DE4232957C2 - Photosonde zur Messung von Trübungen und hohen Feststoffkonzentrationen in Medien - Google Patents
Photosonde zur Messung von Trübungen und hohen Feststoffkonzentrationen in MedienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Photosonde zur Messung von
Trübungen und hohen Feststoffkonzentrationen in Medien.
Die gebräuchlichen Photosonden bewerten die Lichtabschwächung
durch das in einem Spalt fließende Medium, wobei die Lichtab
schwächung nach dem Gesetz von Lambert-Beer exponentiell ver
läuft:
IT = (I₀)e-ECD
mit IT = durchgelassener Lichtstrom,
I₀ = eingestrahlter Lichtstrom,
E = Extinktionskoeffizient,
C = Konzentration
D = optische Pfadlänge.
I₀ = eingestrahlter Lichtstrom,
E = Extinktionskoeffizient,
C = Konzentration
D = optische Pfadlänge.
Bei hohen Feststoffkonzentrationen um 10% erhält man bei üb
lichen Spaltbreiten um 5 mm eine Lichtabschwächung um den Fak
tor 10⁸; damit ist das Restlicht kaum mehr meßbar. Geringere
Spaltbreiten würden aber bald zur Verstopfung der Spalte füh
ren. Man baut deshalb Sonden mit einer Kombination aus Absorp
tion und Reflexion des Lichts und legt Sender und Empfänger in
eine Ebene.
Durch die DE-OS 23 63 432 ist ein Streulichttrübungsmesser
bekannt, der zwei Sender (A, B) in symmetrischer Anordnung ge
genüberstehend aufweist, wobei die Sender derart durch eine
Blende von den Empfängern getrennt sind, daß die direkte Strah
lung eines Senders (A bzw. B) nur von dem ihm diagonal gegen
überliegenden Empfänger (D bzw. C) und im anderen Empfänger
nur die Streustrahlung aus dem Raum der Blendenöffnung emp
fangbar ist. Sender und Empfänger sind dabei in den Ecken ei
nes Rechtecks angeordnet.
Bei diesem Streulichttrübungsmesser wird der Streuwinkel, un
ter dem die Streuung gemessen wird, durch geeignete Wahl des
Abstandsverhältnisses AB/AC festgelegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch eine beson
dere Geometrie der Photosonde einschließlich deren Blendwand
ausgestaltung bei Anwendung des Vierstrahl-Wechsellicht-Prin
zips ihren Anwendungsbereich (Meßbereich) zu erweitern und
die Streuung und Alterung der Bauteile zu kompensieren.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merk
malen des Anspruchs 1 gelöst.
Weiterbildungen und zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen charakterisiert.
Die Erfindung wird im nachstehenden anhand der Zeichnung, die
ein Ausführungsbeispiel schematisch veranschaulicht, erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch den Kopf einer
Photosonde,
Fig. 2 eine geometrische Ausgestaltung der Meßwand,
Fig. 3 eine Variante der Meßwandausbildung,
Fig. 4 eine Draufsicht auf die in einer Ebene ange
ordneten Meßfenster mit Trennwänden (Blen
den),
Fig. 5 den räumlich über den Meßfenstern und Trenn
wänden liegenden Strahlengang im Prinzip,
Fig, 6 einen mit der erfindungsgemäßen Meßfenster
anordnung versehenen zylindrischen Sonden
körper.
Wie aus den Fig. 1 und 4 ersichtlich ist, sind in Ausneh
mungen 10 eines, zylindrische oder ähnliche Form aufweisenden Ge
häuses 11 (Sondenkörper), das vorzugsweise aus Metall besteht,
die Lichtsender 12, 13 und die Lichtempfänger 14, 15 mittels einer
klaren Vergußmasse eingegossen, welche die Meßfenster 16, 17, 18
und 19 bilden. Die beiden Lichtsender 12 und 13 liegen einander
auf einer gestrichelt angedeuteten Diagonalen 20 gegenüber, des
gleichen die beiden Lichtempfänger 14 und 15 auf einer Diago
nalen 20′. Lichtsender und Lichtempfänger sind abwechselnd durch
eine Trennwand (Blendwand) voneinander getrennt, derart, daß
eine Meßtrennwand 21 und eine Referenztrennwand 22 gewonnen ist,
die senkrecht bzw. quer aufeinanderstehen.
