Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer
Folienkombination zum Erzielen einer dreidimensionalen Wie
dergabe von Bildern auf der Abbildungsfläche eines Wieder
gabegerätes der Fernseh- und Videotechnik, inbesondere ei
nes Fernsehempfängers, entsprechend dem Oberbegriff des Pa
tentanspruches 1. Zudem erfaßt die Erfindung ein Gerät zum
Durchführen des Verfahrens.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist mit der
DE-OS 32 14 327 nachgewiesen worden. Aus ihr ist es bekannt, den
Bildschirm mit Polarisationsfolien-Streifen zu belegen, de
ren Polarisationsebenen abwechseln z. B. senkrecht und
waagrecht stehen. Die Abmessungen der Streifen sind gerade
so gewählt, daß sie der Lage der Zeilen entsprechen. Dabei
werden die Halbbilder auf jeder zweiten Zeile abgebildet
und werden somit einheitlich polarisiert. Jedes Halbbild
hat eine Polarisationsrichtung senkrecht zur vorhergehen
den. Eine Brille, deren eines Glas senkrecht und deren an
deres waagerecht polarisiert, blendet für den Beobachter
getrennt die beiden Halbbilder aus.
Diese DE-OS 32 14 327 verwendet - ebenso wie die Erfindung
- das sogenannte Zeilensprungverfahren zur Trennung beider
Stereobilder für beide Augen, beschränkt sich aber allein
auf die Feststellung der Anwendung schmaler Zeilenstreifen
mit Polarisierungseigenschaften auf dem Bildschirm. An eine
wirtschaftliche Herstellung und eine Realisation dieses
Verfahrens ist nicht gedacht. Es fehlt ein Hinweis darauf
in dieser Schrift. Die Anmerkung, der Bildschirm müsse mit
polarisierenden Streifen solcher Abmessungen belegt sein,
daß sie der Lage der Zeilen entsprechen, berührt in keiner
Weise die technischen Schwierigkeiten und gegebenenfalls
die Unmöglichkeit einer Realisierung.
Der Anmelder hat sich deshalb die Aufgabe gestellt, ein
Verfahren und ein Gerät zur Durchführung dieses Verfahrens
anzubieten, das es gestattet, eine Folienkombination herzu
stellen, die dieses 3D-Prinzip ermöglicht.
Diese Aufgabe soll nach der Erfindung - mit dem Verfahren
- mit den Merkmalen des Kennzeichens des Anspruches 1 ge
löst werden.
Besondere Weiterbildungen dieses Verfahrens sind in den An
sprüchen 2 bis 4 und 18 gekennzeichnet.
Zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Verfah
rensansprüche bietet die Erfindung zur Lösung der genannten
Aufgabe ein Gerät an mit den Merkmalen des Kennzeichens des
Anspruches 5.
Besondere Weiterbildungen dieses Gerätes sind von den An
sprüchen 6 bis 17 erfaßt.
Es wurde auch noch zum Stande der Technik die US-PS 45 59 556
ermittelt, die ein Verfahren zeigt zum Erzielen einer
dreidimensionalen Wiedergabe von Bildern auf der Abbil
dungsfläche eines Wiedergabegerätes der Fernseh- und Video
technik, insbesondere eines Fernsehempfängers, wobei der
Bildschirm der Bildröhre in seiner oberen Hälfte vollstän
dig in einer Richtung polarisiert ist, und in seiner unte
ren Hälfte ebenfalls ganzflächig, jedoch gegen die obere um
90° verschieden gerichtet.
Auch steht in dieser US-PS noch der Vorschlag, direkt auf
dem Fernsehbildschirm eine Matte anzubringen, die auf ihm
ganz eng benachbart ist und die zwei übereinander angeord
nete polarisierende Filter aufweist, die in unterschiedli
chen, senkrecht zueinanderliegenden Achsen orientiert sind.
Diese Schrift gibt keine klare Lehre zum technischen Han
deln. Es sind zwar, ähnlich wie in der Erfindung beschrie
ben, zwei 3D-Teilbilder übereinander angeordnet; es ist
jedoch kein Hinweis darauf gegeben, auf welchem Wege diese
erzeugt werden. Es ist lediglich der Hinweis angeführt, daß
die Teilbilder durch zwei komplette Aufnahmeeinrichtungen
erzeugt werden. Es werden offenbar zwei komplette Bilder
(keine Teilbilder!) vom Objektort übertragen, was somit so
gar in aufwendiger Weise zwei Sendefrequenzen notwendig
macht.
Zum besseren Verständnis der Erfindung seien noch folgende
Erläuterung gegeben:
Beim optischen Aufnehmen eines Gegenstandes empfangen
beide Augen eines Betrachters unterschiedliche
Bilder in Abhängigkeit vom Abstand beider Augen voneinander,
beide Bilder aber erzeugen im Sehzentrum dieses Betrachters
ein einziges Bild mit räumlicher Wirkung, was als 3D-Effekt
bezeichnet wird,
worunter die Wirkung verstanden wird, die bei einem
Betrachter der wiedergegebenen Bilder durch diese entsteht
mit dem Eindruck, er befände sich in einer dreidimensionalen
Umgebung oder als würde er die sichtbaren abgebildeten Körper
und Gegenstände in ihrer dreidimensionalen Erstreckung in
einer natürlich erscheinenden Umgebung wahrnehmen - dies
alles mit den scheinbar erkennbaren drei Dimensionen von
Breite, Höhe und Tiefe einschließlich ihrer perspektivischen
Ausrichtung zu einem Fluchtpunkt hin. Der Wunsch nach
räumlichem Sehen auf dem Gebiete der Fernseh- und
Videotechnik schließt ein, über eine Abbildungsfläche beim
Betrachter ein räumliches Sehen zu erzeugen, welches dem
Blick in einen dreidimensionalen Raum unterschiedslos
entspricht.
Da bei der Farbwiedergabe ohnehin drei
Bilder in drei Farben erforderlich sind, wurde bereits eine
Betrachtungsbrille mit zwei unterschiedlich gefärbten Gläsern
verwendet, um mit ihnen die beiden für das dreidimensionale
Sehen erforderlichen Bilder zu trennen.
Aus der Reihe weiterer Versuchsmethoden sei noch die
Anwendung senkrecht auf dem Bildschirm angeordneter
Zylinderlinsen angeführt, doch hat sich auch diese Möglichkeit ohne
befriedigende Wirkung gezeigt, da sie die bereits genannten
physikalischen Bedingungen nur sehr bedingt erfüllt.
Eine qualitativ gute Methode sollte aber auch eine
einwandfreie Wiedergabe der Farben sowie die Bedingung der
Komparabilität 3D : 2D erfüllen. Selbstverständlich müssen
dafür einige Aufwendungen hingenommen werden, doch sollten
diese so gering wie möglich sein. Eine ganz natürlich
wirkende Qualität würde jene Aufwendungen vollauf
rechtfertigen, erhält doch die 3D-Technik durch sie die
erwünschte Vollkommenheit und Qualität.
Zur Lösung der Aufgabe, eine solche einwandfreie Wiedergabe
zu erreichen und dazu eine gut geeignete sowie einfach
herzustellende Vorrichtung anzubieten, hat der Erfinder
Lösungen gefunden, welche durch die Lehren der unabhängigen
Patentansprüche deutlich werden. Die Unteransprüche zeigen
besonders günstige Weiterentwicklungen auf.
Zudem wird vom Erfinder ein mechanisches
Herstellungsverfahren für eine zeilenweise polarisierte Folie
vorgeschlagen.
Im Prinzip sind also zwei getrennte
vollständige Bilder erforderlich, die gleichzeitig auch den vollen
Farbeninhalt wiedergeben müssen, um sie mit diesem bei der
späteren Bildwiedergabe mit bester Vollkommenheit - wie
natürlich erscheinend - sichtbar zu machen.
Wenn nachfolgend i.w. das 3D-Fernsehen besonders
hervorgehoben wird, so gilt dies nur beispielhaft, da
selbstverständlich auch der Bereich der 3D-Videotechnik im
Rahmen der Erfindung miterfaßt sein soll.
