DE4223930A1 - Tangentialgeblaese fuer turbotriebwerke - Google Patents
Tangentialgeblaese fuer turbotriebwerkeInfo
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Description
Die im folgenden erläuterte Erfindung bezieht sich auf ein
Tangentialgebläse für Turbotriebwerke, wie es im Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 beschrieben ist.
Es ist bekannt, daß sich Tangentialgebläse als Schubmassen
erzeuger bei Flugzeugantrieben aufgrund ihrer Kennlinie be
vorzugt eignen.
Neuere Entwicklungen verwenden diese auch als Querstromge
bläse bezeichnete Strömungsmaschine als Vor- oder Nach
schaltaggregat für Nebenstrom- Strahltriebwerke, um deren
Luftdurchsatz zu erhöhen, ohne dabei den Durchmesser des
axialen Nebenstromgebläses vergrößern zu müssen.
Dabei arbeitet das Tangentialgebläse in einem axialen Strömungsfeld,
aus dem auch Hoch- und Mitteldruckverdichter des
Triebwerks mit Arbeitsluft versorgt werden können.
Aus der DE 41 21 995 A1 ist ein solches Tangentialgebläse
für Turbotriebwerke vorbekannt, das aus einem Trommelläu
fer bestimmter Drehrichtung besteht, in dem ein Innen
rotor mit entgegengesetzter Drehrichtung arbeitet, der ein
schraubenförmig angeordnetes Laufschaufelsegment mit zwei
Verdrängerkörpern enthält, die um ein Kernrohr herum aufge
baut sind und aus mehreren Normalschnitten bestehen. Dieses
System ist in einem von einem Mantel umgebenen Strömungs
kanal mit Austrittsleitschaufeln untergebracht.
Angetrieben wird dieser Aufbau von der Leistungsturbine
eines frontseitigen Gaserzeugers, dessen Abgase als Impuls
masse für den Vorwärtsschub verwendet werden.
Diese Anordnung dient der Druckerhöhung der Arbeitsluft und
ist somit üblichen Ausführungen überlegen.
Trotz dieses Vorteils muß die Gegenläufigkeit des Innenrotors,
der die Druckerhöhung zu verdanken ist, als nicht zweckmäßig
gewertet wurden, da dessen Beschaufelung bezüglich derjenigen
des Trommelläufers durch diese Maßnahme die doppelte Umfangs
geschwindigkeit hat, die zwangsläufig mit einer unerwünschten
erhöhten Lärmabstrahlung verbunden ist.
Weiterhin kann als Fertigungs- und Festigkeitsnachteil der
komplizierte Aufbau des Innenrotors angesehen werden, der aus
spiralförmig verlaufenden Einzelschnitten zusammengesetzt ist.
Dadurch werden sich erhebliche Auswuchtschwierigkeiten ein
stellen, die der Funktionstüchtigkeit abträglich sein könnten.
Weiterhin sind schon aus der DE 40 12 103 C1 Tangentialgeblä
seanordnungen mit axialen Triebwerksdurchströmungen bekannt.
Diese Gebläse besitzen ebenfalls verstellbare Strömungsleit
einrichtungen, die zur Erzeugung von Vertikal- und Seiten
kraftschüben Verwendung finden.
Dabei wird die Gebläseabströmung zum Aufbau eines Bremsschub
vektors herangezogen, indem eine Impulsmasse aus Abgasen der
Gaserzeuger durch einen Strömungslenkapparat die Gebläseab
strömung in die Flugrichtung steuert.
Problematisch ist bei dieser Ausführungsform, daß die Verti
kal- und Bremsschubmasse die Abgastemperatur mit sich führt,
so daß es in Bodennähe zu Beschädigungen der Start- und Lande
bahnen sowie zu Rezirkulationserscheinungen kommen kann.
Außerdem ist die Schubmasse ausschließlich auf die indirekt
einwirkende Impulsmasse angewiesen, von der bei Horizontal-
und Bremschubmanövern die Beschleunigungszeiten sowie die
Schubstrahlgeschwindigkeiten abhängen, wodurch diese wichti
gen Parameter einen nachteilig trägen Verlauf nehmen können.
Nachteilig wirkt sich auch der Umstand aus, daß beim Obergang
vom horizontalen Vorwärtsschub auf den Bremsschub die Kraft
komponenten über den Nullpunkt verlaufen.
