DE4215527C2 - Fleisch-Portionierverfahren - Google Patents
Fleisch-PortionierverfahrenInfo
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- DE4215527C2 DE4215527C2 DE4215527A DE4215527A DE4215527C2 DE 4215527 C2 DE4215527 C2 DE 4215527C2 DE 4215527 A DE4215527 A DE 4215527A DE 4215527 A DE4215527 A DE 4215527A DE 4215527 C2 DE4215527 C2 DE 4215527C2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Portionieren von
Fleischportionen aus einer Fleischpartie; die Erfindung betrifft
auch eine Vorrichtung zum Portionieren der Fleischpartien,
insbesondere zum Portionieren von Kotelettsträngen mit oder ohne
Knochen, vornehmlich auch zum Durchführen des zuerst genannten
Verfahrens (Anspruch 1, Anspruch 11).
Das Aufteilen von größeren Fleischpartien, beispielsweise von
den genannten Kotelettsträngen - auch mit oder ohne Filet oder
Nacken - geschieht bisher entweder beim Schlachter nach Au
genmaß oder aber mit automatisierten Kotelettschneidemaschinen.
Solche Kotelettschneidemaschinen werden dabei erst dann
rentabel, wenn große Mengen von Fleischpartien in einzelne
Scheiben oder Portionen aufgeteilt werden müssen. Dies ist in
der Regel beim Schlachtbetrieb selbst oder aber bei Großhandel
und -vertrieb der Fall.
Eine automatische Kotelettschneidemaschine ist unter dem Typ 32
FE der Rösen & Robbert Maschinenfabrik im Handel erhältlich. Bei
dieser Maschine wird der Strang oder die Fleischpartie auf einen
Transporteur gelegt. Der Transporteur fördert den Strang dann
durch eine Schneidstation, in der ein kreisförmig umlaufendes
Schneidmesser Portionen einer immer gleichen vorgewählten Dicke
abschneidet. Wesentlich ist dabei die gleiche vorgewählte Dicke
der Kotelettportionen. Dazu wird der jeweilige Vorschub des
Transporteurs so eingestellt, daß die Fleischpartie genau um den
voreingestellten Weg längsverschoben wird (verfahren wird),
welcher der konstant zu haltenden Kotelett-Scheibenstärke
entspricht.
Die sich mit dem Fleischschneider ergebenden Portionen besitzen
dann ein Gewicht, das innerhalb einer Bandbreite variiert. Diese
Variation hat ihre Ursache in der unterschiedlichen Form
(Gestalt) des jeweiligen Fleischstranges. Für einen Endver
braucher, der seine Koteletts im Fleischerladen kauft, spielt
diese Bandbreite keine Rolle, da er seinen Einkauf regelmäßig
nach Gewicht bezahlt. Für ein schwereres Kotelett wird er einen
entsprechend höheren Preis bezahlen als für ein gleich dickes
Kotelett, das ein geringeres Gewicht (aufgrund seines geringeren
Ausmaßes) aufweist.
Für Großabnehmer ist die erwähnte Bandbreite der Kotelettge
wichte jedoch nicht akzeptierbar. Akzeptierbar wird die Band
breite in der Regel auch für den Fleischproduzenten nicht sein.
Er verkauft eine Anzahl von Koteletts - oder anderer
portionierter Fleischgattungen - für einen bestimmten Preis pro
Kotelett. Unterschiede in den Einzel-Kotelettgewichten wirken
sich daher unmittelbar für ihn als Verlust aus, es sei denn, er
kalkuliert die Bandbreite in seinen Preisen ein und nimmt für
ein Kotelett geringeren Gewichtes einen im Grunde überhöhten
Preis, wohingegen er für ein Kotelett höheren Gewichtes dann
einen zu geringen Erlös erhält. Diese zur Begründung der
Wirtschaftlichkeit erforderliche Mittelung ist damit weder für
den Fleischproduzenten noch für seinen Abnehmer tragfähig.
Seine Abnehmer - die zuvor erwähnten Großabnehmer -, so etwa
Kantinen, Verkehrsbetriebe oder Luftfahrtunternehmen, bieten
ihren Gästen Mahlzeiten aus zubereiteten Fleischportionen an und
garantieren dabei eine gewisse Mindestgröße (Standardgewicht).
Sie sind an einem Standardgewicht interessiert, die
Standardgröße oder Standarddicke des Kotelettes ist für sie von
untergeordneter Bedeutung.
Aufgabe ist es daher, die Herstellung von gleichgewichtigen
Fleischportionen aus den unterschiedlichsten Fleischpartien zu
ermöglichen. Eine solche "gewichtsgetreue" Portionierung muß da
bei auch unter dem Aspekt der Kosten betrachtet werden, denn für
den Großhandel ist es wesentlich, daß die gleichgewichtigen
Fleischportionen mit hoher Geschwindigkeit bei geringen Kosten
herstellbar sind.
Zur Lösung schlägt die Erfindung ein Verfahren vor, bei dem die
Scheibenstärke der Portionen während des Portioniervorganges
entsprechend einer zuvor ermittelten individuellen Ge
wichtsfunktion der aktuellen Fleischpartie verändert wird
(Anspruch 1). Zur Lösung derselben Aufgabe schlägt die Erfindung
auch eine Vorrichtung vor, mit der Fleischpartien portionierbar
sind (Anspruch 11). Sie weist eine Trenneinrichtung zum Abportionieren
vorgebbarer Portionen von der Fleischpartie auf. Zur Verschie
bung der Fleischpartie in ihrer Längsrichtung ist eine Ver
fahrvorrichtung vorgesehen. Alternativ kann die Verfahrvor
richtung auch die Trenneinrichtung gegenüber der Längsrichtung
der Fleischpartie verschieben. Abhängig von Parametern der je
weiligen Fleischpartie ist die Portionsstärke der mit der
Trenneinrichtung abportionierten Fleischportionen selbständig
während des Portioniervorganges veränderbar. Die Parameter sind
vor dem Abportionieren erfaßt worden.
Sowohl das genannte Verfahren als auch die zur Ausführung des
Verfahrens ausgebildete Vorrichtung gewährleisten gewichtsge
treue Portionierung bei schneller und kostengünstiger Ausfüh
rung.
