DE4230304C2 - Keramikpreßteil und Werkzeug zu seiner Herstellung - Google Patents
Keramikpreßteil und Werkzeug zu seiner HerstellungInfo
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- B28B7/00—Moulds; Cores; Mandrels
- B28B7/0064—Moulds characterised by special surfaces for producing a desired surface of a moulded article, e.g. profiled or polished moulding surfaces
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Keramikpreßteil mit strukturierter Oberfläche sowie ein
Werkzeug zum Herstellen derartiger Keramikpreßteile.
Keramikpreßteile und insbesondere Porzellanpreßteile sind in der Technik weit verbreitet und
finden insbesondere Verwendung als isolierende und wärmebeständige Formteile, z. B. als
Fassungen für Glühlampen oder als Keramikteile für Sicherungen, wie z. B. Sicherungssockel oder
-fassungen sowie auch als Halterungen für elektrische Kontakte. Sie können jedoch auch für viele
andere Zwecke eingesetzt werden und als Haushalts- bzw. Geschirrgegenstände Verwendung
finden. Insbesondere befaßt sich die vorliegende Erfindung mit Keramikpreßteilen, die eine
strukturierte Oberfläche haben, wobei die hier in Rede stehende Oberflächenstruktur in erster Linie
nicht dem späteren Verwendungszweck des Keramikpreßteiles dient, sondern den Entformungs
vorgang nach dem Pressen der Keramikmasse erleichtern soll. Das üblicherweise zum
Formgeben von Keramik eingesetzte Verfahren heißt Naßpressen. Die mehr oder weniger
sandigen bzw. sandartigen Rohstoffe werden angefeuchtet mit Wasser und Öl in Stahlformen
verpreßt. Das Keramikmasse-Granulat wird im Überschuß auf das Unterteil der Form aufgegeben,
das Oberteil wird von oben auf die Form bis zum Zusammenschluß aufgesetzt und quetscht die
überschüssige Masse über die Preßkante heraus. Bei einem anderen Verfahren wird der
Überschuß der Keramikmasse vor dem Pressen abgestreift. Dabei können Ober- ebenso wie auch
das Unterteil durchaus relativ komplizierte Formen aufweisen, um z. B. die eben erwähnten
Lampenfassungen mit Durchbrüchen, Vertiefungen und einem Innengewinde zu erzeugen. Hierzu
wird das Oberteil des Werkzeuges gegebenenfalls mehrteilig ausgebildet, z. B. mit einer drehbaren
Hülse zur Erzeugung des Gewindes für die Lampe.
Die am häufigsten verwendeten Keramikmassen sind Porzellan und Steatit, wobei in der
folgenden Beschreibung der Einfachheit halber und wegen seiner breiten Verwendung von
Porzellan als dem Keramikmaterial ausgegangen wird, ohne jedoch hierdurch den Erfindungs
gegenstand zu beschränken.
Große Teile der Form und auch des Preßteiles bilden jedoch relativ glatte, gerade oder
gleichmäßig gekrümmte Oberflächen. Lampenfassungen sind beispielsweise an ihrer Außenseite
überwiegend zylindrisch geformt mit gewissen Durchbrüchen und Vertiefungen in der Zylin
dermantel- und auch der Stirnfläche, wobei jedoch glatte Flächen bzw. Zylinderflächen verbleiben.
Läßt man die Oberfläche des Preßwerkzeuges und damit auch des Porzellanpreßteiles in diesen
großflächigen Bereich glatt und unstrukturiert, so neigt die Porzellanmasse sehr stark zum
Verkleben, bildet Aufwölbungen oder Blasen und läßt sich nur sehr schlecht in der gepreßten,
noch ungebrannten Form aus dem Preßwerkzeug entnehmen.