Da die beiden Bilder den unterschiedlichen Seh-Eindrücken
beider Augen des späteren Betrachters entsprechen müssen, ist
bei der Bildaufnahme die Verwendung von zunächst zwei
kompletten Aufnahmekameras erforderlich, deren Objektive sich
im Abstand beider Augen eines menschlichen Augenpaares
befinden müssen. Von der Erfindung miterfaßt ist
selbstverständlich eine Vereinigung beider Kameras zu einer
Doppelkamera aus Bedienungs- und Kostengründen, da sich
mehrere Bauteile - auch elektronische - durch rhythmisches
Umschalten für beide Bildaufnahmen verwenden lassen.
Zur Übertragung beider Bilder vom jeweilig gleichen Objekt
werden deren Signale als Modulation für die beiden Gruppen
des Zeilensprungverfahrens verwendet. Bei diesem werden erst
die ungeradzahligen und dann die geradzahligen Zeilen
abgetastet. Es werden beide Bilder nacheinander - jedoch
ineinander verschachtelt - auf dem Bildschirm des
Empfangsgerätes sichtbar. Der dadurch erhaltene Bildeindruck
ist wegen der Verschiedenheit beider Bilder zunächst
unbrauchbar; beide Augen des Betrachters sehen beide Bilder
praktisch gleichzeitig.
Die jetzt notwendige Trennung beider Bilder und deren
Zuordnung zu beiden Augen des Betrachters erfolgt mit Hilfe
von Polarisationsfiltern einerseits direkt am
Entstehungspunkt sämtlicher Lichtpunkte innerhalb der
Bildröhre des Empfangsgerätes. Das entstandene Licht schwingt
in polarisiert gerichteten Ebenen - statt kugelförmig - zu
dem Betrachter hin, der nunmehr andererseits die Bilder durch
eine Brille mit ebenfalls polarisierten Gläsern betrachten
muß, um die zwei Einzelbilder getrennt und einwandfrei sehen
zu können. Dabei ist - erschwerend - unabdingbar, daß das
Polarisationsfilter über den in der Bildröhre erzeugten
Lichtpunkten zeilenweise immer abwechselnd um 90 Grad
gegensätzlich polarisiert sein muß, da die Zeilen auch immer
abwechselnd zu beiden Zeilensprunggruppen, also zu beiden 3D-
Bildern gehören.
Im Rahmen der Erfindung wird eine einseitig mit einer
Klebschicht versehene Trägerfolie durch ein seinerseits unter
Schutz gestelltes Spezialgerät geführt, das schmale
Streifen in der Breite einer Bildzeile von oder aus einer
großflächig polarisierten Folie schneidet und gleichzeitig
bei genauer seitlichen Führung auf die darunter befindliche
Klebschicht der Trägerfolie preßt. Nach dem Weitertransport
der Trägerfolie um jeweils zwei Zeilenbreiten werden im
jeweiligen Stillstand der Folie auch jedesmal die gleichen
Zeilenstreifen von der polarisierten Folie abgeschnitten und
auf die Klebschicht gedrückt, wobei freie Zwischenräume
zwischen den aufgeklebten Streifen entstehen.
Der gleiche Vorgang erfolgt danach unter Verwendung einer
zweiten, ebenfalls großflächig, jedoch gegensinnig
polarisierten Folie, deren abgeschnittene Zeilenstreifen in
die Lücken zwischen den vorher aufgeklebten Zeilenstreifen
nach dem Schneidvorgang mit ebenfalls höchst genauer Führung
eingeklebt werden.
Das Werkzeug kann derart konstruiert sein, daß der zweite
Vorgang bereits nach wenigen Zeilenbreiten des ersten
erfolgt, so daß nach diesem Abstand beide, aber beliebig oft
gleichzeitig ablaufen, wodurch sich eine "endlose" Folie mit
der gewünschten Polarisierung ergibt, Zeilenstreifen neben
Zeilenstreifen.
