DE4213792A1 - Verfahren zum Betreiben eines Datenübertragungssystems - Google Patents
Verfahren zum Betreiben eines DatenübertragungssystemsInfo
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- H04L12/417—Bus networks with decentralised control with deterministic access, e.g. token passing
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines
Datenübertragungssystems nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
Aus dem Aufsatz "Das PROFIBUS-Konzept" von Dipl.-Ing.
Joachim Göddertz, erschienen in der Zeitschrift "Elektro
nik", Heft 16, 1989, Seiten 71 bis 78, ist bekannt, eine
Vielzahl von Teilnehmern zur Datenübertragung über eine
gemeinsame Busleitung miteinander zu verbinden. Die Zu
teilung der Buszugriffsberechtigung kann sowohl durch das
Token-Passing-Verfahren als auch durch das reine Master-
Slave-Verfahren erfolgen. Im Token-Passing-Verfahren wird
mit einer Token-Nachricht der Token, der die Buszugriffs
berechtigung beinhaltet, von einem Master an seinen Nach
folger übergeben. Dagegen besitzt beim reinen Master-
Slave-Verfahren ein Teilnehmer als Master eine nichtüber
tragbare Buszugriffsberechtigung. Beiden Verfahren gemein
sam ist, daß sich zu einem bestimmten Zeitpunkt nur ein
Teilnehmer im Besitz der Buszugriffsberechtigung befindet.
Dieser Teilnehmer kann beim Token-Passing-Verfahren wech
seln, beim Master-Slave-Verfahren dagegen nicht. Die
Steuerung der Datenübertragung führt er mit verschiedenen
Telegrammen durch, die er auf die Busleitung sendet. Nach
ihrer Funktion können die dabei verwendeten Telegrammtypen
grob unterteilt werden in Broadcast-Telegramme zum Senden
von Daten an alle anderen Teilnehmer, Send Data-Telegramme
zum Senden von Daten an einen einzelnen Teilnehmer und
Request Data-Telegramme zur Anforderung von Daten von
einem einzelnen Teilnehmer. Weiterhin ist ein Send and
Request Data-Telegramm, eine Kombination der beiden letzt
genannten Telegrammtypen, vorgesehen. Sollen mehrere Daten
für jeweils verschiedene andere Teilnehmer von ihm ge
sendet werden, so sind ebensoviele Send Data-Telegramme
erforderlich, wie andere Teilnehmer anzusprechen sind.
Jedes einzelne Telegramm muß dabei in einem bestimmten
Telegrammformat gesendet werden, in dem die eigentlichen
Übertragungsdaten um zusätzliche Daten, wie z. B. das
Start-Byte, die Zieladresse, die Quelladresse, ein Kon
troll-Byte, ein Prüf-Byte und ein Ende-Byte, ergänzt
werden. Besonders bei kurzen Übertragungsdaten können
diese zusätzlichen Daten die Datenübertragungsrate erheb
lich reduzieren. Fordert der Teilnehmer mit Buszugriffs
recht von mehreren anderen Teilnehmern Daten an, so muß
er an jeden dieser Teilnehmer ein Request Data-Telegramm
absenden. Request Data-Telegramme dienen lediglich zur
Übertragungssteuerung und nicht zur eigentlichen Datenübertragung,
so daß auch sie die Datenübertragungsrate des
Systems verringern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Betreiben eines Datenübertragungssystems zu finden,
das die Reduzierung der Datenübertragungsrate vermeidet,
die beim Senden von Daten an verschiedene Teilnehmer durch
das Telegrammformat bzw. beim Anfordern von Daten von
verschiedenen Teilnehmern durch Übertragungssteuerungs
telegramme begründet ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei dem neuen Verfahren der
eingangs genannten Art das im kennzeichnenden Teil des An
spruchs 1 angegebene Merkmal vorgesehen. In den Ansprü
chen 2 bis 4 sind Möglichkeiten der Zuordnung der Daten
zu den verschiedenen Teilnehmern beschrieben. Eine weitere
Lösung der obengenannten Aufgabe stellt der Anspruch 5
dar, zu dem in den Ansprüchen 6 bis 9 vorteilhafte Aus
führungsvarianten angegeben sind.