Die Erfindungen machen es sich dabei zunutze, daß die aufzu
teilende Fleischpartie im Grunde einer überschaubaren Zahl von
Gattungen zuzuordnen sind. Eine Gattung wird durch eine allge
meine Gewichtsfunktion (Anspruch 4) zunächst grundsätzlich be
schrieben. Die allgemeine Beschreibung durch die allgemeine
Gewichtsfunktion hat jedoch noch keine absolute Geltung für die
individuelle Fleischpartie, die es zu portionieren gilt. Deshalb
wird die individuelle Gewichtsfunktion der zu portionierenden
Fleischpartie vor dem Portioniervorgang aus der allgemeinen
Gewichtsfunktion ermittelt. Die individuelle Gewichtsfunktion
erlaubt es dann, die Scheibenstärke der Portionen so zu verän
dern - und dies mit hoher Geschwindigkeit und hoher Wiederga
begenauigkeit -, daß die abgetrennten Portionen gleiches Gewicht
aufweisen. Die aktuelle Fleischpartie wird also anhand ihrer
individuellen Gewichtsfunktion in unterschiedlich starke aber
gleichgewichtige Portionen aufgeteilt.
Diese Aufteilung übernimmt die Trenneinrichtung. Aufgabe der
Verfahrvorrichtung ist es, die jeweilige Scheibenstärke einzu
stellen, was entweder über ein Verschieben der Trenneinrichtung
oder über ein Verfahren der Fleischpartie in ihrer Längsrichtung
möglich ist (Anspruch 11). Die Parameter der jeweiligen
(aktuellen) Fleischpartie ermöglichen die Definition der indi
viduellen Gewichtsfunktion, welche die selbständige Adaption der
Scheibenstärke S während des Betriebes mit hoher Geschwindigkeit
ermöglicht.
Zwar ist es auch bei der eingangs erwähnten im Handel erhält
lichen Schneidemaschine möglich, die Schnittstärkenverstellung
während des Schneidens vorzunehmen. Auch damit ist eine ten
denzielle Gewichtsanpassung möglich. Eine solche tendenzielle
Gewichtsanpassung kann jedoch nur äußerst grob die Scheiben
stärke der abzutrennenden Koteletts so verändern, daß die
Bandbreite, in der sich das Gewicht der einzelnen Koteletts
bewegt, nicht zu groß wird. Vor Augen führen muß man sich
hierbei, daß eine solche Schnittstärkenverstellung nur von einem
geübten Bediener der Maschine zutreffend vorgenommen werden
kann. Eine für die Großfertigung von portionierten Koteletts
erforderliche Geschwindigkeit liegt in der Größenordnung von 200
Scheiben pro Minute. Dabei ist es leicht vorstellbar, daß eine
auch nur geringfügige Fehleinstellung sofort zu einer Vielzahl
von falsch abgetrennten Koteletts führt, die dann im Großhandel
nicht mehr verkäuflich sind. Wird also die im Handel erhältliche
Maschine von einer Person bedient, die eingehend mit der
Maschine und den jeweiligen physischen Charakteristika der
aufgelegten Fleischstränge vertraut ist, so muß dies ein
Fachmann sein. Die Beschäftigung eines Fachmannes bei einer im
Grunde stumpfsinnigen und einfachen mechanischen Arbeit ist aber
im Regelfall zu teuer, weshalb bei der eingangs erwähnten
Maschine die gewichtsgetreue Reproduktion eines Por
tionsgewichtes in einer hohen Zahl von abgetrennten Koteletts
oder anderen Fleischstücken nicht kostengünstig möglich ist.
Selbst wenn man aber einen kostspieligen Fachmann bemühen
möchte, so stellt sich schnell heraus, daß auch er die
Schnittstärke nicht so schnell und genau mittels Augenmaß und
manuell einstellen kann, wie es von der Erfindung
- kostengünstig - bewerkstelligt wird.
Konkretisierungen der Erfindung finden sich in den Ansprüchen 2
bis 10 und 12 bis 16.
Anders als mit der Erfindung wird im Stand der Technik das
Aufschneiden von Fleisch- und Wurstwaren vorgenommen.
So offenbart die DE 28 20 583 C2 eine Aufschnittmaschine für
Lebensmittel in kreiszylindrischer Form, bei der eine
Fühlereinrichtung als mechanischer, den Durchmesser des
Lebensmittels abtastender Hebel ausgebildet ist. Durch das
erwähnte Abtasten der kreiszylindrischen Lebensmittelform wird
über die bekannte Flächenberechnungs-Gleichung eine annähernde
Gewichtsbestimmung bei einer vorgegebenen Schnittstärke h
durchgeführt. Der Nachteil dieser Erfassung liegt in der
mechanischen Abtastung und der Beschränkung dieser
Aufschnittvorrichtung auf kreiszylindrische Lebensmittel.
Etwas allgemeiner löst die DE 37 14 199 C2 das gewichtsgenaue
Aufschneiden von "Produkten fester Konsistenz", namentlich also
Fleisch- und Wurstwaren. Diese Offenbarung geht - anders als die
vorgenannte - von einem sich ändernden Querschnitt aus und
schlägt zum gewichtsgenauen Aufschneiden ohne Wiegeeinrichtung
eine Beleuchtungsquelle vor, die die Schnittfläche anstrahlt, um
über eine Kamera ein Videosignal (Luminanzsignal) zu gewinnen,
dessen Auswertung den sich ändernden Querschnitt ergibt. Dabei
wird allerdings für jeden Schnitt eine neue
Querschnittsbestimmung durchgeführt, die Erfassung des zu
erwartenden Gewichtes der abzutrennenden Scheibe erfolgt also
nur für die gerade abzutrennende (aktuelle) Scheibe. Als
Beleuchtungsquelle wird in dieser Druckschrift ein Halogen-
Strahler vorgeschlagen, als Elektronik-Einrichtung wird ein
Mikrocomputer mit Analog-Digitaleinrichtung eingesetzt, die das
Signal von der (teuren) Kamera erfaßt. Daraus ersichtlich ist,
daß die Schnittflächen-Bestimmung dieser Fundstelle keine
kostengünstige Lösung sein kann.
In einer vergleichbaren Weise, jedoch mit anderen technischen
Mitteln als die zuvor genannte Druckschrift, löst die DE 38 08 790
A1 das Problem gewichtskonstanten Portionierens.