Um diese mit Streifen beklebte Folie zu schützen und zu
festigen, kann sie zusätzlich mit einer Klebfolie durch
Aufdrücken auf die Zeilenstreifen versehen werden, dies
bevorzugt im gleichen Werkzeug nach Durchlauf der beiden
anderen Arbeitsgänge zwecks Vermeidung von Staubeinschlüssen
od. dgl. Verunreinigungen.
Für den genauen Transport im Werkzeug und für die weitere
Verarbeitung der fertigen Folienkombination sowie ihrer dazu
genauen Justierung ist sie an ihren Rändern mit
Führungslöchern versehen.
Das Werkzeug, d. h. das Gerät zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung, kann sehr
unterschiedlich konstruiert sein; es dient nur zur
Verwirklichung des vorbeschriebenen Herstellungsverfahrens.
Ergänzend wird empfohlen, die den Schneidvorgang der Streifen
durchführenden Schnittleisten des Werkzeugs dünn zu halten,
um die abgeschnittenen Streifen mit einem nur kurzen Hub ohne
Führungsfehler sicher auf die Klebschicht aufzubringen.
Je nach Notwendigkeit kann eine weitere Verstärkung der
Folienkombination nach ihrem Zuschnitt auf das Fertigmaß
durch eine Glasplatte vorgesehen werden, die gleichzeitig
auch das Fluoreszenzmaterial tragen kann, über das der
Kathodenstrahl zeilenförmig innerhalb der Bildröhre läuft und
dieses zum Leuchten bringt. Abschließend ist auch eine
künstliche Alterung der kompletten Anordnung durch Vakuum,
Wärme und Druck sinnvoll, um eine evtl. Abgabe von Gasen und
Unstabilität nach dem Einbau in die Bildröhre zu vermeiden.
Das beschriebene Wiedergabeprinzip der übertragenen
Fernsehbilder macht eine genaue Führung des Kathodenstrahls
längs der für ihn vorgesehenen Zeilen notwendig; diese
Bedingung zieht aber eine ebenso hohe Qualität der
wiedergegebenen Bilder nach sich. Bei dem heutigen sehr hohen
Qualitätsstand der Elektronik ist diese möglich und auch
herstellbar.
Es ist darüberhinaus noch auf ein weiteres
System zur Lösung der gestellten Aufgabe, nämlich eine einwandfreie Wiedergabe zu erreichen, einzugehen, wobei als bekannt
anzusehen ist, daß ein Bildschirm in eine obere und eine
untere Hälfte geteilt werden kann; jede Hälfte wird
gleichzeitig mit zwei vollständigen Bildern elektronisch
beschrieben, wobei das eine mit dem einen und das andere mit
dem anderen Stereobild moduliert wird. Beide sind jeweils mit
einem geeigneten Farbfilter aufgenommen, so daß beim
Betrachten beider Bilder wieder die richtigen Farben
entstehen. Dazu müssen beide Bilder optisch
übereinandergelegt werden, obwohl sie mehr oder weniger von
ihrer Kongruenz abweichen. Damit beide Augen eines
Betrachters - trotz der optischen Überlagerung aber jeweils
nur das zugehörige Bild - sehen, wird eine Brille verwendet,
deren Gläser je ein Farbfilter besitzen, wodurch eine
optische Trennung und Zuordnung auf das jeweilige Auge
erfolgt.
Vor diesem Hintergrund wird auch
vorgeschlagen, daß die Halbierung des Bildschirms -
beschrieben unter Ausnutzung des erwähnten
Zeilensprungverfahrens - in der Weise erfolgt, daß
beispielsweise die obere Hälfte mit den ungeradzahligen und
die untere Hälfte mit den geradzahligen Zeilen eines
vollständigen Bildes, beide aber unterschiedlich wie oben
moduliert mit den beiden Stereobildern, elektronisch
geschrieben werden.
