DE4228951C1 - Luftlanze - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Luftlanze mit einem Strahlrohr und einem axial
mit dem Strahlrohr verbundenen rohrförmigen Gehäuse, das einen Handgriff,
einen Druckluftanschluß und ein durch einen Auslösehebel betätigbares Ven
til zur Steuerung der Druckluftzufuhr zu dem Strahlrohr aufweist.
Derartige Luftlanzen werden beispielsweise im Kabelbau dazu eingesetzt,
beim Ausheben von Schächten die im Boden verlegten Kabel freizulegen.
Durch die aus dem freien Ende des Strahlrohres austretende Druckluft wird
das die Kabel umgebende Erdreich gelockert und fortgeblasen, so daß die
Aushubarbeiten ohne Beschädigung der Kabel vorgenommen werden können.
Aus der Praxis ist eine Luftlanze bekannt, bei der das Ventil, der Handgriff
mit dem Auslösehebel und der Druckluftanschluß axial hintereinanderliegend
in dem Gehäuse angeordnet sind. Das Ventil dieser bekannten Luftlanze ist
mit einer Moduliereinrichtung kombiniert, die bei betätigtem Auslösehebel
die Druckluftzufuhr zu dem Strahlrohr periodisch freigibt und unterbricht, so
daß ein impulsförmig modulierter Druckluftstrahl erzeugt wird. Somit kann
sich während der Impulspausen der von einem Kompressor erzeugte Luft
druck regenerieren, so daß während der einzelnen Impulse jeweils ein maxi
maler Luftdruck zur Verfügung steht. Auf diese Weise wird bei gegebener Kompres
sorleistung eine höhere Spitzengeschwindigkeit der austretenden Druckluft
und somit eine bessere Auflockerung des Bodens und ein leichteres Eindrin
gen der Lanze in den Boden erreicht. Die Moduliereinrichtung weist einen fe
derbelasteten Kolben auf, der durch die Druckluft hin- und hergehend ange
trieben wird und das Öffnen und Schließen der Druckluftzufuhr steuert.
Andererseits sind Luftlanzen bekannt, bei denen der Handgriff und der
Druckluftanschluß nach Art eines Pistolengriffes seitlich an dem rohrförmi
gen Gehäuse angesetzt sind. Diese Luftlanzen sind jedoch nicht mit einer Mo
duliereinrichtung ausgestattet.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Luftlanze der eingangs genannten Art zu
schaffen, die sich aufgrund ihrer Bauweise an eine größere Vielfalt unter
schiedlicher Einsatzbedingungen und Einsatzmöglichkeiten anpassen läßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den in den unabhängigen Ansprü
chen angegebenen Merkmalen gelöst.
Bei der Lösung nach Anspruch 1 sind der Handgriff und das durch den Auslö
sehebel betätigte Ventil getrennt von der Moduliereinrichtung seitlich an
dem rohrförmigen Gehäuse angeordnet, und am hinteren Gehäuseende ist ei
ne Stellschraube vorgesehen, die axial in das Innere des Gehäuses eintritt
und es gestattet, die Vorspannung der Kolbenfeder der Moduliereinrichtung
zu variieren. Wenn sehr feste Bodenschichten aufgelockert werden müssen,
kann somit durch eine höhere Vorspannung erreicht werden, daß der Kolben
der Moduliereinrichtung erst bei einem größeren anstehenden Druck öffnet,
so daß an der Austrittsdüse der Luftlanze größere Spitzendrücke und Luftge
schwindigkeiten erreicht werden. Andererseits kann bei Arbeiten in locke
ren Böden oder in Sand oder auch beim Freilegen von besonders empfindli
chen Kabeln die Vorspannung verringert werden, so daß die Luft in längeren
und dafür schwächeren Impulsen abgegeben und eine Beschädigung der Ka
bel oder ein übermäßiges Aufwirbeln von Sand und Staub vermieden wird.
Im Bereich des Garten- und Landschaftsbaus besteht häufig das Bedürfnis, flüs
sige Düngemittel oder Pflanzenschutzmittel im Wurzelbereichh der zu behan
delnden Pflanzen unter hohem Druck in das Erdreich einzupressen. Hierzu
muß zunächst eine vertikale Bohrung bis in den Wurzelbereich der Pflanzen,
also etwa bis zu einer Tiefe von 50 bis 80 cm vorgetrieben werden, und an
schließend wird die Flüssigkeit mit einem Druck in der Größenordnung von
2 MPa in den Boden eingepreßt.
Mit einer Luftlanze der eingangs beschriebenen Art ließe sich im Prinzip pro
blemlos eine genügend tiefe Bohrung in das Erdreich vortreiben. Da die Luft
lanzen jedoch nur für Druckluft mit einem Druck in der Größenordnung von
etwa 0,7 MPa ausgelegt sind, kann die Druckflüssigkeit nicht unmittelbar
über die Luftlanze zugeführt werden. Würde man jedoch die Luftlanze aus dem
Boden herausziehen, um eine andere Sonde in das Bohrloch einzuführen, so
bestünde die Gefahr, daß die schmalen Bohrlochwände einfallen.
Die erfindungsgemäße Luftlanze bietet nun die vorteilhafte Möglichkeit, mit
Hilfe der Stellschraube die Verbindung zwischen dem Druckluftsystem und
dem Strahlrohr vollständig zu blockieren, so daß über einen seitlichen An
schluß des Strahlrohres die Druckflüssigkeit mit hohem Druck in das Strahl
rohr eingeleitet werden kann, ohne daß die Flüssigkeit in das Druckluftsy
stem gelangt. Somit kann das Strahlrohr zunächst unter Druckluftzufuhr bis
zu der gewünschten Tiefe in den Boden eingetrieben werden, wobei der Ein
dringwiderstand durch die Druckluft vermindert wird, und anschließend
wird das Strahlrohr mit Hilfe der Stellschraube von der Druckluftquelle abge
koppelt, und die Druckflüssigkeit wird über den seitlichen Strahlrohran
schluß in das im Boden verbleibende Strahlrohr eingeleitet und über die Öff
nung am unteren Ende des Strahlrohres ausgepreßt.
