DE4224480A1 - Dauben-Gewinde-Radial-Wellendichtung - Google Patents
Dauben-Gewinde-Radial-WellendichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Radial-Wellendichtring für großen Druck
unterschied mit federangepreßter Elastomerdichtlippe sowie mit einem
Visko-Fluidförderelement zur selbsttätigen Kompensation des auf der
Dichtlippe lastenden Hochdrucks.
Aus der Anmeldeschrift P 42 06 185.7 ist ein Kombinierter-Spiralnuten-
Radial-Wellendichtring bekannt, bei dem ein berührungsfrei schwimmender
stabiler Spiralnutring von den anstehenden Drücken, dem Hoch- und dem
Niederdruck, gesteuert als selbsttätiger feinfühliger Hochdruckgenerator
arbeitet, um mit dem erzeugten Druck die Dichtlippe des Radial-Wellen
dichtringes von der Anpressung durch den Hochdruck zu entlasten. Der
Radial-Wellendichtring hat entsprechend kleine Leistungsverluste durch
Reibung, weist geringen Verschleiß auf und ist für hohe Druckdifferenzen
einsetzbar. Da die Spiralnuten an einer radialen Wellenfläche so wirken,
wie ein Fluidfördergewinde am Wellenumfang, war zu prüfen, ob ein sol
ches ebenfalls zur Gestaltung des selbsttätigen Druckgenerators herange
zogen werden kann, um die Bereitstellung der radialen Wellenfläche zu
ersparen. Das setzt aber voraus, daß man den Axialspalt über den Gewin
dedämmen so leicht automatisch verändern kann, wie den Radialspalt über
dem Spiralnutfeld.
Bedenkt man jedoch, daß die radiale Dehnung der Gewindebuchse nur im
Ausmaß von Mikrometern benötigt wird, so bietet sich eine Lösung an,
die in der Elastomertechnik bleibt und für das Fluidfördergewinde und
und dessen spezielle Anpressung nur einen tragbaren Mehraufwand mit
sich bringt. Es entsteht ein einteiliger kompakter Dichtring, der wie
ein normaler Radial-Wellendichtring in eine Gehäusenut eingepreßt
wird, sich den toleranzmäßigen Wellenunterschieden anpaßt und auch bei
Wellenstillstand dichtet. Der neue Dichtring unterscheidet sich aber
wesentlich von einem konventionellen Radial-Wellendichtring mit Rückför
derdrall, dessen Drallrippen zwar auch eine Art Fluidfördergewinde dar
stellen, aber die Aufgabe als gesteuerter Druckgenerator nicht erfüllen
können.
Die Erfindungsaufgabe lautet somit: Ergänze einen Radial-Wellendicht
ring in erweiterter Elastomertechnik um eine radial dehnbare, axial
steife Fluidfördergewindebuchse, die vom Hoch- und Niederdruck differen
ziert so auf die Welle gepreßt wird, daß sie als automatisch geregelter
Druckgenerator wirkt und unter der Dichtlippe und deren Membrane den
Hochdruck zur Entlastung von der Druckanpressung durch diesen erzeugt.
Zur Lösung der Erfindungsaufgabe werden folgende sechs Schritte unter
nommen:
- 1. Die Fluidfördergewindebuchse wird als Elastomerhülse an die Membrane der von einer Ringfeder auf die Welle gepreßten Dichtlippe des Radi al-Wellendichtringes angeschlossen, und das Fluidfördergewinde wird bei der Heißvulkanisation in ihre Innenfläche eingeprägt.
- 2. Die Fluidfördergewindebuchse wird durch einen Kranz von ein- oder außen angegossenen, lose aneinander liegenden Dauben aus Metall, Keramik oder Kunststoff axial versteift, während deren Zwischenfugen radial weiterhin die gummielastische Dehnung gestatten.