Das vom jeweiligen Lichtsender 12 bzw. 13 ausgestrahlte Licht
(siehe hierzu Fig. 5) wird an Partikeln 23 reflektiert und ge
langt teilweise zum jeweils zugeordneten Lichtempfänger 14 bzw.
15. Bei niedriger Feststoffkonzentration trifft viel Licht auf
den mit der jeweiligen Lichtquelle korrespondierenden Lichtemp
fänger auf (Lichtquelle 12 → Lichtempfänger 14, Lichtquelle 15
→ Lichtempfänger 13), da das Licht lange Wege 24 zurücklegen
kann und dadurch ein großes Lichtvolumen (breites Lichtstrahlen
bündel) beteiligt ist. Bei hohen Feststoffkonzentrationen wird
das Licht mit langem Weg 24 hingegen stark gedämpft, so daß nur
noch die Lichtanteile 25 mit kurzem Weg ein Signal im zugeord
neten Empfänger generieren.
Die Breite der Meßtrennwand 21 bestimmt dabei den kürzest mög
lichen Lichtweg. Die Meßtrennwand 21 wie auch die Referenztrenn
wand 22 können in sich unterschiedliche Breite aufweisen, wie
dies die Fig. 2 und 3 veranschaulichen. Fig. 2 zeigt bei
spielsweise eine Meßtrennwand 21 mit bikonkavem Querschnitt,
Fig. 3 eine solche mit in ihrem oberen Endbereich keilförmigem
Querschnitt.
Solange der Lichtsender 12 strahlt, wird sein Licht vom Licht
empfänger 15 (Referenzempfänger) relativ unabhängig von der Kon
zentration des Mediums 26 empfangen, so daß dieser Lichtemp
fänger ein verhältnismäßig großes Signal erzeugt. Der korrespon
dierende Lichtempfänger 14 wird hingegen wegen der unterschied
lich breiten Meßtrennwand 21 mit einem relativ geringen Lichtan
teil beaufschlagt, so daß dieser Lichtempfänger ein geringeres
Signal erzeugt. Das Verhältnis der beiden Signale ergibt ein von
der Beleuchtungsstärke des Lichtsenders 12 unabhängiges Maß für
die Trübung des Mediums bzw. für die Feststoffkonzentration.
In einem anschließenden Zeitabschnitt strahlt der Lichtsender
13, und die Lichtempfänger 14 und 15 vertauschen ihre Funktion.
Das heißt, der Lichtempfänger 14 wird als Referenzlichtempfänger
mit einem relativ großen Lichtanteil beaufschlagt, während auf
den dem Lichtsender 13 zugeordneten Lichtempfänger 15 nur ein
verhältnismäßig geringer Lichtanteil auftrifft. Das Verhältnis
der durch die jeweilige Beleuchtungsstärke der beiden Lichtemp
fänger erzeugten Signale bildet in gleicher Weise ein Maß für
die Trübung bzw. für die Feststoffkonzentration. Durch Bildung
des geometrischen Mittels aus den beiden Ergebnissen können auch
unterschiedliche Empfindlichkeiten eliminiert werden. Diese Mes
sungen finden gemäß dem angewandten Wechsellichtprinzip abwech
selnd statt.
Die Elimination unterschiedlicher Empfindlichkeiten der Licht
empfänger setzt voraus, daß diese auch bei unterschiedlicher
Leuchtdichte noch linear arbeiten. Dies ist bei Halbleiteremp
fängern bei geringer Lichtstärke nicht mehr der Fall. Meist ist
die Empfindlichkeit erheblich herabgesetzt und deutlich verlang
samt, so daß Impulslicht schlecht verarbeitet wird.
Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung ist dieses Problem
dadurch gelöst, daß die Lichtsender 12 und 13 pulsierendes
Licht abstrahlen (auch zur Unterscheidung von Tageslicht) und
die Lichtempfänger 14, 15 jeweils durch eine zusätzliche Licht
quelle 27, 27′ mit geringem Konstantlicht gerade so stark be
leuchtet werden, daß deren Empfindlichkeitsschwelle sicher über
schritten ist. Die überlagerten Lichtimpulse aus der Lichtrück
streuung werden dann mit guter Linearität empfangen. Ein starkes
Gleichlicht könnte wegen seines Rauschanteils das Ergebnis wie
der verschlechtern.