Hierdurch entsteht ein zwar kurzes, jedoch zeitlich nicht
exakt bestimmbares Intervall, das in Bodennähe, besonders bei
gleichzeitigem Scherwindaufkommen eine schwer beherrschbare
Flugsituation schaffen kann.
In der P 41 29 357.6-13 ist diesen Nachteilen erstmalig dadurch
begegnet worden, daß als axialer Impulsgeber in den Strömungs
kanal des Tangentialgebläses stromabwärts ein axiales Heckge
bläse angeordnet wurde, das entweder mit einem Front- oder mit
Hecktriebwerk antriebsseitig verbunden ist.
Der Vorteil dieser Ausführung ist darin zu sehen, daß das üb
liche Nebenstromgebläse in seiner Funktion erhalten bleibt,
wodurch bewährte Triebwerkskonzepte für den Antrieb des Tan
gentialgebläses Verwendung finden können, deren Durchström
masse dem axialen Nebenstromgebläse zusätzlich zugeleitet wird.
Allen vorstehend beschriebenen Konzepten haftet allerdings
der gemeinsame Mangel an, daß die durch den Wirbel verursachte
Rückströmung in das Laufrad erheblich sein kann und allgemein
schwer erfaßbar ist, da sie weitgehend vom jeweiligen Betriebs
zustand abhängt.
Diese Verluste im Bereiche des Wirbels können zu erheblichen
Wirkungsgradeinbußen führen, obgleich die durch die doppelte
Durchströmung des Laufrades bedingte Schaufeldurchströmung als
instationär zu bezeichnen ist und ein solcher Zustand einen
guten Wirkungsgrad verspricht.
Aus der ER 9 19 228 ist darüber hinaus eine Entwicklung be
kannt, die zwischen zwei Laufkranzsegmenten ein- und austritts
seitig je ein Leitschaufelsegment besitzt und auch mit einem
beschaufelten Innenleitapparat ausgestattet ist sowie aus
trittsseitig ein zum Gehäuse gehörendes Leitschaufelsegment
zum Einschleusen der Strömung in den weiterführenden Kanal be
sitzt.
Die angegebenen Verdichtungsvorzüge können jedoch nicht zum
Tragen kommen, da das konzipierte System in der angegebenen
Weise nicht strömungsgerecht arbeitet. Die vorhandene Leit
apparatur ist nicht in der Lage, der Strömung die insbesondere
in Fig. 1 angegebene Richtung aufzuzwingen, da die getroffene
Ausführung lediglich aus Laufkranz-Segmenten besteht,
die keine Möglichkeit der Wirbelbildung zulassen.
Der Wirbel ist jedoch die motorische Kraft für den Strömungs
vektor, der von dem Wirbel bei zweimal durchströmten Laufrä
dern in die erforderliche Strömungsrichtung gezwungen wird.
Die Strömungsmechanik von zweimal durchströmten Trommelläufern
wurde erst Ende 1953 von B. Eck durch Versuche gefunden, war
also bei der hier besprochenen Anmeldung noch nicht Stand der
Technik.
Allgemein kann gesagt werden, daß für einen nicht unterbroche
nen Schaufelkranz der bei Tangentialgebläsen verwendeten Art
beim Anfahren zunächst überhaupt keine Veranlassung besteht,
die Luft auf der einen Seite eintreten und auf der gegenüber
liegenden Seite austreten zu lassen.
Daran ändert auch keine wie auch immer gestaltete Gehäuse-
oder Leitapparateausbildung das Geringste.
Ein solcher Schaufelkranz bildet beim Anfahren auf einem Um
fang von 360° am Innen- wie am Außendurchmesser der Beschaufe
lung turbulente Strömungswände, die allmählich zu einem ört
lichen Wirbel werden, der die eintretende von der austretenden
Strömung trennt. Dadurch wird dieses System erst zum Gebläse.
In diesem Zustand ist dann die Konstruktion eines Gehäuses
möglich, mit dem die Querschnitte für die Saug- und Druckströ
mung festgelegt werden können.
Die US 30 96 931 zeigt z. B. eine Ausführung, bei der die Gren
ze zwischen Saug- und Druckfeld durch ein Schaufelgitter ge
bildet wird.
