DE4219715A1 - Phospholipidische zusammensetzung - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine phospholipidische
Zusammensetzung mit dem Merkmal des Oberbegriffs des Pa
tentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung einer
derartigen phospholipidischen Zusammensetzung.
Phospholipide kommen sowohl in tierischen als auch in
pflanzlichen Materialien vor und müssen aus diesen isoliert
werden. Hauptquellen hierfür sind Eier, Soja-Bohnen, Ölsaaten sowie
Ölfrüchte, wie beispielsweise Kokosnuß-Kopra, Palmenkerne,
Erdnüsse, Raps, Sonnenblumenkerne, Ölpalmen und Oliven.
Zur Isolierung der Phospholipide aus pflanzlichen Produkten
wird das entsprechende Pflanzenöl, beispielsweise durch
Einleiten von geringen Mengen Wasserdampf oder Wasser,
entschleimt. Die dabei entstehende phospholipidische
Zusammensetzung, auch Lecithinschlamm genannt, die in der
Regel zwischen etwa 8 und 59 Gew.% Phospholipide aufweist,
wird nach unterschiedlichen Verfahren getrocknet, so daß
nach der Trocknung ein sogenanntes Rohlecithin anfällt.
Dieses Rohlecithin weist, abhängig von dem jeweils einge
setzten ursprünglichen Lecithinschlamm, eine unterschied
liche chemische Zusammensetzung auf. So besteht das wohl
wichtigste Rohlecithin, das Sojalecithin, nach der Trocknung
nach Weber E. J.; J. A. O.C.S. 58, 898 (1981) aus ca.:
Triglyceride|34,2% | |
Diglyceride | 0,4% |
Freie Fettsäuren | 0,4% |
Sonst. Neutrallipide | 0,8% |
Glykolipide | 6,5% |
Kohlenhydrate | 6,7% |
Phosphatidylcholin | 19,1% |
Lysophosphatidylcholin | 0,7% |
Phosphatidylethanolamin | 8,6% |
Phosphatidylinositol | 8,8% |
Phosphatidsäure | 4,2% |
N-Acylphosphatidylethanolamin | 1,0% |
Sonstige | 8,6% |
Mittels acetonischer Entölung können die Neutrallipide, wie
beispielsweise Triglyceride, Diglyceride o. dgl., aus dem
Rohlecithin entfernt werden. Das entölte Rohlecithin, auch
Reinlecithin genannt, ist ein festes, rieselfähiges Pulver,
welches im Markt als Lecithingranulat erhältlich ist. Der
Phosphatidylcholingehalt liegt im Reinlecithin zwischen etwa
25 Gew.% und 30 Gew.%.
Eine Anreicherung des Phosphatidylcholins kann aus Rohle
cithin oder Reinlecithin nach bekannten Verfahren vorgenom
men werden. Vorzugsweise arbeitet man hier nach den in den
europäischen Patenten 00 54 770 oder 00 54 769 beschriebenen
Verfahren. Hierbei wird das Rohlecithin mit Alkohol extra
hiert. Die alkohollösliche Extraktionsphase wird über
Siliciumdioxid bei erhöhten Temperaturen chromatografiert.
Die daraus resultierende phospholipidische Zusammensetzung
wird wegen des hohen Phosphatidylcholingehalts in Pharma-,
Kosmetik- und Diäthetikbereichen eingesetzt. Sie weist
jedoch den Nachteil auf, daß sie abhängig von ihrer
chemischen Zusammensetzung pastenähnlich bzw. wachsartig
ist. Die weitere Bearbeitung dieser Produkte bereitet dann
häufig wegen ihrer Konsistenz erhebliche Schwierigkeiten,
die sich in einer mangelnden Dosierbarkeit oder in einem
Anhaften an Geräteinnenwandungen ausdrücken, so daß die in
den Geräten verbleibenden Rückstände eine häufige und auf
wendige Reinigung der Geräte erforderlich machen.
