DE4228005A1 - Schmieroelleckage-schutzvorrichtung eines stevenrohres - Google Patents
Schmieroelleckage-schutzvorrichtung eines stevenrohresInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Verhin
derung einer Außenbordleckage von Wellendichtungsöl , d. h.
Schmieröl, in einer Stevenrohr-Wellendichtungsvorrichtung
eines Schiffs.
Es ist eine Stevenrohr-Wellendichtungsvorrichtung bekannt,
die zwischen einem Wellenaustritts- oder Stevenrohr und
einer Schraubenwelle in einer Schraubenwellen-Lagerungskon
struktion des Stevenrohres angeordnet ist, um das Eindrin
gen von Meerwasser von der Außenseite und eine Leckage von
Schmieröl von der Innenseite nach außen in das Meerwasser
zu verhindern, wie sie beispielsweise in der JP-Patent-
Veröffentlichung Nr. Hei 2-17400 offenbart ist. Wie in der
beigefügten Fig. 4 gezeigt ist, erstreckt sich hierbei eine
mit einem Propeller 61 versehene Schraubenwelle 62 am Heck
oder Steven 60 nach außen und ist wasserdicht in einem Ste
venrohr 63 gelagert, das mit einer Wellendichtungsvorrichtung
64 ausgestattet ist.
Diese Wellendichtungsvorrichtung 64 ist von einer solchen
Konstruktion, wie in Fig. 5 gezeigt ist, wobei die vom Ste
venrohrlager 65 außenbords ragende Schraubenwelle 62 mit
einer Buchse abgedeckt ist und Dichtungsringe 71, 72 sowie
73 zwischen einer Mehrzahl von im Stevenrohrlager 65 montier
ten Führungsringen 67, 68, 69 sowie 70 gehalten sind und die
Dichtungsringe 71, 72 sowie 73 wasserdicht und verschiebbar
in Berührung mit der Buchse 66 angeordnet sind.
Ein erster und zweiter Dichtungsring 71 und 72 von der Seite
der Schiffsschraube 61 her sind Lippendichtungen, die mit
ihren Frontflächen außenbords gerichtet sind, oder sind Was
serdichtungen, die ein Eindringen von Meerwasser verhindern.
Ein dritter Dichtungsring 73 ist eine Lippendichtung, die
mit ihrer Frontfläche Innenbords gerichtet eingebaut ist,
oder eine Öldichtung, um die Leckage von Hochdruck-Schmieröl
im Stevenrohr 64 zu verhindern. Das Schmieröl wird auf einem
gegenüber dem Meerwasser höheren Druck gehalten. Der Öldruck
wird zwischen dem Wasserdichtungsring 72 und dem Öldichtungs
rung 73 am niedrigsten gehalten.
Zwischen dem Wasserdichtungsring 72 und dem Öldichtungsring
73 ist eine Meerwasser- und Schmieröl-Speicherkammer 74 ab
gegrenzt. Diese Speicherkammer 74 steht über Leitungsrohre
76 sowie Ventile 77 und 78 mit einem Hoch- oder Falltank 75
in Verbindung, und darüber hinaus ist an das Leitungsrohr
76 über ein Ventil 79 ein Ablaufrohr 80 angeschlossen. Die
Speicherkammer wird mit dem Schmieröl gefüllt, das im Druck
etwas niedriger (etwa 0,3 bar) als das Meerwasser ist, wo
durch gute Schmierzustände gewährleistet werden und ein
auf die Dichtungsringe 72 und 73 durch eine Öldruckregelung
aufgebrachter Differenzdruck (Belastung) vermindert wird.
Es ist deshalb möglich, im Schiff Lecköl und Wasser in der
Speicherkammer 74 zurückzugewinnen, indem das Ventil 79 im
Ablaufrohr 80 geöffnet wird. Im Fall einer Beschädigung der
Dichtungsringe 71 bis 73 wird jedoch eine große Menge an
Meerwasser und Schmieröl durchsickern, die nicht zurückzuge
winnen sind. Um das zu verhindern, wurden verschiedene Vor
schläge gemacht.
