DE4216588A1 - Polyarylenethersulfone mit heller Eigenfarbe und verbesserter Farbkonstanz - Google Patents

Polyarylenethersulfone mit heller Eigenfarbe und verbesserter Farbkonstanz

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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
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    • C08J5/18Manufacture of films or sheets
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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    • C08G75/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing sulfur with or without nitrogen, oxygen, or carbon in the main chain of the macromolecule
    • C08G75/20Polysulfones
    • C08G75/23Polyethersulfones
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    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F6/00Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
    • D01F6/58Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C08J2381/00Characterised by the use of macromolecular compounds obtained by reactions forming in the main chain of the macromolecule a linkage containing sulfur with or without nitrogen, oxygen, or carbon only; Polysulfones; Derivatives of such polymers
    • C08J2381/06Polysulfones; Polyethersulfones

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft Formmassen, die als wesentliche Komponenten
  • I) 30 bis 100 Gew.-% einer Mischung aus
    • A) mindestens 99,98 Gew.-% Polyarylenethersulfonen aufgebaut aus
      • A₁) 0 bis 100 Mol-% Einheiten der allgemeinen Formel (i) und/oder
      • A₂) 0 bis 100 Mol-% Einheiten der allgemeinen Formel (ii) oder deren kernsubstituierten C₁-C₆-Alkyl- oder Alkoxy-, Aryl-, Chlor- oder Fluorderivaten, wobei
        X, X′, Q, Q′, W und W′ unabhängig voneinander -SO₂-, -O-, -CO-, eine chemische Bindung oder -CRR′- sein können mit der Maßgabe, daß mindestens eine der Gruppen X, Q, W bzw. X′, Q′ und W′ gleich -SO₂- ist,
        R und R′ jeweils Wasserstoffatome, C₁-C₆-Alkyl- oder Alkoxygruppen, Arylgruppen oder deren Chlor- oder Fluor-Derivate darstellen und p, q und r jeweils den Wert 0 oder 1 haben, und
    • B) bis zu 0,02 Gew.-% eines oder mehrere aliphatischer Lösungsmittel sowie darüber hinaus
  • II) 0 bis 70 Gew.-% faser- oder teilchenförmige Füllstoffe oder deren Mischungen und
  • III) 0 bis 20 Gew.-% weiterer Zusatzstoffe und/oder Verarbeitungshilfsmittel,
enthalten und die erhältlich sind durch basenkatalysierte Polykondensation entsprechender aromatischer Hydroxy- und halogensubstituierter monomerer Verbindungen in Gegenwart eines aliphatischen Lösungsmittels und anschließender Abtrennung des aliphatischen Lösungsmittels, dadurch, daß man das Polykondensat ausfällt, das Lösungsmittel verdampft oder extrahiert oder eine Kombination dieser Schritte vornimmt, bis der gewünschte Gehalt an aliphatischen Lösungsmitteln vor dem ersten Aufschmelzen erreicht ist. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung dieser Formmassen sowie deren Verwendung.
Polyarylenethersulfone sind allgemein bekannt und werden üblicherweise durch basenkatalysierte Polykondensation aromatischer Bisphenole mit durch elektronenziehenden Gruppen aktivierten Dihalogenverbindungen in einem organischen Lösungsmittel hergestellt. Daneben können aber auch aktivierte aromatische Monohalogenmonohydroxyverbindungen zu Polyarylenethersulfonen polykondensiert werden. Als für die Polykondensation geeignete organische Lösungsmittel werden sowohl aromatische wie Diphenylsulfon als auch eine Reihe aliphatischer Lösungsmittel beschrieben.
Aromatische Lösungsmittel haben den Nachteil, daß sie erst bei hohen Temperaturen flüssig werden, wodurch auch die Polymerlösung nur bei hohen Temperaturen gehandhabt werden kann. Darüber hinaus lassen sie sich nur schlecht aus dem polymeren Produkt entfernt, da sie schlecht verdampfen bzw. in Wasser unlöslich sind und daher nicht mit Wasser extrahiert werden können.
