DE4215454C1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kernresonanzsonde zum Ein
führen in ein Bohrloch mit einem langgestreckte, zylin
derförmigen, quer zu seiner Achse magnetisierten Perma
nentmagneten zum Erzeugen eines statischen Magnetfelds
außerhalb des Bohrlochs, das in einem axialen Bereich in
guter Näherung senkrecht auf der Zylinderachse steht und
dessen Betrag in diesem Bereich in guter Näherung nur
vom radialen Abstand von der Achse abhängt, mit min
destens einer Hochfrequenzsende- und Empfangsspule
zum Aussenden und Empfangen von Hochfrequenzsigna
len für die Anregung und den Empfang von Protonen-
Kernresonanzsignalen in einem Material außerhalb des
Bohrlochs, wobei das von der Sendespule erzeugte Hoch
frequenzmagnetfeld Komponenten besitzt, die in dem Be
reich jeweils auf der Zylinderachse und dem statischen
Magnetfeld senkrecht stehen.
Eine derartige Kernresonanzsonde ist beispielsweise aus
der europäischen Offenlegungsschrift EP-A 02 37 323 und
der US Patentschrift 47 17 877 bekannt. Bei der bekann
ten Sonde wird ausgenutzt, daß das Magnetfeld eines
langgestreckten, homogen quer zu seiner Achse magneti
sierten Zylinders bis auf Effekte an den Zylinderenden
senkrecht auf der Zylinderachse steht und daß sein Be
trag nur vom radialen Abstand von der Zylinderachse ab
hängt. Es wird eine langgestreckte kombinierte Sende-
und Empfangsspule für die Hochfrequenz verwendet, deren
Flächennormale sowohl auf der Zylinderachse als auch auf
der Magnetisierungsrichtung des Permanentmagneten
senkrecht steht. Damit steht in guter Näherung das von
dieser Hochfrequenzspule ausgesendete Hochfrequenzma
gnetfeld in weiten Bereichen außerhalb des Bohrlochs
senkrecht auf dem vom Permanentmagneten erzeugten sta
tischen Magnetfeld, was eine optimale Konfiguration für
die Erzeugung von Hochfrequenzsignalen darstellt. Im Ma
terial der Umgebung werden die Protonen durch Hochfre
quenzimpulse angeregt und anschließend entweder ein Spi
nechosignal oder das Signal aufgrund ihrer freien Prä
zession im Magnetfeld des Permanentmagneten detektiert.
Eine Kernresonanzsonde zum Einführen in ein Bohrloch,
bei der mit Hilfe eines Elektromagneten Material außer
halb des Bohrlochs in einer Richtung parallel zur Achse
des Bohrlochs vormagnetisiert und anschließend Kernreso
nanz im Erdmagnetfeld gemessen wird, ist aus der US-Pa
tentschrift 36 67 035 bekannt.
Bei der Suche nach Ölvorkommen mit Hilfe von Kernreso
nanzsonden besteht die Aufgabe darin, die Gesteinsfor
mationen, die das Bohrloch umgeben, zu untersuchen. Ein
langer zylinderförmiger Magnet, der quer zu seiner Achse
magnetisiert ist, erzeugt in seiner Umgebung ein Ma
gnetfeld, dessen Merkmale ganz besonders an die Erfor
dernisse der Ölsuche angepaßt sind. Die Hauptmerkmale
eines solchen Magnetfeldes sind:
1. Für einen vorgegebenen radialen Abstand von der Zy
linderachse ist der Betrag des Magnetfeldes gegeben
durch:
BO (r) = 1/2 BO (r<a) * (a/r)2
wobei BO (r<a) die magnetische Flußdichte im Magneten, a der Radius des Magneten und r der Abstand des Aufpunktes von der Zylinderachse sind.
wobei BO (r<a) die magnetische Flußdichte im Magneten, a der Radius des Magneten und r der Abstand des Aufpunktes von der Zylinderachse sind.
2. Der Gradient des Magnetfeldes in radialer Richtung
ist durch folgenden Ausdruck gegeben:
dBO/dr = -BO (r<a) *a2/r3
3. Bewegt man sich für einen vorgegebenen radialen Ab stand von der Zylinderachse auf einer Kreisbahn um diese Achse, so bleibt zwar die Magnetfeldstärke konstant, die Richtung des Magnetfeldes dreht sich jedoch zweimal bezogen auf die Richtung der Magnetisierung.
