DE4236756C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Phasentrennung wäßriger Systeme und Schlämme - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Phasentrennung wäßriger Systeme und SchlämmeInfo
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Description
Bei der Weiterbehandlung und Entsorgung von Abwässern
besteht häufig das Problem, die flüssige Phase möglichst
weitgehend von der festen Phase zu trennen. Dies wird in
der Regel durch immer weitere Eindickung des Rohschlammes
bzw. des ursprünglichen wäßrigen Systemes vollzogen.
Dabei ist es bekannt, Hilfsstoffe wie Polyelektrolyte und
Polymere zuzugeben, um eine Konzentration der
Feststoffteilchen in der Flüssigkeit in Form von Flocken
zu erzielen, die dann wesentlich leichter weiterbehandelt
und separiert werden können, als eine große Anzahl fein
verteilter, kleinster Feststoffteilchen.
Da die zugegebenen Stoffe nicht nur kostenintensiv sind,
sondern beim Abwasser auch einen Massezuwachs mit sich
bringen, muß selbstverständlich versucht werden, die
Menge an eingesetzten Polyelektrolyten in Relation zum
erzielten Flockungsergebnis möglichst gering zu halten.
Dies ist besonders dann wichtig, wenn das
Ausgangsmaterial, also bspw. der Rohschlamm, nur sehr
wenig Feststoffe enthält.
So enthält bspw. das Abwasser der Papierindustrie bei
vielen Arbeitsschritten nur 0,5% bis 10% TS
(Trockensubstanz), wobei die Hauptschwierigkeit darin
besteht, zunächst einen Feststoffgehalt von ca. 15 bis 25%
mit möglichst geringem Aufwand zu erzielen, da erst ab
diesem TS-Gehalt die bekannten, konventionellen Methoden
der Schlammentwässerung effizient anwendbar sind.
Die Wirkung der Flockungsmittel wie etwa der
Polyelektrolyte beruht bekanntermaßen darauf, daß die
einzelnen Feststoffteilchen jeweils elektrisch geladen
sind und sich daher gegenseitig abstoßen, so daß es zu
keiner Bildung größerer Feststoffeinheiten kommt, sondern
die feine Dispersion erhalten bleibt.
Die Wirkung der Polyelektrolyte besteht nunmehr darin,
die einzelnen Feststoffteilchen elektrisch zu
neutralisieren und dadurch ein Zusammenschließen der
Feststoffteilchen zu ermöglichen, wobei in der Regel
langkettige Moleküle entstehen, die makroskopisch mehrere
millimeter- oder sogar zentimetergroße Flocken bilden.
Als Regelgröße für die Regelung der Flockungsmittel
zugabe sind grundsätzlich bereits folgende Methoden
bekannt und angewandt worden:
Mittels Potentialmeßgeräten konnte die Veränderung der
elektrischen Ladung der einzelnen, fein verteilten
Feststoffteilchen gemessen werden, und in Abhängigkeit
von ihr dann die Zugabe an Flockungsmittel gesteuert
werden. Der Nachteil besteht darin, daß derartige
Potentialmeßgeräte nicht nur auf Veränderungen der Ladung
der Feststoffteilchen reagieren, sondern auch auf Verän
derungen des pH-Wertes, der Leitfähigkeit der Flüssigkeit
sowie deren Temperatur.
Bei einer anderen Methode wird die Viskosität des
Rohwassers gemessen, indem bspw. ein Rührwerk im
Rohwasser eingesetzt wird, und dessen elektrischer
Widerstand gemessen wird. Abgesehen davon, daß diese
Lösung konstruktiv relativ aufwendig ist, steht auch die
Veränderung der Viskosität nicht nur in einem direkten
Verhältnis zur Flockenbildung, sondern kann auch von
anderen Faktoren, wie bspw. der Beschaffenheit des
Rohwassers etc., beeinflußt werden.
Eine weitere Methode besteht in der Dichtemessung des
Rohwassers, die jedoch nur einen Durchschnittswert der
Dichte des Rohwassers, und damit im wesentlichen eine
Aussage über deren Feststoff-Gehalt liefert, jedoch kaum
gesicherte Aussagen über den Zustand ermöglicht, indem
diese Feststoffe vorliegen. Also bspw. auch nicht
darüber, inwiefern diese Feststoffteilchen noch fein
verteilt oder zu Flocken koaguliert vorliegen.
Aufgrund dieser unerwünschten Fremdeinwirkungen wurde
bereits versucht, die Veränderung der Trübung des
Rohwassers durch die Zugabe des Flockungsmittels als
Regelgröße für die Flockungsmittel-Zugabe zu verwenden.
Die Trübungsmessung erfolgt dabei mittels Absorptions-
oder Reflexionssonden, die in durchströmte Leitungen
oder Zwischenbehälter eingebaut werden (DE 37 43 428), und den Anteil
der - in Bezug zu den ausgesandten Strahlen - eingehenden
Strahlung messen. Dementsprechend können diese Sonden
einteilig sein, indem Sender und Empfänger nebeneinander
in einem Bauteil untergebracht sind, und die Reflexion
durch das Material der Feststoffteilchen, bspw. der
Flocken, oder der gegenüberliegenden Wandung geschieht,
oder die Sonden sind zweiteilig ausgebildet, mit räumlich
getrenntem Sende- und Empfangsteil, welches bspw. in den
einander gegenüberliegenden Wänden eines entsprechend ge
stalteten Rohrzwischenstückes untergebracht sein können.