Um die zuvor beschriebenen Nachteile bei der Handhabung der
hoch Phosphatidylcholin haltigen phospholipidischen Zusam
mensetzungen zu eliminieren, wurde bereits versucht, diese
Produkte entsprechend weiterzubearbeiten, um so pulverför
mige oder granulatähnliche hochreine Lecithine bzw. spe
zielle hochreine Phospholipide zu erhalten.
So schlägt beispielsweise die DE-PS 9 73 741 vor, Rohlecithin
mit einem geeigneten Lösungsmittel, wie beispielsweise
Aceton, zu entölen, anschließend das entölte Lecithin vom
Ölextrakt abzutrennen, danach das abgetrennte Lecithin auf
zulockern und in einer dünnen Schicht abzutrocknen. Hiernach
kann das so entölte Lecithin von dem verwendeten Schicht
träger flockenartig oder blättchenförmig abgetrennt werden.
Ein derartiges Verfahren dürfte sich jedoch heute nicht mehr
mit einem wirtschaftlich vertretbaren Aufwand realisieren
lassen. Der Phosphatidylcholingehalt von etwa 30% ist des
weiteren für die eingangs genannten Anwendungen zu niedrig.
Des weiteren sind Verfahren bekannt (US PS′en 20 57 695 und
30 12 888), bei denen Zusatzstoffe verwendet werden.
Ein ähnliches Verfahren wird in der DE-PS 38 26 946 vorge
schlagen. Hierbei wird während der Herstellung der hoch
reinen phospholipidischen Zusammensetzung als Zusatzstoff
ein spezielles Zuckergemisch (Palatinit) eingesetzt, um so
pulverartige oder granulierte hochreine spezielle Phospho
lipide bzw. hochreine phospholipidische Zusammensetzungen zu
erhalten.
Die zuvor beschriebenen bekannten Verfahren weisen jedoch
den Nachteil auf, daß hier ein zusätzlicher Aufwand, nämlich
der Zusatz und die Einarbeitung des Zusatzstoffes erfor
derlich ist. Darüber hinaus sind die nach den bekannten Ver
fahren hergestellten phospholipidischen Zusammensetzungen
wegen der relativ geringen Phosphatidylcholinkonzentrationen
nur sehr eingeschränkt verwendbar.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
phospholipidische Zusammensetzung sowie ein Verfahren zur
Herstellung einer derartigen phospholipidischen Zusammen
setzung zur Verfügung zu stellen, das besonders einfach
durchführbar ist und zu lagerstabilen Produkten führt.
Diese Aufgabe wird durch eine phospholipidische Zusammen
setzung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patent
anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den kennzeichnen
den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst.
Die erfindungsgemäße phospholipidische Zusammensetzung mit
einem Phosphatidylcholin-Gehalt von mindestens 80 Gew.%
liegt als pulvrige oder granulierte Zusammensetzung vor und
ist dabei frei von jeglichen Zusatzstoffen.
Die erfindungsgemäße pulverisierte oder granulierte Phospho
lipidzusammensetzung weist eine Reihe von Vorteilen auf. So
läßt sie sich wegen der granulatartigen bzw. pulverigen
Konsistenz besonders einfach handhaben, ohne daß hierbei die
zuvor beim Stand der Technik beschriebenen Nachteile auf
treten. Überraschend stellte sich dabei des weiteren heraus,
daß die pulverartige bzw. granulatartige Konsistenz auch
dann erhalten bleibt, wenn die Verarbeitungstemperatur der
pulvrigen bzw. granulatartigen Zusammensetzung bis zu einer
Temperatur von etwa 30°C ansteigt. Auch besitzt die
phospholipidische Zusammensetzung eine große Lagerstabilität
von bis zu mehreren Jahren, ohne daß dabei eine Veränderung
der chemischen oder physikalischen Struktur auftritt. Dies
trifft insbesondere dann zu, wenn die phospholipidische Zu
sammensetzung bei einer Temperatur von weniger als 10°C,
vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 1°C und 6°C,
vorzugsweise unter Inertgas, aufbewahrt wird.
