DE4230830A1 - Druckluftbetätigte Scheibenbremse - Google Patents
Druckluftbetätigte ScheibenbremseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine druckluftbetätigte
Scheibenbremse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, die
insbesondere für Straßenfahrzeuge und vorzugsweise für
Nutzfahrzeuge vorgesehen ist.
Druckluftbetätigte bzw. pneumatische Scheibenbremsen der
gattungsgemäßen Art sind beispielsweise aus der DE-
OS 37 16 202, der DE-OS 40 32 885 sowie aus der nicht
vorveröffentlichten DE-OS 42 12 384 bekannt. Bei diesen be
kannten Scheibenbremsen wird eine Bremsscheibe von einem
axial verschiebbaren Bremssattel umfaßt, wobei auf einer
Seite des Bremssattels eine druckluftbetätigte Zuspannvor
richtung angeordnet ist, die bei Betätigung eine auf dieser
Seite der Bremsscheibe befindliche Bremsbacke gegen diese
drückt, wodurch in einer Gegenreaktion eine auf der gegen
überliegenden Seite befindliche Bremsbacke gleichfalls ge
gen die Bremsscheibe gedrückt wird. Die Zuspannvorrichtung
weist als Betätigungsorgan einen Drehhebel auf, der brems
scheibenabgewandt in einem gegenüber dem Bremssattel
abgestützten, im wesentlichen halbkreisförmigen Drehlager
gelagert ist, dessen Drehachse die Bremsscheibenachse
rechtwinklig kreuzt. Auf seiner der Bremsscheibe zugewand
ten Seite wirkt der Drehhebel mittels eines Exzenters etwa
längsmittig auf eine sich parallel zur Drehachse erstrec
kenden Traverse ein, die bezüglich der Bremsscheibe ver
schiebbar geführt ist und ihrerseits über mindestens ein
Druckstück auf die zugeordnete Bremsbacke einwirkt.
Im Falle der aus der DE-OS 37 16 202 bekannten Zuspannvor
richtung ist als Exzenter ein parallel zur Drehachse
wirkender halbzylindrischer Vorsprung am Drehhebel ausge
bildet, der exzentrisch zur Drehachse mit zur Bremsscheibe
gerichteter Druckrichtung auf eine parallel zur Radialebene
der Bremsscheibe verlaufende Druckplatte einwirkt, die mit
tels eines ebenen Lagers auf der Traverse gelagert ist.
Durch diese Anordnung wird erreicht, daß die vom Exzenter
hervorgerufenen Querkräfte von der Traverse weitgehend ab
gehalten werden, so daß diese in ihrer Führung einwandfrei
gleitet.
Bei den in den DE-OSen 40 32 885 und 42 12 384 beschriebe
nen Zuspannvorrichtungen ist als Exzenter eine Drehlage
rungsvorrichtung vorgesehen, die vorzugsweise durch einen
Bolzen gebildet wird, der in einer längsmittig verlaufen
den, halbkreisförmigen Ausnehmung der Traverse sowie in ei
ner entsprechenden, exzentrisch verlaufenden Ausnehmung des
Drehhebels angeordnet ist. Hierbei ist zwischen dem Bolzen
und dem Drehhebel und/oder zwischen dem Bolzen und der Tra
verse ein entsprechend halbkreisförmiges Drehlager vorgese
hen. Obgleich mit dieser Anordnung die Umsetzung der
Drehbewegung des Drehhebels in die für die Traverse erfor
derliche Längsbewegung nicht völlig querkraftfrei gelingt,
hat es sich in der Praxis gleichwohl erwiesen, daß die da
bei auftretende geringfügige Kippbewegung der Traverse kei
nerlei Probleme bereitet und somit vernachlässigt werden
kann. Jedoch zeichnet sich diese Ausführungsform des
Exzenters gegenüber der in der DE-OS 37 16 202 vorgeschla
genen Anordnung durch wesentlich einfacheren Aufbau und
entsprechend geringere Herstellungskosten aus.
Gewisse Probleme bereitet in der Praxis indes das zwischen
dem Exzenter und der Traverse befindliche. Lager, da dieses
lediglich sehr kleine Wirkflächen aufweist und entsprechend
hoch belastet ist. Die Wahl eines geeigneten Lagers muß da
her mit großer Sorgfalt erfolgen, da ansonsten die Zuver
lässigkeit der Bremse hierunter leidet (nähere Einzelheiten
zu dieser Problematik finden sich in der nicht vorver
öffentlichten DE-OS 42 12 384). Ein weiteres Problem bei
diesen bekannten Exzentern liegt darin, daß jede etwa
erforderliche Änderung der Betätigunsstrecke des Drehhebels
bzw. des Übersetzungsverhältnisses durch eine entsprechende
Änderung der Exzentrizität des Bolzens berücksichtigt
werden muß. D.h., der seitliche Abstand des Bolzens zur
Drehachse muß ggf. geändert werden, was eine komplizierte
Neueinstellung der jeweiligen Bearbeitungsmaschinen erfor
derlich macht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
druckluftbetätigte Scheibenbremse gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 derart weiterzubilden, daß mit einfachen
Mitteln eine hohe Zuverlässigkeit sowie eine einfache
Änderbarkeit des Übersetzungsverhältnisses erzielbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit dem im Kennzeich
nungsteil des Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Erfindungsgemäß ist demnach vorgesehen, daß als Exzenter
eine parallel zur Drehachse verlaufende Dachkante an dem
der Traverse zugewandten Bereich des Drehhebels ausgebildet
wird, die am bremsscheibenabgewandten Ende der Traverse an
liegt. Untersuchungen haben überraschend ergeben, daß ein
derartiger Exzenter eine ausreichend niedrige Reibung
aufweist, so daß der Wirkungsgrad und das Hystereseverhalten
der Zuspannvorrichtung entsprechend gut sind. Da eine
derartige Dachkante darüber hinaus konstruktiv äußerst ein
fach ist und eine hohe Stabilität aufweist, wird die
Zuverlässigkeit der Zuspannvorrichtung hierdurch in keiner
Weise beeinträchtigt, wobei zusätzlich die Herstellungskos
ten durch Einsparung eines Lagers deutlich verringert
werden.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß das Übersetzungsver
hältnis sehr einfach dadurch geändert werden kann, daß bei
spielsweise die dem Betätigungsarm der Bremse zugewandte
Seitenfläche der Dachkante entsprechend weniger oder
stärker bearbeitet wird, wobei sich hierdurch die Exzentri
zität analog ändert; diese Bearbeitung kann durch eine ver
gleichsweise einfache Einstellung des betreffenden Werk
zeugs erreicht werden, die keinerlei aufwendige Neujustage
erfordert. Somit sind auch die Kosten einer Änderung des
Übersetzungsverhältnisses vernachlässigbar.
Als besonders vorteilhaft hat es sich in der Praxis erwie
sen, wenn gemäß Anspruch 2 das bremsscheibenabgewandte Ende
der Traverse im wesentlichen als plane Fläche ausgebildet
wird und wenn die dem Betätigungsarm des Drehhebels abge
wandte Seitenfläche der Dachkante so geformt wird, daß sie
im unbetätigten (nicht zugespannten) Zustand auf der planen
Fläche der Traverse aufliegt. Hierdurch wird einerseits ei
ne preisgünstige Herstellung der Traverse erreicht und an
dererseits eine optimale Schonung der Dachkante im unbetä
tigten Zustand gewährleistet, so daß die Lebensdauer der
Drehhebelanordnung entsprechend erhöht wird.