Der Grad der Reflexion bzw. Absorption hängt nicht nur
vom prozentualen Anteil des Feststoffgehaltes im
wäßrigen System ab, sondern auch vom Zustand deren
Verteilung. Die zu Flocken koagulierten Feststoffe nehmen
einen wesentlich geringeren Raum ein, als die gleiche
Menge an Feststoffteilchen, die sich in feiner Verteilung
in einem Flüssigkeitsvolumen befindet, und bedingt auch
eine dementsprechend geringere Absorption.
Damit kann in guter Annäherung die Veränderung der
Trübungsmessung als korrelative Aussage über die
Veränderung, also die Zunahme der Flockenbildung und
damit die Wirksamkeit des Flockungsmittels gesehen
werden.
Bisher wurde in der Regel jedoch nur an einer Stelle des
Systems, nämlich nach der Zugabe des Flockungsmittels,
die Trübung gemessen, und in Abhängigkeit vom gemessenen
Wert die Flockungsmittel-Zugabe reguliert. Damit war man
auf die Interpretation absolut gemessener Trübungswerte
angewiesen, die jedoch aufgrund der unterschiedlichen
Zusammensetzung des Rohwassers oder anderer
Verfahrensparameter nicht immer aussagekräftig waren.
Um mit einem Minimum an Flockungsmittel-Menge ein Maximum
an Wirkung zu erzielen bzw. einen vorgegebenen
Trockensubstanz-Gehalt (TS) mittels Eindickung zu
erreichen, ist es jedoch gerade bei sehr dünnflüssigem
Rohwasser mit geringem TS-Gehalt für die ersten Anreiche
rungsstufen notwendig, daß zum einen ein möglichst
störungsfreier Zusammenhang zwischen dem verwendeten
Meßwert und der Flockungswirkung besteht und daß zum
anderen dieser Wirkungszusammenhang auch durch
Veränderung der Ausgangsparameter des Rohwassers, also
etwa Temperatur, chemische Zusammensetzung, physikalische
Zusammensetzung etc., möglichst wenig beeinflußt wird.
Es ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung, ein
Verfahren sowie Vorrichtungen zu seiner Durchführung zu
schaffen, welche einen optimal niedrigen Verbrauch an
Flockungsmitteln bewirken, und hinsichtlich ihrer
Durchführung sowie ihres apparativen Aufbaus möglichst
einfach herzustellen und mit möglichst wenigen Störungen
zu betreiben sind.
Dies wird dadurch erreicht, daß die Trübung nicht absolut
gemessen wird, sondern relativ durch Vergleich zweier
Trübungsmeßwerte, die einmal vor und einmal in
Durchflußrichtung nach der Flockungsmittel-Zugabe bei
einem strömenden System erfolgen.
Bei chargenweisem Betrieb einer Entwässerungsanlage kann
hierfür auch ein Pilotbehälter von der jeweiligen Charge
aus bestückt werden, und die Trübungsmessung mit ein und
derselben Apparatur in diesem Pilotbehälter vor und nach
jeder zu testenden Flockungsmittel-Zugabe erfolgen.
Dar häufigere Fall wird jedoch die Trübungsmessung direkt
im strömenden System sein, wobei die erste Messung
möglichst unmittelbar vor der Zugabe des Flockungsmittels
erfolgen sollte, die zweite Meßstelle jedoch soweit nach
der Zugabestelle, daß der Reifeprozeß der Flockenbildung,
der nicht verwechselt werden darf mit dem Reifeprozeß des
Polymeres, bis zu dieser zweiten Meßstelle durchlaufen
werden konnte. Zu diesem Zweck muß bspw. die
Fließgeschwindigkeit bekannt sein, und auch die absolut
benötigte Zeit für den Reifeprozeß der Flockenbildung.
Zusätzlich kann diese Reifezeit verkürzt werden, indem
die Einmischung der Flockungsmittel mit höherer
Einmischenergie stattfindet, um eine möglichst gute
Verteilung und auch eine möglichst gleichmäßige
Viskosität zu erzielen. Es wird mittels eines sogenannten
statischen Mischers erreicht, wobei es sich um in die
Durchflußrichtung eingesetzte Leitbleche handelt, die
eine gleichmäßige turbulente Strömung unmittelbar nach
der Eindringstelle bewirken.
Dadurch wird die für den Reifeprozeß benötigte Zeit
reduziert, und die zweite Meßstelle kann in der
Rohrleitung relativ kurz nach der Zugabestelle angeordnet
werden, so daß auch innerhalb einer relativ kurzen
Rohrleitung die Zugabestelle mit den Meßvorrichtungen
angeordnet werden kann.
Dabei wird die Erhöhung oder Reduzierung der
Flockungsmittel-Zugabe - ausgehend von einem Standard-
Anfangswert oder einem manuell eingestellten Anfangswert -
in Abhängigkeit von der Veränderung der
Trübungsmeßwerte von der ersten zur zweiten Meßstelle,
also vor bzw. nach der Flockungsmittel-Zugabe einge
stellt.
Dabei sind grundsätzlich mindestens zwei verschiedene
Regelungsziele möglich: Wenn bspw. ein Mindestprozentsatz
an Trockensubstanz-Gehalt zur Erfüllung behördlicher
Auflagen notwendig ist, so wird - ausgehend von einer
Anfangs-Zugabemenge - zunächst davon ausgegangen, ob der
gemessene Trübungswert nach der Flockungsmittel-Zugabe
erfahrungsgemäß einem Trockensubstanz-Gehalt nach den
nachfolgenden Entwässerungsstufen über oder unter dem
behördlichen Mindestwert entspricht.
