DE4233170A1 - Lichtbogen-leiteinsatz fuer einen formgehaeuseschalter - Google Patents
Lichtbogen-leiteinsatz fuer einen formgehaeuseschalterInfo
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Description
Die US-A-42 81 303 beschreibt einen Formgehäuseschalter mit
einer älteren Bogenschachtgestaltung, durch die die
Lichtbogengase, die bei einer Trennung der
Schalterkontaktstücke unter starken Überlastbedingungen
erzeugt werden, aus dem Leitungsende des Schaltergehäuses
herausgeleitet werden.
Eine ältere Patentschrift, nämlich die US-A-30 43 939,
beschreibt die Betätigung eines dreipoligen Form
gehäuseschalters, bei dem das in dem Mittelpol erzeugte
Bogengas aus der Leitungsseite des Schalters herausgeleitet
wird, und die Bogengase, die bei der Trennung der übrigen
zwei Pole erzeugt werden, aus der Lastseite des Schalter
gehäuses herausgeleitet werden. Damit soll eine gegen
seitige Mischung der Bogengase verhindert werden, die von
den getrennten Polen erzeugt werden, und es soll dadurch
das Auftreten eines "Phase-zu-Phase"-Fehlers verhindert
werden, der durch die elektrische Leitfähigkeit der stark
ionisierten Abgase hervorgerufen wird.
Ein späterer Versuch, das Auftreten eines Phase-zu-Phase-Fehlers
in Formgehäuseschaltern zu verhindern, ist in der
US-A-40 19 005 beschrieben. Die Leiteinrichtung, die
zwischen der Abzugsöffnung des Schaltergehäuses und dem
Bogenschacht des Schalters verwendet ist, ist so gestaltet,
daß die Bogengase in bevorzugten Richtungen zum Außenraum
des Schaltergehäuses gerichtet werden, um dadurch jede
gegenseitige Mischung zwischen den ionisierten Gasen zu
verhindern, die von den getrennten Polen ausgehen.
Fortgeschrittene bekannte Schalterbogenschächte, die in
Strombegrenzungsschaltern verwendet werden, wo große Mengen
an Lichtbogengasen erzeugt werden, sind in der
US-A-49 63 849 beschrieben. Dort ist ein kompakter, integrierter
Lichtbogenschacht beschrieben, der sich zwischen der
inneren Oberfläche der Schalterabdeckung und dem Unterteil
des Schaltergehäuses befindet, um auf wirksame Weise die
Bogenabgase aus dem Schaltergehäuse herauszuleiten.
Wenn der Nennstrom des in der vorgenannten US-A-42 81 303
beschriebenen Schalters erhöht wurde, dann wurde
festgestellt, daß die gasförmigen Nebenprodukte, die aus
dem Lichtbogen herrühren, der bei einer Kontakttrennung
auftritt, verdampfte Metalle enthalten, die zu den
Schalterkontaktstücken zurückkehren und sich dort wieder
abscheiden könnten. Es wäre wünschenswert, den Nennstrom
derartiger Schalter zu erhöhen, ohne daß eine entsprechende
größere Neugestaltung der Bogenschächte und Bogenkammern
der zugeordneten Schalter erforderlich wäre.
Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, eine einfache
und wirtschaftlich sinnvolle Adaption von bestehenden
Schalterbogenkammern zu schaffen, bei denen eine erneute
Abscheidung von verdampften Metallprodukten in dem
Lichtbogen auf den Schalterkontaktstücken verhindert ist.
Erfindungsgemäß wird ein fünfeckiger hochwarmfester
Fasereinsatz in der Schalterabdeckung zwischen der
Innenfläche der Schalterabdeckung und der Deckfläche des
Schalterbogenschachtes in der Bogenkammer angeordnet. Der
Einsatz enthält einen dreieckigen Schlitz, um
Fertigungstoleranzen zwischen der Schalterabdeckung und dem
Bogenschacht zu kompensieren. Der Einsatz dichtet dadurch
hermetisch die Bogenkammer ab und verhindert, daß
bestehende Bogenabgase zu der Bogenkammer zurückkehren.
Die Erfindung wird nun mit weiteren Merkmalen und Vorteilen
anhand der Beschreibung und Zeichnung von
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 ist eine Seitenansicht des Gehäuses und der
Abdeckung des Schalters vor dem Einsetzen des
hochwarmfesten Fasereinsatzes gemäß der Erfindung.
Fig. 2 ist eine Seitenansicht von der
Bogenschachtanordnung eines bekannten Schalters.
Fig. 3 ist eine Endansicht des Schalters gemäß Fig.
1, wobei ein Teil des Gehäuses und der Abdeckung des
Schalters abgenommen sind, um den hochwarmfesten
Fasereinsatz gemäß der Erfindung zu zeigen.