3. Bewegt man sich für einen vorgegebenen radialen Ab stand von der Zylinderachse auf einer Kreisbahn um diese Achse, so bleibt zwar die Magnetfeldstärke konstant, die Richtung des Magnetfeldes dreht sich jedoch zweimal bezogen auf die Richtung der Magnetisierung.
Wenn sich außerhalb des Bohrlochs in der Umgebung der
Sonde Material befindet, das Protonen enthält, so regt
ein Hochfrequenzimpuls durch die Spule die Kernmomente
in einer Zylinderschale an, deren Lamorfrequenz gerade
der Hochfrequenz des Impulses entsprechen. Der Durch
messer der Zylinderschale hängt von der Hochfrequenz und
ihre Dicke von der Bandbreite der Hochfrequenz ab. Übli
cherweise wird mit Ferrit-Permanentmagneten von etwa
150 cm Länge und 15 cm Durchmesser gearbeitet. Die Hoch
frequenz liegt bei 1 Megahertz und eine Zylinderschale
mit einem Durchmesser von etwa 35 cm wird angeregt.
Eine wesentliche Anforderung, die an jede Kernresonanz
sonde für Bohrlöcher gestellt wird, ist, daß Messungen
auch dann ausgeführt werden können, während sich die
Sonde nach oben bewegt. Eine Sonde, die nur stationäre
Messungen zuläßt oder nur Messungen bei sehr langsamer
Bewegung, ist weitgehend wertlos. Die obengenannte Sonde
für Pulsbetrieb hat die folgenden Nachteile, die ihre
Anwendung auf sehr langsame Geschwindigkeiten ein
schränken.
1. Die Dicke der Zylinderschale, die die Menge des unter
suchten Materials bestimmt, hängt von der Bandbreite des
Hochfrequenzimpulses ab. Bei der Anwendung von Pulstech
nik hängt jedoch die Bandbreite eng mit der möglichen
Stärke des Hochfrequenzfeldes zusammen. Dadurch daß die
Hochfrequenzsignale in der Umgebung absorbiert werden
und weil die Umgebungsbedingungen der Sonde ungünstige
Randbedingungen schaffen, ergeben sich technische
Schwierigkeiten, die die Hochfrequenzfeldstärke begren
zen, die die untersuchte Zylinderschale erreicht, was
letztlich: eine sehr dünne angeregte Schale bedeutet, was
seinerseits zu einem schlechten Signal-zu-Rausch-Ver
hältnis führt. Dies wiederum macht es erforderlich, daß
über sehr viele Messungen gemittelt werden muß, was die
Geschwindigkeit der Sonde begrenzt.
Es gibt jedoch über diese technischen Schwierigkeiten
hinaus ein wesentlich elementareres physikalisches Phä
nomen , das mit der Pulstechnik verknüpft ist und das
die Möglichkeiten, die Geschwindigkeit der Sonde zu er
höhen, weiter einschränkt. Während der Aufwärtsbewegung
der Sonde in einem ungefaßten Bohrloch sind kleine seit
liche Verkippungen oder Verschiebungen der Sonde unver
meidlich. Eine seitliche Verschiebung des Magneten be
deutet jedoch eine Veränderung der Magnetfeldstärke am
Ort der angeregten Zylinderschale, was seinerseits Pha
senverschiebungen der präzedierenden Kernmagnetisierung
bewirkt. Aufgrund der Symmetrie der Anordnung haben die
Phasenverschiebungen an einander gegenüberliegenden
Seiten der Sonde entgegengesetztes Vorzeichen. Aufgrund
der minimalen Pulsbreite und unvermeidlicher Totzeiten
nach dem Hochfrequenzimpuls muß das Zeitinterval zwi
schen den Impulsen mindestens einige Millisekunden be
tragen. Eine quantitative Analyse ergibt, daß Phasenver
schiebungen aufgrund seitlicher Bewegungen von wenigen
Mikrometern während einer solchen Pulssequenz erhebliche
Verzerrungen der Signalgröße bewirken und sogar zur
vollständigen Auslöschung des Signals führen. Seitwärts
bewegungen dieser Größenordnung sind jedoch bei den für
diese Messungen erforderlichen Geschwindigkeiten unver
meidlich. Aus diesen Gründen sind die Einsatzmöglich
keiten für Sonden mit dem obengenannten geometrischen
Aufbau bisher sehr eingeschränkt geblieben.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde,
eine Kernresonanzsonde der eingangs genannten Art dahin
gehend weiterzubilden, daß zuverlässige Messungen auch
