DE4223676A1 - Verfahren und Anordnung zur adaptiven räumlichen Filterung bzw. Störunterdrückung beim Funksignalempfang - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur adaptiven räumlichen Filterung bzw. Störunterdrückung beim FunksignalempfangInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und auf eine Anordnung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
Unter einer adaptiven räumlichen Filterung oder Strahl
formung wird eine Technik verstanden, bei der ein ge
wünschtes Signal aus einer bekannten Einfallsrichtung
empfangen wird und Störersignale durch Steuerung des
Strahlungsdiagramms einer Sensorengruppe in einer
adaptiven Weise unterdrückt werden. In jedem Sensor-
Empfangszug wird das von ihm im zugeordneten Antennen
element empfangene Hochfrequenz-Signal in ein komplexes
Basisbandsignal umgewandelt, welches dann abgetastet wird.
Die herkömmliche Theorie der Strahlformung beruht auf
einem stationären und ergodischen stochastischen Daten
modell. Es wird angenommen, daß Signale und Störersignale
miteinander nicht korreliert sind. Es werden also spe
zielle Voraussetzungen an die statistischen Bindungen
der Empfangssignale gestellt, namentlich Unkorreliertheit
und Stationarität. Die resultierenden adaptiven Algo
rithmen schätzen die Korrelationsmatrix des empfangenen
Vektorprozesses und besitzen deshalb ein Einschwing
verhalten, das in ungünstigen Fällen mehrere 10.000
Abtastsätze andauert. Bei Mehrwegeempfang, "Clutter" oder
absichtlichen Störungen sind diese statistischen Vor
aussetzungen verletzt und es treten Auslöschungseffekte
des Wunschsignals am Filterausgang auf. Zur Vermeidung
von Signalauslöschungseffekten ist im Aufsatz von
B. Widrow et al: "Signal Cancellation Phenomena in Adap
tive Antennas: Causes and Cures", in "IEEE Transactions on
Antennas and Propagation", Vol. AP-30, Mai 1982, Seiten
469 bis 478 ein Master-Slave-Strahlformungsprinzip vorge
schlagen worden. Die "räumliche Glättung" ist ein anderer
Versuch zur Lösung des Signalauslöschungsproblems, vgl.
dazu den Aufsatz von T.-J. Shan, T. Kailath: "Adaptive
Beamforming for Coherent Signals and Interference" in
"IEEE Transactions on Acoustics, Speech, and Signal
Processing", Vol. ASSP-33, Juni 1985, Seiten 527 bis 536.
Eine modifizierte räumliche Glättung ist aus dem Aufsatz
von S.-C. Pei et al: "Modified Spatial Smoothing for
Coherent Jammer Suppression without Signal Cancellation"
in "IEEE Transactions on Acoustics, Speech, and Signal
Processing", Vol. ASSP-36, März 1988, Seiten 412 bis 414
bekannt. Bei diesen neueren, die beiden erwähnten Prinzi
pien enthaltenden Lösungsansätzen wird bei der adaptiven
Strahlformung auf spezielle Gruppengeometrien zurückge
griffen, wobei diese aber nur teilweise ausgenutzt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur adaptiven
räumlichen Filterung bzw. Störunterdrückung in instationä
ren Szenarien mit beliebigen statistischen Bindungen der
empfangenen Signale anzugeben.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem gattungs
gemäßen Verfahren durch die im kennzeichnenden Teil des
Patentanspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die Erfindung gibt eine Klasse möglicher linearer, pla
narer oder räumlicher Gruppengeometrien an, die sich
für die adaptive räumliche Filterung nutzen lassen. Das
Verfahren ist mit einer Untergruppenbildung verbunden,
die sich sowohl im Hinblick auf die Reduktion der Frei
heitsgrade (partiell adaptiv) als auch im Hinblick auf
möglichst wenige Sensoren optimieren läßt.
Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet mit einem Algo
rithmus, der das adaptive räumliche Filterproblem in
praktisch optimaler Weise aus einem einzigen Abtastsatz
(Schnappschuß) der Basisband-Sensorausgangssignale löst.
Mathematisch berechnet dieser Algorithmus ein spezielles
quadratisches Minimierungsproblem mit der im Anspruch l
angegebenen Nebenbedingung.
Der angegebene Algorithmus besitzt kein Einschwingver
halten. Er läßt sich in hohem Grade parallel abarbeiten
und ist damit echtzeitfähig. Das Verfahren nach der Erfin
dung ist von den statistischen Bindungen der empfangenen
Signale völlig unabhängig und damit für stark instationäre
(mobile) Szenarien geeignet.
Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung, auch im Zusam
menhang mit einer Anordnung zur Durchführung des Verfah
rens nach der Erfindung, sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Die Erfindung wird im folgenden anhand zweier Figuren im
einzelnen erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 das Prinzipschaltbild einer untergruppierten
Sensorengruppe mit entsprechender Strahlformungs
struktur,
Fig. 2 das Beispiel einer Antennenelementengruppe mit
sich regelmäßig überlappenden Untergruppen.
Im folgenden wird angenommen, daß K Fernfeldquellen die
Antennengruppe bestrahlen. Von der i-ten Quelle empfängt
ein (willkürlich gewählter) Gruppenreferenzsensor das
komplexe Einhüllendensignal si(t). s1(t) wird als das
gewünschte Signal angesehen. Die Signale s2(t) bis Signal
SK(t) bezeichnen Störersignale. Es wird davon ausgegangen,
daß während der Ausbreitung der Wellen entlang der
Antennenapertur keine merkliche Änderung der Signale
s1(t), . . . , sK(t) stattfindet. Diese Bedingung ist einer
Schmalband-Annäherung äquivalent. Sie kann auch jederzeit
durch schmalbandige Filterung der Empfangssignale
erzwungen werden.
Eine Schlüsselfunktion beim Verfahren nach der Erfindung
kommt der besonderen Struktur der Sensoranordnung zu, wie
sie beispielhaft in Fig. 1 dargestellt ist. Die aus einer
Vielzahl von Antennenelementen 1 bestehende Gruppe ist in
Z identische, räumlich zueinander versetzte Untergruppen 2
aufgeteilt, von denen jede aus G Antennenelementen 1
besteht. Vertauscht man die Indizes der Gruppennummer mit
dem Antennenindex innerhalb einer Untergruppe, so erhält
man eine duale Untergruppeneinteilung, die ebenfalls aus
zueinander versetzten, gleichartigen Untergruppen besteht.
Im weiteren Verlauf der Beschreibung wird deshalb ohne
Beschränkung der Allgemeinheit vorausgesetzt, daß die
Beziehung
ZGK (1)
eingehalten wird. Außer einem Antennenelement 1 enthält
jeder Sensor noch eine in Fig. 1 im einzelnen nicht darge
stellte Einrichtung zur Umwandlung des mit dem Antennen
element 1 jeweils empfangenen Hochfrequenz-Signals in ein
komplexes Basisbandsignal, das dann abgetastet sowie in
einer Wichtungseinrichtung 3 gewichtet und mit den ande
ren, entsprechend bearbeiteten Basisbandsignalen in Sum
miereinrichtungen 4 zu einem Gesamtempfangssignal einer
Untergruppe zusammengefaßt wird. Die Gesamtempfangssignale
der Untergruppen 2 werden dann ihrerseits jeweils in einer
weiteren Wichtungseinrichtung 5 gewichtet und mit Hilfe
einer Summiereinrichtung 6 zu einem Gesamtempfangssignal y
zusammengefaßt.
Es ist nicht unbedingt erforderlich, Z · G Antennenele
mente 1 vorzusehen, so wie dies in Fig. 1 dargestellt ist.
