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Die Erfindung eine Vorrichtung zum Einbringen wenigstens eines Stoffes für Pflanzen wie Bäume und Sträucher ins Erdreich.
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Von der VOGT Baugeräte GmbH ist ein als VOGT Lanze VL 3,5 bezeichnetes Gerät bekannt zum Belüften des Wurzelwerks von Pflanzen ohne Beschädigung von Haarwurzeln und zum Lockern des angrenzenden Bodens beim Pflanzen für ungehindertes Wurzelwachstum. Mit entsprechenden Verlängerungen können auch in tieferen Regionen des Erdreichs Baumwurzeln belüftet werden. Dieses Gerät umfasst einen Druckluftanschluss mit einem Bedienhebel zum Öffnen und Schließen eines Ventils an einem Handgriff und ein Rohr, an dem über ein Anschlussteil Strahlrohre unterschiedlicher Länge angeschlossen werden können. Das Rohr bzw. das Strahlrohr wird in den Erdboden eingeführt und die Druckluft tritt im Erdreich durch Austrittsöffnungen für die Druckluft aus dem Strahlrohr aus.
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Ferner ist von der VOGT Baugeräte GmbH ein mit Druckluft arbeitendes, als VOGT TurboSpaten VTS 50 bezeichnetes Gerät bekannt, bei dem mit der Druckluft eine Schwing- oder Vibrationsbewegung des Werkzeugs erzeugt wird, die als Wurzelspaten für Lockerungsarbeiten oder zur Handschachtung bei Unterfangungen oder Pflanzungen geeignet ist.
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Zur Düngung für Pflanzen muss in das Erdreich Düngemittel in flüssiger oder fester Form eingebracht werden. Ferner sind zur Wasserspeicherung Materialien bekannt, die in der Lage sind, Wasser zu speichern und vor dem Versickern zu hindern. Beispielsweise ist ein unter Marke „Geohumus” bekanntes Material, zur Wasserspeicherung bekannt, das in Form eines Granulats in das Erdreich eingebracht wird und in großem Maße Wasser speichern kann.
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Aus
DE 42 28 951 C1 ist eine Luftlanze zum Einbringen von flüssigem Düngemittel oder Pflanzenschutzmittel im Wurzelbereich der zu behandelnden Pflanzen unter hohem Druck bekannt. Diese bekannte Luftlanze umfasst ein Strahlrohr und einen Druckluftanschluss mit einem durch einen Auslösehebe betätigbaren Ventil zur Steuerung der Druckluftzufuhr zu dem Strahlrohr sowie eine Moduliereinrichtung zur periodischen Unterbrechung und Freigabe der Druckluftzufuhr zu dem Strahlrohr. Der Handgriff und das Ventil sind getrennt von der Moduliereinrichtung seitlich an einem Gehäuse angeordnet. Mit dieser Luftlanze lässt sich zwar problemlos eine genügend tiefe Bohrung in das Erdreich vortreiben, jedoch ist die Druckluft für die Luftlanze zu niedrig, so dass die Druckflüssigkeit nicht unmittelbar über die Luftlanze zugeführt werden kann. Es ist deshalb mit einer Stellschraube die Verbindung zwischen dem Druckluftsystem und dem Strahlrohr vollständig blockierbar und über einen seitlichen Anschluss des Strahlrohres eine Druckflüssigkeit mit dem Düngemittel oder Pflanzenschutzmittel mit hohem Druck in das Strahlrohr einleitbar. In einer doppelwandigen Ausführung weist das Strahlrohr ein mit der Druckluftquelle verbindbares Innenrohr und ein mit dem seitlichen Anschluss für flüssiges Düngemittel verbundenes Außenrohr auf. Damit kann in schnellem Wechsel oder auch gleichzeitig mit Druckluft und Druckflüssigkeit durch die beiden unterschiedlichen Rohrbereiche des Strahlrohres gearbeitet werden. In einer weiteren Ausführungsform dieser bekannten Drucklanze ist in einem oberhalb des Gehäuses angeordneten Trichter ein Feststoff, beispielsweise Düngekörner oder Lavakies, einfüllbar und über ein durch das Gehäuse bis zum Strahlrohr verlaufenden axialen Kanal innerhalb des Strahlrohres bis zu dessen Ende durchführbar. Der Anschluss des Trichters an den axialen Kanal ist durch einen Hahn verschließbar. Wenn das Strahlrohr der Luftlanze in den Boden eingetrieben wurde, können über den Trichter Feststoffe in das Bohrloch eingegeben werden. Wenn der Hahn druckdicht ist und der Trichter einen druckdicht schließenden Deckel aufweist, ist es laut
