
des Dreiecksignals führt in Verbindung mit der durch die
Piezokapazität bedingten Signaldifferenzierung zu einem
konstanten Ladestrom.
In Fig. 3b ist die hierbei auftretende Leistungsaufnahme
einer Schaltung ohne Blindleistungsreduktion gezeigt. Diese
Schaltung kann z. B. gemäß Fig. 1 bei direkter Verbindung
der Punkte 13 und 22 und Weglassen der Bauelemente 15 bis
19, 27, 28 aufgebaut sein. Bei dieser Schaltung findet eine
kontinuierliche Leistungsaufnahme während der gesamten
Schwingungsdauer statt, die in Fig. 3b zum besseren
Vergleich mit den Fig. 3c und 3d schematisch durch acht
zeitlich unmittelbar aneinandergrenzende Energiepakete je
Schwingungsdauer veranschaulicht ist.
Fig. 3c zeigt die Leistungsaufnahme des
Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1. Wie ersichtlich, werden
nur noch vier statt acht Energiepakete benötigt, so daß die
Blindleistungsaufnahme halbiert ist. Dies beruht darauf,
daß die Treibertransistoren während der Signalabschnitte
zwischen den Extremwerten und dem Erreichen des
Massepotentials keinen ins Gewicht fallenden Strom führen
müssen. Somit werden im Stromverbrauch vier Energiepakete
je Periode eingespart.
In Fig. 3d ist die Leistungsaufnahme des
Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 2 dargestellt. Bei dem hier
in vier Spannungsstufen unterteilten Auf- und
Entladevorgang wird nur noch während zwei der acht Phasen
je Periode Energie benötigt, und zwar in den Phasen, in
denen jeweils auf den positiven oder negativen Extremwert
geladen wird.
Anstelle der bei den Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 1
und 2 vorgesehenen zwei bzw. vier Ladestufen kann auch jede
andere beliebige ganzzahlige Anzahl von Stufen eingesetzt
werden. Die obere Grenze ist lediglich durch den an den pn-
Übergängen der eingesetzten Halbleiterbauelemente
auftretenden Spannungsabfall gegeben und hängt von der
Betriebsspannung ab.
Claims (11)
1. Steuerschaltung zur Ansteuerung eines oder mehrerer Pie
zokristalle (25) in einem piezoelektrischen Antriebssystem,
bei dem zumindest ein Piezokristallanschluß (22) über Steu
erbauelemente (5, 6) selektiv mit auf unterschiedlichen Po
tentialen liegenden Versorgungsspannungsleitungen (2, 3)
verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein
Zwischenspannungspotential (20; 20, 42, 43) vorgesehen ist,
dessen Potential zwischen denen der Versorgungsspannungs
leitungen (2, 3) liegt und das über Schaltkreise (16 bis
19; 16 bis 19, 30, 31, 33, 34, 37 bis 40) mit dem zumindest
einen Piezokristallanschluß (22) derart gekoppelt ist, daß
bei einer Veränderung des an den zumindest einen Piezokri
stallanschluß (22) angelegten Potentials ein dabei abgege
bener Blindstrom zumindest teilweise in das Zwischenspan
nungspotential (20; 20, 42, 43) fließt und bei einer in
entgegengesetzter Richtung stattfindenden Potentialverände
rung der hierfür erforderliche Blindstrom durch das Zwi
schenspannungspotential (20; 20, 42, 43) zumindest teil
weise bereitgestellt wird.
2. Steuerschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das zumindest eine Zwischenspannungspotential (20; 20,
42, 43) durch zumindest zwei Kondensatoren (27, 28; 27, 28,
41, 44) abgestützt ist, die in Reihe zwischen die beiden
Versorgungsspannungsleitungen (2, 3) geschaltet sind, wobei
die Schaltkreise (16 bis 19; 16 bis 19, 30, 31, 33, 34, 37
bis 40) mit den Verbindungsanschlüssen zwischen den Konden
satoren (27, 28; 27, 28, 41, 44) verbunden sind.
3. Steuerschaltung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeder Schaltkreis (16 bis 19; 16 bis 19, 30,
31, 33, 34, 37 bis 40) zwei Reihenschaltungen mit jeweils
einer Diode und einem Transistor aufweist, die zwischen das
zugehörige Zwischenspannungspotential (20; 20, 42, 43) und
eine zu dem zumindest einen Anschluß des zumindest einen
Piezokristalls führende, potentialmäßig umschaltbare Lei
tung (21) eingefügt sind, wobei die Dioden in entgegenge
setzter Richtung geschaltet sind.