Zur weiteren Erhöhung der Lebensdauer der erfindungsgemäßen
Drehhebelanordnung empfiehlt es sich gemäß Anspruch 3
gegebenenfalls, zumindest die beiden Seitenflächen der
Dachkante und/oder das bremsscheibenabgewandte Ende der
Traverse (gegebenenfalls nach der spanenden Bearbeitung) zu
härten. Alternativ hierzu ist es gemäß Anspruch 4 auch
denkbar, die beiden Seitenflächen der Dachkante und/oder
das bremsscheibenabgewandte Ende der Traverse mit einer Ar
mierung aus Hartmetall oder dergleichen zu versehen. Diese
Armierungen können beispielsweise durch Schweißen oder mit
tels Schrauben befestigt werden, wobei in letzterem Fall
auch ein leichter Austausch für Wartungszwecke möglich er
scheint.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Ge
genstand der übrigen Unteransprüche.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Beschreibung ei
nes Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 anhand eines Querschnitts den schematischen Auf
bau der Zuspannvorrichtung;
Fig. 2 einen Längsschnitt der in Fig. 1 gezeigten Zu
spannvorrichtung;
Fig. 3 einen Ausschnitt der in Fig. 1 gezeigten Zuspann
vorrichtung in vergrößerter Ansicht im unbetätigten Zu
stand; und
Fig. 4 die Zuspannvorrichtung der Fig. 3 im betätigten
Zustand.
Um die der Erfindung zugrundeliegende Problematik zu ver
deutlichen, sollen zunächst der prinzipielle Aufbau und die
Wirkungsweise der gattungsgemäßen Scheibenbremse und deren
Zuspannvorrichtung unter Bezugnahme auf die Fig. 1 und 2 nä
her erläutert werden. Obgleich die in diesen Figuren ge
zeigte Ausführungsform der Zuspannvorrichtung zwei Spindeln
aufweist, sei darauf hingewiesen, daß die Erfindung selbst
verständlich auch bei einer einspindeligen Zuspannvorrich
tung verwendbar ist. In diesem Fall ist die Stellspindel in
der Mitte der Traverse verstellbar verschraubt, wobei der
Drehhebel beispielsweise mit zwei Gabelarmen die Stellspin
del umgreift und mittels jeweils einer an den Gabelarmen
ausgebildeten Dachkante an den die Stellspindel umgebenden
Enden der Traverse anliegt.
Wie aus den Fig. 1 und 2 zu erkennen ist, wird eine (in
nenbelüftete) Bremsscheibe 1, die an einer nicht näher be
zeichneten Achse eines Nutzfahrzeugs befestigt ist, von ei
nem Bremssattel 2 umfaßt. Der Bremssattel 2 ist gemäß Fig.
2 mittels eines starren Führungslagers 52 sowie mittels ei
nes Ausgleichslagers 51 in axialer Verschiebbarkeit bezüg
lich der Bremsscheibe 1 am Fahrzeug gelagert. Im übrigen
sind Aufbau und Funktion des Bremssattels bekannt, so daß
sich eine nähere Erläuterung erübrigt.
Auf der in Fig. 1 rechten bzw. der in Fig. 2 unteren Seite
der Bremsscheibe 1 ist eine schematisch mit dem Bezugszei
chen 3 bezeichnete (zweispindelige) Zuspannvorrichtung an
geordnet. Im Bremssattel 2 ist ein im wesentlichen halb
kreisförmiges Drehlager 30 vorgesehen, dessen Drehachse
parallel zur Ebene der Bremsscheibe 1 verläuft und das den
entsprechend abgerundeten Bereich eines Drehhebels 4 auf
nimmt, so daß der Drehhebel 4 parallel zur Ebene der Brems
scheibe 1 verschwenkt werden kann. Zur Betätigung des Dreh
hebels 4 ist ein lediglich schematisch dargestellter Brems
zylinder 40 vorgesehen, der mit einem Kolben in eine geeig
net geformte Ausnehmung eines Betätigungsarms 4a des Dreh
hebels 4 eingreift. Wenn der Bremszylinder 40 mit Druckluft
beaufschlagt wird, wird der Betätigungsarm 4a des Drehhe
bels 4 folglich von seiner Ruheposition in die in Fig. 1 in
gestrichelter Darstellung angedeutete Position bewegt
(siehe auch Fig. 4). Es sei angemerkt, daß die Betätigung
des Drehhebels 4 selbstverständlich auch über ein Bremsge
stänge erfolgen kann, so daß der Bremszylinder 40 gegebe
nenfalls an einem anderen Ort plaziert werden kann, falls
der Einbauraum für die Scheibenbremse bzw. deren Zuspann
vorrichtung begrenzt ist.