Bei der Lösung nach Anspruch 5 ist für den gleichen Anwendungsfall eine
Luftlanze vorgesehen, deren Strahlrohr ein mit der Druckluftquelle verbind
bares Innenrohr und ein mit dem seitlichen Anschluß für flüssiges Düngemit
tel oder dergleichen versehenes Außenrohr aufweist. Bei dieser Lösung kann
somit nach dem Eintreiben des Strahlrohres in dem Boden die Druckflüssig
keit über den Zwischenraum zwischen dem Innenrohr und dem Außenrohr
zugeführt werden, während das mit der Druckluftquelle verbundene Innen
rohr nicht unmittelbar dem hohen Flüssigkeitsdruck ausgesetzt ist. Auf ein
Abkoppeln des Innenrohres von dem Druckluftsystem kann dabei in vielen
Fällen verzichtet werden. Es kann somit in schnellem Wechsel oder auch
gleichzeitig mit Druckluft und Druckflüssigkeit gearbeitet werden, wodurch
die Verteilung der Flüssigkeit im Boden verbessert wird. Lediglich in beson
ders schweren oder hochverfestigten Böden könnte die Gefahr bestehen, daß
die am unteren Ende aus dem Außenrohr austretende Flüssigkeit sich nicht
schnell genug im Boden verteilen kann und im Innenrohr aufsteigt. In diesen
Sonderfällen läßt sich wiederum mit Hilfe der Stellschraube verhindern, daß
die Flüssigkeit in das Druckluftsystem gelangt.
In Anspruch 6 wird eine alternative Lösung vorgeschlagen, bei der in dem
Gehäuse der Luftlanze ein mit dem Strahlrohr verbundener Kanal vorgesehen
ist, der bis zum rückwärtigen Gehäuseende durchgeht und dort durch einen
Stopfen verschließbar und/oder an ein Zusatzaggregat anschließbar ist. Bei
dieser Ausführungsform können somit Druckwasser oder flüssiges Düngemit
tel über den Kanal vom rückwärtigen Gehäuseende her zugeführt werden.
Bevorzugt wird der Kanal durch ein axial durch das Innere des Gehäuses ver
laufendes Rohr gebildet, das über radiale Öffnungen mit dem Ausgang des
Druckluftventils in Verbindung steht. Sofern eine Moduliereinrichtung vor
handen ist, weist diese vorzugsweise einen das Rohr umgebenden Ringkolben
auf, der mit einer Ventilhülse verbunden ist, die die radialen Öffnungen des
Rohres je nach Kolbenstellung verschließt oder freigibt. Auch wenn über
das innere Rohr ein Druckmedium unter hohem Druck zugeführt wird, ver
bleibt der Kolben bei geschlossenem Druckluftventil stets in der Schließstel
lung, da das Druckmedium nicht in Öffnungsrichtung des Kolbens, sondern
lediglich in Radialrichtung auf die Hülse wirkt.
Bei dieser Ausführungsform besteht auch die Möglichkeit, über den inneren
Kanal Feststoffe wie beispielsweise Düngemitteltabletten einzugeben, oder
das durch die Luftlanze geschaffene Loch im Boden beim Herausziehen des
Strahlrohres mit Lavakies oder dergleichen zu verfüllen, so daß eine Möglich
keit für eine spätere intensive Bewässerung oder Düngung mit Flüssigdünger
geschaffen wird. Außerdem besteht die Möglichkeit, durch den inneren Kanal
ein an einen Sandbehälter angeschlossenes Sandstrahlrohr in das Strahlrohr
der Luftlanze einzuführen, so daß die Luftlanze als Sandstrahleinrichtung be
trieben werden kann.
Im Kabelbau besteht häufig das Bedürfnis, ein Kabel in eine bereits vorhande
ne Rohrleitung einzuziehen. Hierzu ist es grundsätzlich bekannt, einen Kol
ben am freien Ende des Kabels zu befestigen und den Kolben dann mit
Druckluft in der Rohrleitung vorzutreiben, so daß er das Kabel nachzieht. Für
die Drucklufteinspeisung in die Rohrleitung werden bisher verhältnismäßig
teure Einblasvorrichtungen verwendet, die sich druckdicht an die Rohrlei
tung anschließen lassen und mit einer druckdichten Durchführung für das
Kabel versehen sind. Die erfindungsgemäße Luftlanze läßt sich auf einfache
Weise in eine solche Einblasvorrichtung umrüsten, indem das Strahlrohr vom
Gehäuse gelöst und durch ein geeignetes Anschlußstück für die Rohrleitung
ersetzt wird und indem am hinteren Gehäuse anstelle des Abschluß
stopfens die Kabeldurchführung eingesetzt wird. Auf diese Weise wird durch
die Erfindung ein Kombigerät geschaffen, das im Kabelbaubetrieb einerseits
wie eine herkömmliche Luftlanze zum Freilegen von Kabeln benutzt werden
kann und das andererseits auch zum Einblasen von Kabeln in Rohrleitungen
eingesetzt werden kann.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer Luftlanze;
Fig. 2 einen Schnitt durch das Gehäuse der Luftlanze gemäß Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt durch ein Strahlrohr einer Luftlanze gemäß
einem anderen Ausführungsbeispiel;
Fig. 4 einen Schnitt durch das untere Ende eines Strahlrohrs in einer
modifizierten Ausführungsform;
Fig. 5 eine Luftlanze gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
Fig. 6 eine Luftlanze mit Sandstrahleinrichtung;
Fig. 7 einen Schnitt durch das Gehäuse der Luftlanze gemäß Fig. 5
und 6;
Fig. 8 eine Skizze zur Erläuterung der Verwendung der Luftlanze ge
mäß Fig. 5 bis 7 als Kabeleinblasvorrichtung;
Fig. 9 einen Schnitt durch das Strahlrohr einer Luftlanze mit einem
Rohradapter für die Entleerung von mit einer Rammvorrichtung
im Erdreich vorgetriebenen Stahlrohren;
Fig. 10 den Querschnitt einer in der Stahlrohrwand ausgebildeten Öff
nung für den Rohradapter; und
Fig. 11 einen Schnitt durch ein Strahlrohr gemäß einem anderen Aus
führungsbeispiel.