Fig. 4 ist eine Seitenansicht des Schalters gemäß den
Fig. 1 und 3, wobei ein Teil der Abdeckung und des
Gehäuses beseitigt ist, um die Position des hochwarmfesten
Fasereinsatzes gemäß der Erfindung zu zeigen.
Für ein besseres Verständnis der Erfindung soll zunächst
die Arbeitsweise eines Formgehäuseschalters gemäß der
bekannten strombegrenzenden Unterbrechungstechnologie
betrachtet werden. Ein derartiger Formgehäuseschalter 10
mit Strombegrenzung ist in Fig. 2 gezeigt und besteht aus
einer geformten Kunststoffabdeckung 8, durch die ein
Betätigungsgriff 7 hindurchführt und die an einem
Schaltergehäuse 9 aus geformtem Kunststoff befestigt ist.
Ein bewegbares Kontaktstück 12, das durch einen
Betätigungsmechanismus 13 gesteuert wird, wird beim
Auftreten eines Überstromzustandes vorbestimmter Größe und
Zeitdauer von einem feststehenden Kontaktstück 11 getrennt.
Um den Lichtbogen, der bei einer derartigen Kontakttrennung
auftritt, zu kühlen und zu deionisieren, ist ein
Bogenschacht 14, der aus mehreren Lichtbogenplatten 15 aus
Metall besteht, die auf einem isolierenden Seitenrahmen 14
angeordnet sind, neben den Schalterkontaktstücken in der
Bogenkammer 17 angeordnet, wie es in Fig. 2 gezeigt ist.
Eine der Seitenplatten ist abgenommen, um die
Transportrichtung der Bogenabgase deutlicher zu zeigen, die
durch Pfeile angedeutet sind. Eine Leitplatte 18, die
zwischen der Bogenkammer 17 und einer Anschlußkammer 25
angeordnet ist, liegt gegen einen Vorsprung 20 an, der
einstückig mit der Innenfläche 24 der Abdeckung ausgebildet
ist. Schlitzförmige Abzugsöffnungen 14 in der Leitplatte
sorgen für den Austritt der Abgase aus der Bogenkammer zur
äußeren Umgebung des Schaltergehäuses. Formstücke 21, die
von der Innenfläche der Abdeckung nach unten ragen, in
Verbindung mit Vorsprüngen 22, die ebenfalls einstückig auf
der Innenfläche der Abdeckung ausgebildet sind, behindern
bis zu einem gewissen Ausmaß den Übergang von Bogengasen
zurück in die Bogenkammer. Wie bereits ausgeführt wurde,
haben jedoch, wenn der Schalter bei einem erhöhten
Nennstrom betrieben wird, die erzeugten Bogengase eine
ausreichende Intensität, um unterhalb der Vorsprünge 21 in
die Nähe der Schalterkontakte 11, 12 zurückzuströmen. Das
Vorhandensein der verdampften Metalle, die in den
Bogengasen enthalten sind, könnten eine Legierungsbildung
und Veränderung der aus hochwarmfestem Metall bestehenden
Kontaktstücke bewirken.
Um zu verhindern, daß die Bogengase zum Schalterinnenraum
zurückkehren, enthält der in Fig. 1 gezeigte Schalter 10
einen hochwarmfesten Faser- bzw. Fibereinsatz 23, der in
einer Preßpassung zwischen den Vorsprüngen 22, 21
angeordnet sind, die auf der Innenfläche 24 der Abdeckung 8
einstückig ausgebildet sind. Wenn die Abdeckung später an
dem Schaltergehäuse 9 befestigt wird, ragt der Handgriff 7
durch eine Öffnung (nicht gezeigt) hindurch, die in der
Abdeckung ausgebildet ist, und der Betätigungsmechanismus
13 kommt mit der Innenfläche der Schalterabdeckung in
Kontakt und wird durch die Abdeckung nach unten gehalten,
wenn die Abdeckung später an dem Gehäuse befestigt wird.
Das Oberteil der Leitplatte 18 kommt mit dem zugeordneten
Vorsprung 20 in Kontakt, der auf der Innenfläche der
Schalterabdeckung ausgebildet ist, wie es bereits
beschrieben wurde. Das Unterteil des Einsatzes 23 berührt
die oberste Bogenplatte 19A in dem Bogenschacht 14.
