DE4234339A1 - Verfahren zum Laserstrahlschweißen überlappender Bleche und Vorrichtung zu dessen Durchführung - Google Patents
Verfahren zum Laserstrahlschweißen überlappender Bleche und Vorrichtung zu dessen DurchführungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Laserstrahlschweißen überlappen
der Bleche und insbesondere zum Laserstrahlschweißen von Blechfalzver
bindungen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Weiterhin betrifft
die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfah
rens.
Beim Laserstrahlschweißen überlappender Bleche, wie es beispielsweise im
Rohkarosseriebau der Automobilfertigung u. a. zum Verbinden von Feinble
chen in Überlappstoß eingesetzt wird, besteht die Problematik, daß die
beiden zu verbindenden Bleche aufgrund von Maßabweichungen nicht plan
aufeinanderliegen, sondern zwischen sich einen Spalt variabler Größe bil
den. Es hat sich gezeigt, daß die Spaltweite die Qualität der Schweißver
bindung erheblich beeinflußt. So kann es beispielsweise bei kleinen
Spaltweiten zur Ausbildung von sogenannten Decklagenunterwölbungen bzw.
Wurzelrückfällen im Bereich der Schweißnaht kommen. Bei größeren Spalt
weiten kann die Schweißnaht zwischen Ober- und Unterblech derart un
vollkommen sein, daß sie abreißt und beide Bleche ohne Verbindung in
diesem Bereich bleiben.
Eine weitere Problematik beim Laserstrahlschweißen stellt sich z. B. im
Automobilbau bei der Fertigung von Türen und Motorhauben im Zusammen
hang mit sogenannten Karosseriefalzen, bei denen das Blech der
Karosserieaußenhaut um das Innenblech gebördelt und der umgebördelte
Blechrand als Oberblech mit dem Innenblech als Unterblech verbunden
wird. Bei der Herstellung dieser Verbindung ist darauf zu achten, daß
mit einer relativ genau definierten Schweißenergie gearbeitet wird, da
einerseits bei einer zu geringen Schweißenergie - insbesondere bei vor
handenen Spalten zwischen Ober- und Unterblech - keine ausreichend
haltbare Verbindung zwischen den beiden Blechen geschaffen wird, ande
rerseits jedoch bei einer zu hohen Schweißenergie eine Schädigung des
außenliegenden Bleches durch überhitzungsbedingte Anlauffarben, thermi
schen Verzug oder im ungünstigsten Falle durch Durchschweißen eintritt.
Solche Schädigungen bedingen zumindest aufwendige Nacharbeiten, wenn
nicht sogar das bearbeitete Karosserieteil dadurch unbrauchbar wird.
Ein Lösungsansatz für die vorstehend erörterte Problematik ist aus dem
Aufsatz "Prozeßüberwachtes Laserschweißen überlappender Tiefziehbleche"
von Habenicht et al aus der Fachzeitschrift "Bänder, Bleche, Rohre" Aus
gabe 6/1992, Seite 29 ff. bekannt. Demgemäß wird eine Prozeßüberwachung
des Schweißvorganges derart vorgenommen, daß mit einem optischen Sensor
beim Schweißen verzinkter Bleche die Intensität der Zink-Spektrallinien im
Schweißplasma detektiert und daraus auf die Einschweißtiefe geschlossen
wird.
Nachteilig bei diesem Verfahren ist, daß es einerseits nur bei verzinkten
Blechen zum Einsatz kommen kann. Darüber hinaus ist die Prozeßüberwa
chung nur mit relativ aufwendigen Komponenten durchführbar.
Weiterhin ist aus der DE 40 22 228 A1 ein Verfahren und eine Einrichtung
zur Materialbearbeitung mit Laserstrahlen bekannt, wobei die Temperatur
im Auftreffpunkt des Lasers auf dem Material und/oder seiner Umgebung
mit einer Meßeinrichtung erfaßt und zur Regelung der Laserleistung be
nutzt wird. Dieses Verfahren bzw. diese Einrichtung sind beim Laser
strahlschweißen überlappender Bleche nicht erfolgversprechend einsetzbar,
da aus der Temperatur der Blechoberflächen im Bereich des Auftreffpunk
tes nicht auf die Einschweißtiefe bei vorhandenen Spalten zwischen zwei
zu verbindenden Blechen beschlossen werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der gattungsge
mäßen Art bzw. eine Vorrichtung zu dessen Durchführung derart zu ver
bessern, daß Laserstrahl-Schweißverbindungen zwischen überlappenden
Blechen mit hoher Qualität und erheblich verringerter Ausschußrate her
gestellt werden können.