Aus diesem Grunde sind die Oberflächen der entsprechenden Stahlformen in der Vergangenheit
mit eingeritzten bzw. eingravierten oder eingeschnittenen Rillen versehen worden, um der
Verklebungstendenz der Porzellanmasse an den glatten Stahlflächen entgegenzuwirken. Mit
derartigen Werkzeugen hergestellte Porzellanpreßteile lassen sich in der Tat leichter entformen
bzw. aus den Stahlformen herausnehmen oder -drücken als aus glattflächigen Werkzeugen. Die
so erzeugten Porzellanpreßteile weisen jedoch eine sehr rauhe Oberfläche auf. Insbesondere bei
der Weiterverarbeitung bzw. bei der Montage derartiger Porzellanpreßteile hat sich deren, indirekt
durch die Entformungsrillen der Preßwerkzeuge bedingte, rauhe Oberfläche immer wieder als
nachteilig erwiesen. Soweit die Teile mit bloßen Händen gehandhabt werden mußten, hat die
Oberflächenrauhigkeit der Porzellanpreßteile häufig zu Verletzungen oder wunden Fingern geführt.
Aus diesem Grunde wurden derartige Porzellanpreßteile nach dem Brand häufig einem Vibrations-
Schleifprozeß unterzogen, um die Oberfläche etwas zu glätten und die weitere Handhabung der
Teile damit zu erleichtern.
Gegenüber diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Keramikpreßteil und ein entsprechendes Werkzeug zu seiner Herstellung zu schaffen, welches
eine leichte Entformung ermöglicht und dennoch eine vergleichsweise glatte Oberfläche hat, die
ein Nachschleifen nicht erfordert.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Keramikpreßteils dadurch gelöst, daß es mindestens auf dem
größten Teil seiner äußeren Oberfläche Vertiefungen in Form von entformbaren Rillen aufweist.
Unter "entformbaren" Rillen werden dabei solche Rillen verstanden, die, in Entformungsrichtung
gesehen, keine oder nur geringfügige Hinterschneidungen bilden. Dabei werden Hinter
schneidungen als geringfügig angesehen, wenn die Keramik- bzw. Porzellanmasse nicht aufgrund
der Hinterschneidungen beim Entformen ihre äußere Gestalt ändert, wenn also das Preßteil nach
dem Entformen genau die Form hat, die ihm während des Pressens durch das Werkzeug
mitgegeben wurde. Mit anderen Worten: Verläuft eine Wand des Preßteils parallel zur Entfor
mungsrichtung, so darf diese Wand keine Hinterschneidungen aufweisen, d. h. die Rillen müssen
dann parallel zur Entformungsrichtung verlaufen. Ist die Wand des Preßteiles jedoch gegenüber
der Entformungsrichtung geneigt, d. h. wird das Preßteil beim Entformen sehr schnell von der
Wand abgehoben, so können die Rillen in dem Preßteil in weitgehend beliebigen Richtungen
verlaufen und sich auch überkreuzen, solange durch die korrespondierenden Vorsprünge am
Werkzeug in Entformungsrichtung keine nennenswerten Hinterschneidungen gebildet werden.
Geringfügige Hinterschneidungen können durch die Elastizität der frisch gepreßten Masse
gegebenenfalls überwunden werden.
Diese scheinbar nur minimale Strukturänderung der bekannten Teile, die im Gegensatz zu den
neuen Porzellanpreßteilen anstelle der Rillen lediglich hervorstehende Rippen aufwiesen, führt
jedoch zu einer überraschenden Änderung der Oberflächeneigenschaften. Die mit Vertiefungen
in Form paralleler Rillen anstatt mit Erhöhungen in Form paralleler Rippen versehenen
Porzellanpreßteile fühlen sich oberflächlich sehr viel glatter an und schließen Verletzungen von
Fingern oder Händen allein aufgrund einer Oberflächenrauhigkeit völlig aus. Dies ist auch deshalb
überraschend, weil beim Stand der Technik die Oberflächen in sich rauher waren und nicht etwa
die Rippenstruktur als solche die Rauhigkeit bedingte.