Vergleichbar ist insoweit, daß die jeweils freiliegende
Schnittfläche bestimmt wird und unter Berücksichtigung des
spezifischen Gewichtes des jeweils aufzuschneidenden Produktes
eine Scheibenstärke bestimmt wird, die sich an einem zu
definierenden Sollgewicht orientiert. Die Berechnung erfolgt
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Schnitten. Anders als in der
vorgenannten Druckschrift ist das technische Lösungsmittel,
welches hier eine Wellenreflexion ist und berücksichtigt, daß
das Reflexionsverhalten der freiliegenden Schnittfläche deutlich
von dem Reflexionsverhalten des sich hinter der Schnittebene
befindenden Produktes und auch der sonstigen Umgebung
unterscheidet. Nicht berücksichtigen können die beiden
vorgenannten Fundstellen allerdings, daß unterschiedliche
spezifische Gewichte auftreten, weil sie nur die aktuelle
Schnittfläche betrachten.
Hier unterscheidet sich die Erfindung gemäß den Ansprüchen 1
oder 11 deutlich dadurch, daß eine Verteilung der Schnittstärken
entlang des aufzuschneidenden Stranges entsprechend einer zuvor
ermittelten individuellen Gewichtsfunktion erfolgt. Die dazu
verwendeten Parameter werden demgemäß auch vor dem
Abportionieren erfaßt, ohne daß eine aktuelle Bestimmung der
Schnittfläche erforderlich wäre.
In erster Linie läßt sich die Veränderung der Scheibenstärke
anhand der Steigung der Gewichtsfunktion erklären (Anspruch 2).
Steigt die Gewichtsfunktion an, so wird das erfindungsgemäße
Verfahren zu einer selbständigen Reduzierung der Scheibenstärke
führen. Fällt dagegen die Gewichtsfunktion, so wird die
Scheibenstärke selbständig erhöht werden. Bereits hiermit kann
eine schon recht genaue Gewichtstreue erreicht werden.
Wesentlich genauer wird die Festlegung der individuellen Ge
wichtsfunktion dann, wenn sie aus einer für die jeweilige Gat
tung der individuellen Fleischpartie gespeicherten allgemeinen
Gewichtsfunktion abgeleitet wird sowie anhand einer abgetasteten
oder eingegebenen Länge und anhand des gemessenen Gesamt
gewichtes dieser individuellen Fleischpartie ermittelt wird
(Anspruch 4). Diese Ermittlung kann eine konforme Abbildung der
allgemeinen Gewichtsfunktion sein (Anspruch 10). Die dort als
Gattungs-Gewichtsfunktion bezeichnete Funktion kann abhängig von
der gemessenen oder eingegebenen individuellen Länge (L) in
Längsrichtung gedehnt oder gestaucht werden. Abhängig von dem
individuellen Gewicht (G) kann sie in Querrichtung erhöht oder
reduziert werden, wobei grundsätzlich die Charakteristik der
Gattungs-Gewichtsfunktion erhalten bleibt, jedoch gleichzeitig
die individuelle Gewichtsfunktion für das aktuell zu
portionierende Fleischgut gebildet wird (Anspruch 10).
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich alle Arten von
Fleisch portionieren. So Koteletts, Schnitzel, Bauchspeck, Wurst
und Braten. Auch Fisch läßt sich mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren und einer entsprechenden allgemeinen Gewichtsfunktion,
die vor dem Schneiden in die individuelle Gewichtsfunktion
konform abgebildet wird, bearbeiten. Dabei spielt es keine
Rolle, welche Temperatur das Schneidgut hat. Auch gefrorenes
Schneidgut kann portioniert werden. Hierfür kann eine Säge
anstelle eines Messers vorgesehen werden. Während das Messer -
auch ein rotierendes Messer - keine Verluste durch seine
Schnittstärke aufweist, kennt die Säge diese Verluste. Diese
Verluste machen sich in einer veränderten Scheibendicke
bemerkbar, die zu einem veränderten Portionsgewicht führt. Diese
Verluste durch die Sägenstärke können dann vermieden werden,
wenn sie bei dem Abtrennen der ersten Portion bereits
berücksichtigt wird (Anspruch 3). Dazu wird die Scheibenstärke
selbständig bei dieser ersten Portion aus der individuellen
Gewichtskurve der Fleischpartie ermittelt und eingestellt, bevor
der Portioniervorgang eingeleitet wird. Alle folgenden Schnitte
beinhalten dann die bereits vom ersten Schnitt berücksichtigte
Schnittstärke der Säge.
Die Scheibenstärke kann steuerungstechnisch besonders günstig
aus der individuellen Gewichtsfunktion inkrementell ermittelt
werden (Anspruch 5). Dabei wird sie für jeden Portioniervorgang
unabhängig ermittelt und eingestellt. Die inkrementelle
Bestimmung der Portionsstärke kann durch eine Mehrzahl von In
kremental-Längenschritten getragen werden (Anspruch 6). Die
jeweilige inkrementelle Schrittweite der einzelnen inkremen
tellen Längenschritte ergibt addiert die Scheibenstärke. Al
ternativ hierzu kann die inkrementelle Bestimmung der Porti
onsstärke auf einer Mehrzahl von Inkremental-Gewichtsschritten
basieren (Anspruch 7). Dabei ergibt die Summe der Inkremental-
Gewichtsschritte das gewünschte Portionsgewicht P. Beide Mög
lichkeiten können auch kombiniert werden (Anspruch 8). Dabei
wird das Portionsgewicht zunächst mit der einen Variante an
genähert, um dann mit der anderen Variante unter Festlegung der
endgültigen Scheibenstärke S genau erreicht zu werden.
Die inkrementelle Bestimmung der Scheibenstärke oder des Por
tionsgewichtes basiert auf einer Zerlegung der individuellen
Gewichtsfunktion in eine Vielzahl von unmittelbar aneinander
grenzenden Rechtecken. Die Dicke jedes Rechteckes entspricht dem
inkrementellen Schritt. Die Höhe jedes Rechteckes entspricht dem
jeweiligen Gewichtsbelag (Gewicht pro Längeneinheit) der
aktuellen Fleischpartie. Gewichtsbelag mal Länge ergibt dann das
inkrementelle Gewicht, das abgetrennt würde, wenn eine
Scheibenstärke des Inkrementes abgetrennt würde. Eine Mehrzahl
dieser Inkremente ergibt zusammengesetzt dann ein Ziel-
Portionsgewicht (Standardgewicht), welches bereits bei einer
Zahl von fünf bis zwanzig inkrementellen Schritten pro
Scheibenstärke der abzutrennenden Portion genauestens ein
gestellt werden kann.
