DE4232671C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Schuberzeugung und Reibungsverminderung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Schuberzeugung und ReibungsverminderungInfo
- Publication number
- DE4232671C2 DE4232671C2 DE4232671A DE4232671A DE4232671C2 DE 4232671 C2 DE4232671 C2 DE 4232671C2 DE 4232671 A DE4232671 A DE 4232671A DE 4232671 A DE4232671 A DE 4232671A DE 4232671 C2 DE4232671 C2 DE 4232671C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- heat
- flow
- heating
- cooling
- areas
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
- 238000000034 method Methods 0.000 title claims description 28
- 238000010438 heat treatment Methods 0.000 claims description 38
- 238000001816 cooling Methods 0.000 claims description 31
- 230000007704 transition Effects 0.000 claims description 11
- 239000002826 coolant Substances 0.000 claims description 8
- 239000007789 gas Substances 0.000 claims description 8
- 230000017525 heat dissipation Effects 0.000 claims description 6
- 239000000446 fuel Substances 0.000 claims description 4
- 230000005855 radiation Effects 0.000 claims description 3
- 239000002918 waste heat Substances 0.000 claims description 3
- 230000009467 reduction Effects 0.000 description 17
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 10
- 239000003570 air Substances 0.000 description 8
- 230000008859 change Effects 0.000 description 6
- 238000002485 combustion reaction Methods 0.000 description 4
- 239000012530 fluid Substances 0.000 description 4
- 230000008901 benefit Effects 0.000 description 3
- 238000012795 verification Methods 0.000 description 3
- UJCHIZDEQZMODR-BYPYZUCNSA-N (2r)-2-acetamido-3-sulfanylpropanamide Chemical compound CC(=O)N[C@@H](CS)C(N)=O UJCHIZDEQZMODR-BYPYZUCNSA-N 0.000 description 2
- 241001669680 Dormitator maculatus Species 0.000 description 2
- 230000001419 dependent effect Effects 0.000 description 2
- 239000000463 material Substances 0.000 description 2
- 238000005457 optimization Methods 0.000 description 2
- 230000008569 process Effects 0.000 description 2
- 241000251729 Elasmobranchii Species 0.000 description 1
- 230000001133 acceleration Effects 0.000 description 1
- 239000000654 additive Substances 0.000 description 1
- 230000000996 additive effect Effects 0.000 description 1
- 239000012080 ambient air Substances 0.000 description 1
- 238000007664 blowing Methods 0.000 description 1
- 230000000052 comparative effect Effects 0.000 description 1
- 230000007423 decrease Effects 0.000 description 1
- 230000003247 decreasing effect Effects 0.000 description 1
- 238000005474 detonation Methods 0.000 description 1
- 238000010586 diagram Methods 0.000 description 1
- 238000009413 insulation Methods 0.000 description 1
- 230000003993 interaction Effects 0.000 description 1
- 230000000704 physical effect Effects 0.000 description 1
- 230000002787 reinforcement Effects 0.000 description 1
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B64—AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
- B64C—AEROPLANES; HELICOPTERS
- B64C23/00—Influencing air flow over aircraft surfaces, not otherwise provided for
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B62—LAND VEHICLES FOR TRAVELLING OTHERWISE THAN ON RAILS
- B62D—MOTOR VEHICLES; TRAILERS
- B62D35/00—Vehicle bodies characterised by streamlining
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63H—MARINE PROPULSION OR STEERING
- B63H1/00—Propulsive elements directly acting on water
- B63H1/02—Propulsive elements directly acting on water of rotary type
- B63H1/12—Propulsive elements directly acting on water of rotary type with rotation axis substantially in propulsive direction
- B63H1/14—Propellers
- B63H1/26—Blades
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F15—FLUID-PRESSURE ACTUATORS; HYDRAULICS OR PNEUMATICS IN GENERAL
- F15D—FLUID DYNAMICS, i.e. METHODS OR MEANS FOR INFLUENCING THE FLOW OF GASES OR LIQUIDS
- F15D1/00—Influencing flow of fluids
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F24—HEATING; RANGES; VENTILATING
- F24S—SOLAR HEAT COLLECTORS; SOLAR HEAT SYSTEMS
- F24S20/00—Solar heat collectors specially adapted for particular uses or environments
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02E—REDUCTION OF GREENHOUSE GAS [GHG] EMISSIONS, RELATED TO ENERGY GENERATION, TRANSMISSION OR DISTRIBUTION
- Y02E10/00—Energy generation through renewable energy sources
- Y02E10/40—Solar thermal energy, e.g. solar towers
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Thermal Sciences (AREA)
- Sustainable Energy (AREA)
- Sustainable Development (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
- Fluid Mechanics (AREA)
- Ocean & Marine Engineering (AREA)
- Transportation (AREA)
- Engine Equipment That Uses Special Cycles (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Schuberzeugung und Reibungsverminderung durch Beeinflus
sung der Grenzschicht strömungsgünstig geformter Körper.
Bisher bekannte Verfahren zur Schuberzeugung werden durch
Triebwerke, Propeller und Raketenantriebe realisiert.
Ausgehend von Staustrahltriebwerken wurde weiterhin
vorgeschlagen, durch die Beheizung der Umströmung eines
Körpers, zum Beispiel einer Tragfläche, an definierten
Stellen einen Schub zu erzeugen [7]. Ein entsprechender
Flugkörper wird als Detonationsreiter bezeichnet.
Kennzeichnend für dieses Verfahren ist eine
Aussenverbrennung des Treibstoffes in der Umströmung.
Aufgrund dar bei niedrigen Machzahlen geringeren
Druckunterschiede, welche einen geringen Wirkungsgrad und
damit einhergehend einen hohen Brennstoffverbrauch
verursachen, kommt dieser Art der Schuberzeugung bei
Strömungen unterhalb einer Machzahl von etwa 3 nur eine
untergeordnete Bedeutung zu [8].
