DE4230837A1 - Mehrpunkt-nachweisverfahren zur elektrophorese und chromatographie in kapillaren - Google Patents
Mehrpunkt-nachweisverfahren zur elektrophorese und chromatographie in kapillarenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kapillarelektrophorese und eine
Kapillarchromatographie und insbesondere Verfahren zum on-line-
Nachweis.
Die Kapillarelektrophorese und die Kapillarchromatographie
weisen eine Anzahl von verschiedenen Vorteilen auf, wenn sie
als Verfahren zur Auftrennung von biochemischen Mischungen ein
gesetzt werden. Einer der Vorteile ist das kleine Volumen des
Kapillarinneren. Dies ermöglicht Auftrennungen von extrem klei
nen Proben, und die Auftrennungen können mit hoher Geschwindig
keit durchgeführt werden. Ein anderer Vorteil, der spezifisch
die Elektrophorese in Kapillaren betrifft, ist die schnelle
Geschwindigkeit, mit welcher Wärme aus der Kapillare aufgrund
der engen Bohrung der Kapillare nach außen geleitet wird. Hier
durch ist es möglich, zur Durchführung der Elektrophorese eine
hohe Spannung anzulegen, wodurch Auftrennungen mit hoher Ge
schwindigkeit und mit hoher Leistungsfähigkeit möglich sind.
Jeder dieser Vorteile ermöglicht es, daß Kapillaren insbesonde
re bevorzugt zur Analyse von Proben von biologischem Interesse,
insbesondere von Mischungen von Peptiden, Proteinen und Nu
kleinsäuren, einsetzbar sind.
Ein insbesondere bevorzugtes Verfahren zum Nachweis von gelö
sten Stoffen in Kapillarauftrennungen ist der on-line-Nachweis.
Einer der vielen Vorteile, welche der on-line-Nachweis bietet,
ist die Möglichkeit, eine Vielzahl an Chromatogramm- und Elek
tropherogrammspuren während des Verlaufs einer einzigen konti
nuierlichen Elektrophoreseauftrennung zu erhalten. Das herkömm
licherweise bevorzugt verwendete Verfahren, um dies zu errei
chen, ist daß mehrfache Scanning der Kapillare, während die
Auftrennung erfolgt. Dies ermöglicht dem Betreiber, dem Gang
der Auftrennung zu folgen, die Mobilitäten und die Peak-Berei
che der gelösten Stoffe auf der Basis verschiedener Messungen
anstelle von nur einer Messung zu bestimmen, und ein Chromato
gramm und ein Elektropherogramm auszuwählen, welches die größte
Peak-Auftrennung mit der geringsten Verbreiterung aufweist.
Eine Schwierigkeit beim Scanning ist die Notwendigkeit, daß
entweder ein beweglicher Detektor oder eine bewegliche Kapilla
re vorliegt, und die Notwendigkeit, die relativen Positionen
des Detektors und der Kapillare mit den beobachteten Peaks ge
nau zu korrelieren. Eine andere Schwierigkeit ist die Notwen
digkeit, eine aus Quarz hergestellte Kapillare zu verwenden,
die sowohl nach innen als auch nach außen geschliffen und po
liert ist, um die Unterschiede im Innendurchmesser und in der
Wanddicke zu minimieren, die ansonsten Schwankungen in der Ba
sislinie ergeben könnten. Eine dritte Schwierigkeit ist die
Notwendigkeit, daß sowohl die Kapillare als auch das Medium im
Inneren der Kapillare für einen Nachweisstrahl wie z. B. ein
ultraviolettes Licht (UV-Licht) durchlässig sein müssen, und
zwar entlang der gesamten Länge der Kapillare, an der das Scan
ning durchgeführt wird. In manchen Fällen werden an die Außen
seiten der Kapillaren Beschichtungen angebracht, um die Kapil
lare flexibler und gegen Bruch weniger anfällig zu machen. Vie
le dieser Beschichtungen sind für UV-Licht undurchlässig und
ermöglichen deshalb kein Scanning.
In Beckers, J.L., et al., "Use of a Double-Detector System for
the Measurement of Mobilities in Zone Electrophoresis", J.
Chromatog. 452 : 591-600 (1988) wird die Verwendung von zwei De
tektoren beschrieben, die in einer bestimmten Entfernung von
einander befestigt sind. Ein derartiges System jedoch ist mehr
als unbefriedigend. Die Kosten für die Apparatur eines Zwei-
Detektor-Systems beinhalten natürlich die Kosten für zwei De
tektoren, die einen Hauptteil der Kosten des gesamten Systems
bilden. Weiterhin weisen zwei Detektoren selten die gleiche
Sensitivität auf, und Unterschiede in der Sensitivität ergeben
für einen spezifischen gelösten Stoff verschiedene Peak-Berei
che. Die Verwendung von zwei Detektoren erfordert weiterhin
Beschränkungen hinsichtlich der relativen Positionen der Detek
toren zueinander, d. h. es besteht eine Beschränkung, wie nahe
diese Detektoren angeordnet werden können, außer wenn eine Fa
seroptik verwendet wird.
Es ist eine Aufgabe dieser Erfindung, diese und andere Probleme
zu lösen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Ver
fahren zum Bestimmen von Werten, die für die Mobilitäten und
die relativen Mengen von gelösten Stoffen, die einer elektro
phoretischen Auftrennung über ein Trennmedium in einer Kapilla
re unterzogen werden, repräsentativ sind, bereitgestellt wird,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
- a) Nachweis von Unterschieden im Lichtabsorptionsvermögen durch das Trennmedium als Funktion der Zeit an einer Viel zahl von entlang der Kapillarlänge angeordneten Nachweis punkten mit einem einzelnen Detektor;
- b) Identifizieren von Peaks in derart nachgewiesenen Unter schieden im Lichtabsorptionsvermögen und einer Sequenz, in welcher die Peaks auftreten, die im wesentlichen an allen Nachweispunkten gleich ist, und zwar an jedem Nachweis punkt;
- c) Bilden des Mittelwertes unter allen Nachweispunkten von der vom Peak zum Nachweispunkt zurückgelegten Entfernung, dividiert durch die Zeit, die von jedem Punkt benötigt wird, um den Nachweispunkt zu erreichen und zwar für jeden Punkt der Sequenz; und
- d) Bilden des Mittelwertes unter allen Nachweispunkten für die von den Peaks an der gleichen Position in der Sequenz definierten Bereiche, und zwar für jeden Punkt in der Se quenz.
