DE4215847A1 - Verfahren zum Kompostieren - Google Patents

Verfahren zum Kompostieren

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kompostieren von Verrottungsgut in einer wenigstens eine Miete beinhaltenden Rottehalle, wobei die Miete einem Luftstrom ausgesetzt wird, und eine Kompostieranlage zur Durchführung des Verfahrens.
Eine derartige Einrichtung ist beispielsweise aus der DE-PS 40 22 328 bekannt geworden. In dieser Schrift wird auf die Möglichkeit von Gebäudeschäden an der Rottehalle aufgrund der dem Verrottungsgut zuzuführenden und von ihm wieder abge­ gebenen Feuchtigkeit hingewiesen. Zur Vermeidung der Nachteile wird vorgeschlagen, die jeweilige Miete abwechselnd durch Hin­ durchdrücken oder durch Hindurchsaugen mit Luft zu beaufschla­ gen, wobei die Intervalle für das Hindurchdrücken bzw. Hin­ durchsaugen in Abhängigkeit von der Luftfeuchtigkeit der Hal­ lenatmosphäre gesteuert werden.
Diese Art der Regulierung des Hallenklimas mag zwar für die Halle vorteilhaft sein, jedoch bleibt der eigentliche Zweck des ganzen Vorgehens, nämlich eine möglichst optimale Verrottung des zu kompostierenden Gutes unberücksichtigt. Ob nämlich sich für den Rottevorgang eher ein Hindurchdrücken oder ein Hin­ durchsaugen empfiehlt, hängt ja nicht von der Hallenatmosphäre, sondern von den inneren Vorgängen innerhalb des Rottegutes, wie CO2-Entwicklung, Feuchtigkeit des Rottegutes, Abbaugrad usw. ab.
Aus dieser Schrift ergibt sich also das Dilemma, entweder eine optimale Hallenatmosphäre bei verschlechtertem Kompostierergeb­ nis oder eine optimale Kompostierung bei möglichen Gebäudeschä­ den an der Halle zu erhalten. Es ist daher eine der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe, einen Ausweg aus diesem Dilemma zu finden und beide Seiten des so widersprüchlichen Problemes zu optimieren.
Erfindungsgemäß gelingt die Lösung dieser Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art dadurch, daß mindestens ein Teil der Innenflächen der Rottehalle zumindest über den Taupunkt hinaus, erwärmt wird und/oder ein Teil von Innen­ flächen bzw. von Innenbereichen unter den Taupunkt gekühlt wird. Diese Temperierungen werden vorzugsweise gleichzeitig durchgeführt. Insgesamt handelt es sich also hierbei um eine gezielte Temperierung mindestens eines Teiles der baulichen Innenflächen, wobei im einen Fall die Temperatur so erhöht wird, daß ein Abtauen von Feuchtigkeit an diesen Stellen nicht erfolgen kann bzw. im anderen Falle an örtlich vorbestimmten Bereichen die Flächen dermaßen gekühlt werden, daß die gesam­ te auszufällende Feuchtigkeit an diesen Stellen auskondensiert und dann gezielt abgefangen werden kann.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß zum Erwärmen zumindest des Teiles der Innenflächen der Rottehalle die im Verrottungsgut selbst durch den Kompostierungsprozeß entstehende Fermentierungswärme herangezogen wird. Dies macht das Verfahren besonders ökonomisch. Besonders ein­ fach und wirtschaftlich, aber auch wirkungsvoll kann das Ver­ fahren derart angewandt werden, wenn nach einer weiteren Aus­ führungsform der Erfindung zum Erwärmen und/oder Kühlen der Teile der Innenfläche(n) der Rottehalle vorzugsweise vorbe­ stimmt temperierte Luftströme herangezogen werden.
Die Kompostieranlage zur Durchführung des Verfahrens in einer wenigstens eine Miete beinhaltenden Rottehalle mit einer Einrichtung zur Erzeugung eines Luftstromes sieht in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vor, daß mindestens eine Leitung zur Zuführung von Warmluft an mindestens einen vorbestimmten baulichen Teilbereich der Innenfläche der Rottehalle vorgesehen ist und/oder eine Leitung bzw. ein Leitungssystem zur Zuführung eines Kühlmediums wie Kaltluft od. dgl. in bzw. an mindestens einen vorbestimmten baulichen Teilbereich der Innenfläche bzw. des Innenraumes der Rottehalle vorgesehen ist, wobei dem mit Kaltluft beaufschlagten Bereich der Rottehalle eine Sammelein­ richtung zur Aufnahme der auskondensierten Feuchtigkeit zuge­ ordnet ist.
Zur gezielten Kühlung ist es vorteilhaft, daß als Kühleinrich­ tung mindestens eine, vorzugsweise durch ein Gebläse gebildete Umwälzeinrichtung vorgesehen ist, die mit wenigstens einer Kühlleitung innerhalb der Rottehalle zum Hindurchführen eines Kühlmediums, wie Kaltluft od. dgl. verbunden ist. Dabei kann das Gebläse sowohl als Druck-, wie als Sauggebläse ausgebildet sein, wobei in letzterem Falle das Gebläse das Saugbelüftungs­ gebläse für die Mieten selbst sein kann und der in der Rotte­ halle erzeugte Unterdruck zum Transport der Kühlluft durch die Kühlleitung ausgenutzt werden kann. Die Kühlleitung kann vor­ teilhaft als Rohr, insbesondere als metallisches Rohr ausge­ bildet werden. Auf diese Weise kann die Leistung des Gebläses gering gehalten werden und trotzdem ergeben sich aufgrund des begrenzten Querschnittes relativ hohe Strömungsgeschwindigkei­ ten und somit eine sehr gute Kühlwirkung. Diese Rohre sind in zweckmäßiger Weise als über den größten Teil ihrer Länge gerade Rohre ausgebildet, um den Druckabfall gering zu halten.
Mit diesen besonderen Maßnahmen kann in vorteilhaft einfacher Weise das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden, wo­ bei sowohl die Kompostierung effizient als auch die Erhaltung der Bausubstanz gut erreicht wird.
Darüber hinaus ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vor­ gesehen, daß die während des Kompostierprozesses entstehende Fermentierungswärme im Verrottungsgut als Primärluft einem Wärmetauscher zugeführt ist, dessen temperierte Sekundärluft in die Leitung zur Zufuhr von Warmluft an die Innenfläche geführt ist. Diese besondere Ausführungsform trägt dem Umstand Rech­ nung, daß es beim Abziehen von Luft unvermeidlich ist, daß Luft ja von irgendwoher nachströmen muß. Bei der DE-PS 40 22 328 wird dieser Umstand außer Acht gelassen, was dazu führt, daß im Saugbetrieb Kaltluft von außerhalb der Halle her einströmt und dann jene auskondensierende Feuchtig­ keit mit einbringt, die die Schäden hervorruft und daher ver­ mieden werden sollte. Dadurch, daß die Luft im erwärmten Zu­ stand der Halle zugeführt wird, erwärmen sich die darin befind­ lichen Flächen bzw. baulichen Bereiche, sofern sie nicht ge­ zielt gekühlt werden, so daß ein Auskondensieren aufgabengemäß vermieden wird.
Nach einer weiteren erfindungsgemäßen Maßnahme wird vorge­ schlagen, daß in der Leitung für die Warmluft ein steuerbares Mehrwegventil vorgesehen ist, über das Zweigleitungen mit Warm­ luft versorgbar sind, die zur selektiven Beaufschlagung von vorbestimmten Teilen der Innenfläche vorgesehen sind. Hierdurch kann in einfacher Weise eine Anpassung an die Erfordernisse für die Kompostierung vorgenommen werden.
Eine vorteilhaft einfache Kompostieranlage läßt sich in wei­ terer Ausgestaltung der Erfindung dadurch errichten, daß die Rottehalle eine Doppelmantelwandung aufweist und dieser Hohl­ raum Warmluft zum Erwärmen der Innenfläche der Rottehalle führt, wobei diese Doppelmantelwandung vorzugsweise eine kup­ pelförmige Überdachung für die Miete bildet, und daß die Außenwandung der Rottehalle vorzugsweise mit einer Wärmeiso­ lierung ausgerüstet ist. Diese Konstruktion stellt eine besonders einfache und wirksame Ausgestaltung dar. Besonders wirkungsvoll und kostensparend kann die Kompostieranlage betrieben werden, wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen wird, daß in der Doppelmantelwandung vom Einlaß der Warmluft entfernt gelegenen Ende wenigstens ein Luftauslaß in die Rottehalle vorgesehen ist.
Um den Energieaufwand gering zu halten, wird schließlich noch vorgeschlagen, daß zum Transport von Wärme ein geschlossenes Luftstrom-System vorgesehen ist, dessen Lufteinlaß und Luft­ auslaß innerhalb der Rottehalle vorgesehen ist.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der nachfolgenden Beschreibung von in den Fig. 1 bis 3 der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen.
Gemäß Fig. 1 ist eine Anlage vorgesehen, wie sie aus der EP-PS 250 617 bekannt geworden ist. Bezüglich der Einzelheiten dieser Anlage wird auf die Beschreibung dieser Schrift verwiesen. Im vorliegenden Zusammenhang ist lediglich von Bedeutung, daß in­ nerhalb der Halle 1 wenigstens eine Miete 2 vorgesehen ist, über der eine Ladebrücke 3 an Schienen 4 verfahrbar ist. Quer zur Richtung der Schienen 4 ist an der Ladebrücke 3 ein Um­ schichtgerät 5 verfahrbar. Im Prinzip kann dieses Umschichtge­ rät 5 im Rahmen der Erfindung beliebig ausgebildet sein, doch wird eine Konstruktion bevorzugt, wie sie die schon genannte EP-PS 250 617 beschreibt.
Durch das ständige Umschichten der Miete 2 wird das Rottemate­ rial immer wieder der Luft ausgesetzt, wobei es zur Verdunstung von Feuchtigkeit kommt. Diese Feuchtigkeit kann beträchtlich sein, so daß die Bausubstanz der Halle 1 gefährdet sein mag. Nun ist in bekannter Weise eine Zwangsbelüftungseinrichtung 6 vorgesehen, über die Luft in unterhalb der Miete 2 vorgesehenen Kanäle 7 über eine Leitung 8 wahlweise von oben nach unten durch die Miete 2 hindurchgesaugt oder in umgekehrter Richtung hindurchgedrückt wird. Gegebenenfalls kann aber auch eine Lei­ tung 9 oberhalb der Miete 2 vorgesehen sein, über welche über mehrere Rohre Luft von unten nach oben gesaugt wird. Die Ver­ teilerrohre sind in diesem Falle so angeordnet, daß sie die Arbeit der Umschichteinrichtung 5 nicht behindern, beispiels­ weise am Rande der Miete 2.
Wenn nun die Einrichtung 6 im Saugbetrieb arbeitet, wird Luft aus der Miete 2 herausgesaugt, wobei diese Luft aufgrund der Fermentierungswärme eine beträchtliche Temperatur aufweisen kann. Es ist daher vorteilhaft, wenn der Luftumwälzeinrichtung 6 ein Wärmetauscher 10 nachgeschaltet ist. Während dann die Abluft über eine Leitung 11, beispielsweise einem (nicht dar­ gestellten) an sich bekannten Filter zugeführt werden kann, ge­ langt die so erwärmte Sekundärluft in ein Leitungssystem 12.
In diesem Leitungssystem 12 kann ein Wegeventil 13 vorgesehen sein, um wahlweise die erwärmte Luft über eine oder mehrere Zweigleitungen 14 entlang der Wandungen der Halle 1 in dieselbe einzublasen und damit die Innenflächen dieser Wandungen zu er­ wärmen. Alternativ kann die Luft über eine Zweigleitung 15 von oben her in das Innere der Halle 1 eingeblasen werden, wo sich die Luft zur Erwärmung der Flächen der Deckenkonstruktion ver­ teilen wird. Selbstverständlich ist es ebenso möglich, das Wegeventil 13 derart auszubilden, daß die erwärmte Luft teil­ weise über die Zweigleitung 14, teilweise über die Zweigleitung 15 geführt wird.
Nachdem auf diese Weise das Auskondensieren der Feuchtigkeit an werdenden Innenflächen der Halle 1 (mindestens innerhalb der gefährdeten Bereiche) verhindert ist, kann es zweckmäßig sein, für eine gezielte Abfuhr der von der Miete 2 abgegebenen Feuchtigkeit zu sorgen. Einerseits mag dies im Saugbetrieb über die Leitungen 8 und 9 bzw. die Abluftleitung 11 erfolgen. Anderseits mag es alternativ oder zusätzlich zur erwähnten Erwärmung der eingebrachten Luft zweckmäßig sein, für ein gezieltes Auskondensieren der Feuchtigkeit zu sorgen. Dies erfolgt zweckmäßig dadurch, daß mindestens eine, vorzugsweise jedoch eine Mehrzahl von Leitungen 16 vorgesehen werden, durch die ein Kühlmedium geführt wird, um die Flächen dieser Leitungen 16 unter den Taupunkt abzukühlen. Geht man davon aus, daß - wenigstens in der kalten Jahreszeit - die Außenluft genügend abgekühlt ist, um dieser Bedingung gerecht zu werden, so kann in der gezeigten Weise, mit Hilfe eines Gebläses 17 einfach Außenluft durch die Leitungen 16 geführt werden, die zweckmäßig als, relativ dünne, Rohrleitungen, insbesondere aus Metall, ausgeführt sind. Natürlich wäre es ebenso denkbar, derartige Kühlleitungen an bestimmten, gegen Korrosion gesi­ cherten Stellen der Hallenwände vorzusehen, doch ist die An­ ordnung von Rohren bevorzugt. Die dabei auskondensierende Feuchtigkeit kann, falls die Rohre 16 oberhalb der Miete 2 verlegt sind, unmittelbar zur Bewässerung der Miete 2 heran­ gezogen werden, oder es ist eine mit einem leichten Gefälle versehene Rinne 18 unterhalb der Rohre 16 angeordnet, die das Kondenswasser einer Ableitung 19 zuführt.
Während bei der Ausführungsform nach Fig. 1 davon ausgegangen wird, daß sich die Wärme der eingeblasenen Luft von selbst in entsprechender Weise verteilen wird, ist anhand der Fig. 2 ein System veranschaulicht, bei dem die Warmluft einer Zwangsfüh­ rung unterliegt. Zu diesem Zwecke weist eine, vorzugsweise im Querschnitt bogenförmig gebaute Halle 101 eine Doppelmantel­ konstruktion mit einer Außenwand 20 und einer z. B. von einer Kunststoffhaut gebildeten und auf beliebige, an sich bekannte Weise gehaltenen Innenwand 21 auf, so daß sich dazwischen ein Warmluftkanal 22 bildet. Um die Wärmeverluste möglichst gering zu halten, ist an der Außenwand 20 eine Isolierschicht 23 vor­ gesehen. Da die Innenwand 21 relativ dünn ist, wird sich ihre dem Hallenraum zugewandte Fläche relativ rasch erwärmen. Dabei ist die Anordnung vorteilhaft so getroffen, daß ein Umluftgebläse 24 vorgesehen ist, das mit der Ausgangsleitung 12 des Wärmetauschers 10 verbunden ist. Es versteht sich, daß ein dem Gebläse 24 entsprechendes Umwälzsystem auch im Falle der Fig. 1 zweckmäßig vorhanden ist.
Der Kanal 22 ist vorzugsweise derart gestaltet, daß die durch das Gebläse 24 eingeblasene Luft praktisch entlang der gesamten Innenwand 21 der Halle 101 strömt. Am Ende des Weges könnte die Luft an sich auch in die Miete 2 geblasen werden oder an die Atmosphäre abgegeben werden. Es ist aber bevorzugt, daß an dem dem Gebläse 24 gegenüberliegenden Ende des Kanales 22 Lufteinlaßöffnungen 25 (wenigstens eine davon) vorgesehen sind, so daß die Luft mit ihrem restlichen Wärmegehalt auch in das Innere der Halle 101 zu gelangen vermag. Von dort aus wird sie beispielsweise durch Absaugen mit Hilfe eines der Umwälzein­ richtungen 6 der Fig. 1 entsprechenden Gebläses 106 abgeführt und - allenfalls über eine Reinigungseinrichtung 26 - wie ein Filter, eine Absorptionseinrichtung od. dgl. dem Wärmetauscher 10 zugeführt. Mit der Abluftleitung 11 kann dann die Abluft ins Freie geblasen werden, wobei gewünschtenfalls eine Filtrierein­ richtung 27 vorgesehen wird.
Es sei erwähnt, daß in Fig. 2 die Schienen 4 eingezeichnet sind, um eine Ladebrücke 3 (nur in Fig. 1 dargestellt) darauf verfahrbar zu machen. Gewünschtenfalls kann aber auf eine solche auch verzichtet werden. Ferner sind Rohrleitungen 16 zum Auskondensieren der Feuchtigkeit vorgesehen, wobei diese teil­ weise über der Miete 2 angeordnet sind und/oder über einem Sam­ melgraben 28 angeordnet werden könnten. Falls eine Umschicht­ einrichtung 5 (Fig. 1) über der Miete 2 verfahrbar sein soll, können die jeweils darüber gelegenen Rohre 16 auch zeitweise abgeschaltet werden, indem die Stromversorgung ihres zugehöri­ gen Gebläses 17 (Fig. 1) abgeschaltet wird oder ein Ventil das betreffende Rohr 16 absperrt.
Fig. 3 veranschaulicht eine Variante zu Fig. 2 mit mehreren Luftverteilungsöffnungen 25. Diese Anordnung wird dann gewählt werden, wenn deren Querschnitte klein genug sind, um eine Luftverteilung über die gesamte Länge des Kanales 22 zu sichern, indem sie einem Entweichen der gesamten eingespeisten Luft gleich zu Anfang einen genügend hohen Widerstand entgegen­ setzen. Um den Druckverlust gegen die rechte Seite der Fig. 3 auszugleichen, mag sich der Querschnitt des Kanales 22 nach rechts zu verringern.
Damit übernimmt die Rottehalle selbst die Funktion eines Wärme­ tauschers, wobei die Hallenwärme zur Aufwärmung der zugeführten Luft dienen mag. Dabei kann es sich, mindestens zum Teil, um kalte Außenluft handeln, die so aufgewärmt wird. Gerade bei Ausbildung der Innenwand 21 als dünne Folie ist der Wärmeüber­ gang relativ günstig, wobei eine Taupunktunterschreitung bedeu­ ten und ein Ablaufen des Kondenswassers bedeuten kann, was durch die runde Hallenform noch unterstützt wird. In diesem Falle sind also Sammelkanäle 28 zweckmäßig möglichst nahe dem unteren Ende der Folie 21 anzubringen. Dagegen ist die äußere Gebäudekonstruktion auf diese Weise gegen Kondenswasser ge­ schützt.
Es mag aber auch von Vorteil sein, innerhalb der Halle 101 mindestens eine Abzugöffnung 29, z. B. im Bereiche der Oberseite der Rottehalle 101 vorzusehen, über die Feuchtluft, etwa durch ein Gebläse 30, abgesaugt werden kann. Dieses Gebläse 30 lie­ fert die abgesaugte Feuchtluft über ein Leitungsstück 31 an eine Abblasleitung 32, die an eine Filtriereinrichtung 33, insbesondere ein Biofilter, wie ein Kompost- oder Erdfilter, angeschlossen ist. Anderseits wirkt bei Saugbetrieb der dadurch entstehende Unterdruck innerhalb der Halle 101 durch die Gebläse 30 bzw. 106 im Sinne einer Ansaugung über die Öffnungen 25, wodurch Luft von außen (oder bei Umluftbetrieb: gereinigte Luft aus der Halle) angesaugt werden kann.
In dieses Filter liefert auch die Ausgangsleitung des Gebläses 106, weshalb in dessen Ausgangsleitung 34 gegebenenfalls ein Rückschlagventil einzusetzen ist, um eine gegenseitige Beein­ flussung der beiden Gebläse 30, 106 zu vermeiden. Allerdings kann man gewünschtenfalls mit einem einzigen, unmittelbar in die Abblasleitung 32 eingesetzten Gebläse das Auslangen finden.
Im Falle des Gebläses 106 ist aber auch die Möglichkeit vorge­ sehen, über eine mit einem Absperrventil 35 versehene Leitung 36 die Luft aus dem Kanal 22 abzusaugen. Das kann den Vorteil bringen, daß bereits erwärmte Luft in die Miete geblasen wird. Gegebenenfalls kann dazu ein Ventil 38 der Saugluftstrom aus den Mieten abgeschaltet werden, was besonders dann vorteilhaft sein wird, wenn diese nur impulsweise belüftet werden sollen. In diesem Falle braucht das Gebläse 106 nicht abgeschaltet zu werden, sondern kann durch Schließen des Ventiles 38 und Öff­ nen des Ventiles 35 auf Saugbetrieb für den Kanal 22 umge­ schaltet werden. Über eine Umschaltleitung 37 mit zugehörigen Ventilen 39, 40 kann, falls gewünscht, auch in an sich bekann­ ter Weise ein Belüften der Miete 2 durch abwechselndes Absaugen oder Hindurchdrücken der Luft durch die Miete 2 erfolgen.
Es versteht sich, daß im Rahmen der Erfindung zahlreiche Varianten und Kombinationen denkbar sind; beispielsweise ist klar, daß die in Fig. 2 oder 3 gezeigte Doppelmantelversion einer Rottehalle 101 nicht unbedingt mit einer gewölbten Halle, wie dargestellt, zu werden braucht, sondern auch mit einer Halle des in Fig. 1 gezeigten Typs verwirklichbar ist.

Claims (10)

1. Verfahren zum Kompostieren von Verrottungsgut in einer wenigstens eine Miete beinhaltenden Rottehalle, wobei die Miete einem Luftstrom ausgesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß - zur Vermeidung von unkontrolliert an den Rottehallewän­ den sich absetzenden Kondenswasser - mindestens ein Teil von Innenflächen der Rottehalle zumindest über den Taupunkt hinaus erwärmt wird und/oder ein Teil von Innenflächen bzw. von Innen­ bereichen unter den Taupunkt gekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Erwärmen zumindest des Teils der Innenflächen der Rottehalle die im Verrottungsgut selbst durch den Kompostierprozeß entstehende Fermentierungswärme herangezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß bezüglich des Erwärmens bzw. Kühlens wenigstens eine der folgenden Bedingungen eingehalten wird:
  • a) zum Erwärmen und/oder Kühlen der Teile der Innen­ fläche(n) der Rottehalle werden, vorzugsweise vorbestimmt temperierte, Luftströme herangezogen;
  • b) die durch Erwärmen und Kühlen erfolgende Temperierung wird gleichzeitig durchgeführt.
4. Kompostieranlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, in einer mindestens eine Miete beinhaltenden Rottehalle mit einer Einrichtung zur Erzeugung eines Luftstromes, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Leitung (12, 14, 15, 22) zur Zuführung von Warmluft an mindestens einen vorbestimmten baulichen Teilbe­ reich der Innenfläche der Rottehalle (1, 101) vorgesehen ist und/oder eine Leitung bzw. ein Leitungssystem zur Zuführung eines Kühlmediums wie Kaltluft od. dgl. in bzw. an mindestens einen vorbestimmten baulichen Teilbereich der Innenfläche bzw. des Innenraumes der Rottehalle (1, 101) vorgesehen ist, wobei dem mit Kaltluft beaufschlagten Bereich der Rottehalle (1, 101) eine Sammeleinrichtung (7, 28) zur Aufnahme der auskondensier­ ten Feuchtigkeit zugeordnet ist.
5. Kompostieranlage nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die während des Kompostierprozesses entstehende Fermentierungswärme und Verrottungsgut (2) als Primärluft einen Wärmetauscher (10) zugeführt ist, dessen temperierte Sekundär­ luft in die Leitung (12, 14, 15, 22) zur Zufuhr von Warmluft an die Innenfläche geführt ist.
6. Kompostieranlage nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Leitung (12) für die Warmluft ein steuerbares Mehrwegventil (13) vorgesehen ist, über das Zweig­ leitungen (14, 15) mit Warmluft versorgbar sind, die zur selektiven Beaufschlagung von vorbestimmten Teilen der Innenfläche vorgesehen sind.
7. Kompostieranlage nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rottehalle (101) eine Doppelmantelwandung (20, 21) aufweist und dieser Hohlraum (22) Warmluft zum Erwärmen der Innenfläche der Rottehalle (101) führt, wobei diese Doppelmantelwandung (20, 21) vorzugsweise eine kuppelförmige Überdachung für die Miete (2) bildet, und daß die Außenwandung (20) der Rottehalle (101) zweckmäßig mit einer Wärmeisolierung (23) ausgerüstet ist.
8. Kompostieranlage nach Anspruch 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in der Doppelmantelwandung (20, 21) vom Einlaß der Warmluft entfernt gelegenen Ende wenigstens ein Luftauslaß (25) in die Rottehalle (101) vorgesehen ist.
9. Kompostieranlage nach mindestens einem der Ansprü­ che 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zum Transport von Wärme ein geschlossenes Luftstrom-System vorgesehen ist, dessen Lufteinlaß und Luftauslaß innerhalb der Rottehalle vorgesehen ist.
10. Kompostieranlage nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Kühleinrichtung mindestens eine vorzugsweise durch ein Gebläse (17) gebildete Umwälzein­ richtung vorgesehen ist, die mit wenigstens einer Kühlleitung (16) innerhalb der Rottehalle (1, 101) zum Hindurchführen eines Kühlmediums, wie Kaltluft od. dgl. verbunden ist.
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