Herkömmliche Flugantriebe emittieren jedoch unerwünschten
Lärm, Abgase, Vibrationen und Verringern die Nutzlast durch
mitzuführende Treibstoffe, deren Verbrauch einen hohen
Kostenanteil an den Betriebskosten darstellt.
Ein weiteres, bekanntes und einfaches Verfahren zur
Reibungsverminderung ist es, durch homogenen Wärmeübergang
entsprechend dem Temperaturverhalten der Viskosität (s. a. Gl.
3) des jeweiligen unströmenden Mediums eine
Reibungsverminderung zu erzielen. Die hierbei erreichte
Reibungsverminderung ist meist gering. Wie im folgenden
gezeigt werden wird, ist der Wirkungsgrad dieses Verfahrens
jedoch nicht optimal, d. h. die für eine bestimmte zugeführte
Wärmemenge erhaltene Reibungsverminderung ist zu gering.
Neben den bekannten Verfahren der Grenzschichtbeeinflußung
durch Absaugen und Ausblasen wurden weitere Verfahren zur
Reibungsverminderung umströmter Körper vorgeschlagen, welche
eine Beeinflussung des laminar-turbulenten Umschlagpunktes
bewirken. So wurde beispielsweise eine homogene Erwärmung
der Oberfläche und die hieraus folgende Erhöhung der
Stabilität der Grenzschicht von Wasser und entsprechend
später einsetzender Turbulenz für den Einsatz an Torpedos
vorgeschlagen. Grenzschichten von Luft hingegen werden bei
Wärmezufuhr instabiler. Konsequenterweise wurde eine
Verzögerung des laminar/turbulenten Umschlages und damit
Reibungsverminderung durch homogene Kühlung strömungsgünstig
geformter Körper bei einer Umströmung durch Luft
beispielsweise von Lee [5] untersucht, wobei nur geringe
Reibungsverminderungen an einzelnen Geometrien mit einem
extrem langen Bereich mit negativen Druckgradienten gefunden
werden konnten.
Weiterhin ist es Stand der Technik, zur Enteisung von
Tragflächen an deren Innenseite Strömungskanäle anzuordenen,
welche der Beheizung der Profilvorderkante dienen, wobei
auch im Abgas enthaltene Restwärme verwendet werden kann
[4], [7]. Obgleich dem Betrachter einige Ähnlichkeiten mit
der hier behandelten Schuberzeugung und Reibungsverminderung
auffallen werden, so ist jedoch diese Maßnahme weder für den
Dauerbetrieb vorgesehen, noch für die Reibungsverminderung
ausgelegt, und so ist schon durch die Lage der Bereiche der
Wärmezufuhr keine Schuberzeugung und Reibungsverminderung
erzielbar, in einigen Praxisfällen wäre hingegen mit einer
Reibungszunahme im Dauerbetrieb zu rechnen, wie im folgenden
gezeigt werden wird.
Zunächst werden die physikalischen Effekte betrachtet, denen
ein strömungsgünstig geformter Körper ausgesetzt ist,
welcher von einem im allgemeinen gasförmigen Fluid umströmt
werde. Der umströmte Körper sei z. B. die Tragfläche eines
Flugzeuges, wogegen das umströmende Fluid z. B. die
Umgebungsluft sei. Zuerst aber wird zur Erläuterung der Fall
der ebenen Platte betrachtet, d. h. ohne Druckgradient.
Die Grenzschicht (genauer, die Geschwindigkeits- oder
Reibungsgrenzschicht) ist definiert als der Bereich in
welchem sich die örtliche Geschwindigkeit der Umströmung ue
(siehe Abb. 2) von dem reibungsfreien Wert auf den Wert 0
abbaut, welcher an der Wand (y = 0) erreicht wird
(Haftbedingung). Ein maßgeblicher Parameter ist die
Grenzschichtdicke δ, (definiert als der Abstand von der Wand
in y-Richtung, bei welchem die Geschwindigkeit 0,99 mal die
der reibungslosen Geschwindigkeit ist (u = 0,99.ue). Da
hier die gesamte Änderung der Geschwindigkeit von ue auf 0
stattfindet, ist die auftretende Reibung (Einfluß der
Viskosität) auf die Grenzschicht konzentriert.
Der lokale Widerstandsbeiwert cf (manchmal auch als cτ oder
cT bezeichnet) berechnet sich wie folgt:
cf(x) = τw(x)/0.5.ρ.u0 2 (1)
Das fundamentale Element der Wandreibung ist die lokale
Wandschubspannung τw(x) an der Stelle (x, y = 0), d. h.
entlang der Körperoberfläche an der Wand.
τw(x) = µ.(du/dy)|y=0 (2)
Die Temperaturabhängigkeit der Viskosität von Luft ist nach
Sutherland's Formel:
µ = 1.45.10-6T3/2/(T + 110)kg m-1 s-1, ~ T0,76 (3)
µ = 1.45.10-6T3/2/(T + 110)kg m-1 s-1, ~ T0,76 (3)
und die Temperaturabhängigkeit der Dichte ρ (mit pV = mRT,
ideales Gas):
ρ = p/287.T kg m-3, ~ T-1 (4)
Zur Verdeutlichung diene das Schaubild Abb. 1.
Im folgenden wird zur Vereinfachung von einer 2-
dimensionalen Strömung ausgegangen, d. h. daß keine
Änderungen der Strömungseigenschaften in z-Richtung
zugelassen sind. Damit können sich auch temperaturbedingte
Änderungen der Dichte und der Viskosität, nur in x- und y-
Richtung, nicht aber in z-Richtung auswirken. Weiterhin,
falls keine Druckgradienten (in Strömungs- d. h. x-Richtung)
vorhanden sind, folgt aus Bernoullis Theorem, daß die
Freistromgeschwindigkeit ue konstant sein muß (Fall: ebene
Platte). Sollten in diesem Fall Dichteänderungen auch in x-
Richtung wirken, so würden diese zwangsweise eine Erhöhung
der Geschwindigkeit ue verursachen, was aber keine
Entsprechung im abwesenden Druckgradienten hat. Hieraus läßt
sich in erster Näherung folgern, daß, falls Druckgradienten
abwesend sind, durch Wärmezu- oder -abfuhr bedingte
Dichteänderungen nur in y-Richtung (senkrecht zur ebenen
Wand) wirksam werden können.