Diese Ausführung gewährleistet hohe Druckziffern, wie sie bei
Anwendung des Tangentialgebläses für Flugzeugtriebwerke erfor
derlich sind, und die bevorzugt bei verhältnismäßig großen
Laufwalzenlängen erzielt werden, die technisch als mehrere
parallel geschaltete Gebläse betrachtet werden können.
Solche Ausführungen bewirken stabile Kennlinien, die den Er
fordernissen des Gebläses bei der Verwendung als Flugzeugan
trieb entgegenkommen. Denn in diesem Anwendungsbereich ist
nur ein stetiges Ansteigen der Kennlinie verwertbar.
Die hier beschriebene Gebläseausführung verhindert zwar
wirkungsvoll, daß große Luftmengen des Zirkulationswirbels
unkontrolliert in den Bereich der Ansaugluft zurückwandern.
Dieser Vorteil wird mittels eines Schaufelgitters durch
eine strenge Rückführung der Wirbelströmung zum Laufrad hin
erzwungen.
Nachteilig ist bei dieser Lösung jedoch, daß es sich dabei
um ein bloßes Umlenken handelt, bei dem eine bestimmte
Luftmenge unter Energieaufwand im Kreis herumgeführt wird.
Auf das Gesamtgeschehen bezogen, werden dabei weder der
dynamische noch der statische Druck gesteigert, wodurch
Verluste entstehen, die wirkungsgradmäßig nicht durch die
Funktionsverbesserung kompensiert werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, durch Weiterbildung die
aufgezeigten, noch bestehenden Nachteile des Tangentialge
bläses zu vermeiden sowie seine Einsatzmöglichkeiten für
den Flugbetrieb hinsichtlich des Vortriebs und der Flug
lagensteuerung zu erweitern und das Heckgebläse (Fan-
Durchmesser) zu verkleinern.
Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 dargeleg
ten Merkmale gelöst.
Die wesentlichen Vorteile dieser Weiterbildung sind darin
zu sehen, daß die Hauptparameter des Tangentialgebläses der
Berechnung dadurch besser zugänglich werden.
Durch die feste Anordnung des Wirbelelements im Zusammen
wirken mit dem zwischen zwei Trommelläufern angeordneten
Trommelleitapparat ist der Strömungsverlauf aus der Phase
der Zufälligkeit in den Bereich der exakten Berechnung ge
treten.
Ein bestimmter Luftdurchsatz kann durch die Dimensionierung
des Saugschaufel- sowie des Druckschaufelbogens aufgrund
der Lage der Querachse des Wirbelelements mit großer
Genauigkeit vorgenommen und die erforderliche Druckerhöhung
bestimmt werden.
Damit wird für ein Tangentialgebläse mit bestimmten Lei
stungsvorgaben die Erstellung eines Kennfeldes ermöglicht
bzw. nach einem entworfenen Kennfeld kann das dazugehörige
Tangentialgebläse gefertigt werden.
Diese beiden Aufgaben sind nach dem Stand der Technik bis
her noch nicht lösbar.
Die getroffene Anordnung eines äußeren 1. Trommelläufers
und eines 2. inneren Trommelläufers mit gleichem Drehsinn,
zwischen denen ein drehbarer Trommelleitapparat angebracht
ist, stellt vier in Reihe geschaltete Gebläsestufen dar;
und zwar zwei Stufen, in denen das Medium beschleunigt wird
für den Saugvorgang und die gegenüberlegenden zwei Stufen,
in denen für die Druckerzeugung eine Strömungsverzögerung
stattfindet.
Die Innenleitvorrichtung, bestehend aus Leitschaufelsegment
und Wirbelelement, hat dabei den Zweck, das Arbeitsmedium
aus dem in den ersten zwei Stufen aufgebauten Saugfeld in
das Druckfeld der diametral gegenüberliegenden zwei Stufen
zu lenken und damit die Richtung der Durchströmung zu be
stimmen.
Die Drehzahlen des 1. und 2. Trommelläufers können antriebs
seitig so abgestimmt werden, daß beide Trommelläufer mit
gleichen Umfangsgeschwindigkeiten arbeiten um Sprünge im
Strömungsverlauf zu vermeiden.
Diese Vorraussetzung ist erforderlich, da das Tangential
gebläse sowohl für den Flugzeugvortrieb Verwendung findet
als auch für Auftriebs- und Bremsschubaufgaben herangezogen
wird und darüber hinaus im Teillastbereich wirksam ist.
Aus diesem Grunde ist die Innenleitvorrichtung mit einem
frontseitigen Brems-Freilauf-Gerät verbunden und heckseitig
mit einer Freilaufkupplung versehen, die an eine Turbinen
stufe angeschlossen ist. Diese Konstruktion ermöglicht es,
die Innenleitvorrichtung und den mit ihr verbundenen Trom
melleitapparat sowie den Außenleitkranz entweder stillzu
setzen oder anzutreiben, um damit die zusätzlichen, vom
Vorwärtsschub abweichenden Schubaufgaben zu erfüllen.
Die Grundlage für die erzielbaren unterschiedlichen Schub
kraftfunktionen bildet der Strömungsmechanismus des vorge
schlagenen Tangentialgebläses, das im Betriebszustand des
Vorwärtsschubs mit seinen durch die Drehbewegung erzeugten
Kreisströmungen die zentripetal gerichteten Senkenströmun
gen des Saugfeldes sowie die zentrifugal verlaufenden Quel
lenströmungen des Druckfeldes überlagert. Die daraus resul
tierenden Summenströmungen werden dann ihrerseits von der
durch das Heckgebläse induzierten Translationsströmung
superponiert. Dabei entsteht eintrittsseitig ein Saugfeld
und austrittsseitig ein in Richtung Heckgebläse wanderndes
Druckfeld, das auch in jeder auf den Umfang des Tangential
gebläses bezogenen Winkelstellung stationär sein kann,
wenn z. B. die Innenleitvorrichtung und die mit ihr verbun
denen Bauteile gebremst sind.
Wenn nun bei gebremstem Saug-Druckfeld der Strömungsmantel
in der Strömungsrichtung des Druckfeldes in dessen Länge
und Breite geöffnet wird, kann das Druckfeld aufgrund sei
ner kinetischen Energie von der Translationsströmung nicht
überlagert werden und steht als eigenständige Strömung zur
Erzeugung von Schubkraft zur Verfügung, die wegen ihrer
Kaltluftmasse z. B. im Betriebsfall des Vertikalschubs ohne
thermische Bodeneffekte wirksam wird. Diese Möglichkeit
ist durch Anordnung einer Radial- bzw. Vertikalschubdüse
in einer an sich bekannten Ausführung als Schaufeljalousie
in technisch einfacher Art durchführbar.
Die Translationsströmung kann als Senkenströmung betrach
tet werden, deren Geschwindigkeitsvektor bekanntlich mit
dem Quadrat der Entfernung vom erzeugenden Heckgebläse
abnimmt, die jedoch bei koaxial geschlossenem Strömungs
mantel auf das Druckfeld eine Saugkraft ausübt, die als
Oberlagerung in Erscheinung tritt, so daß das rotierende
Druckfeld als Quellenströmung in Richtung Heckgebläse wan
dert, während die Senkenströmung des Saugfeldes von der
Beschaufelung des Tangentialgebläses angesaugt wird, weil
die Translationsströmung des Heckgebläses wegen der Ab
standsunterschiede ihre Saugwirkung verloren hat.
Der 1. und 2. Trommelläufer werden gleichsinnig, jedoch
mit unterschiedlichen Drehzahlen betrieben. Diese Ausfüh
rung bietet die Möglichkeit, die Umfangsgeschwindigkeiten
der beiden Trommelläufer auch während des Flugbetriebes zu
ändern, da die Antriebe voneinander getrennt sind. Dieser
Fall könnte bei einer erforderlich werdenden zeitlich be
grenzten Schubverstärkung gegeben sein oder auch bei Teil
lastbetrieb Verwendung finden.
Für den oben beschriebenen Betriebsfall arretiert das
frontseitige Brems-Freilauf-Gerät die Innenleitvorrich
tung und der Freilauf wird unwirksam, während die hecksei
tige Freilaufkupplung den Freilauf zuschaltet und den An
trieb trennt.
Um vor dem Heckgebläse eine homogene Kreisfläche der Ar
beitsluft zu erhalten, soll der Trommelleitapparat eine
Eigenrotation mit einer um das Vielfache geringeren Dreh
zahl ausführen als der Betriebsdrehzahl entspricht.
Zu diesem Zwecke wird der frontseitige Freilauf zugeschal
tet und die Bremse gelöst, während heckseitig die Innen
leitvorrichtung mit dem Antrieb gekuppelt und gleichzeitig
der Freilauf ausgeschaltet wird.
Die Blockierung der Innenleitvorrichtung und deren Aufhe
bung sowie die gleichzeitige Zuschaltung des Antriebs ist
wegen der geringen Masse dieser Bauteile in extrem kurzen
Zeiteinheiten und mit geringstmöglichem Leistungsaufwand
durchführbar.
Der flugmechanische Vorteil dieser Ausführung besteht z. B.
bei Auftriebsunterstützung hauptsächlich darin, daß nicht
mit radialen bzw. vertikalen Schubstrahlen üblicher Kreis
form gearbeitet wird, sondern daß eine Strömungswand gro
ßen Querschnitts erzeugt wird, die funktionsgemäß von einer
durch die Fluggeschwindigkeit bedingten Queranströmung ge
troffen wird. Der dadurch verursachte Strahlablenkungswin
kel ist aufgrund der Rechteckform der getroffenen Schub
masse geringer als es bei einem kreisförmigen Querschnitt
der Fall sein würde.
Dies bedeutet zum einen, daß die Schubstrahlgeschwindigkeit
reduziert werden kann, wodurch der strahlunduzierte Strö
mungsabtrieb senkrecht zur Tragfläche sich vorteilhaft ver
mindert und zum anderen, daß die Interferenzwirkung zwi
schen Schubstrahl und Flugzeugzelle verringert wird, au
ßerdem erlaubt die geringere Strahlgeschwindigkeit auch
geringere Boden-Flugabstände.
Bei angenommener Anordnung der schon früher angesprochenen
Schaufeljalousie können darüber hinaus Brems- Transitions
und Seitenkraftschübe erzeugt werden, damit ist eine
Schubvektorsteuerung um die drei Hauptflugachsen realisier
bar, wobei der Heißgasschub und ein Tellschub des Axial
gebläses zu Manövrierzwecken erhalten bleiben.
Diese Fluglagensteuerung kann beispielsweise bei einem
erforderlich werdenden Durchstartmanöver durch bloßes Lösen
der Blockierung des Brems-Freilauf-Geräts in Millisekunden
in vollen Vorwärtsschub umgewandelt werden, da alle Steue
rungsmaßnahmen bei unverminderter Gesamttriebwerksleistung
durchführbar sind.
Bezüglich des Vorwärtsschubes bedeutet eine Durchmesser
verkleinerung des Heckgebläses aufgrund der durch das Tan
gentialgebläse bewirkten Luftvorverdichtung eine bessere
Drehzahlanpassung an die entsprechende Stufe der Nieder
druckturbine.
Die Erfindung wird nachstehend anhand des in den Zeichnun
gen dargestellten Ausführungsbeispiels noch näher erläutert.
Dabei zeigt in schematischer Darstellung:
Fig. 1 einen axialen Teillängsschnitt des
Tangentialgebläses.
Fig. 2 den Querschnitt C-D durch die
Beschaufelung des Gebläses gemäß Fig. 1,
Fig. 3 den Ausschnitt F aus dem Querschnitt
C-D gemäß Fig. 2.
Fig. 1 zeigt einen axialen Teillängsschnitt des
Tangentialgebläses 1, das mit seinem Außenleitkranz 17
frontseitig mit der Strömungsglocke 9 über die Lagerung 24
drehfest verbunden ist sowie auch an den Verbindungstel
ler 40 fest angeschlossen ist und sich heckseitig über die
Lagerung 25 auf der Lagerscheibe 11 abstützt, an die eben
falls der äußere 1. Trommelläufer 3 angeflanscht ist, der
aber frontseitig mit der Lagerung 26 auf dem Verbindungs
teller 40 zentriert ist. An diesem ist wiederum der dreh
bare Trommelleitapparat 5 befestigt, der heckseitig zwi
schen den Lagern 28 und 29 aufgenommen wird, die ihren
Sitz in der Lagerscheibe 11 bzw. auf dem 2. Trommelläufer
4 haben. Dieser dreht frontseitig in dem Lager 27, das
im Verbindungsteller 40 befestigt ist. Weiterhin ist die
2. Antriebswelle 32 mit dem 2. Trommelläufer 4 gekuppelt,
während die äußere Antriebswelle 31 mit der Lagerscheibe
11 fest verbunden ist. Im 2. Trommelläufer 4 befindet
sich auch die Lagerung 12 der Innenleitvorrichtung 6,
die mit dem Verbindungsteller 40 drehfest verbunden ist;
und zwar durch die Verzahnung 15 der Verbindungswelle 36,
die an ihrem äußeren Ende das Brems-Freilauf-Gerät 23
trägt, wobei der heckseitige Sitz der Innenleitvorrich
tung 6 durch die Lagerung 13 der Freilaufkupplung 39
aufgenommen wird, die mit der 3. Antriebswelle 33 gekuppelt
ist. Der heckseitige Lagerträger 10, der mit der frontsei
tigen Strömungsglocke 9 über den Strömungsmantel 8 starr
verbunden ist, umfaßt zum einen die tragende Verbindung
zur Lagerscheibe 11 mittels des Lagers 12 und dient zum an
deren mit dem Lager 13 als Stütze für das Heckgebläse 2.
Die im Strömungsmantel 8 befindliche schließbare Schaufel
jalousie 14 verwandelt die den Druckschaufelbogen 42 ver
lassende Schubmasse S gemäß ihrer Abströmrichtung entweder
in einen Vertikalschub SV oder in einen Bremsschub SB bzw.
in einen Transitionsschub ST. Dabei hat die entstehende
vertikale Strömungswand die Abmessungen 1×b (siehe hier
zu auch Fig. 2).
Fig. 2 zeigt den Querschnitt C-D durch das Gebläse 1
gemäß Fig. 1, dessen gesamtes Schaufelgitter in einen Saug-
und einen Druckbereich mit jeweils unterschiedlicher
Beschaufelung unterteilt ist.
Dies wird aufgrund der auf das Wirbelelement 18 bezogenen
Strömung erforderlich, deren einzelne Stromfäden, beispiels
weise f, g, h, und k, zwangsläufig unterschiedliche Rich
tungen und Geschwindigkeiten aufweisen, abhängig von ihrer
Entfernung zum Wirbelkern 34 des Wirbelelements 18 mit
seinen Wirbelschaufeln 35, so daß die einzelnen Schaufeln
des daran angeschlossenen Saugschaufelsegments 16 sowie des
Druckschaufelsegments 22 eine unterschiedliche Profilierung
besitzen.
Die Gesamtheit dieser Bauteile bildet die Innenleitvorrich
tung 6, mit der die Durchströmung des Tangentialgebläses 1
durch Arretierung oder Eigenbewegung mit der Drehzahl n3
und dem Drehsinn s′ gesteuert wird.
Mit der Innenleitvorrichtung 6 drehfest verbunden sind zum
einen der Trommelleitapparat 5 mit seinem Saugschaufelbogen
41 und dem Druckschaufelbogen 42 sowie zum anderen der
Außenleitkranz 17 mit seinem Beschleunigungsgitter 46 und
der Diffusorbeschaufelung 47, wobei die Saug- und Druckbe
reiche durch die den Mittelpunkt M und das Wirbelelement 18
schneidende Querachse w-w bzw. w′-w′ voneinander ge
trennt sind.
Der zu der Innenleitvorrichtung 6 zirkumpolar angeordnete
1. Trommelläufer 3 mit seinen gleichmäßig am Umfang ver
teilten 1. Laufschaufeln 19 sowie der 2. Trommelläufer 4
mit den Laufschaufeln 20 besitzen den gleichen Drehsinn s,
haben jedoch differierende Drehzahlen n1 bzw. n2, um die
Umfangsgeschwindigkeiten beider Trommelläufer 3 und 4 trotz
unterschiedlicher Durchmesser anzugleichen.
Die aus der Diffusorbeschaufelung 47 austretende Schubmas
se S bildet nach Durchströmen der Schaufeljalousie 14 die
stirnseitige vertikale Strömungswand mit der Abmessung b
(siehe hierzu auch Fig. 1).
Fig. 3 zeigt den vergrößerten Ausschnitt F aus dem Quer
schnitt C-D gemäß Fig. 2 und definiert den Verlauf der
Stromfäden f, g, h und k bezüglich ihrer Abstände vom Wir
belkern 34 im Strömungsbereich der Querachse w-w, auf der
sich die an der Innenleitvorrichtung 6 befestigte Wirbel
achse 48 befindet. Auf dieser ist mit den Wirbelschaufeln
35 das Wirbelelement 18 drehbar angeordnet. Von diesem aus
gehend werden im oberen Bereich der Querachse w-w die
Saugschaufelsegmente 16 und im unteren Bereich die Druck
schaufelsegmente 22 befestigt, mit der unter Fig. 2 be
schriebenen unterschiedlichen Profilierung.
Davon beabstandet ist der 2. Trommelläufer 4 mit seinen
2. Laufschaufeln 20 angebracht, dem die Drehzahl n2 mit dem
Drehsinn s zugeordnet ist. Dessen Eintritts-Geschwindig
keitsdreieck 37 ist zum besseren Verständnis eingezeichnet
und zeigt die Absolutgeschwindigkeit c2 mit der das Arbeits
medium das Druckschaufelsegment 22 verläßt. Die durch die
Drehzahl n2 bewirkte Umfangsgeschwindigkeit u2 ergibt die
relative Eintrittsgeschwindigkeit w2, mit der der 2. Trom
melläufer 4 im Bereich des Druckschaufelbogens 42 angeströmt
wird. Mit dem Austritts-Geschwindigkeitsdreieck 38 werden
die entsprechenden Geschwindigkeitsvektoren im Bereich des
Saugschaufelbogens 41 dargestellt, wobei das Saugschaufel
segment 16 von der Absolutgeschwindigkeit c2 angeströmt
wird, die durch das Wirbelelement 18 umgelenkt in das Druck
schaufelsegment 22 wieder eintritt.
Die den 2. Trommelläufer 4 verlassende Luftmasse tritt im
unteren, dem Druckschaufelbereich der Querachse w-w in
das Druckprofil 44 des zum Trommelleitapparat 5 gehörenden
Druckschaufelbogens 42 ein und verläßt diesen gemäß den im
Geschwindigkeitsdreieck 49 aufgezeigten Vektoren. Danach
verläuft derjenige der Relativgeschwindigkeit w3 parallel
zur Verlängerung der Querachse w-w, um in die 1. Lauf
schaufeln 19 des 1. Trommelläufers 3 einzuströmen (siehe
hierzu auch Fig. 2).
Im oberen, dem Saugschaufelbereich der Querachse w-w ist
aus dem Geschwindigkeitsdreieck 30 zu ersehen, daß der
Vektor der Relativgeschwindigkeit w1, der den 1. Trommel
läufer 3 verlassen hat, ebenfalls parallel zur Querachse
w-w verläuft und mit der Umfangsgeschwindigkeit u4 des
1. Trommelläufers 3 die Absolutgeschwindigkeit c1 bildet9
mit der das Saugprofil 43 des Saugschaufelbogens 41 beauf
schlagt wird. Die Luftmasse strömt dann mit der Relativ
geschwindigkeit w1 in den Saugschaufelbogen 41 des 2. Trom
melläufers 4 ein. Dies ist aus dem Geschwindigkeitsdreieck
50 ersichtlich.
Claims (5)
1. Tangentialgebläse für Turbotriebwerke, umfassend einen
beschaufelten Trommelläufer, der mit einer Stufe des
Gaserzeugers eines Turbotriebwerks verbunden ist sowie
einen mit einer anderen Stufe gekuppelten Innenrotor
mit Verdrängerkörpern und Laufschaufelsegment besitzt,
der mit entgegengesetztem Drehsinn arbeitet und sich
aus zueinander versetzten Normalschnitten aufbaut, die
um ein Kernrohr herum angeordnet sind, weiterumfassend
einen den Trommelläufer koaxial umgebenden Strömungs
kanal mit Front- und Heckleitgitter, wobei austritts
seitig ein Heckgebläse angebracht ist,
dadurch gekennzeichnet, daß ein
1. Trommelläufer (3) mit einer 1. Antriebswelle (31)
kraftschlüssig in Verbindung steht und ein 2. Trommel
läufer (4) mit einer 2. Antriebswelle (32) gekuppelt
ist, wobei beide Antriebswellen (31 und 32) den glei
chen Drehsinn (s), jedoch unterschiedliche Drehzahlen
(n1 bzw. n2) haben, daß weiterhin zwischen dem 1. Trom
melläufer (3) und dem 2. Trommelläufer (4) ein drehbarer
Trommelleitapparat (5) angeordnet ist, der mit einem
Saugschaufelbogen (41) sowie mit einem Druckschaufel
bogen (42) ausgestattet ist und über einen Verbindungs
teller (40) mit einem Außenleitkranz (17) und einer
Innenleitvorrichtung (6) drehfest verbunden ist, daß
der Außenleitkranz (17) weiterhin im Bereich des Saug
schaufelbogens (41) ein Beschleunigungsgitter (46) um
faßt und im Sektor des Druckschaufelbogens (42) eine
Diffusorbeschaufelung (47) trägt, daß ferner die Innen
leitvorrichtung (6) ein auf der Querachse (w-w) be
findliches Wirbelelement (18) mit angeschlossenem Saug
schaufelsegment (16) sowie Druckschaufelsegment (22)
besitzt.
2. Tangentialgebläse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Wirbelelement (18) entweder starr befestigt
oder um die Wirbelachse (48) drehbar sein kann.
3. Tangentialgebläse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Querachse (w-w) des Wirbelelements (18)
entweder eine Gerade bildet oder aber im Mittelpunkt (M)
des Tangentialgebläses (1) um einen beliebigen Winkel
(α) geknickt ausgeführt sein kann und dabei z. B. die
Position (w′-w′) einnimmt.
4. Tangentialgebläse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Saugschaufelbogen (41) sowie der Druck
schaufelbogen (42) des Trommelleitapparats (5) einer
seits sowie das Saugschaufelsegment (16) und das Druck
schaufelsegment (22) der Innenleitvorrichtung (6) ande
rerseits durch die Querachse (w-w) bzw. (w′-w′)
voneinander getrennt sind.
5. Tangentialgebläse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Innenleitvorrichtung (6) frontseitig mit
tels einer Verbindungswelle (36) mit einem Brems-Frei
lauf-Gerät (23), heckseitig jedoch mit einer Freilauf
kupplung (39) ausgestattet ist, wobei diese an eine
3. Antriebswelle (33) mit der Drehzahl (n3) und dem
Drehsinn (s′) angeschlossen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924223930 DE4223930C2 (de) | 1992-07-21 | 1992-07-21 | Tangentialgebläse für Turbotriebwerke |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924223930 DE4223930C2 (de) | 1992-07-21 | 1992-07-21 | Tangentialgebläse für Turbotriebwerke |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4223930A1 true DE4223930A1 (de) | 1993-01-07 |
DE4223930C2 DE4223930C2 (de) | 1993-10-28 |
Family
ID=6463691
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924223930 Expired - Fee Related DE4223930C2 (de) | 1992-07-21 | 1992-07-21 | Tangentialgebläse für Turbotriebwerke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4223930C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4321175A1 (de) * | 1993-06-25 | 1993-12-16 | Kastens Karl | Meridianverdichter mit integriertem 2-Kreis-Fan für Turbo-Gasgeneratoren zum Antrieb von Flugzeugen und Orbital-Trägerstufen |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3096931A (en) * | 1960-05-28 | 1963-07-09 | Eck Bruno | Cross flow fan arrangement |
DE4121995A1 (de) * | 1991-07-03 | 1992-01-09 | Kastens Karl | Tangentialgeblaese fuer turbotriebwerke |
-
1992
- 1992-07-21 DE DE19924223930 patent/DE4223930C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3096931A (en) * | 1960-05-28 | 1963-07-09 | Eck Bruno | Cross flow fan arrangement |
DE4121995A1 (de) * | 1991-07-03 | 1992-01-09 | Kastens Karl | Tangentialgeblaese fuer turbotriebwerke |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4321175A1 (de) * | 1993-06-25 | 1993-12-16 | Kastens Karl | Meridianverdichter mit integriertem 2-Kreis-Fan für Turbo-Gasgeneratoren zum Antrieb von Flugzeugen und Orbital-Trägerstufen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4223930C2 (de) | 1993-10-28 |
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