Liegt der zu erwartende TS-Wert darunter, wird die
Flockungsmittel-Zugabe stufenweise erhöht, und jeweils
der nach der Flockungsmittel-Zugabe sich ergebende
Trübungswert gemessen, bis der gemessene Trübungswert das
Erreichen der vorgeschriebenen TS-Schwelle erwarten läßt.
Dies wird nach vollständigem Anlaufen des Systems auch
anhand direkt gemessener TS-Werte nach Durchlaufen der
nachfolgenden Entwässerungsstufen überprüft.
Wenn es dagegen das Ziel der Regelung ist, mit einer
bestimmten Menge an Flockungsmittel pro Masseeinheit des
Rohwassers eine bestimmte Zunahme der Flockenbildung zu
erreichen, so wird - wiederum ausgehend von einer
Anfangs-Zugabemenge - die Veränderung der Trübungswerte
zwischen der ersten und der zweiten Meßstelle, also vor
und nach der Flockungsmittel-Zugabe, festgehalten, und
zunächst die Zugabemenge um eine Mengeneinheit erhöht,
und die dadurch bedingte Veränderung der Meßwertdifferenz
zwischen erster und zweiter Meßstelle ausgewertet.
Dadurch ergibt sich, ob die Zugabemengen schrittweise
erhöht oder schrittweise erniedrigt werden müssen, um mit
einer bestimmten Flockungsmittelmenge ein Optimum an
Flockenbildung zu erzielen bzw. den gewünschten Grad der
Flockenbildung durch ein Minimum an Flockungsmittel-
Zugabe zu erhalten.
Dies kann unterstützt werden durch ein zusätzliches
induktives Messen der Ladung der enthaltenen Feststoffe,
wobei dieses Messen der Ladungen lediglich zur Kontrolle
der sich aus der Trübungsmessung ergebenden Rückschlüssen
dient, nicht jedoch eine die Trübungsmessung überlagernde
oder gar ausschaltende Regelgröße darstellt.
Um den Flockungsmittelverbrauch zu minimieren, kommt es
jedoch auch auf apparative Einzelheiten der Gesamtanlage
an, bspw. auf die Anordnung und Art der verwendeten
Trübungssensoren, die Art der Weiterbehandlung des mit
Flockungsmitteln versetzten Abwassers und die Art der
verwendeten mechanischen nachfolgenden Ent
wässerungsstufen. Denn durch die Wahl und Anordnung der
eingesetzten Einzelaggregate wird zwar nicht unbedingt
die momentane Effizienz des Regelverfahrens erhöht,
jedoch die Störungshäufigkeit des Systems, wodurch die
über einen längeren Zeitraum betrachtete Effizienz des
Regelverfahrens maßgeblich beeinflußt werden kann.
Bei den Bauformen für Trübungssensoren sind - unabhängig
von derem Wirkprinzip, also Reflexionsprinzip einerseits
oder Absorptionsprinzip andererseits - die Bauformen als
Durchflußsonde oder als Einschubsonde bekannt.
Die Durchflußsonde, die nur in eine Strömungsstrecke
eingebaut werden kann, ist in ein Rohrleitungs-
Zwischenstück eingebaut, wobei die beiden Wirkflächen der
Durchflußsonde, also bspw. der Sender und der Empfänger,
einander in dem Rohrleitungs-Innendurchmesser diametral
gegenüberstehen, und zwar in der Regel mit deren
Verbindungslinie quer zur Durchflußrichtung. Dabei können
die beiden Wirkflächen Teil der Rohr-Innenwandung sein,
sind jedoch in der Regel eben ausgebildet und ragen in
den freien inneren Querschnitt der Rohrleitung etwas
hinein. Sie wirken dadurch als Drossel innerhalb der
Rohrleitung, deren Drosselwirkung verstellbar ist, indem
der gegenseitige Abstand der Wirkflächen durch weiteres
Hineinschieben oder Zurückziehen in den Innenquerschnitt
der Rohrleitung veränderbar ist.
Dadurch kann nicht nur die Auflösung der Trübungsmessung
und damit die Genauigkeit der erhaltenen Regelgröße
verbessert werden, sondern es sind auch die an dieser
Stelle herrschenden physikalischen Faktoren wie
Durchflußgeschwindigkeit und an der Meßstelle
herrschender Druck beeinflußbar. Dies ist insbesondere
sinnvoll, um durch Beeinflussung dieser Größen vor allem
die Verschmutzung der Wirkflächen durch die im wäßrigen
System enthaltenen Feststoffe zu reduzieren. Denn durch
die gezielte Veränderung der Druck- und
Störungsverhältnisse an der Meßstelle kann ein ständiges
selbsttätiges Freispülen der Wirkflächen der
Durchflußsonde erreicht werden. Zwar sind in der Regel in
dem Rohrzwischenstück, in dem die Durchflußsonde
eingebaut ist, auch sogenannte Spüldüsen eingebaut, die
schräg in Durchflußrichtung auf die Wirkflächen, also die
Gläser, der Durchflußsonde zielen, und mit denen eine
Druckspülung, in der Regel mittels sauberem Wasser, bei
etwa 40 Bar möglich ist. Da eine derartige Spülung
jeweils bis zu 60 Sekunden Zeit beanspruchen kann,
während welcher keine Trübungsmessung möglich ist, und
auch eine Pumpe mit entsprechend großer Kapazität zur
Verfügung stehen muß, ist es nicht nur für die
Regelgenauigkeit des Verfahrens, sondern auch für die
Erstinvestitionskosten nicht unerheblich, ob eine solche
Spülung alle zwei Minuten oder nur alle 10 bis 15 Minuten
notwendig ist. Denn mit sinkender Häufigkeit kann auch
eine kleinere Pumpe über einen entsprechend großen
Druckbehälter die notwendige Spülungs-Kapazität zur
Verfügung stellen, so daß der apparative Aufwand deutlich
niedriger ausfällt.
