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Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Bilddarstellung, im Speziellen der Abbildung verschiedener Bilder in unterschiedliche Richtungen zur Erzielung einer ohne Sehhilfsmittel räumlich wahrnehmbaren Darstellung.
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Seit geraumer Zeit existieren Ansätze zu dem vorgenannten Fachgebiet. Ein Pionier auf diesem Gebiet war Frederic Ives, der in der Schrift
GB 1904/18672 A ein System mit einem „Linienschirm” zur 3D-Darstellung vorstellte. Weiterhin sind in der Schrift KAPLAN, S. H.: Theory of parallax barriers. In: Journal of SMPTE, Vol. 59, 1952, No. 7, S. 11–21 21, July 1952 grundlegende Erkenntnisse zur Verwendung von Barriereschirmen für die 3D-Darstellung beschrieben.
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In der
JP 8-331605 A beschreibt Masutani Takeshi et al. (Sanyo) eine Stufenbarriere, bei der ein transparentes Barriereelement in etwa die Abmaße eines Farbsubpixels (R, G oder B) aufweist. Mit dieser Technik war es erstmals möglich, den bei den meisten autostereoskopischen Systemen auf Grund der Darstellung gleichzeitig mehrerer Ansichten (mindestens zwei, bevorzugt mehr als zwei Ansichten) auftretenden Auflösungsverlust in der horizontalen Richtung teilweise auch auf die vertikale Richtung umzulegen. Nachteilig ist hier wie bei allen Barriereverfahren der hohe Lichtverlust. Außerdem verändert sich der Stereokontrast bei seitlicher Bewegung des Betrachters von nahezu 100% auf etwa 50% und dann wieder ansteigend auf 100%, was eine im Betrachtungsraum schwankende 3D-Bildqualität zur Folge hat.
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Pierre Allio gelang mit der Lehre nach den
US 5 808 599 A ,
US 5 936 607 A und
WO 00/10332 A1 eine beachtenswerte Weiterentwicklung der Lentikulartechnologie, wobei auch er ein subpixelbasierte Ansichtenaufteilung nutzt.
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Ein weiteres herausragendes F&E-Ergebnis wurde von Cees van Berkel et al. (Philips) mit der
EP 0 791 847 A1 zum Patent angemeldet. Dabei liegen gegenüber der Vertikalen geneigte Lentikularlinsen über einem Display, das ebenso verschiedene Perspektivansichten zeigt. Charakteristisch werden hier n Ansichten auf mindestens zwei Bildschirmzeilen aufgeteilt, so dass wiederum der Auflösungsverlust von der Horizontalen teilweise auf die Vertikale umgelegt wird.
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Allen vorgenannten Verfahren ist allerdings der Auflösungsverlust bei der 3D-Darstellung negativ anhaftend.
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Gleichzeitig sind zwar Verfahren und Anordnungen zur Umrüstung von Bildschirmen in autostereoskopische Systeme bekannt. Diese sind jedoch bislang stets mit einem hohen Justieraufwand verbunden. Beispielsweise die
US 2005/275942 A1 beschreibt ein Verfahren und einen Apparat zu einer derartigen Umwandlung. Hierbei wird ein flächiger Shutter nahe vor einem Bildschirm angebracht. Es ist zwingend eine sehr genaue Justage (Verdrehung sollte etwa kleiner einer Bogenminute sein) nötig, was für einen ungeübten Verbraucher eine große Herausforderung darstellt. Gleichzeitig funktioniert die Umwandlung in ein 3D-Bild derart, dass gleichzeitig mehrere Ansichten, z. B. eine linke und ein rechte Perspektive, gezeigt werden müssen, so dass die Auflösung wie gewohnt absinkt.
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Die
US 2005/0185275 A1 beschreibt ein stereoskopisches Display und ein entsprechendes Ansteuerverfahren, bei welchem eine zeitlich sequentielle Barriere zum Einsatz kommt. Nachteilig ist hierbei, dass die 3D-Darstellung nicht auf die Betrachterposition abgestimmt werden kann.
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In der
US 7,298,552 B2 wird ein betrachteradaptives 3D-Display vorgestellt. Nachteilig ist hier vor allem der komplexe Aufbau und ein hoher Aufwand beim nachträglichen Umrüsten von fertigen 2D-Displays in 3D.
