DE4232784C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Aufspüren von Metallteilchen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Aufspüren von MetallteilchenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff von An
spruch 1 sowie eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens
nach dem Oberbegriff von Anspruch 6.
Aus einem Sonderdruck der Zeitschrift "Textilpraxis International",
Konradin-Verlag der Firma Erhardt + Leimer GmbH, Nr. 045628D,
"Aufspüren metallischer Einflüsse in Textilbahnen" (Verfasser
Scharm), aus dem Jahr 1992, ist es bekannt, laufende Warenbahnen
wie Gewebe, Gewirke, Nadelvliese, Filze, Web- und Tufftingteppiche
oder Papier- und Folienbahnen auf mitgeführte Metailteilchen zu
überwachen, um entweder die Metallteilchen zu entfernen, die be
troffenen Bahnabschnitte auszusondern oder in Warenbahnlaufrich
tung nachgeordnete Veredelungseinrichtungen (Schermaschinen, Ka
lender, Muldenpressen, Längstrennvorrichtungen, Druckeinrichtun
gen und dgl.) vorübergehend so zu steuern, daß ein mitgeführtes
Metallteilchen keinen Schaden anzurichten vermag.
Ein balkenförmiger Metallmelder mit einer geraden zur Warentrans
portrichtung senkrechten Detektionslinie überspannt die volle Breite
der Warenbahn. Bei Durchgang eines Metallteilchens wird ein Signal
erzeugt. Damit ist die Positionskoordinate des Metallteilchens in Wa
renbahnlängsrichtung gefunden. Gegebenenfalls werden nachgeschal
tete Veredelungsmaschinen vorübergehend aufgesteuert, damit das
Metallteilchen durchgehen kann. Anderenfalls wird die Warenbahn
gestoppt und mit einem zweiten Metalldetektor von Hand das Metallteilchen
gesucht. Zum Erleichtern des Aufspürens des Metallteilchens
ist der balkenförmige Metalldetektor in Richtung der Warenbahnbrei
te in ca. 300 mm breite Abschnitte unterteilt. Eine Anzeigelampe im
jeweilig ansprechenden Bereich zeigt den Streifen der Warenbahn
an, in dem sich das Metallteilchen befindet. Mittels des Hand-Metall
detektors wird dann die genaue Position, d. h. auch die Positions
koordinate in Richtung der Warenbahnbreite, gesucht und das Me
tallteilchen entfernt. Dies ist relativ mühsam und bedingt eine lange
Stillstandszeit der Anlage, was beispielsweise in einer Bahnförder
strecke mit einer Sengvorrichtung nicht zulässig ist. Es könnte auch
die genaue Position des Metallteilchens markiert werden, damit dieses
später an der Warenbahn angezeichnet oder entfernt werden kann.
Wird die Warenbahn nur mit dem balkenförmigen Metalldetektor abge
tastet, dann können zwar nachgeordnete Veredelungsmaschinen für
den Durchgang des Metallteilchens aufgesteuert werden. Dann ent
steht ein Ausschußabschnitt in der Warenbahn. Bei Längstrennvor
richtungen, von denen gegebenenfalls über die Warenbahnbreite
mehrere vorgesehen sind, wäre ein Aufsteuern nur erforderlich,
wenn das Metallteilchen genau auf die Längstrennvorrichtung träfe.
Aus Sicherheitsgründen müssen aber alle Längstrennvorrichtungen
bei Aufspüren eines Metallteilchens aufgesteuert werden, obwohl das
Metallteilchen gegebenenfalls keinen Schaden anrichten würde. Die
Folge ist unnötiger Ausschuß. Es besteht das akute Bedürfnis, für
das Metallteilchen auch die exakte Position in Richtung der Waren
bahnbreite festzustellen, um nachfolgende Veredelungsmaschinen ge
zielt zu steuern bzw. die genaue Position des Metallteilchens rasch
markieren oder aufzeichnen zu können.
Aus der DD 2 31 140 A1 ist ein Verfahren zum Aufspüren von Metallteil
chen in Stoffbahnen bekannt, das sich einer Kette von Sensoren,
die entlang der Stoffbahnbreite angeordnet sind, bedient. Es er
reicht eine Ortsauflösung von 10 mm, ist aber infolge der vielen
getrennt anzubringenden und auszuwertenden Sensoren technisch
sehr aufwendig.