Auch bei den Einschubsonden, die quer zur
Durchflußrichtung in das Innere einer Rohrleitung
eingeschoben werden, und in deren - meist abgeschrägter -
Stirnfläche sich beide Wirkflächen, also bspw. Sender und
Empfänger oder Sender/Empfänger-Einheit und Reflektor
befinden, ist die Art des Einbaus entscheidend für die
Störungshäufigkeit:
Derartige Einschubsonden werden in der Regel durch ein
Kugelventil, welches seitlich an der Rohrleitung
angeflanscht ist, in das Innere der Rohrleitung
hineingebracht. Dabei ist es bereits entscheidend, daß
das Einschieben und Herausziehen der stabförmigen
Einschubsonde nur möglich ist, wenn der Kugelhahn voll
ständig geöffnet ist, um Beschädigungen durch den
Verschlußkörper des nicht ganz geöffneten Kugelventiles
an den Funktionsteilen der Einschubsonde zu vermeiden. Zu
diesem Zweck kann bspw. der Befestigungsflansch der
Einschubsonde, der gegen den entsprechenden Gegenflansch
des Kugelventiles gedrückt wird, ein Formschlußelement
bspw. eine Ausnehmung aufweisen, welches mit einem
entsprechenden Gegenelement, bspw. direkt dem Handgriff
des Kugelventiles nur dann formschlüssig zusammenwirkt,
wenn das Kugelventil vollständig geöffnet ist. Dadurch
wird eine unvollständige Öffnung des Kugelventiles beim
Einschieben oder Herausnehmen der Einschubsonde
vermieden.
Um auch hier eine möglichst gute Selbstreinigung der
Wirkflächen der Einschubsonde im Betrieb zu ermöglichen,
sollte die Einschubsonde in geraden Rohrleitungen nach
Möglichkeit schräg gegen die Durchflußrichtung eingesetzt
werden, bevorzugt jedoch in den Krümmer einer
Rohrleitung, und zwar in den Außenradius des Krümmers.
Dabei sollte die Längsachse der Einschubsonde mit ihren
Wirkflächen gegen die Fließrichtung am Eingang des
Krümmers weisen, und zwar etwas parallel zur Mittellinie
der Rohrleitung am Eingang in den Krümmer versetzt, zur
Innenwandung des Krümmers hin. Die Sonde selbst befindet
sich dabei etwa in der Mitte des Krümmers, also nach etwa
45° bei einem 90°-Krümmer. Durch diese Positionierung und
ein Hineinragen der Einschubsonde bis auf etwa 1/4 bis
1/3 des freien, inneren Krümmerquerschnittes, befindet
sich diese an einer Stelle mit relativ hohen Turbulenzen
innerhalb des Krümmers, wodurch bis zu einem gewissen
Grad wiederum eine automatische Selbstreinigung der
Wirkflächen der Sonde eintritt.
Auch hier wird in der Regel durch zusätzliche, schräg
gegen die Wirkflächen, gerichtete Spüldüsen, die
ebenfalls fest bzw. demontierbar im Krümmer befestigt
sind, eine zusätzliche, angesteuerte Spülmöglichkeit
sichergestellt, ohne zur Reinigung jedesmal die
Einschubsonde aus der Rohrleitung entfernen zu müssen.
Dabei ist darauf zu achten, daß die Spüldüsen soweit
oberhalb bzw. unterhalb der Wirkflächen der Einschubsonde
bezüglich der Ebene der gekrümmten Mittellinie des
Rohrkrümmers, eingebaut werden, daß durch die Spüldüsen
keine Abschirmung der Wirkflächen der Einschubsonde
gegenüber den Turbulenzen an der Einbaustelle, die die
Selbstreinigung verursachen, eintritt.
Derartige Einschubsonden sind in der Regel doppelt aus
gelegte Reflexions-Sensoren, die also mit zwei Sender-
sowie zwei Empfänger-Flächen ausgestattet und damit eine
parallele, doppelte Messung ermöglichen und im
Spektralbereich von 300 bis 1100 nm arbeiten.
Für das Ergebnis der Entwässerungsleistung der
Gesamtanlage ist es ferner wichtig, wie das mit
Flockungsmittel versetzte Rohwasser in der Folge
mechanisch behandelt wird. Beispielsweise muß die
Beschädigung oder Zerstörung der durch das
Flockungsmittel gebildeten Flocken durch mechanische
Einwirkung, bspw. Pumpen, Mischaggregate u. ä., nach
Durchlaufen des Reifeprozesses der Flockenbildung so
gering wie möglich gehalten werden.
In diesem Zusammenhang hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, das strukturierte Rohwasser - in dieser
Reihenfolge - zunächst einen mechanischen Filter, in der
Regel einen Drehfilter, durchlaufen zu lassen, dann ein
sogenanntes Seihband, und als letzte Stufe eine
Schneckenpresse.
Durch diese drei Stufen kann bei dieser Abfolge der
Trockensubstanzgehalt des Abwassers schrittweise von weit
unter einem Prozent auf etwa 60 Prozent Trockensubstanz
erhöht werden, was wiederum eine ausreichende
Feststoffkonzentration für eine weitere Eindickung des
erhaltenen Schlammes mittels thermischer Trocknung oder
Biotrocknung darstellt.