DE 42 28 951 C1 auch denkbar, die Düngekörner während der Druckluftabgabe mit Hilfe des Hahns einzudosieren, so dass sie mit der Druckluft in das Erdreich eingeblasen werden.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine neue Vorrichtung zum Einbringen von Stoffen für Pflanzen wie Bäume und Sträucher ins Erdreich anzugeben, insbesondere von Stoffen in fester Form (Feststoffen), beispielsweise Düngemitteln oder Stoffen zur Wasserspeicherung, insbesondere in Form von Granulat oder Pulver.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Die Vorrichtung gemäß Patentanspruch 1 ist zum Einbringen wenigstens eines Stoffes für Pflanzen, insbesondere Bäume und/oder Sträucher, ins Erdreich oder den Boden geeignet und bestimmt, wobei vorzugsweise der oder die Stoff(e) ein Nährstoff oder Dünger oder ein Stoff zur Wasserspeicherung und/oder ein rieselfähiger oder schüttfähiger Stoff in fester oder flüssiger Form und/oder ein Stoff in Form von Granulat oder Pulver mit einer Partikelgröße von beispielsweise zwischen 0 mm und 8 mm ist oder sind.
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Die Vorrichtung gemäß Patentanspruch 1 umfasst nun
- a) einen Behälter mit einem Innenraum zur Aufnahme des wenigstens einen Stoffes und mit einem Auslass,
- b) eine Zuführleitung zum Zuführen von Druckluft, die in den Innenraum des Behälters ragt oder geführt ist und mit wenigstens einer Austrittsöffnung für die Druckluft in den Innenraum des Behälters mündet unter Ausbildung eines Zwischenraumes oder Abstandes der Austrittsöffnung zum Auslass, wobei die Druckluft den Stoff im Innenraum aufgrund Injektorwirkung (oder: des Venturi-Effektes) mitreißt und durch den Auslass aus dem Behälter führt (oder: austrägt),
- c) ein Rohr, das mit einem freien Ende voran ins Erdreich einführbar ist, mit dem Auslass des Behälters zum Zuführen der Mischung aus Druckluft und mitgeführtem Stoff aus dem Behälter verbindbar oder verbunden ist und wenigstens eine Austrittsöffnung aufweist zum Austritt der Mischung aus Druckluft und Stoff aus dem Rohr in das Erdreich.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den vom Patentanspruch 1 abhängigen Patentansprüchen.
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So ist es zweckmäßig, wenn wenigstens eine Austrittsöffnung der Zuführleitung am einem freien Ende der Zuführleitung vorgesehen ist. Ebenso ist es zweckmäßig, wenn die Zuführleitung in Form eines geraden Rohrabschnitts ausgebildet ist.
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Bevorzugt weist die Zuführleitung einen Außendurchmesser auf, der deutlich kleiner ist als der Durchmesser des Innenraums des Behälters und insbesondere höchstens ein Zehntel der Durchmesser des Innenraums des Behälters beträgt, und/oder einen Innendurchmesser zwischen 10 mm und 30 mm.
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In einer besonderen Ausführungsform ist die Zuführleitung durch eine Öffnung in einem druckfesten Verschluss an einem Einlass des Behälters geführt und insbesondere mit dem Verschluss fest verbunden oder, alternativ, nur durch die Öffnung im Verschluss hindurchgeführt und aus dieser wieder herausziehbar, ohne dass der Verschluss abgenommen werden muss.
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Es ist vorteilhaft, wenn die Zuführleitung teilweise durch den Stoff im Innenraum des Behälters geführt ist oder der Stoff außen an der Zuführleitung anliegt.
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Vorzugsweise beträgt der Zwischenraum oder Abstand der Austrittsöffnung der Zuführleitung zum Auslass des Behälters zwischen 5 mm und 35 mm, insbesondere zwischen 14 mm und 21 mm.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Austrittsöffnung der Zuführleitung dem Auslass des Behälters zugewandt und/oder die austretende Druckluft ist direkt auf den Auslass gerichtet oder geleitet.
