DE4212696A1 - Radaufhängung für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Radaufhängung für KraftfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Radaufhängung für
Kraftfahrzeuge mit einem Radträger sowie einem Federbein,
das einerseits am Radträger und andererseits am
Fahrzeugaufbau befestigt ist.
Eine derartige Radaufhängung ist beispielsweise aus der
europäischen Patentanmeldung 0 428 840 bekannt. Das
Besondere an der vorbekannten Radaufhängung besteht darin,
daß das Federbein sowie ein unteres Radführungsglied an
einem gemeinsamen Lagerelement des Radträgers gelenkig
abgestützt sind, wobei eine durch ein radträgerseitiges
Gelenk eines oberen Radführungsgliedes geführte
Schwenkachse durch die Mittenachse dieses Gelenks sowie
der Gelenke des Lagerelements verläuft. Durch diese
Maßnahmen wird erreicht, daß die Radaufhängung einen
kleinen Störkrafthebelarm bei einer optimalen
Federbeinübersetzung aufweist, bei der eine Aufteilung der
Kräfte vom unteren Radführungsglied erfolgt. Die
vorbekannte Radaufhängung sieht jedoch keine Mittel vor,
die eine Verstellung der Fahrzeughöhe ermöglichen.
Aus der DE-OS 39 31 857 ist ein Dämpfungssystem mit einem
Stoßdämpfer bekannt, dessen Ausgleichsraum mit einer
Druckquelle verbunden ist. Damit kann unabhängig von der
Dämpfung des Stoßdämpfers zusätzlich eine Tragkraft
eingestellt und somit eine Last wirksam abgestützt werden.
Als nachteilig anzusehen ist bei dem erwähnten
Dämpfungssystem das relativ große Druckmittelvolumen, das
dem Ausgleichsraum des Stoßdämpfers zugeführt werden muß,
wodurch Änderungen der Eigenfrequenz des Dämpfungssystems
verursacht werden.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine
Radaufhängung für Kraftfahrzeuge der eingangs genannten
Gattung zu schaffen, die mit einfachsten technischen
Mitteln, ohne in das Federbein einzugreifen, eine
Verstellung der Fahrzeughöhe ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im
Befestigungsbereich des Federbeins im Radträger ein
hydraulischer Druckraum ausgebildet ist, wobei das in den
Radträger hineinragende Ende des Federbeins als Kolben
ausgeführt und im Radträger axial verschiebbar angeordnet
ist.
Weitere vorteilhafte Merkmale beinhalten die
Unteransprüche.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin,
daß die Montage des Federbeins in dem Radträger
unverändert erfolgen kann, wobei kein zusätzlicher
Einbauraumbedarf in axialer Richtung erforderlich ist.
Vorteilhaft sind auch die Integration der
Hydraulikkomponenten im Radträger sowie ein geringer
Bedarf an Druckmittelvolumen. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, daß mit einem kleinen Druckmittelvolumen
verhältnismäßig große Verstellwege ohne Änderungen der
Eigenfrequenz des Federbeins realisiert werden können.
Außerdem ermöglicht die Erfindung eine vorteilhafte
Medientrennung, bei der die Fahrzeughöhenverstellung unter
Verwendung von beispielsweise Bremsflüssigkeit erfolgt,
während der Schwingungsdämpfer des Federbeins mit
Mineralöl betrieben wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. In
der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine vereinfachte Ansicht einer
erfindungsgemäßen Radaufhängung im
Axialschnitt, teilweise weggebrochen, und
Fig. 2 einen Hydraulikschaltplan der in Fig. 1
gezeigten Erfindung.
