DE4224016A1 - Verfahren zur Steuerung und Regelung der Kühlung von landwirtschaftlichen Schüttgütern - Google Patents
Verfahren zur Steuerung und Regelung der Kühlung von landwirtschaftlichen SchüttgüternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zur Steue
rung und Regelung der Kühlung von landwirtschaftlichen
Schüttgütern, wie Körnerfrüchten, Futterpreßlingen od. dgl.,
in Silos und Lagerhallen, mit einem Kühlgerät für Umgebungs
luft, in welches die mit Hilfe eines Radialventilators in
einen Strömungskanal eingesaugte, in einem Verdampfer abge
kühlte sowie teilentfeuchtete und/oder in mindestens einem
Wärmeaggregat erwärmte und dann dem Schüttgut zugeführte Um
gebungsluft auf eine in Grenzen konstante Temperatur und
Feuchte eingestellt wird, wobei unter Beachtung von eingege
benen Grenzwerten die Regelung des Volumenstroms der Luft,
der Kälteleistung des Verdampfers und der Leistung des Wärme
aggregats zumindest teilweise über im Strömungskanal erfaßte
Temperaturwerte erfolgt.
Eine Maschine zur Kühlung von landwirtschaftlichen
Schüttgütern, die nach dem oben genannten bekannten Verfahren
arbeitet, ist aus der Produktpalette der Patentsucherin be
kannt. Das Verfahren ermöglicht es auf vorteilhafte Weise,
Umgebungsluft mit einer bestimmten Temperatur und Feuchtig
keit in etwa auf eine vorher bestimmte Kühltemperatur und
Feuchtigkeit herabzukühlen. Die für eine Kühlung der Umge
bungsluft notwendige Steuerung und Regelung der in der Kühl
maschine vorhandenen Einzelaggregate weist jedoch in Hinblick
auf relativ große Schwankungen der Luft-Austrittstemperatur,
den Energieverbrauch sowie den zusätzlichen Handregelungsbe
darf durch einen Bediener einen gewissen Verbesserungsbedarf
auf. Darüber hinaus kann der sich aus unterschiedlichen Ge
treide- und Lagerwiderständen ergebende Gegendruck zu einem
veränderten Volumenstrom führen, so daß dadurch die Schwan
kungen der Luft-Austrittstemperatur noch vergrößert werden.
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein
Verfahren zur Steuerung und Regelung der Kühlung von land
wirtschaftlichen Schüttgütern zu schaffen, welches einerseits
die Temperatur bzw. Luftfeuchtigkeitsschwankungen der aus der
Maschine austretenden Luft und andererseits den Energiever
brauch minimiert. Hinzu kommt, daß das Verfahren weitgehend
selbsttätig ablaufen soll.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß zusätzlich
die Temperatur der Umgebungsluft wie auch des zu kühlenden
Produkt laufend gemessen wird und daß alle vorgegebenen wie
auch ständig gemessenen Werte zusammengeführt, rechnerge
stützt überwacht, verglichen und auf der Basis energetischer
und/oder getreidespezifischer Daten zur Erreichung einer vor
herbestimmten Kühllufttemperatur zentral in aufeinander abge
stimmte Steuerungs- und Regelungsbefehle für die Einzelaggre
gate der Kühlmaschine umgesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Steuerung und Rege
lung der Kühlung von landwirtschaftlichen Schüttgütern hat
den grundsätzlichen Vorteil, daß die im Kühlgerät angeordne
ten Einzelaggregate nunmehr koordiniert von einer zentralen
Einheit gesteuert und geregelt werden. Daher kann es nicht
mehr zu Betriebszuständen kommen, bei denen es zu regelrech
ten gegenseitigen Behinderung der Regelkreise der Einzelag
gregate (Flatterbetrieb) kommt. Das oben genannte Verfahren
führt stattdessen auf vorteilhafte Weise auf der Basis zu
sätzlicher Daten, wie die ständig erfaßte Umgebungstemperatur
sowie die Temperatur des zu kühlenden Produkts, als auch auf
der Grundlage eingegebener oberer und unterer Grenzwerte zu
einer energetisch, wie auch getreidespezifisch optimalen
Steuerung und Regelung des Kühlungsprozesses. Daher kann der
Kühlungsprozeß nicht nur einen für die Lagerfähigkeit und die
Qualität optimalen Verlauf annehmen, sondern gleichzeitig
wird der Energieverbrauch minimiert. Dies geschieht z. B.
einerseits durch die oben dargelegte Verhinderung des unwirt
schaftlichen Flatterbetriebs und andererseits durch die stän
dige, zentrale Erfassung der Temperatur des zu kühlenden Pro
dukts, die ein Unterschreiten der gewünschten Produkttempera
tur verhindert.