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Alternativ oder zusätzlich können zwischen der Austrittsöffnung der Zuführleitung und dem Auslass Strömungsleitmittel oder Strömungsumlenkmittel im Innenraum des Behälters angeordnet sein zum Leiten oder Umlenken der Druckluft. Ferner können Zwischenwände mit Öffnungen um die Zuführleitung in der Nähe von deren Austrittsöffnung vorgesehen sein. Zweckmäßigerweise sind der Auslass am Boden des Behälters und/oder der Einlass im oberen Bereich des Behälters angeordnet.
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In einer besonderen Ausführungsform ist eine oder sind mehrere an der Zuführleitung befestigte oder ausgebildete Zerteilereinrichtung zum Zerteilen von Zusammenballungen oder zum Auflockern des Stoffes vorgesehen, die vorzugsweise mehrere radial nach außen und in Strömungsrichtung schräg nach vorne stehende und voneinander in einem Winkelabstand beabstandete einzelne Lappen oder Zähne oder Schaufeln umfasst oder einzelne, V-förmig ausgebildete, nach außen stehende Arme aufweist und vorzugsweise bei Bewegungen des Trägers des Behälters oder auch bei durch die Druckluft erzeugten Vibrationen für eine kontinuierliche Auflockerung oder Zerkleinerung von Zusammenballungen des Stoffes sorgt.
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An oder in der Austrittsöffnung der Zuführleitung und/oder am oder im Auslass des Behälters ist vorzugsweise jeweils ein Dichtventil, insbesondere ein Flatterventil, das aus einer sternförmig eingeschnittenen flachen Elastomerdichtung oder -membran besteht, vorgesehen, das bei dem vorgegebenen Luftdruck der Druckluft öffnet, jedoch ohne Druckluft den Stoff in der jeweiligen Richtung zurückhält.
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Insbesondere kann sich die Zuführleitung zur Austrittsöffnung hin, insbesondere konisch, verjüngen, außen und/oder innen.
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Im Allgemeinen umfasst die Vorrichtung eine Grundeinheit, die einen Handgriff und/oder einen Betätigungshebel zum Zu- oder Abschalten der Zufuhr von Druckluft zumindest zur Grundeinheit aufweist und mit der das in das Erdreich einzuführende Rohr gekoppelt ist.
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Vorzugsweise ist auch ein Druckluftverteiler vorgesehen mit einem Eingang zum Anschließen einer Druckluftleitung zum Zuführen der Druckluft (von einem Kompressor), mit einem ersten Ausgang, an den die Zuführleitung angeschlossen oder anschließbar ist, und mit einem zweiten Ausgang, der mit der Grundeinheit verbunden oder verbindbar ist.
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In einer besonderen Ausführungsform ist das Rohr an seinem vom freien Ende abgewandten Ende mit einem Verbindungsstück verbunden, wobei vorzugsweise das Rohr einen offenen Rohrstutzen aufweist, in den über ein Schraubgewinde das Verbindungsstück eingeschraubt ist, oder das Rohr mit dem Verbindungsstück über eine kraftschlüssige Verbindung, insbesondere eine Konusverbindung verbunden ist und/oder wobei vorzugsweise an dem Verbindungsstück seitlich ein Anschlussstutzen vorgesehen ist, der über eine Leitung mit dem Auslass des Behälters verbunden oder verbindbar ist und/oder wobei vorzugsweise das Verbindungsstück 10) mit einem weiteren Rohrstück verbunden ist, insbesondere über eine Schraubverbindung, und das weitere Rohrstück wiederum über ein Verbindungsstück mit einem Rohr der Grundeinheit verbunden ist, wodurch von der Grundeinheit Druckluft in das Rohr einspeisbar ist.
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Insbesondere in einer Ausführungsform als Hammer weist die Grundeinheit eine Antriebseinheit auf, die pneumatisch aufgrund der Druckluft Schwingungen oder axiale Schläge erzeugt, wobei bevorzugt an der Antriebseinheit ein von der Antriebseinheit angetriebenes Anschlussstück angeschlossen oder anschließbar ist, das insbesondere über das Verbindungsstück mit dem Rohr verbunden ist, insbesondere über eine kraftschlüssige Verbindung, insbesondere mit Koni.