bei bewegter Sonde möglich sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
voneinander induktiv entkoppelte Sende- und Empfangs
spulen verwendet werden und daß Mittel vorhanden sind,
um in die Sendespule einen Dauerstrich-Hochfrequenz-An
regungsstrom mit der Lamorfrequenz der Kerne des Mate
rials in einem vorgegebenen Abstand von der Zylinder
achse einzukoppeln. Die der Erfindung zugrundeliegende
Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst, weil bei
einer Dauerstrichanregung die Hochfrequenzleistung kon
tinuierlich zugeführt wird, was die technischen Anforde
rungen für eine breitbandige Anregung sehr stark redu
ziert. Die Dauerstrichmethode ist zudem nicht empfind
lich gegen seitliche Verkippungen oder Verschiebungen.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann
der Permanentmagnet radial innerhalb der Hochfrequenz
spulen uM seine Zylinderachse rotieren, so daß das von
der Empfangsspule detektierte Kernresonanzsignal mit der
doppelten Rotationsfrequenz des Permanentmagneten modu
liert ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß das empfangene Kern
resonanzsignal frequenzselektiv und phasenempfindlich
bezüglich der doppelten Rotationsfrequenz des Permanent
magneten detektiert werden kann, was das Signal-zu-
Rausch-Verhältnis deutlich verbessert.
In einer vorteilhaften Version dieser Ausführungsform
wird die Rotation des Magneten dadurch erzeugt, daß die
beiden orthogonalen Spulen mit einem Niederfrequenz-
Wechselstrom beschickt werden.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß keine zusätzlichen
Antriebsmittel erforderlich sind.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und
der Zeichnung.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die
nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in
der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in an
deren Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar
sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu
verlassen.
Es zeigen:
Fig. 1a eine schematische Draufsicht auf den Perma
nentmagneten und die Hochfrequenzspule einer
Kernresonanzsonde nach dem Stand der Technik;
Fig. 1b eine Seitenansicht des Permanentmagneten und
der Hochfrequenzspule gemäß Fig. 1a;
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Permanentmagneten so
wie die Sende- und Empfangsspule einer erfin
dungsgemäßen Kernresonanzsonde;
Fig. 3 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Kernresonanzsonde im Querschnitt;
Fig. 4 die Abhängigkeit der Magnetfeldstärke vom Ab
stand r von der Achse des Permanentmagneten;
Fig. 5 einen schematischen Schaltplan einer Kernreso
nanzsonde;
Fig. 6 einen schematischen Schaltplan einer Kernreso
nanzsonde in Brückenschaltung.
Im einzelnen zeigt Fig. 1a in einer Draufsicht entlang
seiner Achse einen langgestreckten, zylinderförmigen,
quer zu seiner Zylinderachse (19) magnetisierten Permanent
magneten (2) sowie die kombinierte Hochfrequenz-Sende-
und Empfangsspule (3) einer Puls-NMR-Sonde nach dem
Stand der Technik. Die Magnetisierungsrichtung des Per
manentmagneten (2) ist durch einen horizontalen Pfeil
angedeutet. Es wird davon ausgegangen, daß das gesamte
Volumen des Permanentmagneten homogen magnetisiert ist.
Die Hochfrequenzspule (3) ist ebenfalls entlang der
Zylinderachse (1) langgestreckt und kann beispielsweise
den Permanentmagneten rahmenförmig vollständig umgeben.
Um im Empfindlichkeitsbereich der Hochfrequenzspule
definiertere Magnetfeldverhältnisse vorliegen zu haben,
kann der Permanentmagnet auch axial über die Spulenenden
hinausragen. Für eine Reihe von Positionen im Abstand r
von der Zylinderachse (1) sind durch Pfeile jeweils die
Richtungen des vom Permanentmagneten erzeugten stati
schen Magnetfelds BO und des von der Hochfrequenzspule
(3) erzeugten Hochfrequenzmagnetfeldes (HF) angedeutet.