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Schließlich beschreibt die
US 2006/0238863 A1 einen 3D-Bildschirm mit einem Shutter, mithin einer dynamischen Barriere. Nachteilig ist hierbei insbesondere, dass die 3D-Darstellung nicht auf die Betrachterposition abgestimmt werden kann.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zur räumlich wahrnehmbaren Darstellung zu schaffen, bei welcher eine möglichst hohe Auflösung, insbesondere bei der Wiedergabe von mehreren Ansichten, erreicht wird. Gleichzeitig soll die Umrüstung von (hinreichend schnellen) Bildschirmen auch im Nachhinein ohne Justieraufwand auf einfache Weise möglich und eine Anpassung der 3D-Darstellung an die Position des Betrachters bzw. der Betrachter umsetzbar sein.
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Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß gelöst von einer Anordnung zur Abbildung zeitlich sequentiell dargestellter Bilder A(k) in verschiedene Richtungen, umfassend
- – eine Bildwiedergabeeinrichtung mit Bildelementen B(i, j) in Zeilen i und Spalten j, auf welcher mit einer Taktfrequenz f1 mehrere Bilder A(k) mit k = 1,...,N und N > 1 zeitlich nacheinander dargestellt werden,
- – ein vor der Bildwiedergabeeinrichtung angeordnetes optisches System mit einer ersten Komponente und einer zweiten Komponente, wobei die erste Komponente mit einer Taktfrequenz f2, für welche gilt f2 = M·f1 mit M einer ganzen Zahl größer gleich 1, zeitlich variierende optische Abbildungseigenschaften und zweite Komponente zeitlich nicht variierende optische Eigenschaften aufweist,
- – so dass entweder das von der Bildwiedergabeeinrichtung ausgehende Licht zuerst von der ersten Komponente und dann von der zweiten Komponente oder umgekehrt derart abgebildet wird, dass mindestens zwei Bilder A(k) aus mindestens zwei unterschiedlichen Richtungen wahrnehmbar sind,
- – wobei die Position der Augen mindestens eines Betrachters wiederkehrend ermittelt wird und in Abhängigkeit von der besagten Position der Augen in Höhe, Breite und/oder Tiefe die optischen Abbildungseigenschaften der ersten Komponente verändert werden.
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Die Variation des Betrachtungsabstandes ist möglich über eine Änderung optischer Parameter (insbesondere der Perioden) auf der ersten Komponente.
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Diese Variante implementiert damit ein sogenanntes Augentracking.
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Die Bilder A(k) entsprechen vorzugsweise zumindest teilweise unterschiedlichen Ansichten einer Szene und/oder eines Objektes, so dass für einen oder mehrere Betrachter ein räumlicher Seheindruck entsteht. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn ein oder mehrere Betrachteraugenpaare mit dem einen Auge eine andere Ansicht sehen, als mit dem anderen, was durch die Abbildung der Bilder A(k) bzw. der zumindest teilweise unterschiedlichen Ansichten gewährleistet werden kann.
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Als Datenquellen für unterschiedliche Ansichten kommen verschiedenste Varianten in Frage, so kann es sich beispielsweise um aus Computeranimationen gerenderte 3D-Videos (in 2 oder mehr Ansichten, die hernach als Bilder A(k)) verwendet werden), um aus 2D-Bilder und – Videos erstellte 3D-Bilder und Videos, um mittels einer Middle-Ware („Treiber”) in mehrere Ansichten umgewandelte Computergrafiken, z. B. von Spieleinhalten, um aus reinen Stereoaufnahmen erstellte Mehransichtenbilder und – videos oder um wie auch immer geartete Offline bearbeitete 3D-Inhalte handeln.
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Es ist zu beachten, dass zu einem festen Zeitpunkt vorzugsweise immer auf allen Bildelementen B(i, j) Bildinformation lediglich eines Bildes A(k) gleichzeitig gezeigt wird.
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Die zweite Komponente des optischen Systems kann mindestens einen Parallaxenbarriereschirm, ein Beugungsmuster, ein Prismenraster, ein Mikrolinsenarray, eine Fresnellinse, ein holografisch-optisches Element (HOE), eine optisch wirksame strukturierte Oberfläche und/oder einen Lentikularschirm umfassen.
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Demgegenüber ist es denkbar, dass die erste Komponente ein Flüssigkristallshutter, ein schaltbares Linsenarray oder ein schaltbares holografisch-optisches Element (HOE) ist.