Um jedoch eine derart starke Anreicherung durch diese
drei Stufen zu erzielen, darf die einmal erzielte
Flockenbildung nicht mehr umgekehrt werden, da sonst u. U.
auch bei stark gestiegener Flockungsmittel-Zugabe eine
derart hohe Entwässerungsleistung nicht mehr erreicht
werden kann. Zu diesem Zweck sind die oben beschriebenen
mechanischen Entwässerungsaggregate hintereinander auf
verschiedenen in Durchflußrichtung jeweils niedrigeren,
Höhenniveaus angeordnet, so daß der behandelte Schlamm
von einem Aggregat zum nächsten zwar mit geringem Gefälle
und damit abnehmenden Turbulenzen, jedoch ohne
zwischengeschaltete Pumpen weiterfließen kann. Zwar wird
dadurch der bauliche Aufwand der Gesamtanlage erhöht, auf
der anderen Seite werden jedoch die Betriebskosten durch
Wegfall energieintensiver Pumpen gesenkt, und zusätzlich
wird aufgrund der bis zuletzt optimal vorhandenen
Flockenstruktur nur ein minimaler Einsatz von
Flockungsmittel notwendig.
Dabei kann es - vor allem bei einem Rohwasser mit extrem
geringem und auch wechselndem Feststoff-Gehalt - durchaus
sinnvoll sein, dem Rohwasser noch weit vor der
Zugabestelle für die Flockungsmittel Strukturmaterial,
also zusätzliche Feststoffe, hinzuzufügen, die einerseits
durch ihr Aufweichen Wasser binden und durch das
Aufsaugen des sie umgebenden Wassers auch automatisch die
in ihrer Umgebung befindlichen, fein verteilten
Feststoffteilchen an sich binden und im folgenden auch
die Flockenbildung durch Zugabe des Flockungsmittels
verbessern.
Dies können systemfremde Strukturstoffe wie Sägemehl etc.
sein, die dann natürlich eine Massezunahme der zu
bearbeitenden Materialien bedeuten. Vorteilhafter ist es
daher, die Strukturstoffe aus den bei der Entwässerung
des systemeigenen Rohwassers erhaltenen Feststoffen, also
dem weiter eingedickten und mittels thermischer oder
Biotrocknung gefestigten Schlamm, herzustellen. Zu diesem
Zweck ist es bekannt, den mittels Biotrocknung verfe
stigten und sterilisierten Schlamm mittels bekannter
mechanischer Aggregate in die gewünschte Krümelstruktur
zu bringen, um diese wiederum dem Rohwasser zuzusetzen.
Dabei ist es auch möglich, den Feuchtegehalt des
zugegebenen Rückgutes zu steuern, in dem das Rückgut zum
richtigen Zeitpunkt der letzten Trocknungsstufe entnommen
wird. Denn der richtige Feuchtegehalt des Rückgutes
bestimmt in hohem Maße die Wirksamkeit des Rückgutes im
Rohwasser. Der Feuchtegehalt sollte dabei in der Regel
zwischen 40% und 60% liegen.
Das Ziel der Regelung der Polymerzugabe ist dabei die
Verbesserung des Trockensubstanzgehaltes der am Ende
erhaltenen festen, abgeschiedenen Phase durch
Polymerzugabe, indem die Koagulation der feinen
Feststoff-Teilchen fördert, und die koagulierten,
größeren Feststoffe leichter von der flüssigen Phase zu
trennen sind.
Das Ziel der Regelung besteht entweder darin, einen
gewissen Mindestprozentsatz an Trockensubstanz in der
abgetrennten festen Phase zu erzielen, wie er
beispielsweise für die Deponierung meist vorgeschrieben
ist, oder aber das Verhältnis der erzielten Verbesserung
an Trockensubstanzgehalt in Bezug auf die zugegebene
Polymermenge zu optimieren. Dabei kann zusätzlich der
Mindestwert eine übergeordnete Regelgröße gegenüber der
Optimierungsregelung darstellen.
Dabei wird nicht der tatsächliche Trockensubstanzgehalt
in der abgeschiedenen Feststoff-Phase gemessen, sondern
statt dessen die Veränderung der Trübung des Abwassers
durch Zugabe des Polymers und die dadurch verbesserte
Flockenbildung, also Koagulation.
Dabei ist weder bekannt, wie groß der minimal erreichbare
Trübungswert ist, noch mit welchen absoluten Zugabemengen
an Polymer, möglicherweise auch einzelnen Zugabemengen
verschiedener Polymere, dieser erreicht werden kann. Dies
ist vor allem deshalb nicht möglich, weil sich diese
Absolutwerte aufgrund Verfahrensbeeinflussung oft ändern
können.
Um diesen unbekannten Maximalpunkt der
Trübungsverbesserung gegenüber den zugegebenen Polymer-
Mengen bestimmen zu können, wird zum Starten des
Regelsystems zunächst eine solche Menge m₁ an Polymer
zugegeben, die mit Sicherheit eine Trübungs-Verringerung
TR ergibt, die steigerungsfähig ist. Dabei wird die
Trübungsverbesserung TR als Differenz der Trübungsmessung
an der Meßstelle vor und einer zweiten Meßstelle in
ausreichendem Abstand nach der entsprechenden Polymer-
Zugabestelle ermittelt, wobei der ausreichende Nachlauf
die Reifezeit der Flocken berücksichtigt.
Die Zugabemenge m₁ wird dann schrittweise solange erhöht,
solange mit Steigerung der Zugabemenge m auch eine
Steigerung der Trübungsverbesserung TR erzielt wird.
Dieser Regelkreis kann solange durchlaufen werden, bis
die erreichte Trübungsverbesserung (TR) einen
vorgegebenen Sollwert TRsoll erreicht hat. Falls vorher
trotz erneuter Steigerung der Zugabemenge keine weitere
Verbesserung von TR erzielt wird, wird der ursprünglich
angestrebte Wert TRsoll (alt) auf einen neuen Sollwert
reduziert, der in der in der Mitte zwischen dem alten
erreichbaren Wert TR und dem nicht erreichbaren Wert
TRsoll liegt.
Der Regelkreis wird dann von dem letzten erreichten Wert
TR bzw. dessen zugeordnetem Wert m an Polymermenge aus
erneut durchlaufen.
Je nachdem, ob dieser neue Sollwert erreicht wird oder
nicht, wird dieser neue Sollwert anschließend wiederum um
eine wieder halbierte Schrittweite erhöht oder reduziert
und erneut angestrebt.
Wurde dagegen der ursprünglich angestrebte Sollwert ohne
Probleme erreicht, so wird er um die Schrittweite
zwischen dem erreichten Sollwert von TR und dem eine
Schrittweite vorher erreichten Wert von TR höhergesetzt
und erneut angestrebt.
Falls auf dem Weg zur Erreichung des neuen Sollwertes für
die Trübungsverbesserung das Verhältnis innerhalb des
letzten Schrittes zwischen der Trübungsverbesserung und
der Polymermengen-Aufstockung negativ wird, also der neue
gesetzte Sollwert nicht erreichbar ist, wird ein
reduzierter neuer Sollwert TR festgesetzt, und zwar in
der Mitte zwischen dem alten, erreichten Sollwert und dem
neuen, nicht erreichbaren Sollwert, und die Regelschleife
wiederum durchlaufen.
Eine Ausführungsform gemäß der Erfindung ist im folgenden
anhand der Figuren beispielhaft näher beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 eine Gesamtanlage zur Rohwasser-Bearbeitung,
Fig. 2 eine Durchflußsonde,
Fig. 3 die Einbauposition einer Einschubsonde in einem
Rohrkrümmer und
Fig. 4 die Montagesituation einer Einschubsonde durch
ein Kugelventil.
Fig. 1 zeigt den Zulauf des Rohwassers 1 über eine
Rohrleitung, mit welcher ein Behälter 2 für das
gegebenenfalls einzubringende Rückgut verbunden ist.
Im weiteren Verlauf dieser Rohrleitung folgen in
Flußrichtung die erste Trübungsmeßstelle 4, ein mit der
Rohrleitung verbundener Behälter für das in das Rohwasser
1 einzubringende Flockungsmittel 3, sowie die zweite
Trübungsmeßstelle 5 in ausreichendem Abstand hinter der
Zugabestelle für das Flockungsmittel 3, jedoch noch
soweit vor der ersten mechanischen Entwässerungsstufe,
dem Drehfilter 6, daß noch keine durch den Drehfilter 6
bewirkten Turbulenzen in der Rohrleitung auftreten.
Zwischen der Zugabestelle für das Flockungsmittel 3 und
dem Drehfilter 6 ist durch ausreichende Neigung bzw. eine
vor der Zugabestelle für das Flockungsmittel angeordnete,
nicht dargestellte Pumpe für das Rohwasser 1, ein Zufluß
des Rohwassers in den Drehfilter 6 sichergestellt. Auch
vom Drehfilter 6 zum Seihband 7 und von dort zur
Schneckenpresse 8 verläuft die Rohrleitung 9 mit
ausreichender Neigung, so daß zwischen diesen Aggregaten
ebenfalls keine Pumpen etc. notwendig sind. Zu diesem
Zweck sind Filter 6, Seihband 7 und Schneckenpresse 8 auf
unterschiedlichen, jeweils niedrigeren Höhen montiert.
Der am Auslaß der Schneckenpresse 8 anfallende Schlamm,
der etwa 50 bis 60% TS enthält, wird dann mittels
entsprechender Fördereinrichtungen, bspw. einer
Schlammleitung 10, zum weiteren Eindicken transportiert,
wobei sich in der Lösung gemäß Fig. 1 um eine
Biotrocknung in separaten, verschlossenen und
zwangsbelüfteten Containern 11 handelt, wie an sich
bekannt.
Dabei sind die Container 11 mit einer Luftzufuhr 12 an
ihrer Unterseite und einer Luftabfuhr 13 an ihrer
Oberseite ausgestattet, über welche das im Schlamm
enthaltene Wasser entzogen wird. Diesen Containern 11
wird das Substrat nach Erreichen eines geeigneten
Feuchtegehaltes entnommen und nach einem Strukturieren
bspw. in einer Mühle 38 dem Rückgutbehälter 2 zur Zugabe
in das Rohwasser 1 zugeführt.
Die Fig. 2, 3 und 4 zeigen Trübungssensoren, wie sie
im Verlaufe der Rohrleitung 9 an den Meßstellen 4 bzw. 5
zum Einsatz kommen können.
Fig. 2 zeigt dabei eine Durchflußsonde 17, die in einem
geraden Rohrzwischenstück 14 montiert ist, welches
mittels beidseitiger Befestigungsflansche 15 mit den
entsprechenden Flanschen 15 der anschließenden
Rohrleitungsstücke verbunden werden kann.
Die Durchflußsonde 17 besteht dabei aus zwei Teilsonden
19, die einander gegenüberliegend in die Wandungen des
Rohrzwischenstückes 14 hineinragen und von Führungsrohren
20 umgeben werden, die fest und dicht mit dem
Rohrzwischenstück 14 verbunden sind. Die Teilsonden 19
geben ihre Meßsignale über elektrische Leitungen 22 an
die Regeleinheit ab, und können über Zustelleinheiten 21,
bspw. Rändelmuttern, in axialer Richtung in den
Querschnitt des Rohrzwischenstückes 14 hinein bzw. aus
diesem zurückgezogen werden, um den gegenseitigen Abstand
der Meßflächen 18 der Teilsonden 19 zueinander zu
verändern.
Dadurch wird nicht nur die Meßstrecke und damit das
Meßsignal verändert, sondern auch die in dem
Rohrzwischenstück 14 eintretende Drosselwirkung.
Zusätzlich sind im Rohrzwischenstück 14 Spüldüsen 24
schräg in Durchflußrichtung angeordnet, die mit
entsprechenden Druckleitungen zur Zufuhr des Spülmediums,
in der Regel sauberem Wasser oder auch Druckluft, in
Verbindung stehen. Jede der beiden Spüldüsen 24 ist auf
eine der Meßflächen 18 der Teilsonden 19 gerichtet. Die
Spüldüsen 24 ragen jedoch nicht in den Querschnitt
hinein, der durch die Meßflächen 18 der beiden Teilsonden
begrenzt wird, um die in diesem Strömungsquerschnitt
fließenden Anteile nicht zu verwirbeln.
Zusätzlich ist in dem Rohrzwischenstück 14 im Bereich der
Teilsonden 19 ein Schauglas 39 zum Beobachten der
Strömung und auch der Verschmutzung an den Meßflächen 18
der Teilsonden 19 angeordnet.
Fig. 3 zeigt die Anordnung einer Einschubsonde 25 in
einem Krümmer 30 der Rohrleitung.
Die Einschubsonde 25 ist dabei in der Außenwandung 33
angeordnet, und ragt so in den Querschnitt des Krümmers
hinein, daß ihre Meßfläche 18 in etwa tangential zur
Mittellinie 29 des Krümmers 30 an dieser Stelle liegt.
Gleichzeitig ist die Anordnung so gewählt, daß die
Längsachse 27 der Einschubsonde 25 etwa parallel zur
Anflußrichtung 26 des Rohwassers am Einlaß in den Krümme
30 verläuft, jedoch um einen Abstand 28 von der
Mittellinie 29 zur Krümmungsinnenseite hin versetzt. Der
Abstand 28 beträgt etwa die Hälfte des Innenradius des
Krümmers 30.
Die Einschubsonde 25 ist dabei in ihrer Arbeitsstellung
soweit eingeschoben, daß sie sich in der äußeren Hälfte
des Querschnittes des Krümmers 30 befindet.
Wie besser in Fig. 4 zu erkennen, wird die Einschubsonde
25 durch einen Kugelhahn 31 hindurch, der fest mit dem
Krümmer 30 verbunden ist, eingeschoben.
Dabei wird die Einschubsonde 25 bei geschlossenen
Kugelventil 31 in den vom Krümmer 30 abgewandten
Einfüllstutzen 40 des Kugelventiles 31 eingeführt, bis
das vordere Ende der Einschubsonde 25 den Ventilkörper 34
erreicht hat.
In diesem Zustand kann das Kugelventil durch Drehen des
Ventilkörpers 34 geöffnet werden, ohne daß starker
Flüssigkeitsverlust auftritt, da der Außenumfang der
stabförmigen Einschubsonde 25 relativ genau den
Innendurchmesser des Einfüllstutzens 40 ausfüllt.
Nach dem Öffnen des Kugelventils 31 steht der Handgriff
32 des Kugelventiles in Durchflußrichtung. Eine vom
Handgriff 32 an dessen freiem Ende nach unten ragende
Nase 36 fluchtet dann mit einer Ausnehmung 37 an der
entsprechenden Stelle des Gegenflansches 35 am hinteren
Ende der Einschubsonde 25. Die Einschubsonde 25 kann
nunmehr weiter in das Kugelventil 31 hinein und durch
dessen Ventilkörper 34 hindurch geschoben werden, bis der
Gegenflansch 35 am hinteren Ende der Einschubsonde 25 am
Befestigungsflansch 15 am hinteren freien Ende des
Einführstutzens 40 anliegt und mit diesem verbunden
werden kann.
Umgekehrt kann nur bei geöffnetem Kugelventil 31 ein
Herausziehen der Einschubsonde 25 erfolgen, da nur in
dieser Stellung die Nase 36 des Handgriffes 32 durch die
Ausnehmung 37 hindurch paßt. Damit kann der Handgriff 32
erst nach ausreichendem Zurückziehen der Einschubsonde 25
verdreht werden, so daß nicht mehr die Gefahr besteht,
daß bei einem nur teilweisem Zurückziehen der
Einschubsonde 25 beim Schließen des Kugelventiles die
Kanten des Ventilkörpers 34 die Meßfläche 18 der
Einschubsonde 25 beschädigen.
Dies kann ferner durch seitliche Führungsflächen am
Handgriff 32 zusätzlich abgesichert werden, die in den
Bereich des Gegenflansches 35 der Einschubsonde
herabreichen.