Die dem halbschalenförmigen Drehlager 30 abgewandte Seite
des Drehhebels 4 liegt über einen Exzenter 6 in Form einer
Dachkante 6a, die durch zwei entsprechende Seitenflächen 6b
und 6c (siehe Fig. 3 und 4) an der Unterseite des Drehhebels
4 gebildet wird, an einer Traverse 7 an, die sich innerhalb
des Bremssattels 2 im wesentlichen parallel zur Drehachse
der Bremsscheibe 1 erstreckt und in dieser Ebene verschieb
bar gelagert ist. An ihrem der Bremsscheibe 1 zugewandten
Ende weist die Traverse 7 eine sacklochartige Ausnehmung
auf, die von einem in Richtung zur Bremsscheibe 1 auskra
genden, rohrartigen Ansatz umgeben ist. Dieser Ansatz der
Traverse 7 ist in einer entsprechenden Ausnehmung des
Bremssattels 2 rechtwinklig zur Ebene der Bremsscheibe 1
unter Beibehaltung eines derartigen Spiels schiebegelagert,
daß die Traverse 7 geringfügige Schwenkbewegungen in der
Zeichnungsebene ausführen kann. Innerhalb der Ausnehmung
ist eine Spiralfeder 78 angeordnet, die zwischen die Tra
verse 7 und das der Bremsscheibe 1 zugewandte Ende des
Bremssattels 2 eingespannt ist und dadurch die Traverse 7
zum Drehhebel 4 hin vorspannt.
Wie insbesondere dem Längsschnitt der Fig. 2 entnehmbar
ist, weist die Traverse 7 an beiden Seiten jeweils eine mit
einem Innengewinde versehene Bohrung auf, in der jeweils
eine Stellspindel 72 bzw. 73 justierbar verschraubt ist,
deren Außengewinde in einem entsprechend geformten Innenge
winde der Traverse 7 geführt ist. An dem der Bremsscheibe 1
zugewandten Ende jeder der Stellspindeln 72 und 73 ist ein
sich kegelförmig verbreiterndes Druckstück 70 bzw. 71
befestigt. Da sich die beiden Stellspindeln 72 und 73
infolge ihrer Anordnung in der Traverse 7 senkrecht zur
Ebene der Bremsscheibe 1 erstrecken, liegen die Druckstücke
70 und 71 mit ihren flachen Enden an der Druckplatte 80 ei
nes Bremsbelags 10 an. Druckplatte 80 und Bremsbelag 10
bilden eine austauschbare Bremsbacke, welche insbesondere
in Umfangsrichtung zur Bremsscheibe 1 über nicht gezeigte
Halterungen quer zur Bremsscheibe 1 verschiebbar geführt
ist, wobei die Halterungen entweder dem Bremssattel 2 oder
einem Bremsträger zugeordnet sein können.
Im Inneren der Stellspindel 72 ist eine Nachstelleinrich
tung 74 angeordnet, die infolge einer Axialverzahnung dreh
fest mit der Stellspindel 72 gekoppelt und in axialer Rich
tung verschiebbar ist. Die Nachstelleinrichtung 74 wird bei
jeder Betätigung des Drehhebels 4 um einen bestimmten Win
kelbetrag gedreht, wodurch ein kontinuierliches Nachstellen
der Bremse gewährleistet ist. In eine entsprechende Axial
verzahnung der gegenüberliegenden Stellspindel 73 greift
ein Zahnrad ein, das über eine Welle mit einer Synchronisa
tionseinrichtung 75 gekoppelt ist, die das innenliegende
Zahnrad und damit die Spindel 73 synchron mit der Nachstel
leinrichtung 74 dreht. Hierdurch wird erreicht, daß das
Druckstück 71 synchron mit dem Druckstück 70 nachgestellt
wird.