Aus der DE-OS 41 24 397 ist ein Verfahren zum Erkennen von Feh
lern in bedruckten Bahnen bekannt, das sich zweier über die ge
samte Warenbahnbreite durchgehender, jeweils zur Warenbahnlauf
richtung senkrechter Sensoren bedient.
Aus der DE-OS 32 17 815 ist eine Abtastvorrichtung zur Ermittlung
von Warenbahnnähten bekannt, in der mehrere in Richtung der Wa
renbahnbreite und auch in Warenbahnlaufrichtung versetzte, mecha
nische Detektoren mit Potentiometern vorgesehen sind, die auf die
Warenbahnverdickung einer Naht ansprechen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der ein
gangs genannten Art sowie eine zum Durchführen des Verfahrens
geeignete Vorrichtung zu schaffen, mit denen die genaue Position
eines Metallteilchens in einer nicht-metallischen Warenbahn einfach,
rasch und zuverlässig aufspürbar ist, und die es ermöglichen,
nachgeordnete Veredelungsmaschinen in Abhängigkeit von der Posi
tion des Metallteilchens zu steuern.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit dem im
Patentanspruch 1 erläuterten Verfahren sowie mit
der Vorrichtung gemäß dem Pa
tentanspruch 6 gelöst.
Mit dem Verfahren läßt sich einfach, rasch und präzise die Positi
onskoordinate eines durchgehenden Metallteilchens in Richtung der
Warenbahnbreite feststellen, so daß zusammen mit der in Laufrich
tung der Warenbahn ohnedies bekannten Positionskoordinate die
exakte Position des Metallteilchens innerhalb der Warenbahn gefun
den ist. Auf der Basis dieser genauen Information kann entweder
die Warenbahn an der Stelle des Metallteilchens markiert oder die
Steuerung nachfolgender Veredelungseinrichtungen beeinflußt wer
den, und zwar derart, daß z. B. eine Längstrennvorrichtung nur
dann aufgesteuert wird, wenn das Metallteilchen tatsächlich auf die
Längstrennvorrichtung stoßen würde. Ist hingegen aufgrund der
bekannten Positionskoordinate in Richtung der Warenbahnbreite si
cher, daß das Metallteilchen die Längstrennvorrichtung nicht treffen
wird, dann braucht diese nicht aufgesteuert zu werden. Auf diese
Weise wird unnötiger Ausschuß vermieden und sichergestellt, daß an
nachgeschalteten Veredelungseinrichtungen keine Schäden durch
Metallteilchen hervorgerufen werden. Eine weitere Möglichkeit ist es,
die beiden Positionskoordinaten zu speichern und einem Protokoll
über die gefahrene Warenbahnlänge zuzuordnen, um später genau zu
wissen, wo Metallteilchen versteckt sind. Da die genaue Position je
des Metallteilchens beim Durchlauf der Warenbahn festgestellt wird,
braucht die Warenbahn nicht mehr angehalten zu werden, es sei
denn, das Metallteilchen oder der das Metallteilchen enthaltende Wa
renbahnausschnitt sind zu beseitigen. Auch dann wird ein Zeitge
winn erreicht, weil das mühsame Suchen nach der genauen Position
wegfällt. Das erfindungsgemäße Verfahren basiert auf der Erkennt
nis, daß ein Metallteilchen beim Durchgehen durch zwei winklig zu
einander angeordneten Detektionslinien bei der momentanen Bahn
laufgeschwindigkeit unterschiedlich lange Zeiten oder Wege von einer
Detektionslinie zur anderen zurücklegt, die der in Richtung der Wa
renbahnbreite gesehenen Positionskoordinate des Metallteilchens bzw.
dem Querabstand proportional sind.
In der Vorrichtung gemäß Anspruch 6 ermöglichen es die beiden
winklig zueinander angeordneten Detektionslinien der Metall-Detek
toranordnung in Verbindung mit der Meß- und Auswerteschaltung,
ohne die Warenbahn anzuhalten, die genaue Positionskoordinate jedes
Metallteilchens in Richtung der Warenbahnbreite festzustellen. Diese
Information ist zusammen mit der Positionskoordinate des Metallteil
chens in Warenbahnlaufrichtung für die Steuerung und den Schutz
nachfolgender Veredelungseinrichtungen an der Bahn oder zur ra
schen Beseitigung eines Metallteilchens hervorragend nutzbar.