In Fig. 3 ist der Schalter 10 in dem Zustand gezeigt, wo
die Abdeckung 8 an dem Gehäuse 9 befestigt ist und das
Oberteil 28 des hochwarmfesten Fasereinsatzes 23 gegen die
untere Oberfläche 24 der Abdeckung anliegt. Das Unterteil
27 des hochwarmfesten Einsatzes liegt gegen die oberste
Bogenplatte 15A in dem Bogenschacht 14 an. Der
hochwarmfeste Fasereinsatz hat eine fünfeckige bzw.
pentagonale Form, die durch das rechtwinklige Unterteil 27
und das dreieckförmige Oberteil 28 gebildet wird. Der
dreieckförmige Spielraumschlitz 29, der in dem Oberteil
ausgebildet ist, arbeitet mit dem Oberteil zusammen und
wird zusammengedrückt, wenn die Abdeckung 8 später an dem
Gehäuse 9 befestigt wird. Die Ausbildung des dreieck
förmigen Spielraumschlitzes gestattet Fertigungstoleranzen,
die zwischen dem Bogenschacht 14 und der Abdeckung auf
treten. Dieses ist ein wesentliches Merkmal, denn wenn ein
derartiger Toleranz-kompensierender Schlitz nicht vorhanden
wäre, könnte die Befestigung zwischen dem Gehäuse und der
Abdeckung gestört werden aufgrund einer Addition von
Toleranzen während der Montage der verschiedenen
Schalterkomponenten. Um den Bogenschacht, die Innenfläche
24 und die oberste Bogenplatte 15A deutlich zu zeigen, ist
die Leitplatte 18, die bereits in Fig. 1 gezeigt wurde,
weggelassen. Die Leitungsanschlüsse 26, die für eine
elektrische Verbindung zwischen dem Schalter und der
zugeordneten elektrischen Energieverteilungsschaltung
sorgen, sind in den Anschlußkammern 25 gezeigt, die in dem
Schaltergehäuse einstückig ausgebildet sind.
Der Übergang der Lichtbogengase aus der Bogenkammer 17
heraus und in den Innenraum des Schalters hinein wird am
besten deutlich, wenn nun der Schalter 10 gemäß Fig. 4
betrachtet wird. Wenn die Schalterabdeckung 8 an dem
Schaltergehäuse 9 befestigt ist, liegt der hochwarmfeste
Fasereinsatz 23 gegen die oberste Bogenplatte 15A an und
bildet dadurch eine hermetische Abdichtung zwischen dem
Bogenschacht 14 und der unteren Innenfläche der Schalter
abdeckung. Es sei darauf hingewiesen, daß die Lichtbogen
gase, die durch die Pfeile angedeutet sind, aus der Licht
bogenkammer 17 in die Anschlußkammer 25 und zum Außenraum
des Schaltergehäuses durch die Schlitze 19 hindurchströmen,
die in der Leitplatte 18 angeordnet sind. Die Anwesenheit
des hochwarmfesten Fasereinsatzes 23 verhindert dadurch auf
wirksame Weise die Rückkehr der ionisierten Gase in die
Lichtbogenkammer und das Schaltergehäuse.
Claims (12)
1. Formgehäuseschalter mit einem Gehäuse und einer
Abdeckung, einem Betätigungsmechanismus, der in dem Gehäuse
enthalten ist und für eine Trennung von zwei Kontaktstücken
bei einem Überstromzustand durch eine zu schützende
Schaltungsanordnung angeordnet ist, und einem Bogenschacht,
der mehrere Lichtbogenplatten innerhalb des Gehäuses vor
den Kontaktstücken enthält und zum Kühlen und Deionisieren
eines Lichtbogens angeordnet ist, der zwischen den
Kontaktstücken auftritt, wenn die Kontaktstücke bei dem
Überstromzustand getrennt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen einer Innenfläche (24) der Abdeckung (8) und
einem oberen Teil des Bogenschachtes (15) ein Einsatz (23)
angeordnet ist, der eine Rückkehr von Bogengasen zu den
Kontaktstücken hemmt.
2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Leitplatte (18) zwischen dem Bogenschacht (14) und
einer Öffnung durch das eine Gehäuseende angeordnet ist.
3. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein erster Vorsprung (23) auf der Innenfläche (24) der
Abdeckung (8) ausgebildet ist.
4. Schalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
ein zweiter Vorsprung (21) auf der Innenfläche (24) der
Abdeckung (8) ausgebildet ist und der Einsatz (23) zwischen
den ersten und zweiten Vorsprüngen (21, 23) angeordnet ist.
5. Schalter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Einsatz (23) zwischen den ersten und zweiten
Vorsprüngen (21, 23) in einer Preßpassung angeordnet ist.
6. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Einsatz (23) hochwarmfestes Material enthält.
7. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Einsatz (23) eine Toleranzkompensation aufweist.
8. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Einsatz (23) ein rechtwinkliges Unterteil (27) und ein
dreieckförmiges Oberteil (28) aufweist.
9. Schalter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Toleranzkompensation einen Schlitz (29) aufweist.
10. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Einsatz (23) zwischen der Innenfläche (24) der
Abdeckung (8) und einer obersten Bogenplatte (15A) in dem
Bogenschacht (14) angeordnet ist.
11. Schalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schlitz (29) eine dreieckige Form besitzt.
12. Schalter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Oberteil der Dreiecksform mit der Innenfläche (24) der
Abdeckung (8) in Berührung ist und ein Unterteil der
Dreiecksform mit dem Oberteil des Bogenschachtes (14) in
Berührung steht.
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