- 3. Gemäß der für die Erzeugung der Druckdifferenz zwischen dem Hoch-
und dem Niederdruck notwendigen Anpressung wird die Fluidfördergewin
debuchse außen auf halber Umfangsfläche mit dem Hoch- und auf halber
Umfangsfläche mit dem Niederdruck belastet. Das heißt: In Wirklich
keit wird ein übersetzter Hochdruck auf eine kleinere Umfangsfläche
geleitet. Dabei wird der auf einer Stirnfläche von der Größe der
halben Gewindefläche stehende Hochdruck durch ein Druckkissen auf
genommen und in radialer Richtung wieder abgegeben.
Das Druckkissen besteht zum Beispiel in einem weichen Vierkantgummi ring, der axial zusammengepreßt wird und radial nur nach innen aus weichen kann, wo er auf die Dauben drückt. Diese werden deshalb ab gewinkelt ausgeführt und liegen mit ihrem Radial- und ihrem Axial schenkel jeweils an einer Seite des vierkantigen Druckkissens an, einmal, um den Axialschub auf dieses zu übertragen, und zum anderen, um die Radialkraft von ihm abzunehmen. An den beiden anderen Seiten stützt das Vierkantgummikissen sich an dem stabilen winkelprofiligen Stützring des Radial-Wellendichtringes ab. - 4. Das Vierkantdruckkissen wird so dimensioniert und positioniert, daß es den Axialschub des auf der Stirnfläche der Fluidfördergewinde buchse einschließlich der Dichtlippe stehenden Hochdruckes unter dem umgekehrt gleichen Drehmoment auf die Winkeldauben empfängt, mit welchem es ihn radial an die Winkeldauben zurückgibt. Dadurch herrscht Momentenfreiheit an den Winkeldauben, und die Fluidförder gewindebuchse kann und muß bei Wellenrotation auf einen freien Paral lelspalt über der Welle und den Gewindedämmen einschweben. Der Winkel daubenkranz wird außen nur von dem Vierkantdruckkissen berührt. Über ihm liegen zu dem Radial- und dem Axialschenkel des Stützringes hin enge Bewegungsringspalte, die seine Anpassung an die Welle und bei deren Rotation die Anhebung auf Dichtspalthöhe erlauben. In diesen Ringspalten und weiteren Radial- und Axialspalten gelangt der Nieder druck auf die restliche Außenfläche der Fluiffördergewindebuchse, wobei er durch die Fugen zwischen den Winkeldauben zum vorderen Be wegungsspalt hin vordringt.
- 5. Von der Membrane der Dichtlippe aus wird das Elastomer auch als Man tel über die Stirnfläche des Daubenkranzes und den Stützring gezogen und dichtet die Bewegungsspalte zwischen ihnen und die Fugen zwi schen den Winkeldauben ab sowie den Dichtring in das Maschinengehäu se ein.
- 6. Das Fluidfördergewinde würde Schmutzpartikel aus dem Niederdruckfluid ansaugen und durch die Gewindenuten zur Hochdruckseite transportie ren, wo sie sich vor der Dichtlippe ansammeln würden. Um das zu ver meiden, wird der Fluidfördergewindebuchse niederdruckseitig ein Schmutzabweiser, der in einem kurzen, relativ schwach ansteigenden, schwachen flachen Gegenfluidfördergewinde besteht, vorgeschaltet. Das Gegengewinde senkt den Niederdruck nur wenig ab, läßt das Fluid zum Hauptfördergewinde durchtreten, stößt aber die Schmutzpartikel zurück, besonders, weil wegen der Wirkung der Dichtlippe im allge meinen kein Fluid durchfließt. Das Gegengewinde wird in einen sepa raten Elastomerring eingeprägt, welcher auf einen auf den Stützring aufgepreßten Nebenstützring aufgesteckt und -geklebt wird.
Der Aufbau und die Funktion des Dauben-Gewinde-Radial-Wellendicht
ringes werden später am Ausführungsbeispiel noch weiter erläutert.