Die in Fig. 1 gezeigte Luftlanze 10 weist ein Strahlrohr 12 auf, dessen obe
res Ende durch eine Verschraubung 14 lösbar mit einem koaxial zu dem
Strahlrohr ausgerichteten rohrförmigen Gehäuse 16 verbunden ist. Am obe
ren, in Strahlrichtung rückwärtigen Ende des Gehäuses 16 ist seitlich ein
Ventilblock 18 angesetzt, an dem ein Handgriff 20 und ein Griffbügel 22 befe
stigt sind. Am freien Ende des rohrförmigen Handgriffs 20 befindet sich ein
Anschluß 24 für eine Druckluftleitung 26, die mit dem Druckkessel eines
nicht gezeigten Kompressors verbunden ist. An dem Griffbügel 22 ist ein Aus
lösehebel 28 zur Betätigung eines in dem Ventilblock 18 angebrachten
Druckluftventils befestigt. Wenn der Auslösehebel 28 in Richtung auf den
Handgriff 20 gezogen wird, so wird das Druckluftventil geöffnet, und die mit
einem Druck von etwa 0,7 MPa von dem Kompressor gelieferte Druckluft
strömt durch das Gehäuse 16 und das Strahlrohr 12 und tritt durch das dü
senartig gestaltete untere Ende des Strahlrohres 12 aus. Aus Gründen der
Übersichtlichkeit ist das Strahlrohr 12 in der Zeichnung verkürzt dargestellt.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch das Gehäuse 16 und den Ventilblock 18
und läßt das in dem Ventilblock untergebrachte Druckluftventil 30 erkennen.
Das Druckluftventil 30 ist im gezeigten Beispiel als Rückschlagventil ausgebil
det, dessen Ventilkegel 32 sich mit Hilfe des Auslösehebels 28 gegen den an
stehenden Luftdruck und ggf. gegen den Druck einer nicht gezeigten
Schließfeder öffnen läßt.
Das Gehäuse 16 weist zwei lösbar miteinander verschraubte Abschnitte 34
und 36 auf. Der in Fig. 2 obere Abschnitt 34, der den Ventilblock 18 trägt,
weist im Inneren einen Druckluftkanal 38 auf, der mit dem Ausgang des
Druckluftventils 30 verbunden ist.
Der vordere Gehäuseabschnitt 36 bildet eine mit dem Druckluftkanal 38 ver
bundene Kammer 40, in der eine Moduliereinrichtung 42 untergebracht ist,
mit der die Druckluftzufuhr zu dem Strahlrohr 12 periodisch freigegeben und
unterbrochen wird. Ein in Fig. 2 im Schnitt dargestellter Führungsblock 44,
der im Grundriß die Form eines dreiarmigen Sterns hat, ist zwischen einem
Sprengring 46 und einem in das Ende des Gehäuses eingeschraubten End
stück 48 fixiert und bildet eine druckdichte Führung für einen Ventilkolben
50. Das Endstück 48 bildet einen Ventilsitz 52 für den Ventilkolben 50 sowie
eine Druckkammer 54, die über Zwischenräume 56 zwischen den Armen des
sternförmigen Führungsblockes 44 mit dem stromaufwärtigen Teil der Kam
mer 40 verbunden ist.
An dem Führungsblock 44 ist ein Zylinder 58 befestigt, der einen Arbeitskol
ben 60 aufnimmt. Der Arbeitskolben 60 ist mit dem Ventilkolben 50 verbund
den und bildet zusammen mit diesem eine funktionelle Einheit, die im fol
genden kurz als Kolben bezeichnet werden soll. Durch eine in dem Zylinder
58 untergebrachte Druckfeder 62 wird der Kolben in die in Fig. 2 gezeigte
Schließstellung vorgespannt.
Wenn das Druckluftventil 30 geöffnet wird, so wird in der Druckkammer 54
ein Druck aufgebaut, der über einen Kanal 64 die Unterseite des Kolbens 60
beaufschlagt. Wenn der Druck so groß ist, daß er die Kraft der Feder 62 über
windet, so wird der Ventilkolben 50 von dem Ventilsitz 52 abgehoben, und
die Druckluft wird schlagartig in das Strahlrohr 12 abgegeben. Da sich dabei
der Druck in der Druckkammer 54 wieder verringert, wird der Kolben 50, 60
durch die Feder 62 wieder in die Schließstellung bewegt, so daß die Druck
zufuhr zu dem Strahlrohr erneut unterbrochen wird. Diese Vorgänge wieder
holen sich periodisch in rascher Folge, so daß die Druckluft impulsförmig
über das Strahlrohr 12 abgegeben wird.
Die Druckfeder 62 stützt sich an einem Druckglied 66 ab, das axial verschieb
bar in dem Zylinder 58 geführt und mit Hilfe eines Sicherungsstiftes 68 ge
gen Verdrehen gesichert ist. Das Druckglied 66 steht mit dem Gewindeab
schnitt einer Stellschraube 70 in Eingriff, die sich axial durch das Gehäuse
16 erstreckt und mit ihrem rückwärtigen Ende drehbar und axialfest in ei
ner in die Stirnwand des Gehäuseabschnitts 34 eingeschraubten Abschluß
schraube 72 gelagert ist. An ihrem außerhalb des Gehäuses 16 gelegenen En
de ist die Stellschraube 70 mit einer Handhabe, beispielsweise einer Rändel
mutter 74 versehen.
Der Schaft der Stellschraube 70 ist druckdicht durch die Stirnwand des Zy
linders 58 geführt, und der die Feder 62 aufnehmende Innenraum des Zylind
ders wird über eine durch den Arbeitskolben 60 und den Ventilkolben 50
verlaufende Bohrung 76 zum Strahlrohr 12 hin entlüftet.