Wie neben Fig. 1 auch Fig. 5 veranschaulicht, liegt der Strah
lengang der erfindungsgemäßen Photosonde räumlich über den Meß
fenstern 16 bis 19 und über den Trennwänden 21 und 22. Die Brei
te bzw. Formgestaltung der Trennwände bzw. Blenden 21 und 22 be
stimmt hauptsächlich den optischen Abstand zwischen Lichtsendern und
Lichtempfängern und legt damit die Länge des kürzesten Licht
strahls fest, der bei hohen Konzentrationen anteilig noch durch
gängig ist, während die langen Strahlen vollständig absorbiert
werden.
Ein Direktstrahl tritt bei der erfindungsgemäßen Photosonde
nicht mehr auf. Auch der Referenzstrahl ist gestreut und ge
dämpft.
Bei der beispielsweisen Ausgestaltung einer Photosonde gemäß
Fig. 6 befinden sich die Meßfenster 16 bis 19 an der Stirnseite
eines zylindrischen Gehäuses 11 (Sondenkörper). Die Lichtsender
12, 13 und die Lichtempfänger 14, 15 sind in Kammern 16′, 17′, 18′
und 19′ eingegossen, die in ihrem Mittenbereich durch ca. 0,1 mm
starke Trennwände 21, 22 voneinander getrennt sind, die bei
spielsweise durch Erodieren gewonnen sind. Die durch eine klare
Vergußmasse gebildeten Meßfenster 16 bis 19 werden nach dem Ver
gießen eben geschliffen, indem die Stirnfläche des Gehäuses 11
glatt geschliffen wird. Für den Lichtdurchgang ist somit eine
ebene, glatte Fläche geschaffen.
Claims (6)
1. Photosonde zur Messung von Trübungen und hohen Feststoff
konzentrationen in Medien, die nach dem Vierstrahl-Wechsel
lichtprinzip arbeitet, wobei den beiden Lichtsendern und
den beiden Lichtempfängern jeweils ein Meßfenster zugeord
net ist und eine den direkten Strahlengang vom jeweiligen
Lichtsender zu den ihm unmittelbar benachbarten Lichtemp
fänger verhindernde Blendwand vorgesehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Lichtsender (12, 13) und die
beiden Lichtempfänger (14, 15) einander jeweils diagonal
gegenüberliegen, die Meßfenster (16, 17, 18, 19) in einer
Ebene angeordnet und mittels durchgehender Blendwände von
einander distanziert sind, wobei die Blendwände die Licht
sender (12, 13) und die Lichtempfänger (14, 15) abwechselnd
vollständig voneinander trennen, und daß die jeweils zwischen
einem Lichtsender (12, 13) und dem zugehörigen Lichtempfänger (14, 15)
wirksame Blendwand eine in Richtung quer
zu ihrer Längserstreckung unterschiedliche Breite aufwei
sende Meßtrennwand (21) bildet und die andere, den jeweils
zweiten Lichtempfänger abschirmende Blendwand eine Referenz
trennwand (22) verkörpert.
2. Photosonde nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Referenztrennwand (22) unterschiedlich breit ausgebildet ist.
3. Photosonde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Meß- und/oder Referenztrennwand (21, 22) abschnitts
weise kreisförmig, keilförmig oder parallel verlaufen.
4. Photosonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Referenztrennwand (22) quer zur Meß
trennwand (21) verläuft.
5. Photosonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß den Lichtempfängern (14, 15) jeweils eine
Konstantlichtquelle (27, 27′) zugeordnet ist.
6. Photosonde nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßfenster (16, 17, 18, 19) durch eine
klare, eben geschliffene Vergußmasse gebildet sind, die in
die Lichtsender (12, 13) und die Lichtempfänger (14, 15) auf
nehmende Kammern (16′, 17′, 18′, 19′) des Sondengehäuses (11) ein
gegossen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Applications Claiming Priority (2)
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DE4232957A DE4232957C2 (de) | 1992-05-22 | 1992-10-01 | Photosonde zur Messung von Trübungen und hohen Feststoffkonzentrationen in Medien |
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Country Status (1)
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Cited By (3)
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---|---|---|---|---|
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1992
- 1992-10-01 DE DE4232957A patent/DE4232957C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE102008022372A1 (de) * | 2008-05-06 | 2009-11-12 | Endress + Hauser Conducta Gesellschaft für Mess- und Regeltechnik mbH + Co. KG | Vorrichtung zur Trübungsmessung |
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