Versuche mit etwa 1 mm Längen-Inkrementalschritt haben zu hervor
ragenden Resultaten geführt (Anspruch 9). Dabei kann das Längen-
Inkrement auch in einem Berechnungszyklus variieren, indem es
kurz vor erreichen des vorgegebenen Gewichtes herabgesetzt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren lebt von der Mehrzahl
gattungsgleicher allgemeiner Gewichtsfunktionen. Diese können
einen Kotelettstrang definieren. Auch ein kompletter Speer
(Kotelett mit Nacken) kann nachgebildet sein; möglich ist es
schließlich, eine Gewichtsfunktion allgemein für den eigentli
chen Kotelettstrang (ohne Nacken und ohne Filet) festzulegen.
Ebenso können eine Vielzahl anderer Fleischstränge hinsichtlich
ihrer allgemeinen Gattungs-Charakteristika vorbestimmt werden
und anhand der abgetasteten oder eingegebenen Parameter (Länge,
Gesamtgewicht) zu individuellen Gewichtsfunktionen führen
(Anspruch 4), die eine schnelle und gewichtsgetreue Reproduktion
der abgetrennten Portionen erlaubt.
Sofern im Zusammenhang der Beschreibung des erfindungsgemäßen
Verfahrens auf Kotelettstränge an sich Bezug genommen wurde,
versteht sich diese Bezugnahme allgemein als Fleisch- oder
Fischstrang, der portioniert bzw. in Scheiben zerlegt werden
soll. Auch kann eine leichte Abweichung der vorbestimmten
allgemeinen Gewichtsfunktion dann eintreten, wenn der
Fleischstrang von schweren oder leichten Tieren kommt. Diese
Abweichung kann durch geringfügige Variation der jeweiligen
Gattungs-Charakteristika leicht kompensiert werden. Das System
ist weiterhin lernfähig ausgestaltbar, so daß es selbständig
seine Gewichtsfunktion anpaßt.
Zur Ausführung des Verfahrens eignet sich die erwähnte Vor
richtung mit Trenneinrichtung, Verfahrvorrichtung und Porti
onsstärke-Verstellung abhängig von den Parametern der jeweilig
aufliegenden Fleischpartie (Anspruch 11).
Die Parameter der jeweils aufliegenden individuellen Fleisch
partie können von Einrichtungen vor Beginn oder während des
Portioniervorganges erfaßt werden (Anspruch 12). Entsprechend
dem Meß- oder Eingabeergebnis verfährt dann die Verfahrvor
richtung die Fleischpartie oder die Trenneinrichtung schritt
weise. Jeder Schritt entspricht hinsichtlich seines Weges der
Scheibenstärke einer Portion. Die Einrichtungen können eine
Waage und ein Längensensor sein (Anspruch 14). Als Längensensor
bieten sich eine oder mehrere Fotozellen an, während die Waage
zur Bestimmung des Gesamtgewichtes der Fleischpartie in den
Zulauf der Verfahrvorrichtung integriert werden kann. Wird
allerdings separat gemessen, eine Kotelett-Fleischpartie wiegt
beispielsweise 5 kg und hat eine Länge von ca. 50 cm, so kann
das Gesamtgewicht und/oder die Länge auch mittels einer Tastatur
in eine Eingabeeinheit eingegeben werden. In dieselbe
Eingabeeinheit kann der Benutzer die jeweilige Gattung F und das
Portionsgewicht P der aktuellen Fleischpartie einstellen
(Anspruch 14). Damit liegt die allgemeine Gewichtsfunktion fest,
die über das Gesamtgewicht und die Länge zur individuellen
Gewichtsfunktion selbständig verändert wird. Hinsichtlich der
Längenmessung können die Fotozellen die Länge des
Fleischstranges abtasten, wenn die Verfahrvorrichtung die
Fleischpartie einmal in ihrer gesamten Länge transportiert.
Damit wird die Länge durch eine binäre Entscheidung abtastbar.
Neben der automatischen Abtastung ist aber auch eine
benutzergeführte Längeneingabe möglich, wenn der Benutzer das
Fleischstück vor Auflegen auf die Portioniervorrichtung gemessen
hat.
Es kann eine Antriebsschaltung und ein Motor vorgesehen sein
(Anspruch 13), welche das Verfahren der Verfahrvorrichtung
maßgeblich veranlassen. Wird ein Schrittmotor eingesetzt, so
kann jeder portionsstärkebestimmende Verfahrschritt mit einer
Mehrzahl von Mikroschritten eingestellt werden (Anspruch 13).
Auch erlaubt der Schrittmotor die zuvor erläuterte automati
sierte Längenmessung, weil dann während des Ausbleibens des
Lichtsignales der Photozelle die Anzahl der Schritte des
Schrittmotors gezählt werden können. Sobald das Lichtsignal
wiederkehrt, ist die Fleischpartie zuende und anhand der bis
dahin gezählten Schritte kann die Länge bestimmt werden. Wenn
die Länge des Transporteurs (der Verfahrvorrichtung) bekannt ist
und der Fleischstrang immer an das - der Trennvorrichtung
gegenüberliegende - Ende des Transporteurs gelegt wird, kann
auch das Ausbleiben des Lichtsignales die Fleischstranglänge
anzeigen; dabei wird der Transporteur in Richtung auf die
Trennvorrichtung verfahren und bei Ausbleiben des Lichtsignales
zum Verfahrweg der Abstand zwischen Photozelle und
gegenüberliegendem Ende des Transporteurs addiert. Es ergibt
sich die Länge des Fleischstranges.
Werden Gleichstrommotoren eingesetzt, so kann dieselbe
Meßvariante verwendet werden, wenn der Gleichstrommotor mit
einer konstanten Drehzahl und demnach die Verfahrvorrichtung mit
einer konstanten Geschwindigkeit bewegt werden. Jeder Verfahr
schritt hängt von den erfaßten (den eingegebenen und/oder ge
messenen) Parametern P, L, G und F ab. Bei Einsatz des
Schrittmotores hängt dieser Verfahrschritt, der der Scheiben
dicke S entspricht, dann auch von der Anzahl der Mikroschritte
ab, welche die Antriebsschaltung von ihm fordert.
Eine Steuereinrichtung kann ebenfalls zu den Einrichtungen
(Anspruch 12) gehören (Anspruch 15). In sie können die einzu
stellenden Parameter manuell eingegeben werden. Ihr werden auch
die gemessenen Parameter zugeführt. Die gemessenen Parameter
können unmittelbar und automatisch zugeführt werden,
beispielsweise die Ergebnisse der Gewichts- und Längenmessung.
Die manuell einzustellenden Parameter werden in der Regel die
Fleisch-Gattung (allgemeine Gewichtsfunktion) und das ange
strebte Portionsgewicht sein.
Die erwähnte Steuereinrichtung, der alle Parameter damit bekannt
sind, errechnet daraus den Verfahrvorgang, der über die
Antriebsschaltung und den Motor individuell für jeden Trenn
vorgang veranlaßt wird (Anspruch 16). Jeder Verfahrschritt
entspricht dabei der Portionsstärke S einer abgetrennten
Fleischportion mit dem Standardgewicht P.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher er
läutert werden.
Fig. 1 stellt eine Portioniervorrichtung dar, auf welcher ein
individueller Fleischstrang 1 aufgelegt ist.
Fig. 2 zeigt zwei allgemeine Gewichtsfunktionen (Gattung 1,
Gattung 2), welche der Ermittlung der individuellen Gewichts
funktion zugrundegelegt werden.
Fig. 3 zeigt die daraus durch konforme Abbildung hervorgegangene
individuelle Gewichtsfunktion 10, die sowohl in Vertikal- als
auch in Horizontalrichtung gestreckt oder gedehnt worden ist.
Fig. 4 zeigt das Integral der zuvor dargestellten individuellen
Gewichtsfunktion, wobei der Endwert der Funktion dem Ge
samtgewicht G des Fleischstranges entspricht.
Fig. 5 veranschaulicht in einer Ausschnittsvergrößerung die
Bestimmung der Scheibenstärke S, wie sie inkrementell vorge
nommen werden kann.
Fig. 6 zeigt Beispiele von Gewichtsfunktionen für eine
Fleischgattung (Kotelett) und die daraus erkennbare
grundsätzliche Gestaltung der allgemeinen Gewichtsfunktion
"Kotelett".
Fig. 1 stellt die erwähnte Vorrichtung zum Portionieren von
Fleisch in einer Seitenansicht dar. Auf einem Tisch 30 ist ein
verfahrbarer Schlitten 21 vorgesehen, der auf Gleit- oder Rol
lenlagern verschiebbar ist. Am Tisch 30 ist fest eine Schneid
vorrichtung 20 - als rotierende Schneidvorrichtung - gezeigt.
Der Schlitten 21 wird über ein Ritzel 26b seitenverschoben, das
über einen Schrittmotor (nicht dargestellt) angetrieben ist. Der
Schrittmotor selbst erhält seine Bewegungsimpulse von einer
Antriebsschaltung 26a, die die Steuerinformation der
Steuerschaltung 23 in entsprechende schrittmotorverständliche
Leistungssignale umsetzt.
Zwar ist die Trennvorrichtung als rotierende Scheibe gezeigt, in
gleicher Weise ist aber auch ein rotierendes Messer, das auch
sichelförmig gestaltet sein kann, einsetzbar; dieses greift im
Wechsel mit dem Verfahren des 21 Schlittens in den zu
schneidenden Strang ein. Dadurch kann Zeit gespart werden. Wenn
der Zeitfaktor von überragender Bedeutung ist, kann auch eine
hydraulische Trenneinrichtung eingesetzt werden. Dabei kann auch
die Verfahrbewegung des Schlittens 21 - anstelle vom
Schrittmotor - von der Hydraulik übernommen werden.
Vor dem Schlitten 21 ist eine Waage 24 gezeigt. Auf ihr kann das
Fleischstück 1, welches sich auf dem Schlitten 21 befindet, vor
Beginn des Portioniervorganges gewogen werden. Wird der
Schlitten 21 dabei an seine äußerste Anfangsposition verfahren,
so kann durch geringfügiges Anheben der Waage der Schlitten
mitsamt des aufliegenden Fleischstückes automatisch gewogen
werden. Nach Abzug des bekannten und gleichbleibenden Gewichtes
des Schlittens kann der Steuereinrichtung 23 ein Gewichtssignal
G zugeführt werden.
Unabhängig von der automatischen Wägung kann auch eine perso
nenindividuelle nicht automatisierte Wägung vorgenommen werden.
Dann muß das Fleischstück 1 zunächst auf die Waage gelegt
werden, um danach auf den Schlitten 21 überführt zu werden.
Der Schlitten bewegt sich aus seiner Ausgangslage (rechts im
Bild) zu seiner Endlage (links im Bild). Dabei passiert er die
Trennvorrichtung 20, mit der die Portionsscheiben von der
Fleischpartie 1 abgetrennt werden. Der Schlitten 21 kann auch
als einseitig offener Käfig ausgestaltet werden, in welchen die
Fleischpartie 1 eingelegt wird. Die Schneidvorrichtung 20
arbeitet dann innerhalb dieses Käfigs (auch Messerschacht
genannt). Sie ist jedenfalls relativ (in Querrichtung) zur
Fleischpartie 1 beweglich. Im Beispielfall weist sie ein
rotierendes Messer 20a und ein dieses mit hoher Geschwindigkeit
drehenden Motor 20b auf. Während das Messer 20a im Eingriff ist,
verschiebt sich der Schlitten 21 nicht. Sofort nach Beendigung
des Trennvorganges wird das Messer 20a oder die gesamte
Trennvorrichtung 20 angehoben oder seitlich verschoben, so daß
der Schlitten 21 um die Portionsstärke (nach links) verschoben
werden kann. Die Steuerung der Portionsstärke übernimmt die
Steuereinrichtung 23 über die Antriebsschaltung 26a und den
Schrittmotor mit angeflanschtem Ritzel 26b. Wird ein
sichelförmiges Messer 20a eingesetzt, so kann dann, wenn sich
das Messer außerhalb des Schneidgutes 1 befindet, der Schlitten
in die neue Position verschoben werden, die für den nächsten
Schnitt berechnet wurde.