Letztlich wird der beim Stand der Technik häufig per
Handbetrieb in den Verfahrensprozeß eingreifende Bediener
deutlich entlastet, weil die per Handregelung notwendigen
Entscheidungen von diesem Verfahren zur Steuerung und Rege
lung der Kühlung von landwirtschaftlichen Schüttgütern über
nommen werden.
Die Lösung der oben genannten Aufgabe ergibt sich des
weiteren auch dadurch, daß zusätzlich die Temperatur der Um
gebungsluft und des zu kühlenden Produkts wie auch die Luft
feuchte, der die Maschine durchströmenden Luft an mindestens
zwei Stellen des Strömungskanals, laufend gemessen wird und
daß alle vorgegebenen wie auch ständig gemessenen Werte zu
sammengeführt, rechnergestützt überwacht, verglichen und mit
Priorität für die vorgegebenen und gemessenen Feuchtewerte
auf der Basis energetischer und/oder getreidespezifischen
Daten zur Erreichung eines vorherbestimmten aW-Wertes zentral
in aufeinander abgestimmte Steuerungs- und Regelungsbefehle
für die Einzelaggregate der Kühlmaschine umgesetzt werden.
Neben den oben genannten Vorteilen weist dieses Verfah
ren zur Steuerung und Regelung der Kühlung von landwirt
schaftlichen Schüttgütern den Vorteil auf, daß die zentral
aufeinander abgestimmten Steuerungs- und Regelungsbefehle in
Richtung auf einen vorher bestimmten aW-Wert gewählt werden.
Im aW-Wert ist nämlich nicht nur die Art und Sorte des zu
kühlenden Produktes, der Feuchtigkeitsgehalt des zu kühlenden
Produktes, sondern auch die Kühllufttemperatur sowie
feuchte enthalten. Durch dieses Verfahren wird das Produkt
auf eine besonders schonende Weise gekühlt. Dies bedeutet,
daß der Kühlungsprozeß die Qualität des Produkts nicht beein
trächtigt, sondern sogar aufgrund der mit der Kühlung einher
gehenden Trocknung verbessert.
Durch das Verfahren zur Steuerung und Regelung der Küh
lung von landwirtschaftlichen Schüttgütern nach einem vorbe
stimmten aW-Wert ist daher ein noch genaueres Steuern und Re
geln des Kühlgeräts möglich, wobei grundsätzlich das zuletzt
geschilderte Verfahren zur Steuerung und Regelung mit dem zu
erst dargelegten Verfahren identisch ist. Der einzige Unter
schied besteht darin, daß die beim zuletzt genannten Verfah
ren im Strömungskanal des Kühlgeräts gemessenen Feuchtig
keitsgehalte der Kühlluft bei der Steuerung und Regelung
nicht nur Berücksichtigung finden, sondern gegenüber den er
faßten Temperaturwerten Priorität genießen.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Un
teransprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung der
Ausführungsbeispiele. Es zeigen:
Fig. 1 ein vereinfachtes Bild einer Steuerung und Rege
lung eines Kühlgerätes nach der Temperatur mit einem Kühl
kreislauf,
Fig. 2 ein vereinfachtes Bild einer Steuerung und Rege
lung entsprechend Fig. 1 mit zwei Kühlkreisläufen und
Fig. 3 ein vereinfachtes Bild einer Steuerung und Rege
lung eines Kühlgerätes zur Regelung nach dem aw-Wert mit
einem Kühlkreislauf und
Fig. 4 eine Darstellung eines h,x-Diagramms als
Zustandsdiagramm für feuchte Luft.
