DE4218177A1 - Stelleinheit für Schlösser von Kraftfahrzeugen - Google Patents
Stelleinheit für Schlösser von KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Stelleinheit für
Schlösser von Kraftfahrzeugtüren nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1. Neben Kraftfahrzeugtüren sind in gleicher
Weise Klappen von Kraftfahrzeugen, beispielsweise Koffer
raumdeckel oder Heckklappen, mit eingeschlossen. Außer
mit den heute bei Kraftfahrzeugtürschlössern fast aus
schließlich verwendeten Gabelfallen kann die Stelleinheit
selbstverständlich auch mit andersartigen Verriegelungs
elementen zusammenwirken.
Aus der DE 32 07 880 A1 ist ein Türschloß für Kraftfahr
zeuge bekannt, bei dem ein Elektromotor über ein Unter
setzungsgetriebe einen schwenkbar gelagerten ersten Fin
ger antreibt, der seinerseits einen mit einer Gabelfalle
kraftschlüssig gekoppelten zweiten Finger verschwenkt,
wodurch die Gabelfalle aus ihrer Vorraststellung in ihre
Hauptraststellung überführt und damit die Kraftfahrzeug
tür geschlossen wird. Der Elektromotor wird hierbei über
elektrische Schalter gesteuert. Auch das Öffnen der Tür
erfolgt durch Fremdkraft, indem der Elektromotor über das
Getriebe und ein Hebelwerk eine Sperrklinke derart ver
schwenkt, daß die Gabelfalle freigegeben wird. Befindet
sich der Elektromotor mit Getriebe in der definierten
Stellung "Tür verriegelt" oder "Tür geöffnet", so kann
bei Ausfall der Fremdkrafteinrichtung die Tür in herkömm
licher Weise geschlossen bzw. über ein mechanisch wirken
des Gestänge geöffnet werden.
Bleibt jedoch infolge eines Abschaltens oder einer Unter
brechung der Stromzufuhr des Elektromotors der erste Fin
ger in einer Zwischenstellung vor Beendigung des Zuzie
hens der Tür stehen, so kann die (unvollständig geschlos
sene) Türe nicht mehr geöffnet werden: Ein Zurückver
schwenken der mit dem zweiten Finger drehfest verbundenen
Gabelfalle ist nicht möglich, da der erste Finger die Be
wegung des zweiten Fingers blockiert. Aufgrund des bei
Umkehrung des Kraftflusses selbsthemmend wirkenden
Schneckengetriebes ist der erste Finger nämlich bei einem
Ausfall der Stromversorgung des Elektromotors mechanisch
arretiert. Hieraus ergibt sich ein nicht unerhebliches
Sicherheitsrisiko.
Weitere Nachteile ergeben sich bei dem bekannten Tür
schloß aus der Verwendung von Mikroschaltern aufgrund de
ren Schalttoleranzen, Kontaktprellens, Verschleißes und
der Notwendigkeit des exakten Justierens der Mikroschal
ter. Spricht zum Beispiel der obere Mikroschalter nicht
an, so wird unmittelbar nach dem Schließvorgang die Tür
automatisch wieder geöffnet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
die Stelleinheit für ein Kraftfahrzeugtürschloß derart
auszubilden, daß das Öffnen und Schließen der Tür auch
bei einem Ausfall der Antriebsenergie für die Stellein
heit jederzeit uneingeschränkt möglich ist.
Diese Aufgabe wird durch das kennzeichnende Merkmal des
Anspruchs 1 gelöst.
Indem die Bewegungsbahn der Gabelfalle bzw. damit form
steif verbundener Elemente bei einem Ausfall der An
triebsenergie automatisch freigemacht wird, kann das
Schloß jederzeit ohne Beeinträchtigung wie ein konventio
nelles Schloß ohne Fremdkraftbetätigung bedient werden.
Hierdurch wird ausgeschlossen, daß die Insassen das Wa
geninnere nicht mehr verlassen können oder eine ver
schlossene Tür des Kraftfahrzeuges von außen nicht mehr
geöffnet werden kann. Die Erfindung kann in einfacher
Weise und mit geringen Kosten in bekannte Türschlösser
mit Fremdkraftantrieb integriert werden.