Für langgestreckte permanentmagnetische Zylinder und für
eine ebenfalls axial langgestreckte Hochfrequenzspule
sind die Beträge dieser Felder jeweils in guter Näherung
unabhängig von der Position mit dem Radius r und sie
stehen jeweils senkrecht aufeinander. Dies ist die opti
male Konfiguration, um durch das Hochfrequenzfeld eine
Präzession des Kernspins um das statische Magnetfeld
herum anzuregen und um anschließend die durch diese Prä
zession hervorgerufenen Kernspinresonanzsignale zu de
tektieren.
Fig. 1b zeigt die Anordnung der Fig. 1a in einer Sei
tenansicht. In dieser Konfiguration nimmt man in den
axialen Endbereichen des Permanentmagneten und der Hoch
frequenzspule Abweichungen von der idealisierten Feld
konfiguration, die in Fig. 1a dargestellt ist, in Kauf.
Fig. 2 zeigt in einer Draufsicht den Permanentmagneten
(2), die Hochfrequenzsendespule (3a) und die Hochfre
quenzempfangsspule (3b) einer erfindungsgemäßen Kernre
sonanzsonde. Die Anordnung entspricht weitgehend derje
nigen in Fig. 1a. Allerdings sind Sende- und Empfangs
spulen getrennt und stehen mit ihren Flächennormalen
senkrecht aufeinander, so daß sie induktiv voneinander
entkoppelt sind. Ein Hochfrequenzstrom durch die Sende
spule (3a) erzeugt demnach in der Empfangsspule (3b) auf
direktem Wege kein induziertes Hochfrequenzsignal. Für
einen festen Radius r sind die relativen Orientierungen
der durch die Sende- bzw. Empfangsspule erzeugten Hoch
frequenzmagnetfelder durch Pfeile angedeutet. Im Rahmen
der bereits oben angesprochenen Näherungen stehen diese
unabhängig von der Position aufeinander senkrecht. In
einer Ausführungsform der Erfindung steht die Magneti
sierungsachse des Permanentmagneten (2) fest jeweils
unter 45° (Richtung 32 in Fig. 2) zu den Flächennormalen
(33a, b) der Sende- und Empfangsspule und senkrecht zur
Zylinderachse (1). Damit steht auch das von diesem Ma
gneten (2) erzeugte statische Magnetfeld (BO) an jeder
Position unter jeweils 45° zu den Hochfrequenzmagnet
feldern. Dies bedeutet, daß durch die Sendespule ein
Kernspinresonanzsignal mit einem um den Faktor 1:√ re
duzierten Wirkungsgrad angeregt wird, bzw. durch die
Empfangsspule ein Kernspinresonanzsignal der um das
statische Magnetfeld herum präzedierenden Kernmomente
mit ebenfalls um den Faktor 1:√ verringerter Amplitude
empfangen wird.
Für eine Anordnung mit orthogonalen Sende- und Emp
fangsspulen stellt dies die optimale Konfiguration
dar. Wird nun in die Anregungsspule kontinuierlich
ein CW-Hochfrequenzstrom einer gewissen Frequenzband
breite eingespeist, so wird ständig in einer Zylin
derschale, deren Dicke zur Bandbreite proportional
ist, Kernresonanz angeregt. Die von der Sendespule
(3a) entkoppelte Empfangsspule (3b) detektiert nun
ihrerseits in diesem Frequenzband ein Signal, das von
den Wasserstoffkernen aus der das Bohrloch umgebenden
Zylinderschale stammt. Da kontinuierlich angeregt
wird und es daher kein Zeitintervall zwischen
Anregungsspule und detektiertem Signal gibt, ist das
Verfahren unempfindlich gegen radiale Verschiebung
der Meßsonde. Darüber hinaus kann gegenüber
Pulsanregung die Bandbreite wesentlich größer sein,
da bei CW-Anregung die hohe Spitzenleistung für einen
breitbandigen Anregungspuls nicht erforderlich ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ro
tiert der Permanentmagnet (2) relativ zur Sende- bzw.
Empfangsspulenanordnung (3a, b) um die Achse (1). Vor
zugsweise rotiert der Permanentmagnet (2), (und die Spu
lenanordnung (3a, b) bleibt stationär. Grundsätzlich kann
jedoch auch die Spulenanordnung (3a, b) rotieren und der
Permanent-Magnet (2) stationär bleiben. Die Stärke des
momentan empfangenen Kernresonanzsignals hängt von der
relativen Stellung des Permanentmagneten (2) bezogen auf
die Flächennormalen (33a, b) der Spulenanordnung (3a, b)
ab. Stimmt die Magnetisierungsrichtung (32) des
Permanentmagneten (2) mit der der Flächennormalen (33a) der
Sendespule (3a) überein (in Fig. 2 senkrecht), so werden
in guter Näherung keine Kernspins angeregt. Stimmt die
Magnetisierungsrichtung (32) des Permanentmagneten (2)
mit der Flächennormalen (33b) des Empfangsspulensystems (3b)
(in Fig. 2 waagerecht) überein, so werden die Kernspins
zwar angeregt, aber es wird in guter Näherung kein Kern
resonanzsignal empfangen. Das maximale Signal erhält
man, wenn die Magnetisierungsrichtung (32) des Perma
nentmagneten (2) unter 45° zwischen den Flächennormalen
(33a, b) der Sende- und Empfangsspulensysteme (3a, b)
liegt. Bei kontinuierlicher Anregung und umlaufendem
Permanentmagneten (2) wird demnach das detektierte Meß
signal moduliert sein, und zwar mit der doppelten Rota
tionsfrequenz. Die Rotationsfrequenz ist klein gegen die
Hochfrequenz. Das modulierte Hochfrequenzsignal kann
schmalbandig und phasenempfindlich mit Hilfe eines Lock-
-in-Verstärkers nachgewiesen werden, was das Signal-zu-
Rausch-Verhältnis verbessert.
Fig. 3 zeigt schematisch eine Kernresonanzsonde im Quer
schnitt in einer Ebene, die die Zylinderachse (1) ent
hält. Der Permanentmagnet (2) ist umgeben von den ortho
gonalen Sende- (3a) bzw. Empfangsspulenanordnungen (3b).
Zusammen mit den weiteren im Zusammenhang mit den
Fig. 5 und 6 beschriebenen Komponenten befinden sie sich
innerhalb des im wesentlichen zylinderförmigen Son
dengehäuses (30). Das Gehäuseinnere ist mit einem Fluid
(33) angefüllt und über eine Membran (31) kann ein
Druckausgleich mit der Umgebung, d. h. der Bohrlochflüs
sigkeit, stattfinden. Die Sonde ist nach oben mit einem
Deckel (32) abgeschlossen, durch den Zuleitungen (34)
geführt sind, die z. B. elektrische oder optische Daten
leitungen bzw. Energiezuleitungen umfassen können.
In Fig. 4 ist graphisch die radiale Abhängigkeit der Ma
gnetfeldstärke (BO) vom Abstand (r) von der Zylinder
achse (1) dargestellt. Zur Verdeutlichung der erhebli
chen Feldstärkevariation für kleine Verschiebungen sind
für zwei radiale Positionen gestrichelte Linien einge
zeichnet. Wenn der homogen magnetisierte zylinderförmige
Permanentmagnet (2) den Radius a besitzt, so ergibt sich
für r < a der formelmäßige Zusammenhang:
BO = BO (r<a)/2 * (a/r)2.
In Fig. 5 ist für eine bevorzugte Ausführungsform der Er
findung schematisch ein Schaltplan dargestellt.
Eine Rechnereinheit (16) dient einerseits zum Steuern
der Messung und zum Speichern und Verarbeiten der Meß
werte. Sie kann teilweise in die Kernresonanzsonde inte
griert sein, befindet sich jedoch i.a. außerhalb des
Bohrlochs und ist mit der eigentlichen Sonde nur über
Datenleitungen (16a, b) verbunden. Die Komponenten, die
sich innerhalb des Gehäuses (30) der Kernresonanzsonde
befinden, sind gestrichelt eingerahmt. Diese Komponenten
sind auch den extremen Umweltbedingungen, wie hohe
Drücke und Temperaturen, ausgesetzt. Die Drücke erreichen
bis zu einige hundert bar und die Temperaturen bis etwa
150 Grad Celsius, teilweise sogar über 200 Grad. Der Be
reich innerhalb des Sondengehäuses (30) wird i.a. mit
einem Fluid angefüllt sein, das über eine Membran (31)
mit der Umgebung im ständigen Druckausgleich steht. Die
Rechnereinheit (16) steuert eine HF-Quelle (11), die
Frequenzsignale im Bereich um 1 MHz abgeben kann. Diese
Signale steuern ihrerseits einen HF-Transmitter (11) und
dienen als Referenz für einen phasenempfindlichen Detek
tor (14). Im Meßbetrieb sendet der Transmitter (12) ein
CW-Breitband-Anregungssignal im Bereich der Referenzfre
quenz auf die Anregungsspule(n) (3a), die mit Hilfe ei
ner Regelkapazität (13a) auf das Anregungsfrequenzband
abgestimmt sind. Das HF-Feld der Anregungsspule(n) (3a)
regt in Wasserstoffkernen in der Umgebung des Perma
nentmagneten (2) Kernresonanz an, wenn sich diese Kerne
in einem Magnetfeld befinden, in dem die Resonanzfre
quenz von Protonen in das gesendete Frequenzband fällt.