Durch eine Brille mit Prismengläsern wird optisch ein
Übereinanderliegen erreicht, beide Augen sehen zunächst beide
Bilder gemäß dem Zeilensprungverfahren nahezu gleichzeitig,
jedoch sich nur stellenweise deckend. Um aber die Trennung
und richtige Zuordnung auf beide Augen zu erreichen, ist das
Glas des Bildschirms derart zu polarisieren, daß dieses das
Fluoreszenzlicht aus dem Inneren der Bildröhre nur mit
Schwingungsebenen von z. B. +45 Grad gegen die Horizontale in
der oberen Bildschirmhälfte und unten mit -45 Grad in der
unteren Hälfte durchläßt. Zur Erreichung der erforderlichen
Trennung und der Zuordnung beider Bilder sind die beiden
Brillen-Prismen ebenfalls im richtigen Sinn mit +/- 45 Grad
zu polarisieren.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß der elektronische
Betrieb weitgehend mit vorhandenen Mitteln erfolgt. Natürlich
werden auch hier zwei optische Einrichtungen benötigt. Da
aber nur zwei halbe Bilder (im Zeilensprung) untereinander
geschrieben werden, vereinfacht sich die gesamte Elektronik
erheblich.
Als Nachteil ist festzustellen, daß für dieses 3D-Prinzip ein
etwa doppelt hoher Bildschirm erforderlich ist, der jedoch
beim Betrachten des Bildes mit einer Prismenbrille entfällt,
die beide Bidlschirmhälften optisch übereinander legt.
Nachdem aber eine zukünftige Abstimmung der
Bildschirmabmessungen auf die Wiedergabe von Bildern der
Breitbild-Filme (16 : 9) erfolgen soll, ergäbe sich dann ein
nahezu quadratischer Bildschirm (16 : 18), der vom jetzigen
Format (4 : 3 = 16 : 12) mit doppelter Höhe (16 : 24) bei
vorbeschriebenem 3D-Verfahren für derzeitige Bildformate noch
erträglich abweicht, abgesehen davon, daß beim 3D-Sehen diese
Verdoppelung optisch entfällt.
Dafür werden aber erhebliche Vorteile erkauft, nämlich als
Hauptziel die 3D-Wiedergabe, dann die einwandfreie
Farbwiedergabe, die gewohnte Flimmerfreiheit (Zeilensprung),
die Abtastung mit einem Elektronenstrahl in der Bildröhre mit
der doppelten Zeilenhöhe (die jeweiligen Nachbarzeilen sind
im anderen Teilbild geschrieben), ferner auch die freie Wahl
des Betrachter-Standpunktes und schließlich keine übermäßige
Präzision gegenüber der bisherigen Fabrikationsqualität. Die
Verwendung einer Betrachtungsbrille wird ohnehin aus
technischen und physiologischen Gründen auch in Zukunft
vermutlich niemals entbehrlich sein.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
jeweils in schematisierter Wiedergabe in
Fig. 1 eine Skizze mit Augen eines Betrachters
und Sehstrahlen zu einem Gegenstand;
Fig. 2 zwei Aufnahmekameras vor einem
Gegenstand;
Fig. 3 eine Farbbildröhre in Seitenansicht;
Fig. 4 die Draufsicht auf einen Ausschnitt einer
erfindungsgemäßen Folie mit polarisierten
Zeilenstreifen;
Fig. 5 die Draufsicht auf die Folienkombination;
Fig. 6 den stark überhöht dargestellten
Querschnitt der Folienkombination;
Fig. 7 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 5;
Fig. 8 eine Vorrichtung zur Herstellung einer
Folienkombination gemäß Fig. 4 bis 7;
Fig. 9 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 8.
In Fig. 1 ist ein Augenpaar mit einem linken Auge A1 und
einem rechten Auge A2 skizziert. Jedes von ihnen ist auf
einen Gegenstand Q gerichtet, den mittig eine Achse M
schneidet und der infolge des Augenabstandes a in beiden
Augen A1 und A2 unterschiedliche Bilder hervorruft. Die
Sehschatten sind mit S1 und S2 bezeichnet. Der Betrachter ist
sich normalerweise nicht bewußt, daß er zwei unterschiedliche
Bilder empfängt, jedoch erzeugen beide im Sehzentrum des
Betrachters lediglich ein scheinbar räumliches Bild.