Der Steuereinrichtung 23 ist neben dem beschriebenen
Gewichtssignal G ein Längensignal L zuführbar. Dieses stammt von
einer Fotozelle 25 (mit gegenüberliegendem Lichtsender), an
welchem die Fleischpartie 1 mittels des Schlittens 21
vorbeibewegbar ist. Außerdem ist der Steuereinrichtung manuell
die Gattung der Fleischpartie F und das Portionsgewicht P
zuführbar. Alle Größen sowie auch der Fortschritt des Por
tioniervorganges können von der Steuereinrichtung 23 über ent
sprechende Anzeigen angezeigt werden. Wie das Steuergerät intern
aus den vier beschriebenen Parametern Portionsgewicht P, Länge
der Fleischpartie L, Gesamtgewicht der Fleischpartie G und Typ
der Fleischpartie F (Gattung) die für den jeweiligen Ort 0<l<L
gültige Schnittstärke S(1l) ermittelt, wird nachfolgend anhand
der Fig. 2 bis 5 erläutert. Maßgeblich für die Darstellung
von Fig. 1 ist lediglich, daß diese Schnittstärke S(1) während
des gesamten Portioniervorganges verändert wird. Diese
Veränderung bewirkt die Steuereinrichtung 23 über den
entsprechend angesteuerten Schrittmotor mit Ritzel 26b und
demnach über die Longitudinal-Verfahrbewegung des Schlittens 21
und den dazu angepaßten Eingriff der Trennvorrichtung 20. Ihre
Aufwärtsbewegung ist durch den Pfeil und ein Zahnrad mit
Vertikalgestänge 40 dargestellt. Die diese Aufwärtsbewegung
veranlassende und Elektrik ist nicht dargestellt, wird jedoch
ebenfalls von der Steuereinrichtung 23 gesteuert.
Fig. 2 zeigt den Funktionsverlauf zweier verschiedener
Fleischstränge. Mit Gattung 2 ist beispielhaft ein Kotelett
strang dargestellt, der am Anfang und am Ende ein höheres Ge
wicht aufweist, während er in der Mitte ein deutlich geringeres
Gewicht (aufgrund seines geringeren Umfanges) hat. Neben dem
Gewichtsverlauf des Kotelettstranges ist ein weiterer Strang
dargestellt mit im wesentlichen fallender Charakteristik. Beide
sind jeweils über die Länge l dargestellt, wobei der Anfangswert
bei l=0 und der Endwert bei l=l0 liegt. In Vertikalrichtung ist
der Gewichtsbelag - auch als Wichteverteilung bezeichnet - des
jeweiligen Gattungstypus aufgetragen. Der Gewichtsbelag weist
hinsichtlich seiner physikalischen Einheiten Gewicht pro Länge
(beispielsweise g/mm) auf. Integriert man den Gewichtsbelag über
die Länge - wie dies in Fig. 4 aufgezeigt ist - so ergibt sich
der Verlauf des Gewichtes längs der Fleischpartie. Dieser
Gewichtsverlauf ist anfänglich Null und endet bei dem Wert l0 am
Gesamtgewicht G der individuellen Fleischpartie.
Zunächst wird aber aus dem allgemeinen Gewichtsbelag-Verlauf
durch entsprechende Dehnung und Stauchung die individuelle Ge
wichtsfunktion 10 eines individuellen zu zerteilenden Fleisch
stranges. Diese Umformung der gattungsgemäßen Funktion nach Fig.
2 in die spezielle Funktion nach Fig. 3 wird über den Einfluß
des Gewichtes und der Länge vorgenommen. Ist der Gattungstypus
einmal bestimmt worden (in Fig. 1 die Eingabe F) so kann über
die Messungen von L und G in der Steuereinrichtung 23 schnell
die für den aktuellen Fall zutreffende individuelle
Gewichtsfunktion (Fig. 3) ermittelt werden. Die allgemeinen
Werte (Angangswert ga, Endwert ge und Länge l0) werden zu den
speziellen Größen ga=g1, ge=g2 und l0=L, wobei die nun
spezialisierte Gewichtsfunktion in ihrem Integral (Fig. 4) das
Gesamtgewicht G aufweisen muß. Der Flächeninhalt zwischen Ko
ordinatenachsen und Funktionsverlauf entspricht demnach - durch
Berücksichtigung der jeweils am Ort gültigen Wichte - dem mit
der Waage 24 ermittelten Gesamtgewicht.
Nachdem in der Steuereinrichtung 23 damit der aufliegende
Fleischstrang 1 mit seiner individuellen Gewichtsfunktion 10
bekannt ist, kann die Steuereinrichtung 23 über die An
triebsschaltung 26a und Steuerung der Trennvorrichtung 20 den
Portioniervorgang einleiten und mit hoher Geschwindigkeit
durchführen. Dabei entstehen hinsichtlich des Gewichtes regel
mäßige Fleischscheiben.
In Fig. 5 ist im Detail die Vorgehensweise aufgezeigt, die zu
einer inkrementellen Bestimmung der Schnittstärke S führt.
Vorgegeben ist die Portionsstärke P. P kann beispielsweise 100 g
betragen. Die Längeninkremente dl werden mit den an ihrem Ort
jeweils gültigen Gewichtsbelägen g(i), wobei i die Laufvariable
darstellt, multipliziert. Jedes Inkrement ergibt somit ein
Inkrementalgewicht Gi=g(i)·dl. Ziel dieser inkrementalen
Berechnung durch Aufsummieren der Inkrementalgewichte Gi ist es,
das Portionsgewicht G zu erzeugen und dabei die Schnittstärke S
als Summe der Längeninkremente dl aufzufinden.