Daraus folgt, für laminare Strömungen, daß der Term du/dy
proportional zu ρ-1 ist, und somit die Wandschubspannung
τw(x) proportional zu T0,76.T-1 = T-0,24 ist. Dies bedeutet,
daß bei einer ebenen Platte in Luft die Wandschubspannung
und damit der Widerstandskoeffizient bei steigender
Temperatur sinkt und bei sinkender Temperatur steigt. (Bei
anderen Fluiden kann sich der Widerstandsbeiwert genau
entgegengesetzt verhalten).
Die Situation ändert sich jedoch, falls wie bei profilierten
Konturen, wie beispielsweise Tragflächenprofilen,
Druckgradienten vorhanden sind, da diese durch
Dichteänderungen verursachte Änderungen der
Freistromgeschwindigkeit ue ausgleichen können. Hieraus kann
gefolgert werden, daß die Einflüsse des Wärmeübergangs auf
den Widerstandsbeiwert aufgegliedert werden können in den
Einfluß der temperaturbedingten Änderung der Viskosität,
welche unabhängig ist von weiteren Einflüssen, sowie dem
Einfluß der temperaturbedingten Dichteänderung, welcher
durch ansteigende (gegengerichtet, Verlangsamung der
Strömung) Druckgradienten verstärkt wird und durch
abfallende (gleichgerichtet, Beschleunigung der Strömung)
Druckgradienten abgeschwächt wird.
Somit führt der Effekt veränderlicher Dichte zu einem
Anwachsen des Reibungskoeffizienten bei Erwärmung der
Oberfläche und gleichgerichtetem Druckgradienten, jedoch zu
einem Abfallen des Reibungskoeffizienten bei Erwärmung der
Oberfläche und gegengerichtetem Druckgradienten. Kühlen der
Oberfläche bewirkt eine Umkehrung des Effektes. Der Effekt
veränderlicher Viskosität wirkt, unabhängig von dem
Druckgradienten additiv zu diesem Effekt. Das qualitative
Verhalten des Widerstandskoeffizienten ist in Tabelle 1
dargestellt, wobei ein + ein mäßiges, ein ++ ein starkes
Ansteigen, ein - mäßiges und ein -- starkes Abfallen
gegenüber dem adiabaten Fall bedeutet.
Diese Beobachtungen stimmen gut überein mit Morduchov [6]
sowie mit Abb. 10.1 (S. 309) von Cebeci & Bradshaw [1]
und anderen. Für turbulente Strömungen wird übereinstimmend
davon ausgegangen, daß obige Feststellungen ebenfalls
qualitativ gültig sind.
Es wurden Verifikationsrechnungen an einem symmetrischen
"NACA 0012"-Profil durchgeführt, welches Bereiche eines
gegengerichteten, eines verschwindenden, und eines
gleichgerichteten Druckgradienten aufweist. Verwendet wurde
eine Lösungsmethode für gekoppelte Grenzschichtgleichungen
nach Cebeci & Bradshaw [1], welche für das vorliegende
Problem angepasst wurde.
Zur Darstellung des Verhaltens der Wandreibung bei homogenem
Wärmeübergang wurde zunächst der lokale
Widerstandskoeffizient cf(x) für den adiabaten Fall "0"
berechnet (kein Wandwärmestrom, qw" = 0), um den Ausgangs- und
Vergleichsfall zu erhalten.
Danach wurde die gleiche Berechnung mit einem über den
gesamten Körper konstanten positiven oder negativen
Wandwärmestrom (qw" = ±Q) wiederholt. Dieser Fall (genannt
"+/-1E3") wurde zunächst für den beliebigen Vergleichswert
Q = 1000 W/m2 berechnet.
Abb. 2 zeigt den Fall der konstanten Wärmestromverteilung
entlang des Körpers. Man erhält den Verlauf des lokalen
Widerstandskoeffizienten cf(x) entlang der x-Achse der
untersuchten Geometrie. Normiert man die Werte mit dem
adiabaten Vergleichsfall, so erhält man "1" für den Fall
gleicher Reibung und Werte kleiner "1" für eine verringerte
Reibung, wie in Abb. 2 als Prozentwert dargestellt. Die
untersuchte Geometrie ist ein "NACA 0012"-Profil, welches
mit 100 m/s angetrömt wird. Der Anstellwinkel ist 0 Grad.
Die 100%-Linie "0" zeigt den Fall der adiabaten Wand, "+1E3"
zeigt den Fall der Beheizung der gesamten Geometrie mit
konstant qw" = +1000 W/m2, "-1E3" zeigt den Fall des Kühlens
der gesamten Geometrie mit konstant qw" = -1000 W/m2. Daraus
wird ersichtlich, daß Heizen zunächst eine Erhöhung der
Wandreibung mit sich bringt, welche bei x/c = 0.11 in eine
Verringerung der Wandreibung übergeht. Das konstante Kühlen
der Geometrie erzeugt einen nahezu spiegelbildlichen
Verlauf.
Daraus wird erneut bestätigt, daß die Grenzschicht auf einen
konstanten, homogenen Wandwärmestrom durchaus
unterschiedlich reagieren kann. Dieses unterschiedliche
Verhalten ist, wie bereits oben dargelegt, bedingt durch die
Änderung der Geschwindigkeit der Aussenströmung, ausgedrückt
durch den Faktor ue/u0. Die Aussenströmung wird zunächst
verzögert (aufgestaut, ue/u0 < 1) und beschleunigt dann bei
dem Dickenmaximum auf die größte Geschwindigkeit, welche
über der Anströmgeschwindigkeit liegt. (ue/u0 < 1).
Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt die Aufgabe zugrunde,
herkömmliche Flugantriebe durch eine zusätzliche
Schuberzeugung und Reibungsverminderung zu entlasten, welche
die Betriebskosten gegenüber der Schuberzeugung bei
Aussenverbrennung minimiert und den Wirkungsgrad gegenüber
der Reibungsverminderung bei homogenem Wärmeübergang erhöht.
Die Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße Verfahren
gelöst, indem entlang der lokalen Strömungsrichtung
bereichsweise von der Oberfläche des Körpers in die
Grenzschicht Wärme zugeführt oder abgeführt wird, um eine
maximale Schuberzeugung und somit einen minimalen
Widerstandsbeiwert zu erhalten.
Ausgehend von den obigen Feststellungen und
Verifikationsrechnungen, welche in [2] noch etwas
ausführlicher dargelegt werden, werden bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren Wandwärmeübergänge verwendet, um
eine Verringerung des lokalen Widerstandskoeffizienten cf(x)
und damit des integralen Widerstandsbeiwertes cd zu
erzielen, indem man einen passenden lokalen Wärmeübergang
(heizen oder kühlen) entsprechend dem lokalen
Druckgradienten wählt, und dabei Wärme oder Kälte verwendet,
wo immer diese bei geringen Kosten zur Verfügung stehen.
Der Widerstandsbeiwert wird gebildet aus einem Dichteterm
und einem Reibungsterm. Änderungen im Widerstandsbeiwert
umfassen demnach bei gekrümmten Oberflächen einen
Dichteeinfluß und einen Reibungseinfluß, wobei ersterer auch
als Schub betrachtet werden kann, und wodurch die
betrachtete Maßnahme ein Verfahren zur Schuberzeugung und
zur Reibungsverminderung wird.
Die maximale Reduzierung des Reibungswiderstandes erreicht
man demnach durch Kühlen an der Spitze und Heizen ab einem
bestimmten x/c-Wert. Es tritt jedoch die Schwierigkeit auf,
daß die zunächst gekühlte Umströmung bei Erreichen eines
Umschlagpunktes des Wandwärmestroms eine gewisse Zeit
braucht, um sich wieder zu erwärmen. Der optimale
Umschlagpunkt ergibt sich dementsprechend nicht an dem Ort
des maximalen Druckgradienten bzw. ue/u0. Die Optimierung
des vorderen Umschlagpunktes und die erhaltene cf(x)-
Verteilung ist beispielsweise in Abb. 3 dargestellt.
Die glatte Linie zeigt nochmals den Verlauf von cf/cf,aw für
den Fall der gleichmässigen Wärmezufuhr an die gesamte
Geometrie. Demgegenüber zeigt die Linie mit Symbolen den
Verlauf für erfindungsgemäß anfängliches Kühlen bis zu hier
x/c = 0.015 und anschließendem Heizen, wobei Kühlen mit -1000 W/m2
und Heizen mit +1000 W/m2 (wiederum beliebige Werte)
erfolgen. Man sieht den Erfolg durch diese Maßnahme deutlich
(im vorderen Bereich, x/c < 0.15).
Integriert man den Verlauf der Wandschubspannung über der
Oberflächenbogenlänge xs der untersuchten Geometrie, so
erhält man die Reibungskraft Fd:
und den Widerstandsbeiwert cd (auch cw, vereinzelt: cF):
cd = Fd/0,5ρu0 2 (7)
Für Abb. 3 ergibt sich eine Verringerung des
Widerstandsbeiwerts cd um 0,51% für den Fall des konstanten
Heizens sowie um 0,57% für den Fall anfänglich Kühlen,
später Heizen. (siehe auch [2]).
Weitere Untersuchungen ergaben, daß es einen zusätzlichen
Vorteil erbringt, wenn am Ende der untersuchten Geometrie
(x/c < 0,84) nochmals ein Übergang, nun von Heizen zu Kühlen,
erfolgt.
Beachtet man nun die für die betrachtete Geometrie und die
betrachteten Strömungszustände ermittelte optimale Lage des
Übergangs von Kühlen zu Heizen und später von Heizen zu
Kühlen gemäß Nebenanspruch 2, so sieht man, daß dies nahe
des Übergangs der Geschwindigkeitsverteilung der idealen
Umströmung von ue/u0 < 1 (Kühlen zu Heizen) und von ue/u0 < 1
(Heizen zu Kühlen) erfolgt. Die Lage dieser Punkte
entspricht somit genau der Lage der Punkte, welche von
Oswatitsch [8] aufgrund anderweitiger Überlegungen
vorausgesagt wurde, siehe auch Feltgen [3]. Hierauf wird
später näher eingegangen. Damit ergibt sich in erster
Näherung der einfache Zusammenhang zwischen der
Umströmungsgeschwindigkeit ue (ausgedrückt durch den Faktor
ue/u0) und der, im Einzelfall jedoch zu überprüfenden,
optimalen Lage der Bereiche des Heizens und des Kühlens:
ue/u0 < 1 =< Kühlen (8a)
ue/u0 < 1 =< Heizen (8b)
Der Verlauf von ue/u0 entlang der untersuchten Geometrie
entspricht dem Verlauf des Cp-Wertes und kann der
Fachliteratur entnommen werden. Wie bereits angedeutet, sind
viele verschiedene Effekte zu beachten, so daß im Einzelfall
durchaus mehr oder minder starke Abweichungen von der so
ermittelten Lage der Umschlagpunkte des Wärmeübergangs
möglich sind.
Abb. 4 zeigt eine Übersicht über die erzielbare Verringerung
des Widerstandskoeffizienten bei verschiedenen
Wärmeflußraten und den dabei erreichbaren thermischen
Wirkungsgrad ηth (Reduzierung der Reibungsarbeit Wd (= Fd.u0)
geteilt durch zugeführte Wärme qw) bei verschiedenen
Anströmgeschwindigkeiten u0.