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Die Austrittöffnung am Rohr kann insbesondere als Langloch in der Wandung des Rohres ausgebildet sein und oben und unten schräg nach vorne außen verlaufende Anfasungen oder Anschrägungen aufweisen, die das Austreten des Druckluft-Stoff-Gemisches erleichtern und Verwirbelungen an Kanten verhindern.
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Um mehr Raum für die Druckluft zu schaffen ist in einer weiteren Ausführungsform oberhalb der Austrittsöffnung an dem Rohr außen ein Außenring angeordnet oder ausgebildet. Außerdem kann an dem Rohr eine Schutzkappe verschieblich gelagert sein.
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In einer besonderen Ausführungsform ist in einem Druckluftbetriebsmodus zur Auflockerung des Erdreichs der Innenraum des Behälters im Wesentlichen nur mit Druckluft und (noch) nicht mit Stoffgefüllt und das Rohr, das mit einem freien Ende voran ins Erdreich einführbar oder eingeführt ist, ist nicht mit dem Auslass des Behälters verbunden bzw. der Auslass ist verschlossen, sondern mit einem Einlass des Behälters verbunden, insbesondere über die Grundeinheit. Dadurch dient der Behälter als Druckluftspeicher für einen Druckluftstoß.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen weiter erläutert. Dabei wird auch auf die Zeichnungen Bezug genommen, in deren
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1 ein erste Ausführungsform einer Vorrichtung zum Einbringen von Stoffen für Pflanzen in den Erdboden oder ins Erdreich,
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2 eine zweite Ausführungsform einer Vorrichtung zum Einbringen von Stoffen für Pflanzen in den Erdboden oder ins Erdreich mit einer Antriebseinheit,
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3 eine Stirnansicht auf das zweite Ende 30 des Rohres 3 gemäß 1 oder 2 und
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4 ein Flatterventil für das Rohr 3 oder den Auslasse 22 gemäß 1 bis 3
jeweils schematisch dargestellt sind. Einander entsprechende Teile und Größen sind in den 1 bis 4 mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Die Vorrichtung gemäß 1 ist zum Einbringen eines Stoffes S für Pflanzen, insbesondere Bäume und/oder Sträucher, in das Erdreich vorgesehen, beispielsweise einem Nährstoff oder Dünger oder einem Stoff zur Wasserspeicherung wie beispielsweise dem Produkt geohumus®, insbesondere einem rieselfähigen oder schüttfähigen Stoff S in fester oder flüssiger Form und/oder einem Stoff S in Form von Granulat oder Pulver. Die Partikelgröße des Granulats liegt typischerweise in einem Bereich zwischen 0 mm und 8 mm.
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Die Vorrichtung gemäß 1 umfasst eine Grundeinheit 5, einen Behälter 2 zur Aufnahme oder Bevorratung des Stoffes S und eine Rohreinheit 6 mit einem Rohr 63, das mit einem freien Ende 60 voran ins Erdreich einführbar ist und eine Schutzkappe 61 zum Schutz des Benutzers vor hochgewirbelten Schmutzteilchen etc. aus dem Erdboden aufweist, die an dem Rohr 63 verschieblich gelagert ist.
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Das Rohr 63 ist an seinem vom freien Ende 60 abgewandten Ende mit einem offenen Rohrstutzen 64 versehen, in den über ein Schraubgewinde 65 ein Verbindungsstück 10 eingeschraubt ist.
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An dem Verbindungsstück 10 befindet sich seitlich ein Anschlussstutzen 11, der über eine Leitung 9 mit einem Anschluss 26 am Boden des Behälters 2 verbunden oder verbindbar ist.
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An der von dem Schraubgewinde 65 abgewandten Seite ist das Verbindungsstück 10 über ein weiteres Schraubgewinde 66 und Schraubgewindeverbindung mit einem weiteren Rohrstück 62 der Rohreinheit 6 verbunden. Das Rohrstück 62 ist wiederum über ein Verbindungsstück 7 mit einem Rohr 52 der Grundeinheit 5 verbunden.