Mit Hilfe der Stellschraube 70 läßt sich die Vorspannung der Druckfeder 62
stufenlos einstellen. Bei hoher Vorspannung öffnet der Kolben 60 erst bei
einem entsprechend hohen Druck in der Druckkammer 54, und der Kolben
schließt bereits wieder bei einem geringfügigen Druckabbau in dieser Druck
kammer, so daß kurze, kräftige Druckimpulse erzeugt werden. Wenn die Vor
spannung verringert wird, öffnet der Kolben bereits bei einem kleineren
Druck, und es entstehen schwächere und dafür etwas längere Druckimpulse.
Auf diese Weise läßt sich der Spitzendruck und die Spitzengeschwindigkeit
der über das Strahlrohr 12 abgegebenen Druckluft stufenlos an die jeweiligen
Einsatzbedingungen anpassen.
So kann beispielsweise beim Auflockern von stark verfestigtem oder lehmi
gem Boden mit einem hohen Spitzendruck gearbeitet werden, während in
Sand verlegte Kabel mit einem geringeren Spitzendruck freigelegt werden
können, so daß die Gefahr einer Beschädigung empfindlicher Kabelummante
lungen vermieden wird und der Sand nicht übermäßig aufgewirbelt wird. All
gemein kann für eine große Vielfalt von Anwendungsfällen, beispielsweise für
das Lockern von Pflastersteinen, das Entfernen von Unkraut in Pflasterfugen
und dergleichen, jeweils der optimale Spitzendruck eingestellt werden.
Wahlweise kann ergänzend eine Einrichtung zur Einstellung des mittleren
Luftdurchsatzes vorgesehen sein. Dies läßt sich beispielsweise dadurch errei
chen, daß das Druckluftventil 30 als Dosierventil ausgebildet wird oder daß
ein zusätzliches Drosselventil in der Druckluftleitung 26 angeordnet wird.
Sofern die Druckfeder 62 fest an dem Arbeitskolben 60 verankert ist, läßt
sich der Kolben mit Hilfe der Stellschraube 70 im Extremfall auch so weit zu
rückziehen, daß der Kolben ständig in der geöffneten Stellung verbleibt und
ein ungepulster Luftstrahl abgegeben wird.
Andererseits kann die Vorspannung der Druckfeder 62 auch so stark erhöht
werden, daß der Kolben erst bei einem Druck öffnet, der weit über dem vom
Kompressor erzeugbaren Druck liegt, so daß der Ventilkolben 50 ständig in
der Schließstellung verbleibt. Eine praktische Anwendung dieser Einstell
möglichkeit soll nachfolgend anhand der Fig. 1 erläutert werden.
Gemäß Fig. 1 ist an dem Strahlrohr 12 ein Anschluß 78 für eine mit einem
Absperrhahn 80 versehene Leitung 82 angeordnet. Die Leitung 82 ist an
einen nicht gezeigten Druckbehälter angeschlossen, der eine Flüssigkeit un
ter einem Druck von beispielsweise 2 MPa enthält. Bei dieser Flüssigkeit
kann es sich beispielsweise um Flüssigdünger handeln, der im Wurzelbereich
von Pflanzen in den Boden eingepreßt werden soll. Hierzu wird zunächst das
Strahlrohr 12 der Luftlanze 10 bis zu der gewünschten Tiefe in das Erdreich
eingeführt. Durch die Abgabe von Druckluftimpulsen über das Strahlrohr 12
wird dabei der Boden derart gelockert und aufgebrochen, daß sich das
Strahlrohr auch in festeren Böden tief genug einführen läßt. Die Druckluftab
gabe läßt sich dabei jedoch so dosieren, daß um die Mündung des Strahlroh
res 12 herum keine größeren Hohlräume im Erdreich ausgeblasen werden,
sondern das Erdreich den in den Boden eingeführten Abschnitt des Strahl
rohres relativ eng umschließt. Anschließend wird mit Hilfe der Stellschraube
70 die Vorspannung der Druckfeder 62 so weit erhöht, daß der Kolben 50, 60
ständig geschlossen bleibt. Danach wird der Absperrhahn 80 geöffnet und die
Flüssigkeit mit dem Druck von 2 MPa über das Strahlrohr in den Boden ein
gepreßt. Der Ventilkolben 50 wird durch die Druckfeder 62 gegen den anste
henden Flüssigkeitsdruck geschlossen gehalten, so daß die Flüssigkeit nicht
über das Druckluftventil 30 in den Kompressor gelangen kann, obgleich der
Flüssigkeitsdruck wesentlich größer ist als der Luftdruck.
Um die Verteilung des Flüssigdüngers im Boden zu verbessern, kann zwi
schendurch der Absperrhahn 80 wieder geschlossen und die Stellschraube
70 gelöst werden, so daß intervallweise Flüssigkeit und Druckluft zugeführt
werden.
Auf diese Weise läßt sich mit Hilfe der erfindungsgemäßen Luftlanze 10 ein
einfaches und wirtschaftliches Verfahren zur Intensivdüngung oder Wurzelbe
handlung von Pflanzen realisieren. Analog kann das Verfahren auch zur Sanie
rung von verseuchten Böden mit flüssigen Chemikalien, Heißdampf und der
gleichen eingesetzt werden.
Fig. 3 und 4 zeigen abgewandelte Ausführungsformen, bei denen das
Strahlrohr 12 als doppelwandiges Rohr mit einem Außenrohr 84 und einem
Innenrohr 86 ausgebildet ist. Das Innenrohr 86 ist über die Verschraubung
14 an den Druckluftauslaß des Gehäuses 16 angeschlossen. Die Leitung 82
mündet in das Außenrohr 84. Der Zwischenraum zwischen dem Innenrohr
86 und dem Außenrohr 84 ist am oberen Ende verschlossen. Das über die
Leitung 82 zugeführte Druckmedium wird über Öffnungen 88 in der Wand
des Außenrohres 84 im unteren Endbereich des Strahlrohres abgegeben. Auf
das untere Ende des Strahlrohres ist eine Düse 90 aufgesteckt, über die die
Druckluft in Axialrichtung abgegeben wird.
Diese Ausführungsform hat den Vorteil, daß das über die Leitung 82 zugeführ
te Druckmedium und die über das Innenrohr zugeführte Druckluft bis zum
Eintritt in den Boden am unteren Ende des Strahlrohres getrennt bleiben.
Außerdem kann gemäß Fig. 3 das flüssige Druckmedium über die seitlichen
Öffnungen 88 gezielt in waagerechter Richtung abgegeben werden, so daß es
sich gut im Boden verteilt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist die Düse 90 zusätzlich mit axia
len Düsenkanälen 92 versehen, über die ein Teil des flüssigen Druckmediums
axial nach unten abgegeben werden kann. Bei dieser Form dieser Düse 90
können die seitlichen Öffnungen 88 des Außenrohres wahlweise auch ganz
entfallen, so daß auch die Flüssigkeit ausschließlich in Axialrichtung abgege
ben wird. Die Variante gemäß Fig. 4 bietet die Möglichkeit, die unter ho
hem Druck stehende Flüssigkeit zugleich als Bohrflüssigkeit einzusetzen, mit
der sich das Strahlrohr 12 tiefer in den Boden eintreiben läßt. In den locke
ren oberen Bodenschichten sollte jedoch zweckmäßigerweise nur mit Druck
luft gearbeitet werden, damit dort übermäßige Ausspülungen vermieden wer
den.
Fig. 5 zeigt eine Luftlanze 10 gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der
Erfindung. Bei dieser Luftlanze ist in dem Gehäuse 16 ein axialer Kanal 94
vorgesehen, der das Strahlrohr 12 einerseits mit dem Druckluftventil 30 und
andererseits mit einem Anschluß 96 am rückwärtigen Gehäuseende verbin
det. Bei dem in Fig. 5 gezeigten Beispiel ist an den Anschluß 96 ein Trich
ter 98 angeschlossen, dessen Auslaß durch einen Hahn 100 verschließbar ist.
Nachdem das Strahlrohr 12 der Luftlanze in den Boden eingetrieben wurde,
können über den Trichter 98 Feststoffe, beispielsweise Düngekörner oder La
vakies, in das Bohrloch eingegeben werden. Während die Luftlanze mittels
Druckluft in den Boden eingetrieben wird, kann der Anschluß 96 beispiels
weise durch einen Stopfen verschlossen sein, der nach Beendigung des Vor
triebs gegen den Trichter 98 ausgetauscht wird. Wahlweise ist es jedoch auch
möglich, den Hahn 100 druckdicht auszulegen, so daß der Trichter 98 schon
während des Druckluftbetriebs aufgesetzt sein kann und zum Eingeben der
Düngekörner lediglich der Hahn 100 geöffnet werden muß. Sofern der Trich
ter 91 einen druckdicht schließenden Deckel 102 aufweist, ist es auch denk
bar, die Düngekörner während der Druckluftabgabe mit Hilfe des Hahns 100
einzudosieren, so daß sie mit der Druckluft in das Erdreich eingeblasen wer
den.
Das Strahlrohr 12 kann die in Fig. 3 oder Fig. 4 gezeigte Gestaltung auf
weisen. In diesem Fall ist es möglich, gleichzeitig oder im Wechsel mit der
Zufuhr von Düngekörnern Wasser zum Einschlämmen des Düngemittels in
den Boden zuzuführen.
Fig. 6 zeigt ein Anwendungsbeispiel, bei dem an den Anschluß 96 anstelle
des Trichters 98 eine Sandstrahleinrichtung 104 angeschlossen ist. Die
Sandstrahleinrichtung 104 umfaßt einen Sandbehälter 106, von dem eine
mit einer Dosierklappe 108 versehene Auslaßleitung 110 zu dem Anschluß
96 führt, und ein Sandstrahlrohr 112, das mit der Auslaßleitung 110 verbun
den ist und durch den Kanal 94 und das Strahlrohr 12 der Luftlanze verläuft
und in einer Venturidüse 114 am unteren Ende des Strahlrohres 12 endet.
Da die Auslaßseite 110 durch das Sandstrahlrohr 112 bis in das Strahlrohr 12
hinein verlängert wird, dringt die Druckluft in diesem Fall nicht in den Sand
behälter 106 ein, sondern sie saugt aufgrund des dynamischen Unterdruckes
den Sand an der Mündung des Sandstrahlrohres 112 an.
Die erfindungsgemäße Luftlanze läßt sich somit durch eine einfache Zusatz
einrichtung mit wenigen Handgriffen in ein Sandstrahlgerät verwandeln.
Die Luftlanze 10 nach dem in Fig. 5 und 6 gezeigten Ausführungsbeispiel
kann auch mit einer Moduliereinrichtung 42 versehen sein, wie in Fig. 7
gezeigt ist.
Der axiale Kanal 94 wird in diesem Fall durch ein Rohr 116 gebildet, das
durch den Druckluftkanal 38 und die Kammer 40 verläuft und sich mit sei
nem unteren Ende über eine Dichtung 118 auf dem Rand der Auslaßöffnung
des Endstücks 48 abstützt. Das Rohr 116 ist druckdicht durch die Stirnwand
des Zylinders 58 geführt und weist eine Lüftungsbohrung 120 zur Entlüftung
des Zylinders 58 auf. Im Bereich des unteren Endes ist das Rohr 116 mit ra
dialen Bohrungen 122 versehen, durch die der Kanal 94 mit der Druckkam
mer 54 verbindbar ist. Der Arbeitskolben 60 der Moduliereinrichtung ist in
diesem Fall als Ringkolben ausgebildet, der auf dem Rohr 116 gleitet. Eine
mit dem Arbeitskolben 60 verbundene, das Rohr 116 umgebende Hülse 124
erstreckt sich durch den Führungsblock 44 und stützt sich in der Schließ
stellung des Arbeitskolbens mit ihrem unteren Ende ebenfalls auf der Dich
tung 118 ab, so daß die radialen Bohrungen 122 des Rohres 116 verschlossen
gehalten werden. Wenn sich der Arbeitskolben 60 aufgrund des sich in der
Druckkammer 54 aufbauenden Luftdruckes anhebt, gibt die Hülse 124 die ra
dialen Bohrungen 122 frei, so daß die Luft in den Kanal 94 und somit in das
Strahlrohr eintreten kann.
Ein Vorteil dieser Konstruktion besteht darin, daß auch ein sehr hoher In
nendruck in dem Kanal 94 nicht zu einem Anheben des Arbeitskolbens 60
führt. Wenn dem Strahlrohr ein Druckmedium zugeführt wird, beispielsweise
über die in Fig. 1 gezeigte Leitung 82, wird somit ein Eindringen des
Druckmediums in den Kompressor zuverlässig verhindert, ohne daß eine
Stellschraube wie in Fig. 2 erforderlich ist. Wahlweise kann jedoch auch bei
dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 eine Stellschraube zum Verändern der
Vorspannung der Druckfeder 62 vorgesehen sein. In diesem Fall müßte der
Schaft der Stellschraube allerdings als Hohlwelle ausgebildet sein, die das
Rohr 116 aufnimmt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 kann die Leitung 82 für das flüssige
Druckmedium auch an den Anschluß 96 am rückwärtigen Gehäuseende ange
schlossen werden. Sofern der Druck des flüssigen Druckmediums nicht grö
ßer ist als der vom Kompressor erzeugte Luftdruck kann auch gleichzeitig
mit Druckluft und flüssigem Druckmedium gearbeitet werden, so daß über
das Strahlrohr ein Luft-Flüssigkeitsgemisch abgegeben wird. Zwar kann die
über die radialen Bohrungen 122 in den Kanal 94 eindringende Druckluft ein
gewisses Stück weit zu dem Anschluß 96 aufsteigen und ggf. in die dort ange
schlossene Zuleitung für das flüssige Druckmedium gelangen, da jedoch die
Druckluft impulsförmig zugeführt wird, werden die Luftblasen in den Impuls
pausen wieder zur Mündung des Strahlrohres mitgenommen.
Bei der Strahlrohrausführung nach Fig. 3 oder Fig. 4 ist es sogar möglich,
mit Druckluft und zusätzlich mit zwei verschiedenen flüssigen oder gasförmi
gen Druckmedien zu arbeiten, die sich erst am Auslaß des Strahlrohres 12
vereinigen.
Die Luftlanze gemäß Fig. 7 kann auch dazu verwendet werden, Kabel mittels
Druckluft in Kabelrohre einzublasen. Zu diesem Zweck wird in den Anschluß
96 eine Würgeverschraubung 126 eingeschraubt, die durch eine in zwei Hälf
ten geteilte Mutter gebildet wird. In der Mitte weist die Würgeverschraubung
einen Kanal 128 auf, der das nicht gezeigte Kabel sowie eine ebenfalls nicht
gezeigte Dichtungspackung aus einem reibungsarmen Material aufnimmt, so
daß sich das Kabel gleitend durch den Kanal 128 bewegen kann, ohne daß
die Druckluft durch den Kanal 128 entweichen kann. Nach dem Einlegen des
Kabels werden die beiden Hälften der die Würgeverschraubung 126 bilden
den Mutter zusammengefügt und mit Hilfe von durch Bohrungen 130 verlau
fenden Stiften fixiert. Das freie Ende des Kabels wird durch den Kanal 94
hindurchgeführt, und die Würgeverschraubung 126 wird in den Anschluß 96
eingeschraubt.
An das Endstück 48 am entgegengesetzten Gehäuseende wird anstelle des
Strahlrohrs ein Übergangsstück angeschraubt, das sich druckdicht mit dem
Kabelrohr verbinden läßt. Bei diesem Übergangsstück kann es sich beispiels
weise um eine an den Durchmesser des Kabelrohres angepaßte Verschrau
bung oder um einen Preßverschluß für PVC-Rohre handeln. An dem aus dem
Übergangsstück herausragenden Kabelende wird ein an den Innenquerschnitt
des Kabelrohres angepaßter Kolben befestigt. Nach dem Einführen des Kol
bens in das Kabelrohr wird das Übergangsstück auf das Ende des Kabelrohres
aufgesetzt. Durch Betätigen des Auslösehebels 28 kann dann über die radialen
Bohrungen 122 des Rohres 116 Druckluft in den axialen Kanal 94 eingeleitet
werden, die durch das Übergangsstück in das Kabelrohr gelangt und den Kol
ben im Kabelrohr vortreibt, wobei das Kabel nachgezogen wird und gleitend
durch die Würgeverschraubung 126 läuft.
In Fig. 8 wird eine weitere Verwendungsmöglichkeit der erfindungsgemä
ßen Luftlanze als Kabeleinblasvorrichtung illustriert. Als Übergangsstück 132
ist hier ein Schneidkonus vorgesehen, der sich druckdicht in die Enden von
PE-Kabelrohren mit Durchmessern im Bereich von 25 bis 50 mm einschrau
ben läßt. An dem Übergangsstück 132 ist ein Entlüftungsventil 134 zum Ent
lüften des Kabelrohres angeordnet.
In den Anschluß 96 am rückwärtigen Ende des Gehäuses 16 der Luftlanze ist
bei dieser Ausführungsform ein Anschlußblock 136 eingesetzt, der seiner
seits mit der Würgeverschraubung 126 versehen ist. An den Anschlußblock
136 ist einerseits eine mit einem Entlüftungshahn 138 versehene Entlüf
tungsleitung 140 und andererseits eine Druckluftleitung 142 angeschlossen,
die von der mit dem Anschluß 24 der Luftlanze verbundenen Druckluftleitung
26 abzweigt und einen Absperrhahn 144 sowie ein Manometer 146 enthält.
Zum Einblasen des Kolbens in das Kabelrohr wird in diesem Fall die über die
Druckluftleitung 142 zugeführte Druckluft verwendet. Durch Ablesen des
Druckes an dem Manometer 146 kann aufgrund von Erfahrungswerten abge
schätzt werden, wie weit der Kolben in das Kabelrohr eindringt.
