DE4238200C2 - Flügelradzähler nach dem Mehrstrahl-Meßprinzip - Google Patents
Flügelradzähler nach dem Mehrstrahl-MeßprinzipInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Flügelradzähler nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Flügelradzähler dieser Art bestehen aus einem Zählerge
häuse und einem Meßeinsatz. Dabei dient das Zählergehäuse
einerseits zum Anschluß an das Rohrleitungsnetz und ande
rerseits zur Aufnahme des Meßeinsatzes, der die durch
strömende Flüssigkeitsmenge meßtechnisch erfassen soll.
Für eine exakte Messung ist es erforderlich, daß der
Meßeinsatz nicht nur mechanisch, sondern auch strömungs
technisch gut an das Meßgerätegehäuse angepaßt ist. Dies
stößt jedoch bisweilen auf Schwierigkeiten, da die Her
steller von Meßeinsätzen nicht zwangsläufig auch die Zäh
lergehäuse herstellen. Besonders deutlich wird diese Pro
blematik im Ersatz- und Reparaturfall, wo bereits beste
hende Gehäuse unterschiedlicher Herkunft und unterschied
lichen Alters mit einem neuen Meßeinsatz versehen werden
sollen. Die Gehäuse haben teilweise sehr unterschiedliche
Innenkonturen, die an bestimmte Meßeinsätze und Siebformen angepaßt
sind und sich auch teilweise bezüglich ihres Volumens und der Aufteilung
des Innenraums deutlich unterscheiden.
In der Praxis bedeutet das, daß fallweise die Fehlergrenzen nur schwer oder
nicht eingehalten werden können. So werden Wasserzähler im allgemeinen
bei Maximaldurchfluß auf einen Fehlerwert nahe null einjustiert. In
Gehäusen mit extremen Innenkonturen kommt es dabei vor, daß die Flügel
raddrehzahl pro Volumen bei max. Durchfluß um mehrere Promille höher
liegt als in anderen Gehäusen. Um den gleichen Promillebetrag ist die Flü
gelraddrehzahl pro Volumen bei den langsamen Durchflüssen niedriger,
wobei dann in ungünstigen Fällen der Anzeigefehler größer als der zuläs
sige Fehlerwert im langsameren Durchflußbereich ist.
In Versuchen zeigte sich, daß besonders solche Zählergehäuse, die eine
verlängerte Prallwand besitzen, größere Überschreitungen der Fehlergren
zen verursachten. Die Verengung zwischen Prallwand und Gehäusebauch
führt zu einer Geschwindigkeitsspitze. Mit steigendem Durchfluß wird diese
immer ausgeprägter und führt somit dazu, daß bestimmte Einlaßkanäle des
Meßeinsatzes besonders stark angeströmt werden. Außerdem bewirken
solche Verengungen einen zusätzlichen Druckverlust. Die Geschwindigkeits
spitze reduziert sich allerdings mit abnehmendem Durchfluß, so daß sich im
unteren Meßbereich bei allen Zählergehäusen relativ ähnliche Verhältnisse
ergeben.
Aus der DE 39 09 722 A1 ist ein Flügelradzähler bekannt, der aus einem
Gehäuse und einer Einheit mit einem Meßbecher besteht. Im Gehäuse be
findet sich ein Einsatz, an dem eine schräg nach oben verlaufende Aus
strömfläche ausgebildet ist.
In der DE-GM 17 43 392 ist ebenfalls ein Flügelradzähler beschrieben. Bei
diesem sind im Inneren des den Flügelbecher umgebenden Raumes gleich
mäßig über den Umfang des Flügelbechers verteilte, den Raum in Einström
kammern unterteilende radiale Rippen vorgesehen.