Wird die inkrementelle Länge klein genug gewählt, also bei
spielsweise 1 mm, wenn die regelmäßige Schnittstärke in der
Größenordnung von 1 cm liegt, so wird die erläuterte Aufsum
mierung der Inkrementalgewichte Gi solange durchgeführt, bis die
Portionsstärke P erreicht ist und dann die Anzahl der
Microschritte von dl errechnet und mit dem Schlitten 21 einge
stellt. Muß genauer gearbeitet werden, also das Portionsgewicht
P jedenfalls genau getroffen werden, so genügt die beschriebene
inkrementelle Annäherung nicht ganz. Dann muß der letzte
Inkrementalschritt weiter aufgelöst werden oder zu einem
Gewichts-Inkrementalschritt ausgebildet werden, wobei dann die
noch fehlende Gewichtsdifferenz zwischen erster Näherung und
gewünschtem Portionsgewicht P dann mittels eines Inkremental
schrittes erreicht wird, der größer oder kleiner als dl ist.
Solche Inkrementalschritte müssen dann auch von dem Schrittmotor
und der Antriebsschaltung 26a eingestellt werden können.
Fig. 6 zeigt drei verschiedene Verläufe von allgemeinen
Gewichtsfunktionen, wie sie beispielhaft durch zwei
Gewichtsfunktionen in Fig. 2 dargestellt wurden. Dabei sind
Differenzen dargestellt die verschiedene Fleischstränge
derselben Gattung "Kotelett" von einem Mittelwert haben.
Deutlich erkennbar ist die generelle Gestalt der als Absolut-
Funktion dargestellten Kurve 11b in Fig. 2.
Erwähnt werden soll noch, daß die dargestellte eine Fotozelle 25
nicht die einzige Weise ist, mit der eine Länge des
Fleischstranges gemessen werden kann. So können in Fleisch
strang-Längsrichtung eine Vielzahl von Fotozellen 25a, 25b,
angeordnet werden, die eine unmittelbare Längenmessung des
Fleischstranges ohne ein Verschieben erlauben. Auch können zwei
Fotozellen in einem vorgegebenen Abstand angeordnet werden,
wobei der Verfahrvorgang des Fleischstranges um diesen Abstand
reduziert werden kann, da das Auslösen der zweiten - weiter
rechts - liegenden Fotozelle bereits das Ende des
Fleischstranges anzeigt. Zur dann gemessenen Länge des
Fleischstranges ist der bekannte Abstand der Fotozellen hinzu
zufügen. Dies ergibt die Gesamtlänge L des Fleischstranges, ohne
daß dieser insgesamt verfahren werden muß. Auch mehr als zwei
Fotozellen können hierbei Verwendung finden, ebenso wie eine
Variante, bei der eine Photozelle 25 in Verbindung mit dem
Abstand zum Ende der Verfahrvorrichtung, wo der Fleischstrang
regelmäßig angelegt wird, herangezogen wird.
Erwähnt war bereits der Einsatz von gefrorenem Fisch und
gefrorenem Fleisch in der dargestellten Portioniervorrichtung.
Im Grunde kann mit der Vorrichtung jedwedes Schneidgut portio
niert werden, sei dies gefroren, gekühlt oder auf Raumtemperatur
befindlich. Angepaßt werden muß dabei lediglich die Trenn
vorrichtung 20 und es muß eine entsprechende Wahl für den Typus
des aufgelegten Fleischgutes mit dem Parameter F möglich sein.
Ist ein solcher Typus nicht vorhanden, so kann er punktweise dem
Steuergerät 23 eingegeben werden. Damit kann ein Benutzer
selbstdefinierte Funktionen verwenden, die von dem vorgegebenen
Wert in der Steuereinrichtung 23 abweichen können. Dieses bietet
eine vielseitige Erweiterungsmöglichkeit der Schneidvorrichtung
gemäß der Fig. 1 mit Funktions-Steuerungen gemäß Fig. 2 bis 5.
Dargestellt an Fig. 1 war eine Trennvorrichtung 20 an einem Ende
des Fleischstranges 1. Läßt man den Fleischstrang 1 ortsfest und
verändert ihm gegenüber die relative Position der
Trennvorrichtung 20, wobei ein entsprechender Seilzug oder eine
entsprechende Zahnstange diese Verschiebung vornehmen kann, so
eröffnet sich die Möglichkeit, an beiden Enden des
Fleischstranges mit zwei Trennvorrichtungen 20 Portionsstücke
abzutrennen. Dies verdoppelt die Geschwindigkeit der Vorrichtung
bei gleichbleibender mechanischer Festigkeit des Tisches 30 und
der gesamten Verschiebetechnik. Auch verringert sich dabei das
benötigte Raummaß, welches die Portioniervorrichtung mit ihrem
Tisch 30 und dem relativ diesem gegenüber verschieblichen
Schlitten 21 in seinen beiden Anschlags-Positionen benötigt. Der
Platzbedarf beschränkt sich dann lediglich auf die Tischbreite,
da längs dieses Tisches die Trennvorrichtung 20 verfährt.
War bisher von Fleisch oder Fisch in kühlem oder gefrorenem
Zustand die Rede, so betrifft dies selbstverständlich auch das
Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Knochen an dem je
weiligen Fleischstrang. So Kotelett mit Knochen, Nacken mit
Knochen oder Kotelett oder Nacken ohne Knochen neben den anderen
erwähnten Typen von Fleischsträngen oder Fischen verarbeitet
werden. Dabei ist es von Vorteil, wenn an den Fleischstrang ohne
Knochen ein Gewebeband angelegt wird, das kurz vor der
Eingriffstelle des Messers 20a nach unten oder oben abgeleitet
wird. Dieses Gewebeband stützt und stabilisiert das Fleisch, um
eine präzise Trennung zu erlauben. Das Gewebeband kann mit
Kunststoff beschichtet werden.
Wird schließlich eine dialoggeführte Optimierung eingesetzt, so
kann dem Benutzer bei der Eingabe eines Portionsgewichtes P
mitgeteilt werden, daß für die gegebene individuelle
Fleischpartie ein geringfügig höheres oder geringfügig
reduziertes Gewicht von Vorteil wäre (Restaufteilung). Dabei
weiß die Steuereinrichtung 23 von vorneherein, welches Gewicht
das als letzte Scheibe verbleibende Stück haben wird. Dieses
Gewicht wird von der dialoggeführten Optimierung auf die anderen
Scheiben verteilt, die dann geringfügig schwerer oder leichter
werden - z. B. 102 g statt der zunächst vorgewählten 100 g. Der
Benutzer kann den Vorschlag des Systems akzeptieren oder
verwerfen, entsprechend der Wahl wird dann der Trennvorgang
eingeleitet.