Erfindungsgemäß wurde ein Verfahren entwickelt, in welchem meh
rere Chromatogramme und Elektropherogramme, die successive
Schritte bei der chromatographischen oder elektrophoretischen
Auftrennung in einer Kapillare darstellen, ohne longitudinales
Scanning der Kapillare und ohne mehrere Detektoren erhalten
werden können. Erfindungsgemäß werden Unterschiede in der
Lichtabsorptionsfähigkeit als eine Funktion der Zeit an einer
Vielzahl von Stellen nachgewiesen, die voneinander entfernt
entlang der Länge der Kapillare angeordnet sind, jedoch unter
Verwendung eines einzelnen Detektors. Um dies zu erreichen,
werden zwei verschiedene Ausführungsformen der Erfindung be
reitgestellt.
In einer ersten Ausführungsform der Erfindung wird ein Nach
weisfenster in der Kapillare mit dem Nachweisstrahl eines De
tektors ausgerichtet, wobei das Fenster eines von verschiedenen
Nachweisfenstern darstellt, die in Abständen entlang der Länge
der Kapillare angeordnet sind. Wenn alle Peaks des gelösten
Stoffes das Nachweisfenster passiert haben und demnach vom De
tektor nachgewiesen wurden, wird die Kapillare nach rückwärts
bewegt, und zwar in der Richtung, die entgegengesetzt zur Wan
derungsrichtung der gelösten Stoffe liegt, um das nächste Nach
weisfenster mit dem Nachweisstrahl auszurichten. Dies wird aus
reichend lange wiederholt, bis alle derartigen Nachweisfenster
in den Detektorstrahl gelangt sind und die Peaks der gelösten
Stoffe, die durch die Kapillare laufen, an der Stelle jedes
Fensters nachgewiesen wurden.
In einer zweiten Ausführungsform der Erfindung enthält die Ka
pillare eine Vielzahl von Nachweisfenstern, die in Abständen
entlang der Länge der Kapillare angeordnet sind, wie dies be
reits im vorstehenden Absatz beschrieben wurde. In dieser Aus
führungsform der Erfindung ist die Kapillare jedoch zwischen
diesen Nachweisfenstern in Schleifen gelegt, wobei jedes be
nachbarte Nachweisfensterpaar durch wenigstens eine Schleife
getrennt ist. Die Schleifen sind derart angeordnet, daß die
Nachweisfenster alle ausreichend nahe zueinander lokalisiert
sind, um in den Weg eines einzelnen Detektorstrahls zu fallen.
Die Schleifen können alle in der gleichen Richtung ausgerichtet
sein, wodurch die gelösten Stoffe den Strahl zu jeder Zeit in
der gleichen Richtung passieren oder die Schleifen können auch
in ihrer Richtung alternieren, wodurch die gelösten Stoffe den
Strahl von einer Schleife zur nächsten in wechselnden Richtun
gen durchlaufen, oder die Schleifen können eine Kombination
dieser beiden Ausführungsformen darstellen. In jedem Fall wer
den durch den kontinuierlichen Nachweis alle Peaks, die alle
Nachweisfenster passieren, nachgewiesen, und die Reihenfolge,
in welcher die Peaks nachgewiesen werden, dient als ein Mittel,
um das Nachweisfenster, durch welches ein bestimmter Peak nach
gewiesen wurde, zu identifizieren.
Gleichgültig welches Verfahren verwendet wird, können Durch
schnitts-Peak-Bereiche für jeden Bestandteil der Probenmischung
in einfacher Weise dadurch erhalten werden, daß die Flächenbe
reiche der entsprechenden Peaks unter den verschiedenen Chroma
togrammen oder Elektropherogrammen gemittelt werden, und die
Mobilität eines jeden Bestandteils kann mit einem hohen Grad an
Genauigkeit dadurch bestimmt werden, daß die Entfernungen vom
Injektionsende der Kapillare zu jedem Fenster gegen die Zeiten
aufgetragen werden, an welchen die Peaks im Fenster nachgewie
sen werden.
Andere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung werden aus der
folgenden Beschreibung in Zusammenhang mit den Ausführungsbei
spielen und den Zeichungen offenbart.
Fig. 1 zeigt ein Beispiel für eine erste Auführungsform des
erfindungsgemäßen Elektrophoresesystems.
Fig. 2 zeigt eine schematische Zeichnung eines zweiten Aus
führungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Elektropho
resesystems.
Fig. 3 zeigt eine schematische Zeichnung eines Ausführungs
beispiels für ein erfindungsgemäßes Chromatographie
system.
Fig. 4 zeigt eine Kurve eines Bandschreibers während eines
experimentellen Laufs unter Verwendung des erfin
dungsgemäßen Systems gemäß Fig. 1.
Fig. 5 zeigt eine Kurve eines Bandschreibers während eines
experimentellen Laufs unter Verwendung des erfin
dungsgemäßen Systems gemäß Fig. 2.
Fig. 6 zeigt die Wanderungsstrecke gegen die Zeit für vier
Peptide aus der Kurve von Fig. 5 aufgetragen.
Die Kapillarröhrchen, die erfindungsgemäß verwendbar sind, kön
nen aus einem beliebigen Material bestehen, mit dem Elektropho
rese und Chromatographie ohne Beeinflussung durch das Material
selbst durchführbar sind, und in welche Nachweisfenster einge
baut werden können, oder in die kurze Segmente als Nachweisfen
ster an festgelegten Stellen entlang der Kapillarlänge bestimmt
werden können. Die Nachweisfenster können von beliebiger Zusam
mensetzung oder von beliebiger Bauweise sein, die es ermög
licht, daß ein Nachweisstrahl durchtreten kann, und die Nach
weisfenster werden dementsprechend in Übereinstimmung mit dem
verwendeten Strahl und Nachweissystem ausgewählt oder angepaßt,
was wiederum abhängig ist von der Natur der aufzutrennenden
löslichen Stoffe. Auf der Absorption von UV-Licht basierende
Nachweissysteme sind allgemein bekannt, und sie sind insbeson
dere bei der Verwendung der Kapillarelektrophorese biologischer
Mischungen wie kleiner Peptide, Proteine und Nukleinsäuren be
vorzugt verwendbar. Die Nachweisfenster für derartige Systeme
sind deshalb für UV-Licht durchlässig.
Da in derartigen Systemen nur die Nachweisfenster für UV-Licht
durchlässig sein müssen, können erfindungsgemäß Kapillarröhr
chen aus anderen Materialien als Quarz verwendet werden. Die
Segmente des Kapillarröhrchens zwischen den Nachweisfenstern
können tatsächlich aus einem beliebigen Material bestehen, wel
ches inert ist und mit der Auftrennung nicht interferiert. Bei
spielsweise gehören zu diesen Materialien Glas und andere sili
ziumdioxid-enthaltende Materialien, Kunststoffe und Metalle wie
rostfreier Stahl. Zu denjenigen Kapillaren, die am einfachsten
und mit den geringsten Kosten herstellbar sind, gehören natür
lich diejenigen Kapillaren, bei welchen die gesamte Kapillare
aus einem Material hergestellt ist. Als Beispiel für ein ins
besondere geeignetes Kapillarmaterial sei Quarzglas genannt.
Kapillaren aus Quarzglas sind im allgemeinen an der Außenseite
der Kapillaroberfläche mit einer Polyimidbeschichtung versehen,
um sie gegen Bruch widerstandsfähiger zu machen. Da die Poly
imidbeschichtung für UV-Licht nicht durchlässig ist, kann ein
Nachweisfenster dadurch ausgebildet werden, daß die Beschich
tung entfernt wird, um einen schmalen Streifen der Quarzglas
oberfläche freizusetzen, der ausreichend breit ist, um einen
Durchtritt des Nachweisstrahles zu ermöglichen, welcher aus
reicht, um eine Ablesung zu ermöglichen. Bei einer Kapillare
von einem Innendurchmesser von etwa 0,1 mm oder geringer kann
der Streifen eine Breite von etwa 0,01 mm bis etwa 1,0 mm auf
weisen. Die Entfernung der Beschichtung kann in herkömmlicher
Weise durchgeführt werden, beispielsweise durch Oxidation mit
tels einer erhitzten Sonde, wie beispielsweise eines unter
Strom gesetzten Drahtes. Für UV-Licht durchlässige Beschichtun
gen erfordern kein Entfernen der Beschichtung. Röhrchen aus
Quarzglas mit einer derartigen Beschichtung sind beispielsweise
von der Firma Polymicro Technologies Inc., Phoenix, Arizona,
USA, erhältlich.
Wenn es notwendig ist, die Oberfläche der Innenwandung der Ka
pillare zu behandeln, um die Adsorption zu unterdrücken, und,
im Fall der Elektrophorese, die Elektroendosmose, können Be
handlungsmittel verwendet werden, die mit dem Nachweisstrahl
nicht interferieren. Ein derartiges Behandlungsmittel kann aus
verschiedenen, für den Fachmann bekannten Materialien zur Un
terdrückung der Adsorption und der Elektroendosmose ausgewählt
werden; im allgemeinen handelt es sich um einen Monolayer einer
Verbindung oder eines Polymers von niedrigem Molekulargewicht,
z. B. um lineares Polyacrylamid, Dextran und Methylzellulose.
Das Behandlungsmittel kann durch herkömmliche Verfahren auf den
Kapillaren abgelagert werden. Die Verwendung eines derartigen
Behandlungsmittels ist jedoch wahlweise. Die Erfindung ist so
wohl auf Kapillaren gerichtet, die auf der Innenseite unbe
schichtet sind als auch auf Kapillaren, die eine derartige Be
schichtung tragen.
Die Zahl an Nachweisfenstern, die in einer einzigen Kapillare
verwendet werden, ist unkritisch und kann in einem weiten Be
reich variiert werden. Die Zahl an Nachweisfenstern beträgt
mindestens zwei, und für die meisten Anwendungen sind nicht
mehr als 6 Nachweisfenster erforderlich. Bevorzugt werden Ka
pillaren mit 3 bis 5 Nachweisfenstern. In einigen Fällen wird
die Zahl an Nachweisfenstern durch die Länge der Kapillare und
durch die Notwendigkeit, die Fenster in einem ausreichenden
Abstand anzuordnen, so daß alle gelösten Stoffe ein Fenster
passieren können, bevor sie das nächste erreichen, beschränkt,
wie weiter unten näher ausgeführt werden wird.
Die Anordnung, die Zahl und der Abstand zwischen den Nachweis
fenstern ist unkritisch und kann in einem weiten Bereich vari
iert werden. Die brauchbarsten und am leichtesten zu interpre
tierenden Ergebnisse werden jedoch dann erzielt, wenn die Peaks
der gelösten Stoffe in diskreten, sich nicht-überlappenden
Gruppen nachgewiesen werden, d. h. Chromatogramme oder Elektro
pherogramme, wobei jede Gruppe einem einzelnen Nachweisfenster
entspricht. Bevorzugt werden deshalb die Nachweisfenster aus
reichend weit voneinander entfernt angeordnet, so daß eine
Bandschreiberkurve eines Detektors alle Chromatogramme oder
Elektropherogramme nacheinander ohne Überlappung zeigt. Falls
tatsächlich zwischen den letzten zwei oder drei Chromatogrammen
oder Elektropherogrammen eine Überlappung auftritt, können die
Peaks und die Sequenz, in welcher sie nachgewiesen werden, den
noch identifiziert werden, vorausgesetzt, daß den überlappenden
Peak-Sequenzen wenigstens eine und bevorzugt zwei nicht-über
lappende Peak-Sequenzen vorangehen. Die aus diesen frühen
nicht-überlappenden Peak-Sequenzen bestimmten relativen Reten
tionszeiten können dann dazu verwendet werden, um die letzteren
Peak-Sequenzen auszusortieren und die entsprechenden Peaks zu
identifizieren.
Die Nachweisfenster können in gleichen Abständen oder in nach
einander zunehmenden Abständen angeordnet sein, wobei dies vom
Bereich der Mobilitäten der gelösten Stoffe abhängt. Bei Mi
schungen gelöster Stoffe, in welcher die Zeit, die benötigt
wird, daß alle gelösten Stoffe jedes einzelne Nachweisfenster
passieren, gering ist im Vergleich zu der Zeit, die benötigt
wird, daß ein gegebener gelöster Stoff von einem Nachweisfen
ster zum nächsten wandert, sind die Nachweisfenster bevorzugt
in gleichen Abständen voneinander angeordnet. Für Mischungen
von gelösten Stoffen, in welchen die Verbreiterung der Peaks
mit der Wanderung der Peaks vom einen Ende der Kapillare zum
anderen stark zunimmt, nimmt der Abstand zwischen den Nachweis
fenstern bevorzugt in Richtung der Migration zu, so daß jedes
nachfolgende Nachweisfenster die immer zunehmendere Breite der
Peak Ausbreitung unterbringen kann, bevor die Peak-Ausbreitung
das nächste Fenster erreicht.
Das Auftreten von Schwankungen oder eines Drifts in der Grund
linie des Aufzeichnungsgerätes, welches zum Nachweis der jedes
Nachweisfenster passierenden gelösten Stoffe verwendet wird,
kann durch die Verwendung einer Temperaturkontrolle bei System
elementen wie der Kapillare (in den Bereichen der Nachweisfen
ster) und dem Detektor minimiert werden. Dies wird leicht da
durch erreicht, daß zirkulierende Kühlflüssigkeiten, Ventilato
ren, Heizmäntel oder Heizhauben oder ähnliche Maßnahmen, die
dem Fachmann ohne weiteres bekannt sind, in Verbindung mit
Thermostaten unter äquivalenten Temperaturkontrollvorrichtungen
verwendet werden. Hierdurch werden kleine Abweichungen in den
relativen Positionen des Lichtstrahls der Nachweisfenster und
der Fotodiode vermieden.
Die Größe der Kapillare, und zwar sowohl hinsichtlich ihrer
Länge als auch ihres Innendurchmessers, ist unkritisch, und
erfindungsgemäß kann ein breiter Bereich an Kapillargrößen ein
schließlich Mikrokapillaren verwendet werden. Im allgemeinen
weisen die Kapillaren einen Innendurchmesser von etwa 5 bis
etwa 100 µm auf, wobei ein Bereich von etwa 20 bis etwa 100 µm
bevorzugt wird. Die Länge der Kapillare liegt im allgemeinen im
Bereich von etwa 100 mm bis etwa 3000 mm, wobei ein Bereich von
etwa 300 mm bis etwa 1000 mm bevorzugt wird.
Für elektrophoretische Auftrennungen ist die verwendete Span
nung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens unkri
tisch, und sie kann in einem weiten Bereich variieren. Ein ty
pischer Spannungsbereich liegt bei etwa 500 Volt bis etwa 30000
Volt, wobei ein Bereich von etwa 1000 Volt bis etwa 10000 Volt
bevorzugt wird.
Das Trennmedium ist in ähnlicher Weise für die Ausführung der
Erfindung unkritisch, und es kann sich hierbei entweder um eine
Flüssigkeit, ein Gel oder um ein Granulat, beispielsweise um
Kügelchen, handeln, und zwar in Abhängigkeit von der Art der
durchzuführenden Auftrennung. Beim Trennmedium kann es sich um
ein solches Medium handeln, welches den Durchtritt eines Nach
weisstrahls ermöglicht, und es kann deshalb kontinuierlich so
wohl durch die Nachweisfenster als auch durch die Segmente der
Kapillare zwischen den Nachweisfenstern gehen. Alternativ hier
zu kann es sich beim Trennmedium um ein solches Medium handeln,
welches den Durchtritt des Strahls nicht ermöglicht, und das
Trennmedium kann demgemäß an den Nachweisfenstern für den
Durchtritt des Strahls Lücken aufweisen. Dies wird häufig bei
chromatographischen Auftrennungen der Fall sein, insbesondere
dann, wenn ein Granulat als Trennmedium verwendet wird. Bei
elektrophorethischen Auftrennungen werden im allgemeinen her
kömmliche flüssige Pufferlösungen verwendet, obwohl die optima
le Wahl für einen beliebigen Lauf von der Natur der aufzutren
nenden gelösten Stoffe abhängt.
Im allgemeinen wird die Auftrennung, bei der es sich entweder
um eine Chromatographie oder eine Elektrophorese handeln kann,
gemaß den herkömmlichen bekannten Techniken durchgeführt, wobei
Materialien und Verfahren verwendet werden, die bekannterweise
für Kapillarauftrennungen nützlich sind oder für derartige An
wendungen angepaßt werden können. Dies reicht von den Verfahren
zum Einbringen der Probe in die Kapillare vor der Auftrennung,
vom Trennungslauf selbst, von der Aufrechterhaltung der Tempe
raturkontrolle, von der Durchführung des on-line-Nachweises bis
zur Verarbeitung und Interpretation der Ergebnisse.
Wie oben ausgeführt wurde, wird der Nachweis bevorzugt auf der
Basis der UV-Licht-Absorption durchgeführt; hier kann jedoch
wiederum jede Art des on-line-Nachweises durch ein Kapillar
röhrchen verwendet werden. Die Lichtabsorption wird aus Gründen
der Bequemlichkeit und Einfachheit bevorzugt, jedoch kann die
Wellenlänge, bei der die Absorption gemessen wird, über einen
weiten Bereich variieren. Die Auswahl der optimalen Wellenlänge
hängt wiederum vom Absorptionsvermögen der gelösten Stoffe in
Bezug auf das Trennmedium ab. Eine herkömmliche Nachweisvor
richtung, wie sie im allgemeinen bei Kapillarchromatographie
oder Elektrophoresesystemen verwendet wird, kann hierbei be
nutzt werden.
Die Größe des Nachweisstrahls (Fläche des Strahlquerschnittes)
relativ zum Durchmesser des Trennmediums (d. h. des Innendurch
messers der Kapillare) wird in vielen Fällen den Grad des
Drifts, der auf der Grundlinie der nachgewiesenen Signale be
obachtet wird, beeinflussen. Wenn als Detektor eine Photodiode
verwendet wird, können geringe Veränderungen oder Abwandlungen
in der Position der Kapillare relativ zur Photodiode oder zum
Lichtstrahl einen signifikanten Effekt auf die Sensitivität des
Nachweises ausüben. Dieser Effekt kann durch Temperaturkontrol
le unter Verwendung eines Thermostaten minimiert oder elimi
niert werden, da die Photodiode, die Kapillare und der Licht
strahl ihre Positionen bei Änderung der Temperatur verändern
können. Der Effekt kann auch durch Verwendung eines Licht
strahls minimiert oder eliminiert werden, der größer ist als
der Innendurchmesser der Kapillare, d. h. eine größere Abmessung
in Richtung quer zur Längsachse der Kapillare aufweist. In be
vorzugten Ausführungsformen der Erfindung wird deshalb die
Querabmessung des Nachweisstrahls das etwa 1,1 fache bis etwa
3,0 fache des Innendurchmessers der Kapillare betragen, bevor
zugt das etwa 1,3 fache bis etwa das 1,8 fache.