Meßeinsätze, die als universell verwendbar deklariert werden, müssen auch
unter ungünstigen Bedingungen so funktionieren, daß der Fehler innerhalb
der gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte im gesamten Meßbereich
bleibt. Dies wird mit Flügelradzählern bekannter Bauart,
wie sie z. B. aus der DE 39 23 142 A1 bekannt sind, in ei
nigen Fällen, nicht immer erreicht. Die Meßeinsätze die
ser Flügelradzähler besitzen einen Flügelbecherboden, der
außen im wesentlichen plan verläuft und dadurch keinen
gezielten Eingriff in die Strömungsverhältnisse im Be
reich des Gehäusebodens ermöglicht. Durch die auf der
Seite der Einlaßöffnung liegende Prallwand ergibt sich
jedoch eine Querschnittsverengung, die zu einer Geschwin
digkeitserhöhung im Bereich bestimmter Einlaßkanäle füh
ren kann, was eine unterschiedliche Beaufschlagung der
verschiedenen Flügel des Flügelrades und damit Meßun
genauigkeiten bedingt.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Flügelradzähler nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu schaffen, bei dem der
Meßeinsatz auch an sehr unterschiedliche Gehäuse, insbe
sondere solche mit verlängerter Prallwand so angepaßt
ist, daß die zulässigen Fehlergrenzen sicher eingehalten
werden.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichne
ten Merkmale gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen und Wei
terbildungen des Erfindungsgegenstandes sind in den Un
teransprüchen genannt.
Wie inbesondere durch empirische Untersuchungen ermittelt
wurde, gelingt es durch die einfache Maßnahme der Anord
nung eines Störkörpers auf der dem Gehäuseboden zugewand
ten Außenseite des Flügelbecherbodens, die Strömungsver
hältnisse beim Anströmen der Einlaßkanäle wesentlich zu
verbessern. Der Störkörper ist dabei so ausgebildet, daß
er die im Einströmbereich des Gehäuses auftretenden un
terschiedlichen Geschwindigkeiten ausreichend ausgleicht.
In einer vorteilhaften Weiterbildung des Erfindungsgegen
standes ist vorgesehen, den Störkörper so zu dimensionie
ren, daß er den Durchflußquerschnitt des Einlaßraumes
insgesamt nur wenig, aber gezielt verändert bzw. verengt,
aber an keiner Stelle stärker verengt, als das die engste
Durchflußstelle des übrigen Gehäuses bereits tut. Es er
folgt somit eine Optimierung des Störkörpers derart, daß
er einerseits durch Formänderung des Durchflußquerschnit
tes im Bereich des Gehäusebodens eine Verbesserung der
Strömungsverhältnisse bewirkt, ohne jedoch den Durchfluß
insgesamt zu behindern.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, den Störkörper als
wandartige Barriere zu formen und ihn senkrecht vom Flü
gelbecherboden auf ragen zu lassen. Zur Anpassung des
Störkörpers an das Profil des Gehäusebodens ist es zweck
mäßig, die Höhe des Störkörpers vom Randbereich zum mitt
leren Bereich des Flügelbecherbodens hin ansteigen zu
lassen, da hier die Geschwindigkeitsspitze am ausgepräg
testen ist. Die Außenkontur des Störkörpers ist so ge
formt, daß die Abstände zur Gehäusewand andeutungsweise
parallel verlaufen. Die Wirkung des Störkörpers wird
hauptsächlich durch seine Höhe bestimmt.
Durch die Anordnung zweier sich symmetrisch gegenüberlie
gender Störkörper auf dem Flügelbecherboden ist es mög
lich, den Meßeinsatz innerhalb des Gehäuses um 180° in
eine zweite durch Keilnuten vorgegebene Ablesestellung zu
drehen, ohne daß hierdurch eine Änderung der Strömungs
verhältnisse eintritt. Eine zur Einlaßöffnung gerichtete
konkave Krümmung des Störkörpers ermöglicht einen beson
ders günstigen Strömungswirbel, der für einen besonders
guten Geschwindigkeitsausgleich sorgt.
Um die wandartige Barriere des Störkörpers bezogen auf
den Flügelbecherboden höher ausbilden zu können, ist es
vorteilhaft, die Wandstärke des Flügelbecherbodens
mindestens in dem in Strömungsrichtung vor dem Störkörper
liegenden Bereich auf den erforderlichen Mindestwert zu
reduzieren.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeich
nungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrie
ben. Es zeigen:
Fig. 1 den aus Meßeinsatz und Zählergehäuse bestehen
den Flügelradzähler nach dem Mehrstrahl-
Meßprinzip,
Fig. 2 den zum Meßeinsatz gehörigen Flügelbecher von
der Seite gesehen,
Fig. 3 den Flügelbecher von oben gesehen,
Fig. 4 den unteren Teil des Flügelbechers mit einem
Störkörper von der Seite gesehen.
Wie Fig. 1 erkennen läßt, besteht der Flügelradzähler
aus einem Zählergehäuse 1 und einem von ihm aufgenommenen
Meßeinsatz 2. Der obere Teil des Meßeinsatzes besteht aus
einem Werkbecher, in dem sich ein Zählwerk befindet, und
der untere Teil aus einem Flügelbecher 3, in dem ein Flü
gelrad angeordnet ist, das von dem durchfließenden Wasser
angeströmt wird und seine Umdrehungen an das Zählwerk
weitergibt.
Nach dem Anschließen des Zählergehäuses 1 an ein Wasser
rohrleitungsnetz kann das Wasser über eine Einlaßöffnung
7 durch ein Sieb 13 in einen Einlaßraum 6 einströmen, in
dem sich der untere Teil des Flügelbechers 3 mit seinen
in gleichmäßigem Abstand entlang seines Umfangs angeord
neten Einlaßkanälen 10 befindet. Das vom Einlaßraum 6
aufgenommene Wasser gelangt somit über die Einlaßkanäle
10 in eine das Flügelrad 16 aufnehmende Kammer, die es an
mehreren, wiederum in gleichmäßigem Abstand über den Um
fang verteilte Auslaßkanälen 11 zu einem Auslaßraum 8 hin
verläßt, und dann über die Auslaßöffnung 9 zu einem Rohr
des Wasserleitungssystems weitergeleitet wird.
Ein zwischen dem Einlaßraum 6 und dem Auslaßraum 8 ange
ordneter Sitzring 4 erfaßt den mit einer entsprechenden
Auflagekante versehenen Flügelbecher 3 derart, daß eine
räumliche Trennung zwischen den Einlaßkanälen 10 und den
Auslaßkanälen 11 erfolgt. Für ein gleichmäßiges Anströmen
der Einlaßkanäle 10 ist eine die Einlaßöffnung 7
teilweise abdeckende Prallwand 12 von besonderer
Bedeutung, da sie ein direktes Anströmen der hinter ihr
liegenden Einlaßkanäle 10 und damit eine sehr
unterschiedliche Beaufschlagung der verschiedenen
Einlaßkanäle verhindert. Andererseits bewirkt eine
besonders lange Prallwand eine Querschnittsverengung und
führt damit zu einer Geschwindigkeitsüberhöhung der
durchfließenden partiellen Flüssigkeit.
Erfindungsgemäß ist auf der Außenseite eines Flügelbe
cherbodens 3a auf seiner einem Gehäuseboden 1a zugewand
ten Seite mindestens ein Störkörper 5 angeordnet. Im vor
liegenden Beispiel sind zwei Störkörper 5a, 5b vorgese
hen, die symmetrisch zueinander angeordnet sind. Hierbei
ist der erste Störkörper der Einlaßöffnung des Einlaßrau
mes 6 zugewandt, während der zweite Störkörper 5b von der
Einlaßöffnung 7 abgewandt ist. Die symmetrische Anordnung
eines zweiten Störkörpers erlaubt es, den Einsatz inner
halb des Gehäuses in zwei Ablesestellungen zu schwenken,
wobei der hydrodynamische Effekt in beiden Stellungen
gleich ist.
Die Fig. 2 bis 4 lassen die besondere Formgebung der
beiden Störkörper 5a, 5b erkennen. Danach sind beide als
wandartige Barrieren geformt, die sich senkrecht vom Flü
gelbecherboden 3a erheben und in den Einlaßraum 6 hinein
ragen. Der eine Störkörper 5a ist zur Einlaßöffnung 7 hin
konkav gekrümmt, während der andere Störkörper 5b symme
trisch hierzu mit seiner konkaven Krümmung von der Ein
laßöffnung 7 abgewandt ist. Die beiden Störkörper 5a, 5b
sind wiederum symmetrisch zum Randbereich nach außen mit
einer ersten Schräge 14 versehen, die in eine zweite
Schräge im Randbereich des Flügelbecherbodens 3a über
geht. Die beiden Schrägen 14, 15 besitzen in diesem Bei
spiel die gleiche Steigung.
Durch die an bestimmter Stelle des Meßeinsatzes angeord
neten Störkörper gelingt es, das Strömungsprofil dahinge
hend zu verändern, daß die Strömungsspitzen abgebremst
und umgelenkt werden. Die schnelle Hauptströmung wird da
bei in kleinere, langsamere, gleichmäßigere Teilströmun
gen umgewandelt. Die Bedeutung der Störkörper für das
Strömungsprofil wächst mit zunehmender Durchflußmenge.
Claims (10)
1. Flügelradzähler nach dem Mehrstrahl-Meßprinzip
zum Messen einer Flüssigkeitsmenge, mit einem Zählerge
häuse (1), in das ein Meßeinsatz (2) eingesetzt ist, der
mit seinem zugehörigen Flügelbecher (3) auf einen zwi
schen einem Einlaßraum (6) und einem Auslaßraum (8) des
Zählergehäuses (1) angeformten Sitzring (4) so aufgesetzt
ist, daß die im unteren Teil des Flügelbechers (3) ausge
bildete Einlaßkanäle (10) im Einlaßraum (6) und Aus
laßkanäle (11) im Auslaßraum (8) des Zählergehäuses (1)
zu liegen kommen, dadurch gekennzeichnet, daß auf der dem
Gehäuseboden (1a) zugewandten Außenseite des Flügelbe
cherbodens (3a) an diesem mindestens ein in den Einlaßraum (6) hin
einragender Störkörper (5) ausgebildet ist, und daß die
ser so geformt und positioniert ist, daß er die im Durch
flußquerschnitt auftretende Geschwindigkeitsspitze ab
bremst und kleinere, langsamere Teilströmungen bewirkt.
2. Flügelradzähler nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Störkörper (5) so dimensioniert ist,
daß er den Durchflußquerschnitt des Einlaßraumes (6) im
Bereich des Gehäusebodens (1a) an keiner Stelle stärker
verengt als das die engste Durchflußstelle des übrigen
Gehäuses (1) bereits tut.
3. Flügelradzähler nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Störkörper (5)
als wandartige Barriere geformt und senkrecht vom Flügel
becherboden (3a) auf ragend an diesem angeordnet ist.
4. Flügelradzähler nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Stör
körpers vom Randbereich zum mittleren Bereich des Flügel
becherbodens (3a) ansteigt.
5. Flügelradzähler nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Anstieg der Höhe des Störkörpers (5) so
dimensioniert ist, daß der Abstand zwischen der Oberkante
des Störkörpers (5) und der Bodenwand (1a) des Zählerge
häuses (1) etwa gleich ist.
6. Flügelradzähler nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei, vorzugsweise
sich symmetrisch gegenüberliegende Störkörper (5a, 5b)
auf dem Flügelbecherboden (3a) so angeordnet sind, daß
der eine Störkörper (5a) der Einlaßöffnung des Einlaßrau
mes (6) zugewandt und der andere Störkörper (5b) von ihr
abgewandt ist.
7. Flügelradzähler nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Störkörper zur
Einlaßöffnung (7) hin konkav gekrümmt ist.
8. Flügelradzähler nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke des
Flügelbecherbodens mindestens in dem in Strömungsrichtung
vor dem Störkörper (5) liegenden Bereich reduziert ist.
9. Flügelradzähler nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Flügelbecherbo
den (3a) in seinem Randbereich außen abgeschrägt ist.
10. Flügelradzähler nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste Schräge (14) des Störkörpers (5)
in eine zweite Schräge (15) im Randbereich des Flügelbecherbodens (3a)
übergeht, die vorzugsweise die gleiche
Steigung besitzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924238200 DE4238200C2 (de) | 1992-11-12 | 1992-11-12 | Flügelradzähler nach dem Mehrstrahl-Meßprinzip |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924238200 DE4238200C2 (de) | 1992-11-12 | 1992-11-12 | Flügelradzähler nach dem Mehrstrahl-Meßprinzip |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4238200A1 DE4238200A1 (de) | 1994-05-19 |
DE4238200C2 true DE4238200C2 (de) | 1996-10-10 |
Family
ID=6472717
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19924238200 Expired - Lifetime DE4238200C2 (de) | 1992-11-12 | 1992-11-12 | Flügelradzähler nach dem Mehrstrahl-Meßprinzip |
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