Claims (16)
1. Verfahren zum Portionieren von Fisch- oder Fleischportionen aus
einer Fisch- oder Fleischpartie (1), insbesondere einem Speer
oder Kotelettstrang, bei dem
die Scheibenstärke (S) der Portionen während des Portionier
vorganges entsprechend einer zuvor ermittelten individuellen
Gewichtsfunktion (10) der aktuellen Fisch- oder Fleischpartie
(1) verändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem
die Portions- oder Scheibenstärke (S) bei ansteigender Ge
wichtsfunktion (10) selbständig reduziert und bei fallender
Gewichtsfunktion (10) selbständig erhöht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem
die Scheibenstärke (S) der ersten Portion selbständig aus der
individuellen Gewichtskurve (10) der Fleisch- oder Fischpartie
(1) ermittelt und eingestellt wird, bevor der Portioniervorgang
eingeleitet wird, wobei die Schnittstärke des
Trennmittels (20a) der Trenneinrichtung (20) berücksichtigt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem
die individuelle Gewichtskurve (10) aus einer für die jeweilige
Gattung (F) der individuellen Fleischpartie (1) gespeicherten
allgemeinen Gewichtsfunktion (11; 11a, 11b, . . . ) sowie der
abgetasteten oder eingegebenen Länge (L) und des gemessenen
Gewichtes (G) der individuellen Fleischpartie (1) ermittelt
wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
die Scheibenstärke (S) aus der individuellen Gewichtsfunktion
(10) inkrementell und für jeden Trennvorgang des Portionier
vorganges unabhängig ermittelt und eingestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem
die inkrementelle Bestimmung der Portionsstärke (S) eine
Mehrzahl von Inkremental-Längsschritten - vorzugsweise 5 bis
20 - aufweist, deren inkrementelle Schrittweite addiert die
Portionsstärke (S) ergibt.
7. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem
die inkrementelle Bestimmung der Portionsstärke (S) auf einer
Mehrzahl von Inkremental-Gewichtsschritten (Gi, g(i)) basiert,
deren Summe das gewünschte Portionsgewicht (P) ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6 und 7, bei dem
das Portionsgewicht (P) zunächst mit der einen Variante an
genähert wird, um dann mit der anderen Variante - unter Fest
legung der endgültigen Portionsstärke (S) - genau erreicht zu
werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, bei dem
ein Längen-Inkrementalschritt zwischen 0,1 mm und 1 mm beträgt.
10. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem
die allgemeine Gewichtsfunktion (11)
zur Bildung der individuellen Gewichtsfunktion (10) abhängig von
der gemessenen oder eingegebenen individuellen Länge (L) in
Längsrichtung gedehnt oder gestaucht und abhängig von dem
individuellen Gewicht (G) in Querrichtung erhöht oder reduziert
wird, wobei die Charakteristik der allgemeinen Gewichtsfunktion
erhalten bleibt.
11. Vorrichtung zum Portionieren von Fisch- oder Fleischpartien,
insbesondere Kotelettsträngen mit oder ohne Knochen,
- a) mit einer Trenneinrichtung (20; 20a, 20b) zum Abportionieren vorgebbarer Portionen (P) von der Fleischpartie (1);
- b) mit einer Verfahrvorrichtung (21), welche die Trenneinrichtung (20) oder die Fleischpartie (1) in ihrer Längsrichtung verschiebt; dadurch gekennzeichnet,
- c) daß die Portionsstärke (S) der mit der Trenneinrichtung (20) abportionierten Fleischportionen abhängig von - vor dem Abportionieren erfaßten - Parametern (L, G, F, P) der jeweiligen Fleischpartie (1) selbständig während des Portioniervorganges veränderbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß Einrichtungen (23, 24, 25) vorgesehen sind, welche Parameter (L, G, F) der jeweiligen individuellen Fleischpartie (1) und das Portionsgewicht (P) vor Beginn oder während des Portioniervorganges erfassen und
daß die Verfahrvorrichtung (21), die Fleischpartie (1) oder die Trenneinrichtung (20) entsprechend dem Erfassungsergebnis (Meß- oder Eingabeergebnis) schrittweise verfährt.
daß Einrichtungen (23, 24, 25) vorgesehen sind, welche Parameter (L, G, F) der jeweiligen individuellen Fleischpartie (1) und das Portionsgewicht (P) vor Beginn oder während des Portioniervorganges erfassen und
daß die Verfahrvorrichtung (21), die Fleischpartie (1) oder die Trenneinrichtung (20) entsprechend dem Erfassungsergebnis (Meß- oder Eingabeergebnis) schrittweise verfährt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
- a) daß eine Antriebsschaltung (26a) und ein - jeden portionsstärkebestimmenden (P) Verfahrschritt mit einer Mehrzahl von Mikroschritten (dl) einstellender - Schrittmotor (26b), vorgesehen sind;
- b) daß die Anzahl der Mikroschritte (dl), von den erfaßten (eingegebenen und/oder gemessenen) Parametern (P, L, G, F) abhängen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
- a) daß die Einrichtungen (23, 24, 25) eine Waage (24) und als Längensensor (25) eine oder mehrere Fotozellen, umfassen und
- b) daß eine Eingabeeinheit vorgesehen ist, über welche ein Benutzer die Gattung (F) der aktuellen individuellen Fleischpartie (1) und das gewünschte Portionsgewicht (P) einstellt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtungen (23, 24, 25) eine Steuereinrichtung (23)
aufweisen, in welche die einzustellenden Parameter (F, P)
manuell eingebbar sind und welcher die gemessenen Parameter
(L, G) zugeführt werden.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung (23) die Antriebsschaltung (26a, 26b)
individuell für jeden Trennvorgang so ansteuert, daß jeder
Verfahrschritt der Portionsstärke (S) entspricht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4215527A DE4215527C2 (de) | 1992-05-12 | 1992-05-12 | Fleisch-Portionierverfahren |
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DE4215527A1 DE4215527A1 (de) | 1993-11-18 |
DE4215527C2 true DE4215527C2 (de) | 1994-10-20 |
Family
ID=6458616
Family Applications (1)
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