Die Fig. 1, 2 und 3 zeigen repräsentative Darstellungen der
oben beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung, welche die
Durchführung der Erfindung veranschaulichen.
Fig. 1 zeigt eine Elektrophoresesystem 11 mit einer linearen
Kapillare 12. Die Bestandteile des Systems sind die Kapillare
12, die Elektrodenvorratsbehälter 13, 14, die Elektroden 15,
16, eine Stromquelle 17, eine UV-Lichtquelle 18, ein Fotodio
dendetektor 19, ein Integrator 20 und ein Aufzeichnungsgerät
21. Die Kapillare 12 in diesem Beispiel besteht aus Quarzglas,
und die Außenoberfläche der Kapillare ist mit Polyimid 22 be
schichtet, was durch die Schrägschrafur angedeutet wird. Die
Polyimidbeschichtung ist diskontinuierlich, wobei vier kurze
unbeschichtete Segmente 23, 24, 25, 26 offengelassen werden,
die für UV-Licht durchlässig sind und als Nachweisfenster die
nen. Die Migration der gelösten Stoffe erfolgt in Richtung des
Pfeils 27. In der in der Zeichnung gezeigten Anordnung sind die
Systembestandteile zum Nachweis der gelösten Stoffe am ersten
Nachweisfenster 23 positioniert. Sobald alle gelösten Stoffe
das Fenster passiert haben, wird die Kapillare 12 in Richtung
des Pfeils 28 relativ zur UV-Lichtquelle 18 und zum Fotodioden
detektor 19 bewegt, bis das zweite Nachweisfenster 24 mit der
Lichtquelle und der Fotodiode ausgerichtet ist. Wenn alle das
zweite Nachweisfenster passierenden Peaks aufgezeichnet wurden,
wird die Kapillare 12 wiederum in gleicher Richtung bewegt, um
die dritten und vierten Fenster nacheinander mit der Lichtquel
le und dem Detektor auszurichten. Die Bewegung der Kapillare
kann entweder manuell oder durch einen Bewegungsmechanismus
herkömmlicher Bauart ausgeführt werden, wobei das Timing entwe
der in vorher festgelegter Weise erfolgt oder in Übereinstim
mung mit dem aus dem Aufzeichnungsgerät kommenden Signalen, die
anzeigen, daß eine vorher bestimmte Zahl an Peaks nachgewiesen
wurde.
Fig. 2 zeigt ein Elektrophoresesystem 41 mit einer in Schleifen
gelegten Kapillare 42, die stationär gehalten wird. Die Kapil
lare ist wie die obige Kapillare aus Quarzglas, wobei die Au
ßenoberfläche mit Ausnahme der drei Nachweisfenster 43, 44, 45
mit Polyimid beschichtet ist. Alle drei Fenster sind jedoch mit
der UV-Lichtquelle 46 und dem Fotodiodendetektor 47 ausgerich
tet, so daß es nicht notwendig ist, irgendeine Systemkomponente
zu bewegen, um von allen drei Fenstern eine Ablesunng zu erhal
ten. Die Segmente des Rohraufbaus, die die Nachweisfenster ein
schließen, können in Form eines Bündels oder einer planaren An
ordnung angeordnet sein, und die planare Anordnung kann quer
zum Nachweisstrahl sein, so daß der Strahl gleichzeitig durch
alle Fenster tritt, oder die Anordnung kann parallel zum Nach
weisstrahl sein, so daß der Strahl hintereinander durch die
Fenster tritt. Alle übrigen Teile des Systems sind identisch zu
den entsprechenden Teilen des Systems der Fig. 1. Die Migra
tionsrichtung der gelösten Stoffe während der Elektrophorse
wird durch den Pfeil 48 angezeigt.
Eine Temperaturkontrolle zur Vermeidung eines Grundliniendrifts
und zur Vermeidung von Schwankungen wird durch ein System von
Temperaturkontrolleinheiten und Thermostaten erreicht. Diese
sind durch die gestrichelten Linien 49 in der Fig. 2 angedeu
tet.
Die Erfindung stellt auch eine Verbesserung bei der elektropho
retischen Auftrennung von Proben dar, bei welchen verschiedene
Probenbestandteile relativ zu den anderen Probenbestandteilen
sehr langsam migrieren. Bei den aus dem Stand der Technik be
kannten Verfahren benötigen Auftrennungen dieser Art im allge
meinen zwei Experimente, wobei das eine Experiment unter sol
chen Bedingungen durchgeführt wird, die eine langsame Migra
tionsgeschwindigkeit fördern und die für die beweglicheren Kom
ponenten geeignet ist, und das andere Experiment unter solchen
Bedingungen durchgeführt wird, die eine schnelle Migrationsge
schwindigkeit fördern, was für die weniger beweglichen Kompo
nenten geeignet ist. Erfindungsgemäß können jedoch zwei Nach
weisfenster verwendet werden, wobei das eine nahe am Einsprit
zende der Kapillare angeordnet ist und das andere relativ weit
vom Einspritzende. Mit einer derartigen Anordnung wird die
Zeitdauer, die benötigt wird, um alle Bestandteile nachzuwei
sen, beträchtlich verringert, da der Nachweis der schneller
wandernden Komponenten nur dann aufgezeichnet wird, wenn diese
Komponenten das vom Einspritzende am weitesten entfernte Nach
weisfenster passieren, während der Nachweis der langsamer wan
dernden Komponenten dann aufgezeichnet wird, wenn diese das am
Einspritzende am nächsten angeordnete Nachweisfenster passie
ren. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung ist es für jedes
Nachweisfenster nicht notwendig, ein volles Elektropherogramm
zu erstellen.