Daher wird die Polykondensation zu den Polyarylenethersulfonen bevorzugt in aliphatischen Lösungsmitteln durchgeführt, die vorzugsweise bei Raumtemperatur flüssig sind, sich leicht verdampfen lassen und/oder mit Wasser extrahiert werden können. Beispiele derartiger Lösungsmittel sind Dimethylformamid (DE-A 19 57 091), Dimethylsulfon (z. B. EP-A 43 101), cyclische Harnstoffderivate (z. B. DE-OS 38 36 582) und N-Methylpyrrolidon (z. B. DE-OS 37 32 931).
Polyarylenethersulfone, die in aliphatischen Lösungsmittel hergestellt wurden, haben jedoch den Nachteil, daß sie sich bei Temperaturbelastung während der Verarbeitung oder im Fertigteil langsam zunehmend gelb verfärben und schließlich dunkelbraun werden.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, Polyarylenethersulfone bereitzustellen, die in einem aliphatischen Lösungsmittel hergestellt werden und gleichzeitig eine helle Eigenfarbe und hohe Farbkonstanz auch bei Temperaturbelastung aufweisen.
Es wurde gefunden, daß die eingangs definierten Formmassen diese Aufgabe erfüllen.
Die erfindungsgemäßen Formmassen enthalten als Komponente (I) 30 bis 100 Gew.-%, bevorzugt 60 bis 100 Gew.-%, insbesondere 70 bis 100 Gew.-% einer Mischung aus Polyarylenethersulfon (A) und einem oder eine Mischung verschiedener aliphatischer Lösungsmittel (B).
Die Mischung enthält mindestens 99,98% der Komponente (A). Bevorzugt werden Mischungen, die mindestens 99,99 Gew.-% der Komponente (A) enthalten. Ganz besonders vorteilhaft haben sich Mischungen erwiesen, die mindestens 99,995 Gew.-% an Polyarylenethersulfon (A) enthalten.
Als Komponente (A) kann ein oder eine Mischung verschiedener Polyarylenethersulfone verwendet werden.
Diese Polyarylenethersulfone (A) sind aufgebaut aus wiederkehrenden Einheiten der Formel (i) und/oder (ii)
Dabei können sowohl die unsubstituierten als auch die an den aromatischen Kernen substituierten Derivate verwendet werden. Als Substituenten kommen C₁- bis C₆-Alkyl- oder Alkoxygruppen wie Methyl,- Ethyl-, n-Propyl, i-Propyl, t-Butyl, Methoxy, n-Butoxy, t-Butoxy oder n-Hexoxy in Betracht. Daneben können die wiederkehrenden Einheiten auch mit Arylgruppen, insbesondere Phenyl-, mit Chlor oder Fluoratomen substituiert sein.
Bevorzugt werden die unsubstituierten wiederkehrenden Einheiten eingesetzt. Es kann jedoch vorteilhaft sein die substituierten Derivate, darunter insbesondere die mit Methylgruppen substituierten, zu verwenden. Selbstverständlich können auch Mischungen aus substituierten und unsubstituierten Einheiten verwendet werden.
Die Brückenglieder X, X′, Q, Q′, W und W′ können jeweils unabhängig voneinander gleich oder verschieden sein und -SO₂-, -O-, -CO-, -CRR′- oder eine chemische Bindung bedeuten. In jedem Fall ist jeweils mindestens eines der Brückenglieder X, Q, W bzw. X′, Q′ und W′ eine SO₂-Gruppe. R und R′ können Wasserstoff, C₁- bis C₆-Alkyl- oder Alkoxygruppen Arylgruppen darstellen, wobei diese ihrerseits mit Chlor- oder Fluoratomen substituiert sein können. Beispiele sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, CF₃ und Phenyl.