Diese Aufgabe wird in verfahrenstechnischer Hinsicht durch die im Kenn
zeichnungsteil des Anspruches 1 und in vorrichtungstechnischer Hinsicht
durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruches 6 angegebenen Merkmale
gelöst.
Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß die Temperatur der
Blechoberfläche auf der dem Laserstrahl abgewandten Seite der Bleche in
einem dem Auftreffpunkt des Laserstrahls in Dickenrichtung der Bleche
gegenüberliegenden Meßpunkt direkt als Maß für die Qualität der
Schweißverbindung und als Sicherheitskriterium gegen die eingangs er
örterten Schädigungsmöglichkeiten für das Blech herangezogen werden
kann. Insofern kann die Temperatur in diesem Meßpunkt als Regelgröße
zur Einstellung der im Bereich der herzustellenden Schweißverbindung
wirkenden Schweißenergie herangezogen werden. Dies beruht darauf, daß
beispielsweise bei optimal aufeinanderliegenden überlappenden Blechen
einerseits eine vergleichsweise geringe Schweißenergie zur Herstellung
einer befriedigenden Schweißverbindung in den Überlappstoß eingebracht
werden muß. Gleichzeitig erfolgt in diesem Optimalfall jedoch auch eine
vergleichsweise schnelle Erwärmung der Blechoberfläche im Bereich des
Meßpunktes. Andererseits muß bei großen Spaltweiten zwischen den über
lappenden Blechen eine höhere Schweißenergie in den Bereich der herzu
stellenden Schweißverbindung eingebracht werden. Gleichzeitig wird jedoch
im Meßpunkt aufgrund der durch den Spalt verringerten Wärmeleitung zur
besagten Blechoberfläche hin eine gegenüber dem Optimalfall reduzierte
Temperatur gemessen. Erkennbar sind also einzubringende Schweißenergie
und Temperatur im Meßpunkt unter Einbeziehung der zwischen den Blechen
vorhandenen Spaltweite miteinander korreliert. Hier kann näherungsweise
ein linearer Zusammenhang angenommen werden.
Gegenüber der genannten DE 40 22 228 A1 zeigt der Erfindungsgegenstand
den Vorteil, daß der Meßpunkt für die Temperatur nicht im Bereich des
Auftreffpunktes des Laserstrahles, sondern auf der diesem abgewandten
Seite der Bleche liegt. Damit ist der Meßpunkt des Temperatursensors vom
Einfluß des beim Laserstrahlschweißens auftretenden Plasmas automatisch
abgeschirmt.
Gemäß bevorzugten Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann die Schweißenergie über die Laserleistung oder die Leistungsfluß
dichte des Lasers im Auftreffpunkt des Laserstrahls als Stellgröße ein
gestellt werden (Ansprüche 2 und 3). In den Ansprüchen 4 und 5 sind
Alternativen für die Einstellung der Leistungsflußdichte, nämlich eine
Einstellung mittels einer Variierung der Fokuslage bzw. des Fokus
durchmessers des Laserstrahles angegeben.
Die weiteren Ansprüche 6 bis 11 betreffen eine Vorrichtung zur Durch
führung des erfindungsgemäßen Laserstrahlschweißverfahrens und vor
teilhafte Ausgestaltungen dieser Vorrichtung.
Zu weiteren Merkmalen, Einzelheiten und Vorteilen des erfindungsgemäßen
Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung zu dessen Durchfüh
rung wird auf die nachfolgende Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der beiliegenden Figuren verwiesen. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Laserstrahl
schweißen in einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer entsprechenden Vorrichtung in
einer zweiten Ausführungsform und
Fig. 3 eine schematische Seitenansicht eines Bearbeitungskopfes für eine
Laserstrahl-Schweißvorrichtung.