Er erfüllt die an ihn gestellten Erwartungen. Der Stütz- und der
Nebenstützring sind einfache Preßteile. Die Winkeldauben können als
Druckgußteilchen billig hergestellt werden, und der als Druckkissen
fungierende Vierkantweichgummiring faßt sie zum Daubenkranz sowie mit
den Stützringen zu einem geschlossenen Einsatz für die Heißform zusam
men. Da der Weichgummiring sehr hohe Drücke übertragen muß, ist Sorge
dafür zu tragen, daß er nicht in die Bewegungsspalte zwischen dem Dau
benkranz und dem Stützring und nicht in die Fugen zwischen den Winkel
dauben hineingequetscht wird. Diese öffnen sich zwar maximal nur auf
etwa 60 Mikrometer, vielleicht ist es aber trotzdem ratsam, sie mit
schmalen auf das Elastomer aufgedampften oder -gedruckten Metallfolien
zu überbrücken.
Damit das Fluidfördergewinde den Entlastungsdruck für die Dichtlippe
zwar berührungslos, aber mit kleinem Raumbedarf und geringem Leistungs
verbrauch erzeugt, wird der Spalt über den Gewindedämmen auf eine Höhe
zwischen 10 und 20 Mikrometern ausgelegt. Dies erfordert wiederum ein
sehr feines und flaches Gewinde, welches in den Kern der Heißform ein
geschnitten wird. Diese sollte die Möglichkeit bieten, den Kern mit
Unterstützung durch ein metalliches Hilfsgewinde aus dem fertigen Dau
ben-Gewinde-Radial-Wellendichtring herauszuschrauben.
Da in den meisten Anwendungsfällen Maschinenöl, das übrigens schon
vor Beginn der Wellendrehung die Gewindegänge bis zur Dichtlippe füllt,
als Niederdruckfluid anstehen wird, reichen sehr kurze Fluidfördergewin
de für die Erzeugung und Abdichtung großen Hochdrucks aus. Der Entla
stungsdruck entsteht spontan, und das Fluidfördergewinde wird mit seiner
Buchse sofort auf Spalthöhe von der Welle abgehoben. Abgesehen von der
geometrischen Gewindeform hängt die Spalthöhe vom Differenzdruck, der
Wellendrehzahl und der Fluidviskosität ab und stellt sich automatisch
selbsttätig auf diese Parameter ein, so daß diese fast beliebig, auf
jeden Fall in einem großen Betriebsbereich, varieren dürfen, ohne die
Entlastung der Dichtlippe zu gefährden. Mithin wird diese stets nur
von der relativ schwach auslegbaren Ringfeder angepreßt. Schwach ausleg
bar, weil sie nie einen Druck halten muß, denn bei Wellenstillstand
drückt der Hochdruck selbst die Dichtlippe zusätzlich zur Ringfeder
auf die Welle, höchste Drücke dürfen den Dauben-Gewinde-Radial-Wellen
dichtring beaufschlagen, und trotzdem verkraftet er mit geringer Reib
leistung und schwacher Erwärmung hohe Umfangsgeschwindigkeiten.