Bevorzugte Substituenten sind Wasserstoff, Methyl, Phenyl und CF₃. Die Variablen p, q und r können jeweils den Wert 0 oder 1 haben.
In den Polyarylenethersulfonen können die Einheiten sowohl statistisch verteilt vorliegen oder blockförmig angeordnet sein.
Beispiele für Einheiten der allgemeinen Formel (i) und (ii) sind:
Obwohl grundsätzlich beliebige Kombinationen der Brückenglieder X, Y und W bzw. X′, Q′ und W′ möglich sind, werden im allgemeinen solche Einheiten bevorzugt, bei denen Q und W bzw. Q′ und W′ gleich sind, da die entsprechenden Monomeren in der Regel leichter zugänglich sind.
Der Anteil der Komponenten (A₁) und/oder (A₂) unterliegt keiner Beschränkung, d. h., er kann jeweils von 0 bis 100 Mol-% betragen. Bevorzugt werden jedoch Poylarylethersulfone die aus 50 bis 100 Mol-% (A₁) und 0 bis 50 Mol-% (A₂) aufgebaut sind. Besonders bevorzugt werden Polyarylethersulfone, die 50 bis 100 Mol-% an wiederkehrenden Einheiten der Formeln (ia), (ib), (ie) oder (ii) aufweisen. Die Molprozentangaben beziehen sich auf den Gehalt an SO₂-Gruppen.
Als Komponente (B) enthält die Mischung (I) bis zu 0,02 Gew.-% eines oder eine Mischung verschiedener aliphatischer Lösungsmittel. Vorzugsweise sind diese Lösungsmittel in bis zu 0,01 Gew.-% in der Mischung (I) enthalten. Besonders bevorzugt werden Formmassen mit bis zu 0,005 Gew.-% an Komponente (B) in der Mischung (I).
Geeignete aliphatische Lösungsmittel sind polare aprotische Lösungsmittel, die mit Wasser mischbar und bei Raumtemperatur oder leicht erhöhter Temperatur flüssig sind. Dazu zählen Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid, 1,3-Dimethylimidazolidinon, 1,3-Dimethyltetrahydro-2-pyrimidon oder vorzugsweise Sulfolan oder N-Methylpyrrolidon. Besonders bevorzugt ist N-Methylpyrrolidon.
Als Komponente (II) können die erfindungsgemäßen Formmassen 0 bis 78, vorzugsweise 0 bis 40 und insbesondere 0 bis 30 Gew.-% faser- und teilchenförmige Füllstoffe oder deren Mischungen enthalten.
Als verstärkend wirkende Füllstoffe seien beispielsweise Glasfasern, Kohlefasern oder Fasern aus Aramid genannt, wobei die Glasfasern z. B. in Form von Glasgeweben, -matten, -vliesen und/oder vorzugsweise Glasfaserrovings oder geschnittenen Glasfasern aus alkaliarmen E-Gläsern mit einem Durchmesser von 5 bis 20 µm, vorzugsweise 8 bis 15 µm, zur Anwendung gelangen, die nach ihrer Einarbeitung eine mittlere Länge von 0,05 bis 1 mm, vorzugsweise 0,1 bis 0,5 mm aufweisen. Auch mineralische Füllstoffe wie Wollastonit, Calciumcarbonat, Glaskugeln, Quarzmehl und Bornitrid oder Mischungen dieser Füllstoffe sind verwendbar.
Darüber hinaus können die erfindungsgemäßen Formmassen 0 bis 20 Gew.-% an weiteren Zusatzstoffen und/oder Verarbeitungshilfsmittel wie Pigmente, Stabilisatoren, Weichmacher, Fließfähigkeitsverbesserer oder Schlagzäh-Modifier enthalten.