Das Verfahren nach Oswatitsch [8] und Feltgen [3] zeigt in
der Lage der Umschlagspunkte des Wärmeüberganges eine gute
Übereinstimmung mit den berechneten Ergebnissen, wie bereits
erwähnt wurde. Dies ist nicht verwunderlich, da die gleichen
Formeln für gekoppelte Stromfunktionen (Stromfunktionen mit
veränderlicher Temperatur), welche von [1] verwendet wurden,
sowohl innerhalb als auch ausserhalb der (Geschwindigkeits-)
Grenzschichten gelten.
Jedoch zeigt sich ein fundamentaler Unterschied. Während
obige Berechnung ein Kühlen der Vorderfront und ein
anschließendes Heizen des Hauptteiles mit anschließendem
Kühlen des Hecks ergab, spezifiziert [8] ein Heizen von
Front und Heck. (Ein entsprechendes Kühlen des Hauptteiles
wäre logische Fortsetzung, wurde aber nicht spezifiziert).
Dies ist mehr oder weniger das genaue Gegenteil zu dem hier
beschriebenen Verfahren.
Dieser scheinbare Widerspruch wird im folgenden näher
betrachtet. In [8] wird eine ideale Umströmung angenommen,
d. h. daß die Viskosität hier Null und somit τw nicht
existent ist. Entsprechend gibt es keine
Geschwindigkeitsunterschiede in der Grenzschicht, welche
folglich dort (in idealer Näherung) nicht existiert. Der
Schub wird erzeugt, indem die Verteilung der Geschwindigkeit
der Umströmung ue/u0 (siehe oben) durch Wärmezufuhr variiert
wird. Bei konstanter realer Reibung [3] ergibt sich bei
kleinen Schubwerten bei der Summierung der Kräfte eine
resultierende Verringerung der nach hinten gerichteten
Kraftkomponente, welche zum Großteil aus der Reibungskraft
besteht, jedoch ist die Bezeichnung Reibungsverminderung im
Titel dieser Dissertation somit etwas ungenau, genauer wäre
beispielsweise Reibungskompensation.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird jedoch das
Verhalten einer Grenzschicht beeinflußt unter Vorgabe einer
äußeren Geschwindigkeitsverteilung. Das heißt, daß ue/u0 als
konstant und gegeben angesehen wird (Dies ist auch dadurch
gerechtfertigt, daß die umgesetzten Wärmemengen im
allgemeinen um Größenordnungen kleiner sind als bei der
Aussenverbrennung). Dagegen wird die Verteilung von τw durch
Wärmezu- und abfuhr stark beeinflußt, wobei die Dichte den
Schubeinfluß und die Viskosität den Reibungseinfluß
darstellt. Somit kann in diesem Fall von einer
Schuberzeugung und Reibungsverminderung gesprochen werden.
Sieht man sich nun die Grenzschichtgleichungen von einem
mathematischen Standpunkt etwas näher an, so werden die
Randbedingungen des zu lösenden Gleichungssystemes an zwei
Grenzen angegeben, nämlich an der Wand (y = 0) und an der
Grenze zur reibungsfreien Umströmung (y = δ). Dabei
bedeutet:
obere Grenze: y = δ reibungsfr. Strömung u = 0.99.ue (9a)
untere Grenze: y = 0 Wand u = 0 (9b)
Nun ist aus Abb. 2 ersichtlich, daß die Lösung des
Gleichungssystemes hinsichtlich der Eingabewerte des
Wandwärmestromes Q linear ist, d. h. für entgegengesetzte
Eingabewerte qw" = +1000 W/m2 gegenüber qw" = -1000 W/m2
entgegengesetzte Antworten liefert, ablesbar an dem
spiegelbildlichen Verlauf der Ergebnisse in Abb. 2.
Wenn nun an der unteren Grenze des Gleichungssystemes y = 0
eine positive oder negative Wärmemenge zugeführt wird, so
ist demnach ein gegenteiliges Verhalten der Lösungen zu
erwarten, wenn die gleiche positive oder negative Wärmemenge
bei gleicher Position x an der oberen Grenze y = δ zugeführt
wird. Übertragen auf die physikalischen Bedingungen hieße
das, daß die Grenzschicht einen Wärmestrom, welcher von der
Wand abgegeben wird, als entgegengesetzt wahrnimmt zu einem
Wärmestrom, welcher von der umgebenden unviskosen Umströmung
herrührt.
Folglich entspricht ein Heizen der unviskosen Umströmung an
einem beliebigen Punkt x bzw. x/c der untersuchten Geometrie
einem Kühlen der Wand der Geometrie am gleichen Punkt x/c
hinsichtlich des Verhaltens des Widerstandsbeiwertes in der
Grenzschicht.
Somit ist deutlich, daß das gegenteilige Verhalten der hier
dargestellten Maßnahme zu der von Oswatitsch [8] und Feltgen
[3] ihren Ursprung in der jeweils gegenteiligen Richtung der
Wärmeströme in der Grenzschicht (y-Richtung) hat. Für den
Fall des Heizens wird zwar in jedem Fall Wärme abgegeben,
aber im Fall Oswatitsch fließt Wärme von der Umströmung in
Richtung Wand und im erfindungsgemäßen Fall fließt Wärme von
der Wand in Richtung Umströmung. Somit kann in beiden Fällen
ein physikalisch gleiches Verhalten der Strömung
festgestellt werden.
In jedem Fall ist die Lage der jeweiligen Umschlagpunkte des
Wärmeübergangs an die jeweilige Geometrie und den
Strömungszustand anzupassen. Dabei muß die Stabilität der
Grenzschicht berücksichtigt werden. Ein früherer
Turbulenzumschlag ist jedoch bei Luft mit geringen bis
mäßigen Wärmestromdichten bei den meisten Profilen nicht zu
erwarten, siehe [2] und [5].
Auf die Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach
Hauptanspruch 1 wurde bereits in obiger Erläuterung des
erfindungsgemäßen Verfahrens eingegangen. Die Umsetzung nach
Nebenanspruch 2 wurde ebenfalls bereits näher dargelegt.