Aus den in der Literatur /1, 2/ zu findenden Berechnungsverfahren für
Gewindewellendichtungen geht deutlich hervor, daß die spezifische Ab
dichtleistung umso höher, und der spezifische Leistungsverbrauch umso
kleiner sind, je enger der berührungsfreie Dichtspalt wird. Deshalb
bedeutet die selbsttätige Spalteinstellung des Systems einen großen
Vorteil, weil dank ihrer die Herstellung engster Spalte keine Schwie
rigkeit mehr bietet, sondern automatisch vollzogen wird. Folgendes Aus
legungsbeispiel zeigt die Leistungsfähigkeit des Dauben-Gewinde-Radial-
Wellendichtringes:
Betriebsdaten: | |||
Nenndifferenzdruck | Δp = 20 bar | ||
Nenndrehzahl | n = 4000 U/min | ||
Umfangsgeschwindigkeit | u = 13,2 m/sec | ||
Viskosität des Niederdruckfluids | η = 20 * 10-4 kps/m² | ||
(Normöl 20 bei 50°C) @ | Hochdruckfluid | beliebig | |
z. B. Luft oder Wasser @ | Fördergewindedaten: @ | Wellendurchmesser | d = 63 mm ⌀ |
Gewindesteigung | α = 2,5°; 14 Gang | ||
Gew.-Nutbreite | bG = 0,3 mm | ||
Gew.-Nuttiefe | t = 0,25 mm | ||
Gew.-Dammbreite | bD = 0,3 mm | ||
Gew.-Länge = Daubenlg. | l = 8 mm | ||
Voranpressung d. Dichtlippe | pFed = 0,2 bar | ||
Max. zul. Umfangsgeschwindigkeit | umax = 20 m/sec |
Ergebnisse | |
Nennleistungsbedarf | |
Lges = 178 Watt | |
davon f. Fluidfdgew. | LGw = 113 Watt |
f. Elastomerdichtlippe | LL = 65 Watt |
Nenndichtspalthöhe | hD = 21 Mikrometer |
Dichtringabmessungen | 63-77-14 BA |
Dichtspalthöhe und Leistungsbedarf bei Druck- u. Drehzahlvariation:
Δp = 30 bar; n = 4000 U/min; hD = 17 µm; Lges = 204 Watt
Δp = 10 bar; n = 4000 U/min; hD = 29 µm; Lges = 145 Watt
Δp = 20 bar; n = 6000 U/min; hD = 17 µm; Lges = 285 Watt
Δp = 20 bar; n = 2000 U/min; hD = 29 µm; Lges = 96 Watt
Δp = 30 bar; n = 4000 U/min; hD = 17 µm; Lges = 204 Watt
Δp = 10 bar; n = 4000 U/min; hD = 29 µm; Lges = 145 Watt
Δp = 20 bar; n = 6000 U/min; hD = 17 µm; Lges = 285 Watt
Δp = 20 bar; n = 2000 U/min; hD = 29 µm; Lges = 96 Watt
Sofern das Elastomer beständig ist, dürfen auf der Hochdruckseite be
liebige gasförmige oder flüssige Medien anstehen, zumal der Dichtlippe
dort, wie beim konventionellen Radial-Wellendichtring, noch eine fett
gefüllte Staublippe vorgeschaltet werden kann.
Der Dauben-Gewinde-Radial-Wellendichtring ist nicht als Ersatz für
den Norm-Radial-Wellendichtring gedacht. Sein Einsatzgebiet beginnt
erst da, wo dessen Anwendung druck-, drehzahl- und leistungsbedarfsmä
ßig aufhört. Er eignet sich besonders für die Hochdruckabdichtung an
hochtourigen Wellen. Z. B. könnte man mit ihm einen nassen Schrauben
verdichter ausrüsten, der nicht mit Öl- sondern mit Wassereinsprühung
arbeitet, was prozeßmäßig und hygienisch in manchen Fällen günstig wäre.
Auch bei trockenen Schraubenverdichtern, in Drehkolben- und Turbomaschi
nen, in Abgasturboladern, in Pumpen, in Hydraulikmaschinen und in Che
mieapparaten kann der Dauben-Gewinde-Radial-Wellendichtring sich Ein
satzgebiete erobern. Eine Reihe von zur Zeit dem Axial-Wellendichtring
vorbehaltenen Anwendungen werden ihm anheimfallen.
Im folgenden ist in den Fig. 1 bis 5 ein Ausführungsbeispiel darge
stellt. Im einzelnen zeigen die
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Dauben-Gewinde-Radial-Wellendicht
ring entlang der Linie I-I in Fig. 3, die
Fig. 2 die Ergänzung des in Fig. 1 gezeigten Dauben-Gewinde-Radial-Wellen
dichtringes durch eine hochdruckseitige Staublippe, die
Fig. 3 einen Querschnitt durch den Wellendichtring entlang der Linie
III-III in Fig. 1, die
Fig. 4 einen Querschnitt durch den Wellendichtring entlang der Linie
IV-IV in Fig. 1, und die
Fig. 5 die axialen und radialen Druckkräfte und ihre Drehmomente an der
Fluidfördergewindebuchse aus Fig. 1.