In den Zeichnungen ist die bildliche Darstellung der
Steuerung und Regelung eines Kühlgerätes jeweils insgesamt
mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
In Fig. 1 ist ein Kühlgerät 11 dargestellt, welches in
Strömungsrichtung x der Luft eine Drosselklappe 12, einen
Radialventilator 13, einen Kühler 14, einen Nachwärmer 15 und
einen elektrischen Wärmer 16 in einem Strömungskanal 17 auf
weist. Während die Drosselklappe 12 über einen Motor M1 und
der Radialventilator 13 über einen Motor M2 angetrieben wer
den, ist der Kühler 14 Teil eines Kühlkreislaufs 18. In Strö
mungsrichtung y des Kühlkreislaufs 18 ist nach dem Kühler 14
ein über einen Motor M3 gesteuertes Kälteregelventil 19, ein
Verdichter 20 und ein Konstant-Druckregler 21 für den nach
folgenden Kondensator 22 angeordnet. Der Verdichter 20 kann
mit Hilfe eines Magnetventils 35 auf 50 bis 100% Leistung
geschaltet werden, wobei im Zusammenwirken mit dem Kältere
gelventil 19 im wesentlichen jede Kälteleistung zwischen 0
und 100% erreichbar ist. Im Kondensator 22 sind zwei Axial
lüftermotoren M4 und M5 vorhanden, die über Hochdruckpresso
staten 23 geschaltet werden. Im Kühlkreislauf 18 ist nachfol
gend dem Kondensator 22 ein Kältemittelsammler 24 und vor dem
Kühler 14 ein thermisches Expansionsventil 25 angeordnet,
welches das Kältemittel 26 zerstäubt.
Im Bereich zwischen dem Verdichter 20 und dem Konstant-
Druckregler 21 ist im Kühlkreislauf 18 ein Abzweig in Rich
tung zum Nachwärmer 15 vorhanden, über den der Nachwärmer 15
mit im Kühlkreislauf 18 gewonnener Wärme beaufschlagt werden
kann. Die Steuerung der Wärmebeaufschlagung des Nachwärmers 15
erfolgt einerseits über einen Handregler 27, der bei nor
malem Verfahrensablauf allerdings ständig offen ist und dem
Nachwärmer 15 eine Wärmegrundmenge zur Verfügung stellt, so
wie andererseits über zwei Magnetventile 28, die zentral ge
steuert werden. Des weiteren ist am Verdichter 20 jeweils ein
Niederdruck- und ein Hochdruckwächter 36 und 37 vorgesehen,
die zur sicherheitlichen Kontrolle des Kühlkreislaufs 18
dienen.
Im Strömungskanal 17 ist zuletzt der elektrische Wärmer
16 angeordnet, der bei bestimmten Betriebszuständen des Kühl
gerätes 11 in Wärme umgesetzte elektrische Energie zur Erwär
mung des Luftstromes zur Verfügung stellen kann.
Darüber hinaus ist vor der Drosselklappe 12 - also au
ßerhalb des Strömungskanals 17 - ein Thermostat TF 1 zur Mes
sung der Umgebungstemperatur, zwischen dem Radialventilator
13 und dem Kühler 14 ein Thermostat TF 2, zwischen dem Kühler
14 und dem Nachwärmer 15 ein Thermostat TF 3 und im Bereich
des Luftaustritts aus dem Strömungskanal 17 ein Thermostat TF
4 angeordnet. Des weiteren wird über ein Thermostat TF 5,
welches in dem zu kühlenden Produkt steckt, die Temperatur
des Produktes ständig überwacht.
Die zuvor geschilderten Einzelaggregate, wie auch die
Thermostate sind jeweils über Signalleitungen 29 mit einem
rechnergestützten Steuergerät 30 verbunden. Das Steuergerät
30 weist im Bereich eines Bedienungsfeldes 40 Eingabetasten
31 sowie ein Display 32 auf. Auch besteht die Möglichkeit, an
einem Kältesollregler 33 einen Temperaturgrenzwert für den
Thermostaten TF 3 und an einem Nachwärmesollregler 34 eine
Differenztemperatur zwischen den Thermostaten TF 4 und TF 3
einzustellen.
Im Steuergerät 30 werden während des Betriebs des Kühl
gerätes 11 die Betriebszustände der Einzelaggregate sowie die
gemessenen Werte der Thermostaten auf der Basis eines in den
Rechner des Steuergerätes 30 eingegebenen Programmes zunächst
einmal erfaßt und miteinander verglichen sowie überwacht.
Dann werden - entsprechend der im Programm festgelegten Prio
rität - nach energetischen und/oder getreidespezifischen Ge
sichtspunkten die an den Betriebszustand jeweils angepaßten
Steuerungs- und Regelungsbefehle an die Einzelaggregate
gegeben.
Bei diesem Verfahren zu Steuerung und Regelung der Küh
lung von landwirtschaftlichen Schüttgütern nach der Tempera
tur müssen vor Beginn des Kühlprozesses zunächst der Tempera
turwert TF 3 (Kältesoll) und die Differenz zwischen TF 4 und
TF 3 (Nachwärmesoll) in das Steuergerät 30 eingegeben werden.
Darüber hinaus werden die schon oben genannten Werte, wie
auch die Daten über die Betriebszustände der einzelnen Aggre
gate ständig im Steuergerät 30 gesammelt. Dazu gehören z. B.
die Stellung der Drosselklappen 12, die Kälteleistung des
Verdichters 20 oder die Wärmeleistung des Nachwärmers 15.
Zur Darstellung des Verfahrens zur Steuerung und Rege
lung der Kühlung von landwirtschaftlichen Schüttgütern wird
im folgenden anhand zweier unterschiedlicher Betriebsabläufe
des Kühlgeräts der Verfahrensablauf im einzelnen geschildert.
Daher soll zunächst einmal der Fall steigender, bei TF 1 ge
messener Umgebungstemperatur dargestellt werden.
Bei zunehmender Umgebungstemperatur steigt zunächst die
Differenz zwischen den bei TF 1 und TF 3 gemessenen Tempera
turen. Da diese Differenz primär ein Maß für die geforderte
Kälteleistung des Verdichters 20 darstellt, wird die durch
das Magnetventil 35 auf 50% eingestellte Kälteleistung des
Verdichters 20 erhöht. Dazu wird das den Kältemittel-Volumen
strom begrenzendes Kälteregelventil 19 schrittweise geöffnet.
Dadurch wird das Strömungsvolumens des Kältemittels 26 konti
nuierlich vergrößert und somit auch eine ständig steigende
Kälteleistung abgegeben. Falls mehr als 50% Kälteleistung
zum Konstanthalten des Grenzwertes TF 3 (Kältesoll) notwendig
sind, wird der Verdichter 20 vom Magnetventil 35 in einer
zweiten Stufe auf 100% Leistung geschaltet, wobei wiederum
mit dem Kälteregelventil 19 jeder zwischen 50 und 100% lie
gende Leistungswert erreichbar ist. Dies bedeutet, daß bei
100%iger Kälteleistung des Kühlkreislaufs 18 das Kälteregel
ventil 19 vollständig offen ist.
Wenn es durch eine weiter steigende Umgebungstemperatur
zu einer erneuten Abweichung der Temperatur bei TF 3 vom an
gegebenen Grenzwert (Kältesoll) kommt, wird der dem Strö
mungskanal 17 zugeführte Volumenstrom über die Drosselklappe
12 reduziert. Das heißt der Thermostat TF 3 gibt die Information
über vom Grenzwert abweichende Temperatur an das Steuergerät
30 weiter, welches ein Signal zur Verringerung des Volumen
stroms an den Motor M1 der Drosselklappe 12 überträgt. Dar
aufhin wird die Drosselklappe 12 schrittweise geschlossen, so
daß der reduzierte Volumenstrom mittels der durch den Kühl
kreislauf 18 zur Verfügung gestellten Kälteleistung wieder
auf den angegebenen Grenzwert TF 3 abgekühlt werden kann.
Falls die Umgehungstemperatur jedoch weiter steigt, und
somit die Temperatur bei TF 3 (Kältesoll) wieder überschrit
ten wird, muß die Drosselklappe 12 vollständig, d. h. bis auf
einen Restvolumenstrom, geschlossen werden. Bei weiter zuneh
mender Umgebungstemperatur wird dann nach Erreichen eines
eingegebenen - im Programm berücksichtigten - Grenzwertes der
Temperatur bei TF 4 das Kühlgerät insgesamt zeitverzögert ab
geschaltet. Eine zeitverzögerte Abschaltung ist des deswegen not
wendig, weil die Umgebungstemperatur auch kurzfristig wieder
sinken kann. Nach dem Abschalten des Kühlgerätes 11 öffnen
sich die Drosselklappen 12 auf selbsttätige Weise vollständig.
Bei später wieder sinkenden Umgebungstemperaturen sind
dagegen folgende Verfahrensschritte vorgesehen:
Zunächst wird das Kühlgerät selbsttätig wieder einge
schaltet, wenn die Umgebungstemperatur fällt und die Tempera
tur bei TF 4 unter den Grenzwert sinkt. Über die geöffnete
Drosselklappe 12 wird der vollständige Volumenstrom dem Strö
mungskanal 17 zugeführt. Des weiteren wird der Verdichter 20
durch das Thermostat TF 3 mit voller Leistung zugeschaltet.
Trotz voller Leistung des Verdichters 20 kann jedoch der Ge
samtvolumenstrom nicht auf den eingegebenen Grenzwert von TF
3 (Kältesoll) heruntergekühlt werden. Daher wird die Drossel
klappe 12 wiederum teilweise geschlossen.
Bei weiter sinkender Umgebungstemperatur und einem Un
terschreiten des Grenzwertes von TF 3 (Kältesoll) werden
zunächst die Drosselklappen 12 vollständig geöffnet. Falls
der nun dem Strömungskanal 17 zugeführte und gekühlte Gesamt
volumenstrom aufgrund zunehmend geringerer Umgebungstempera
tur wiederum des Grenzwertes von TF 3 unterschreitet, wird
der Verdichter 20 zunächst über das Kälteregelventil 19 her
untergeregelt, bis daß das Magnetventil 35 den Verdichter 20
auf die 50%ige Leistungsstufe schaltet. Bei weiter sinkender
Umgebungstemperatur regelt dann das Kälteregelventil 19
zunächst die Leistung bis auf einen Minimalwert herunter. Vor
Erreichen des Minimalwertes wird der elektrische Wärmer 16
eingeschaltet, damit der eingegebene TF 4-Wert
(Luftaustrittswert) gehalten werden kann. Dies ist deshalb
notwendig, weil mit abnehmender Kälteleistung des Kühlkreis
laufs 18 auch eine ständig geringer werdende Wärmemenge zur
Aufwärmung des gekühlten Luftstromes im Nachwärmer 15 zur
Verfügung steht. Da jedoch der durch den Kühler 14 gekühlte
Luftstrom um einen ganz bestimmten Temperaturwert
(Nachwärmesoll) aufgewärmt werden muß, damit die relative
Luftfeuchtigkeit in der Kühlluft einen im Verhältnis zum Was
sergehalt des zu kühlenden Produkts geringeren relativen An
teil hat, wird der elektrische Wärmer 16 zugeschaltet.
Bei weiter fallender Umgebungstemperatur muß der Ver
dichter 20 völlig ausgeschaltet und der elektrische Wärmer 16
in mehreren Heizstufen hochgeregelt werden. Wenn die Leistung
des elektrischen Wärmers 16 aufgrund einer sehr niedrigen Um
gebungstemperatur nicht mehr ausreicht, den Wert TF 4
(Austrittstemperatur) zu halten, wird die Maschine ebenfalls
zeitverzögert abgeschaltet.
Eine spätere Erhöhung der Umgehungstemperatur (bei TF 1)
führt zu einer selbsttätigen Wiederinbetriebnahme der
Maschine.
Die in Fig. 2 bildlich dargestellte Steuerung und Rege
lung 10 des Kühlgeräts 11 ist im wesentlichen dieselbe wie
die in Fig. 1 dargestellte. Im Unterschied zu der vorher be
schriebenen Steuerung und Regelung 10 weist jedoch diese
einen zweiten Kühlkreislauf 18 auf, welcher die Kälteleistung
für einen zusätzlich im Strömungskanal 17 angeordneten Kühler
38 erzeugt. Die Steuerung und Regelung des zweiten Kühler
kreislaufes 18 erfolgt selbstverständlich auch über das Steu
ergerät 30 selbsttätig. Im Ergebnis bedeutet dies, daß der
Arbeitsbereich des Kühlgerätes 11 im Hinblick auf hohe Umge
bungstemperaturen deutlich vergrößert worden ist.
In Fig. 3 ist darüber hinaus eine Steuerung und Regelung
10 für ein Kühlgerät 11 dargestellt, welches durch das Steu
ergerät 30 im Hinblick auf einen im wesentlichen konstanten
aw-Wert gesteuert wird. Der grundsätzliche Unterschied
zwischen dieser Steuerung und Regelung 10, und der nach Fig.
1, besteht darin, daß im Steuergerät 30 zusätzlich die Feuch
tigkeit der Kühlluft erfaßt wird. Die Luftfeuchtigkeit wird
im Bereich der Thermostate TF 4 und TF 3 durch jeweils einen
Luftfeuchtemesser FF 3 und FF 4 gemessen. Zur Steuerung der
Temperatur und des Feuchtigkeitsgehalts der Austrittsluft
(Kühlluft) kann der Rechner des Steuergerätes 13 auf soge
nannte h,x-Diagramme als Zustandsdiagramme für feuchte Luft
für jedes in Frage kommende, zu kühlende Produkt zurückgrei
fen (s. Fig. 4). Mit Hilfe dieses Diagramms können die Kühl
luftzustände in Relation zu den hydrothermischen Zuständen in
einer Getreideschüttung dargestellt werden. Teil des h,x-Dia
gramms ist ein datenmäßig besonders gekennzeichneter Bereich
(Verträglichkeitsfeld bei der Getreidelagerung), in dem die
Maschine zum Zwecke der qualitätserhaltenden bzw. -
verbessernden Kühlung ständig arbeiten sollte. Dieses Ver
träglichkeitsfeld ergibt sich aus den speziellen Sorptions
isothermen des jeweilig zu kühlenden Produkts. Eine Quali
tätssteigerung ergibt sich z. B. dadurch, daß die relative
Feuchte der in die Produktschüttung eingeleiteten Kühlluft
immer so niedrig ist, daß der Luftstrom Feuchtigkeit aus der
Schüttung aufnimmt. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit würde
statt dessen das Produkt aufgefeuchtet.
Vor dem Beginn des Kühlprozesses eines Produktes muß der
Bediener mit Hilfe der Sorptionsisotherme des speziellen Pro
duktes und mit Hilfe des vorher gemessen Feuchtigkeitsgehal
tes des Produkts einen zugehörigen aw-Wert feststellen und an
einem aw-Wertregler 39 des Steuergeräts 30 einstellen. Dar
über hinaus wird wiederum am Kältesollregler 33 ein Grenzwert
für die Temperatur bei TF 3 festgelegt.
Über den am Steuergerät 30 eingestellten aw-Wert wird
dann das Kühlgerätes 11 mit Priorität bezüglich des erfaßten
Feuchtigkeitsgehaltes der Luft gesteuert, wodurch parallel
zur Abkühlung des Produkts auch eine gewisse Trocknung garan
tiert ist. Im Ergebnis bedeutet dies, daß so lange das Kühl
gerät 11 in dem im h,x-Diagramm gekennzeichneten Bereich ar
beitet, nicht nur eine qualitätserhaltende, sondern auch eine
qualitätsverbessernde Kühlung erreicht wird.
Während des Betriebes werden nun die schon bei den vor
herigen Ausführungsformen beschriebenen Werte und Betriebszu
stände der Einzelaggregate sowie die bei FF 3 und FF 4 gemes
senen Luft feuchten ständig vom Steuergerät 30 erfaßt und mit
einander verglichen, wobei grundsätzlich die durch FF 3 und
FF 4 gemessenen Werte Priorität genießen.
Im Unterschied zu der Steuerung und Regelung nach den
Fig. 1 und 2 wird der Nachwärmer 15 sowie der elektrische
Wärmer 16 bei diesem Ausführungsbeispiel über die Differenz
der Feuchtemessungen bei FF 3 und FF 4 geregelt. Ansonsten
ist die Verknüpfung der einzelnen Aggregate sowie die Steue
rung und Regelung über das Steuergerät 30 dieselbe wie bei
der zuvor geschilderten Steuerung.
Der Vorteil dieser Steuerung ist insbesondere die Ein
haltung eines annähernd konstanten aw-Wertes, der für die
Sicherheit der Lagerung wichtiger als die Einhaltung einer in
Grenzen konstanten Temperatur ist. Dies ist deshalb so wich
tig, da im aw-Wert nicht nur die Produktart und -sorte sowie
deren Feuchte, sondern auch die Lufttemperatur und Luft
feuchte der Kühlluft Berücksichtigung findet. Durch den ein
stellbaren, annähernd konstanten aw-Wert kann somit die
Qualität des Kornes gehalten oder sogar verbessert werden,
z. B. durch zusätzlichen Wasserentzug bei gleichzeitig abge
senkter Temperatur. Das Getreide ist daher über einen länge
ren Zeitraum lagerfähig.
Claims (2)
1. Verfahren zur Steuerung und Regelung der Kühlung von
landwirtschaftlichen Schüttgütern, wie Körnerfrüchten, Fut
terpreßlingen od. dgl., in Silos und Lagerhallen, mit einem
Kühlgerät für Umgebungsluft, in welches die mit Hilfe eines
Radialventilators in einen Strömungskanal eingesaugte, in ei
nem Verdampfer abgekühlte sowie teilentfeuchtete und/oder in
mindestens einem Wärmeaggregat erwärmte und dann dem Schütt
gut zugeführte Umgebungsluft auf eine in Grenzen konstante
Temperatur und Feuchte eingestellt wird, wobei unter Beach
tung von eingegebenen Grenzwerten die Regelung des Volumen
stroms der Luft, der Kälteleistung des Verdampfers und der
Leistung des Wärmeaggregats zumindest teilweise über im Strö
mungskanal erfaßte Temperaturwerte erfolgt, dadurch gekenn
zeichnet, daß zusätzlich die Temperatur der Umgebungsluft wie
auch des zu kühlenden Produkt laufend gemessen wird und daß
alle vorgegebenen wie auch ständig gemessenen Werte zusammen
geführt, rechnergestützt überwacht, verglichen und auf der
Basis energetischer und/oder getreidespezifischer Daten zur
Erreichung einer vorherbestimmten Kühllufttemperatur zentral
in aufeinander abgestimmte Steuerungs- und Regelungsbefehle
für die Einzelaggregate des Kühlgeräts umgesetzt werden.
2. Verfahren zur Steuerung und Regelung der Kühlung von
landwirtschaftlichen Schüttgütern, wie Körnerfrüchten, Fut
terpreßlingen od. dgl., in Silos und Lagerhallen, mit einem
Kühlgerät für Umgebungsluft, in welches die mit Hilfe eines
Radialventilators in einen Strömungskanal eingesaugte, in ei
nem Verdampfer abgekühlte sowie teilentfeuchtete und/oder in
mindestens einem Wärmeaggregat erwärmte und dann dem Schütt
gut zugeführte Umgebungsluft auf eine in Grenzen konstante
Temperatur und Feuchte eingestellt wird, wobei unter Beach
tung von eingegebenen Grenzwerten die Regelung des Volumen
stroms der Luft, der Kälteleistung des Verdampfers und der
Leistung des Wärmeaggregats zumindest teilweise über im Strö
mungskanal erfaßte Temperaturwerte erfolgt, dadurch gekenn
zeichnet, daß zusätzlich die Temperatur der Umgebungsluft und
des zu kühlenden Produkts wie auch die Luftfeuchte, der die
Maschine durchströmenden Luft an mindestens zwei Stellen des
Strömungskanals, laufend gemessen wird und daß alle vorgege
benen wie auch ständig gemessenen Werte zusammengeführt,
rechnergestützt überwacht, verglichen und mit Priorität für
die vorgegebenen und gemessenen Feuchtewerte auf der Basis
energetischer und/oder getreidespezifischen Daten zur Errei
chung eines vorherbestimmten aW-Wertes zentral in aufeinander
abgestimmte Steuerungs- und Regelungsbefehle für die Einzel
aggregate des Kühlgeräts umgesetzt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4224016A DE4224016C2 (de) | 1992-07-21 | 1992-07-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Kühlung von landwirtschaftlichen Schüttgütern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4224016A DE4224016C2 (de) | 1992-07-21 | 1992-07-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Kühlung von landwirtschaftlichen Schüttgütern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4224016A1 true DE4224016A1 (de) | 1994-01-27 |
DE4224016C2 DE4224016C2 (de) | 1996-07-04 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4224016A Expired - Fee Related DE4224016C2 (de) | 1992-07-21 | 1992-07-21 | Verfahren und Vorrichtung zur Regelung der Kühlung von landwirtschaftlichen Schüttgütern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4224016C2 (de) |
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