Die in Fig. 1 dargestellte Laserstrahl-Schweißvorrichtung weist als hoch
energetische Laserstrahlquelle einen CO2-Laser 1 auf. Alternativ kann
auch ein Nd; YAG-Laser verwendet werden. Der aus dem CO2-Laser 1 aus
tretende, in den Figuren im Durchmesser übertrieben dargestellte Laser
strahl 2 wird durch eine dem CO2-Laser 1 zugeordnete Strahlformungs-
und -führungseinheit 3 geführt, mittels der er fokusiert und zu dem zu
bearbeitenden Werkstück geführt wird. Bei diesem Werkstück handelt es
sich z. B. um ein in den Figuren nur teilweise dargestelltes Karosserieteil
4, das aus einem Innenblech 5 und einem zur Bildung eines Karosserie
falzes randseitig um dieses umgebördeltes Außenblech 6 besteht. Bei bei
den Blechen 5, 6 handelt es sich um tiefgezogene Feinbleche.
Zwischen dem Bördelrand 7 des Außenbleches 6 und dem Innenblech 5 ist
eine Schweißverbindung in Form der angedeuteten Schweißnaht 8 herzu
stellen. Dazu ist der fokusierte Laserstrahl 2 auf der Innenseite 9 der
überlappenden Bleche 5, 6 in den Bereich der herzustellenden Schweißnaht
8 geführt und trifft im Auftreffpunkt 10 auf die innenseitige Oberfläche 11
des Bördelrandes 7 des Außenbleches 6 auf.
Die in Fig. 1 bzw. 2 dargestellte Vorrichtung weist weiterhin einen Tem
peratursensor in Form einer Thermokamera 12 auf, die die Temperatur der
außenseitigen Blechoberfläche 13 auf der dem Laserstrahl 2 abgewandten
Außenseite 14 des Außenbleches 6 in dem Meßpunkt 15 erfaßt. Dieser Meß
punkt 15 ist etwa 1 mm2 groß, liegt dem Auftreffpunkt 10 in Dickenrich
tung D der Bleche 5, 6 gegenüber und wird durch den Fokus des Meß
strahles M der Thermokamera 12 definiert.
Die Thermokamera 12 generiert ein der im Meßpunkt 15 erfaßten Tempera
tur entsprechendes elektrisches Meßsignal, das über eine Signalleitung 16
einem Proportional-Integral-Differential-(PID)Regler 17 als Regelgröße zu
geführt wird. Der PID-Regler 17 ist in üblicher Weise hardwaremäßig rea
lisiert. Ihm kann über eine Eingabeeinheit 18 eine Solltemperatur im Meß
punkt 15 als Führungsgröße für den Regelprozeß eingegeben werden. Mit
tels einer weiteren, in den PID-Regler 17 integrierten Eingabeeinheit 19
können der Stellbereich des Reglers sowie die Regelcharakteristik durch
Eingabe entsprechender Proportional-, Differential- und Integral-Regelan
teile verändert werden.
Der PID-Regler 17 führt unter Einbeziehung der Solltemperatur im Meß
punkt 15 und der dort über die Thermokamera 12 gemessenen Ist-Tempera
tur einen Regelprozeß durch und generiert ein entsprechendes Stellsignal,
das einer Signalaufbereitungseinheit 20 zugeführt wird. Letztere dient zur
Anpassung des Stellsignals des PID-Reglers 17 an eine Steuereinrichtung
zur Einstellung der im Auftreffpunkt 10 einwirkenden Schweißenergie, die
die Stellgröße im Regelprozeß darstellt.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 ist eine solche Steuereinrich
tung durch die mit einem üblicherweise an jedem kommerziellen Laser vor
handenen Steuereingang 21 versehene Leistungssteuereinheit 22 des
CO2-Lasers 1 realisiert.