Bauteil- und Merkmalliste: 1 Elastomerdichtlippe, 2 Ringfeder, 3 Elasto
mermantel, 4 Stützring, 5 Nebenstützring, 6 Elastomerbuchse, 7 Fluid
fördergewinde, 8 Winkeldaube, Daubenkranz, 9 ringförmiges Druckkissen
aus Vierkantgummi, 10 Bewegungsspalt, 11 Bewegungsspalt, 12 Niederdruck
ringraum, 13 Radialspalt, 14 Hochdruckringraum, 15 Schmutzabweisring,
16 Gegenfluidfördergewinde, 18 Fuge zwischen den Winkeldauben, 19 Radi
alschenkel der Winkeldauben, 20 Axialschenkel der Winkeldauben, 21 Ver
stärkungsfolie auf der Druckkissenhaut über den Spalten (10, 11) und Fugen
(18), 22 Anfang des Fluidfördergewindes, 23 Ende des Fluidfördergewindes,
Niederdruck, 24 Hochdruck, 25 Resultierende der Innendruckkräfte, 26
Resultierende der axialen Druckkräfte, 27 axiale Druckkissenkraft, 28
radiale Druckkissenkraft, 29 Moment der Axialkräfte, 30 Moment der Radi
alkräfte, 31 Membrane der Elastomerdichtlippe, 32 Innenkante der Dicht
lippe, 33 Innenkante des Stützringes, 17 Staublippe.
Die Membrane (31) der Dichtlippe (1) gabelt sich und zieht sich außen
als Elastomermantel (3) über den winkelprofiligen Stützring (4), während
sie sich innen als Buchse (6) mit eingeprägtem Fluidfördergewinde und
einem eingegossenen Kranz von winkelprofiligen Versteifungsdauben (8)
fortsetzt. Daubenkranz und Stützring umschließen das vierkantige Druck
kissen (9) aus Weichgummi, das den von der Differenz zwischen Hoch-
und Niederdruck auf der Dichtlippe und dem Elastomermantel auf die Fluid
fördergewindebuchse ausgeübten Axialschub unter Abstützung am Stützring
radial auf den Daubenkranz umlenkt, auf den außerdem im Ringraum (12)
sowie in den Bewegungsspalten (10, 11) der Niederdruck drückt. Letzterer
tritt durch den Radialspalt (13) zu und dringt in den Axial- und Radial
fugen (18) zwischen den Winkeldauben bis zum Spalt (11) vor.
Damit das Fluidfördergewinde (7, 22-23) die Druckdifferenz zwischen
dem Hoch- und dem Niederdruck erzeugt und die Dichtlippe von der Anpres
sung durch den Hochdruck befreit, muß, wie in Fig. 5 schematisch darge
gestellt, die dem Differenzdruck unterliegende Stirnfläche (32-33) der
Fluidfördergewindebuchse halb so groß sein, wie die Gewindefläche, deren
Länge mit l bezeichnet ist. Die Ungefährzeichen bei den Angaben 1/4
l, 1/8 l und 1/2 l berücksichtigen, daß die Stirnfläche nicht rechteck-
sondern ringförmig ist. Bei der Auslegung sind die genauen Abmessungen
auszurechnen. Geometrisch fällt die axiale Schubkraft (26) nicht auf
die Wirklinie der entgegenstehenden axialen Druckkissenkraft (27), wes
halb das Moment (29) an den Winkeldauben dreht. Das Druckkissen ist
axial so gelegt, daß seine Radialkraft (28) nicht nur der im Fluidför
dergewinde erzeugten Innendruckkraft (25) das Gleichgewicht hält, son
dern mit ihr zusammen auch das ausgleichende Gegenmoment (30) an den
Winkeldauben bildet.
Da bei Wellenrotation die Dichtlippe (1) stets nur der Druckdifferenz
Null unterworfen ist, darf die ihre Reibleistung bestimmende Anpreß
ringfeder (2) schwach gewählt werden. Bei Wellenstillstand wird die
Dichtlippe zusätzlich vom Hochdruck angepreßt.
Damit das Fluidfördergewinde (7), das wegen der Dichtlippe immer mit
Nullförderung arbeitet, keine Schmutzpartikel aus dem Niederdruckfluid
aufnimmt und in den Ringraum (14) unter der Dichtlippenmembrane (31)
befördert, ist niederdruckseitig ein schwaches Gegenfluidfördergewinde
(16) vorgeschaltet, welches zwar das Fluid zum Hauptfluidfördergewinde
zutreten läßt, Schmutzpartikel aber zurückstößt. Das Gegenfördergewinde
ist in einen separat gefertigten Schmutzabweisring (15) aus Elastomer
eingeprägt. Der Schmutzabweisring ist auf einen auf den Stützring (4)
aufgepreßten Nebenstützring (5) aufgesteckt und -geklebt. Der Neben
stützring dient auch zur Zentrierung des Daubenkranzes (8) mit dem Vier
kantweichgummiring (9) und dem Stützring in der Heißform. Wie beim Norm-
Radial-Wellendichtring kann an der Elastomerdichtlippe hochdruckseitig
eine fettgefüllte Staublippe (17) vorgesehen werden.
Literatur:
/1/ Trutnovsky, K. - Komotori, K., Berührungsfreie Dichtungen, 4. Aufl., 1981, VDI-Verlag, Düsseldorf
/2/ Heitel, K., Beitrag zur Berechnung und Konstruktion von konzen trisch und exzentrisch betriebenen Gewindewellendichtungen im laminaren Bereich. Diss. TU Stuttgart, (Berichte aus dem Inst. A für Maschinenelemente, Ber. 4), s. a. Konstruktion 31 (1979) 12, S. 483/92, sowie in /1/ s. 378/81.
/1/ Trutnovsky, K. - Komotori, K., Berührungsfreie Dichtungen, 4. Aufl., 1981, VDI-Verlag, Düsseldorf
/2/ Heitel, K., Beitrag zur Berechnung und Konstruktion von konzen trisch und exzentrisch betriebenen Gewindewellendichtungen im laminaren Bereich. Diss. TU Stuttgart, (Berichte aus dem Inst. A für Maschinenelemente, Ber. 4), s. a. Konstruktion 31 (1979) 12, S. 483/92, sowie in /1/ s. 378/81.
Anhang: Alternativ kann der Dauben-Gewinde-Radial-Wellendichtring auch
mit metallischer Gewindefläche ausgeführt werden, wie in den Fig.
6 und 7 dargestellt ist. Im einzelnen zeigen die
Fig. 6 einen Längsschnitt durch einen solchen Wellendichtring entlang
der Linie VI-VI in Fig. 7, und die
Fig. 7 einen Querschnitt durch diesen Wellendichtring entlang der Linie
VII-VII in Fig. 6.
Das Fluidfördergewinde (35) ist in die Sohlen der druckgegossenen
Winkeldauben (36) eingeprägt, welche durch in die Seitennuten (39) ein
vulkanisierte Elastomerstreifen (37) elastisch miteinander verbunden
sind. Am Buchsenumfang wiederholt sich ein Satz von drei Winkeldauben,
auf denen das Gewinde jeweils um einen Gang axial fortschreitet. Die
Fugen (38) zwischen den Winkeldauben sind vor dem Einbau der Welle zu
und bei Betrieb des Wellendichtringes nur 5 bis 10 Mikrometer weit ge
öffnet, so daß die Funktion des Fördergewindes nicht infragegestellt ist.
Claims (6)
1. Radial-Wellendichtring für großen Druckunterschied mit federangepreß
ter (2) Elastomerdichtlippe (1) sowie einem Visco-Fluidförderelement
zur selbst tätigen Kompensation des auf der Dichtlippe lastenden Hoch
druckes, dadurch gekennzeichnet, daß letzteres
ein innen in eine vom Hoch- und Niederdruck differenziert auf den
Fluidfilm auf der rotierenden Welle gepreßte, axial steife (8), radi
al elastische Elastomerbuchse (6) eingeprägtes Fluidfördergewinde
(7) ist.