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In vorteilhaften Ausgestaltungen weisen die optisch abbildenden Elemente auf der zweiten Komponente eine kleinere Breite auf als die Bildelemente B(i, j) auf der Bildwiedergabeeinrichtung.
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Beispielhaft könnte N = 2 sein, dabei ist es von Vorteil, wenn die optisch abbildenden Elemente auf der zweiten Komponente etwa halb so breit sind, wie die Bildelemente B(i, j) auf der Bildwiedergabeeinrichtung. Sollte die zweite Komponente beispielsweise ein Parallaxenbarriereschirm sein, dann wäre damit z. B. der transparente Streifen zwischen den opaken Streifen – bis auf einen Korrekturfaktor – etwa halb so breit, wie die Bildelemente B(i, j) auf der Bildwiedergabeeinrichtung.
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In einem anderen Beispiel ist N = 4. Sollte die zweite Komponente beispielsweise ein Parallaxenbarriereschirm sein, dann würde damit z. B. der transparente Streifen zwischen den opaken Streifen – bis auf einen Korrekturfaktor – höchstens ein Viertel der Breite aufweisen, wie die Bildelemente B(i, j) auf der Bildwiedergabeeinrichtung.
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Die Zahl der Bilder und damit inhärent der Ansichten k = 1..N kann gleich 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder noch höher sein.
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Für viele Ausgestaltungen kann es sinnhaft sein, wenn der Abstand zwischen der ersten Komponente und der zweiten Komponente kleiner ist als ein Fünftel des Abstandes der Bildwiedergabeeinrichtung zu dem optischen System.
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Zur Darstellung von Bewegtbildern werden auf der Bildwiedergabeeinrichtung zu verschiedenen Zeitpunkten t1, t2, t3,... usw. nacheinander Folgen von Bildern A(k) dargestellt. Bei N = 2 Ansichten wäre das z. B. zum Zeitpunkt t1 A(t1, k = 1), hernach A(t2, k = 2), zum Zeitpunkt t3 A(t3, k = 1) und hernach A(t4, k = 2),... usw.
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Die Bildwiedergabeeinrichtung kann beispielsweise mindestens eine Projektionsfläche, ein LCD-Display, ein SED-Display, ein FED-Display, ein Plasma-Display, ein OLED-Display oder ein Röhrendisplay umfassen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Bildwiedergabeeinrichtung ein DLP-Rückprojektionsbildschirm, welcher über ein Infrarotsignal mit dem optischen System elektronisch gekoppelt ist, um die Frequenzen f1 und f2 im Rahmen der Erfindung zu synchronisieren. Damit kann das optische System sogar nachträglich zu der Bildwiedergabeeinrichtung hinzugestellt werden, quasi als „3D-Adapter”, um diese nachträglich für eine 3D-Nutzung umzurüsten. Auf Grund der Wirkungsweise der Erfindung ist keine hochgradig genaue Ausrichtung des optischen Systems zur Bildwiedergabeeinrichtung nötig.
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In einer besonderen Ausgestaltung ist N = 2. Die Bilder A(1) und A(2) bzw. Folgen davon zeigen nun völlig verschiedene Inhalte. Damit ist es möglich, dass verschiedene Betrachter aus verschiedenen Richtungen völlig unterschiedliche Inhalte, z. B. Fernsehprogramme, sehen.
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Die Erfindung lässt sich auch noch mit anderen Worten beschreiben:
Sie betrifft einen Optischen Transformer zur Umwandlung zeitlich sequentieller Bilder in räumlich getrennte Bilder. Selbiger wird vor – nicht zwingend, aber möglich aneinem Bildgeber angeordnet, welcher zeitlich sequentiell mindestens 2 Ansichten einer Szene (in möglichst hoher Auflösung) darstellt. Er besteht aus einem Substrat und zeitlich sequentiell schaltbaren optischen Elementen, die dahinter befindliche Szene pro Zeittakt immer nur aus bestimmten Richtungen sichtbar machen.
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Beispielsweise kann der Transformer vertikale oder geneigte statische Barrierestreifen beinhalten, auf welche zum Betrachter hin eine dynamische Barriere in Form eines Shutters folgt. Die Geometrien beider sind so abgestimmt, dass zum einen Zeittakt das auf dem Bildgeber befindliche Bild wegen der Barriere nur aus bestimmten ersten Richtungen wahrgenommen werden kann, während zum zweiten Zeittakt das Bild nur aus zweiten Richtungen gesehen wird. Insofern mehr als 2 Bilder dargestellt werden, können mehr Zeittakte vorgesehen sein.