Die erfindungsgemäßen Formmassen können darüber hinaus mit anderen Thermoplasten, beispielsweise Polyestern, Polyamiden, Polyurethanen, Polyolefinen, Polyvinylchlorid, Polyoxymethylen, thermoplastischen Polyimiden, Polyetherimid, Polyphenylensulfid oder Polyaryletherketonen in Mengen von 5 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Formmassen, gemischt werden.
Die Polyarylenethersulfone können dadurch hergestellt werden, daß wie bereits eingangs erwähnt aromatische Bisphenole mit Dihalogenverbindungen miteinander oder Monohalogenphenole mit sich selbst in Gegenwart eines basischen Katalysators in einem oder einer Mischung aus unterschiedlichen aliphatischen Lösungsmitteln (B) umgesetzt werden.
Als Beispiele für Dihydroxy- und Dihalogenverbindungen, die zur Herstellung der Polyarylethersulfone in den erfindungsgemäßen Formmassen eingesetzt werden können, seien stellvertretend genannt:
Von den vorstehend aufgeführten Dihydroxyverbindungen werden 4,4′-Dihydroxybiphenyl, Bisphenol A, Dihydroxydiphenylsulfon und Hydrochinon besonders bevorzugt.
Stellvertretend sind hier nur die Chlorverbindungen aufgeführt. Selbstverständlich sind die entsprechenden Fluor- Verbindungen ebenso geeignet.
Die vorstehend genannten Verbindungen können, solange die Voraussetzungen der allgemeinen Formeln (i) und (ii) erfüllt sind, prinzipiell in beliebiger Kombination miteinander umgesetzt werden.
Die Verfahrensbedingungen für die Polykondensation wie Temperatur, Druck und Katalysatoren sind an sich bekannt und beispielsweise in der EP-A 113 112, der EP-A 135 130 beschrieben. Als Katalysator eignen sich vor allem wasserfreie Alkalimetallcarbonate, insbesondere Kaliumcarbonat.
Die Menge an Lösungsmittel (B) beträgt im allgemeinen 5 bis 100 Mol, vorzugsweise 5 bis 20 Mol, bezogen auf ein Mol Monomere. Dies ergibt einen bevorzugten Feststoffgehalt der Reaktionslösung im Bereich von 5 bis 50 Gew.-%, besonders bevorzugt von 10 bis 40 Gew.-%.
Das bei der Polykondensation entstehende Wasser kann mit Hilfe eines Azeotropbildners, Anlegen eines Unterdrucks oder vorzugsweise durch Einleiten eines Stickstoffstroms und Abdestillation entfernt werden.
Als Azeotropbildner eignen sich alle Verbindungen, die bei Normaldruck im Bereich der Reaktionstemperatur sieden und sich mit dem Reaktionsgemisch homogen mischen lassen, ohne chemische Reaktionen einzugehen.
Die Reaktionstemperatur bei der Herstellung der Polyarylethersulfone liegt im allgemeinen im Bereich von 130 bis 220°C, vorzugsweise 150 bis 210°C. Die Gesamt-Reaktionsdauer richtet sich nach dem gewünschten Kondensationsgrad, liegt aber im allgemeinen im Bereich von 0,1 bis 15 Stunden.
Im Anschluß an die Polykondensation können zur Stabilisierung freie Phenolat-Endgruppen mit einem Arylierungs- oder Alklylierungsmittel, wie z. B. Methylchlorid oder 4-Fluordiphenylsulfon, umgesetzt werden. Dies erfolgt bei Temperaturen von 50 bis 200°C, vorzugsweise 50 bis 150°C.
Wie bereits in der DE-OS 37 32 931 beschrieben, können die während der Umsetzung gebildeten Alkalimetallhalogenide durch Filtration, Zentrifugation oder Extraktion bis auf einen Restgehalt von 10 ppm oder weniger aus dem Polykondensat entfernt werden. Die so erhältliche Mischungen enthalten im allgemeinen bis zu 0,5 Gew.-% an aliphatischen Lösungsmitteln bzw. deren Oxidations- bzw. Hydrolyseprodukte sowie oligomere und polymere Derivate.
Die erfindungsgemäßen Mischungen werden zweckmäßigerweise durch Verdampfen der aliphatischen Lösungsmittel oder durch Ausfällen des Polykondensates in einem geeigneten Fällungsmittel hergestellt. Als Fällungsmittel sind solche Lösungsmittel geeignet, die mit dem in der Polykondensationsreaktion verwendeten aliphatischen Lösungsmittel (B) mischbar sind, jedoch das Polymere nicht lösen können. Derartige Fällungsmittel sind Wasser, Methanol, Ethanol oder Aceton. Bevorzugt ist Wasser.
Das Ausfällen der Polyarylenethersulfone kann entwender dadurch erfolgen, daß das Nichtlösungsmittel zu der Polymer-Lösung gegeben wird oder umgekehrt. Besonders bevorzugt wird es, die Polymerlösung durch eine Düse zu leiten, wodurch eine Vielzahl von Flüssigkeitsstrahlen entsteht, die auf ein Fällungsbad auftreffen. Hierbei entstehen Polymerteilchen, die sich besonders gut extrahieren lassen (siehe DE-OS 36 44 464).
Ferner können die erfindungsgemäßen Mischungen durch Extraktion der Polymeren hergestellt werden. Als Extraktionslösungsmittel eignen sich die obengenannten Lösungsmittel, die das Polymere nicht lösen, jedoch mit dem aliphatischen Lösungsmittel (B) mischbar sind. Bevorzugt wird Wasser verwendet. Dabei wird solange extrahiert bis der gewünschte Gehalt an Komponente (B) in der Mischung erreicht ist.
Indem das aliphatische Lösungsmittel (B) verdampft oder extrahiert wird bzw. das Polymere ausgefällt wird, werden Mischungen erhalten, die im allgemeinen 0,006 bis 0,02 Gew.-% der Komponente (B) enthalten. Daher wird bevorzugt, die einzelnen Verfahrensschritte zu kombinieren. Besonders bevorzugt ist es die Polymerlösung zunächst in Wasser auszufällen und anschließend mit Wasser zu extrahieren. Erfindungswesentlich ist es, daß die Mischung bereits vor dem ersten Aufschmelzen 0,02 Gew.-% des aliphatischen Lösungsmittels oder weniger enthält.
In der Regel können darüber hinaus Mischungen mit weniger als 0,01 Gew.-%, insbesondere weniger als 0,005 Gew.-%, an (B) dadurch erhalten werden, daß die Polymerschmelze bei der Extrusion entgast wird. Dabei wird vorzugsweise an der oder den Entgasungsöffnungen des Extruders Unterdruck angelegt. Es kann ein Inertgas wie Stickstoff oder Wasserdampf als Schlepper mitverwendet werden. Das Inertgas wird im allgemeinen direkt in die Polymerschmelze eingeleitet.
Die erfindungsgemäßen Formmassen zeichnen sich neben ihrer guten Wärmeformbeständigkeit durch eine helle Eigenfarbe und durch Farbkonstanz auch bei Temperaturbelastung aus.
Aufgrund dieses Eigenschaftsspektrums sind die erfindungsgemäßen Formmassen für die Herstellung von Folien, Fasern und insbesondere Formkörpern geeignet. Besonders gut eignen sie sich zur Herstellung sogenannter Sichtteile, beispielsweise Gerätegehäuse oder Wandverkleidungen wie sie in Transportmitteln benötigt werden. Die erfindungsgemäßen Formmassen können ebenso in Haushaltsgeräten, bei Lebensmittelverpackungen, in elektrischen oder elektronischen Geräten sowie im medizinischen Bereich Anwendung finden.
Beispiele
Die Bestimmung des Gehaltes an N-Methylpyrrolidon in den Polymeren erfolgte durch Gaschromatographie mit einem Stickstoff- selektiven Detektor.
Die Lösungsviskosität der Polymeren wurde an einer 1%igen Lösung in Phenol/o-Dichlorbenzol 1 : 1 bei 25°C durchgeführt.
Die Charakterisierung der Eigenfarbe der Polymeren erfolgte durch Messung der APHA-Farbzahl nach US-Norm ASTM D 1209 an einer 18%igen Lösung in N-Methylpyrrolidon.
Beispiel 1
In einem 50-l-Kessel mit Ölbeheizung wurden 5169 g (18 Mol) 4,4′-Dichlordiphenylsulfon, 4505 g (18 Mol) 4,4′-Dihydroxydiphenylsulfon und 2737 g (19,8 Mol) fein gepulvertes und getrocknetes Kaliumcarbonat in 18 l N-Methylpyrrolidon unter Einleitung eines starken Stickstoff-Stromes auf 190°C erhitzt. Nach 8 Stunden Reaktionszeit wurde über eine am Boden des Kessels angebrachte Düse für 30 Minuteen ein Strom von 80 l/h gasförmiges Methylchlorid eingeleitet. Dann wurde die Polymerlösung mit 15 l N-Methylpyrrolidon verdünnt und über einen Druckfilter von unumgesetztem Kaliumcarbonat und gebildetem Kaliumchlorid abfiltriert und das Filtrat in Wasser gefällt.
Das gefällte Polymer wurde so lange mit Wasser bei 80°C extrahiert, bis der N-Methylpyrrolidon-Gehalt unter 200 ppm lag (gemessen wurden 172 ppm). Dann wurde das Polymer getrocknet und auf einem Extruder vom Typ ZSK 30 (Fa. Werner & Pfleiderer) bei einer Schmelztemperatur von 350°C zu einem Strang extrudiert und granuliert.
Die Lösungsviskosität des Granulats betrug 65 ml/g.
Das Granulat wurde 240 Stunden (10 Tage) in einem Umluftofen bei 220°C gelagert und anschließend die APHA-Farbzahl in NMP-Lösung bestimmt.
Das Ergebnis ist Tabelle 1 zu entnehmen.
Beispiel 2
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurde die Extraktionszeit soweit verlängert, daß der Gehalt an N-Methylpyrrolidon im Polymer unter 100 ppm lag.
Beispiel 3
Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch wurde die Extraktionszeit soweit verlängert, daß der Gehalt an N-Methylpyrrolidon im Polymer unter 50 ppm lag.
Vergleichsbeispiel 1 und 2
Beispiel 1 wurde zweimal wiederholt, jedoch wurde die Extraktionszeit verkürzt.
Tabelle 1

Claims (10)

1. Formmassen, enthaltend als wesentliche Komponente
  • I) 30 bis 100 Gew.-% einer Mischung aus
    • A) mindestens 99,98 Gew.-% Polyarylenethersulfonen aufgebaut aus
      • A₁) 0 bis 100 Mol-% Einheiten der allgemeinen Formel (i) und/oder
      • A₂) 0 bis 100 Mol-% Einheiten der allgemeinen Formel (ii) oder deren kernsubstituierten C₁-C₆-Alkyl- oder Alkoxy-, Aryl-, Chlor- oder Fluorderivaten, wobei
        X, X′, Q, Q′, W und W′ unabhängig voneinander -SO₂-, -O-, -CO-, eine chemische Bindung oder -CRR′- sein können mit der Maßgabe, daß mindestens eine der Gruppen X, Q, W bzw. X′, Q′ und W′ gleich -SO₂- ist,
        R und R′ jeweils Wasserstoffatome, C₁-C₆-Alkyl- oder Alkoxygruppen, Arylgruppen oder deren Chlor- oder Fluor- Derivate darstellen und p, q und r jeweils den Wert 0 oder 1 haben, und
    • B) bis zu 0,02 Gew.-% eines oder mehrerer aliphatischer Lösungsmittel sowie darüber hinaus
  • II) 0 bis 70 Gew.-% Faser- oder teilchenförmige Füllstoffe oder deren Mischungen und
  • III) 0 bis 20 Gew.-% weiterer Zusatzstoffe und/oder Verarbeitungshilfsmittel,
erhältlich durch basenkatalysierte Polykondensation entsprechender aromatischer hydroxy- und halogensubstituierter monomerer Verbindungen in Gegenwart eines aliphatischen Lösungsmittels und anschließend Abtrennung des aliphatischen Lösungsmittels, dadurch, daß man das Polykondensat ausfällt, das Lösungsmittel verdampft oder extrahiert oder eine Kombination dieser Schritte vornimmt, bis der gewünschte Gehalt an aliphatischen Lösungsmitteln vor dem ersten Aufschmelzen erreicht ist.