Die angeregten Kerne strahlen nun ihrerseits HF-Signale
aus, die mit Hilfe der Empfangsspule(n) (3b) erfaßt wer
den. Die Empfangsspulen (3b) sind durch ihre geometrisch
orthogonale Anordnung von den Sendespulen (3a) weitge
hend entkoppelt, so daß in guter Näherung kein direktes
Signal empfangen wird. (Die orthogonale Anordnung ist in
Fig. 5 nicht zu erkennen.) Die Empfangsspule(n) (3b) sind
mit Hilfe einer Regelkapazität (13b) auf das Sendefre
quenzband abgestimmt. Die empfangenen Kernresonanzsi
gnale werden mit dem phasenempfindlichen Detektor (14)
phasenempfindlich gleichgerichtet und verstärkt. In der
Ausführungsform der Fig. 5 wird eine Antriebseinheit (18)
von einer Frequenzquelle (17) mit einer Frequenz (fm) im
Audio-Bereich, insbesondere im Bereich zwischen 10 und
20 Hz, angesteuert, welche ihrerseits von der Rechner
einheit (16) kontrolliert wird. Die Antriebseinheit (18)
schickt entsprechende niederfrequente Antriebsströme
durch die Sende- und Empfangsspulen (3a, 3b), wo
durch der Permanentmagnet (2) in eine entsprechende
niederfrequente Rotation um seine Zylinderachse (1)
versetzt wird. Die durch die orthogonalen Sende- bzw.
Empfangsspulen (3a, 3b) fließenden Antriebsströme sind
vorzugsweise um 90 Grade phasenverschoben. Die Fre
quenzquelle (17) versorgt außerdem einen Lock-In-Ver
stärker (15) mit der Referenzfrequenz 2*fm. Die Rotation
des Permanentmagneten (2) mit der Frequenz 2fm bewirkt
eine Modulation des Kernresonanzsignals mit der doppel
ten Frequenz 2*fm. Das vom phasenempfindlichen HF-Detek
tor (14) gleichgerichtete Ausgangssignal ist demnach
niederfrequent mit 2*fm moduliert. Es wird vom Lock-In-
Verstärker (16) schmalbandig und phasenempfindlich mit
tels der von der Frequenzquelle (17) gelieferten Fre
quenz (2*fm) verstärkt und letztlich in der Rechenein
heit (16) weiterverarbeitet.
Alternativ zum Antrieb mit Hilfe der HF-Spulen (3a, 3b)
kann der Permanentmagnet auch auf andere Weise in Rota
tion versetzt werden, z. B. über separate Spulen oder
auch pneumatisch, vergleichbar mit der Probenrotation in
analytischen NMR-Spektrometern. Die Rotationsfrequenz
kann dabei z. B. über Lichtschranken gemessen und
kontrolliert werden.
Schließlich zeigt Fig. 6 ein Ausführungsbeispiel der Er
findung in der Form einer HF-Brückenschaltung, deren
Abgleich kontinuierlich nachgeregelt wird. Die Bezugs
zeichen der Komponenten und ihre Funktion entsprechen
weitgehend denen der Fig. 5. Eine HF-Quelle (11a) mit in
tegriertem Transmitter speist im interessierenden Fre
quenzband ein HF-Signal in eine HF-Brücke ein, die u. a.
aus dem Sende-Empfangsspulenpaar (3a, b) besteht, wobei
die Sende- bzw. Empfangsfunktion nun nicht mehr jeweils
einer der beiden Spulen zugeordnet ist. Die beiden Arme
der HF-Brücke werden über die Regelkondensatoren
(13a, b, c) abgeglichen. Dies geschieht bereits vorab,
bevor die Kernresonanzsonde ins Bohrloch eingeführt
wird. Mindestens einer (13c) dieser Kondensatoren ist
jedoch auch noch während des Betriebs im Bohrloch über
einen Regelkreis abstimmbar. Dies kann mechanisch, aber
vorzugsweise elektrisch, geschehen. Ein phasenempfind
licher HF-Detektor (14) erhält seine Referenzfrequenz
von der Frequenzquelle (11a) und detektiert die aufgrund
einer Verstimmung der Brücke anstehende Differenz-HF-
Spannung zwischen den Brückenarmen und richtet diese
phasenempfindlich gleich. Der Ausgang des Detektors (14)
gelangt auf ein Filter, bzw. eine Weiche (19). Der
langsam variierende Anteil des Ausgangssignals gelangt
über einen Tiefpaß in der Weiche (19) auf einen Nullde
tektor (20), der ein Regelsignal zum Nachstimmen des Re
gelkondensators (13c) liefert, um den Gleichspannungs
anteil des Ausgangssignals des HF-Detektors (14) der
Brücke auf Null zu halten. Der Detektor (14) kann auch
ein Quadraturdetektor sein, der zwei Ausgangssignale
liefert, die es gestatten, die Verstimmung der Brücke
nach Betrag und Phase zu erfassen. Damit können im Re
gelkreis zwei oder mehrere Regelkomponenten, i.a. Kon
densatoren (13a, b, c) nachgeregelt werden, um das an sich
komplexe Abweichsignal der Brücke auf Null zu halten. Da
es sich jedoch i.a. um kleine Driften handelt, z. B.
durch Temperatur- und Druckabhängigkeit der Komponenten,
die zumindest teilweise vorbekannt sind, können bei
entsprechender Auswahl der Bauteile und Voreinstellung
auch mit einem einfachen Detektor (14) gute Ergebnisse
erzielt werden.
Auch in dieser Ausführungsform wird der Permanentmagnet
(2) (nicht gezeigt) über eine Frequenzquelle (17) und
einen Antrieb (18) in Rotation mit der Frequenz fm um
seine Zylinderachse (1) versetzt. Die Weiche (19) be
sitzt einen Ausgang, der schmalbandig die Frequenz 2*fm
durchläßt. Dieser Ausgang gelangt auf einen Lock-In-Ver
stärker (15), der seine Referenzfrequenz (2*fm) eben
falls von der Frequenzquelle (17) erhält. Damit detek
tiert der Lock-In-Verstärker (15) genau den Anteil der
Verstimmung der HF-Brücke, der durch die Modulation mit
2*fm aufgrund der Rotation des Permanentmagneten (2),
oder wieder auch alternativ der HF-Spulen (13a, b) rela
tiv zum Permanentmagneten (2), entsteht. Die Brücke wird
dabei über den Nulldetektor (20) des Regelkreises immer
abgeglichen und bleibt damit empfindlich. Das Ausgangs
signal des Lock-In-Verstärkers (15) gelangt über eine
Datenleitung (16a) zur Recheneinheit, die wiederum über
weitere Leitungen (16b, c) die Messung steuern kann.
Claims (11)
1. Kernresonanzsonde zum Einführen in ein Bohrloch mit
einem langgestreckten, zylinderförmigen, quer zu
seiner Zylinderachse (1) magnetisierten Permanentma
gneten (2) zum Erzeugen eines Magnetfeldes außerhalb
des Bohrlochs, wobei das Magnetfeld in einem axialen
Bereich in guter Näherung auf der Zylinderachse (1) senkrecht
steht und sein Betrag in diesem axialen Bereich in
guter Näherung nur vom radialen Abstand (r) von der
Zylinderachse (1) abhängt, mit mindestens einer Hochfre
quenz-Sende- (3a) und Empfangsspule (3b) zum
Aussenden und Empfangen von Hochfrequenzsigna
len für die Anregung und den Empfang von Proto
nen-Kernresonanzsignalen in einem Material außerhalb
des Bohrlochs, wobei das von der Sendespule (3a) er
zeugte Hochfrequenzmagnetfeld Komponenten besitzt,
die in dem axialen Bereich jeweils auf der Zylin
derachse (1) und der Richtung des Magnetfeldes senk
recht stehen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sende- (3a) und
die Empfangsspule (3b)
voneinander induktiv entkoppelt
sind und ihre Flächen
normalen (33a, 33b) senkrecht auf der Zylinderachse
(1) und senkrecht aufeinander stehen, daß Mittel
(11, 12) vorhanden sind, um in die Sendespule (3a)
einen Dauerstrich-Hochfrequenz -Anregungsstrom mit
der Larmorfrequenz der Wasserstoffkerne des Materi
als außerhalb des Bohrlochs in einem vorgegebenen
Abstand (r) von der Zylinderachse (1) einzukoppeln
und daß die Magnetisierungsrichtung (32) des Perma
nentmagneten so einstellbar ist, daß sie unter 45
Grad zwischen den Flächennormalen (33a, 33h) der
Sende- (3a) und Empfangsspule (3b) steht.