Die Erfindung hat den Vorteil, daß der Teilnehmer mit Bus
zugriffsrecht zum Senden mehrerer Daten an verschiedene
andere Teilnehmer nur noch ein Telegramm aufbauen muß.
Dadurch wird die Datenübertragungsrate des Systems erhöht,
ohne die Übertragungssicherheit zu gefährden. Die Zuord
nung der Daten zu den verschiedenen anderen Teilnehmern
kann besonders einfach aufgrund der zeitlichen Datenfolge
durchgeführt werden. Der Aufbau eines Summenrahmentele
gramms gemäß Anspruch 3 zeichnet sich durch hohe Flexibi
lität aus, während der nach Anspruch 4 zur höheren Daten
übertragungsrate führt. Eine weitere Erhöhung der Daten
übertragungsrate wird bei dem Verfahren nach Anspruch 5
erreicht, bei dem mit lediglich einem Aufruftelegramm
verschiedene andere Teilnehmer zur Übertragung eines Ant
worttelegramms veranlaßt werden. Dabei kann die Zuteilung
des Buszugriffs prinzipiell in beliebiger, aber vor
bestimmter Reihenfolge festgelegt werden. Vorteilhaft ist
eine Festlegung nach den Ansprüchen 6 bis 9, da in diesen
Fällen auf eine zusätzliche Parametrierung neben der ohne
hin erforderlichen Festlegung der Teilnehmeradressen ver
zichtet werden kann.
Anhand der Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt ist, werden im folgenden die Er
findung sowie Ausgestaltungen und Vorteile näher erläu
tert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Format eines Summenrahmentelegramms,
Fig. 2 ein Format eines Antworttelegramms und
Fig. 3 ein Zeitdiagramm eines Datenübertragungszyklus.
Gemäß Fig. 1 enthält das Format eines Summenrahmen
telegramms COP (Central Output Poll) ein Synchronisations-
Byte Sync zur Kennzeichnung des Telegrammanfangs, ein Kon
troll-Byte FC1 (Frame Control) zur Unterscheidung ver
schiedener Telegrammtypen, die zu übertragenden Daten OD1
. . . ODn sowie mindestens ein Prüf-Byte FCS (Frame Check
Sequenz) zur Erhöhung der Übertragungssicherheit. Ein der
artiges Summenrahmentelegramm COP wird von einem Teil
nehmer, der sich im Besitz des Buszugriffsrechts befindet
und über eine Busleitung mit mehreren anderen Teilnehmern
verbunden ist, gesendet und von diesen empfangen. Diese
erkennen das Summenrahmentelegramm COP anhand des Kon
troll-Bytes FC1 und lesen von den Output-Daten OD1 . . . ODn
die für sie bestimmten Daten in einen Speicher ein. Im
einfachsten Fall kann die Schreibsteuerung des Speichers
mit einem Zähler durchgeführt werden, der vor der Daten
übertragung mit einem durch Parametrierung eingestellten
Anfangswert oder mit der Teilnehmeradresse geladen wurde,
mit jedem empfangenen Datenwort abwärtszählt und beim
Zählerstand Null den Schreibzugriff auf den Speicher frei
gibt. Nach dem Einlesen der Daten wartet jeder der anderen
Teilnehmer auf das Telegrammende, das durch das Prüf-Byte
FCS markiert ist. Die Telegrammlänge ist entweder inner
halb des Kontroll-Bytes FC1 oder in einem nachfolgenden
Feld codiert.
Nach dem Ende des Summenrahmentelegramms COP senden die
jenigen Teilnehmer, die zur Übertragung eines Antwort
telegramms IR (Input Response) aufgefordert wurden, nach
einander ihre Telegramme in einem Format über die Bus
leitung, das in Fig. 2 dargestellt ist. Jedes Antwort
telegramm IR beginnt mit einem Synchronisations-Byte Sync,
auf das ein Kontroll-Byte FC2.m folgt. In diesem Kontroll-
Byte FC2.m kann neben der Kennung für den Telegrammtyp
auch die Anzahl m der übertragenen Input-Daten ID1 . . .
IDm, die daran anschließend auf die Busleitung gesendet
werden, angegeben sein. Beendet wird das Antworttelegramm
IR durch ein Prüf-Byte BCC (Block Check Character), das
zur Erhöhung der Übertragungssicherheit dient.
Prinzipiell kann die Länge der Output-Daten OD1 . . . ODn
und der Input-Daten ID1 . . . IDm beliebig gewählt werden,
vorteilhaft ist jedoch eine Festlegung der Länge auf
jeweils ein oder zwei Byte.
Durch das Zeitdiagramm in Fig. 3 wird der zeitliche Ab
lauf eines Datenübertragungszyklus veranschaulicht. Die
Teilnehmer, die zur Übertragung eines Antworttelegrammes
aufgefordert wurden, synchronisieren sich auf das Ende des
Summenrahmentelegramms COP ein und senden nacheinander in
einer vorbestimmten Reihenfolge ihre Daten in den Antwort
telegrammen IR1 . . . IR4 auf die Busleitung. Dabei ist
jedem Teilnehmer mindestens ein Zeitschlitz der Dauer T,
die der Größe eines Antworttelegramms zur Übertragung
eines Datenworts entspricht, fest zugeordnet, in dem er
seine Daten auf der Busleitung übertragen kann. Diese
Zuordnung kann z. B. vom Anwender durch eine Hardware-
Codierung bei der Inbetriebnahme, durch eine Parametrie
rung in der Initialisierungsphase oder in Abhängigkeit
von den Teilnehmeradressen erfolgen. Eine mit geringem
Aufwand realisierbare Variante ist die direkte Abbildung
der Teilnehmeradressen auf die Zeitschlitznummern, so daß
im Ausführungsbeispiel der Zeitschlitz, beginnend zum
Zeitpunkt t1, dem Teilnehmer mit der Adresse 1, der Zeit
schlitz bei t2 dem mit der Adresse 2 usw. zugeordnet wird.
Sie hat den Vorteil, daß zur Speicherung der Input-Daten
in dem Teilnehmer, der zur Übertragung von Antwort
telegrammen aufgefordert hatte, jeder Adresse ein bestimm
ter Speicherbereich fester Länge zugeordnet werden kann
und die physikalische Adresse zur Berechnung der Speicher
adresse in einer linearen Abhängigkeit benutzt werden
kann. Auch mehrere Datenworte können zusammen in einem
Antworttelegramm IR gesendet werden, wonach ein oder meh
rere darauffolgende Zeitschlitze ungenutzt bleiben. Zur
Erhaltung der linearen Abhängigkeit bei der Bildung der
Speicheradresse müssen dem Teilnehmer, der ein solches
Antworttelegramm IR sendet, auch entsprechend mehrere
Teilnehmeradressen zugeordnet werden. Das Antworttelegramm
IR3 in Fig. 3 enthält daher zwei Datenworte und belegt
aufgrund zweier Adressen des Teilnehmers zwei Zeit
schlitze, die zu den Zeitpunkten t3 und t4 beginnen.
Eine weitere Möglichkeit zur Zuordnung der Zeitschlitze
zu den einzelnen Teilnehmern besteht darin, daß jeder
Teilnehmer mithört, wieviele Datenworte in den voran
gegangenen Antworttelegrammen gesendet wurden, und er
rechnet, nach welchem vorangegangenen Antworttelegramm er
selbst senden darf. Diese Betriebsart ermöglicht eine Ver
meidung ungenutzter Zeitschlitze.
Ein Datenübertragungszyklus mit mehreren Antworttelegram
men IR1 . . . IR4 muß nicht zwangsläufig durch ein Summen
rahmentelegramm COP initiiert werden. Als Aufruftelegramme
können beliebig geartete, von dem Teilnehmer mit Bus
zugriffsrecht gesendete Telegramme vereinbart werden. Das
könnte z. B. auch ein längeres Telegramm mit umfangreichem
Dateninhalt sein, das an nur einen bestimmten oder an eine
Gruppe von anderen Teilnehmern gerichtet ist.
Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren
in der Automatisierungstechnik mit speicherprogrammier
baren Steuerungen anwendbar. Dort führt es zu einem er
heblichen Zeitgewinn bei der Übertragung der Solldaten
an Aktoren und der Erfassung von Meßwerten mit Sensoren,
die jeweils mit einer gemeinsamen Busleitung an die
speicherprogrammierbare Steuerung angeschlossen sind.
Claims (9)
1. Verfahren zum Betreiben eines Datenübertragungssystems,
insbesondere für eine speicherprogrammierbare Steuerung,
mit einer Vielzahl von über eine gemeinsame Busleitung
miteinander verbundenen Teilnehmern, von denen sich zu
einer bestimmten Zeit nur einer im Besitz des Zugriffs
rechts auf die Busleitung befindet und die Datenübertra
gung über die Busleitung mit Telegrammen steuert, da
durch gekennzeichnet, daß ein so
genanntes Summenrahmentelegramm (COP) dieses Teilnehmers
mehrere Daten (OD1 . . . ODn) für jeweils verschiedene
andere Teilnehmer enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Daten (OD1 . . . ODn)
für jeweils verschiedene andere Teilnehmer zeitlich
hintereinander im Summenrahmentelegramm (COP) gesendet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Daten (OD1 . . .
ODn) den verschiedenen anderen Teilnehmern entsprechend
ihrer jeweiligen Adresse im Datenübertragungssystem zu
geordnet sind, wobei die jeweilige Adresse den Daten (OD1
. . . ODn) im Summenrahmentelegramm (COP) hinzugefügt ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Daten (OD1 . . . ODn)
entsprechend ihrer zeitlichen Reihenfolge im Summenrahmen
telegramm (COP) den verschiedenen anderen Teilnehmern in
aufsteigender Reihenfolge der Teilnehmeradressen zugeord
net sind.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß den
anderen Teilnehmern, die durch das Summenrahmentelegramm
(COP) oder ein sonstiges Aufruftelegramm zur Übertragung
eines Antworttelegramms (IR1 . . . IR4) aufgefordert worden
sind, jeweils für einen oder mehrere sogenannte Zeit
schlitze, deren Länge (T) mindestens der Übertragungsdauer
eines Antworttelegramms (IR1 . . . IR4) für ein Datenwort
(ID1; . . . ; IDm) entspricht, der Zugriff auf die Busleitung
in einer vorbestimmten Reihenfolge zugeteilt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zuteilung in aufstei
gender Reihenfolge der Teilnehmeradressen erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder der anderen
Teilnehmer die vorangegangenen Antworttelegramme (IR1 . . .
IR4) mithört und erst dann zu senden beginnt, wenn eine
der Anzahl der bereits gesendeten Datenworte (ID1 . . . IDm)
entsprechende Zahl von Zeitschlitzen vergangen ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zeitschlitze numeriert
werden und die Zuteilung an den Teilnehmer erfolgt, dessen
Adresse mit der Nummer des Zeitschlitzes übereinstimmt.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Anzahl der einem Teil
nehmer zugeordneten Adressen gleich ist der Anzahl der von
diesem Teilnehmer gesendeten Datenworte (ID1 . . . IDm).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924213792 DE4213792A1 (de) | 1992-04-27 | 1992-04-27 | Verfahren zum Betreiben eines Datenübertragungssystems |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19924213792 DE4213792A1 (de) | 1992-04-27 | 1992-04-27 | Verfahren zum Betreiben eines Datenübertragungssystems |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4213792A1 true DE4213792A1 (de) | 1993-10-28 |
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ID=6457564
Family Applications (1)
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