2. Formmassen nach Anspruch 1, enthaltend
  • I) 70 bis 100 Gew.-% einer Mischung aus
    • A) mindestens 99,995 Gew.-% Polyarylenethersulfonen aufgebaut aus
      • A₁) 0 bis 100 Mol-% Einheiten der allgemeinen Formel (i) und/oder
      • A₂) 0 bis 100 Mol-% Einheitenm der allgemeinen Formel (ii) oder deren kernsubstituierten C₁-C₆-Alkyl- oder Alkoxy-, Aryl-, Chlor- oder Fluorderivaten, wobei
        X, X′, Q, Q′, W und W′ unabhängig voneinander -SO₂-, -O-, -CO-, eine chemische Bindung oder -CRR′- sein können mit der Maßgabe, daß mindestens eine der Gruppen X, Q, W bzw. X′, Q′ und W′ gleich -SO₂- ist,
        R und R′ jeweils Wasserstoffatome, C₁-C₆-Alkyl- oder Alkoxygruppen, Arylgruppen oder deren Chlor- oder Fluor- Derivate darstellen und p, q und r jeweils den Wert 0 oder 1 haben, und
    • B) bis zu 0,005 Gew.-% eines oder mehrerer aliphatischen Lösungsmittel sowie darüber hinaus
  • II) 0 bis 30 Gew.-% faser- oder teilchenförmiger Füllstoffe oder deren Mischungen und
  • III) 0 bis 20 Gew.-% Zusatzstoffe und/oder Verarbeitungshilfsmittel.
3. Formmassen nach einem der Ansprüche 1 oder 2, in denen das oder die aliphatischen Lösungsmittel ausgewählt sind aus Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid, 1,3-Dimethylimidazolidionon, 1,3-Dimethyltetrahydro-2-pyrimidon, Sulfolan und N-Methylpyrrolidon.
4. Verfahren zur Herstellung der Formmassen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 durch basenkatalysierte Polykondensation entsprechend aromatischer Bisphenole und aromatischer Dihalogenverbindungen in Gegenwart eines aliphatischen Lösungsmittels und anschließender Abtrennung des aliphatischen Lösungsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß man das Polykondensat ausfällt, das Lösungsmittel verdampft oder extrahiert oder eine Kombination dieser Schritte vornimmt bis der gewünschte Gehalt an aliphatischen Lösungsmitteln vor dem ersten Aufschmelzen erreicht ist.
5. Verfahren zur Herstellung der Formmassen gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerschmelze während des Extrudierens entgast wird.
6. Verwendung der Formmassen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 zur Herstellung von Formkörpern, Folien oder Fasern.
7. Verwendung der Formmassen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 5 zur Herstellung von Formkörpern, Folien oder Fasern für den medizinischen Sektor oder den Lebensmittelbereich.
8. Verwendung der Formmassen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 oder 5 und 6 zur Herstellung durchsichtiger Formkörper, Folien oder Fasern.
9. Formkörper, Folien oder Fasern, hergestellt unter Verwendung der Formmassen gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3.
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