DE42305C - Neuerungen an der durch Patent Nr. 40647 geschützten Blattgelenksplatte mit Gewichtshebel bei Druckminderungsventilen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 47: Maschinenelemente.

bei Druckminderungsventilen.

Zusatz-Patent zu No. 40647 vom 15. Mai 1886.

Patentlrt im Deutschen Reiche vom 3. März 1887 ab. ' Längste Dauer: 14. Mai 1901.

Das Ventil b kann auch, abweichend von der Anordnung nach dem Haupt-Patent, die dargestellte Einrichtung erhalten, bei welcher der durch den hohen Druck des zugeführten Gases geschlossene Ventilkegel durch einen anderen ersetzt ist, bei welchem diese Eigenschaft nicht zutrifft. Auch soll bei dieser Einrichtung der beim Gegenstande des Haupt-Patentes zur Anwendung kommende Gewichtshebel geeignetenfalls durch andere Belastungsmittel ersetzt werden. So wirken z. B. bei den vorliegenden Ausführungsformen Federn und Gewichte zum Theil mittelst Hebels, zum Theil auch unmittelbar durch eine gelenkig angeschlossene Führungsspindel. Hierbei kann zum Reguliren der Spannung der Belastungsfeder zweckmäfsig eine Kapsel mit sanft steigendem Schraubengange zur Anwendung kommen. Dadurch wird ohne Oeffhung des Ventils eine genaue Regulirung von aufsen auf jeden Minderdruck ermöglicht.

Fig. ι zeigt einen Längsschnitt durch das Ventil, Fig. 2 eine Oberansicht der Blattgelenksplatte nach Abnehmung des Gehäusedeckels, Fig. 3 einen Querschnitt durch Gehäuse, Platte und Gewichtshebel nach x-x (Fig. 1), Fig. 4 in gröfserem Mafsstabe einen waagrechten Schnitt nach y-y (Fig. 1) durch das Ventil und die die Mutter des Ventilkegels umfassende Gabel an der Platte. Fig. 5, 6 und 7 zeigen einen in das Gehäuse besonders eingesetzten Ventilkörper, Fig. 8 und 9 eine Ausführungsform, bei welcher Gewichte und Feder unmittelbar auf die Platte wirken. Fig. 10 zeigt eine Perspectivansicht der Mutter des Ventilkegels und der sie umfassenden Gabel.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 wird das im Gefäfs c liegende Ventil b unter Mitwirkung eines Belastungsgewichtes mittelst einer Belastungsfeder u geöffnet, deren Anspannung sich durch eine Kapsel n> reguliren läist. Die Kapsel trägt einen mittleren hohlen Gewindezapfen ν und aufsen eine Scala (Fig. 3), an welcher man den Grad der Anspannung der Feder u ablesen kann, indem bei Drehung der Kapsel ihre Eintheilung an einem am Gehäuse festsitzenden Zeiger 0 sich vorbeibewegt. Feder und Belastungsgewicht wirken'auch hier nicht unmittelbar auf die wieder mittelst Blattfeder i gelenkig befestigte Platte d, sondern mittelst Hebels, welcher auf eine Schneide der Platte drückt und am Gehäusedeckel drehbar ist. Das freie Ende des Hebels trägt eine im Hohlzapfen ν gerade geführte Stange m mit Unterlegscheibe η für die Belastungsgewichte, welche zur Einschaltung der Belastungsfeder u zwischen den Gewindezapfen ν und die Unterlegscheibe η Mittelöffnungen haben.

Durch den geminderten Druck der ausströmenden Flüssigkeit (Gas oder dergleichen)

wird das Ventil b geschlossen, wenn die Platte d dem Belastungsgewichte und dem. Druck der ,Feder ü entgegen gehoben wird. Hierbei wird nun mittelst einer an d befestigten Gabel /, welche eine auf dem Ventilkegel sitzende Mutter t lose umfafst (Fig. io), der Ventilkegel auf seinen Sitz gedrückt. Bei dieser Anordnung kann ohne Oeffnen des Ventilgehäuses ein hoher Zuleitungsdruck, beispielsweise 50 bis 60 Atmosphären, mit Sicherheit auf einen bestimmten sehr geringen Druck gemindert werden. Zur Regelung des Ventilhubes ist an Stelle der an der Platte befestigten Stellschraube e der älteren Einrichtung der Ventilkegel selbst nach Herausnahme einer Verschlufsschraube \ (Fig. 1) einstellbar, da der Ventilkegel mit Gewinde in der durch die Gabel f umfafsten Mutter t sitzt. Wenn man die Platte d mittelst der abnehmbaren Gewichte stärker belastet oder die Belastungsfeder u durch Drehen der Regulirkapsel #> stärker spannt, so gelangt Flüssigkeit durch das Ventil b in das Ausströmungsgefäfs c, bis diese Druckgrenze erreicht ist. Alsdann hebt sich mit der Platte d das Belastungsgewicht, oder die Feder u wird entsprechend 'zusammengedrückt und mittelst der Gabel f an der Platte d das Ventil b geschlossen.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ^ bis 7 besteht der Körper des Ventils b mit dem Ausströmungsgefäfs c nicht aus einem Stück; derselbe ist hier vielmehr der Erleichterung der Bearbeitung halber in Form eines cylindrischen Zapfens besonders in den Gefäfsboden eingesetzt. Im übrigen zeigt Fig. 5 die mittelst Blattfeder i gelenkig angeschlossene Platte d in gehobenem Zustande und bei geschlossenem Ventil b (Fig. 6), dagegen die Platte d in gesenktem Zustande und bei geöffnetem Ventil b. Auch hier finden sich an der Platte Schneiden zur Auflage für den Belastungshebel, mittelst dessen Feder und Gewichte auf die Platte drücken können.

Dagegen sind bei der Ausführungsform nach Fig. 8 und 9 diese Schneiden fortgefallen. Feder und Gewichte wirken hier mittelst Stange m und Unterlegscheibe η auf die Plat,te d. Auch liegen hier beide Seiten der Gabel f zwischen Anschlägen der Mutter t, während bei den vorbeschriebenen Ausführungsformen diese Gabel nur nach dem Ventil zu liegende Anschläge der Mutter t berührt.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Bei der durch das Haupt-Patent geschützten Blattgelenksplatte für Druckminderungsventile der Ersatz des durch den hohen Druck des _χ zugeführten Gases unmittelbar geschlossenen Ventils b durch ein Ventil b, welches beim Empordrücken der Blattgelenksplatte d mittelst einer an dieser Platte befestigten, den Ventilkegel lose·umfassenden Gabel f geschlossen wird, wobei der im Haupt-Patent zur Anwendung kommende Gewichtshebel auch fortfallen und die Platte unmittelbar durch Gewichte und Feder belastet werden kann (Fig. 8 und 9).

2. Bei der unter 1. gekennzeichneten Einrichtung die Verbindung des Ventilkegels mit der von der Gabel f umfafsten Anschlagmutter t zum Zwecke der Regelung des Ventilhubes.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.