Die zuvor beschriebenen Vorteile der erfindungsgemäßen
phospholidischen Zusammensetzung führen dann dazu, daß
diese Zusammensetzung sehr leicht zur Herstellung von
entsprechenden Folgeprodukten, wie beispielsweise Kosmetika,
Diabetika oder pharmazeutische Zubereitungen, eingesetzt
werden kann. Dies hängt damit zusammen, daß derartige
pulvrige bzw. granulatartige Zusammensetzungen besonders
einfach dosiert und mit einer hohen Genauigkeit und
Reproduzierbarkeit abgewogen werden können, was bei hochviskosen
oder pastösen Produkten nicht möglich ist. Auch
läßt sich die erfindungsgemäße Zusammensetzung wegen der
fehlenden Zusatzstoffe (Verfestigungsmittel) überall dort
einsetzen, wo die bekannten phospholipidischen Zusammensetzungen
aufgrund ihrer Zusatzstoffe und/oder ihres niedrigen
Phosphatidylcholingehaltes nicht einsetzbar sind, so
insbesondere bei pharmazeutischen Produkten.
Eine besonders geeignete Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung sieht vor, daß die erfindungsgemäße Zusammensetzung,
die, wie bereits vorstehend erwähnt, mindestens 80 Gew.-%
Phosphatidylcholin enthält, überwiegend kristallin ist.
Insbesondere dann, wenn die erfindungsgemäße Zusammensetzung
mindestens mehr als 80 Gew.-% und vorzugsweise mehr als
90 Gew.% kristalline Phosphatidylcholin-Bestandteile aufweist,
besitzt insbesondere eine derartige Zusammensetzung die be
reits zuvor ausführlich beschriebenen Vorteile. Mit anderen
Worten weist somit eine derartige erfindungsgemäße Zusammen
setzung absolut gesehen mindestens 64 Gew.% und vorzugsweise
mindestens 72 Gew.% kristalline Phosphatidylcholin-Bestand
teile auf. Überraschend konnte hierzu festgestellt werden, daß
insbesondere eine solche erfindungsgemäße Zusammensetzung, die
vorzugsweise überwiegend kristalline Bestandteile enthält,
hervorragend in Wasser dispergierbar ist, wodurch beispiels
weise die Herstellung von entsprechenden wäßrigen Dispersionen
von Kosmetika, Diätetika oder pharmazeutischen Zubereitungen
erheblich erleichtert wird. Eine derartige einfache Disper
gierbarkeit ist bei den aus dem Stand der Technik bekannten
phospholipidischen Zusammensetzungen nicht bekannt, was darauf
zurückgeführt wird, daß diese bekannten Zusammensetzungen
überwiegend amorph vorliegen.
Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zusam
mensetzung sieht vor, daß diese eine Konzentration von
mindestens 90 Gew.% Phosphatidylcholin besitzt.
In Weiterbildung der zuvor beschriebenen Zusammensetzung
enthält die erfindungsgemäße Zusammensetzung
93 Gew.% ± 3 Gew.% Phosphatidylcholin und
3 Gew.% ± 3 Gew.% Lyso-Phosphatidylcholin,
wobei die zuvor beschriebenen Werte durch eine an sich bekannte dünnschichtchromatografische quantitative Analy senmethode bestimmt worden sind. In einer derartigen Zu sammensetzung ist dann vorzugsweise kein Phosphatidyletha nolamin und/oder kein Phosphatidylinosit mehr nachweisbar.
93 Gew.% ± 3 Gew.% Phosphatidylcholin und
3 Gew.% ± 3 Gew.% Lyso-Phosphatidylcholin,
wobei die zuvor beschriebenen Werte durch eine an sich bekannte dünnschichtchromatografische quantitative Analy senmethode bestimmt worden sind. In einer derartigen Zu sammensetzung ist dann vorzugsweise kein Phosphatidyletha nolamin und/oder kein Phosphatidylinosit mehr nachweisbar.
Bezüglich der Korngröße der erfindungsgemäßen phospholipi
dischen Zusammensetzung ist festzuhalten, daß sich diese
nach dem jeweiligen Anwendungsgebiet richtet. Vorzugsweise
wird die phospholipidische Zusammensetzung auf eine Korn- bzw.