Die vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung gemäß An
spruch 2 stellt mit der Feder einen einfach aufgebauten
und kostengünstigen mechanischen Energiespeicher zur Ver
fügung, der bei jeder Drehung des Rotors des Elektromo
tors zwangsweise geladen wird und somit gewährleistet,
daß bei einem Ausfall der Antriebsenergie für die Stell
einheit ausreichend mechanische Energie vorhanden ist, um
die Stelleinheit von der Gabelfalle zu entkoppeln.
Die Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 3 trägt der
Tatsache Rechnung, daß die Drehbewegung des Rotors des
Elektromotors entsprechend untersetzt werden muß, um den
verhältnismäßig geringen Verschwenkungswinkel der Gabel
falle bei relativ hohem Drehmoment zum Schließen der
Kraftfahrzeugtür zu erreichen. Die erfindungsgemäß einge
setzte Wickelfeder erlaubt auch eine größere Anzahl von
Rotorumdrehungen. Wickelfedern sind zudem kostengünstig
und zeichnen sich durch geringen Bauraumbedarf aus.
Die vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung gemäß An
spruch 4 erlaubt eine kompakte Bauweise des erfindungsge
mäßen Fremdkraftantriebes. Durch die Teilung der Lager
achsen für den Hebel und die Gabelfalle werden mechani
sche Stöße, die sich beim herkömmlichen Zuschlagen der
Fahrzeugtür in der Gabelfalle ergeben, nicht in das Ge
triebe eingeleitet.
Die Ausbildung eines Fingers an der Gabelfalle (Anspruch 5)
ermöglicht in einfacher und direkter Weise das Ver
schwenken durch den Hebel. Die verwendeten Hall-Sensoren,
die sich durch geringe Störungs- und Verschleißanfällig
keit auszeichnen, ermöglichen eine exakte und gut repro
duzierbare Steuerung des Elektromotors.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird
anhand von Zeichnungen nachfolgend näher erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1 eine Darstellung der erfindungsgemäßen Stell
einheit mit Getriebe, Gabelfalle und weiteren
Komponenten;
Fig. 2 eine Seitenansicht von Fig. 1, teilweise ge
schnitten.
Fig. 1 zeigt mit Blickrichtung auf die hintere Stirnseite
einer nicht näher dargestellten rechten Tür eines Kraft
fahrzeuges eine erfindungsgemäße, als Elektromotor 1 aus
gebildete Stelleinheit, ein in seiner Gesamtheit mit 2
bezeichnetes Getriebe, eine Gabelfalle 3 eines nicht nä
her dargestellten Türschlosses in ihrer Hauptraststellung
H sowie weitere Komponenten. Fig. 2 zeigt die Anordnung
gemäß Fig. 1 in der Seitenansicht in teilweiser Schnitt
darstellung zur Sichtbarmachung der relevanten Komponen
ten.
Der Elektromotor 1 treibt über eine Schnecke 4 ein
Schneckenrad 5 an, das über eine Antriebswelle 6 mit
einem ersten Stirnrad 7 verbunden ist. Über ein zwischen
geschaltetes Stirnrad 8 und ein drittes Stirnrad 9 wird
eine Abtriebswelle 10 bewegt, die an ihrem hinteren
Endabschnitt einen Hebel 11 trägt. Antriebs- und Ab
triebswelle 6 bzw. 10 sowie die Achse des zwischenge
schalteten Stirnrades 8 sind im Gehäuse 12 gelagert. Ko
axial zur Abtriebswelle 10, jedoch von ihr getrennt, ist
die Achse 13 zur Lagerung der Gabelfalle 3 angeordnet.
Zwecks Vereinfachung der Darstellung ist der Hebel 11 in
Fig. 2 gegenüber der Position in Fig. 1 in die Ansicht
gedreht. Die Gabelfalle 3 befindet sich in der Hauptrast
stellung H und hintergreift hierbei einen karosseriefe
sten Schließbolzen 14. Sie wird hierbei über eine Rast
nase 15 an ihrem der Fahrzeuginnenseite 16 zugewandten
ersten Schenkel 17 durch eine nicht dargestellte Sperr
klinke in der Hauptraststellung H arretiert. Diametral
zum zweiten Schenkel 18 ist an der Gabelfalle 3 ein Fin
ger 19 angeordnet. Neben der in Fig. 1 dargestellten
Hauptraststellung H ist der Finger 19 auch in der Vor
raststellung V und der Ausgangsstellung A strichliert
dargestellt. Der Hebel 11 hingegen befindet sich in-sei
ner Ausgangsstellung A und liegt hierbei am Anschlag 20
an. Zusätzlich ist für den Hebel 11 die Hauptraststellung
H strichliert dargestellt. In der Vorrast- und Hauptrast
stellung V bzw. H ist in Verlängerung des Fingers 19 ein
innerer Hall-Sensor 21 mit einem inneren Magnet 22 bzw.
ein äußerer Hall-Sensor 23 mit äußerem Magnet 24 angeord
net.
Der untere Endabschnitt des Rotors 32 des Elektromotors 1
ist als Federkern ausgebildet. An der Stelle 26 am Rotor
32 ist das innere Ende einer Wickelfeder 27 eingehängt.
Die spiralförmige Wickelfeder 27 besteht aus mehreren
Windungen und ist mit ihrem äußeren Ende an der Stelle 28
am Gehäuse 25 des Elektromotors 1 befestigt.
Nachfolgend ist die Funktionsweise der oben beschriebenen
Anordnung näher erläutert:
Bei geöffneter Tür weist die Öffnung der Gabelfalle 3 in
Richtung der Türinnenseite 16; der Finger 19 liegt am
waagrechten Abschnitt 29 des Hebels 11 an. Der Hebel 11
seinerseits befindet sich am türfesten Anschlag 20. Wird
die Fahrzeugtür durch den Benutzer mit relativ geringem
Kraftaufwand zum Türausschnitt hin verschwenkt, so fädelt
der Schließbolzen 14 in die Gabelfalle 3 ein und ver
schwenkt diese durch Auflaufen an der profilierten Innen
seite des zweiten Schenkels 18 in die Vorraststellung V.
In dieser Position wird die Fahrzeugtür durch die nicht
dargestellte Sperrklinke, die an der Rastnase 30 des
zweiten Schenkels 18 eingreift, bereits arretiert. Der
Finger 19 liegt dabei dem äußeren Hall-Sensor 21 und dem
zugeordneten Magnet 22 direkt gegenüber. Durch den in
diesem Bereich nichtmetallischen Abschnitt 31 des Gehäu
ses 12 entsteht zwischen dem Magnet 22 und der metalli
schen Gabelfalle 3 ein Magnetfluß, der den Hall-Sensor 21
aktiviert. Der Hall-Sensor 21 schaltet den Elektromotor 1
ein, der nunmehr über das Getriebe 2 den Hebel 11 im Uhr
zeigersinn verschwenkt, bis er am Finger 19 zur Anlage
kommt und nunmehr die Gabelfalle 3 bis zum Erreichen der
Hauptraststellung H mit verschwenkt. In der Hauptrast
stellung H schaltet der innere Hall-Sensor 23 in gleicher
Weise den Elektromotor 1 wieder aus oder bewirkt eine
Richtungsumkehr, um den Hebel 11 in seine Ausgangsstel
lung A zurückzuverschwenken. Die Gabelfalle 3 wird in der
Hauptraststellung H durch die Sperrklinke arretiert; die
Fahrzeugtür ist durch das vorangegangene Entlanglaufen
des Schließbolzens 14 an der profilierten Innenseite der
Gabelfalle 3 nunmehr vollständig geschlossen. Dieser
Schließvorgang erfolgte ausschließlich durch Motorkraft,
d. h. ohne Schwung und damit mit entsprechend geringer
Geräuschentwicklung.
Gleichzeitig mit dem Verschwenken des Hebels 11 spannt
der Rotor 32 des Elektromotors 1 die Wickelfeder 27. Die
Wickelfeder 27 ist so ausgelegt, daß sie eine entspre
chende Anzahl von Rotorumdrehungen aufnehmen kann und da
bei eine Spannkraft aufbaut, die so bemessen ist, daß bei
einer Abschaltung oder einem Ausfall der Stromversorgung
des Elektromotors 1 der Hebel 11 aus jeder Position in
seine Ausgangslage A zurückverschwenkt werden kann, indem
die Wickelfeder 11 über den Rotor 32 das Getriebe 2 an
treibt. Die Wickelfeder 27 muß hierzu ihre eigenen Rei
bungswiderstände, das Durchdrehmoment des abgeschalteten
Elektromotors 1 und die Reibungsverluste im Getriebe 2
überwinden. Um zu gewährleisten, daß der Hebel 11 in je
dem Fall am Anschlag 20 zur Anlage kommt, ist die Wickel
feder 27 so mit Vorspannung einzusetzen, daß sie bereits
in der Ausgangslage A des Hebels 11 ein entsprechendes
Rückstellmoment auf den Rotor 32 ausübt.