Da für dreidimensionale Bildaufnahmen die beiden Bilder den
unterschiedlichen Seheindrücken beider Augen A1 und A2 des
späteren Betrachters entsprechen müssen, ist die Verwendung
von zunächst zwei kompletten Aufnahmekameras K1, K2 gemäß
Fig. 2 erforderlich, deren Objektive sich im Abstand a beider
Augen A1, A2 eines menschlichen Augenpaares zu befinden
haben.
Fig. 3 gibt schematisch den Strahlenverlauf in einer sog. In-
Line-Farbbildröhre 10 wieder mit einem hinteren
Tunnelabschnitt 12 und sich von diesem zu einer gewölbten
gläsernen Frontwand 14 erweiternden Röhrenkopf 16. Zwei
Ablenkspulen 18 erzeugen nahe dem Übergang des
Tunnelabschnittes 12 zum Röhrenkopf 16 eine Ablenkebene F für
von drei - in Linie angeordneten - Kathoden 20 (R = rot),
21 (G = grün), 22 (B = blau) ausgehenden Elektronenstrahlen,
die durch eine Schattenmaske 24 zu einem Leuchtschirm 26
gelangen.
Jedes Bild ist in viele vom Elektronenstrahl zu überfahrende
Zeilen zerlegt, welche nacheinander punktweise abgetastet und
deren Werte - Helligkeits-, Leuchtdichte-, Luminanzsignal E
gamma - in Form von elektronischen Bildsignalen (Ströme oder
Spannungen) nacheinander übertragen werden.
In der Bildröhre 10 wird der Elektronenstrahl mit hier nicht
dargestellten Bild- und Zahlenablenkeinrichtungen zeilenweise
über den Leuchtschirm 26 geführt. Es entsteht zunächst ein
Schwarz-weiß-Bild, das aus roten, grünen und blauen
Schirmfarben zusammengesetzt ist. Der Elektronenstrahl wird
durch jene Schlitze der Schattenmaske 24 - oder bei anderen
Schattenmasken durch (beispielsweise 375 000) runde Bohrungen
- gezielt zu entsprechenden Leuchtstoffpunkten auf dem
Leuchtschirm 26 geführt, wobei jeder Rotstrahl, Blaustrahl
bzw. Grünstrahl seinen Farbenpunkt auffindet.
Die Differenzsignale EB-E gamma; ER-E gamma; EG-E gamma
werden getrennt jeweils einem Steuergitter ihres
Strahlensystems zugeleitet - es bleiben dann schließlich die
drei Strahlensysteme EB, ER, EG selbst wirksam.
Eine nach der Schattenmaske 24 anzuordnende transparente
Folienkombination 30 mit schmalen Streifen 32, 34 der Breite
q von mindestens 0,5 mm je nach Schirmhöhe, die jeweils
gegensätzlich polarisiert sind, ist in Fig. 5 und 6
angedeutet. Ein solches Folienstück 30 wird von einer
Mehrschichtfolienbahn 36 der Breite e mit oder ohne
Lochrandstreifen 38 der Breite f ab- oder aus ihr
herausgeschnitten. Die Herstellungsbreite b der
Folienkombination bzw. des Folienstücks 30 hängt von der
Länge der Zeilen ab.
Die Löcher 40 des Lochrandstreifens 38 dienen dem Transport
sowie der erforderlichen sehr exakten Führung bei der
Herstellung der Folienkombination 30. Die Löcher 40 können
mehrreihig oder - in Fig. 5 links, oben - einreihig mit
achsparallelen Abständen i vorgesehen sein.
Schnittfigur 6 läßt eine solche Mehrschichtfolienbahn 36 aus
einer Trägerfolie 42 mit Klebschicht 43, einem Streifen 32 -
oder 34 - aus polarisierter Folie auf der Klebschicht 43
sowie einer Schutzfolie 44 mit Klebschicht 45 erkennen. Die
Folienkombination 30 hat als Ab- oder Ausschnitt der
Mehrschichtfolienbahn 36 deren Aufbau.
Zur Herstellung dieser Mehrschichtfolienbahn 36 - und damit
der Folienkombination 30 - wird einem Schnittwerkzeug 50 -
mit Grundplatte 52, Führungsplatte 54, Stempelkopf 56 und
Schnittstempeln 57 - eine Trägerfolie 42 mit Klebschicht 43
und anhaftender Trennfolie 48 zugeführt, die von einer
Trommel 58 über eine Förder- und Umlenkrolle 60 auf eine
horizontale Gleitfläche 53 der Grundplatte 52 gelangt.
Unter dem in Vorschubrichtung x hinteren Ende einer vorderen
Schnittleiste 62 wird die Trennfolie 48 unter Bildung einer
Schlaufe 47 in Gegenrichtung abgezogen und gibt die Klebschicht
43 frei, auf welche in axialem Abstand q zueinander in
schrittweisem Stillstandstakt durch den Schnittstempel 57
Streifen 32 aufgedrückt werden, die von einer - von einer
Transporttrommel 58a abgewickelten - polarisierten Folie 31
abgetrennt worden sind.
Mit 55 ist ein Anschlag an der Führungsplatte 54 nahe der
Schnittleiste 62 bezeichnet. Der besseren Übersicht wegen ist
die in Fig. 8 linke Schnittstufe in Fig. 9 überhöht wieder
gegeben und zeigt deutlich die von der Trennfolie 48
gebildete Schlaufe 47. Diese darf - auf beiden Seiten - nicht in die
Bewegungsbahn des Schnittempels 57 hineinragen. Der vertikale Abstand n zwischen der
Klebschicht 43 und der Unterfläche 61 des Stempelkopfes 56
beträgt bei einer Dicke der polarisierten Folie 31 von 0,5
mm, der Schnittleiste von 1,0 mm, der Trennfolie 48 von 0,1
mm und des Schlaufenzwischenraumes von 0,1 mm im gewählten
Ausführungsbeispiel nur 1,9 bis 2,0 mm.
Die so belegte Trägerfolie 42 wandert durch einen Förderspalt
51 zwischen Grundplatte 52 und Führungsplatte 54 zu einer
zweiten - hinteren - Schnittleiste 62a, an welcher eine
gegenläufig polarisierte Folie 33 - ebenfalls von einer
Transporttrommel 58b kommend - geschnitten sowie zwischen
jene Streifen der Folie 32 geklebt wird.
Durch eine Andruckwalze 64, die gegen ein von der Trägerfolie
42 überfahrenes Widerlager 66 bewegbar lagert, gelangt eine
Schutzfolie 44 auf die Streifen 32, 33 und wird mit diesen
durch eine aufkaschierte Klebschicht 45 verbunden. Letztere
wird zu ihrem Schutz ebenfalls von einer Trennfolie 46
überlagert, die vor einer in Fig. 8 oberhalb der Andruckwalze
64 zu erkennenden Transportrolle 68 von der Schutzfolie 44
abgezogen wird und auf eine Wickeltrommel 69 gelangt.
Fig. 2 zeigt - wie gesagt - zwei Kameras K1, K2 mit zwei
Objektiven für zwei komplette Bildabtastungen zweier
Farbbilder mit jeweils 2 × 312,5 Zeilen, was 2/50 sec/Bild
entspricht.
Die Kameras K1, K2 mit gemeinsamer elektr. Speisungsquelle
sind an einen gemeinsamen Synchron-Impuls-Sägezahngeber 70
angeschlossen sowie mit einem elektronischen Umschalter 72 zu
einem Ausgang 74 hin verbunden.
Am Ausgang wird ständig die zweite Zeilengruppe gegen die
gleiche des Parallelbildes ausgetauscht, also I-II; es
entsteht eine rhythmische Folge I (1, 3, 5, 7 . . .) und II (2,
4, 6, 8 . . .) und dadurch eine zeitlich versetzte Vermischung
beider Bilder.