Es versteht sich, daß die Rillen in den Porzellanpreßteilen, ebenso wie die Rippen bei den
vorbekannten Porzellanpreßteilen nicht jeden Bereich der Oberfläche des Porzellanpreßteiles
erfassen müssen, sondern im wesentlichen auf den größeren und für die Entformung wesentlichen
und abgesehen von den zusätzlich angebrachten Rillen glatten Oberflächen vorgesehen sind.
Für Teile, deren Wände im wesentlichen parallel oder nur unter einem kleinen Winkel zur
Entformungsrichtung verlaufen, wie z. B. bei in Axialrichtung entformten zylindrischen oder
schwach konischen Bauteilen ist eine Ausführungsform der Erfindung bevorzugt, bei welcher die
Rillen zumindest im Bereich dieser Wandteile im wesentlichen parallel zur Entformungsrichtung
verlaufen.
Für den Abstand der Rillen läßt sich im Hinblick auf die Entformbarkeit ein sinnvoller Bereich von
etwa 0,5 bis 5 mm angeben, vorzugsweise liegt dieser Abstand im Bereich von 1 bis 2 mm.
Die Rillen können stückweise, d. h. über einen kleinen Teil ihrer Länge, aus optischen Gründen,
aber auch aus Gründen der Entformbarkeit nicht parallel verlaufen, z. B. im Bereich zueinander
abgewinkelter oder zueinander versetzter Oberflächen des Preßteiles, die zur Entformungsrichtung
geneigt sind.
Die Tiefe der Rillen sollte kleiner als ihr Abstand und vorzugsweise auch kleiner als 0,5 mm sein.
Bei tieferen Rillen könnte der Entformungsvorgang negativ beeinflußt werden.
Der Rillenquerschnitt ist weitgehend beliebig, er kann beispielsweise rechteckig oder U-förmig
sein.
Bevorzugt ist jedoch für die Rillen ein V-förmiger Querschnitt, wobei wiederum ein Winkel
zwischen den beiden V-Schenkeln von etwa 90° besonders bevorzugt wird.
Eine derartige Gestaltung hat sich für die Entformbarkeit als besonders günstig erwiesen. Dabei
beträgt die bevorzugte Tiefe der Rillen etwa 0,3 mm, was im Falle der bevorzugten V-förmigen
Rillen zu einer Rillenbreite an der Oberfläche des Teiles von knapp 0,5 mm führt (√2 × 0,3 mm).
Die Rillung ist vorzugsweise überall dort auf den Porzellanpreßteilen vorgesehen, wo die
Oberfläche ansonsten eine im Vergleich zur Rillung glatte Struktur hat. Die im Hinblick auf den
späteren Gebrauch und die Nutzung des Teiles ohnehin stärker und feiner strukturierten Bereiche
lassen sich auch ohne die Rillung und auch ohne Rippen leichter entformen, unter Umständen
verbietet die Funktion des Teiles in bestimmten Bereichen sogar eine Rillung.
Die vorliegende Erfindung hat sich vor allen Dingen als besonders nützlich erwiesen für
Lampenfassungen der Typen E14, E27 und E40 sowie für Sicherungssockel der Typen D01, D02,
EZ25 und EZ63.
In Analogie zu den Porzellanpreßteilen betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Werkzeug zum
Herstellen von Porzellanpreßteilen, welches die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe dadurch
löst, daß es auf dem größten Teil seiner mit der Porzellanmasse in Berührung tretenden, im
wesentlichen glatten Oberfläche von den Oberflächen vorspringende, im wesentlichen parallel und
in Entformungsrichtung verlaufende Rippen aufweist. Die Geometrie dieser Rippen entspricht
dabei selbstverständlich der Geometrie der in der Oberfläche des Porzellanpreßteiles zu
erzeugenden Rillen, so daß die bevorzugten Maße, Formen und der Verlauf der Rillen genau den
komplementären Maßen der Rippen am Preßwerkzeug entsprechen. Die Rippen im Werkzeug
haben also vorzugsweise einen Abstand im Bereich von 0,5 bis 5 mm, die Höhe der Rippen ist
kleiner als ihr Abstand und vorzugsweise auch kleiner als 0,5 mm, z. B. 0,3 mm und bis herab zu
0,1 mm und im Querschnitt sind die Rippen rechteckig, U-förmig und bevorzugt, V- bzw.
dachförmig mit einem eingeschlossenen Winkel von etwa 90°.
Die mit einem solchen Werkzeug hergestellten Porzellanpreßteile haben eine im wesentlichen
glatte aber dennoch griffige Oberfläche, wobei Verletzungen aufgrund der Oberflächenrauhigkeit
der Teile praktisch ausgeschlossen sind, so daß eine Nachbehandlung in Form von Nachschleifen
oder dergleichen nicht mehr erforderlich ist.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele mit ihren Merkmalen und Anwendungsmöglichkeiten werden nun
anhand der Figuren beschrieben, von denen
Fig. 1 einen Ausschnitt aus der Oberfläche eines Preßwerkzeuges im Querschnitt zeigt,
Fig. 2 einen Ausschnitt aus der Wand eines entsprechenden Porzellanformteiles zeigt.
Fig. 3 einen Querschnitt durch ein zylindrisches Porzellanpreßteil zeigt, in welchem die
Rillung nur abschnittsweise dargestellt ist,
Fig. 4 schematisch eine Lampenfassung in einer Seitenansicht mit einigen, sich im
wesentlichen in Axialrichtung der Fassung erstreckenden Rillen zeigt und
Fig. 5 eine einzelne Rille im Querschnitt darstellt.
In Fig. 1 erkennt man die Wand eines Preßwerkzeuges 10 von dessen Oberfläche 11 Rippen
12 nach außen hervorstehen. Der Schnitt durch das Werkzeug liegt senkrecht zur Entformungs
richtung, so daß die dargestellten Rippen senkrecht zur Zeichenebene verlaufen. Der dargestellte
Wandabschnitt des Preßwerkzeuges kann beispielsweise eine Wand eines rechteckigen
Hohlraumes, gegebenenfalls mit weiteren funktionellen Aussparungen und Vorsprüngen sein. Eine
Porzellanmasse wird in diesen Hohlraum gefüllt und ein passendes Formoberteil, welches
gegebenenfalls weitere Vorsprünge und Aussparungen zur Formgebung aufweist, wird von oben
auf das Werkzeug 10 aufgesetzt, wobei die Porzellanmasse in die Vertiefungen des Werkzeuges
10 eingepreßt wird und gegebenenfalls überschüssige Masse zwischen den beiden Formteilen
herausquillt. Nach dem Preßvorgang wird die gepreßte Porzellanmasse entsprechend den
Darstellungen der Fig. 1 und 2 senkrecht zur Zeichenebene aus der Form bzw. dem
Werkzeug 10 herausgezogen oder gestoßen.
Die durch die Rippen 12 hervorgerufene Oberflächenstruktur der Oberfläche 1 des Porzellanpreß
teiles 3 mit den Rillen 2 erleichtert das Entformen und fühlt sich nach dem anschließenden Brand
des Porzellanpreßteiles relativ glatt an. Die in Fig. 1 dargestellte Werkzeugoberfläche könnte
man sich in analoger Weise auch als Oberfläche eines Porzellanpreßteils nach dem Stand der
Technik vorstellen, das nach dem Brand eine erhebliche Rauhigkeit mit scharfen Graten aufwies,
so daß vor der Handhabung derartiger Porzellanteile mit bloßen Fingern ein Schleifvorgang
empfehlenswert und gegebenenfalls auch notwendig war. Es ist jedoch zu betonen, daß diese
Oberflächenrauhigkeit nicht mit der hier dargestellten V-Form der Oberflächenrippen zusammen
hing, die bei Porzellanteilen nach dem Stand der Technik vorhanden waren. Vielmehr war diese
Oberflächenrauhigkeit auch dann vorhanden, wenn die hervorstehenden Rippen beispielsweise
einen halbkreisförmigen oder U-förmigen Querschnitt hatten. Die Oberflächenrauhigkeit entstand
also auf der Oberfläche der Rippen und auch auf den dazwischenliegenden Flächenbereichen,
so daß ein Zusammenhang mit der Rippenstruktur nicht erkennbar war. Durch die Umkehrung der
Struktur gemäß der vorliegenden Erfindung, ist jedoch dieses Phänomen überraschenderweise
völlig beseitigt worden. Die Porzellanteile, welche mit Rillen auf ihren ansonsten glatten
Oberflächen versehen sind, weisen keinerlei Grate oder sonstige unerwünschte Oberflächenrau
higkeit auf.
In Fig. 3 ist ein zylindrischer Querschnitt eines Porzellanpreßteiles dargestellt, welches ebenfalls
senkrecht zur Zeichenebene entformt wird. Dabei sind die Rillen der Einfachheit halber nur entlang
eines Teiles der inneren und äußeren Umfangsfläche des zylindrischen Preßteiles dargestellt. Die
untere Werkzeugform für ein solches Teil ist beispielsweise ein einfacher Hohlzylinder, der an
seiner Innenfläche parallel zur Achse verlaufende Rippen aufweist, während die von oben
herabsenkbare Form ein zylindrischer Stopfen mit kleinerem Durchmesser ist, an dessen
Außenseite ebenfalls hervorstehende Rippen achsparallel verlaufen.
In Fig. 4 ist eine Lampenfassung vom Typ E27 in einer Seitenansicht dargestellt. Eine derartige
Fassung besteht grob gesagt aus zwei im wesentlichen zylindrischen oder leicht konischen
Abschnitten unterschiedlichen Durchmessers mit einem konischen Übergangsbereich. Auch hier
sind die Rillen wieder nur auf einem kleinen Teil der Oberfläche dargestellt, sind jedoch in
gleichmäßigen Abständen um den gesamten Umfang dieser Fassung verteilt, soweit nicht andere
Strukturen, d. h. Vertiefungen oder Vorsprünge, vorgesehen sind. Man erkennt im unteren Bereich
vier parallel verlaufende Rillen 2, die in der Praxis einen Mittenabstand von etwa 1,5 mm haben.
Ein Querschnitt derartiger Rillen ist in Fig. 5 dargestellt. Die Tiefe der Rillen beträgt etwa 0,3 mm,
ihre Breite am Rand der äußeren Oberfläche dementsprechend knapp 0,5 mm, so daß der
lichte Abstand zwischen den Rillen etwas mehr als 1 mm beträgt. In dem konischen Übergangs
bereich der beiden zylindrischen Abschnitte der Lampenfassung werden jeweils zwei Rillen etwas
schräg verlaufend zusammengeführt und münden gemeinsam in eine Rille im oberen zylindrischen
Abschnitt, wobei jedoch nicht die beiden nächst benachbarten Rillen zusammengeführt werden,
sondern, beginnend mit einer Zählung an einem bestimmten Punkt nur die erste und vierte, die
dritte und sechste, die fünfte und achte Rille, etc. Dies führt zu der in Fig. 4 angedeuteten
Struktur mit sich überkreuzenden Rillen 2 im konischen Übergangsbereich und einer um den
Faktor 2 reduzierten Rillenzahl am oberen zylindrischen Abschnitt mit größerem Durchmesser.
Diese spezielle Gestaltung hat zum einen optisch-ästhetische Gründe, zum anderen ist es jedoch
in dem konischen Übergangsbereich nicht erforderlich, daß die Rillen parallel zur Entformungs
richtung verlaufen, da beim Entformen die Porzellanmasse in diesem Bereich direkt von der Form
abgehoben wird und nicht entlang der Oberfläche der Form gleitet, wie in den beiden zylindrischen
Abschnitten. Durch die sich überkreuzenden Rillen verhindert man in diesen Bereichen ein
stückweises Kleben oder Abbröckeln der Porzellanmasse.