Bei einer einspindeligen Ausführungsform der Zuspannvor
richtung, die demzufolge lediglich eine einzige Stellspin
del und damit nur ein Druckstück aufweist, wird die Stell
spindel, wie eingangs erwähnt, beispielsweise in der Mitte
der Traverse 7 angeordnet, während der Exzenter 6 sowie die
die Druckfeder aufweisende Lagerung der Traverse 7 jeweils
in doppelter Ausführung auf beiden Seiten dieser zentralen
Stellspindel vorgesehen sind und der Drehhebel 4 eine
entsprechende Aufgabelung aufweist.
Nachfolgend wird das Arbeitsprinzip der erfindungsgemäßen
Zuspannvorrichtung kurz erläutert. Bei Druckluftbeaufschla
gung des Bremszylinders 40 wird der Betätigungsarm 4a gemäß
Fig. 1 nach links verschwenkt, wodurch der am Drehhebel 4
wirkende Exzenter 6 bzw. die Dachkante 6a um eine entspre
chend den Hebelgesetzen verringerte Strecke gleichfalls
nach links verschoben wird. Die Traverse 7 wird daher
entgegen der Vorspannkraft der Spiralfeder 78 um diese Weg
strecke zur Bremsscheibe 1 hin gedrückt. Die an der Traver
se 7 über die Stellspindeln 72 und 73 befestigten Druck
stücke 70 bzw. 71 drücken folglich unter Überwindung des
Lüftspiels (das in der Praxis ca. 0,4 mm beträgt) die
Bremsbacke (Druckplatte 80 und Bremsbelag 10) gegen die
Bremsscheibe 1. Wenn der Betätigungsarm 4a weiter nach
links verschwenkt wird, verschiebt sich der Bremssattel
aufgrund der auf die Bremsscheibe 1 ausgeübten Kraft in
Fig. 1 nach rechts, so daß schließlich auch die linke
Bremsbacke gegen die Bremsscheibe 1 gepreßt wird.
Falls ein zu großes Lüftspiel vorliegt, was beispielsweise
nach einem Belagwechsel oder bei zunehmendem Verschleiß der
Bremsbeläge der Fall ist, sorgt die Nachstelleinrichtung 74
dafür, daß sich die Stellspindeln 72 und 73 solange drehen,
bis das Lüftspiel seinen Sollwert erreicht. Auf diese Weise
ist gewährleistet, daß die Scheibenbremse bis zum vollstän
digen Abrieb der Bremsbeläge 10 funktionsfähig bleibt.
Die Fig. 3 und 4 zeigen die wesentlichen Komponenten des
Drehhebels 4, des erfindungsgemäßen Exzenters 6 sowie der
Traverse 7 in größeren Einzelheiten. Demgemäß wird der Ex
zenter 6 erfindungsgemäß aus zwei Seitenflächen 6b und 6c
gebildet, die unter einem vorgegebenen Winkel zusammen
stoßen, so daß die Dachkante 6a gebildet wird. Diese
Dachkante 6a verläuft parallel zur Drehachse (25). Das
bremsscheibenabgewandte Ende der Traverse 7 ist als eine
plane Fläche 7a ausgebildet; die dem Betätigungsarm 4a des
Drehhebels 4 abgewandte Seitenfläche 6c der Dachkante 6a
ist so geformt bzw. ihr Winkelverlauf ist so gewählt, daß
sie im unbetätigten Zustand auf der planen Fläche 7a der
Traverse 7 aufliegt. Die andere Seitenfläche 6b der Dach
kante 6a hingegen, d. h. die dem Betätigungsarm 4a zuge
wandte Seitenfläche, bildet mit der Seitenfläche 6c einen
solchen Winkel, daß bei vollem Betätigungshub (siehe Fig. 4)
gerade noch keine Auflage auf der planen Fläche 7a der Tra
verse 7 zustande kommt.