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Der Transformer könnte auch aus dynamisch schaltbaren Linsen oder Prismen, etwa aus Flüssigkristallen, mit entsprechenden optischen Eigenschaften bestehen. Andere Ausgestaltungen sind möglich, so etwa schaltbare Hologramme oder dergleichen.
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Selbstredend sind die zeitlichen Taktungen des Transformers und des Bildgebers aufeinander abzustimmen.
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Es ist auch möglich, die Auftrennung nicht zeitlich sequentiell, sondern über Wellenlängen- und oder Polarisation durchzuführen. Im Falle von Polarisation könnten im Transformer zwei statische Barrieren vorgesehen sein, welche jeweils streifenweise abwechselnd komplementäre Polarisationen enthalten. Dadurch kann das Bild auch aufgespalten werden, allerdings zunächst nur mit zwei Ansichten.
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Weitere Ansichten sind möglich, wenn die Polarisation mit komplementären Wellenlängen ergänzt wird, wie es etwa bei den Farbbrillen im Dolby-3D-Kino geschieht (das so genannte Chromatec-Verfahren).
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In einem ersten Anwendungsfall wird der Transformer z. B. vor ein DLP-Display angebracht oder in einigem Abstand davon aufgebaut. Der Transformer erlaubt dann jeweils, das erste Bild aus definierten Richtungen zu sehen, und das zweite Bild wird nur aus anderen Richtungen gesehen. Auf diese Weise ist auch eine Mehrbetrachtertauglichkeit zu erreichen, obwohl nur zwei Ansichten dargestellt werden, weil mehrere korrekte Stereobildpaare (links-rechts) abgestrahlt werden.
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Eine zweite Anwendung ist das brillenfreie 3D-Kino. Hier werden mehrere, z. B. 4, Ansichten zeitlich sequentiell in hoher Auflösung auf die Leinwand projiziert. Die Sitze für die Betrachter befinden sich bevorzugt alle in einer Ebene. Zwischen Leinwand und Sitz ist jeweils ein erfindungsgemäßer Transformer (d. h. das optische System) aufgebaut, der das Bild im vermuteten Augenbereich möglichst in einem hohen Konfidenzintervall orthoskopisch sichtbar macht. Hierzu kommen bevorzugt vertikal stehende optische Elemente (Barrierestreifen, Linsen, Prismen) im Transformer zum Einsatz, um eine Unabhängigkeit der Orthoskopie von der Betrachtergröße zu erreichen. Die horizontal geeignete Positionierung der Betrachteraugen wiederum kann durch einen geeigneten Ohrensessel erzielt werden.
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In einer Version zur Auftrennung von polarisationskodierten Stereobildern (IMAX, ReaID) oder farblich kodierten Bildern (Dolby) könnte das System ebenfalls Anwendung finden.
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Ein weiteres Detail kann die Möglichkeit zur Veränderung des optimalen Betrachtungsabstandes des Transformers sein. Diese kann durch Veränderung der Geometrie (Pitch der Barriere, Abstand dynamische zu statischer Barriere etc.) erreicht werden.
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Bei einer Barrierelösung könnte der Transformer vermittels LC-Shutters preiswert umgesetzt werden. Insofern die optischen Elemente auf dem Transformer hochauflösend sind, ist auch das gesehene 3D-Bild hochauflösend (bis zur Bildgeberauflösung). Dies ist möglich durch die optische Entkopplung des Bildgebers und der Barriere, da die Barriereparameter nicht zwingend an die Pixeldimensionen des Bildgebers gekoppelt sind.
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Die Aufgabe der Erfindung wird auch gelöst von einer Anordnung zur Abbildung zeitlich sequentiell dargestellter Bilder A(k) in verschiedene Richtungen, umfassend
- – eine Bildwiedergabeeinrichtung mit Bildelementen B(i, j) in Zeilen i und Spalten j, auf welcher mit einer Taktfrequenz f1 mehrere Bilder A(k) mit k = 1,...,N und N > 1 zeitlich nacheinander dargestellt werden,
- – ein vor der Bildwiedergabeeinrichtung angeordnetes optisches System mit einer ersten Komponente und einer zweiten Komponente, wobei die erste Komponente mit einer Taktfrequenz f2, für welche gilt f2 = M·f1 mit M einer ganzen Zahl größer gleich 1, zeitlich variierende optische Abbildungseigenschaften und zweite Komponente zeitlich nicht variierende optische Eigenschaften aufweist,
- – so dass entweder das von der Bildwiedergabeeinrichtung ausgehende Licht zuerst von der ersten Komponente und dann von der zweiten Komponente oder umgekehrt derart abgebildet wird, dass mindestens zwei Bilder A(k) aus mindestens zwei unterschiedlichen Richtungen wahrnehmbar sind, wobei
- – in dem optischen System der geometrische Abstand zwischen der ersten Komponente und der zweiten Komponente variierbar ist, so dass der Betrachtungsabstand eines Betrachters verändert werden kann.
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Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Die Zeichnungen zeigen:
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1 den schematischen Aufbau zur Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 den schematischen Aufbau zur Umsetzung eines optischen Systems im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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3a und 3b den schematischen Aufbau zur Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens zu zwei verschiedenen Zeitpunkten.
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Sämtliche Zeichnungen sind nicht maßstäblich. Dies betrifft insbesondere auch, sofern vorhanden, jedwede Winkelmaße und Abstände.
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Zunächst zeigt also 1 den schematischen Aufbau zur Umsetzung einer erfindungsgemäßen Anordnung zur Abbildung zeitlich sequentiell dargestellter Bilder A(k) in verschiedene Richtungen, umfassend
- – eine Bildwiedergabeeinrichtung 1 mit Bildelementen B(i, j) in Zeilen i und Spalten j, auf welcher mit einer Taktfrequenz f1 mehrere Bilder A(k) mit k = 1,...,N und N > 1 zeitlich nacheinander dargestellt werden,
- – ein vor der Bildwiedergabeeinrichtung 1 angeordnetes optisches System 2 mit einer ersten Komponente 3 und einer zweiten Komponente 4, wobei die erste Komponente 3 mit einer Taktfrequenz f2, für welche gilt f2 = M·f1 mit M einer ganzen Zahl größer gleich 1, zeitlich variierende optische Abbildungseigenschaften und zweite Komponente 4 zeitlich nicht variierende optische Eigenschaften aufweist,
- – so dass entweder das von der Bildwiedergabeeinrichtung 1 ausgehende Licht zuerst von der ersten Komponente 3 und dann von der zweiten Komponente 4 oder umgekehrt derart abgebildet wird, dass mindestens zwei Bilder A(k) aus mindestens zwei unterschiedlichen Richtungen wahrnehmbar sind,
- – wobei die Position der Augen mindestens eines Betrachters 5 wiederkehrend ermittelt wird und in Abhängigkeit von der besagten Position der Augen in Höhe, Breite und/oder Tiefe die optischen Abbildungseigenschaften der ersten Komponente 3 verändert werden.
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Die Bilder A(k) entsprechen vorzugsweise unterschiedlichen Ansichten einer Szene und/oder eines Objektes, so dass für einen oder mehrere Betrachter 5 ein räumlicher Seheindruck entsteht. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn ein oder mehrere Betrachteraugenpaare mit dem einen Auge eine andere Ansicht sehen, als mit dem anderen, was durch die Abbildung der Bilder A(k) bzw. der unterschiedlichen Ansichten in unterschiedliche Richtungen gewährleistet werden kann.
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Als Datenquellen für unterschiedliche Ansichten kommen verschiedenste Varianten in Frage, so kann es sich beispielsweise um aus Computeranimationen gerenderte 3D-Videos (in 2 oder mehr Ansichten, die hernach als Bilder A(k)) verwendet werden), um aus 2D-Bilder und – Videos erstelle 3D-Bilder und Videos, um mittels einer Middle-Ware („Treiber”) in mehrere Ansichten umgewandelte Computergrafiken, z. B. von Spieleinhalten, um aus reinen Stereoaufnahmen erstellte Mehransichtenbilder und – videos oder um wie auch immer geartete Offline bearbeitete 3D-Inhalte handeln.
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Es ist zu beachten, dass zu einem festen Zeitpunkt vorzugsweise immer auf allen Bildelementen B(i, j) Bildinformation lediglich eines Bildes A(k) gleichzeitig gezeigt wird.
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In 2 ist der schematische Aufbau zur Umsetzung eines optischen Systems 2 im Rahmen der erfindungsgemäßen Anordnung dargestellt.
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Bei der zweiten Komponente 4 des optischen Systems 2 handelt es sich in der Ausgestaltung nach 2 um mindestens eine optisch wirksame strukturierte Oberfläche oder einen Lentikularschirm.
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Die erste Komponente 3 hingegen ist vorzugsweise ein Flüssigkristallshutter mit schaltbaren Spalten, die einzeln angesteuert werden können.
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Zur weiteren Erläuterung zeigen die 3a und 3b den schematischen Aufbau zur Umsetzung der erfindungsgemäßen Anordnung zu zwei verschiedenen Zeitpunkten.
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Beispielhaft ist hier N = 2 und die zweite Komponente 4 besteht aus einem Parallaxenbarriereschirm, während die erste Komponente 3 wiederum aus einem Flüssigkristallshutter mit schaltbaren Spalten, die einzeln angesteuert werden können, besteht. Die Zeichnungen zeigen eine Schnittansicht von oben.
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Gemäß 3a wird zu einem ersten Zeitpunkt auf dem Raster 1 vollflächig das Bild A(1), welches z. B. einer linken Ansicht eines Stereobildpaars entspricht, gezeigt. Der Shutter 3 gibt nun z. B. jede ungeradzahlige Spalte für frei, d. h. er schaltet selbige transparent. Da das auf dem Raster 1 dargestellte Bild jedoch vorher durch den Parallaxenbarriereschirm 4 gewissermaßen in Streifen geteilt wurde, ist das Bild nur von bestimmten Positionen, von denen hier eine durch ein Auge angedeutet ist, sichtbar; es wird mithin in bestimmte Richtungen abgebildet.
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Demgegenüber wird zum nächsten Zeitpunkt das Bild A(2) auf dem Raster 1 gezeigt. Nun gibt der Shutter 3 jede geradzahlige Spalte frei, und das Bild A(2) ist aus anderen Richtungen sichtbar.
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Werden die Breite der transparenten (i. d. R. senkrechten) Streifen auf dem Parallaxenbarriereschirm 4 höchstens halb so groß gewählt, wie die Breite der Bildelemente B(i, j) auf dem Raster 1 ist, dann bleibt auf diese Weise jedes Bildelement – und nicht nur jedes zweite, wie oftmals im Stand der Technik – sichtbar, wenn auch nur mit etwa der halben Fläche.
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Die Dimensionen der transparenten und opaken Streifen auf dem Parallaxenbarriereschim 4, der Breite der Spalten des Shutters 3, des Abstands d zwischen Parallaxenbarriereschim 4 und Shutter 3, des Abstands s zwischen Raster 1 und Parallaxenbarriereschim 4 sowie des bevorzugten Abstands des Betrachteraugenpaars eines Betrachters 5 zum Shutter 3 können durch einen Fachmann so ausgestaltet werden, dass die Bilder A(1) und A(2) jeweils vom linken und vom rechten Betrachterauge gesehen werden können. Hierzu sind die Strahlensätze oder auch die Barrieregleichungen des eingangs zitierten Kaplan-Artikels heranzuziehen.
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Die Zahl der Bilder und damit inhärent der Ansichten k = 1..N kann gleich 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder noch höher sein.
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Im Rahmen der Erfindung sind noch weitere Variationen inbegriffen, etwa die Verwendung von andersgearteten Bildwiedergabeeinrichtungen oder auch zusätzlichen optischen oder elektro-optischen Elementen, wie etwa Linsen zur zusätzlichen Abbildung.
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Die Vorteile der Erfindung sind vielseitig. Insbesondere bietet die Erfindung die Möglichkeit, 2D-Bildschirme im Nachhinein ohne großen Justieraufwand für die brillenfreie 3D-Darstellung umzurüsten. Weiterhin kann diese 3D-Darstellung in voller intrinsischer Auflösung des Bildwiedergabegerätes stattfinden, d. h. das 3D-Bild erleidet keinen Auflösungsverlust, wie oftmals im Stand der Technik. Eine vollständige 2D-Kompatibilität bleibt erhalten. Je nach Ausgestaltung können mit der Erfindung Bildschirme von wenigen Zoll bis etlichen Metern Bildschirmdiagonale für eine brillenfreie 3D-Darstellung ausgerüstet werden.
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Die Erfindung kann mit verhältnismäßig einfachen Mitteln realisiert werden. Außerdem wird die Position der Augen mindestens eines Betrachters wiederkehrend ermittelt. Damit ist die Variation des Betrachtungsabstandes möglich.