Claims (16)
1. Verfahren zur Fest-/Flüssig-Trennung in wäßrigen
Systemen und Schlämmen mit geringem Feststoffgehalt des
Rohwassers von unter 10% mittels polymerer
Flockungsmittel, wobei die Zugabe jedes Polymers in
Abhängigkeit von der zu messenden Trübung der Flüssigkeit
gesteuert wird
dadurch gekennzeichnet, daß
die Trübungsmessung vor und nach der Polymerzugabe
erfolgt und die Zugabe des Polymers von der Relation der
einander entsprechenden Trübungs-Meßwerte abhängt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Trübungsmessung in einem vom Hauptsystem getrennten,
chargenweise befüllten Pilot-Behälter durchgeführt wird
und im Hauptsystem parallel dazu lediglich die
Polymerzugabe erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Trübungsmessung im Durchlauf des Hauptsystems
erfolgt, wobei die erste Trübungsmessung unmittelbar vor
der Polymerzugabe-Stelle erfolgt und die zweite
Trübungsmessung soweit nach der Polymerzugabe-Stelle, daß
unter Berücksichtigung der Durchlaufgeschwindigkeit ein
ausreichender Zeitraum für den Reifeprozeß der
Flockenbildung bis zur zweiten Trübungsmessung vorhanden
ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der Polymer-Zugabestelle ein statischer Mischer
eingesetzt ist zum Verkürzen der Reifezeit für die
Flockenbildung.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
durch zusätzliche Messung der Ladungen der
Feststoffteilchen nach der Zugabe des Polyelektrolyts die
Regelung der Polyelektrolytzugabe überprüft wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei Anwendung im Hauptsystem sowohl der
Rohwasserdurchsatz als auch der Feststoffgehalt
fortlaufend oder in kurzen zeitlichen Abständen gemessen
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchsatz mittels eines induktiven Meßverfahrens
fortlaufend gemessen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Mengendurchsatz mittels Messung des jeweiligen
Druckes und der jeweiligen Fließgeschwindigkeit des
Rohwassers im Hauptsystem ermittelt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das mittels der Polyelektrolyte konditionierte Rohwasser
in dieser Reihenfolge über einen Filter, ein Seihband
sowie eine Schneckenpresse geleitet wird, wobei jedes der
drei Aggregate auf einem umso viel niedrigeren Höhen-
Niveau gegenüber dem vorhergehenden Aggregat angeordnet
ist, daß ohne Zwischenschaltung von mechanisch auf das
Rohwasser einwirkenden Aggregaten bei geringer Neigung
ein Weiterfließen des Rohwassers von einem Aggregat zum
nächsten aufgrund der Schwerkraft möglich ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Filter ein Drehfilter ist.
11. Verfahren nach Anspruch 9 und Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
der von der Schneckenpresse abgeschiedene Feststoff
mittels einer Trocknungseinrichtung weiter getrocknet,
mechanisch zu Krümeln strukturiert und als Rückgut dem
Rohwasser vor der Zugabestelle für den Polyelektrolyt und
der ersten Meßstelle zugegeben wird.
12. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - zunächst eine relativ geringe Menge (m) an Polyelektrolyt zugegeben und die dadurch eintretende Trockensubstanz-Zunahme (TR₁) zwischen der Meßstelle (4) vor und der Meßstelle (5) nach der Polyelektrolyt- Einleitung gemessen wird,
- - (m) mit ausreichender Zwischenzeit zur Systemanpassung erhöht wird, solange (TR/m) positiv ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
(m) schrittweise mit ausreichender Zwischenzeit zur
Systemanpassung erhöht wird, bis (TR = TRsoll) ist.
14. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
TRsoll schrittweise gesenkt und der Regelzyklus neu
durchlaufen wird, falls zusätzlich (ΔTR/δm) negativ wird,
bevor (TR) den Wert (TRsoll) erreicht hat.
15. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
(TRsoll) schrittweise um einen Wert (δTRsoll) erhöht
wird, falls (TR) den Wert (TRsoll) erreicht und (TS/m)
immer positiv war.
16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
(δTRsoll) halbiert wird, falls der neue, erhöhte Wert von
(TRsoll) nicht erreicht wird, ohne daß (TS/m) negativ
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4236756A DE4236756C2 (de) | 1992-10-30 | 1992-10-30 | Verfahren und Vorrichtung zur Phasentrennung wäßriger Systeme und Schlämme |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4236756A DE4236756C2 (de) | 1992-10-30 | 1992-10-30 | Verfahren und Vorrichtung zur Phasentrennung wäßriger Systeme und Schlämme |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4236756A1 DE4236756A1 (de) | 1994-05-05 |
DE4236756C2 true DE4236756C2 (de) | 1995-08-17 |
Family
ID=6471785
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4236756A Expired - Lifetime DE4236756C2 (de) | 1992-10-30 | 1992-10-30 | Verfahren und Vorrichtung zur Phasentrennung wäßriger Systeme und Schlämme |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4236756C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10044156A1 (de) * | 2000-09-06 | 2002-04-04 | Stockhausen Chem Fab Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Teilchenagglomeration |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB9411444D0 (en) * | 1994-06-08 | 1994-07-27 | Cdm Ab | Dewatering of suspensions |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3743428A1 (de) * | 1986-12-22 | 1988-07-07 | Passavant Werke | Verfahren zum konditionieren und entwaessern von schlaemmen |
-
1992
- 1992-10-30 DE DE4236756A patent/DE4236756C2/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10044156A1 (de) * | 2000-09-06 | 2002-04-04 | Stockhausen Chem Fab Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Teilchenagglomeration |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE4236756A1 (de) | 1994-05-05 |
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