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Die Grundeinheit 5 weist einen Handgriff 50 zum Halten des gesamten Handgeräts aus Grundeinheit 5 und daran befestigter Rohreinheit 6 auf und einen Druckluftanschluss 52 mit einem Absperrhahn 55 und einem Betätigungshebel 51 zum Zu- oder Abschalten der Druckluftzufuhr von Druckluft L über das Anschlussrohr 52 der Grundeinheit 5 und das Verbindungsstück 7 in die Rohreinheit 6. Die Druckluft L wird dem Druckluftanschluss 52 über eine Druckluftleitung 8 zugeführt, die an ihrem anderen Ende mit einem Anschluss 45 am zweiten Ausgang 42 eines Druckluftverteilers 4 verbunden ist. Der Eingang 40 des Druckluftverteilers 4 weist einen Anschluss 43 auf zum Anschließen eines Druckluftschlauches oder einer Druckluftleitung zum Zuführen der Druckluft L auf.
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Die Druckluft L hat typischerweise einen (statischen) Druck von 5 bis 12 bar, insbesondere 7 bis 10 bar. Der Druck der Druckluft L kann insbesondere auch einstellbar oder veränderbar sein. Der Behälter 2 ist ein geprüfter Druckbehälter insbesondere aus Aluminium.
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An dem ersten Ausgang 41 des Druckluftverteilers 4 ist ein Anschluss 44 vorgesehen, an den ein Anschluss 36 eines ersten Endes 35 einer Zuführleitung 3 angeschlossen oder anschließbar ist, die in den Behälter 2 führt zum Zuführen oder Einbringen der Druckluft L in den Behälter 2.
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Die Zuführleitung 3 ist insbesondere in Form eines geraden Rohrabschnitts ausgebildet und hat einen Außendurchmesser, der deutlich, insbesondere wenigstens um das 10-fache, kleiner ist als der Durchmesser des Innenraums 28 des Behälters 2, durch den die Zuführleitung geführt ist. Der Innendurchmesser der Zuführleitung 3 beträgt typischerweise zwischen 10 mm und 30 mm, der Durchmesser des Auslasses 22 typischerweise zwischen 10 mm und 50 mm, abhängig von der Größe der Partikel des Stoffes S, insbesondere des Granulats.
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Die Zuführleitung 3 ist durch eine Öffnung in einem druckfesten Verschluss oder Deckel 23 am oben angeordneten Einlass 21 des Behälters 2 geführt. Die Zuführleitung 3 kann mit dem Verschluss oder Deckel 23 fest verbunden sein und gemeinsam mit diesem vom Einlass 21 des Behälters 2 abgenommen oder auf diesem montiert werden. Es kann allerdings auch die Zuführleitung 3 durch die Öffnung im Verschluss 23 hindurchgeführt und wieder herausgenommen werden, ohne dass der Verschluss 23 abgenommen werden muss.
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In einer nicht dargestellten Ausführungsform kann auch am Einlass 21 des Behälters 2 ein Auffangring oder ähnliches angebracht sein zum Auffangen von daneben geschüttetem Granulat oder Stoff S.
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Ein zweites freies Ende 30 der Zuführleitung 3, an dem sich (wenigstens) eine Austrittsöffnung für die Druckluft L befindet, endet innerhalb des von der Wandung 20 umschlossenen Innenraums 28 des Behälters 2, in dem sich der Stoff S befindet.
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Es ist zwischen dem freien zweiten Ende 30 der Zuführleitung 3 für die Druckluft L und einem Auslass 22 (oder: Auslassstutzen) des Behälters 2 ein Zwischenraum 38 gebildet, durch den die Druckluft L noch innerhalb des Innenraums 28 des Behälters 2 strömen kann und durch Injektorwirkung oder Injektorprinzip das feste Material des Stoffes S zum Auslass 22 mitreißen oder mitführen kann.
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Die Abmessung des Zwischenraums 38 (oder: der Abstand) zwischen freiem Ende 30 der Zuführleitung 3 und Auslass 22 ist abhängig von der Beschaffenheit des Stoffes S, insbesondere der Partikelgröße des Granulats, und beträgt typischerweise zwischen 8 mm und 35 mm, vorzugsweise zwischen 14 mm und 21 mm.
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Die Druckluft L mit dem mitgerissenen Stoff S tritt als Mischung L + S aus dem Auslass 22 über die Leitung 9 und den Anschlussstutzen 11 in die Rohreinheit 6 ein.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Mündung oder die Austrittsöffnung am freien Ende 30 der Zuführleitung dem Auslass 22 zugewandt und wird die Druckluft L direkt auf den Auslass 22 gerichtet, d. h. die Hauptströmungsrichtung der Druckluft L verläuft geradlinig von dem Ende 30 der Zuführleitung 3 zum Auslass 22.
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Es ist aber auch möglich, die Druckluft L im Behälter 2 anders zu führen, beispielsweise über Strömungsleitmittel oder Strömungsumlenkmittel wie im Innenraum 28 angeordnete Leitwände, über die die Druckluft L von dem Ende 30 oder der Mündung der Zuführleitung zu dem Auslass 22 geleitet wird.
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Der Auslass 22 kann auch an einer anderen Stelle außer am Boden des Behälters 2 angeordnet sein.
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Außerdem können nicht dargestellte Zwischenwände um die Zuführleitung 3 in der Nähe von deren Ende 30 vorgesehen sein, die Öffnungen oder Spalte aufweisen, beispielsweise Siebbleche, um eine dosierte oder strömungstechnisch gesteuerte Zufuhr des Stoffes S zur Druckluft L hin zu ermöglichen und Zusammenballungen des Stoff S auch in den Öffnungen auf deren Abmessungen zu reduzieren.
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An oder in der Nähe von dem freien Ende 30 der Zuführleitung 3 für die Druckluft L ist gemäß 1 eine Verkleinerungs-, Lockerungs- oder Zerteilereinrichtung 31 angeordnet, die in der Draufsicht gemäß 3 noch besser erkennbar ist. Die Zerteilereinrichtung 31 umfasst mehrere radial nach außen und in Strömungsrichtung schräg nach vorne stehende voneinander in einem Winkelabstand beabstandete einzelne Lappen oder Zähne oder Schaufeln, die dafür sorgen, dass der Stoff S, der insbesondere ein Granulat oder ein Pulver ist, möglichst aufgelockert und in kleinere Partikel oder Partikelzusammenballungen zerkleinert wird. Dies ist insbesondere von Nutzen, wenn der Stoff S in dem Behälter 2 zum Zusammenballen oder Klumpen neigt, was insbesondere bei höherer Luftfeuchtigkeit im Innenraum 28 des Behälters 2 verstärkt wird.
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Um zu verhindern, dass der Stoff S beim Einführen der Zuführleitung 3 in den Innenraum der Zuführleitung 3 gelangen kann, ist an oder in der Nähe von deren freien Ende 30 ferner noch ein Dichtventil, insbesondere ein sogenanntes Flatterventil 32 vorgesehen, das, wie in 4 gezeigt, aus einer sternförmig eingeschnittenen flachen Gummidichtung oder Membran besteht.
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Ebenso ist am Auslass 22 des Behälters 28 ein entsprechendes Flatterventil 24 vorgesehen, das verhindert, dass der Stoff S bei geöffnetem Absperrventil 25 aus dem Behälter 2 austreten kann, solange die Druckluft L nicht ansteht.
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Beide Flatterventile 32 und 24 sind so ausgelegt, dass sie bei dem vorgegebenen Luftdruck der Druckluft L öffnen oder nachgeben, jedoch ohne Druckluft L den Stoff S in der jeweiligen Richtung zurückhalten können. Die Dicke und Elastizität des Elastomers oder Gummis der Flatterventile ist dazu entsprechend ausgelegt.
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An der Außenseite der Zuführleitung 3 sind ferner im Beispiel der 1 zwei (oder auch mehrere) Zerteilereinrichtungen 33 und 34 vorgesehen, die einzelne, V-förmig ausgebildete, nach außen stehende Arme aufweisen, die bei den durch die Druckluft L in der Zuführleitung 3 und im Behälter 2 erzeugten Vibrationen und/oder bei den Bewegungen des Behälters 2 durch den Träger oder den Behälter 2 tragenden Menschen für eine kontinuierliche Auflockerung oder Zerkleinerung von Zusammenballungen des Stoffes S sorgen.
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Zwischen dem Auslass 22 des Behälters 2 und dem Anschluss 26 für die Leitung 9 ist ein Absperrventil 25 angeordnet, das insbesondere ein Kugelblockhahn mit Hahnverlängerung und/oder Federselbstschließung sein kann, so dass die Zufuhr des Stoffes S auch unterbrochen werden kann.
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Die dargestellten Anschlüsse oder Verschlüsse, insbesondere 40, 42, 44, 23, 26, 52, können insbesondere Bajonettverschlüsse oder Schraubverschlüsse sein zum druckdichten Verbinden von Rohrleitungen oder Schläuchen.
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Der Behälter 2 kann nun in einer mobilen Ausführung beispielsweise über Tragegurte o. ä. auf dem Rücken des Benutzers getragen werden oder auch in einer stationären Ausführung über Füße, einem Fußring o. ä auf dem Boden abgestellt werden, wobei dann auch ggf. mehrere Auslässe für verschiedene Benutzer vorgesehen sein können. Es kann natürlich auch eine kombinierte Ausführung des Behälters 2 mit Tragegurten und Fuß oder Fußring vorgesehen sein.
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Die Vorrichtung gemäß 1 wird im Betrieb zum Einbringen des Stoffes S ins Erdreich oder den Boden verwendet, indem die Mischung L + S aus der Druckluft L und dem Stoff S aus dem Behälter 2 über die Leitung 9 in die Rohreinheit 6 eingebracht wird und aus dem Ende 60 der Rohreinheit 6 in den Boden einströmt oder eingepresst wird.
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In einer anderen Betriebsart kann die Vorrichtung auch für einen reinen Druckluftbetrieb, beispielsweise zum Auflockern der Erde oder zur Bodenverbesserung oder beim Einbringen der Rohreinheit 6 ins Erdreich, verwendet werden. Dazu wird das Absperrventil 25 am Behälter 2 geschlossen und die Druckluft L im Wesentlichen nur über die Druckluftleitung 8 bei geöffnetem Absperrventil 55 und bei Betätigung des Betätigungshebels 51 über das Anschlussrohrstück 52, das Verbindungsstück 7, das Rohrstück 62 und das Verbindungsstück 10 in das Rohrstück 63 geführt und tritt dann am freien Ende 60 aus (ohne den Stoff S).
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Dabei wirkt nun der Behälter 2 vorzugsweise als Druckspeicher und das in ihm gespeicherte Druckluftvolumen wird beim Einblasen in das Erdreich beim ersten explosionsartigen „Schuss” positiv genutzt. Das Erdreich reißt leichter auf und eine eventuelle Verstopfung der Austrittsöffnung am freien Ende 60 der Rohreinheit 6 kann frei geblasen werden. Besonders bei bindigen Böden wie z. B. Lehmböden sind diese Effekte sehr vorteilhaft. Die Zusatzexplosionskraft kann durch größere Schlauch- oder Leitungsdurchmesser weiter unterstützt werden.
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In 2 ist nun eine abgewandelte Ausführungsform gezeigt, bei der ein Schlauch als Leitung 8 mit einem Ende 81 an einen Anschluss an einem beidhändigen Handgriff 50 der Grundeinheit 5 angeschlossen ist, wo auch ein Betätigungshebel 51 angeordnet ist und mit einem anderen Ende 82 an dem Ausgang 42 des Druckluftverteilers 4 anschließbar ist.
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Die Grundeinheit 5 gemäß 2 umfasst eine Antriebseinheit 53, die pneumatisch bei Betätigung des Betätigungshebels 51 aufgrund der dann zugeführten Druckluft L Schwingungen oder axiale Schläge erzeugt. Am Ende der Antriebseinheit 54 ist ein von der Antriebseinheit 53 angetriebenes Anschlussstück 54, das über ein rohrförmiges Verbindungsstück 17 mit einem Rohr 12 verbunden ist. Das Verbindungsstück 17 weist dazu an beiden Enden nach außen zunehmende Innenkonusflächen auf, in die entsprechende Außenkonusflächen des Anschlussstücks 54 und eines Anschlussteils 14 an dem Rohr 12 kraftschlüssig eingreifen. Anstelle einer solchen kraftschlüssigen Steckverbindung mit Koni kann auch wieder wie in 1 eine Schraubverbindung vorgesehen sein. Das Rohr 12 weist an seinem vorderen Ende eine Spitze 16 auf, mit der es durch die Antriebseinheit 53 fortlaufend in das Erdreich getrieben wird.