2. Dauben-Gewinde-Radial-Wellendichtring nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Membrane (31) der ringfederbelasteten (2)
Dichtlippe (1) sich gabelt, innen in die durch einen eingegossenen
Kranz von aneinanderliegenden Winkeldauben (8) axial versteifte Fluid
fördergewindebuchse (6) ausläuft und außen als Elastomermantel (3)
über den Radialschenkel (19) des Daubenkranzes (8) sowie den Axial
schenkel des winkelprofiligen Stützringes (4) gezogen ist.
3. Dauben-Gewinde-Radial-Wellendichtring nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) sich zwischen dem Radialschenkel des Stützringes (4) und dem Axi alschenkel (20) des Daubenkranzes ein 80 bis 100 Mikrometer hoher Freispalt (10) befindet, daß
- b) zwischen dem Axialschenkel des Stützringes (4) und dem Radial schenkel (19) des Daubenkranzes ebenfalls ein 80 bis 100 Mikrome ter hoher Freispalt (11) liegt, daß
- c) zwischen den Axial- und Radialschenkeln des Stützringes (4) und denen des Daubenkranzes (8) ein vierkantiger Weichelastomerring (9) eingeschlossen ist, und daß
- d) erforderlichenfalls die Haut des Weichelastomerringes (9) durch eine aufgedampfte Metallfolie oder anderweitig dort verstärkt ist, wo er die Freispalte (10, 11) oder die Fugen (18) zwischen den Winkeldauben (8) überbrückt.
4. Dauben-Gewinde-Radial-Wellendichtring nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) die Stirnfläche (32-33) der Fluidfördergewindebuchse (6) halb so groß ist wie ihre Gewindefläche (7, 22-23), und daß
- b) axial die radiale Mittelebene (28) des Weichelastomerringes (9) genau so weit vor der Stelle (25) bei zwei Dritteln der Länge des Fluidfördergewindes (7) liegt, wie radial die umfangsmäßige Schwerefläche (27) des Weichelastomerringes über der umfangsmä ßigen Schwerelinie (26) der Stirnfläche (32-33) der Fluidförder gewindebuchse liegt.
5. Dauben-Gewinde-Radial-Wellendichtring nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) auf den Stützring (4) ein z-profiliger Nebenstützring (5) aufge gepreßt ist, und daß
- b) auf den Nebenstützring ein Elastomer-Schmutzabweisring (15) mit mit einem kurzen schwachen Gegenfluidfördergewinde (16) in seiner Lauffläche aufgesteckt und -geklebt ist.
6. Dauben-Gewinde-Radial-Wellendichtring nach Anspruch 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Fluidfördergewinde (35) in die Sohlen der
Winkeldauben (36) eingeprägt ist, daß die Winkeldauben in den Längs
seiten Längsnuten (39) haben, in die verbindende Elastomerstreifen
(37) einvulkanisiert sind, und daß die Fugen (38) zwischen den Winkel
dauben vor dem Einbau der Welle ganz zu sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924224480 DE4224480A1 (de) | 1992-02-28 | 1992-07-24 | Dauben-Gewinde-Radial-Wellendichtung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924206185 DE4206185A1 (de) | 1991-06-15 | 1992-02-28 | Kombinierter-spiralnuten-radial-wellendichtring |
DE19924224480 DE4224480A1 (de) | 1992-02-28 | 1992-07-24 | Dauben-Gewinde-Radial-Wellendichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4224480A1 true DE4224480A1 (de) | 1994-01-27 |
Family
ID=25912305
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924224480 Ceased DE4224480A1 (de) | 1992-02-28 | 1992-07-24 | Dauben-Gewinde-Radial-Wellendichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4224480A1 (de) |
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WO2013060464A1 (de) * | 2011-10-25 | 2013-05-02 | Rotorcomp Verdichter Gmbh | Triebwerkslageranordnung, insbesonder für trockenlauf-verdichter |
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1992
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