Durch die zwangsweise Kombination des Verschwenkens des
Hebels 11 mit dem Spannen der Wickelfeder 27, die einen
mechanischen Energiespeicher darstellt, der bei Aktivie
rung des Elektromotors 1 in jedem Fall geladen wird, ist
gewährleistet, daß bei Abschaltung des Elektromotors 1
der Hebel 11 auf jeden Fall in seine Ausgangslage A zu
rückverschwenkt wird und damit die Bewegungsbahn der Ga
belfalle 3 freigemacht wird. In der Ausgangsstellung A
des Hebels 11 verhält sich das oben beschriebene Tür
schloß wie ein konventionelles Türschloß ohne elektromo
torische Zuziehhilfe, so daß die Fahrzeugtür ungehindert
geöffnet und geschlossen werden kann.
In einem weiteren Schritt ist es möglich, durch die Überwachung
der Stromaufnahme des Elektromotors 1 die Funk
tion der Wickelfeder 27 zu kontrollieren.
Claims (5)
1. Stelleinheit von Kraftfahrzeugtüren, die über ein
Getriebe auf eine verschwenkbare Gabelfalle, welche
bei geschlossener Tür ein Schließelement hinter
greift, wirkt und die Tür aus einer Vorraststellung
in eine Hauptraststellung überführt,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Abschaltung oder
Ausfall der Antriebsenergie für die Stelleinheit die
Stelleinheit mit Getriebe (2) selbsttätig von der
Gabelfalle (3) entkoppelt wird.
2. Stelleinheit für Schlösser von Kraftfahrzeugtüren
nach Anspruch 1, bestehend aus einem Elektromotor,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (32) des Elek
tromotors (1) zum einen das Getriebe (2) antreibt
und zum anderen mit einer Feder verbunden ist.
3. Stelleinheit für Schlösser von Kraftfahrzeugtüren
nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Feder als spiralför
mige Wickelfeder (27) ausgebildet ist, deren erstes
Ende am Rotor (32) des Elektromotors (1) und deren
zweites Ende am Gehäuse (25) des Elektromotors (2)
festgelegt ist, wobei der Elektromotor (1) beim
überführen der Gabelfalle (3) in die Hauptraststel
lung (H) die Feder spannt.
4. Stelleinheit für Schlösser von Kraftfahrzeugtüren
nach wenigstens einem der vorgenannten Ansprüche,
wobei das Getriebe einen Hebel verschwenkt, der über
Formschluß die Gabelfalle in einer Drehrichtung mit
verschwenkt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachsen des
Hebels (11) und der Gabelfalle (3) koaxial sind und
aus geteilten Achsen bestehen.
5. Stelleinheit für Schlösser von Kraftfahrzeugtüren
nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Formschluß über
einen Finger (19) an der Gabelfalle (3) hergestellt
wird, wobei der Endabschnitt des Fingers (19) in der
Vor- und der Hauptraststellung (V bzw. H) der Ga
belfalle (3) jeweils einem Hall-Sensor (21, 23) und
einem Magnet (22, 24) gegenüberliegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4218177A DE4218177C2 (de) | 1992-06-02 | 1992-06-02 | Stelleinheit für Schlösser von Kraftfahrzeugtüren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4218177A DE4218177C2 (de) | 1992-06-02 | 1992-06-02 | Stelleinheit für Schlösser von Kraftfahrzeugtüren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4218177C2 DE4218177C2 (de) | 1994-12-08 |
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ID=6460226
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DE4218177A Expired - Fee Related DE4218177C2 (de) | 1992-06-02 | 1992-06-02 | Stelleinheit für Schlösser von Kraftfahrzeugtüren |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |