DE4216363A1 - Verfahren zur Farbstabilisierung von Tensiden - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Farbstabilisierung
von Tensiden, bei dem man ihnen ausgesuchte Inhibitoren zu
setzt.
Tenside, wie beispielsweise Fettalkoholethersulfate dienen
u. a. zur Herstellung von Wasch-, Spül- und Reinigungsmitteln
sowie Produkten der Haar- und Körperpflege. Kommen diese
Produkte als Rohstoffe in den Handel, werden sie vor einer
weiteren Verwendung üblicherweise durch Zusatz von Alkalien
auf einen pH-Wert von 7 bis 9 eingestellt. Als Folge der
Herstellungsverfahren, z. B. der Sulfierung mit Chlorsulfon
säure, die stets Spuren von Eisen enthält, sowie durch Kon
tamination während Transport und Lagerung, weisen derartige
Tenside stets einen geringen Gehalt an Eisenionen auf. Da
diese als Autoxidationspromotoren wirken, führt eine Eisen
belastung zur Bildung unerwünschter und häufig farbverur
sachender Oxidationsprodukte. Bei höheren pH-Werten kann es
ferner zu einer fein-kolloidalen Ausfällung von Eisen-(III)
hydroxid kommen, die eine Weiterverarbeitung der Tenside hin
zu Endformulierungen erschwert, wenn nicht gar unmöglich
macht.
In der Vergangenheit hat es nicht an Versuchen gemangelt,
Tenside gegenüber Verfärbungen zu stabilisieren. Es hat sich
jedoch erwiesen, daß übliche Komplexierungs- bzw. Chelati
sierungsmittel für Eisenionen nicht den gewünschten Erfolg
zeigen. Als einen potentiell wirksamen Inhibitor wurde zwar
Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) gefunden, infolge der
nicht zufriedenstellenden biologischen Endabbaubarkeit kommt
der Einsatz dieses Stoffes jedoch nur eingeschränkt in Be
tracht.
Die Aufgabe der Erfindung bestand somit darin, neue Stabili
satoren für Tenside zu entwickeln, die frei von den geschil
derten Nachteilen sind.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Stabilisierung
von Tensiden, bei dem man ihnen Inhibitoren der Formel (I)
zusetzt,
in der
R1 und R3 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder eine Carboxylgruppe,
R2 für Wasserstoff oder eine CH2COOH-Gruppe,
R4 für eine Carboxyl-, Hydroxyl-, CH(OH)COOH- oder (CHOH)₅H-Gruppe sowie
n und m unabhängig für O oder 1
steht.
R1 und R3 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder eine Carboxylgruppe,
R2 für Wasserstoff oder eine CH2COOH-Gruppe,
R4 für eine Carboxyl-, Hydroxyl-, CH(OH)COOH- oder (CHOH)₅H-Gruppe sowie
n und m unabhängig für O oder 1
steht.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß schon der Zusatz
kleiner Mengen der genannten Inhibitoren anionische, nicht
ionische und/oder amphotere bzw. zwitterionische Tenside zu
verlässig und dauerhaft gegenüber Verfärbungen stabilisiert.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäß einzusetzenden
Inhibitoren besteht dabei in ihrer ausgezeichneten biolo
gischen Endabbaubarkeit.
Als Tenside kommen wäßrige, anionische, nichtionische
und/oder amphotere bzw. zwitterionische Tenside in Betracht,
die in Form von Lösungen oder Pasten vorliegen können.
Typische Beispiele anionischer Tenside, die im Sinne des er
findungsgemäßen Verfahrens stabilisiert werden können, sind
Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Alkyl
ethersulfonate, Olycerinethersulfonate, α-Methylestersulfona
te, Sulfofettsäuren, Alkylsulfate, Fettalkoholethersulfate,
Glycerinethersulfate, Hydroxymischethersulfate, Monoglycerid-
(ether)sulfate, Fettsäureamid(ether)sulfate, Sulfosuccinate,
Sulfosuccinamate, Sulfotriglyceride, Ethercarbonsäuren, Al
kyloligoglucosidsulfate und Alkyl(ether)phosphate.
Beispiele für nichtionische Tenside, die nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren stabilisiert werden können, sind Fettalko
holethoxylate, Polyolfettsäureester, Alkyloligoglycoside
Sorbitanester und Polysorbate, während als amphotere bzw.
zwitterionische Tenside beispielsweise Alkylamidobetaine,
Aminopropionate, Aminoglycinate, Imidazoliniumbetaine und
Sulfobetaine in Betracht kommen.
Bei allen genannten Tensiden handelt es sich um bekannte
Stoffe, die nach den einschlägigen Methoden der präparativen
organischen Chemie hergestellt werden können. In diesem Zu
sammenhang sei auf entsprechende Übersichtsarbeiten, bei
spielsweise J. Falbe (ed) "Surfactante in consumer pro
ducts", Springer Verlag, 1987, S. 54-124 oder J. Falbe (ed)
"Katalysatoren, Tenside, Schmiermittel", Thieme Verlag, 1978,
S. 126-149 verwiesen.
Im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens hat sich die Sta
bilisierung von wäßrigen Alkylsulfaten bzw. Fettalkohol
ethersulfaten als besonders wirksam erwiesen. Die Tenside
können dabei einen Feststoffgehalt von 5 bis 85, vorzugsweise
25 bis 70 Gew.-% - bezogen auf die Produkte - aufweisen.
Typische Beispiele für Inhibitoren, die im Sinne des erfin
dungsgemäßen Verfahrens zur Stabilisierung von Tensiden in
Betracht kommen, sind N-(Carboxymethyl)aminobernsteinsäure,
N-(1,2-Dicarboxyethyl)asparaginsäure, Nitrilodiessigsäure-3-
propionsäure, Glucamin-N,N-diessigsäure, Hydroxyethyliminodi
essigsäure sowie insbesondere N-(1,2-Dicarboxyethyl)glycin,
N-(1,2-Dicarboxy-2-hydroxyethyl)asparaginsäure, Isoserin-
N,N-diessigsäure und Nitrilotriessigsäure.
Bei den Inhibitoren der Formel (I) handelt es sich ebenfalls
um bekannte Stoffe, die nach einschlägigen Verfahren der prä
parativen organischen Chemie erhältlich sind. So kann bei
spielsweise N-(1,2-Dicarboxy-2-hydroxyethyl)asparaginsäure
durch Ringöffnung von Epoxybernsteinsäure mit Asparaginsäure
oder Nitrilodiessigsäure-3-propionsäure durch Umsetzung von
Iminodiessigsäure mit Acrylsäure hergestellt werden (DE-A
40 24 552, Henkel). Zur Herstellung von N-(Caboxymethyl)amino
bernsteinsäure sei auf die Offenlegungsschrift DE-A-22 20 295
(Unilever), zur Herstellung von N-(1,2-Dicarboxy-2-hydroxy
ethyl)-glycin auf die Offenlegungsschrift DE-A-22 41 134
(Hoechst) verwiesen.
Die Inhibitoren können den Tensiden in Mengen von 10 bis
1500, vorzugsweise 100 bis 500 ppm - bezogen auf den Fest
stoffgehalt der Produkte - zugesetzt werden. Des weiteren hat
es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, die Tenside auf
einen pH-Wert von 7 bis 11, vorzugsweise 7,5 bis 9 einzu
stellen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältlichen Tenside
sind gegen Verfärbung stabilisiert und eignen sich zur Her
stellung von Wasch-, Spül- und Reinigungsmitteln sowie Pro
dukten zur Haar- und Körperpflege, in denen sie in Mengen von
1 bis 90, vorzugsweise 5 bis 50 Gew.-% - bezogen auf die
Mittel - enthalten sein können.
Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung
näher erläutern, ohne ihn darauf einzuschränken.
- 1) N-(Carboxymethyl)aminobernsteinsäure,
- 2) N-(1,2-Dicarboxyethyl)-asparaginsäure,
- 3) N-(1,2-Dicarboxy-2-hydroxyethyl)-glycin,
- 4) N-(1,2-Dicarboxy-2-hydroxyethyl)-asparaginsäure,
- 5) Nitrilodiessigsäure-3-propionsäure,
- 6) Isoserin-N,N-diessigsäure,
- 7) Glucamin-N,N-diessigsäure,
- 8) Hydroxyethyliminodiessigsäure,
- 9) Nitrilotriessigsäure (NTA).
Die Struktur der Inhibitoren ergibt sich aus der Zusammen
stellung in Tab. 1.
Ein handelsübliches C12/14-Kokosfettalkohol-2EO-ethersulfat-
Na-Salz (Texapon(R)N, 26,5 gew.-%ig in Wasser, Fa. Henkel
KGaA, Düsseldorf, FRO) wurde mit einem Gehalt an 10 ppm Eisen
(in Form von Eisen-(lII)-chlorid) sowie gegebenenfalls 150
ppm Inhibitor - jeweils bezogen auf den Feststoffgehalt der
Produkte - versetzt. Die Muster wurden in durchsichtigen
Flaschen bei Tageslicht und pH = 7 bis 7,5 über einen Zeit
raum von 3 Monaten gelagert. Nach Abschluß der Lagerversuche
wurden die Farbzahlen der Testprodukte mit Hilfe eines Lovi
bond-Tintometers bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tab.2 zu
sammengefaßt:
Das aus den Beispielen 1 bis 9 bekannte Ethersulfat wurde mit
40 ppm Eisen und 150 ppm Inhibitor - jeweils bezogen auf den
Feststoffgehalt der Produkte - dotiert und über einen Zeit
raum von 21 d bei pH-Werten im Bereich von 8 bis 11 wie zuvor
beschrieben gelagert. Die Farbzahlen sind Tab. 3 zu entnehmen.
Die biologische Abbaubarkeit der untersuchten Inhibitoren
wurde gemäß "OECD Screeningtest" (MOST) bzw. "Geschlossenen
Flaschentest" (GF) bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tab.4
zusammengefaßt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Farbstabilisierung von Tensiden, bei dem
man ihnen mindestens einen Farbinhibitor der Formel (I)
zusetzt,
in der
R1 und R3 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder eine Carboxylgruppe,
R2 für Wasserstoff oder eine CH2COOH-Gruppe,
R4 für eine Carboxyl-, Hydroxyl-, CH(OH)COOH- oder (CHOH)5H-Gruppe sowie
n und m unabhängig für O oder 1
steht.
R1 und R3 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder eine Carboxylgruppe,
R2 für Wasserstoff oder eine CH2COOH-Gruppe,
R4 für eine Carboxyl-, Hydroxyl-, CH(OH)COOH- oder (CHOH)5H-Gruppe sowie
n und m unabhängig für O oder 1
steht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man anionische Tenside stabilisiert, die ausgewählt sind
aus der Gruppe, die von Alkylbenzolsulfonaten, Alkylsul
fonaten, Olefinsulfaten, Alkylethersulfonaten, Glycerin
ethersulfonaten, α-Methylestersulfonaten, Sulfofettsäu
ren, Alkylsulfaten, Fettalkoholethersulfaten, Glycerin
ethersulfaten, Hydroxymischethersulfaten, Monoglycerid
(ether)sulfaten, Fettsäureamid-(ether)sulfaten, Sulfo
succinaten, Sulfosuccinamaten, Sulfotriglyceriden,
Ethercarbonsäuren, Alkyloligoglucosidsulfaten und Al
kyl(ether)-phosphaten gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man nichtionische Tenside stabilisiert, die ausgewählt
sind aus der Gruppe, die von Fettalkoholethoxylaten,
Polyolfettsäureestern, Alkyloligoglycosiden, Sorbitan
estern und Polysorbaten gebildet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man amphotere bzw. zwitterionische Tenside stabilisiert,
die ausgewählt sind aus der Oruppe, die von Alkylamido
betainen, Aminopropionaten, Aminoglycinaten, Imidazo
liniumbetainen und Sulfobetainen sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man wäßrige Tenside stabilisiert, die einen Feststoff
gehalt von 5 bis 85 Gew.-% - bezogen auf die Produkte -
aufweisen.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Inhibitoren N-(1,2-Dicarboxy-2-hydroxyethyl)
glycerin, N-(1,2-Dicarboxy-2-hydroxyethyl)asparagin
säure, Isoserin-N,N-diessigsäure und/oder Nitrilotri
essigsaure einsetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Inhibitoren in Mengen von 10 bis 1500 ppm - be
zogen auf den Feststoffgehalt der Produkte - einsetzt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Tenside auf einen pH-Wert von 7 bis 11 ein
stellt.
Priority Applications (4)
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DE4216363A DE4216363A1 (de) | 1992-05-18 | 1992-05-18 | Verfahren zur Farbstabilisierung von Tensiden |
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JP5519859A JPH07506762A (ja) | 1992-05-18 | 1993-05-11 | 界面活性剤の色安定化方法 |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4216363A DE4216363A1 (de) | 1992-05-18 | 1992-05-18 | Verfahren zur Farbstabilisierung von Tensiden |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4216363A1 true DE4216363A1 (de) | 1993-11-25 |
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ID=6459139
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE4216363A Withdrawn DE4216363A1 (de) | 1992-05-18 | 1992-05-18 | Verfahren zur Farbstabilisierung von Tensiden |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0641379A1 (de) |
JP (1) | JPH07506762A (de) |
DE (1) | DE4216363A1 (de) |
WO (1) | WO1993023515A1 (de) |
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- 1993-05-11 JP JP5519859A patent/JPH07506762A/ja active Pending
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Publication number | Publication date |
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EP0641379A1 (de) | 1995-03-08 |
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