Hierzu sei noch erwähnt, daß die Bereiche der Wärmezufuhr
oder der Wärmeabfuhr auch unabhängig von den anderen
Bereichen verwendet werden können, wobei die jeweils anderen
Bereiche dann adiabat verbleiben oder dem ursprünglichen
Wärmestrom ausgesetzt bleiben können. Aufgrund des
Zusammenspiels verschiedener Effekte kann es weiterhin
vereinzelt vorkommen, daß einzelne Bereiche der Wärmezu-
oder abfuhr keinen nennenswerten Effekt mehr bewirken, und
in diesem Fall entfallen können, was für den Einzelfall zu
prüfen ist.
Bei Gasturbinenbeschaufelungen, welche im Ausgangsfall
bereits zur Reduzierung der Materialtemperaturen gekühlt
werden müssen, stellt sich eine mögliche Ausgestaltungsform
der Erfindung nach Nebenanspruch 2 so dar, daß die Kühlung
im Bereich der Schaufelvorderkante bis zum ersten
erfindungsgemäßen Umschlagpunkt des Wärmeübergangs verstärkt
wird und der zweite Umschlagpunkt nahe der Hinterkante
entfallen kann. (Für ein vereinfachtes Berechnungsbeispiel
siehe [2]).
Bei einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung nach den
Nebenansprüchen 2 und 3 erfolgt die Wandwärmezufuhr durch
solare Erwärmung infolge von Schwärzung der betreffenden
Bereiche der sonnenzugewandten Seite. Auf dieser Seite ist
der Bereich der Wärmeabfuhr nicht realisiert, er kann
adiabat verbleiben. Auf der sonnenabgewandten Seite hingegen
ist der Bereich der Wärmezufuhr nicht realisiert, der
Bereich der Wärmeabfuhr hingegen ist ebenfalls durch
Schwärzung und in der Folge Verstärkung der abgeführten
Wärmestrahlung realisiert, siehe [2].
Aufgrund des relativ niedrigen Wirkungsgrades, siehe Abb. 4,
ist es sinnvoll, eine Wärmequelle zu wählen, welche in
ausreichender Menge kostenlos oder günstig zur Verfügung
steht. Dies sind in erster Linie Sonnenenergie und Abwärme
bzw. Abgas, wogegen einige mit der indirekten Erwärmung der
Umströmung verbundenen Vorteile wie Wirkungsgradsteigerung
bei höherer Geschwindigkeit, geringes bis vernachlässigbares
Gewicht und geräuscharmer Betrieb ohne Verschleißteile auch
die Verwendung von primär erzeugter Wärme oder Kälte
sinnvoll erscheinen lassen.
Bei einer Ausgestaltung der Erfindung nach Nebenanspruch 3
wird die Wärme bzw. Kälte durch ein Heiz- oder Kühlmedium,
welches durch mindestens einen in dem umströmten Körper
angeordneten Strömungskanal (Sk) mit integriertem
Wärmetauscher geleitet wird, zugeführt. Die Oberfläche kann
dabei zusätzlich zur Verbesserung des
Strahlungswärmeübergangs geschwärzt sein.
Eine weitere Ausgestaltungsform der Erfindung nach
Nebenanspruch 3 ist dadurch gekennzeichnet, daß der von
einem (Sk) Oberflächenbereich (h) oder (k) nach Art der
hinlänglich bekannten Filmkühlung oder Effusionskühlung
porös ist oder eine Vielzahl von Kanälen aufweist, durch
welche das Heiz- oder Kühlmedium aus dem Körper in die
Umströmung austritt und deren Grenzschicht sowohl indirekt
durch Wärmeleitung der verbliebenen Oberfläche als auch
direkt durch Kontakt des Heiz- oder Kühlmediums mit der
Umströmung beheizt bzw. gekühlt wird. Bei der Verwendung von
Abgas als Heizmedium kann durch einen zwischengeschalteten
Wärmeübertrager eine Entkoppelung des Heizmediums von dem
Abgas erreicht werden, um Verschmutzungen der porösen
Öffnungen vorzubeugen.
Ein Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in
beliebigen umströmten Körpern, welche vorzugsweise
strömungsgünstig geformt sind wie zum Beispiel
Flugzeugtragflächen und -bauteile, Turbinenschaufeln und -
bauteile, Segel, Gleitsegel, Hubschrauberrotorblättern,
Windrädern, Landfahrzeugen und dergleichen möglich.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen
insbesondere in der günstigen Nutzung von Abwärme,
Sonnenenergie oder anderen sonst bisher nicht verwendeten
Energieformen zur Kosten- und Emissionseffizienten
Reibungsverminderung und Schuberzeugung, zum Beispiel zur
Unterstützung herkömmlicher Flugantriebe bei minimalsten
Investitionen, in Einzelfällen auch bei dem Einsatz von
Primärenergie mit durchaus akzeptablen Gesamtwirkungsgraden.
Der gleichzeitige Betrieb mit herkömmlichen Antrieben erhöht
die Redundanz. Durch eine erfindungsgemäße Optimierung
bestehender Wärmeübergangskonfigurationen, z. B. an
Raumfahrzeugen und Turbinen, können Gesamtwirkungsgrade
gesteigert und Materialbelastungen gesenkt werden.
Es folgt eine Beschreibung der Abbildungen.
Abb. 1 zeigt zur Veranschaulichung ein finétes Fluid-
Volumenelement, welches an eine feste Wand angrenzt.
In Abb. 2 ist der berechnete Verlauf des lokalen
Wärmeübergangskoeffizienten cf(x) bei homogenem Heizen mit
+1000 W/m2 (glatte Linie) und bei homogenem Kühlen des
Profils mit -1000 W/m2 dargestellt.
Abb. 3 zeigt nochmals den Verlauf des lokalen
Wärmeübergangskoeffizienten bei homogenem Heizen mit +1000 W/m2
(glatte Linie) sowie erfindungsgemäßem Kühlen des
Profils mit -1000 W/m2 bis zum ersten
Wärmeübergangsumschlagpunkt und daran anschliessendem Heizen
des Profils bis zur Hinterkante mit +1000 W/m2 (Symbole).
Abb. 4 zeigt den berechneten Verlauf der
erfindungsgemäßen Reduzierung des Widerstandsbeiwertes cd
und des thermischen Wirkungsgrades ηth bei verschiedenen
Wandwärmeströmen qw" über der Anströmgeschwindigkeit.
Eine mögliche Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens nach Hauptanspruch 1 und den Nebenansprüchen 2
mit 3 ist in Abb. 5 dargestellt. Sie stellt eine
Tragfläche mit den sonnenzugewandten geschwärzten Bereichen
der Wärmezufuhr (h) sowie dem nicht sichtbaren
sonnenabgewandten geschwärzten Bereich der Wärmeabfuhr (k)
dar.
Abb. 6 zeigt eine weitere Ausgestaltungsform nach den
Ansprüchen 2 und 3, umgesetzt an einem Tragflächenprofil
eines Flugzeuges. Im Inneren des Profils sind die
Strömungskanäle (Sk) des Heiz- (H) und Kühlmediums (K)
dargestellt, welche durch Wärmeleitung durch die
Profiloberkante mit der Umströmung Wärme austauschen (h, k).
Die Strömungskanäle (Sk) können im Randbogen miteinander
verbunden sein, wodurch eine Durchströmung mit Umkehrung
entsteht. Andernfalls können am Randbogen Austrittsöffnungen
in die Umströmung angebracht sein. Die Kühlluft kann
ebenfalls in Hin- und Rückströmung geführt werden. Im
Inneren der Abbildungen sind Rippen angedeutet, welche in
bekannter Weise als Wärmetauscher fungieren indem sie die
für die Wärmeübertragung zur Verfügung stehende Oberfläche
vergrößern. Wärmeisolierungen zwischen den Kanälen oder
gegenüber der Profiloberfläche sind nicht dargestellt.
Abb. 7 stellt ebenfalls eine Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens nach den Nebenansprüchen 2 und
3 dar. Das den Strömungskanal (Sk) im Bereich der
Profilhinterkante durchströmende Kühlmedium (K) tritt durch
eine Vielzahl von Schlitzen im Bereich der Wärmeabfuhr (k)
an die Umströmung aus, wobei es diese abkühlt. In diesem
Bereich findet ebenfalls eine indirekte Wärmeübertragung
durch die verbliebenen Oberflächenbereiche statt. Die
Wärmeübertragung an den anderen Bereichen entspricht dagegen
der Ausgestaltung der Erfindung nach Abb. 5. Hierbei
kann der dem austretenden Kühlmedium innewohnende Impuls
zusätzlich in einer Kombination mit den bekannten Verfahren
der Grenzschichtbeeinflussung zur Energetisierung der
Grenzschicht und damit zur Verhinderung von Ablösungen
verwendet werden. Falls ein Heizmedium zur Verfügung steht,
sind die Schlitze entsprechend an den Bereichen der
Wärmezufuhr anzubringen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Schuberzeugung und Reibungsverminderung
durch Beeinflußung der Grenzschicht strömungsgünstig
geformter Körper,
dadurch gekennzeichnet,
daß entlang der lokalen Strömungsrichtung bereichsweise von
der Oberfläche des Körpers in die Grenzschicht Wärme
zugeführt oder abgeführt wird, um eine maximale
Schuberzeugung und somit einen minimalen Widerstandsbeiwert
zu erhalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei strömungsgünstig geformten Körpern in einer geeigneten Folge Bereiche der Wärmeabfuhr und Wärmezufuhr in lokaler Strömungsrichtung bestehen, wobei die genaue Lage der Umschlagpunkte des Wärmeübergangs der Geometrie des jeweiligen Körpers und den Strömungsbedingungen angepaßt werden, und
daß diese Bereiche im allgemeinen einem Kühlen der Körpervorderkante mit daran anschliessender Heizung des Hauptteils des Körpers und wiederum Kühlen der Hinterkante bestehen können, wobei in Sonderfällen diese Bereiche auch mehrfach auftreten oder entfallen können.
daß bei strömungsgünstig geformten Körpern in einer geeigneten Folge Bereiche der Wärmeabfuhr und Wärmezufuhr in lokaler Strömungsrichtung bestehen, wobei die genaue Lage der Umschlagpunkte des Wärmeübergangs der Geometrie des jeweiligen Körpers und den Strömungsbedingungen angepaßt werden, und
daß diese Bereiche im allgemeinen einem Kühlen der Körpervorderkante mit daran anschliessender Heizung des Hauptteils des Körpers und wiederum Kühlen der Hinterkante bestehen können, wobei in Sonderfällen diese Bereiche auch mehrfach auftreten oder entfallen können.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
1 und Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmezufuhr (h) durch Schwärzung der entsprechenden Bereiche der jeweiligen sonnenzugewandten Seite und in der Folge solarer Erwärmung, die Wärmeabfuhr (k) durch Schwärzung der entsprechenden Bereiche der sonnenabgewandten Seite und in der Folge Abkühlung durch verstärkte Wärmestrahlung erfolgen kann,
daß die Zufuhr und Abfuhr von Wärme auch durch einen oder mehrere an der Innenseite des umströmten Körpers angebrachte Strömungskanäle (Sk), welche ein Heiz- (H) oder ein Kühlmedium (K) durchströmt, erfolgt,
daß bei der Verwendung eines Strömungskanals (Sk) als Heizmedium Abwärme oder Abgas dienen kann,
daß bei der Verwendung eines Strömungskanals (Sk) die Oberfläche des umströmten Körpers an den entsprechenden Bereichen (h, k) porös ist oder eine Vielzahl von Kanälen aufweist, wobei das Heiz- (H) oder Kühlmedium (K) an diesen Stellen ausströmt und dadurch die Umströmung an diesen Stellen beheizt (h) oder gekühlt (k) wird, sowie
daß die erforderliche Wärme bzw. Kälte auch primär, z. B. durch Brennstoffeinsatz, erzeugt werden kann.
