DE4229972C2

DE4229972C2 - Verfahren zum Auftauen von Lebensmitteln

Info

Publication number: DE4229972C2
Application number: DE19924229972
Authority: DE
Inventors: Ulrich Martin
Original assignee: Miele und Cie KG
Current assignee: Miele und Cie KG
Priority date: 1992-09-08
Filing date: 1992-09-08
Publication date: 2002-07-18
Anticipated expiration: 2012-09-09
Also published as: DE4229972A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auftauen von Lebensmitteln in einem Mikrowellenherd mit einem Garraum zu Aufnahme von Speisen, mit einem Magnetron zur Erzeugung von Mikrowellenenergie, mit einer Steuerschaltung zur Beeinflussung der Stärke und der Dauer der vom Magnetron abgegebenen Mikrowellenenergie und mit einem Bedienfeld mit Bedienelementen, beispielsweise zur Anwahl eines Auftauprogramms.

Es ist allgemein bekannt, Mikrowellenherde mit Auftauprogrammen auszustatten. Dazu sind u. a. auch diverse Verfahren und Vorrichtungen bekannt, welche zu hohe Oberflächentempera turen am Auftaugut während des gesamten Auftauvorganges vermeiden sollen.

Die DE 38 30 431 C1 offenbart bei reduzierter oder vollständig abgeschalteter Durchlüftung des Garraums Impulsfolgen bei geringer Mikrowellenleistung. Die DE 38 18 491 A1 zeigt eine ka pazitive Auftauvorrichtung mit einer einstellbaren und formschlüssig dem Auftaugut anpassba ren Elektrode, welche mit einer mit dem HF-Generator verbundenen Steuereinheit gekoppelt ist. Diese erkennt die maximal an das Auftaugut abgegebene Energiemenge und beendet au tomatisch den Auftauvorgang. In der EP 0 327 262 A1 wird das Auftaugut mit beliebig pulsartig eingestellter Mikrowellenenergie beaufschlagt. Der Nachteil aller diese Veröffentlichungen be steht jedoch darin, dass sie keine dem Auftaugut angepasste optimale Leistungsansteuerung aufweisen.

Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, ein Verfahren zum Auftauen von Nahrungsmitteln zu schaffen, bei dem die vorbeschriebenen Nachteile vermieden werden und eine für das Nahrungsmittel optimale Leistungsansteuerung erzielt wird.

Erfindungsgemäß wird dieses Problem mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen und Ausgestaltungen ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.

Die mit der erfindungsgemäßen Ausbildung erreichbaren Vorteile bestehen darin, daß eine aus physikalischer Sicht optimale Menge an Mikrowellenabstrahlung auf das gefrorene Nahrungsmittel erfolgt, wobei die Oberflächentemperatur jeweils auf dem für das Lebensmittel günstigsten Wert gehalten wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachstehend näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1: Eine Blockschaltbilddarstellung der Steuervorrichtung;

Fig. 2a, b: den zeitlichen Verlauf der durchschnittlichen Mikrowellenleistung in einem erfindungsgemäßen Auftauprogramm.

Das in Fig. 1 dargestellte Bedienfeld (1) eines Mikrowellenherdes besitzt Programmtasten (2) zur Auswahl einer Erwärmungsart wie Garen, Erhitzen oder Auftauen. Darunter befinden sich Speisenart-Tasten (3), mit welchen die Art des Garguts eingegeben wird. Mit einer Plus-Minus-Taste (4) wird der gewählten Gargutart ein Gewicht zugeordnet, welches in einem Anzeigefeld (5) dargestellt wird. Unter der Plus-Minus-Taste befindet sich ein Funktionstastenblock (6) zum Korrigieren und Speichern vom Eingaben und zum Abruf einer Tageszeit-Anzeige. In einem Starttastenblock (7) befindet sich eine Türöffnungstaste und zwei Starttasten (9a, b) zum Einschalten des gewählten Programms mit oder ohne Drehtellerbetrieb.

Die mittels der Tasten eingegebenen Befehle werden von der Mikroprozessorsteuerung (10) des Mikrowellenherdes registriert und in Steuersignale für das Magnetron (11) umgewandelt. Dabei erfolgt die Variation der durchschnittlichen Mikrowellenleistung (P) in bekannter Weise durch Taktung der Maximalleistung und Änderung des Ein-/Ausschaltverhältnisses. Durch gegenüber der gesamten Auftauzeit kleine Taktzeiten kommt es innerhalb einer konstanten Leistungsstufe zu einer quasistetigen Abstrahlung der Mikrowellenenergie. Bei Anwahl der Programmart Auftauen erfolgt während des Programmablaufs erfindungsgemäß eine Variation der abgestrahlten Mikrowellenenergie über der Zeit.

In den Fig. 2a und b sind zwei zeitliche Verläufe der durchschnittlichen Mikrowellenleistung in Auftauprogrammen dargestellt.

Fig. 2a zeigt ein dreistufiges Auftauprogramm, wobei die drei Stufen jeweils einem Zeitabschnitt T₁, T₂ und T₃ zugeordnet sind. Während der ersten Stufe wird eine konstante Leistung P₁, während der dritten Stufe eine konstante Leistung P₂ abgestrahlt, wobei die Leistung P₁ größer als P₂ ist. In der mittleren Stufe entspricht der zeitliche Verlauf der abgegebenen Mikrowellenenergie einer Exponentialfunktion mit der Abfallgeschwindigkeit τ im Zeitpunkt T₁. Die Parameter T₁, T₂, T₃, und τ sind von der vom Benutzer einzugebenden Art und vom Gewicht des Garguts abhängig und werden aus einem Speicher der Mikroprozessorsteuerung (10) abgerufen. Die Leistungsstufen P₁ und P₂ sind vorteilhafterweise festgelegt, können aber auch von Art und Gewicht des Garguts abhängig sein. In einer weiteren, in den Zeichnungen nicht dargestellten Ausführungsform erfolgt die Bestimmung der Gargutart in ebenfalls bekannter Weise durch Sensoren.

Fig. 2b zeigt ebenfalls ein dreistufiges Programm, bei welchem der zeitliche Verlauf der abgegebenen Mikrowellenenergie in der zweiten Stufe einer Rampenfunktion entspricht. Dabei wird die Form, d. h. Steigung und Dauer der Rampe durch die Parameter P₁, P₂ und T₂ bestimmt.

Claims

1. Verfahren zum Auftauen von Lebensmitteln in einem Mikrowellenherd mit einem Garraum zur Aufnahme von Speisen, mit einem Magnetron zur Erzeugung von Mikrowellenenergie, mit einer Steuerschaltung zur Beeinflussung der Stärke und der Dauer der vom Magnetron abgegebenen Mikrowellenenergie und mit einem Bedienfeld mit Bedienelementen, bei spielsweise zur Anwahl eines Auftauprogramms, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerschaltung die Mikrowellenenergie über die gesamte Abstrahlungsdauer qua sistetig von einem hohen Wert zu Anfang des Auftauvorgangs auf einen niedrigen Wert zum Ende des Auftauvorgangs senkt, wobei der zeitliche Verlauf des Mittelwertes der abgegebe nen Mikrowellenenergie einer Exponentialfunktion oder einer Rampenfunktion entspricht.

2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerschaltung die Stärke und/oder die Dauer der abgestrahlten Mikrowellenener gie anhand vom Benutzer einzugebender oder mit Hilfe von Sensoren gemessener Daten bezüglich Gargutart und/oder Gargutgewicht beeinflusst.