In einem Fall wird ein Stauelement in die Speicherkammer 74
eingesetzt, von der eine Flüssigkeit unter Ausnutzung der
Drehung der Schraubenwelle 62 in Umlauf gebracht wird, wobei
die Flüssigkeit in einem Tank im Schiff gesammelt wird. In
diesem Tank wird die Flüssigkeit in Wasser und Öl getrennt
(JP-Patent-OS Nr. Sho 57-1 79 471). In einem anderen Fall wird
eine Vorrichtung, die eine Pumpe zur Rückgewinnung der Flüs
sigkeit von der Speicherkammer, eine Flüssigkeitsdruck
Ermittlungseinrichtung und einen Rückgewinnungflüssigkeit-
Durchflußregler umfaßt, getrennt vorgesehen (JP-Patent-Ver
öffentlichung Nr. Hei 2-17400).
Es ist jedoch zu bemerken, daß die erstgenannte Ausbildung
zum Stand der Technik einen Nachteil insofern hat, als im
Fall von stark beschädigten Dichtungsringen eine große Menge
an Meerwasser in das Schiff eindringt und nicht rückgewonnen
werden kann. Die letztgenannte Ausbildung weist viele prak
tische Probleme auf insofern, als beispielsweise eine Rückge
winnungsanlage von komplizierter Konstruktion getrennt für
sich benötigt wird, und darüber hinaus hängt der Rückgewin
nungsvorgang von der Erfahrung und Beurteilung seitens einer
Bedienungsperson ab.
Die vorliegende Erfindung vermindert oder beseitigt die obigen
sowie weitere Nachteile bekannter Techniken. Es ist die Auf
gabe der Erfindung, eine Schmierölleckage-Schutzvorrichtung
eines Stevenrohres zu schaffen, die imstande ist, einen auto
matischen Betrieb in Übereinstimmung mit dem Betriebszustand
eines Schiffs ohne das Erfordernis für eine Beurteilung und
eines Eingriffs einer Bedienungsperson zu bewerkstelligen
und die Behandlung von in das Schiff eingedrungenem Meer
wasser sowie die vollständige Rückgewinnung von Öl ohne eine
Außenbordleckage des Öls zu erleichtern.
Um die oben genannte Aufgabe zu lösen, weist die Schmieröl
leckage-Schutzvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
die folgenden technischen Maßnahmen auf.
Eine Wellendichtungsvorrichtung eines Stevenrohres gemäß der
Erfindung umfaßt einen Wasserdichtungsring, um das Eindringen
von Meerwasser zu verhindern, und einen Öldichtungsring, um
eine Leckage von Schmieröl zu unterbinden, die nebeneinander
auf der Schraubenwelle angeordnet sind, eine in wenigstens
einer der Sektionen zwischen den Dichtungsringen ausgebildete
Speicherkammer und einen Ölversorgungskreis, um das Öl in
die Speicherkammer einzuführen. Bei dieser Wellendichtungsvor
richtung sind auf der Ein- und Auslaßseite des Ölversorgungs-
oder Ölumlaufkreises wie auch in der Ablaufleitung automati
sche Auf-Zu-Ventile angeordnet. Die automatischen Auf-Zu-
Ventile im Ölversorgungskreis werden geschlossen, wenn die
Schraubenwellendrehzahl unter eine vorbestimmte Drehzahl ab
sinkt, und gleichzeitig wird das automatische Auf-Zu-Ventil
in der Ablaufleitung geöffnet, so daß die Flüssigkeit von
der Speicherkammer zur Wiedergewinnung abgeführt wird.
Wenn das mit der Steuerung des Schiffs befaßte Personal die
Drehzahl der Schraubenwelle herabsetzt, um die Schiffsgeschwin
digkeit zu vermindern, wenn sich das Schiff einem Hafen nä
hert, wobei besondere Aufmerksamkeit einer Ölleckage vom
Schiff im Hinblick auf eine Verhinderung der Meerverschmut
zung gewidmet wird, werden gemäß der Erfindung die automati
schen Auf-Zu-Ventile auf der Ein- und Auslaßseite des Öl
versorgungskreises zur gleichen Zeit geschlossen, wenn die
Drehzahl der Schraubenwelle eine vorbestimmte Drehzahl er
reicht, und ein in der zwischen den Dichtungsringen vorgese
nen Speicherkammer enthaltenes Öl-Wasser-Gemisch wird sorg
fältig abgeführt. Ist die Speicherkammer gänzlich geleert,
so wird in die Speicherkammer sickerndes Öl und Wasser
in die Ablaufleitung zurückgeführt und durch diese rückgewon
nen, wodurch die Verhinderung der Außenbordleckage von Öl
ermöglicht wird, selbst wenn ein Dichtungsring beschädigt
ist.
Falls die Speicherkammer leergelassen wird, so wird der
Schmierzustand der Dichtungsringe schlecht und diese kön
nen zerstört werden. Da jedoch die Drehzahl der Schraubenwel
le niedrig ist, steigt die Temperatur der Gleitteile
der Dichtungsringe äußerst gering an, so daß keine Gefahr
einer Zerstörung der Dichtungsringe und einer Herabsetzung
in deren Standzeit hervorgerufen wird.
Wenn die Drehzahl der Schraubenwelle, nachdem das Schiff den
Hafen verlassen hat, einen vorbestimmten Wert überschritten
hat, wird das automatische Auf-Zu-Ventil in der Ablauflei
tung geschlossen und werden gleichzeitig die automatischen
Auf-Zu-Ventile im Ölversorgungskreis geöffnet, um das Öl in
die Speicherkammer einzuführen, woraufhin dann die Zufuhr
des Öls während des Schiffsbetriebs unter den üblichen Ar
beitsbedingungen fortgeführt wird.
Die Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der fol
genden, auf die Zeichnungen Bezug nehmenden Beschreibung von
bevorzugten Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
deutlich. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungs
form einer Schmierölleckage-Schutzvorrichtung gemäß
der Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Abwandlung der
ersten Ausführungsform;
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungs
form gemäß der Erfindung;
Fig. 4 einen vertikalen Teilschnitt der Konstruktion der
Heckpartie nach dem Stand der Technik bei einem
Schiff;
Fig. 5 einen Axialschnitt einer Wellendichtungsvorrichtung
nach dem Stand der Technik.
Die Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer Schmier
ölleckage-Schutzvorrichtung gemäß der Erfindung, wobei sich
eine mit einer Schiffsschraube P an ihrem rückwärtigen Ende
ausgestattete Schraubenwelle 1 durch ein Stevenrohr 2 er
streckt, durch eine Stevenrohr-Wellendichtungsvorrichtung
3 hindurch außenbords vorragt und mittels einer Wellendich
tungsvorrichtung 4, die bugwärts gerichtet ist, sowie der
Stevenrohr-Wellendichtungsvorrichtung 3 drehbar gelagert ist.
Die Stevenrohr-Wellendichtungsvorrichtung 3 ist weitgehend
zu der Konstruktion des Beispiels nach dem Stand der Tech
nik, die in Fig. 5 gezeigt ist, identisch und umfaßt eine
Buchse 5, die eng auf die Außenfläche der Schraubenwelle 1
gepaßt ist, einen fest an einem Stevenrohrlager 6 angebrach
ten Führungsring 7, ein Paar von Wasserdichtungsringen 8 und
9, die innerhalb des Führungsrings 7 nebeneinander angeord
net sowie in einem abgedichteten Zustand mit der Buchse 5
in Berührung sind, und einen Öldichtungsring 10.
Die Wasserdichtungsringe 8 und 9 dienen dazu, den Eintritt
von Meerwasser zu verhindern. Der Öldichtungsring 10 soll
eine Außenbordleckage von Schmieröl unterbinden. Zwischen
dem Wasserdichtungsring 9 und dem Öldichtungsring 10 ist
eine Speicherkammer 10 vorhanden, mit der auf der Einlaß
bzw. Auslaßseite eine Ölleitung 12 bzw. 13 verbunden sind,
die einen Ölversorgungs- oder Ölumlaufkreis bilden. Die Öl
leitungen 12 und 13 stehen über automatische Auf-Zu-Ventile
14 und 15 mit einem Ölversorgungsbehälter 16 in Verbindung,
dem von einem Hochtank 17 über eine Ölzuleitung 19, in der
ein Auf-Zu-Ventil 18 liegt, Schmieröl zugeführt wird.