Fig. 3 zeigt weniger ein Chromatographiesystem als ein Elektro
phoresesystem. Dieses System ist identisch mit der Anordnung
des Systems aus Fig. 2, mit der Ausnahme, daß die Kapillare 51
in diesem System mit einem chromatographischen Trennmedium wie
einem Gel oder einem gefüllten Bett gefüllt ist. Das darge
stellte System entspricht einem System, welches einen flüssigen
Träger verwendet, der mittels einer herkömmlichen Chromatogra
phiepumpe 52 durch die Kapillare gepumpt wird. Im übrigen ar
beitet dieses System in gleicher Weise wie das oben in Fig. 2
beschriebene System und es wird auch in gleicher Weise betrie
ben. Ein Chromatographiesystem-Gegenstück zur in Fig. 1 gezeig
ten Anordnung kann in ähnlicher Weise hergestellt und in analo
ger Weise betrieben wird. In jedem Fall kann die Art der Chro
matographie in einem weiten Bereich variieren. Beispiele hier
für sind die Adsorptionschromatographie, die Gelfiltrations
chromatographie, die Ionenaustauschchromatographie und die Säu
lenchromatographie.
Die folgenden Beispiele dienen zur weitern Veranschaulichung
der Erfindung, wobei die Erfindung jedoch nicht auf diese Bei
spiele beschränkt ist.
Eine gerade Rohrleitung aus Quarzglas mit einer Länge von 540
mm und einem Innendurchmesser von 0,075 mm, dessen Außenober
fläche mit einem nicht-UV-durchlässigen Polyimid beschichtet
war, wurde als Kapillare verwendet. Teile der Polyimidbeschich
tung wurden an vier Stellen entlang der Kapillarlänge mit einem
elektrisch erhitzten Wolframdraht weggebrannt. Diese derart
hergestellten UV-durchlässigen Fenster in der Kapillare waren
12 cm, 17 cm, 27 cm bzw. 37 cm vom Kapillarende entfernt, in
welches die Probe eingeführt wurde. Jedes dieser Fenster wies
eine Länge von etwa 2 mm auf. Das Rohrinnere wurde anschließend
entlang der gesamten Länge, und zwar einschließlich der UV-
durchlässigen Fenster, mit einem Monolayer aus einem linearen
Polyacrylamid beschichtet, um die Adsorption und die Elektronen
dosmose zu elliminieren. Die Wirksamkeit dieser Beschichtung
wurde durch die Beobachtung verifiziert, daß über vier Wochen
keine Veränderungen in den Migrationsgeschwindigkeiten auftra
ten, während die Kapillare bei einem pH-Wert von 11 gelagert
wurde.
Die Kapillare aus Quarzglas wurde in einer V-förmigen Vertie
fung befestigt, so daß die Kapillare in einer fixierten Posi
tion relativ zum Strahl eines Lichtabsorptionsdetektors fixiert
war, jedoch weiterhin in Längsrichtung bewegt werden konnte.
Die V-förmige Vertiefung wurde mit fließendem Wasser gekühlt.
Ein Schlitz (Queröffnung) in der V-förmigen Vertiefung wurde
mit dem Detektorstrahl ausgerichtet, wobei der Schlitz eine
Höhe aufwies, die in etwa gleich war zum Außendurchmesser der
Kapillare und eine Breite von 0,15 mm (in Längsrichtung der
Kapillare, quer zum Weg des Detektorstrahls) aufwies. Der Nach
weis wurde mit einem LKB/Pharmacia (Uppsala, Schweden) HPLC
2141 Monitor mit variablen Wellenlängen, modifiziert für einen
Nachweis von gelösten Stoffen, direkt an der Rohrleitung bei
einer Wellenlänge von 260 nm, durchgeführt. Das Elektrophero
gramm wurde mit einem REC 61 Servograph Aufzeichnungsgerät der
Firma Radiometer, Kopenhagen, Dänemark, durchgeführt.
Eine Elektrophoreseauftrennung von λ DNA wurde in der Kapillare
durchgeführt. Das Trennmedium in der Kapillare war TBE Puffer
(0,09M Tris, 0,09M Borsäure und 0,002M Ethylendiamintetraessig
säure), pH 8,2. Die λ DNA wurde in die Kapillare durch elektro
phoresische Mittel bei 2000 Volt 30 sek. lang injiziert, und,
nachdem sie injiziert war, bei gleicher Spannung der elektro
phoretischen Auftrennung unterworfen. Die Betriebsbedingungen
und die Anordnung der UV-durchlässigen Fenster wurden auf der
Basis einer voher durchgeführten Bestimmung vorgenommen, so daß
alle die λ DNA in der Probe repräsentierenden Peaks ein Fenster
passieren, bevor sie das nächste Fenster erreichen.
Die Aufzeichnung der Auftrennung begann mit der Ausrichtung des
ersten UV-durchlässigen Fensters der Kapillare mit der Öffnung
der V-förmigen Vertiefung, wobei dies dem 12 cm vom Injektions
ende der Kapillare angeordneten Fenster entspricht. Wenn alle
Peaks den Detektor passiert hatten, wurde die Kapillare nach
rückwärts in der V-förmigen Vertiefung bewegt, um das zweite
UV-durchlässige Fenster mit der Öffnung in der V-förmigen Ver
tiefung auszurichten. Dies wurde so lange wiederholt, bis alle
Peaks, die jedes der vier UV-durchlässigen Fenster passierten,
nachgewiesen, integriert und aufgezeichnet waren.
Teile der Aufzeichnungskurve sind in Fig. 4 aufgezeichnet, wel
che zeigt, daß die Reihenfolge und die Identität der Peaks kom
plexer ist als dies jedes einfache Elektropherogramm zeigen
würde.
Eine der Länge nach ausgerichtete Rohrleitung aus Quarzglas mit
einer Länge von 580 mm und einem Innendurchmesser von 0,05 mm,
an ihrer Außenoberfläche mit einem nicht-UV-durchlässigen Po
lyimid beschichtet, wurde als Kapillare verwendet. Teile der
Polyimidbeschichtung wurden auf die in Beispiel 1 beschriebene
Weise ausgebrannt, wodurch UV-durchlässige Fenster 4,0 cm, 14,0
cm und 44,0 cm vom Injektionsende entfernt und je mit einer
Länge von etwa 2 mm erzeugt wurden, und die Innenseite des Roh
res entlang seiner gesamten Länge, einschl. der UV-durchlässi
gen Fenster, wie in Beispiel 1 mit einem Monolayer aus linearem
Polyacrylamid beschichtet war.
In der Kapillare wurden zwei Schleifen gebildet, wobei eine
Schleife zwischen den ersten und zweiten UV-durchlässigen Fen
stern und die andere Schleife zwischen den zweiten und dritten
UV-durchlässigen Fenstern angeordnet war, so daß die die Fen
ster enthaltenden Kapillarabschnitte parallel in einer V-förmi
gen Vertiefung in der in Fig. 2 gezeigten Anordnung mit neben
einanderliegenden Fenstern zu liegen kamen. Die Schleifen wur
den durch einen Ventilator gekühlt, und die V-förmige Vertie
fung durch fließendes Wasser. Die V-förmige Vertiefung enthielt
einen Schlitz, der ähnlich dem Schlitz der V-förmigen Vertie
fung des Beispiels 1 ausgebildet war, mit der Ausnahme, daß
seine Höhe etwas größer war als die Summe der Außendurchmesser
der drei Segmente der Kapillare. Die Breite des Schlitzes be
trug wie vorher 0,15 mm.
Der gleiche Detektor wurde verwendet, zusammen mit einem Spec
tra Physics SP 4270 Integrator, und der Nachweis wurde bei 200
nm durchgeführt. Der Detektorstrahl trat durch alle drei UV-
durchlässigen Fenster gleichzeitig.
Unter Verwendung der folgenden Standardpeptidmischung, erhalten
von den Bio-Rad Laboratories, Inc., Hercules, California, USA
(im folgenden in der Reihenfolge der Elution angegeben), wurde
eine elektrophoretische Auftrennung durchgeführt:
1. Bradykinin,
2. Angiotensin,
3. α-Melanocyten-stimulierendes Hormon,
4. Thyrotropin-freisetzendes Hormon,
5. Luteinisierendes Hormon-freisetzendes Hormon,
6. (2-5) Leucin-Enkephalin,
7. Bombesin,
8. Methionin-Enkephalin,
9. Oxytocin.
2. Angiotensin,
3. α-Melanocyten-stimulierendes Hormon,
4. Thyrotropin-freisetzendes Hormon,
5. Luteinisierendes Hormon-freisetzendes Hormon,
6. (2-5) Leucin-Enkephalin,
7. Bombesin,
8. Methionin-Enkephalin,
9. Oxytocin.
Das in der Kapillare verwendete Trennmedium war 0,1M Natrium
phosphatpuffer, pH 2,5. Die Probeninjektion wurde elektrophore
tisch bei 8000 Volt für 10 sek. durchgeführt, und die Laufspan
nung betrug ebenso 8000 Volt.
Die Aufzeichnungskurve ist in Fig. 5 gezeigt, und drei Wieder
holungen der Elutionssequenz sind angegeben. Die erste Wieder
holung wird durch den Buchstaben "a" in der Kurve angegeben,
und zeigt die Detektorantwort auf die gelösten Stoffe, die das
Fenster bei der Position 4,0 cm passieren; die zweite Repeti
tion ist durch "b" gekennzeichnet, und sie repräsentiert das
Fenster bei der Position 14,0 cm; die dritte Repetition ist
durch "c" gekennzeichnet, und sie repräsentiert das Fenster bei
der Position 44,0. Die Nummer der Bestandteile ist über jeden
Peak in der dritten Repetition angegeben. Die Elutionssequenz
in jeder dieser Repetitionen, Bradykinin, luteinisierendes Hor
mon-freisetzendes Hormon, (2-5) Leucin Enkephalin und Oxytocin
werden durch die Peaks 1,5,6 bzw. 9 veranschaulicht, basierend
auf dem bekannten Elutionsverhalten der Standardmischung.
Integrierte Peakbereiche sind in Tabelle 1 angegeben. Um Unter
schiede in Veränderungen in der Lichtintensität über den Quer
schnitt des Nachweis-UV-Strahls und von anderen Faktoren wie
Veränderungen im Durchmesser der Kapillare von einem Fenster
zum nächsten zu kompensieren, sind die Peakbereiche relativ zu
Bradykinin normalisiert.
In Fig. 6 ist die Migrationsentfernung in cm (d. h. die Entfer
nung des Fensters vom Injektionsende der Kapillare) gegen die
Zeit in sek., bei welcher jeder Peak am Detektor erschien, auf
getragen. Die gefüllten Kreise in der Zeichnung stehen für Bra
dikinin, die X′s für das luteinisierende Hormon-freisetzende
Hormon, die offenen Kreise für Leucin-Enkephalin und die Drei
ecke für Oxitocin. Die Punkte liegen auf geraden Linien, wodurch
gezeigt wird, daß die Mobilitätswerte (Migrationsgeschwindig
keit in cm/sek. dividiert durch die Feldstärke in Volt/cm) mit
einem hohen Genauigkeitsgrad bestimmt werden. Diese Werte sind
in der unten stehenden Tabelle 2 angegeben.
Mobilitätswerte für vier Peptide | |
Peptide | |
Mobilität × 10-4 (cm²s-1V-1 | |
Bradykinin | |
1,61 | |
luteinisierendes Hormon-freisetzendes Hormon | 1,17 |
[2-5] Leucin Enkephalin | 0,96 |
Oxytocin | 0,69 |
Claims (9)
1. Verfahren zum Bestimmen von Werten, die für die Mobilitä
ten und die relativen Mengen von gelösten Stoffen, die
einer elektrophoretischen Auftrennung über ein Trennmedium
in einer Kapillare unterzogen werden, repräsentativ sind,
wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfaßt:
- a) Nachweis von Unterschieden im Lichtabsorptionsvermögen durch das Trennmedium als Funktion der Zeit an einer Viel zahl von entlang der Kapillarlänge angeordneten Nachweis punkten mit einem einzelnen Detektor;
- b) Identifizieren von Peaks in derart nachgewiesenen Unter schieden im Lichtabsorptionsvermögen und einer Sequenz, in welcher die Peaks auftreten, die im wesentlichen an allen Nachweispunkten gleich ist, und zwar an jedem Nachweis punkt;
- c) Bilden des Mittelwertes unter allen Nachweispunkten von der vom Peak zum Nachweispunkt zurückgelegten Entfernung, dividiert durch die Zeit, die von jedem Punkt benötigt wird, um den Nachweispunkt zu erreichen und zwar für jeden Punkt der Sequenz; und
- d) Bilden des Mittelwertes unter allen Nachweispunkten für die von den Peaks an der gleichen Position in der Sequenz definierten Bereiche, und zwar für jeden Punkt in der Se quenz.