Kristallitgröße zwischen 18 mm und 0,07 mm, insbesondere auf eine
Korngröße zwischen 6 mm und 0,5 mm, vermahlen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur
Herstellung der zuvor beschriebenen phospholipidischen Zu
sammensetzungen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der pulveri
sierten oder granulierten phospholipidischen Zusammensetzung
geht von einer entsprechenden phospholipidischen Zusammen
setzung aus, die unter üblichen Lagerbedingungen abhängig
von ihrer jeweiligen Zusammensetzung eine pastenähnliche bis
wachsartige Konsistenz besitzt. Hierbei wird diese phospho
lipidische Zusammensetzung unter Kühlung bei einer Tempe
ratur unterhalb von -50°C auf die gewünschte Pulver- bzw.
Granulatgröße vermahlen.
Überraschend konnte festgestellt werden, daß sich phospholi
pidische Zusammensetzungen unterhalb der vorstehend genann
ten Temperatur problemlos vermahlen lassen, ohne daß es
hierfür erforderlich ist, die bei den bekannten Verfahren
eingesetzten Verfestigungsmittel zuvor zuzumischen. Auch
blieben derartig zermahlene Zusammensetzungen, die einen
Phosphatidylcholin-Gehalt von mindestens 80 Gew.% auf
weisen, bis zu einer Temperatur von etwa 30°C über mehrere
Monate und Jahre sogar stabil, so daß keine chemischen oder
physikalischen Veränderungen auftreten.
Eine weitere, besonders bevorzugte Ausführungsform des er
findungsgemäßen Verfahrens sieht vor, daß man die phospholi
pidische Zusammensetzung vor der Vermahlung bei Temperaturen
zwischen +5°C und -60°C, insbesondere bei Temperaturen
zwischen -10°C und -30°C, lagert. Hierbei variiert
abhängig von der jeweils ausgewählten Lagertemperatur die
Verweilzeit zwischen einem Tag und 150 Tagen, vorzugsweise
zwischen 30 Tagen und 70 Tagen. Eine derartig gelagerte
phospholipidische Zusammensetzung kann dann innerhalb von
kürzester Zeit auf die eingangs genannte Korngröße von 18 mm
bis 0,07 mm, vorzugsweise von 6 mm bis 0,5 mm, vermahlen
werden.
Abhängig von der jeweils eingesetzten phospholipidischen Zu
sammensetzung sieht eine weitere Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Verfahrens vor, daß man das Vermahlen und/oder
die Lagerung der jeweiligen phospholipidischen Zusammen
setzung unter Inertgas bei den zuvor aufgeführten Tempera
turen und Lagerzeiten ausführt. Hier kommen insbesondere als
Inertgase flüssiger Stickstoff, Kohlendioxid, ein Edelgas
oder ein Gemisch der zuvor genannten Gase in Frage. Durch
eine derartige Arbeitsweise unter Inertgas wird eine uner
wünschte oxidative Veränderung der phospholipidischen Zu
sammensetzung verhindert.
Wie bereits vorstehend beschrieben ist, können bei dem er
findungsgemäßen Verfahren als Ausgangsmaterial die ver
schiedenen, aus Naturprodukten isolierten, hochreinen
phospholipidischen Zusammensetzungen eingesetzt werden, so
fern ihr Gehalt an Phosphatidylcholin mindestens 80 Gew.%
beträgt. Eine derartige Zusammensetzung kann vorzugsweise
nach den bekannten Verfahren aus Eiern, Ölsaaten und Öl
früchten und insbesondere aus Soja isoliert werden. Beson
ders geeignet ist es jedoch, wenn man bei dem erfindungs
gemäßen Verfahren ein Sojalecithin einsetzt, dessen Gehalt
an Phosphatidylcholin bei wenigstens 90 Gew.% und vorzugs
weise bei 93 ± 3 Gew.% liegt. Ein derartiges hochreines
Sojalecithin kann beispielsweise nach den Verfahren iso
liert werden, wie sie in den Europäischen Patentschriften
00 54 770 und 00 54 769 beschrieben sind.
Um das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte
pulverisierte bzw. granulierte Produkt auch ohne chemische
oder physikalische Veränderung über einen langen Zeitraum
lagerstabil auf zubewahren, sieht eine weitere Ausführungs
form des erfindungsgemäßen Verfahrens vor, daß es bei einer
Temperatur kleiner als 10°C, vorzugsweise bei einer Tempe
ratur zwischen 1°C und 6°C, gelagert wird.
Eine weitere Verbesserung der Lagerstabilität wird dann er
reicht, wenn die vermahlene phospholipidische Zusammen
setzung in luftdichten Beuteln, beispielsweise aus ent
sprechenden Aluminiumfolien, eingesiegelt und bei den zuvor
genannten Temperaturen aufbewahrt wird.
Eine Weiterbildung des zuvor beschriebenen Verfahrens sieht
dabei vor, daß nach dem Abfüllen der entsprechenden Beutel
die darin enthaltene Luft noch durch ein Inertgas, bei
spielsweise Stickstoff, ein Edelgas, Kohlendioxid oder ein
Gemisch der zuvor genannten Gase, verdrängt wird.
Wie bereits vorstehend beschrieben ist, kann die erfindungs
gemäße pulverisierte bzw. granulierte phospholipidische Zu
sammensetzung sehr einfach gehandhabt und für verschiedene
Zwecke eingesetzt werden. So ist es beispielsweise möglich,
eine derartig pulverisierte bzw. granulierte phospholipi
dische Zusammensetzung als Lösungsvermittler, natürlichen
Emulgator und/oder Liposomenbildner in kosmetischen Produk
ten und insbesondere in pharmazeutischen Produkten einzu
setzen, da die erfindungsgemäße phospholipidische Zusammen
setzung frei von Verfestigungsmitteln ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen phospho
lipidischen Zusammensetzung sowie des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind in den Unteransprüchen angegeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand von
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
300 Kg einer phospholipidischen Zusammensetzung mit einem
Gehalt von 93% ± 3 Gew.% Phosphatidylcholin, die beispiels
weise nach den in den EP PS′en 00 54 770 oder 00 54 769 be
schriebenen Verfahren aus Soja-Bohnen isoliert wurde, wurde über
zwei Monate bei -20°C gelagert. Unmittelbar vor der
Vermahlung wurde die phospholipidische Zusammensetzung auf
Raumtemperatur (17°C bis 21°C) gebracht. In einer üblichen
Kaltmahlanlage wurde die Zusammensetzung dann unter Kühlung
mit flüssigem Stickstoff vermahlen und unter Inertgas
(Stickstoff) portionsweise in Aluminiumbeuteln eingesiegelt.
Das so verpackte Produkt wurde dann bei +4°C gelagert.
Stabilitätstests ergaben, daß das Produkt bei einer Tempe
ratur bis zu +30°C seine Pulver- bzw. Granulatform bei
behält.
Unmittelbar vor der Weiterverarbeitung eines derartigen
Produktes wird dieses dann auf Raumtemperatur erwärmt, um so
zu vermeiden, daß Kondensationsfeuchtigkeit auf dem vermahl
ten Produkt niederschlägt.
Wie vorstehend beschrieben, wurden 100 Kg der zuvor
angegebenen Zusammensetzung kaltvermahlen. Hierbei betrug
jedoch abweichend vom Beispiel 1 die Lagerzeit vor der Ver
mahlung einen Monat bei -17°C.
Stabilitätstests ergaben, daß selbst nach einer Lagerzeit
nach dem Vermahlen und Abfüllen von 12 Wochen bei Zimmer
temperatur (20°C ± 2°C) keine Änderung der Konsistenz
auftrat.
Die so isolierte pulverisierte bzw. granulierte phospho
lipidische Zusammensetzung wies folgende chemische Zusam
mensetzung auf:
Phosphatidylcholin | |
94,2 Gew.-% | |
Phosphatidylethanolamin | nicht nachweisbar |
Phosphatidylinosit | nicht nachweisbar |
Lyso-Phosphatidylcholin | 3,7 Gew.-% |
Wasser | 1,3 Gew.-% |
Triglyceride (Öle) | 0,8 Gew.-% |
Wie zuvor unter Beispiel 1 beschrieben, wurden 300 kg
phospholipidische Zusammensetzung zusammen mit 150 kg
Kohlendioxid-Granulat vermahlen. Hierbei entsprachen die
übrigen Bedingungen den Bedingungen, wie sie in Beispiel 1
beschrieben sind.
Stabilitätstests ergaben, daß auch die nach dem Beispiel 3
hergestellte Zusammensetzung, die den zuvor angegebenen
hohen Phosphatidylcholingehalt aufwies, selbst nach einer
Lagerung nach dem Vermahlen von sechs Monaten unverändert in
der Konsistenz blieb.
Claims (15)
1. Phospholipidische Zusammensetzung mit einem Phosphatidyl
cholin-Gehalt von mindestens 80 Gew.%, dadurch gekennzeichnet,
daß die pulverisierte oder granulierte Zusammensetzung frei
von Zusatzstoffen ist.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusammensetzung überwiegend kristallin ist.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zusammensetzung mindestens mehr als 80 Gew.%, vorzugs
weise mehr als 90 Gew.%, kristalline Phosphatidylcholin-Be
standteile aufweist.
4. Zusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Phosphatidylcholin-Gehalt
von mindestens 90% besitzt.
5. Zusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sie
93 ± 3 Gew.% Phosphatidylcholin und
3 ± 3 Gew.% Lysophosphatidylcholin
aufweist.
93 ± 3 Gew.% Phosphatidylcholin und
3 ± 3 Gew.% Lysophosphatidylcholin
aufweist.
6. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Korn- bzw.
Kristallitgröße zwischen 18 mm und 0,07 mm, vorzugsweise zwischen
6 mm und 0,5 mm, aufweist.
7. Verfahren zur Herstellung der phospholipidischen Zu
sammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß man die phospholipidische Zusammensetzung
unter Kühlung bei einer Temperatur unterhalb von -50°C
vermahlt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
man die phospholipidische Zusammensetzung vor der Vermahlung
bei Temperaturen zwischen +5°C und -60°C, vorzugsweise
zwischen -10°C und -30°C, lagert.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
man die phospholipidische Zusammensetzung zwischen einem Tag
und 150 Tagen, vorzugsweise zwischen 30 Tagen und 70 Tagen,
lagert.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß man das Vermahlen und/oder die Lagerung
der phospholipidischen Zusammensetzung unter Inertgas aus
führt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Inertgas Stickstoff, Kohlendioxid, ein Edelgas oder
ein Gemisch dieser Gase auswählt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß man eine phospholipidische Zusammensetzung
auswählt, die aus Soja-Lecithin isoliert ist und die
93 ± 3 Gew.% Phosphatidylcholin enthält.
13. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß man nach der Lagerung und vor dem Vermahlen
die Temperatur der phospholipidischen Zusammensetzung auf
Raumtemperatur einstellt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß man die pulverisierte bzw. granulierte
phosholipidische Zusammensetzung bei einer Temperatur klei
ner als 10°C, vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen
1°C und 6°C, lagert.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
man die pulverisierte bzw. granulierte phospholipidische Zu
sammensetzung unter Inertgas lagert.
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Title |
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RÖMPP: Chemie-Lexikon, 9. Aufl. S. 2474-2475 * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19527965A1 (de) * | 1995-07-29 | 1997-01-30 | Rhone Poulenc Rorer Gmbh | Verfahren zur Herstellung einer pulverisierten oder granulierten phospholipidischen Zusammensetzung |
DE19527965C2 (de) * | 1995-07-29 | 1999-08-19 | Rhone Poulenc Rorer Gmbh | Verfahren zur Herstellung einer pulverisierten und/oder granulierten phospholipidischen Zusammensetzung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4219715C2 (de) | 1999-01-07 |
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