Bei der Verfahrensform gemäß Anspruch 2 wird die Positionskoordi
nate durch Berechnen ermittelt, wobei die Winkelfunktion des
zwischen den beiden Detektionslinien vorliegenden Winkels benutzt
wird, um die Koordinate über den Wegabstand direkt oder den Zeit
abstand indirekt festzustellen.
Bei der Verfahrensvariante gemäß Anspruch 3 wird die Positionsko
ordinate durch Vergleichen ermittelt, wobei die Auswerteschaltung
sozusagen den gemessenen Zeit- oder Wegabstand mit über die Wa
renbahnbreite möglichen Abständen vergleicht, bis die Positionsko
ordinate in Warenbahnbreitenrichtung gefunden ist.
Da die Warenbahn in Relation zu den Detektionslinien Querbewegun
gen ausführen kann, ist es wichtig, gemäß Anspruch 4 die Posi
tionskoordinate in bezug auf eine Warenbahnkante zu ermitteln, um
die genaue Lage des Metallteilchens in der Warenbahn aufzuspüren.
Da der gemessene Zeitabstand zwischen den Durchgängen von der
momentanen Warenbahn-Laufgeschwindigkeit abhängt, muß die Lauf
geschwindigkeit bei der Ermittlung gemäß Anspruch 5 mitberück
sichtigt werden. Auf diese Weise wird die korrekte Positionskoordi
nate in Richtung der Warenbahnbreite unabhängig von der momenta
nen Warenbahn-Laufgeschwindigkeit ermittelt.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 7 werden zwei getrennte
Metalldetektoren, zweckmäßigerweise in Balkenform, an der Waren
bahn angeordnet. Da die Platzverhältnisse oftmals beengt sind, ist
es zweckmäßig, die beiden Metalldetektoren auf in Warenbahnlauf
richtung engem Platz vorzusehen.
Bei den Ausführungsformen der Ansprüche 9 und 10 sind die Me
talldetektoren bzw. die beiden Detektionslinien in einer einzigen, die
Warenbahnbreite überspannenden Baueinheit zusammengefaßt. Dies
spart Platz und ermöglicht es, die Baueinheit an jeder dafür ge
eigneten Stelle vor nachgeschalteten Veredelungseinrichtungen zu
montieren.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 10 liegt der Schnittpunkt
der Detektionslinien an der Warenbahnkante oder außerhalb dersel
ben. Der gemessene Zelt- oder Wegabstand erhält dabei in jedem Fall
ein positives Vorzeichen. Liegt der Schnittpunkt an der Warenbahn
kante, was vorzugsweise bei einer in Querrichtung sauber laufenden
Warenbahn zweckmäßig ist, dann entspricht die Positionskoordinate
in Richtung der Warenbahnbreite dem Abstand des Metallteilchens
von dieser Warenbahnkante. Liegt der Schnittpunkt außerhalb der
Warenbahnkante, dann kann die Vorrichtung für unterschiedliche
Warenbahnbreiten benutzt werden. Zweckmäßigerweise wird dann die
in Richtung der Warenbahnbreite ermittelte Positionskoordinate je
doch auf die Warenbahnkante bezogen.
Eine sehr platzsparende Anordnung der beiden Detektionslinien ist
bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 11 erreicht. Je nachdem,
ob das Metallteilchen die Detektionslinien an einer oder an der ande
ren Seite des Kreuzungspunktes passiert, wird der Zeit- oder
Wegabstand mit einem positiven oder negativen Vorzeichen gemessen,
so daß sich die Positionskoordinate in Richtung der Warenbahnbreite
genau ermitteln läßt, z. B. bezogen auf den Kreuzungspunkt oder,
falls erforderlich, auch bezogen auf die Warenbahnkante. Die bei
den, sich innerhalb der Warenbahnbreite kreuzenden Detektionslinien
beanspruchen in Bahnlaufrichtung wenig Platz. Diese Ausführungs
form ist auch zweckmäßig für den Fall nur einer nachgeordneten
Längstrennvorrichtung. Dann wird zweckmäßigerweise der Kreu
zungspunkt exakt auf die Längstrennvorrichtung ausgerichtet, weil
ein durchgehendes Metallteilchen, für das kein oder nur ein inner
halb eines Toleranzbereiches liegender Zeit- oder Wegabstand gemes
sen wird, ein Signal erzeugt, das direkt zum Aufsteuern der Längs
trennvorrichtung nutzbar ist. Hingegen deuten gemessene positive
oder negative Zeit- oder Wegabstände ab einer bestimmten Größe
sofort an, daß sich das Metallteilchen nicht auf dem Weg zur Längs
trennvorrichtung befindet, die dann zugesteuert bleiben kann.
Baulich einfach ist die Ausführungsform gemäß Anspruch 12. Es
trägt zum Einsparen von Platz in Warenlaufrichtung bei, wenn die
eine Detektionslinie senkrecht zur Warenbahnlaufrichtung verläuft.
Alternative, den jeweiligen Betriebsbedingungen angepaßte Ausfüh
rungsformen gehen ferner aus den Ansprüchen 13 und 14 hervor.
Eine hinsichtlich der Auswertung der Zeit- oder Wegabstände
zweckmäßige Ausführungsform geht aus Anspruch 15 hervor. Die
Berechnung oder Ermittlung durch Vergleichen läßt sich besonders
einfach durchführen, weil bezüglich einer Senkrechten zur Bahn
laufrichtung symmetrische Verhältnisse vorliegen.
Besonders zweckmäßig ist ferner die Ausführungsform gemäß An
spruch 16, weil bei diesem Winkel der Wegabstand in Bahnlaufrich
tung gleich der Positionskoordinate in Richtung der Bahnbreite ist.
Dies hat bezüglich der raschen und präzisen Auswertung Vorteile.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 17 sind die Auswerte
schaltung und der Wegmesser miteinander verknüpft, um den Zeit-
oder Wegabstand der Durchgänge genau feststellen zu können. Der
Mikroprozessor ist in der Lage, den Vergleich oder die Berechnung
der Positionskoordinate oder beider Positionskoordinaten durchzufüh
ren.
Baulich einfach ist die Ausführungsform gemäß Anspruch 18. Die
Stützwalze schreibt die Warenbahnlänge mit oder gibt sogar die mo
mentane Bahnlaufgeschwindigkeit an, die für die Auswertung beim
Ermitteln der Positionskoordinaten gebraucht wird.
Damit Warenbahnverzerrungen oder Längsdehnungen keinen Einfluß
auf die Ermittlung der Positionskoordinaten nehmen, ist die Ausfüh
rungsform gemäß Anspruch 19 wichtig.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 20 wird die Auswertung
durch den Generator vereinfacht, der die Auswerteschaltung mit
dem nötigen Zeittakt oder anderen Parametern versorgt.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 21 wird die Position der
Bahnkante beim Ermitteln der Positionskoordinate mitberücksichtigt.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 22 kann gegebenenfalls
sofort die Position des Metallteilchens markiert oder festgeschrieben
oder angezeigt werden.
Bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 23 werden nachgeschal
tete Veredelungs- oder Bahnbearbeitungseinrichtungen über die
Auswerteschaltung oder eine damit verbundene Steuereinrichtung
gesteuert, um Schäden durch Metallteilchen mit minimalem Bahnver
lust und hoher Sicherheit auszuschließen.
Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des Erfin
dungsgegenstandes erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Vor
richtung zum Aufspüren von Metallteilchen,
Fig. 2 schematisch eine Ausführungsvariante,
Fig. 3, 4 und 5 weitere Ausführungsvarianten und
Fig. 6, 7, 8 und 9 Schaubilder zum Verdeutlichen des
Verfahrensablaufs.
Eine Vorrichtung V zum Aufspüren von Metallteilchen in einer Wa
renbahn W, die in der mit einem Pfeil gekennzeichneten Warenbahn
laufrichtung 1 läuft, weist in einer Metall-Detektoranordnung D zwei
Detektionslinien A, B auf. Die Detektionslinien A,B sind der Waren
bahn W benachbart oder werden von dieser berührt und verlaufen
in der Ebene der Warenbahn W. Die Detektionslinien A, B sind, all
gemein gesehen, quer zur Warenbahnlaufrichtung 1 ausgerichtet und
zueinander mit einem Winkel α angeordnet. Bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 1 verläuft die Detektionslinie A senkrecht zur Waren
bahnlaufrichtung, während die Detektionslinie B schräg zur Waren
bahnlaufrichtung 1 liegt. Die Detektionslinien A, B sind bei der ge
zeigten Ausführungsform in zwei Metalldetektoren D1 und D2 ent
halten, die die Warenbahnbreite übergreifen und mit nicht darge
stellten Vorrichtungsteilen stationär festgelegt sind. Die Detektions
linien A, B bzw. ihre gedachten Verlängerungen schneiden sich in
einem Schnittpunkt 13, der außerhalb der in Warenbahnlaufrichtung
1 rechten Warenbahnkante 2 liegt. Die Detektoranordnung D ist mit
einer Meß- und Auswerteschaltung 5 verbunden, die über eine Zwi
schenkomponente 6 mit einer Anzeigevorrichtung 10 oder direkt mit
einer Steuerung 11 einer in Warenbahnlaufrichtung 1 der Vorrich
tung V nachgeordneten Warenbahn-Veredelungs- oder Bearbeitungs
einrichtung 12 verbunden sein kann. In der gezeigten Ausfüh
rungsform ist die Einrichtung 12 eine Längstrennvorrichtung, die
die Warenbahn W in zwei Längsstreifen teilt und Messer 12a, 12b
enthält, die zwischen einer Eingriffsstellung (gezeigt) und einer
Außereingriffsstellung (nicht gezeigt) umsteuerbar sind.
Unmittelbar in der Vorrichtung V oder - wie gezeigt - kurz dahinter
- ist eine freilaufende Stützwalze 4 unter der Warenbahn W angeord
net, die mit einem Drehwinkeldecoder, Inkrementalgeber 8 oder dgl.
zusammenarbeitet und die Warenbahnlänge mißt und anzeigt bzw. so
gar die Warenbahnlaufgeschwindigkeit als für die Auswerteschaltung
5 nutzbares Signal bereitstellt und mit dieser verbunden ist. Gege
benenfalls ist ein Taktgenerator 7 vorgesehen, der an die Auswerte
schaltung 5 angeschlossen ist. Die Auswerteschaltung 5 enthält
zweckmäßigerweise einen Rechner, z. B. einen Mikroprozessor oder
einen Vergleicherschaltkreis. Ferner kann ein Kantenfühler 9 vorge
sehen sein, der die relative Lage der Warenbahnkante 2 abtastet
und ein Positionssignal an die Auswerteschaltung 5 übermittelt. Der
Kantenfühler 9 könnte auch in einer vor oder hinter der Vorrich
tung angeordneten Bahnführungsvorrichtung enthalten sein.
In der Warenbahn befindet sich ein Metallteilchen, das beim Lauf der
Warenbahn W entlang eines Pfades 3 läuft, wobei angenommen wird,
daß der Pfad 3 direkt auf die Einrichtung 12 zielt.
Die beiden Metalldetektoren D1 und D2 arbeiten beispielsweise mit
elektromagnetischen Wechselfeldern, die durch den Durchgang eines
Metallteilchens gestört werden und dann je ein Signal auslösen.
Geht das Metallteilchen entlang des Pfades 3 durch die Detektionsli
nie A, so wird ein erstes Signal t1 oder s1 als Zeit- oder Wegsignal
erzeugt und der Auswerteschaltung 5 übermittelt. Über den Inkre
mentalgeber 8 ist die Auswerteschaltung 5 gleichzeitig über die Po
sitionskoordinate des Metallteilchens in Warenbahnlaufrichtung infor
miert. Beim Durchgang durch die zweite Detektionslinie B wird wie
derum ein Zeit- oder Wegsignal t2, s2 erzeugt und an die Auswerte
schaltung 5 übermittelt. Die Auswerteschaltung 5 mißt dann den
Zeit- oder Wegabstand dt bzw. ds zwischen den Durchgängen.
Wird der Zeitabstand dt gemessen, dann kann die Auswerteschaltung
über die Bahnlaufgeschwindigkeit den Wegabstand ds ermitteln. Wird
hingegen der Wegabstand ds gemessen, dann ist zunächst keine
weitere Rechenoperation notwendig. In beiden Fällen wird dann aus
dem Wegabstand dt über die Winkelfunktionen zum Winkel α die Po
sitionskoordinate x in Richtung der Warenbahnbreite ermittelt, die
dem Abstand des Pfades 3 vom Schnittpunkt 13 entspricht. In
Kenntnis der Position der Warenbahnkante 2 kann auch die Positi
onskoordinate x1 des Pfades 3 in bezug auf die Warenbahnkante 2
ermittelt werden.
Im vorliegenden Fall wird - weil der Pfad 3 direkt auf die Einrich
tung 12 zielt - die Einrichtung 12 genau in dem Moment angesteuert
bzw. aktiviert, in dem das Metallteilchen durchgeht, damit es in der
Einrichtung 12 keinen Schaden anrichten kann. Die Auswerteschal
tung 5 oder die Steuerung 11 berücksichtigt dabei den in Waren
bahnlaufrichtung 1 gesehenen Abstand, um bei der gefahrenen Ge
schwindigkeit die Einrichtung 12 nur so kurz wie nötig anzusteuern
bzw. zu aktivieren und um so wenig Ausschuß wie möglich zu er
zeugen. Liegt der Pfad 3 weiter rechts oder weiter links, dann
braucht die Einrichtung 12 nicht angesteuert zu werden, weil das
Metallteilchen nicht auf die Einrichtung 12 treffen wird. Gegebenen
falls wird dann ein nachgeordneter Kalander oder eine andere Ver
edelungseinrichtung aus dem Betätigungsbereich genommen, um das
Metallteilchen durchzulassen.
Bei der Ausführungsvariante gemäß Fig. 2 sind die beiden Detekti
onslinien A, B in bezug auf eine zur Bahnlaufrichtung 1 Senkrechte
symmetrisch angeordnet, und zwar mit einem Gesamtwinkel α von
53,2°. Bei diesem Winkel ist die Auswertung vereinfacht, weil der
Wegabstand ds dem Abstand x bzw. der Positionskoordinate in
Richtung der Warenbahnbreite entspricht.
Bei der Ausführungsform der Fig. 3 überkreuzen die Detektionsli
nien A, B einander innerhalb der Warenbahnbreite in einem Schnitt
punkt 14. Die Detektionslinie A liegt senkrecht zur Warenbahnlauf
richtung 1, während die Detektionslinie B schräg dazu unter einem
Winkel α verläuft. Der Schnittpunkt 14 kann in der Mitte der Wa
renbahn liegen; es ist aber auch denkbar, ihn gewollt, z. B. genau
auf die Einrichtung 12 von Fig. 1, auszurichten. Die Detektionsli
nien A, B sind wiederum in zwei Metalldetektoren D1 und D2 ent
halten, die in einer gemeinsamen Baueinheit 15 zusammengefaßt sind.
Es ist aber auch denkbar, nur einen die Baueinheit 15 bildenden
Metalldetektor mit zwei Detektionslinien A, B zu verwenden. Die
Detektionslinien A, B müssen nicht notwendigerweise echte Linien
sein, sondern es ist durchaus möglich, schmale Detektionsstreifen
als Detektionslinien zu benutzen.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 sind die beiden Detektions
linien A, B mit ihrem Schnittpunkt 14 innerhalb der Warenbahnbreite
und symmetrisch zu einer Senkrechten auf die Warenbahnlaufrich
tung 1 ausgerichtet. Bei den Ausführungsformen der Fig. 3 und
4 erhält die Auswerteschaltung positive und negative, jeweils den
Zeitabstand bzw. Wegabstand repräsentierende Signale, wobei das
Vorzeichen die Seite vom Schnittpunkt 14 repräsentiert, auf der das
Metallteilchen die Detektionslinien A, B passiert. Geht das Metallteil
chen genau im Schnittpunkt 14 durch (zweckmäßigerweise wird hier
ein enger Toleranzbereich in Richtung der Warenbahnbreite vorgese
hen), dann ist sofort und ohne weiteres Berechnen oder Vergleichen
die Positionskoordinate des Metallteilchens in Richtung der Waren
bahnbreite bekannt.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 verlaufen beide Detektions
linien A, B schräg zur Warenbahnlaufrichtung 1 und mit dem Winkel
α zueinander.
Bei den Ausführungsformen der Fig. 3 und 4 wird für die Vor
richtung Platz in Warenbahnlaufrichtung gespart, d. h. der Winkel α
kann relativ groß gewählt werden, weil die Detektionslinien einander
innerhalb der Warenbahnbreite überkreuzen.
In Fig. 6 ist in einem Schaubild gezeigt, wie beim Durchgehen des
Metallteilchens durch die beiden, als horizontale Zeitachsen ange
deuteten Detektionslinien A, B die Durchgangs-Zeitsignale t1 und t2
mit dem Zeitabstand dt entstehen, den die Auswerteschaltung 5 be
nutzt, um die Positionskoordinate x bzw. x1 mittels der Winkelfunk
tion des Winkels α zu berechnen. Es ist aber auch denkbar, die Po
sitionskoordinate x bzw. x1 durch Vergleichen zu ermitteln, wie dies
in Fig. 8 angedeutet ist. Im Schaubild von Fig. 8 repräsentiert
die horizontale Achse das Maß der Positionskoordinate x, während
auf der vertikalen Achse die Größe des auf die Bahnlaufgeschwin
digkeit umgerechneten Zeitabstands dt′ bzw. des Wegabstands ds
repräsentiert. Es sind die beiden Detektionslinien A, B mit dem
Winkel α dargestellt. Die Auswerteschaltung 5 verschiebt sozusagen
die dt′ bzw. ds entlang der Detektionslinie B, so daß eine zur De
tektionslinie B parallele Linie 17 die Detektionslinie A in einem Punkt
18 schneidet. Diesem Punkt 18 entspricht auf der horizontalen Achse
die Positionskoordinate x für die Position des Metallteilchens in
Richtung der Bahnbreite.
Gemäß Fig. 7 wird der Wegabstand ds innerhalb der gemessenen
Bahnlänge s festgestellt. Die beiden Wegsignale s1 und s2 entstehen
bei den Durchgängen des Metallteilchens durch die Detektionslinien
A, B, ihr Abstand ds repräsentiert den Weg, den das Metallteilchen
dabei zurückgelegt hat. Mit ds wird dann entweder über die Win
kelfunktionen in der Auswerteschaltung die Positionskoordinate x er
rechnet oder durch Vergleichen festgestellt, wie dies in Fig. 8 an
gedeutet ist.
Fig. 9 verdeutlicht die Vorgangsweise bei der Ausführungsform
gemäß Fig. 4, bei der sich die beiden Detektionslinien A, B im
Schnittpunkt 14 innerhalb der Warenbahnbreite kreuzen. Je nach
dem, an welcher Seite des Schnittpunktes 14 das Metallteilchen die
Detektionslinien A, B passiert, wird ein positives oder negatives
Signal für den Zeitabstand dt bzw. Wegabstand ds ermittelt, der als
Wert ds oder dt′ entlang der Detektionslinie B verschoben wird. Es
ergibt sich bei positivem Vorzeichen der Schnittpunkt 18′ mit der
Detektionslinie A, der die Positionskoordinate +x (links) in Richtung
der Warenbahnbreite vom Schnittpunkt 14 angibt, oder bei negativem
Vorzeichen der Schnittpunkt 18", der auf der horizontalen Achse
der Positionskoordinate -x (rechts) in Richtung der Warenbahnbreite
und vom Schnittpunkt 14 entspricht. Es würde auch ausreichen, mit
dem absoluten Wert von ds oder dt′ nur den einen Schnittpunkt 18′
und den Wert von x festzustellen und über das Vorzeichen von ds
oder dt die Seite festzulegen, an der das Metallteilchen - ausgehend
vom Schnittpunkt 14 - die Detektionslinien passiert.
Claims (23)
1. Verfahren zum Aufspüren von Metallteilchen in einer laufenden
Warenbahn, bei dem die Position eines Metallteilchens in Warenbahn-
Laufrichtung und quer dazu in Richtung der Warenbahnbreite mittels
einer Metalldetektor-Anordnung festgestellt wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß mittels zweier winklig zueinander und über die ge
samte Breite der Warenbahn liegender, stationärer Detektionslinien
der Zeit- oder Wegabstand der Durchgänge des Metallteilchens ge
messen wird und daß die Position des Metallteilchens quer zur Wa
renbahnlaufrichtung und entlang der Warenbahnbreite über den Win
kel zwischen den Detektionslinien und mit dem Zeit- oder Wegab
stand ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Position des Metallteilchens quer zur Warenbahnlaufrichtung durch
Berechnen ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Position des Metallteilchens quer zur Warenbahnlaufrichtung durch
Vergleichen ermittelt wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Position des Metallteilchens quer zur Warenbahnlauf
richtung in bezug auf eine Bahnkante und/oder auf den Schnitt
punkt der Detektionslinien oder ihrer gedachten Verlängerungen
ermittelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Position des Metallteilchens aus dem gemessenen Zeitabstand und der
Bahnlaufgeschwindigkeit während der Messung berechnet wird.