2. Verfahren, um eine Vielzahl von Peakmustern löslicher
Stoffe zu erhalten, wobei die Muster die aufeinanderfol
gende Schritte einer kontinuierlichen Trennung von gelö
sten Stoffen durch ein Trennverfahren repräsentieren, wo
bei die Trennverfahren ausgewählt werden aus der Gruppe,
bestehend aus chromatographischen und elektrophoretischen
Trennungen, die in einem in einer Kapillare enthaltenen-
Trennmedium durchgeführt werden, während die gelösten
Stoffe in einer Migrationsrichtung in der Kapillare mi
grieren und wobei das Verfahren die folgenden Schritte
umfaßt:
- a) Ausrichten einer ersten Stelle einer Kapillare mit einem Lichtabsorptionsdetektor, und Erhalten eines ersten Peak musters der löslichen Stoffe durch den Nachweis von Unter schieden im Lichtabsorptionsvermögen durch das Trennmedium als Funktion der Zeit an der ersten Stelle;
- b) Verändern des Ortes der Kapillare relativ zum Detektor, um sie mit einer zweiten Stelle entlang der Kapillarlänge in Richtung der Migration auszurichten, und Erhalten eines zweiten Peakmusters der löslichen Stoffe durch Nachweis von Unterschieden im Lichtabsorptionsvermögen als Funktion der Zeit an der zweiten Stelle; und
- c) Wiederholen des Schrittes (b) an einer ausreichenden Zahl von Stellen, um eine Vielzahl von Peakmustern der lösli chen Stoffe zu erhalten.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei das Trennverfahren eine
Elektrophorese ist und die Peakmuster der löslichen Stoffe
Elektropherogramme darstellen und wobei das Verfahren die
weiteren folgenden Schritte umfaßt:
- d) Identifizieren von darin auftretenden Peaks und einer Se quenz, in welcher die Peaks auftreten, wobei die Sequenz im wesentlichen in jeder der Elektropherogramme die glei che ist, und zwar für jedes Elektropherogramm,;
- e) Bilden des Mittelwertes unter allen Elektropherogrammen für die vom Peak zur Stelle, bei welcher das Elektrophero gramm erhalten wird, zurückgelegte Entfernung, dividiert durch die vom Peak benötigte Zeit, um die Stelle zu errei chen, und zwar für jeden Peak in der Sequenz; und
- f) Bilden des Mittelwertes unter allen Elektropherogrammen für die von den Peaks an der gleichen Position in der Se quenz definierten Bereiche, und zwar für jeden Peak in der Sequenz.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die Kapillare aus Quarz
glas besteht, deren Außenoberfläche mit Polyimid in einer
im wesentlichen ununterbrochenen Weise beschichtet ist,
mit der Ausnahme von Unterbrechungen an jeder der Stellen,
die mit dem Lichtabsorptionsdetektor in den Schritten (a)
und (b) ausgerichtet sind.
5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Innenseite der Kapil
lare mit einer Substanz beschichtet ist, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus linearem Polyacrylamid, Dextran
und Methylzellulose.
6. Verfahren zum Erhalten einer Vielzahl von Peakmustern von
löslichen Stoffen, die aufeinanderfolgende Schritte einer
kontinuierlichen Trennung von gelösten Stoffen durch ein
Trennverfahren repräsentieren, ausgewählt aus der Gruppe,
bestehend aus chromatographischen und elektrophoretischen
Verfahren, wobei das Verfahren die folgenden Schritte um
faßt:
- a) die gelösten Stoffe werden Bedingungen unterworfen, die das Trennverfahren in einem in einer Kapillare enthaltenen Trennmedium fördern, wobei die Kapillare wenigstens einmal in Schleifen gelegt ist, um eine Vielzahl von Stellen ent lang der Länge der Kapillare, die als Nachweispunkte defi niert sind, in ausreichender Nähe zueinander zu bringen, so daß alle derartigen Nachweispunkte einen einzigen Nach weisstrahl eines Lichtabsorptionsdetektors auffangen, wo bei jedes Paar an Nachweispunkten durch wenigstens eine Schleife der Kapillare getrennt ist; und
- b) Nachweis von Unterschieden in der Lichtabsorption durch das Trennmedium mit Hilfe des Nachweisstrahls als eine Funktion der Zeit, verursacht durch die Migration der ge lösten Stoffe durch das Trennmedium nach den Nachweispunk ten.
7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei das Trennverfahren eine
Elektrophorese ist, und wobei die Peakmuster der gelösten
Stoffe Elektropherogramme darstellen und wobei das Verfah
ren weiterhin folgende Schritte umfaßt:
- c) Identifizieren von Peaks in den derart nachgewiesenen Ver änderungen und Gruppieren der Peaks zu Elektropherogram men, wobei ein Pherogramm einem jedem Nachweispunkt ent spricht;
- d) Identifizieren einer Sequenz, in welcher Peaks in jeder der Elektropherogramme auftreten, wobei die Sequenz im wesentlichen in jedem der Elektropherogramme die gleiche ist;
- e) Bilden des Mittelwertes unter allen Elektropherogrammen für die vom Peak zum Nachweispunkt, bei welcher das Elek tropherogramm erhalten wird, zurückgelegte Entfernung di vidiert durch die vom Peak benötigte Zeit, um den Nach weispunkt zu erreichen, und zwar für jeden Peak in der Sequenz; und
- f) Bilden des Mittelwertes unter allen Elektropherogrammen für die von den Peaks an der gleichen Position in der Se quenz definierten Bereiche, und zwar für jeden Peak in der Sequenz.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei die Kapillare aus Quarz
glas besteht, dessen Außenoberfläche mit Polyimid in einer
im wesentlichen ununterbrochenen Weise mit der Ausnahme
von Unterbrechungen an jedem der Nachweispunkte beschich
tet ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei die Innenseite der Kapil
lare mit einer Substanz beschichtet ist, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus linearem Polyacrylamid, Dextran
und Methylzellulose.
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