Die Luftlanze 10 dient bei diesem Ausführungsbeispiel dazu, die Gleitfähigkeit
des Kabels in dem Kabelrohr durch dosierte Zugabe eines Gleitöls zu erhö
hen. Zu diesem Zweck wird die Kammer 40 in dem Gehäuse 16 der Luftlanze
mit Gleitöl gefüllt, bevor die Druckluftleitung 26 an den Anschluß 24 ange
schlossen wird. Das Gleitöl kann bei geöffnetem Druckluftventil 30 über den
Anschluß 24 eingefüllt werden.
Wenn beim Einblasen des Kolbens in das Kabelrohr der Reibungswiderstand
des Kabels zunimmt, so kann durch kurze Betätigung des Auslösehebels 28
eine kleine Menge an Gleitöl mit Hilfe der Druckluft durch die Bohrungen
122 des Rohres 116 hindurch in den Kanal 94 gefördert werden, so daß ein
Teil des Gleitöls unmittelbar das durch den Kanal 94 laufende Kabel benetzt
und ein anderer Teil des Gleitöls sich mit der über die Druckluftleitung 142
zugeführten Druckluft vermischt und in dem von dem Kabel durchlaufenen
Abschnitt des Kabelrohres vernebelt wird.
In Fig. 9 wird eine weitere Verwendungsmöglichkeit der erfindungsgemä
ßen Luftlanze in der Ausführungsform nach Fig. 1 oder in der Ausführungs
form nach Fig. 5 bis 7 illustriert.
Es sind Verfahren zum grabenlosen Verlegen von Stahlrohren bekannt, bei
denen die zu einem Rohrstrang verbundenen Stahlrohre von einem Schacht
aus mit Hilfe einer Ramme in das Erdreich eingetrieben werden. Das von
dem Rohrmantel verdrängte Erdreich wird dabei nicht nur nach außen, son
dern zu einem gewissen Teil auch in das Innere des Rohrstranges verdrängt.
Dieses nach innen verdrängte Material, der sogenannte Kern, wandert auf
grund der Rammschläge zum rückwärtigen Rohrende und staut sich im Laufe
der Zeit vor der Ramme, so daß der weitere Rohrvortrieb behindert wird. Die
Entleerung des Rohrstranges kann beispielsweise dadurch geschehen, daß
man an der Stelle, an der der Rohrstrang in das Erdreich eintritt, ein Loch in
die Rohrwand schneidet und das aus dem Erdreich herausragende, mit Kern
material verstopfte rückwärtige Rohrende mit Wasser ausspült. Dies führt je
doch aufgrund der relativ großen Wassermenge zu einem schnellen Ver
schlammen des Schachtes.
Die erfindungsgemäße Luftlanze bietet nun die Möglichkeit, den hinteren
Rohrabschnitt durch abwechselnde oder gleichzeitige Zufuhr von Druckluft
und Wasser zu entleeren, ohne daß eine übermäßig große Menge an Schlamm
anfällt.
Fig. 9 zeigt einen Längsschnitt durch einen Abschnitt eines Stahlrohres
148. In die Wand des Stahlrohres 148 wurde ein Loch 150 eingeschnitten,
das etwa die in Fig. 10 gezeigte Querschnittsform hat. Auf dem Strahlrohr
12 der Luftlanze ist ein Klauenring 152 befestigt, der zwei radials vorspringen
de Klauen 154 aufweist, die sich durch das Loch 150 einführen und durch
Verdrehen des Klauenringes an der Wand des Stahlrohres 148 fixieren las
sen. Auf den Klauenring 152 ist eine Gewindehülse 156 aufgeschraubt, die an
ihrem in Richtung auf das Stahlrohr 148 vorspringenden Ende mit einem
Dichtungskragen 158 versehen ist. Wenn die Gewindehülse 156 fest angezo
gen wird, drückt sich somit der Dichtungskragen 158 dicht gegen die Au
ßenfläche der Rohrwand, während die Klauen 154 gegen die Innenfläche der
Rohrwand gezogen werden. Auf diese Weise wird das Strahlrohr 12 sicher
und druckdicht in der Öffnung 150 fixiert. Am Ende des Strahlrohres 12 ist
eine Düsenkappe 160 angeordnet, über die Druckluft und Wasser in Axial
richtung des Stahlrohres 48 abgegeben werden können.
Beim Einführen des Strahlrohres 12 durch die Öffnung 150 wird zunächst
Druckluft zugegeben, damit das Strahlrohr leichter in das Kernmaterial ein
dringt und ein ausreichender Freiraum für die Klauen 154 geschaffen wird.
Nachdem die Öffnung 150 mit Hilfe der Gewindehülse 156 abgedichtet wur
de, wird eine geringe Menge Wasser über das Strahlrohr abgegeben, um die
Gleitfähigkeit des Kerns an der Rohrwand zu erhöhen. Anschließend wird
mit Hilfe der Luftlanze wieder Druckluft zugeführt, so daß der Kern durch das
offene rückwärtige Ende des Stahlrohres 148 ausgepreßt wird. Im Bedarfsfall
kann dabei die Zugabe von Wasser in gewissen Intervallen wiederholt werden.
Wahlweise kann anstelle des Strahlrohres 12 gemäß Fig. 9 auch das in Fig. 11
gezeigte Strahlrohr 12 verwendet werden, das analog zu dem Strahlrohr
gemäß Fig. 3 mit einem Innenrohr 86 und mit seitlichen Öffnungen 88 im
Außenrohr 84 versehen ist, so daß Luft und Wasser gleichzeitig zugeführt
werden können.