2. Kernresonanzsonde nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Permanentmagnet (2) so fixiert
ist, daß seine Magnetisierungsrichtung (32) fest un
ter 45 Grad zwischen den Achsen (33a, 33b) der
Sende- (3a) und Empfangsspulen (3b) steht.
3. Kernresonanzsonde nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Permanentmagnet (2) um seine Zy
linderachse (1) rotierbar ist, so daß das von der
Empfangsspule (3b) detektierte Kernresonanzsignal
mit der doppelten Rotationsfrequenz (2fm) des Per
manentmagneten (2) moduliert ist.
4. Kernresonanzsonde nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sende- (3a) und Empfangsspulen
(3b) um die Zylinderachse (1) des Permanentmagneten
(2) rotierbar sind, so daß das von der Empfangsspule
(3b) detektierte Kernresonanzsignal mit der doppel
ten Rotationsfrequenz (2fm) der Spulen moduliert
ist.
5. Kernresonanzsonde nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rotationsfrequenz (fm)
zwischen 10 und 20 Hz liegt.
6. Kernresonanzsonde nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzeugung der Rota
tion ein Wechselstrom der Rotationsfrequenz (fm) in
die Sende- (3a) und/oder Empfangsspule (3b) ein
speisbar ist.
7. Kernresonanzsonde nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeugung der Rota
tion pneumatisch erfolgt und daß sie optisch kon
trolliert wird.
8. Kernresonanzsonde nach einem oder mehreren der vor
angehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
sie in einem zylinderförmigen Gehäuse (30) eine
Hochfrequenzquelle (11) und einen Hochfrequenztransmit
ter (12) als Mittel (11, 12) zur Einkopplung des Dau
erstrich-Hochfrequenzanregungsstroms, Abstimmkon
densatoren (13a, b) und einen phasenempfindlichen
Hochfrequenzdetektor (14) enthält.
9. Kernresonanzsonde nach einem oder mehreren der vor
angehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine Niederfrequenzquelle (17) und eine An
triebseinheit (18) für die Rotation des Permanent
magneten (2) oder der Hochfrequenzspulen (3a, b) um
die Zylinderachse (1) enthält.
10. Kernresonanzsonde nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hochfrequenzspulen (3a, b) zusammen
mit den Abstimmungskondensatoren (13a, 13b) und min
destens einem Regelkondensator (13c) zu einer HF-
Meßbrücke verschaltet sind, die von einer HF-Ouelle
(11a) gespeist wird und deren Ausgangssignal von
einem phasenempfindlichen Detektor (14) erfaßt und
gleichgerichtet wird, wobei der langsam variierende
Anteil der Ausgangsspannung des phasenempfindlichen
Detektors (14) über eine Weiche (19) auf einen Null
detektor (20) gegeben wird, dessen Signal zum stän
digen Abgleich der HF-Brücke mit Hilfe des mindestens
eine Regelkondensators (13c) und
wobei der Frequenzanteil der Ausgangsspannung des
phasenempfindlichen Detektors (14) im Frequenzbe
reich der doppelten Rotationsfrequenz (2fm) auf ei
nen Lock-In-Verstärker (15) gegeben wird, dessen Re
ferenzfrequenz gleich der doppelten Rotationsfre
quenz (2fm) ist und von der Niederfrequenzquelle
(17) zur Erzeugung der Rotation stammt.
11. Kernresonanzsonde nach einem oder mehreren der vor
angehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sonde ein zylinderförmiges Gehäuse (30) auf
weist, dessen Innenraum mit einem Fluid (33) gefüllt
ist und eine Membran (31) für den Druckausgleich
zwischen dein Innenraum des Gehäuses (30) und der Um
gebung aufweist.
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