Wie in der Fig. 3 angedeutet ist, liegt die Dachkante 6a im
Bereich einer Linie L1 an der planen Fläche 7a der Traverse
7 an, die der Symmetrieachse der Traverse 7 entspricht. Die
Drehachse des Drehhebels 4 liegt demgegenüber auf einer Li
nie L2, welche gegenüber der Linie L1 um einen Abstand δ
verschoben bzw. seitlich versetzt ist. Dieser Abstand δ be
stimmt daher das Ausmaß der Exzentrizität und damit das
Übersetzungsverhältnis dieser Hebelanordnung. Aus einem
Vergleich der Fig. 3 (unbetätigter Zustand) mit der Fig. 4
(voller Betätigungshub) ist erkennbar, daß sich die Traver
se bei Druckluftbeaufschlagung der Bremse infolgedessen um
eine Strecke ε nach unten bzw. zur Bremsbacke 10 hin
bewegt.
Durch Änderung des Abstands 6 kann daher die Betätigungs
strecke ε leicht geändert werden, so daß das Übersetzungs
verhältnis bereits durch geringfügige Bearbeitung der
beiden Seitenflächen 6b und 6c der Dachkante 6a beeinflußt
werden kann. Eine derartige Bearbeitung kann durch eine
vergleichsweise einfache Einstellungsänderung des verwende
ten Werkzeugs erreicht werden, die keinerlei aufwendige
Neujustage erfordert. Somit sind die Kosten einer Änderung
des Übersetzungsverhältnisses weitgehend vernachlässigbar.
Der sich an die dem Betätigungsarm 4a zugewandte Seitenflä
che 6b der Dachkante 6a anschließende Bereich 6d des
Drehhebels 4 bildet, wie aus den Figuren unmittelbar zu er
kennen ist, eine der Traverse 7 zugewandte Ausnehmung, de
ren Größe so bemessen ist, daß bei vollem Betätigungshub
jeglicher hubbegrenzende Kontakt mit der Traverse 7 ausge
schlossen ist. Auch die oberen Bereiche der Traverse 7 wei
sen zu diesem Zweck vorzugsweise Ausnehmungen 7b auf, wie
dies in den Figuren gezeigt ist.
Ausführliche Langzeituntersuchungen haben bestätigt, daß
der gemäß der Lehre der Erfindung als Dachkante 6a auf ge
baute Exzenter 6 eine hohe Lebensdauer aufweist, die den
Anforderungen der Praxis in der Regel gerecht wird; auch
die Reibbeiwerte sind so günstig, daß ein hoher Wirkungs
grad und eine geringe Hysterese der Bremse gewährleistet
wird.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Exzenters liegt
darin, daß auch dann keine Beschädigungen auftreten, wenn
bei voller Druckluftbeaufschlagung (maximale Betätigung des
Bremspedals) gleichzeitig die Feststellbremse betätigt
wird; d. h., die erfindungsgemäße Hebelanordnung kann ohne
weiteres den doppelten bis dreifachen Nenndruck aushalten.
Dieser Belastungsfall kann indes bei den vorgegebenen
Abmessungen bei einem Rollenlager zu einem Lagerschaden
führen. Um die Dauerbelastung bei Verwendung einer Fest
stellbremse weiter zu verringern, kann ggf. in Erwägung ge
zogen werden, den Spitzenwinkel der Dachkante 6a bzw. den
Winkel der Seitenfläche 6b so zu wählen, daß bei vollem Be
tätigungshub die Seitenfläche 6b plan auf der planen Fläche
7a der Traverse 7 aufliegt. Die Dachkante 6a wird dann
nicht mehr belastet und kann somit durch diese Dauerbelas
tung nicht beschädigt oder abgenutzt werden.
Zur weiteren Verbesserung der Lebensdauer bzw. der Druckbe
lastbarkeit kann es gegebenenfalls von Vorteil sein,
zumindest die beiden Seitenflächen 6b und 6c der Dachkante
6a und/oder auch den Oberflächenbereich der planen Fläche
7a der Traverse 7 (gegebenenfalls erst nach der spanenden
Bearbeitung) zu härten. Alternativ hierzu ist es ferner
möglich, die beiden Seitenflächen 6b und 6c der Dachkante
6c und/oder die plane Fläche 7a der Traverse 7 mit einer
Armierung bzw. Plattierung aus Hartmetall oder dergleichen
zu versehen. Derartige Armierungen können beispielsweise
aufgeschweißt werden oder durch Verschraubungen befestigt
werden, wobei in letzterem Fall auch ein leichter Austausch
für Wartungszwecke möglich ist. Darüber hinaus könnte bei
einer mit dem Drehhebel 4 verschraubten Armierung daran ge
dacht werden, das gewünschte Übersetzungsverhältnis durch
geeignete Formgebung der jeweiligen Armierung einzustellen,
so daß dieses entsprechend leicht nachträglich zu ändern
wäre.