Fig. 2 zeigt beispielhaft, wie ausreichend viele Daten mit
Hilfe einer sich überlappenden Untergruppenstruktur er
zielt werden können. Die Antennenelemente 1 liegen dort
mit gleichen gegenseitigen Abständen d in einer geraden
Linie. Jeweils gleich viele Antennenelemente 1 bilden dort
Untergruppen 7, 8, 9. Die Untergruppen 7, 8, 9 sind in
sich überlappender Weise nebeneinander angeordnet. Im
Beispiel nach Fig. 2 beträgt die Zahl Z der Untergruppen
7, 8, 9 genauso wie die Zahl G der Antennenelement 1 pro
Untergruppe 3, d. h. G = Z = 3. Die im nachfolgenden Teil
der Beschreibung im einzelnen ausgeführte Theorie und der
Algorithmus sind jedoch nach der allgemeineren Anordnung
nach Fig. 1 ausgerichtet.
Infolge der besonderen Gruppenstruktur ist es zweckdien
lich, zwischen dem G-Elemente-Untergruppencharakteristik-
Vektor g (R) und dem Z-Elemente-Gruppenschwerpunkts
charakteristik-Vektor ª(R) zu unterscheiden. Bei der
"Schwerpunktscharakteristik" werden die Untergruppen als
Einheit behandelt.
R bedeutet den Einfallswinkel der Welle. Die verschiede
nen Winkel Ri der einfallenden Wellen können zeitverän
derlich sein, jedoch wird für einzelne Abtastungen
(Schnappschüsse) im folgenden häufig die Zeitabhängigkeit
sowohl der Einfallswinkel als auch der Signale selbst
wegen der dadurch vereinfachten Darstellung fortgelassen.
Es wird nun davon ausgegangen, daß die Antennenelemente-
Untergruppen 2 die Zeilen einer Z × G Datenmatrix für
einen einzigen Abtastsatz (Schnappschuß) anstelle des
herkömmlichen (Z · G)-Elemente-Datenvektors x bilden.
Infolge der Gruppenstruktur nach der Erfindung sind die
Zeilen von , wenn sie durch eine einzige ebene Welle i
verursacht werden, linear abhängig. Die Zeilen unterschei
den sich im wesentlichen durch (skalare) Phasenfaktoren
entsprechend der Wellenverzögerung von einer Untergruppe
zur anderen Untergruppe. Diese Phasenfaktoren (ergänzt um
einen potentiellen Untergruppen-Gewinnfaktor) sind im
Schwerpunktsrichtungsvektor ª (Ri) zusammengefaßt. Als
Folge davon ist die vollständige empfangene Datenmatrix
eine Überlagerung von Rang 1-Matrizen entsprechend der
einwirkenden ebenen Wellen. Diese Rang 1-Matrizen werden
durch das jeweilige komplexe Einhüllendensignal zum
Abtastzeitpunkt gewichtet:
ªi und g i T sind jeweils Abkürzungen des Schwerpunkts
richtungsvektors ª (Ri) bzw. des Untergruppenrichtungs
vektors ªT (Ri). In Matrixform erhält man
wobei die Z × K Matrix alle Schwerpunktsrichtungs
vektoren
und die K × G Matrix T alle Untergruppenrichtungsvektoren
enthalten. Die duale Untergruppeneinteilung der
Antennengruppe führt lediglich zur Transposition der
Empfangsmatrix .
Verschiedene Einfallsrichtungen und geeignete Abstände
(z. B. gleiche Abstände von weniger als einer halben
Wellenlänge) der Antennenelemente 1 sorgen bereits dafür,
daß die Matrizen und T Rang K aufweisen. Dies gilt
unabhängig von Signalstatistiken. Aus der Gleichung (3)
folgt, daß auch die Matrix Rang K aufweist. Diese Rang
überlegungen sind für die räumliche Anordnung der
Antennenelemente innerhalb der Untergruppe sowie für die
Anordnung der Gruppenschwerpunkte von Bedeutung, um die
Rekonstruierbarkeit des Wunschsignals sicherzustellen.
Bislang wurde die Abbildung ebener Wellen im Raum an den
Ausgängen einer idealen Sensorgruppe betrachtet. In
der Praxis stören jedoch Verstärker-, Mischer- und
Quantisierungsrauschen sowie Modellfehler die empfangenen
Daten. Es ist üblich, Modellfehler und das Rauschen als
einen additiven Gauß′schen Vektorprozeß mit unabhängigen
und identisch verteilten Komponenten der Leistung σ2
mit der Kovarianzmatrix n zu modellieren:
Es bedeuten darin E die Bildung des Erwartungswerts und
n(t) einen (Z · G)-Elemente-Rauschvektor entsprechend den
Z · G Antennenelementen. Analog zu x (t) werden die das
Rauschen an den Untergruppen 2 darstellenden Teilvektoren
n i (t) mit i = 1, . . . , Z in Form einer Z × G Rauschmatrix
(t) umgeordnet:
Das vollständige Datenmodell für einen einzigen Abtast
satz lautet (ohne explizite Darstellung der Zeitabhängig
keit):
Die Z · G Antennenausgangssignale werden üblicherweise
durch Berechnung des Skalarprodukts y = x T · w zum
Filterausgang y kombiniert. Beim Konzept nach der
Erfindung wird das skalare Produkt durch folgende
bilineare Form ersetzt:
wobei v als Untergruppengewichtsvektor und u T als Schwer
punktsgewichtsvektor bezeichnet werden. Die Realisierung
ist in Fig. 1 gezeigt. Die in der Gleichung (6) formu
lierte Transformation ist an die spezielle Gruppenstruktur
angepaßt, da die gleichen Gewichte innerhalb jeder Unter
gruppe verwendet werden. Als eine Folge der Gleichung
(1) haben u T und v genügend Freiheitsgrade, um K-1
Störquellen zu unterdrücken.
Die adaptive Strahlformung mit einem einzigen Abtastsatz
gemäß der Erfindung beinhaltet einen Algorithmus, der eine
solche bilineare Transformation berechnet und gleichzeitig
die Vektoren u und v für spätere Abtastsätze zur Verfügung
stellt, bei denen sich die Einfallsrichtung von Signal und
Störungen noch nicht wesentlich geändert haben. Der
Algorithmus muß den Schwerpunktsrichtungsvektor ª (R1)
und den Untergruppenrichtungsvektor g T (R1) des
Wunschsignals kennen, die sich im voraus mit Hilfe von
Messungen oder analytisch ermitteln lassen, da die
Einfallsrichtung des Wunschsignals aufgrund Definition
bekannt ist.
Im folgenden wird zunächst der rauschfreie Empfangsfall
untersucht. Dabei wird aus mehreren mathematisch äquiva
lenten Formulierungen eine einfach zu berechnende Matrix
gleichung des Strahlformungsproblems gewonnen. Das Strahl
formungsproblem läßt sich als Suche nach einer Rangab
fallzahl y ansehen, die den Rang von
reduziert, oder als die entsprechenden links- und rechts
seitigen verallgemeinerten Eigenwertprobleme
Dies gilt deswegen, weil jedes empfangene Signal den Rang
der empfangenen Datenmatrix um 1 erhöht, oder andersherum,
wenn ein geeignetes Vielfaches von ª1 g 1 T von abgezogen
wird, bis sich der Rang reduziert, sind dieses Vielfache y
und das Signal s1 gleich. Da (ª1 g 1 T) selbst nur den Rang
1 aufweist, ist es leicht, y, v und u T für eine quadrati
sche und invertierbare Matrix (Z = G = K) zu berechnen:
Um einen Algorithmus ausfindig zu machen, der die
Datenmatrix weder als invertierbar noch als quadratische
Matrix voraussetzt, wird im folgenden die Gleichung (8)
herangezogen und durch eine Nebenbedingung erzwungen, daß
der Untergruppengewichtsvektor v für ein Signal aus der
Wunschsignalrichtung die Verstärkung 1 aufweist:
unter der Nebenbedingung
g₁T v = 1.
Dies ist erforderlich, um Mehrdeutigkeiten bei gemeinsamen
"Nullräumen" der Matrizen und (ª1 g 1T) zu vermeiden.
Wird die Nebenbedingung nach Gleichung (13) berücksichtigt,
dann läßt sich Gleichung (8) umformulieren und lautet:
Es gilt der Satz, daß die Gleichung (14) das Strahlfor
mungsproblem im rauschfreien Fall vollkommen löst, wenn
alle Gruppenvektoren ª1, . . . , ªK und alle Untergruppenvek
toren g 1, . . . , g K linear unabhängig sind (was sich durch
entsprechende räumliche Anordnung der Antennenelemente
ohne Schwierigkeiten erreichen läßt). Zum Beweis dafür
wird folgendes ausgeführt:
- 1. Die unterbestimmte Gleichung T · v = [1, 0, . . . , 0]T hat immer eine Lösung, da die Reihen von T unabhängig sind. Substituiert man eine solche Lösung v, y = s1 und das Signalmodell nach der Gleichung (3) in die Gleichung (14), dann zeigt sich, daß die Gleichung (14) wenigstens eine Lösung aufweist.
- 2. Jede beliebige andere Lösung , löst das Strahlfor mungsproblem genauso gut, da aus der zweiten Zeile der Gleichung (14): und aus der linearen Unabhängigkeit von ª1, . . . , ªK geschlossen werden kann, daß
Dies bedeutet, daß sich v und als Untergruppenwichtungs
vektoren betrachten lassen, die alle Nicht-Null-Störer
eliminieren.
Zusammenfassend rekonstruiert der Filterausgang y auf
jeden Fall das Signal s1, da y = = s1 gilt. Die
Untergruppengewichtsvektoren v bzw. sind im Gegensatz zu
y und nicht unbedingt identisch.
Ein solcher Algorithmus für einen einzigen Abtastsatz
erfordert keine Speicher und schätzt die Signalstatistiken
nicht ab. Nicht-stationäre und willkürliche (gemeinsame)
Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen sind zugelassen.
Deswegen ist das Verfahren nach der Erfindung für mobile
Szenarien geeignet, da es kein Einschwingverhalten und
keine Probleme mit kohärenten Störern im Gegensatz zu den
klassischen Methoden, bei denen eine Minimierung der
mittleren Leistung durchgeführt wird, gibt.
Im folgenden wird der allgemein gültige Fall der adaptiven
Strahlformung nach der Erfindung für den Fall verrauschter
Daten beschrieben.
Wenn die empfangene Datenmatrix durch Rauschen ( →)
gestört ist, dann hat die Gleichung (14) im allgemeinen
keine Lösung im überbestimmten Fall Z < G.
Als Ausweg wird nach der Erfindung eine quadratische
Minimierung wegen ihrer einfachen und mit wenig Aufwand
verbundenen Durchführbarkeit und wegen ihrer Wirksamkeit
vorgeschlagen.
Praktisch wird der Nullvektor auf der rechten Seite von
Gleichung (14) dabei durch einen Modellfehlervektor e
ersetzt. Die zugehörige Gleichung (16) ist dann so zu
lösen, daß der Modellfehlervektor e minimal wird:
Die Lösung der Gleichung (16) ergibt direkt das Strahlfor
mungs-Ausgangssignal y; nichtsdestoweniger läßt sich diese
Lösung als Ergebnis einer speziellen bilinearen Form
interpretieren. Gemäß der durch die Erfindung gegebenen
Lehre kann die Lösung y nach der Gleichung (16) in glei
cher Weise durch Berechnung von u T v mit
erreicht werden, wodurch die gewünschten Signalkomponenten
in der Phase korrekt addiert werden. Gleichung (16) stellt
implizit an den Schwerpunktsgewichtsvektor u und an den
Untergruppengewichtsvektor v die Nebenbedingung
u T · ª₁ = 1
g₁T · v = 1. (18)
Diese Interpretation beruht auf der orthogonalen Projek
tionseigenschaft jeder Lösung nach der Minimierungsmethode
mit den geringsten Quadraten. Der Residuumvektor e in der
Gleichung (16) ist orthogonal zum Schwerpunktsrichtungs
vektor ª1 (ª1 H e = 0) für jede beliebige Datenmatrix .
Dies läßt sich leicht durch Umformung des Minimierungs
problems mit Nebenbedingung in eines ohne Nebenbedingung
nachweisen, wobei beobachtet werden kann, daß der Gruppen
vektor ª1 eine Datenspalte dieses neuen Minimierungs
problems wird. Das minimale Residuum e bleibt bei dieser
Verformung erhalten. Aus dieser Tatsache und aus der
zweiten Zeile der Gleichung (16): ª1y = v - e folgt:
Um der Qualität bei der Untergruppenwahl gerecht zu
werden, läßt sich Gleichung (19) weiterentwickeln zu
wobei das orthogonale Komplement von g 1 definiert
(⟂ H · g 1 = O) und das orthogonale Komplement zu
ª₁ ( · ª₁ = 0).
Mit Hilfe von Gleichung (20) lassen sich auch weitere
(lineare oder quadratische) Nebenbedingungen an den
Schwerpunkts- und an den Untergruppengewichtsvektor
formulieren. Dies ist z. B. von Bedeutung, wenn die
Wunschsignalrichtung nicht exakt bekannt ist.
Als Ergebnis extensiver Simulationen wird festgestellt,
daß eine Auswertung vieler Abtastsätze die Güte der
Strahlformung nicht verbessert. Es ist günstiger, die
Vorteile einer einzigen Abtastung bei der Strahlformung
zu verwenden, nämlich, daß der entsprechende Algorithmus
kein Einschwingverhalten zeigt, daß willkürliche Signal-
und Störerstatistiken erlaubt sind (z. B. nichtstationär
und kohärent), daß ein Tracking-Vermögen bei hochmobilen
Szenarien besteht und daß eine ausgeprägte parallele
Ausführung ermöglicht wird und zwar nicht nur im Bereich
der Lösung der linearen Systeme, sondern auch bei der
Zuweisung jedes einzigen Abtastsatzes zu einem eigenen
Prozessor. Zwischen diesen Prozessoren ist dabei keine
Kommunikation erforderlich.
Die Ausnutzung von sich überlappender Gruppen bei äqui
distanten Antennenelementen erspart nicht nur Antennen
elemente, sondern ergibt auch eine Hankel- oder Toeplitz-
Struktur der Datenmatrix und darüber hinaus eine Abhän
gigkeit der Rauschbeiträge zu benachbarten Untergruppen.
Dies kann beispielsweise zur Realisierung einer schneller
arbeitenden Ausführungsform benutzt werden.
Das Verfahren und die Anordnung zur adaptiven räumlichen
Filterung bzw. Störunterdrückung nach der Erfindung lassen
sich prinzipiell nicht nur beim Funksignalempfang, z. B.
beim Radar, sondern in entsprechender Weise auch bei der
Filterung akustischer Signale anwenden.
Im folgenden werden noch kurz anhand einer beispielhaft
verwendeten Größe X die mathematischen Symbole erläutert,
so wie sie in der vorstehenden Beschreibung und in den
Ansprüchen benutzt werden:
X = Skalar
X = Vektor (mit komplexen Einträgen)
= Matrix
X T, = Transposition
X H, = konjugiert komplexe Transposition
X*, = konjugiert komplex
= beliebige andere Lösung von X
= mit Rauschen.
X = Vektor (mit komplexen Einträgen)
= Matrix
X T, = Transposition
X H, = konjugiert komplexe Transposition
X*, = konjugiert komplex
= beliebige andere Lösung von X
= mit Rauschen.
Claims (7)
1. Verfahren zur adaptiven räumlichen Filterung bzw. Stör
unterdrückung beim Funksignalempfang in instationären
Szenarien unter Verwendung einer Gruppe von Sensor-
Empfangszügen, von denen jeder außer einem Antennenelement
noch eine Einrichtung zur Umwandlung des mit dem Antennen
element jeweils empfangenen Hochfrequenz-Signals in ein
komplexes Basisbandsignal aufweist, das dann abgetastet
sowie geeignet gewichtet und mit den anderen entsprechend
bearbeiteten Basisbandsignalen zu einem Gesamtempfangs
signal y zusammengefaßt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gesamte Gruppe der Antennenelemente in Z identi
sche, zueinander räumlich versetzte Untergruppen aufge
teilt ist, von denen jede aus G Antennenelementen besteht,
daß die räumliche Filterung mittels einer speziellen, an
die Gesamtgruppenstruktur angepaßten Gewichtungsstruktur
vorgenommen wird, daß die adaptive räumliche Filterung
bzw. Bestimmung der Gruppen- und Schwerpunktsgewichts
vektoren v und u mittels eines einzigen Abtastsatzes der
Basisband-Sensorausgangssignale bewerkstelligt wird und
zwar mathematisch mit Hilfe eines quadratischen
Minimierungsproblems mit Nebenbedingung in der Form
wobei in e Modellfehler zusammengefaßt sind, g 1 T und ª1
Vektoren einer G-Elemente-Untergruppencharakteristik bzw.
einer Z-Elemente-Gruppencharakteristik sind, die Empfangs
eigenschaften der Sensoruntergruppe bzw. Gruppenschwer
punkte für eine bestimmte Richtung, die sogenannte
Wunschsignalrichtung charakterisieren, eine Empfangs
daten-Matrix des Abtastsatzes, deren Zeilen die Unter
gruppenausgänge bilden, darstellt und v ein Untergruppen
gewichtsvektor ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Algorithmus weitere Nebenbedingungen an den
Schwerpunkts- und den Untergruppengewichtsvektor
einbezogen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei keiner oder geringfügiger Änderung des Szenarios
Schwerpunkts- und Untergruppengewichtsvektoren aus der
Lösung des Gleichungssystems extrahiert werden und für
nachfolgende Abtastsätze zur Verfügung stehen.
4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine solche Untergruppenbildung von Sensoren, daß sich im
Hinblick auf die Reduzierung der Freiheitsgrade, d. h. eine
partielle Adaptivität, ein Optimum ergibt.
5. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antennenelemente (1) so in Untergruppen (2)
angeordnet sind, daß die Anzahl der Sensoren möglichst
gering ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle Antennenelemente (1) der Gruppe in einer gerader
Linie angeordnet sind und gleiche Abstände (d) aufweisen,
und daß sich die identischen Untergruppen überlappen (7,
8, 9) und zwar in der Weise, daß jeweils benachbarte
Untergruppen ein oder mehrere nebeneinander liegende
Antennenelemente gemeinsam enthalten.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und
Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
gekennzeichnet durch
eine prinzipiell entsprechende Anwendung bei der
räumlichen Filterung akustischer Signale.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924223676 DE4223676C2 (de) | 1992-07-17 | 1992-07-17 | Verfahren zur adaptiven räumlichen Ausfilterung eines gewünschten Signals und zur Unterdrückung von Störersignalen beim Funksignalempfang |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924223676 DE4223676C2 (de) | 1992-07-17 | 1992-07-17 | Verfahren zur adaptiven räumlichen Ausfilterung eines gewünschten Signals und zur Unterdrückung von Störersignalen beim Funksignalempfang |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4223676A1 true DE4223676A1 (de) | 1994-01-20 |
DE4223676C2 DE4223676C2 (de) | 1997-06-12 |
Family
ID=6463526
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19924223676 Expired - Fee Related DE4223676C2 (de) | 1992-07-17 | 1992-07-17 | Verfahren zur adaptiven räumlichen Ausfilterung eines gewünschten Signals und zur Unterdrückung von Störersignalen beim Funksignalempfang |
Country Status (1)
Country | Link |
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