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Das Verbindungsstück 17 weist wieder einen seitlichen schräg nach vorne ragenden Anschlussstutzen 18 auf, an den wieder die Leitung 9 zum Zuführen der Mischung L + S aus Stoff S und Druckluft L aus dem Behälter 2 anschließbar oder angeschlossen ist. Das Druckluft-Stoff-Gemisch L + S gelangt unter Druck durch den oben durch das Anschlussteil 54 abgedichteten Innenraum des Verbindungsstücks 17 nach unten in das Rohr 12 und tritt durch eine oder zwei seitliche Austrittsöffnung(en) 15 seitlich nach außen und schräg axial nach vorne aus dem Rohr 12 in das Erdreich ein.
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Die Austrittsöffnung 15 ist als Langloch in der Wandung des Rohres 12 ausgebildet und weist oben und unten eine schräg nach vorne außen verlaufende Anfasung 15A und 15B auf, die das Austreten des Druckluft-Stoff-Gemisches L + S erleichtern und Verwirbelungen an Kanten verhindern.
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Oberhalb der Austrittsöffnung 15 ist an dem Rohr 12 außen ferner ein Außenring 19 angeordnet oder ausgebildet, der denn Durchmesser des Loches im Erdboden bei der Auf- und Abbewegung vergrößert und somit radial mehr Platz, insbesondere für den Eintritt des Stoffes S, und beim Herausziehen des Rohres 12 mehr Stauchraum und Luftsprengraum schafft.
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Der Behälter 2 und seine Peripherie ist in 2 genauso ausgebildet wie in 1.
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Wie in 1 ist das Zuführrohr oder die Zuführleitung 3 an ihrem Ende in einem konischen Bereich 39 konisch zum Austritt oder ersten Ende 30 hin verjüngt, um das Einführen der Zuführleitung 3 in den mit dem Stoff S gefüllten Behälter 2 als Einführhilfe zu erleichtern. Die Zerteilereinrichtung 31 und/oder das Ventil 32 sind vorzugsweise oberhalb des Konusbereichs 39 angeordnet. Ferner sind die Zerkleinerungselemente 34 vom freien Ende 30 weg weiter nach oben, hier bis oberhalb des Konusbereichs 39, verschoben. In einer nicht dargestellten Ausführungsform kann aber auch der Konusbereich 39 entfallen und/oder die Zerteilereinrichtung 31 und/oder das Ventil 32 kann direkt am freien Ende 30 angeordnet sein.
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An dem Rohr 12 ist auch in 2 eine Schutzkappe 61 befestigt. Ferner ist auch ein reiner Druckluftbetrieb zur Bodenauflockerung möglich wie in 1 wobei wieder der Behälter 2 als Druckspeicher dienen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Behälter
- 3
- Zuführleitung
- 4
- Verteiler
- 5
- Grundgerät
- 6
- Rohreinheit
- 7
- Verbindungsstück
- 8
- Druckluftleitung
- 10
- Verbindungsstück
- 11
- Anschlussstutzen
- 12
- Rohr
- 14
- Anschlussteil
- 15
- Austrittöffnung
- 15a, 15b
- Anfasung
- 16
- Spitze
- 17
- Verbindungsstück
- 18
- Anschlussstutzen
- 19
- Außenring
- 21
- Einlass
- 22
- Auslass
- 23
- Verschluss
- 24
- Flatterventil
- 25
- Absperrventil
- 26
- Anschluss
- 28
- Innenraum
- 30
- erstes Ende
- 31
- Zerteilereinrichtung
- 32
- Flatterventil
- 33, 34
- Zerteilereinrichtung
- 35
- zweites Endes
- 36
- Anschluss
- 38
- Zwischenbereich
- 39
- Konusbereich
- 40
- Eingang
- 41, 42
- Ausgang
- 43, 44, 45
- Anschluss
- 50
- Handgriff
- 51
- Betätigungshebel
- 52
- Anschlussrohr
- 53
- Antriebseinheit
- 54
- Anschlussstück
- 55
- Absperrventil
- 60
- Austrittsöffnung
- 61
- Schutzkappe
- 62, 63
- Rohr
- 64
- Rohrstutzen
- 65, 66
- Schraubgewinde
- L
- Druckluft
- S
- Stoff (Feststoff)