Claims (6)
1. Druckluftbetätigte Scheibenbremse mit einem eine Brems
scheibe (1) umfassenden Bremssattel (2), auf dessen einer
Seite eine Zuspannvorrichtung (3) angeordnet ist, die einen
Drehhebel (4, 4a) aufweist, der bremsscheibenabgewandt in
einem gegenüber dem Bremssattel (2) abgestützten, im we
sentlichen halbkreisförmigen Drehlager (30) um eine zur
Ebene der Bremsscheibe (1) parallel verlaufende Drehachse
(25) schwenkbar gelagert ist und bremsscheibenzugewandt
mittels eines Exzenters (6) etwa längsmittig auf eine sich
parallel zur Drehachse (25) erstreckenden Traverse (7) ein
wirkt, die bezüglich der Bremsscheibe (1) verschiebbar ge
führt ist und über mindestens ein Druckstück (70, 71) auf
eine zuspannseitig im Bremssattel (2) bezüglich der Brems
scheibe (1) verschiebbar gelagerte Bremsbacke (10) ein
wirkt, dadurch gekennzeichnet,
daß als Exzenter (6) eine parallel zur Drehachse (25)
verlaufende Dachkante (6a) an dem der Traverse (7) zuge
wandten Bereich des Drehhebels (4, 4a) ausgebildet ist, die
am bremsscheibenabgewandten Ende der Traverse (7) anliegt.
2. Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das bremsscheibenabgewandte Ende der Traverse (7) im
wesentlichen als plane Fläche (7a) ausgebildet ist, wobei
die einem Betätigungsarm (4a) des Drehhebels (4, 4a)
abgewandte Seitenfläche (6c) der Dachkante (6a) so geformt
ist, daß sie im unbetätigten Zustand auf der planen Fläche
(7a) der Traverse (7) aufliegt.
3. Scheibenbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden Seitenflächen (6b, 6c) der
Dachkante (6a) und/oder das bremsscheibenabgewandte Ende
der Traverse (7) gehärtet sind.
4. Scheibenbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden Seitenflächen (6b, 6c) der
Dachkante (6a) und/oder das bremsscheibenabgewandte Ende
der Traverse (7) mit einer Armierung aus Hartmetall oder
dergleichen versehen sind.
5. Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Traverse (7) zwei bremsbetäti
gungshubabhängig verstellbare Stellspindeln (72, 73)
verschraubt sind, wobei die Dachkante (6a) an dem zwischen
den beiden Stellspindeln (72, 73) befindlichen Ende der
Traverse (7) anliegt.
6. Scheibenbremse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Mitte der Traverse (7) eine
bremsbetätigungshubabhängig verstellbare Stellspindel
verschraubt ist, wobei der Drehhebel (4, 4a) mit zwei
Gabelarmen die Stellspindel umgreift und mittels jeweils
einer an den Gabelarmen ausgebildeten Dachkante an den die
Stellspindel umgebenden Enden der Traverse (7) anliegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924230830 DE4230830A1 (de) | 1992-09-15 | 1992-09-15 | Druckluftbetätigte Scheibenbremse |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924230830 DE4230830A1 (de) | 1992-09-15 | 1992-09-15 | Druckluftbetätigte Scheibenbremse |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4230830A1 true DE4230830A1 (de) | 1994-03-17 |
Family
ID=6467997
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924230830 Withdrawn DE4230830A1 (de) | 1992-09-15 | 1992-09-15 | Druckluftbetätigte Scheibenbremse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4230830A1 (de) |
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