daß die Wärmezufuhr (h) durch Schwärzung der entsprechenden Bereiche der jeweiligen sonnenzugewandten Seite und in der Folge solarer Erwärmung, die Wärmeabfuhr (k) durch Schwärzung der entsprechenden Bereiche der sonnenabgewandten Seite und in der Folge Abkühlung durch verstärkte Wärmestrahlung erfolgen kann,
daß die Zufuhr und Abfuhr von Wärme auch durch einen oder mehrere an der Innenseite des umströmten Körpers angebrachte Strömungskanäle (Sk), welche ein Heiz- (H) oder ein Kühlmedium (K) durchströmt, erfolgt,
daß bei der Verwendung eines Strömungskanals (Sk) als Heizmedium Abwärme oder Abgas dienen kann,
daß bei der Verwendung eines Strömungskanals (Sk) die Oberfläche des umströmten Körpers an den entsprechenden Bereichen (h, k) porös ist oder eine Vielzahl von Kanälen aufweist, wobei das Heiz- (H) oder Kühlmedium (K) an diesen Stellen ausströmt und dadurch die Umströmung an diesen Stellen beheizt (h) oder gekühlt (k) wird, sowie
daß die erforderliche Wärme bzw. Kälte auch primär, z. B. durch Brennstoffeinsatz, erzeugt werden kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4232671A DE4232671C2 (de) | 1992-09-29 | 1992-09-29 | Verfahren und Vorrichtung zur Schuberzeugung und Reibungsverminderung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4232671A DE4232671C2 (de) | 1992-09-29 | 1992-09-29 | Verfahren und Vorrichtung zur Schuberzeugung und Reibungsverminderung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4232671A1 DE4232671A1 (de) | 1994-03-31 |
DE4232671C2 true DE4232671C2 (de) | 2002-07-04 |
Family
ID=6469160
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4232671A Expired - Fee Related DE4232671C2 (de) | 1992-09-29 | 1992-09-29 | Verfahren und Vorrichtung zur Schuberzeugung und Reibungsverminderung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4232671C2 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19647102A1 (de) * | 1996-11-14 | 1998-05-20 | Philippe Arribi | Strömungskörper |
WO2024173703A1 (en) * | 2023-02-15 | 2024-08-22 | New Mexico Tech University Research Park Corporation | Systems and methods for aircraft wing surfaces with aerodynamic patterns |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2413324A1 (de) * | 1974-03-20 | 1975-10-02 | Peter Pletschacher | Kombinierte schalldaempfer- und enteisungsanlage fuer kolbenmotorbetriebene flugzeuge |
-
1992
- 1992-09-29 DE DE4232671A patent/DE4232671C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2413324A1 (de) * | 1974-03-20 | 1975-10-02 | Peter Pletschacher | Kombinierte schalldaempfer- und enteisungsanlage fuer kolbenmotorbetriebene flugzeuge |
Non-Patent Citations (2)
Title |
---|
DE-Buch: H.G. Münzberg, "Flugantriebe", Springer Verlag, 1972 * |
GB-Z.:Aircraft Engineering, Heft Juni 1964, S.188 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4232671A1 (de) | 1994-03-31 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2922200C2 (de) | ||
DE60025476T2 (de) | Flugzeugflügel und rumpfkonturen | |
DE3226968C2 (de) | ||
DE3522943C2 (de) | ||
EP1149761B1 (de) | Einrichtung zur Lärmminderung an Tragflügeln von Flugzeugen | |
DE69718659T2 (de) | Flugzeug mit ungepfeiltem schlitzflügel für den reiseflug | |
DE69310357T2 (de) | Regelung einer flüssigkeitsströmung | |
DE60314786T2 (de) | Fluidkühlsystem für flugzeuge und flugzeug ausgestattet mit einem solchen system | |
DE2555718C3 (de) | Flugzeug mit zwei übereinander angeordneten, rückwärts gepfeilten Tragflügeln | |
DE69718824T2 (de) | Statik-pitotrohr für flugzeugrumpf | |
DE68904005T2 (de) | Tragfluegel mit niedrigem widerstand. | |
DE3114143C2 (de) | ||
DE2904956C2 (de) | ||
DE69404867T2 (de) | Flügel/triebwerksgondel-kombination eines flugzeuges | |
DE3036353A1 (de) | Rotorblatt fuer drehfluegelflugzeuge | |
EP0052242B1 (de) | Anordnung zur Beeinflussung der Strömung an aerodynamischen Profilen | |
DE2403159A1 (de) | Anlage zum kuehlen waehrend des flugs von an bord eines flugzeugs befindlichem brennstoff | |
DE1963699U (de) | An tragflaechen von flugzeugen anbringbarer laenglicher behaelter, insbesondere fuer pfeilfoermige tragflaechen. | |
DE4232671C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Schuberzeugung und Reibungsverminderung | |
DE69501114T2 (de) | Tragflügelflächen | |
DE102010008623A1 (de) | Anordnung von aerodynamischen Hilfsflächen für ein Luftfahrzeug | |
DE3614467C2 (de) | Beschaufeltes Gitter für Gastrubinentriebwerke | |
DE69623751T2 (de) | Durchfluss-Steuereinrichtung für Druckausgleichsklappe eines Gasturbinentriebwerkes | |
DE69909522T2 (de) | Flügelprofilhinterkante | |
DE3208970C2 (de) | Tragflügel für Flugzeuge mit Kurzstart- bzw. Kurzlandeeigenschaften |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8122 | Nonbinding interest in granting licences declared | ||
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: FEILER, CHRISTOPH, DIPL.-ING., 85521 RIEMERLING, D |
|
8120 | Willingness to grant licences paragraph 23 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |