DE4212979A1 - Festkörperlasersystem - Google Patents
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Description
Durch Halbleiter-Laserdioden gepumpte Festkörperlaser sind beim Stand
der Technik bekannt und bieten gegenüber herkömmlichen Lasersystemen
entscheidende Vorteile. Neben anderem ist hier insbesondere die gute
Überlappung von Laserdioden-Pumpwellenlänge und Festkörper-Absorptions
wellenlänge zu nennen, welche einen hohen Wirkungsgrad des Lasersystems
erbringt. Weiterhin kann die Laserdiodenstrahlung im Falle des sogenann
ten longitudinalen Pumpens gut in das FestkörperlaserResonatorvolumen
fokussiert werden, so daß durch den hier gegebenen guten räumlichen
Überlapp eine hohe Konversionseffizienz erreicht wird.
Da Pumplaserdioden nur mit begrenzter Ausgangsleistung zur Verfügung
stehen, kann eine Skalierung der Festkörperlaser zu hohen Pumpleistungen
nur dadurch erzielt werden, daß sehr viele Pumplaserdioden im Lasersy
stem Verwendung finden. In diesem Falle kann aber nicht mehr mit gutem
Überlapp longitudinal in das Modenvolumen fokussiert werden. Zudem ist
die longitudinal in einen Laserkristall einkoppelbare Pumplichtleistung
durch die Zerstörschwelle des Laserkristalles beschränkt, weswegen nicht
beliebig viel Leistung in einen Kristall an einer Stelle eingekoppelt
werden kann. Üblicherweise geht man dann zum sogenannten transversalen
Pumpen über, was erfordert, daß die Pumplaserdioden seitlich senkrecht
zur Lasermode angebracht werden müssen. Hierbei ist der räumliche Über
lapp zwischen Lasermode und Pumplichtstrahlung allerdings wesentlich
verringert.
Aus der Druckschrift IEEE J. Q.E. 26, (1990), S. 827 ff, C. Pfister et
al), sind Konfigurationen bekannt, welche es ermöglichen, diese Proble
matik zu mindern. Auch die Anmelderin hat in dem deutschen Patent
40 41 133 (int. AZ. 11033) und in der deutschen Patentanmeldung P
40 08 225.3-33 (int. Az. 10868) zwei Verfahren hierfür beschrieben, eine
weitere bekannte Lösung stellt die sogenannte "Zick-Zack-Slab-Geometrie"
dar. Alle diese Lösungvorschläge sind jedoch mit dem Nachteil behaftet,
daß eine relativ große Menge von voluminösen Festkörperlaser-Kristallen
benötigt wird, was sowohl aus wirtschaftlichen Gründen als auch aus Grün
den der erforderlichen optischen Homogenität und Qualität solcher Einkri
stalle je nach Kristallsorte nur schwer und unter hohem Ausschuß reali
sierbar ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Festkörperla
sersystem der eingangs genannten Art zu schaffen, das einen guten räum
lichen Überlapp beim Pumpen aufweist und zu hoher Ausgangsleistung ska
lierbar ist und gleichzeitig die Erzeugung verschiedener Laserwellen
längen gewährleistet.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgezeigten Maßnahmen ge
löst. In den Unteransprüchen sind Ausgestaltungen und Weiterbildungen
angegeben und in der nachfolgenden Beschreibung sind Ausführungsbeispie
le erläutert und in den Figuren der Zeichnung skizziert. Es zeigen
Fig. 1 ein Schemabild eines Zick-Zack-Slab-Laserkristalles nach dem
Stand der Technik mit entsprechendem Strahlengang,
Fig. 2 ein Schemabild eines entsprechenden Zick-Zack-Slablaserkristall
aufbaus gemäß der Erfindung,
Fig. 3 ein Schemabild einer bevorzugten Ausführungsform gemäß der Er
findung,
Fig. 4 ein Schemabild in perspektivischer Darstellung einer zu Fig. 3
analogen Ausführungsform mit zweidimensionaler Skalierung,
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung der Ausführungsform eines Mul
tireflexionszellen-Laserresonators,
Fig. 6 ein Schemabild einer Ausführungsform gemäß Fig. 2 unter Verwen
dung unterschiedlicher Lasermaterialien zur Erzeugung "mehrfar
bigen" Laserlichts.
Bei einem herkömmlichen Brewster-Zick-Zack-Slab-Laserkristall, wie er in
Fig. 1 dargestellt und aus dem Stand der Technik bekannt ist, wird die
Resonatormode bei Eintritt in den Laserkristall 2 so gebrochen, daß sie
auf der Kristall-Seitenfläche 2a im Punkt 11 gebrochen und auf die ge
genüberliegende Kristallseite 2b gelangt, von welcher wiederum im Punkte
12 Totalreflexion zur ersten Flächenseite 2a hin erfolgt usw. Die La
sermode verläßt den Kristall wieder unter Brechung und gelangt an einen
Laserspiegel 3 bzw. 4, welcher die Mode wieder in sich selbst zurück
wirft. Die Punkte der Totalreflexion 11 bis 17 sind von der Seite her
gut zugänglich, so daß diesen Punkten je eine Pumpdiodeneinheit 21 bis
27 zugeordnet werden kann, deren Strahlung in dem gestrichelt einge
zeichneten Bereich im Kristall absorbiert wird, wodurch diese Kristall
bereiche, sofern die Mode in ihnen verläuft, zur Laserverstärkung bei
tragen. Aus der Zeichnung ist leicht ersichtlich, daß die Anzahl der
verwendeten Pumplaser-Einheiten die Länge des Slabkristalles bestimmt,
andererseits können Laserkristalle herkömmlicher Materialien wie z. B.
das meistverbreitete Nd:YAG nur in begrenzten Abmessungen in guter Homo
genität hergestellt werden.
Hierfür jedoch schlägt nun der vorliegende Erfindungsgedanke vor, einen
Aufbau - wie in Fig. 2 skizziert - vorzunehmen, in dessen Strahlengang
jeder Pumpdiodeneinheit 21 bis 27 jeweils einen kleinen Laserkristall 31
bis 37 zuzuordnen, welcher in sich die erforderliche Homogenität - al
lein schon aus seiner Dimension heraus - besitzt. Die Mode wird bei Aus
tritt aus dem jeweiligen Kristall, dessen Pumpseite (31a, 32a, . . . ) für
die Laserwellenlänge verspiegelt und dessen gegenüberliegende Seite
(31b, 32b, . . . ) für diese Laserwellenlänge erforderlichenfalls entspie
gelt ist, gebrochen und tritt in den nächsten gegenüberliegenden Laser
kristall wieder ein. Durch den kleineren Winkel der Resonatormode im
Kristall kann das Pumplicht besser in die Lasermode fokussiert werden,
die Laserkristalle selbst können aus selektierten Kristallstücken beste
hen, so daß zum einen mit hoher Effizienz, zum anderen mit einer größe
ren Anzahl von Pumpeinheiten gearbeitet werden kann. Auch hier wird der
so gebildete Laserresonator beidseitig durch die Resonatorspiegel 3 und
4 begrenzt.
Diese vorgeschlagene Ausführungsform erlaubt nun einen idealen Aufbau
der Kühlanordnung, wie aus der Fig. 3 ersichtlich ist. Hier werden nun
die Laserkristalle 31 bis 37 in einem vom Kühlmitttelstrom durchflosse
nen Basisbehälter 41a, b angeordnet. Dies kann ein einziger Basisbehäl
ter 41a gemeinsam für alle Laserkristalle oder je einer für für jede
Seite, also gemäß der Fig. 3 ein Basisbehälter 41a für die Laserkristal
le mit den ungeraden Bezeichnungsziffern und ein zweiter Behälter 41b
für diejenigen mit geraden Bezeichnungsziffern. So ein Kühl-Basisbehäl
ter kann beispielsweise aus mit Kühlkanälen versehenem Kupfer- oder Si
liziummaterial bestehen oder aber auch aus einem Saphirmaterial, welche
ihrerseits mit einem Kühlmedium in engem Kontakt stehen. Dasselbe trifft
für die Pumplichteinheiten zu, die ebenfalls in der vorgenannten Weise
auf einer gemeinsamen Basis 51a, b montiert sind.
In der Fig. 4 ist ein analoges Ausführungsbeispiel für die jeweilige ge
meinsame Kühlbasis von mehreren Reihen von Laserkristallen 41 bis 48
skizziert, die nebeneinander angeordnet sind und so eine höhere Packungs
dichte der Lasereinheit realisieren.
Auch können andere Strahlengänge bei entsprechender Konfiguration der
Basisträger und der Stellung der Laserkristalle zueinander realisiert
werden, so etwa ein aus einzelnen gemeinsam gehalterten Laserkristallen
geformter Multireflexions-Resonator, wie er in der deutschen Patentan
meldung P.40 08 225.3-33 (int. Az. 10868) der Anmelderin offenbart ist.
Hierbei wird ein großes Stück des Lasermaterials an mehreren kreisförmig
angeordneten Punkten longitudinal gepumpt.
Ein modifizierter Multireflexions-Laserresonator im Sinne der vorliegen
den Erfindung könnte nun so aussehen, wie er in der Fig. 5 dargestellt
ist. Hier sind mehrere kleine, homogene Laserkristalle 51 bis 57 an den
bestimmten Stellen in einer Halteplatte 10 angeordnet. Die einzelnen La
serkristalle weisen hierbei auf ihrer Stirnseite einen Krümmungsradius
auf, welcher so gewählt wird, daß die Resonatormode nach jeder Reflexion
in sich zurückfokussiert wird und beim Durchlaufen des Multireflexions-
Laserresonators somit nicht aufweitet.
Die Verwendung einer Vielzahl von Einzelkristallen läßt gegenüber einem
großen Einkristall außerdem noch die Möglichkeit offen, auch unter
schiedliche Kristallmaterialien k bis p in einem gemeinsamen Laserreso
nator anzuordnen und so Laserlicht bei mehreren simultan emittierenden
Linien zu erzeugen. Dies ist in der Fig. 6 skizziert. Sofern die Laser
kristalle k bis p so aufeinander abgestimmt sind, daß für keine der ge
wünschten Emissionslinien resonatorinterne Verluste - wie etwa Absorp
tion - auftreten, können diese Materialien frei miteinander kombiniert
werden. So könnten zum Beispiel Laserlinien bei 1, 2 und 3 µm simultan
erzeugt werden. Unter Verwendung von Kristallen, welche zum Beispiel im
roten, grünen und blauen Bereich emittieren, könnte ein kollinearer
Strahl "weißen" Laserlichts erzeugt werden.
Claims (6)
1. Durch Halbleiterlaserdioden gepumptes Festkörperlasersystem, des
sen Laserkristall an mehreren bestimmten Stellen seiner Längsausdehnung
oder seines Umfanges von mehreren Halbleiterdioden optisch gepumpt wird,
und die Laserkristalle einen gemeinsamen Resonator bilden, und in den
Kristallen die eintretende und austretende Mode einen kleinen Winkel zu
einander aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß aus einer bestimmten
Anzahl kleiner Stücke von Kristallmaterial (31 bis 37) eine Lasergeome
trie gebildet wird, wobei jedem dieser kleinen Laserkristalle (31 bis
37) eine Pumpdiodeneinheit (21 bis 27) zum longitudinalen Pumpen mit gu
tem räumlichen Überlapp zugeordnet ist, und diese kleinen Laserkristalle
(31 bis 37) an ihrer dem Pumplicht zugeordneten Seite (31a bis 37a) für
die jeweilige Laserwellenlänge verspiegelt und an der entgegengesetzten
Seite (31b bis 37b) für diese Laserwellenlänge erforderlichenfalls ent
spiegelt ist und die Mode bei ihrem Kristallaustritt für den Eintritt in
den nächsten Laserkristall (z. B. 32) winkelmäßig entsprechend gebrochen
wird.
2. Festkörperlasersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die kleinen Laserkristalle (31 bis 37) und die Pumpdioden (21 bis
27) in einer oder mehreren, für mehrere oder alle Kristalle gemeinsamen
Basis gehaltert sind, welche neben der Ausbildung als Halterung der Kri
stalle (31 bis 37) und Dioden (21 bis 27) als sogenannter Kühl-Basisbe
hälter (41a, b; 51a, b) ausgebildet ist.
3. Festkörperlasersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der oder die Kühlbasisbehälter (41a, b; 51a, b) aus einem
mit Kühlkanälen versehenen Kupfer- oder Silizium-Bauelement gebildet
sind.
4. Festkörperlasersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Laserkristalle (31 bis 37) aus einem gleichen
oder aus unterschiedlichen Materialien bestehen und die Erzeugung einer
einzelnen oder mehrerer unterschiedlicher Laserwellenlängen ermöglichen.
5. Festkörperlasersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zur simultanen Erzeugung mehrerer kollinear aus
strahlender Wellenlängen und simultanen Erzeugung von rotem, grünem und
blauen Licht die Laserkristalle (31 bis 37) eines Resonators aus unter
schiedlichen Materialien (k bis p) hergestellt werden.
6. Festkörperlasersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Laserkristalle (31 bis 37) auf ihrer Stirnseite
einen Krümmungsradius aufweisen, der die Resonatormode nach jeder Refle
xion in sich zurückfokussiert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924212979 DE4212979C2 (de) | 1992-04-18 | 1992-04-18 | Festkörperlasersystem |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924212979 DE4212979C2 (de) | 1992-04-18 | 1992-04-18 | Festkörperlasersystem |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4212979A1 true DE4212979A1 (de) | 1993-10-21 |
DE4212979C2 DE4212979C2 (de) | 1996-08-29 |
Family
ID=6457084
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924212979 Expired - Fee Related DE4212979C2 (de) | 1992-04-18 | 1992-04-18 | Festkörperlasersystem |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4212979C2 (de) |
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- 1992-04-18 DE DE19924212979 patent/DE4212979C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4212979C2 (de) | 1996-08-29 |
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Owner name: DAIMLERCHRYSLER AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 8099 |
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