Die Ölleitungen 12 und 13 sind auch mit Hand-Auf-Zu-Ventilen
20 und 21 jeweils versehen. Im Verlauf der Ölleitung 12 auf
der Einlaßseite sind Ablaufleitungen 22 und 23 zwischen dem
automatischen Auf-Zu-Ventil 14 und der Speicherkammer 11
angeschlossen. In die Ablaufleitung 22 ist ein automati
sches Auf-Zu-Ventil 24 eingebaut, während in der anderen Ab
laufleitung 23 ein Hand-Auf-Zu-Ventil 25 liegt.
Der Öldruck im Hoch- oder Falltank 17 für das Schmieröl
d. h. der Öldruck PL1 im Stevenrohr, wird mit etwa
0,2-0,3 bar höher als der Meerwasserdruck PS1 , wenn das
Schiff sowohl beladen als auch leer ist, angesetzt und wird
in das Stevenrohr 2 durch eine Ölzuleitung 30 über einen
Ölsumpfbehälter 26, ein Auf-Zu-Ventil 27, eine Pumpe 28 so
wie einen Kühler 29 eingeführt, wobei es durch eine Ölrücklei
tung 31 zurückgeführt wird.
Der Ölversorgungsbehälter 16 ist ein Hoch- oder Fallbehälter,
um das Schmieröl gesondert in die zwischen den Dichtungsrin
gen 9 und 10 angeordnete Speicherkammer 11 einzuspeisen.
Dieser Ölversorgungsbehälter 16 wird zum Zweck einer Verbes
serung des Schmierzustandes der Dichtungsringe 9 sowie 10
und zur Verminderung eines Differenzdrucks (einer Belastung),
der auf jeden Dichtungsring durch Regelung des Öldrucks in
der Speicherkammer 11 aufgebracht wird, verwendet. Der Öl
druck im Behälter 16 wird normalerweise mit etwa 0,3 bar
niedriger als der Meerwasserdruck PS1 festgesetzt.
Im Fall einer Beschädigung der Dichtungsringe 8-10 neigen
das Meerwasser und das Schmieröl dazu, in die Speicherkammer
11 zu fließen. Dabei ist es möglich, das Meerwasser und das
Öl oder das Gemisch hieraus im Ablaufbehälter mit geöffneten
Auf-Zu-Ventilen 24 und 25 der Ablaufleitungen 22 und 23 zu
sammeln.
Jedes der automatischen Auf-Zu-Ventile 14, 15 und 24 ist
ein mit einem Steuerpult 32 verbundenes Elektromagnetven
til , das dazu ausgelegt ist, sich in Verknüpfung mit oder
Abhängigkeit von der vorgegebenen Drehzahl (z. B. 30 U/min)
der Schraubenwelle 1 automatisch zu öffnen und zu schließen.
Das Steuerpult 32 ist mit einem AUTO-MANUELL-Hauptschalter
33, der in Verknüpfung mit der Drehzahl arbeitet, einer
Geschwindigkeit-Einstelleinrichtung 34, einem Betriebs-
oder Fahrschalter 35, einem Rückgewinnungsschalter 36 usw.
ausgestattet.
Die automatischen Auf-Zu-Ventile 14 und 15 des Ölversorgungs
kreises werden gleichzeitig geöffnet und geschlossen. Im
Normalbetrieb, wenn die Schraubenwellendrehzahl über
30 U/min liegt, sind die Ventile geöffnet, und im Betrieb mit
niedriger Drehzahl, wenn die Schraubenwellendrehzahl unter
30 U/min liegt, sind die Ventile geschlossen. Das automati
sche Auf-Zu-Ventil 24 der Ablaufleitung 22 wird während des
Normalbetriebs geschlossen und während des Niedrigdrehzahl
betriebs geöffnet. Wenn die Schraubenwellendrehzahl sich
unter 30 U/min vermindert hat, so fließt deshalb das Öl im
Ölversorgungskreis, d. h. in den Ölleitungen 12 und 13, so
wie der Speicherkammer 11 von dem automatischen Auf-Zu-Ventil 24
durch die Ablaufleitung 22, und wird es im Ablaufbehälter
im Schiff gesammelt, so daß die Speicherkammer 11 geleert
wird.
Wenn die Geschwindigkeit-Einstelleinrichtung 34 für die
Schraubenwelle auf 30 U/min eingestellt wird, sind gemäß der
vorstehend beschriebenen ersten Ausführungsform das automa
tische Auf-Zu-Ventil 14 und 15 des Ölversorgungskreises wäh
rend des Normalbetriebs, wenn die Schraubenwellendrehzahl
über 30 U/min liegt, offen, während das automatische Auf-Zu-
Ventil der Ablaufleitung 22 geschlossen ist. Demzufolge
wird das Öl, das einen um 0,3 bar niedrigeren Druck als der
Meerwasserdruck PS1 hat, konstant der Speicherkammer 11 zuge
führt, wodurch die Dichtungsringe 9 und 10 in einem guten
Schmierzustand gehalten werden.
Nähert sich das Schiff einem Hafen und wird für einen Be
trieb des Schiffs mit niedriger Geschwindigkeit die Drehzahl
der Schraubenwelle 1 vermindert, so werden die automatischen
Auf-Zu-Ventile 14 sowie 15 auf der Einlaß- sowie Auslaßseite
des Ölversorgungskreises geschlossen und gleichzeitig das
automatische Auf-Zu-Ventil 24 der Ablaufleitung 22 geöffnet,
wodurch das Abführen von Öl von der Speicherkammer 11 sowie
den Ölleitungen 12 und 13 des Ölversorgungskreises ermöglicht
wird. Sollte Öl oder Wasser in der Speicherkammer 11 verblei
ben, die eigentlich leer sein sollte, so wird das Öl oder
Wasser über die Ablaufleitung 22 im Ablaufbehälter im Schiff
gesammelt, und es ist deshalb möglich, eine Ölleckage aus
dem Schiff heraus zu verhindern.
Falls die Dichtungsringe 8-10 beschädigt sind, werden das
Schmieröl im Stevenrohr 2 und das Meerwasser in die Spei
cherkammer 11 eintreten. In diesem Fall werden jedoch das
Öl und das Meerwasser im Ablaufbehälter im Schiff von der
Ölleitung 12 auf der Einlaßseite durch das automatische Auf-
Zu-Ventil 24 und die Ablaufleitung 22 gesammelt, so daß sie
niemals aus dem Schiff lecken. Wenn die Dichtungsringe 8 - 10
ernsthaft beeinträchtigt sind, so ist es insofern möglich,
alles Lecköl oder Wasser zu sammeln, weil die Ölversorgung
in einem Stillstand ist.
Wird die Speicherkammer 11 während eines Niedrigdrehzahlbe
triebs geleert, so wird an den Dichtungsringen 9 und 10 eine
unzureichende Schmierung auftreten. Da jedoch die Schrauben
welle 1 mit einer niedrigen Drehzahl dreht, wird sich die
Temperatur an den Gleitteilen der Dichtungsringe 9 und 10
nur äußerst wenig erhöhen. Demzufolge werden die Dichtungs
ringe 9 und 10 niemals einer Zerstörung und/oder Beschädigung
ausgesetzt.
Bei Verlassen des Hafens durch das Schiff wird die Drehzahl
der Schraubenwelle 1 allmählich gesteigert. Nachdem das
Schiff eine Anlegestelle verläßt und die Drehzahl der
Schraubenwelle 1 eine vorbestimmte Drehzahl (30 U/min)
übersteigt, wird das automatische Auf-Zu-Ventil 24 in
der Ablaufleitung 22 geschlossen, und gleichzeitig wer
den die automatischen Auf-Zu-Ventile 14 sowie 15 des Ölversor
gungskreises geöffnet, wodurch das Öl die Möglichkeit hat,
vom Ölversorgungsbehälter 16 in die Speicherkammer 11 zu
fließen, um den normalen Schmierzustand wieder aufzunehmen.
Bei der vorstehend beschriebenen ersten Ausführungsform ist
die Ablaufleitung 22 der Ölleitung 12 an einer niedrigeren
Stelle als der Boden der Speicherkammer 11 angeschlossen zu
dem Zweck, das Öl in der Speicherkammer 11 gänzlich wiederzu
gewinnen. Es ist jedoch möglich, die spezielle vorbestimm
te Drehzahl der Schraubenwelle 1 durch Verbesserung des
Schmierzustandes der Dichtungsringe 9 und 10 etwas höher anzu
setzen, wenn eine gewisse Ölmenge in der Speicherkammer ver
bleibt, indem die Verbindungsstelle der Ablaufleitung 22
an der Ölleitung 12 auf das Niveau der axialen Mitte C der
Schraubenwelle 1 oder höher als dieses gelegt wird, wie in
Fig. 2 gezeigt ist.
In den Fig. 1 und 2 sind noch ein Schauglas 37 sowie Ent
lüftungsrohre 38, 39, 40 und 41 dargestellt.
Die Fig. 3 zeigt eine zweite Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Schmierölleckage-Schutzvorrichtung, die zur ersten
Ausführungsform lediglich insofern unterschiedlich ist, als
zusätzlich zur Speicherkammer 11 zwischen den Wasserdichtungs
ringen 8 und 9 eine Speicherkammer 42 vorgesehen ist und daß
die Speicherkammer 42 mit einem Ölversorgungsbehälter 45
durch eine Ölleitung 43 auf der Einlaßseite sowie eine Öl
leitung 44 auf der Auslaßseite verbunden ist, so daß die Zu
fuhr von Öl zur Schraubenwelle ermöglicht wird. Ferner sind
in der Ölversorgungsleitung automatische und manuelle Auf-Zu-Ventile 46,
47, 48 sowie 49 angeordnet, während mit der Ölleitung 43
auf der Einlaßseite über ein automatisches Auf-Zu-Ventil
eine Ablaufleitung 51 verbunden ist.
Die automatischen Auf-Zu-Ventile 46, 47 und 50 sind Elektro
magnetventile, die mit einem Steuerpult 52 verbunden sind.
Dieses Steuerpult 52 hat in zum Steuerpult 32 gleichartiger
Weise einen Hauptschalter 53, eine Geschwindigkeit-Einstell
einrichtung 54, einen Betriebsschalter 55 und einen Rück
gewinnungsschalter 56. Die Geschwindigkeit-Einstelleinrich
tungen 54 und 34 werden auf dieselbe Drehzahl eingestellt.
Darüber hinaus sind Entlüftungsrohre 57 und 58 vorhanden.
Bei der zweiten Ausführungsform werden die automatischen Auf-
Zu-Ventile 14, 15 und 24 im Ölversorgungskreis sowie der
Ablaufleitung 22 der Speicherkammer 11 in gleichartiger wie
diejenigen der ersten Ausführungsform geregelt. Auf der Seite
der Speicherkammer 42 werden, wenn das Öl für einen Normalbe
trieb eingeschlossen oder abgedichtet wird, alle automati
schen Auf-Zu-Ventile 46, 47 und 50 geschlossen, um den
abgedichteten Zustand beizubehalten. Wenn sich die Drehzahl
der Schraubenwelle 1 unter den vorbestimmten Wert vermindert
hat, werden die automatischen Auf-Zu-Ventile 14 sowie 15 ge
schlossen und gleichzeitig die automatischen Auf-Zu-Ventile
24 sowie 50 in den Ablaufleitungen 22 sowie 51 geöffnet, und
das in den Speicherkammern 11 sowie 42 befindliche Öl wird
sorgfältig durch die Ablaufleitungen 22 sowie 51 abgeführt
und im Ablaufbehälter gesammelt.
Überschreitet die Drehzahl der Schraubenwelle 1 einen vor
bestimmten Wert, so werden die automatischen Auf-Zu-Ventile
24 sowie 50 der Ablaufleitungen 22 sowie 51 geschlossen und
gleichzeitig die automatischen Auf-Zu-Ventile 14, 15, 46
sowie 47 auf der Einlaß- und Auslaßseite des Ölversor
gungskreises geöffnet, um das Öl von den Ölversorgungsbehäl
tern 16 und 45 in die Speicherkammern 11 und 42 einzuspei
sen. Bei Beendigung der Ölzufuhr werden die automatischen
Auf-Zu-Ventile 46 und 47 des Ölversorungskreises der Spei
cherkammer 42 geschlossen, um das Öl in der Speicherkammer
42 einzuschließen, so daß ein guter Schmierzustand aufrecht
erhalten wird.
Wenn die Speicherkammer 42 während eines Niedrigdrehzahlbe
triebs des Schiffs leer wird, kann vom Inneren des Schiffs
der Speicherkammer 42 Luft zugeführt und an dem Wasserdich
tungsring außenbords abgeführt werden, wodurch die Außenbord
leckage von Öl völlig verhindert und gleichzeitig das Eindrin
gen von Meerwasser in die Speicherkammern 11 sowie 42 unter
bunden wird.
Auch bei der zweiten Ausführungsform kann, wenn das Öl abge
führt wird, eine gewisse Menge an Öl in den Speicherkammern
11 und 42 verbleiben, indem die Verbindungsstelle der Öllei
tungen 12 und 43 auf der Einlaßseite des Ölversorgungskrei
ses und der Ablaufleitungen 22 sowie 51 auf einem Niveau
der axialen Mitte der Schraubenwelle 1 oder geringfügig hö
her als dieses Niveau angeordnet wird. Auf diese Weise ist
es möglich, den Schmierzustand der Dichtungsringe 8-10 zu
verbessern und den Einstellwert der Drehzahlen der Schrau
benwelle 1 leicht zu erhöhen.
Bei der ersten und zweiten Ausführungsform kann die Außen
bordleckage von Öl verhindert werden, indem Öl den Speicher
kammern 11 und 42 zu- und von diesen abgeführt wird, und zwar
ohne Rücksicht auf die Drehzahl der Schraubenwelle 1, indem
die Hand-Auf-Zu-Ventile 20, 21, 48, 49 und 25, die in den
Ölleitungen 12, 13, 43 und 44 auf der Einlaß- sowie Aus
laßseite der Ölleitungen und in der Ablaufleitung 23 ange
ordnet sind, betätigt werden. Ferner besteht die Möglichkeit,
einen spezifischen Schmierzustand aufrechtzuerhalten.
Es ist herauszustellen, daß die vorliegende Erfindung nicht
auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen begrenzt
ist. Beispielsweise kann die Stevenrohr-Wellendichtungsvor
richtung 3 aus vier Dichtungsringen, die zwei Wasserdich
tungsringe und zwei Öldichtungsringe umfassen, bestehen, und
kann die Vorrichtung in einer gleichartigen Weise wie die
oben beschriebenen Ausführungsformen betrieben werden, wobei
eine Speicherkammer ebenfalls zwischen den beiden Dichtungs
ringen angeordnet ist. Darüber hinaus können andere Arten
von automatischen Auf-Zu-Ventilen anstelle der Elektromagnet
ventile verwendet werden.
Bei der Stevenrohr-Wellendichtungsvorrichtung der vorliegen
den Erfindung, wobei, wie beschrieben wurde, die Dichtungs
ringe zur Verhinderung eines Eindringens von Meerwasser und
die Dichtungsringe zur Verhinderung einer Leckage von Schmieröl
nebeneinander auf der Schraubenwelle angeordnet sind, ist
die Speicherkammer in wenigstens einer der Sektionen zwi
schen diesen Dichtungsringen vorgesehen, ist der Ölversor
gungskreis zur Zufuhr des Öls zur Speicherkammer ausgebildet
und sind die automatischen Auf-Zu-Ventile sowohl an der Ein
laß- als auch der Auslaßseite des Ölversorgungskreises und
in der Ablaufleitung angeordnet. Die automatischen Auf-Zu-
Ventile im Ölversorgungskreis sind dazu ausgelegt zu schlie
ßen, wenn die Drehzahl der Schraubenwelle unter einen vorbe
stimmten Wert abgesenkt ist, und gleichzeitig wird das automa
tische Auf-Zu-Ventil in der Ablaufleitung geöffnet, um die
in der Speicherkammer angesammelte Flüssigkeit abzuführen
sowie zu sammeln. Wenn die Schraubenwellendrehzahl zur Ver
langsamung des Schiffs vermindert wird, d. h. während eines
Zeitraumes von der Annäherung des Schiffs an einen Hafen bis
zum abgeschlossenen Anlegen im Hafen, wobei das betreffende
Personal besondere Aufmerksamkeit einem Lecken von Öl aus
dem Schiff aus dem Gesichtspunkt einer Verhinderung einer
Meeresverschmutzung widmet, wird deshalb das Öl in der
Speicherkammer aus dieser abgeführt und innerhalb des Schiffs
gesammelt. Das bedeutet, daß die Speicherkammer nahezu ge
leert werden kann, wobei die Ölleckage im Hafen und seiner
nächsten Umgebung gänzlich verhindert wird, und daß darüber
hinaus die Entsorgung des Meerwassers, das eingetreten ist,
erleichtert wird. Ferner können im Fall von ernsthaft beschä
digten Dichtungsringen Öl oder andere Substanzen, die in die
Speicherkammer fließen, von der Ablaufleitung her im Ablauf
behälter im Schiff gesammelt werden. Die Auf-Zu-Ventile werden
automatisch in Übereinstimmung mit dem Betriebszustand des
Schiffs ohne jegliche Abhängigkeit von der Beurteilung oder
einem Eingriff des Personals geregelt, so daß wirksam das
Lecköl ohne ein Austreten aus dem Schiff gesammelt wird.
Die Schmierölleckage-Schutzvorrichtung gemäß der Erfindung
liefert insofern einen erheblichen Beitrag zur Verhinderung
einer Meeresverschmutzung.
Erfindungsgemäß besitzt eine Schmierölleckage-Schutzvorrich
tung an einem Stevenrohr eine Stevenrohr-Wellendichtungsvor
richtung, in welcher einen Eintritt von Meerwasser verhin
dernde Wasserdichtungsringe und eine Leckage von Schmieröl
verhindernde Öldichtungsringe nebeneinander auf einer Schrau
benwelle angeordnet sind. Eine zwischen den Dichtungsringen
befindliche Speicherkammer ist mit Ölleitungen eines Ölversor
gungskreises und mit einem Ölversorgungsbehälter verbunden.
Bei dieser Wellendichtungsvorrichtung sind automatische Auf-
Zu-Ventile in dem Ölversorgungskreis und ein weiteres automa
tisches Auf-Zu-Ventil in eine mit dem Ölversorgungskreis ver
bundene Ablaufleitung eingebaut. Die automatischen Auf-Zu-
Ventile im Ölversorgungskreis werden geschlossen, wenn die
Schraubenwellendrehzahl unter eine vorbestimmte Drehzahl ab
fällt, und gleichzeitig wird das automatische Auf-Zu-Ventil
in der Ablaufleitung geöffnet, um die Flüssigkeit von der
Speicherkammer abzuführen. Diese abgeführte Flüssigkeit wird
im Ablaufbehälter im Schiff gesammelt. Das Öl wird der Spei
cherkammer auch dann zugeführt, wenn die Schraubenwellen
drehzahl den vorbestimmten Wert überschreitet.
Wenngleich vorstehend lediglich bestimmte Ausführungsformen
des Erfindungsgegenstandes beschrieben worden sind, so ist
klar, daß dem Fachmann bei Kenntnis der durch die Erfindung
vermittelten Lehre verschiedene Änderungen und Abwandlungen
an diesen Ausführungsformen nahegelegt sind, die jedoch als
in den Rahmen der Erfindung fallend anzusehen sind.
Claims (1)
- Schmierölleckage-Schutzvorrichtung eines Stevenrohres (2) mit einer Stevenrohr-Wellendichtungsvorrichtung (3), in welcher das Eintreten von Meerwasser verhindernde Was serdichtungsringe (8, 9) und die Leckage von Schmieröl verhindernde Öldichtungsringe (10) an einer Schraubenwelle (1) nebeneinander angeordnet sind und in wenigstens einer der Sektionen zwischen diesen Dichtungsringen eine Spei cherkammer (11; 42) vorgesehen ist, die mit einem Ölver sorgungskreis (12, 13; 43, 44) zur Zufuhr von Öl in Ver bindung steht, gekennzeichnet durch automatische Auf- Zu-Ventile (14, 15; 46, 47; 24; 50) an der Einlaß- und Auslaßseite des Ölversorgungskreises (12, 13; 43, 44) und in einer Ablaufleitung (22; 51), wobei die Auf-Zu- Ventile (14, 15; 46, 47) im Ölversorungskreis (12, 13; 43, 44) bei und unterhalb einer spezifischen Drehzahl der Schraubenwelle (1) geschlossen werden und das automa tische Auf-Zu-Ventil (24; 50) in der Ablaufleitung (22; 51) geöffnet wird, um eine in der Speicherkammer (11; 42) angesammelte Flüssigkeit abzuführen sowie zu speichern.
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