Aufgrund der Regelung durch den PID-Regler und die entsprechende
Steuerung der Leistung des CO2-Lasers über die Signalaufbereitungseinheit
20 und die Leistungssteuereinheit 22 wird die Laserleistung so gesteuert,
daß die von der Thermokamera 12 im Meßpunkt 15 erfaßte Temperatur ei
ner Solltemperatur von beispielsweise 70°C entspricht.
Wird nun in einem Bereich des Karosserieteils 4 verschweißt, wo Innen
blech 5 und Bördelrand 7 des Außenbleches 6 einen Spalt zueinander auf
weisen, so würde einerseits bei gleichbleibender Laserleistung eine nur
ungenügende Schweißverbindung zwischen den beiden genannten Blechteilen
hergestellt werden. Da aufgrund des durch den Spalt bedingten, verrin
gerten Wärmeübergangs zur außenseitigen Oberfläche 13 des Außenbleches
6 hin die Thermokamera 12 eine absinkende Temperatur im Meßpunkt 15
registriert, wird über die Leistung des CO2-Lasers 1 über den PID-Regler
17, die Signalaufbereitungseinheit 20 und Leistungssteuereinheit 21 höher
eingestellt, was zu einer zuverlässigen Schweißverbindung führt. Gleich
zeitig werden Anlauffarben oder Materialverformungen auf der außenseiti
gen Oberfläche 13 unterhalb der Schweißnaht 8 durch die Regelung der
dortigen Temperatur auf z. B. 70°C vermieden. Bei einfach überlappenden
Blechen kann mit dem gleichen Regelungsprozeß ein Durchschweißen ver
hindert werden.
Das in Fig. 2 gezeigte Ausführungsbeispiel stimmt mit dem gemäß Fig. 1
in den wesentlichen Teilen CO2-Laser 1, Thermokamera 12, PID-Regler 17
und Eingabeeinheiten 18, 19 überein.
Im Bereich der Strahlformungs- und Führungseinheit 13 ist jedoch zusätz
lich eine sogenannte adaptive Optik 23 vorgesehen, mit deren Hilfe die
Lage und der Durchmesser des Fokus des Laserstrahles 2 aktiv und in
nerhalb kürzester Zeit verändert werden kann. Damit ist ebenfalls eine
Variierung der in den Bereich der Schweißnaht 8 eingebrachten Schweiß
energie möglich.
Adaptive Optiken sind grundsätzlich bekannt. In diesem Zusammenhang
wird auf DE 41 08 419 A1 und DE 42 17 705 A1 verwiesen, in denen der
Aufbau und die Wirkungsweise dieser Optiken eingehend beschrieben ist.
Kurz umrissen erfolgt die Änderung der Fokuslage bzw. des Fokusdurch
messers mit Hilfe eines gewölbten Spiegels, dessen Wölbung durch einen
elektromechanisch betätigten Aktuator variiert werden kann. Die Wölbung
wird dabei von einer Ansteuereinheit 22′ über genormte elektrische
Signale gesteuert, an die das Stellsignal des PID-Reglers 17 durch eine
entsprechende Auslegung der Signalaufbereitungseinheit 20′ angepaßt
wird.
In Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei dem in Fig. 2
dargestellten Ausführungsbeispiel beispielsweise die Fokuslage des Laser
strahles 2 derart eingestellt, daß über den PID-Regler 17 die Temperatur
im Meßpunkt 15 der Thermokamera 12 auf einen Sollwert geregelt wird.
Gelangt der Laserstrahl 2 nun wiederum in einen Bereich, wo der Bördel
rand 7 vom Innenblech 5 aufgrund einer Materialverformung unter Bildung
eines Spaltes abgehoben ist, wird die Fokuslage aufgrund der sich än
dernden Temperatur im Meßpunkt 15 automatisch nachgestellt. Dadurch
wird gleichzeitig die sich ergebende Verschiebung der Fokuslage bezüglich
des Außenbleches 6 kompensiert. Ein weiterer Vorteil der Verwendung ei
ner adaptiven Optik 23 besteht darin, daß der Laserstrahl 2 mit deren
Hilfe schnell ausgeblendet werden kann, wenn z. B. der kontrollierte Vor
schub des Karosserieteils 4 gegenüber dem Laserstrahl 2 aufgrund eines
Maschinenfehlers gestört ist und die dauernde Bestrahlung eines Punktes
zu einem Durchschweißen der Bleche 5, 6 führen würde.