Claims (12)
1. Luftlanze mit einemm Strahlrohr (12) und einem axial mit dem Strahlrohr
verbundenen rohrförmigen Gehäuse (16), das einen Handgriff (20), einen
Druckluftanschluß (24) und ein durch einen Auslösehebel (28) betätigbares
Ventil (18, 30) zur Steuerung der Druckluftzufuhr zu dem Strahlrohr (12) auf
weist, und mit einer Moduliereinrichtung (42) mit einem federbelasteten,
axial in dem Gehäuse (16) beweglichen Kolben (50, 60), der durch die Druck
luft hin- und hergehend antreibbar ist und die Druckluftzufuhr zu dem Strahl
rohr periodisch unterbricht und freigibt, dadurch gekennzeichnet, daß der
Handgriff (20) und das Ventil (18, 30) getrennt von der Moduliereinrichtung
(42) seitlich an dem Gehäuse (16) angeordnet sind und daß die Vorspannung
der Feder (62) der Moduliereinrichtung (42) mittels einer axial durch das
Gehäuse (16) verlaufenden Stellschraube (70) einstellbar ist.
2. Luftlanze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben
(50, 60) durch die Stellschraube (70) und die Feder (62) in einer Stellung fi
xierbar ist, in der die Strömungsverbindung zwischen dem Strahlrohr (12)
und dem Ventil (18, 30) ständig unterbrochen ist.
3. Luftlanze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an
dem Strahlrohr (12) ein Anschluß (78) zur Einleitung eines weiteren Druck
mediums in das Strahlrohr angeordnet ist.
4. Luftlanze mit einem Strahlrohr (12) und einem axial mit dem Strahlrohr
verbundenen rohrförmigen Gehäuse (16), das einen Handgriff (20), einen
Druckluftanschluß (24) und ein durch einen Auslösehebel (28) betätigbares
Ventil (18, 30) zur Steuerung der Druckluftzufuhr zu dem Strahlrohr aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Strahlrohr (12) ein Anschluß (78) zur
Einleitung eines weiteren Druckmediums in das Strahlrohr angeordnet ist.
5. Luftlanze nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Strahlrohr (12) ein die Druckluft aus dem Gehäuse (16) aufnehmendes In
nenrohr (86) und ein das Innenrohr umgebendes Außenrohr (84) aufweist
und daß der Anschluß (78) in den Zwischenraum zwischen dem Innenrohr
(86) und dem Außenrohr (84) mündet.
6. Luftlanze mit einem Strahlrohr (12) und einem axial mit dem Strahlrohr
verbundenen rohrförmigen Gehäuse (16), das einen Handgriff (20), einen
Druckluftanschluß (24) und ein durch einen Auslösehebel (28) betätigbares
Ventil (18, 30) zur Steuerung der Druckluftzufuhr zu dem Strahlrohr aufweist,
gekennzeichnet durch einen Kanal (94), der vom stromaufwärtigen Ende
des Strahlrohres (12) axial durch das Gehäuse (16) zu dessen entgegenge
setztem Ende verläuft und dort einen durch einen Stopfen verschließbaren
Anschluß (96) bildet und der außerdem mit dem Auslaß des Ventils (18, 30)
verbindbar ist.
7. Luftlanze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (94)
durch das Innere eines axial durch das Gehäuse (16) verlaufenden Rohres
(116) gebildet wird, das mit radialen Bohrungen (122) zur Verbindung des
Kanals (94) mit dem Auslaß des Ventils (30) versehen ist, und daß der Kol
ben (60) der Moduliereinrichtung (42) ein das Rohr (116) umgebender Ring
kolben ist, der je nach Kolbenstellung die radialen Bohrungen (122) freigibt
oder verschließt.
8. Luftlanze nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch einen über
den Anschluß (96) mit dem axialen Kanal (94) verbindbaren Trichter (98) zur
Eingabe von Feststoffen in das Strahlrohr (12).
9. Luftlanze nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch eine Sand
strahleinrichtung (104) mit einem Sandbehälter (106), einer von dem Sand
behälter (106) zu dem Anschluß (96) des axialen Kanals (94) führenden Aus
laßleitung (110) und einem an die Auslaßleitung (110) angeschlossenen
Sandstrahlrohr (112), das frei durch das Innere des Kanals (94) in das
Strahlrohr (12) ragt.
10. Luftlanze nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet durch eine anstelle
des Stopfens in den Anschluß (96) einsetzbare druckdichte Kabeldurchführung (126) und durch ein anstelle des Strahlrohres (12) an das Gehäuse (16)
anschließbares Übergangsstück (132) zur Verbindung des Druckluftauslasses
des Gehäuses (16) mit einem Kabelrohr.
11. Luftlanze nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Ge
häuse (16) eine strömungsmäßig zwischen dem Ventil (18, 30) und dem Ka
nal (94) angeordnete Vorratskammer (40) für ein Gleitöl ausgebildet ist.
12. Luftlanze nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Strahlrohr (12) ein Klauenring (152) angeordnet ist, der an sei
nem dem freien Ende des Strahlrohres zugewandten Ende mit radial nach
außen weisenden Klauen (154) versehen ist, und daß auf das den Klauen
(154) entgegengesetzte Ende des Klauenrings eine Gewindehülse (156) auf
geschraubt ist, die an ihrem den Klauen (154) zugewandten Ende mit einem
Dichtungskragen (158) versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4228951A DE4228951C1 (de) | 1992-08-31 | 1992-08-31 | Luftlanze |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4228951A DE4228951C1 (de) | 1992-08-31 | 1992-08-31 | Luftlanze |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4228951C1 true DE4228951C1 (de) | 1994-03-10 |
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DE4228951A Expired - Fee Related DE4228951C1 (de) | 1992-08-31 | 1992-08-31 | Luftlanze |
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Country | Link |
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DE (1) | DE4228951C1 (de) |
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DE202009008415U1 (de) | 2009-06-16 | 2010-08-12 | Vogt Baugeräte Gmbh | Gerät zum Einbringen eines Fluids, insbesondere einer Flüssigkeit oder eines Gels, in den Erdboden |
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DE202017001267U1 (de) | 2017-03-09 | 2017-04-04 | Nicholas Spindler | Peilsender an einem Bodeninjektionsgerät zur Kontrolle der Injektionsmaßnahmen |
CN117108205A (zh) * | 2023-10-20 | 2023-11-24 | 四川派盛通石油工程技术有限公司 | 脉冲式增压射流钻井装置 |
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1992
- 1992-08-31 DE DE4228951A patent/DE4228951C1/de not_active Expired - Fee Related
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