Die Bild-Wiedergabe erfolgt auf einem doppelt hohen
Bildschirm (16 : 18), auf dem 2 × 312,5 Zeilen in 2/50 sec
nacheinander - also mit doppeltem Abstand - geschrieben
werden. In 1/50 sec wird beispielsweise die obere Hälfte
(312,5 Zeilen) mit Bildmodulation I und danach in 1/50 sec
mit Modulation II geschrieben.
Da der Bildschirm in seiner oberen Hälfte gegensätzlich zur
unteren Hälfte und die Betrachterbrille entsprechend
polarisiert ist, werden die Bilder I und II mit den Augen A1
und A2 getrennt sichtbar. Eine zusätzliche
Prismenbeschaffenheit an der Brille bewirken die Überdeckung
beider Bilder auf den Betrachter.
Vorstehend sind zwei Hauptverfahren beschrieben, die beide
die gleiche Fernseh-Aufnahme-Apparatur nach Fig. 2 benötigen.
Im ersten Verfahren werden empfängerseitig die beiden 3D-
Teilbilder, im Zeilensprung sich deckend,
ineinandergeschachtelt, im zweiten beide gleichen Bilder
mittels doppelt hoher Bildamplitude nacheinander - also
getrennt - ober- und unterhalb der horizontalen
Bildschirmmitte auf dem doppelt hohen Bildschirm geschrieben.
Die Kompatibilität mit 2D-Bildern sowie mit schwarz/weiß ist
in beiden Fällen durchführbar, was auch wichtig ist für die
Wiedergabe von Filmen. Prinzipiell können jedoch bisherige
normale Filme niemals 3D-Bilder erzeugen, die in Zukunft mit
Doppelbildern aus zwei Objektiven hergestellt werden müssen,
sollen sie im 3D-Fernsehen abgespielt werden.
Falls für die Kompatibilität der Fortfall eines Teilbildes
erforderlich ist und ein Bild mit halber Zeilenzahl erzeugt
wird, ist ein dadurch entstehender Nachteil weitgehend
dadurch ausgleichbar, indem die Zeilen ohnehin in doppelter
Breite (= Höhe) geschrieben werden können, weil deren
Nachbarzeilen unbeschrieben sind.
Nachdem der Entwicklungsstand der Fernsehtechnik zu einer
hohen Qualität gereift ist, werden wieder international neue
Vorschläge bezüglich der Zeilenzahl, Schärfequalität,
Bildformat usw. in Erwägung gezogen, auf die jetzt im
richtigen Zeitpunkt auch die vorstehenden realen 3D-
Vorschläge treffen. Nachdem ferner die Erfahrung gezeigt hat,
daß die Unstimmigkeiten bei der Festlegung der Verfahren für
das Farbfernsehen viele Nachteile gebracht haben, ist jetzt
auch der Zeitpunkt gekommen, eine international gemeinsame
technische Lösung für alle Probleme, auch noch nachträglich,
mit der Einführung der 3D-Technik zu treffen, denn mit
Einführung der letzteren erhält das Fernsehen seine
endgültige Vollkommenheit.
Beispiel
Ein farbiges Fernsehbild wird mit polarisierter Brille
betrachtet und es entsteht - von einer leichten Verfärbung
abgesehen - ein normaler Seh-Eindruck mit beiden Augen.
Dann wird die lose Brillenfolie auf den Bildschirm gehalten,
ein Auge geschlossen und die Folie gedreht, bis deren Fläche
dem offenen Auge als schwarz erscheint. Beide Augen werden
gegensätzlich geöffnet und geschlossen: Das jetzt offene Auge
sieht nun das Fernsehbild.
Dann wird die Folie um 90° gedreht: Das gleiche Auge sieht
jetzt die Folie schwarz, das andere sieht nach dem Öffnen
nunmehr das Fernsehbild.
Bei voller Halbabdeckung beider Bildschirmhälften sehen beide
Augen getrennt nur die ihnen zugeordnete Hälfte, also je ein
3D-Bild, allerdings übereinander stehend. Eine optische
Überlagerung beider Bilder erfolgt durch Prismengläser in der
Brille. Die doppelte Bildschirmhöhe tritt optisch nicht mehr
in Erscheinung.