4. Steuerschaltung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Basis und ein weiterer Anschluß, vorzugsweise der
Emitter, jedes Transistors (16, 17; 16, 17, 30, 33, 37, 39)
über einen in die Leitung geschalteten Widerstand (15; 15,
29, 36) miteinander verbunden sind.
5. Steuerschaltung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der oder jeder Widerstand (15; 15, 29, 36) mit zwei Di
oden-Transistor-Reihenschaltungen (16 bis 19; 16 bis 19,
30, 31, 33, 34, 37 bis 40) verbunden ist, die, bezogen auf
ihren gemeinsamen Verbindungspunkt, entgegengesetzte
Leitrichtung haben.
6. Steuerschaltung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß in die Leitung (21) mehrere seriell geschal
tete, jeweils mit zumindest einer Reihenschaltung verbun
dene Widerstände (15, 29, 36) eingefügt sind.
7. Steuerschaltung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß bei drei in die Leitung eingefügten Widerständen der
mittlere (36) einen höheren Widerstandswert als der mit dem
Piezokristallanschluß (22) verbundene Widerstand (15) und
dieser wiederum einen höheren Widerstandswert als der
dritte Widerstand (29) aufweist.
8. Steuerschaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der zumindest eine Piezokri
stallanschluß (22) auf den Eingang eines eingangsseitigen
Operationsverstärkers (5), der ein den Leitzustand der
Steuerbauelemente steuerndes Eingangssignal empfängt, rück
gekoppelt ist.
9. Verfahren zur Ansteuerung eines oder mehrerer, eine Pie
zokapazität bildenden Piezokristalle (25) in einem piezo
elektrischen Antriebssystem, bei dem zumindest ein Piezo
kristallanschluß (22) über Steuerbauelemente (5, 6) selek
tiv mit auf unterschiedlichen Potentialen liegenden Versor
gungsspannungsleitungen (2, 3) verbindbar ist, dadurch ge
kennzeichnet, daß die bei einer Umschaltung des Potentials
des Piezokristallanschlusses (22) auftretende Aufladung
oder Entladung der Piezokapazität in mehrere Stufen unter
teilt und bei einer Aufladung oder Entladung der Piezokapa
zität um eine Stufe der hierbei auftretende Lade- oder Ent
ladestrom von zumindest einem Zwischenspannungspotential
(20; 20, 42, 43) bereitgestellt bzw. aufgenommen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das zumindest eine Zwischenspannungspotential (20; 20, 42,
43) durch eine zwischen die Versorgungsspannungsleitungen
geschaltete Reihenschaltung aus Kondensatoren (27, 28; 27,
28, 41, 44) abgestützt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der oder die Piezokristalle (25)
während einzelner Stufen kurzgeschlossen werden.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE4239058A DE4239058C1 (de) | 1992-11-20 | 1992-11-20 | Steuerschaltung und Verfahren zur Ansteuerung eines oder mehrerer Piezokristalle in einem piezoelektrischen Antriebssystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4239058A DE4239058C1 (de) | 1992-11-20 | 1992-11-20 | Steuerschaltung und Verfahren zur Ansteuerung eines oder mehrerer Piezokristalle in einem piezoelektrischen Antriebssystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4239058C1 true DE4239058C1 (de) | 1994-01-27 |
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ID=6473276
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DE4239058A Expired - Fee Related DE4239058C1 (de) | 1992-11-20 | 1992-11-20 | Steuerschaltung und Verfahren zur Ansteuerung eines oder mehrerer Piezokristalle in einem piezoelektrischen Antriebssystem |
Country Status (1)
Country | Link |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0909032A2 (de) * | 1997-10-09 | 1999-04-14 | Seiko Epson Corporation | Treiberschaltung für kapazitive Last und Treiberschaltung für Aufzeichnungskopf |
EP3197052A4 (de) * | 2014-09-18 | 2018-05-09 | Mitsumi Electric Co., Ltd. | Treiberschaltung für kapazitive lasten und optische abtastvorrichtung |
-
1992
- 1992-11-20 DE DE4239058A patent/DE4239058C1/de not_active Expired - Fee Related
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Title |
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JP 60-237869 A. In: Patents Abstracts of Japan, Sect.E, Bd.10 (1986), Nr.158 (E-395) * |
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