Falls aufgrund der Bauart des CO2-Lasers 1 der durch eine Variierung
der Laserleistung erzielbare Stellbereich im Regelprozeß nicht ausreicht,
können die Ausführungsbeispiele gemäß den Fig. 1 und 2 kombiniert und
als Stellgrößen sowohl die Laserleistung als auch die Fokuslage und der
Fokusdurchmesser des Laserstrahles 2 verwendet werden.
In Fig. 3 ist ein Bearbeitungskopf 24 dargestellt, mit dessen Hilfe der
Laserstrahl entlang eines feststehenden Karosserieteiles 4 geführt werden
kann. Dazu ist der Bearbeitungskopf 24 über eine nicht näher dargestellte
flexible Strahlführungseinheit mit einer entsprechenden Laserstrahlquelle
verbunden. Im Bearbeitungskopf 24 ist die schematisch durch eine Linse
angedeutete Strahlformungseinheit 25 angeordnet. Weiterhin ist im Bear
beitungskopf 24 die Thermokamera 12 auf der gleichen Seite wie die
Strahlformungseinheit 25 untergebracht. Zur Erfassung der Temperatur im
Meßpunkt 15 ist ein die Bleche 5, 6 umgreifender, L-förmiger Ausleger 26
vorgesehen, der entsprechend positionierte Umlenkspiegel 27 für den Meß
strahl M der Thermokamera 12 aufweist. Mit Hilfe dieser Umlenkspiegel 27
wird der Meßstrahl M um die Bleche 5, 6 herumgeführt.
Abschließend wird noch auf folgende weiteren Vorteile des erfindungsge
mäßen Verfahrens und der entsprechenden Vorrichtung hingewiesen:
Die Vorrichtung zeichnet sich durch einen einfachen, rationellen Aufbau
mit geringer Störanfälligkeit aus. Sowohl bei der Thermokamera als auch
bei der Regeleinrichtung handelt es sich um handelsübliche Komponenten,
die bereits für andere Zwecke in der Serienfertigung eingesetzt werden.
Weiterhin ist mit Hilfe des PID-Reglers eine hardwaremäßige Signalverar
beitung möglich. Da keine Software-Verarbeitung des Signals erforderlich
ist, tritt keine Verzögerung des Regelvorganges auf.
Die zulässigen Toleranzen bei den zu verschweißenden Blechen können
insbesondere beim Laserstrahlschweißen in Überlappstoß wesentlich erhöht
werden, da auch bei dadurch bedingten großen Spaltweiten eine zuverläs
sige Verschweißung erfolgt.
Bei einer Ausnützung der beiden Stellgrößen, nämlich Laserleistung und
Fokusdurchmesser läßt sich neben der Schweißnahttiefe zusätzlich die
Schweißnahtbreite verändern.
Claims (11)
1. Verfahren zum Laserstrahlschweißen überlappender Bleche, insbesondere
zum Laserstrahlschweißen von Blechfalzverbindungen, wobei mittels eines
fokussierten, auf einer Seite (Innenseite 9) der Oberfläche (innenseitige
Blechoberfläche 11) der überlappenden Bleche (Innenblech 5, Außenblech
6) auftreffenden Laserstrahls (2) eine Schweißverbindung (Schweißnaht 8)
zwischen den Blechen (Innenblech 5, Außenblech 6) hergestellt wird, da
durch gekennzeichnet, daß die Temperatur der Blechoberfläche (außensei
tige Blechoberfläche 13) auf der dem Laserstrahl (2) abgewandten Seite
(Außenseite 14) der, Bleche (Innenblech 5, Außenblech 6) in einem dem
Auftreffpunkt (10) des Laserstrahles (2) in Dickenrichtung (D) der Bleche
(Innenblech 5, Außenblech 6) gegenüberliegenden Meßpunkt (15) als Re
gelgröße gemessen und in einem Regelprozeß unter Einbeziehung einer
Solltemperatur im Meßpunkt (15) als Führungsgröße über die im Auftreff
punkt (10) einwirkende Schweißenergie als Stellgröße geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweiß
energie über die Laserleistung als Stellgröße eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß die
Schweißenergie über die Leistungsflußdichte des Laserstrahls (2) im Be
reich des Auftreffpunktes (10) als Stellgröße eingestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lei
stungsflußdichte im Auftreffpunkt (10) durch eine Variierung der Fokus
lage des Laserstrahls (2) eingestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Leistungsflußdichte im Auftreffpunkt (10) durch eine Variierung des Fo
kusdurchmessers des Laserstrahls (2) eingestellt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Laserstrahlschweißverfahrens gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 5 mit einer Laserstrahlquelle (CO2-Laser 1)
und einer Strahlformungs- und -führungseinheit (3), mittels derer ein fo
kusierter Laserstrahl (2) auf einer Seite (Innenseite 9) der überlappenden
Bleche (Innenblech 5, Außenblech 6) in den Bereich der herzustellenden
Schweißverbindung (Schweißnaht 8) geführt ist, gekennzeichnet durch ei
nen Temperatursensor (Thermokamera 12), der die Temperatur der Blech
oberfläche (außenseitige Blechoberfläche 13) an der der Laserquelle
(CO2-Laser 1) abgewandten Seite (Außenseite 14) der Bleche (Innenblech
5, Außenblech 6) in dem dem Auftreffpunkt (10) des Laserstrahles (2) ge
genüberliegenden Meßpunkt (15) erfaßt und ein entsprechendes Tempera
tur-Meßsignal abgibt, sowie einen eingangsseitig mit dem Temperatursen
sor (Thermokamera 12) gekoppelten Regler (PID-Regler 17) zur Regelung
der Schweißenergie unter Verarbeitung des Temperatur-Meßsignals und ei
ner als Führungsgröße in den Regler (PID-Regler 17) eingebbaren Soll-
Temperatur, welcher Regler (PID-Regler 17) ausgangsseitig mit einer Steu
ereinrichtung (Leistungssteuereinheit 22) zur Einstellung der Schweiß
energie verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Tempe
ratursensor eine Thermokamera (12) ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Regler (PID-Regler 17) und der Steuereinrichtung (Lei
stungssteuereinheit 22) eine Signalaufbereitungseinheit (20, 20′) zur An
passung des Stellsignals des Reglers (PID-Regler 17) an die Steuerein
richtung (Leistungssteuereinheit 22, Ansteuereinheit 22′) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuereinrichtung durch eine in der Laserstrahlquelle
(CO2-Laser 1) angeordnete Leistungssteuereinheit (22) gebildet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuereinrichtung durch eine Ansteuereinheit (22′) einer
adaptiven Optik (23) in der Strahlführungs- und Formungseinheit (3) ge
bildet ist, mittels derer die Fokuslage und/oder der Fokusdurchmesser des
Laserstrahles (2) variierbar sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ther
mokamera (12) und eine Strahlformungseinheit (25) gemeinsam in einem
Bearbeitungskopf (24) untergebracht sind, und daß für die Erfassung der
Temperatur der Oberfläche (außenseitige Blechoberfläche 13) der Bleche
(Innenblech 5, Außenblech 6) im Meßpunkt (15) ein diese randseitig um
greifender Ausleger (26) vorgesehen ist, der Umlenkspiegel (27) für den
Meßstrahl (M) der Thermokamera (12) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4234339A DE4234339A1 (de) | 1992-10-12 | 1992-10-12 | Verfahren zum Laserstrahlschweißen überlappender Bleche und Vorrichtung zu dessen Durchführung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4234339A DE4234339A1 (de) | 1992-10-12 | 1992-10-12 | Verfahren zum Laserstrahlschweißen überlappender Bleche und Vorrichtung zu dessen Durchführung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4234339A1 true DE4234339A1 (de) | 1994-04-14 |
Family
ID=6470260
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4234339A Ceased DE4234339A1 (de) | 1992-10-12 | 1992-10-12 | Verfahren zum Laserstrahlschweißen überlappender Bleche und Vorrichtung zu dessen Durchführung |
Country Status (1)
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