Als weiterer überraschender Vorteil der neuen Gestaltung der Porzellanpreßteile hat sich
herausgestellt, daß die so hergestellten Porzellanpreßteile beim Brand weniger zur Rißbildung
neigen. Offenbar haben die bisherigen vorstehenden Rippen beim Entformen zu kleinen, nicht
sichtbaren lokalen Spannungen geführt, welche die Rißbildung begünstigt haben.
Mit der vorliegenden Erfindung ist es also nicht nur gelungen, Porzellanpreßteile einfacher und
mit einer besseren Oberflächenbeschaffenheit ohne einen zusätzlichen Nachschleifvorgang
herzustellen, sondern es wird gleichzeitig auch noch die Ausschußrate verringert. Reklamationen
wegen einer schlechten Handhabbarkeit und Oberflächenrauhigkeit bleiben bei den so
hergestellten Porzellanpreßteilen aus.
Claims (20)
1. Keramikpreßteil mit strukturierter Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß es
mindestens auf dem größten Teil seiner äußeren, im wesentlichen glatten Oberfläche (1)
Vertiefungen in Form von entformbaren Rillen (2) aufweist.
2. Keramikpreßteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillen überwiegend
parallel verlaufen.
3. Keramikpreßteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rillen (2) über den
größten Teil ihrer Länge einen Abstand von etwa 0,5 bis 5 mm haben.
4. Keramikpreßteil nach einem der Ansprüche 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tiefe der Rillen (2) kleiner als ihr mittlerer Abstand, vorzugsweise kleiner als 0,5 mm ist.
5. Keramikpreßteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rillen (2) im Querschnitt rechteckig oder U-förmig sind.
6. Keramikpreßteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rillen (2) im Querschnitt im wesentlichen V-förmig sind.
7. Keramikpreßteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflanken der
Rillen (2) einen Winkel von etwa 90° einschließen.
8. Keramikpreßteil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Tiefe der Rillen etwa 0,3 mm beträgt.
9. Keramikpreßteil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rillen (2) im wesentlichen in Entformungsrichtung des Preßteiles verlaufen.
10. Keramikpreßteil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberfläche des Preßteiles im gerillten Bereich einen abgesehen von der Rillenstruktur glatten
Verlauf aufweist.
11. Keramikpreßteil nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rillen (2) geneigt zueinander verlaufen.
12. Keramikpreßteil nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
es aus Porzellan oder Steatit besteht.
13. Werkzeug zum Herstellen von Porzellanpreßteilen mit strukturierter Oberfläche,
dadurch gekennzeichnet, daß es auf dem größten Teil seiner mit der Porzellanmasse in
Berührung tretenden, im wesentlichen glatten Oberfläche von dieser Oberfläche vorspringende,
und in Entformungsrichtung des Werkzeuges nicht oder nur geringfügig hinterschnittene Rippen
(2') aufweist.
14. Werkzeug nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (2')
überwiegend parallel und in Entformungsrichtung des Werkzeuges verlaufen.
15. Werkzeug nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen über den
größten Teil ihrer Länge einen Abstand von 0,5 bis 5 mm haben.
16. Werkzeug nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Höhe der Rippen kleiner als ihr mittlerer Abstand und vorzugsweise kleiner als 5 mm ist.
17. Werkzeug nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rippen im Querschnitt rechteckig oder U-förmig sind.
18. Werkzeug nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rippen im Querschnitt V- bzw. dachförmig sind.
19. Werkzeug nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenflächen der
Rippen einen Winkel von etwa 90° miteinander einschließen.
20. Werkzeug nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Höhe der Rippen etwa 0,3 mm beträgt.
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