6. Vorrichtung zum Aufspüren von Metallteilchen in einer laufenden
Warenbahn, mit einer die Warenbahn abtastenden Metall-Detektoran
ordnung, mit der bei Anwesenheit eines Metallteilchens ein Signal
erzeugbar ist, und mit einem die Bahnlänge und gegebenenfalls die
Bahnlaufgeschwindigkeit anzeigenden Wegmesser, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Metall-Detektoranordnung (D) zwei stationäre, die
Warenbahnbreite überdeckende Detektionslinien (A, B) aufweist, die
in der Warenbahnebene liegen und relativ zueinander unter einem
Winkel α angeordnet sind, und daß die Metall-Detektoranordnung
(D) mit einer Meß- und Auswerteschaltung (5) für den Zeit- oder
Wegabstand (dt, ds) der Durchgänge des Metallteilchens durch die
beiden Detektionslinien (A, B) verbunden ist, mit der die quer zur
Warenbahnlaufrichtung (1) entlang der Warenbahnbreite gesehene
Positionskoordinate (x) des Metallteilchens ermittelbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Metall-Detektoranordnung (D) zwei stationäre und getrennte Metall-
Detektoren (D1, D2) mit je einer Detektionslinie (A, B) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Metall-Detektoranordnung (D) in einer die Warenbahnbreite über
spannenden Baueinheit (15) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Metall-Detektoranordnung (D) einen Metalldetektor mit zwei Detek
tionslinien (A, B) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Detektionslinien (A, B) oder deren gedachte Verlängerun
gen - ausgehend von einem an einer Warenbahnkante (2) oder
außerhalb derselben liegenden Schnittpunkt (13) - quer zur Waren
bahnlaufrichtung (1) divergieren.
11. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
beiden Detektionslinien (A, B) einander in einem innerhalb der Wa
renbahnbreite liegenden Schnittpunkt (14) überkreuzen.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 10 und 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine der beiden Detektionslinien (A) senkrecht zur
Warenbahnlaufrichtung (1) liegt.
13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 10 und 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß - ausgehend vom Schnittpunkt (13, 14) - die eine
Detektionslinie (B) schräg in Warenbahnlaufrichtung (1) und die an
dere Detektionslinie (A) schräg gegen die Warenbahnlaufrichtung (1)
verläuft.
14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 10 und 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß - ausgehend vom Schnittpunkt (13, 14) - beide De
tektionslinien (A, B) schräg in oder schräg gegen die Bahnlauf
richtung (1) verlaufen.
15. Vorrichtung nach den Ansprüchen 10, 11 und 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß die beiden Detektionslinien (A, B) - bezogen auf
eine Senkrechte zur Bahnlaufrichtung (1) - zueinander entgegenge
setzt mit gleichen Winkeln (α/2) schräg verlaufen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gesamtwinkel (α) zwischen den beiden Detektionslinien (A, B)
ca. 53,2° beträgt.
17. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auswerteschaltung (5) einen Mikroprozessor enthält und daß der
Wegmesser (8) direkt oder über eine Signalverarbeitungseinrichtung
indirekt an die Auswerteschaltung (5) angeschlossen ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Wegmesser eine frei mitlaufende Stützwalze (4) an der Warenbahn
(W) und einen Drehwinkeldecoder oder einen Inkrementalgeber (8)
aufweist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stützwalze (4) in unmittelbarer Nachbarschaft der Detektionsli
nien (A, B) angeordnet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auswerteschaltung (5) an einen Takt und/oder Tachogenerator (7),
angeschlossen ist.
21. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 6 bis 20, da
durch gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung (5) mit einem die
Momentanposition einer Warenbahnkante (2) repräsentierenden Kantenfühler
(9), entweder in der Vorrichtung (V) oder in einer vor-
oder nachgeordneten Warenbahnführungsvorrichtung, in signalempfangender
Verbindung steht.
22. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung (V) eine von der Auswerteschaltung (5) betätigbare
Warenbahn-Markiervorrichtung oder Anzeigevorrichtung (10) für die
Positionskoordination des aufgespürten Metallteilchens aufweist.
23. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 6 bis 22, da
durch gekennzeichnet, daß die Auswerteschaltung (5) mit in Bahn
laufrichtung (1) nachfolgenden Warenbahn-Veredelungs- oder Bear
beitungseinrichtungen (12), insbesondere wenigstens einer Längs
trennvorrichtung, in Steuerverbindung steht.
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DE19924232784 DE4232784C1 (de) | 1992-09-30 | 1992-09-30 | Verfahren und Vorrichtung zum Aufspüren von Metallteilchen |
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