Die in Fig. 1 dargestellte Radaufhängung besteht im
wesentlichen aus einem Radträger 1 sowie einem daran
befestigten Federbein 2, das mit seinem anderen, nicht
gezeigten Ende an einem Fahrzeugaufbau abgestützt ist und
durch einen hydraulischen Schwingungsdämpfer 7 sowie eine
nicht dargestellte Schraubenfeder gebildet ist. Im
Befestigungsbereich des Federbeins 2 bzw. des
Schwingungsdämpfers 7 ist im Radträger 1 ein hydraulischer
Raum 4 ausgebildet, der über in hydraulischen Verbindungen
22, 23 eingeschaltete Ventile, vorzugsweise
elektromagnetisch betätigbare 2/2-Wegeventile 15, 16 mit
der Druckquelle 20, beispielsweise einem hydraulischen
Druckspeicher (s. Fig. 2), sowie mit einem drucklosen
Druckmittelvorratsbehälter 21 verbindbar ist. Auf dem in
den Radträger 1 hineinragenden Ende des
Schwingungsdämpfers 7 ist eine rohrförmige Hülse 8
aufgeschoben, die beispielsweise durch einen Seegerring 9
gesichert sein kann. Die Hülse 8 ist gegenüber einer den
Druckraum 4 begrenzenden Wandung des Radträgers 1 mittels
einer Dichtung 12 abgedichtet und bildet somit einen
Kolben 3, der den Druckraum 4 in eine erste hydraulische
Kammer 5 sowie eine zweite hydraulische Kammer 6
unterteilt, die mittels einer vorzugsweise im Radträger 1
ausgebildeten hydraulischen Verbindung 18 miteinander
verbunden sind. Der als Stufenkolben ausgebildete Kolben 3
weist dabei zwei unterschiedlich große Ringflächen 24,25
auf, wobei die größere Ringfläche 24 die untere, erste
Kammer 5 und die kleinere Ringfläche 25 die obere, zweite
Kammer 6 begrenzt. Der hydraulische Druckraum 4 bzw. die
zweite Kammer 6 wird von einer auf die Hülse 8
aufgeschobenen Überwurfmutter 10 begrenzt, die mit einer
mit der Hülse 8 zusammenwirkenden Dichtung 19 ausgestattet
ist und mit dem Radträger 1 verschraubt ist. Die
Überwurfmutter 10 dient gleichzeitig der Befestigung eines
die Hülse 8 vor Verunreinigungen schützenden elastischen
Faltenbalgs 11, dessen anderes Ende, den
Schwingungsdämpfer 7 radial umgreifend, am Ende der Hülse
8 axial anliegt. Dabei ist es sinnvoll, wenn die Hülse 8
in zwei im Abstand voneinander angeordneten Führungsringen
13, 14 geführt wird, von denen der eine (13) in der Nähe
einer im Radträger 1 vorgesehenen Dichtung 26 und der
andere (14) in der Überwurfmutter 10 angeordnet ist. Bei
einer besonders kompakt bauenden Ausführung sind die
vorhin erwähnten 2/2-Wegeventile 15, 16 in einem
Ventilgehäuse 17 angeordnet, die mit dem Radträger 1
einteilig ausgebildet ist. Das Ventilgehäuse 17 ist mit
einem Druckanschluß 27 sowie einem Rücklaufanschluß 28
ausgestattet, an die die Druckquelle 20 sowie der
Druckmittelvorratsbehälter 21 angeschlossen sind.
Wird nun eine Vergrößerung der Fahrzeughöhe gewünscht, so
wird das erste, vorzugsweise stromlos geschlossene
2/2-Wegeventil 15 aktiviert, durch dessen Umschalten der
Druckraum 4 mit dem von der Druckquelle 20 gelieferten
Druck beaufschlagt wird, während das zweite 2/2-Wegeventil
16 geschlossen bleibt. Durch die Wirkung des Druckes auf
die am Stufenkolben 3 ausgebildete Differenzfläche wird
eine Kraftkomponente erzeugt, die ein Verschieben des
Federbeins 2 nach oben zur Folge hat (s. insbesondere die
links dargestellte Hälfte der Fig. 1). Bei der
Aufwärtsbewegung des Stufenkolbens 3 wird aus der zweiten
hydraulischen Kammer 6 ein Druckmittelvolumen verdrängt,
das über die hydraulische Verbindung 18 der ersten Kammer
5 zugeführt wird, wobei das für die Füllung der ersten
Kammer 5 erforderliche Differenzvolumen der Druckquelle 20
entnommen wird.
Wird dagegen eine Verstellung im Sinne der
Fahrzeughöhenverringerung gewünscht, so wird das zweite,
ebenso stromlos geschlossene 2/2-Wegeventil 16 im Sinne
der Freigabe der zum Druckmittelvorratsbehälter 21
führenden Verbindung 23 aktiviert. Das bei der
Abwärtsbewegung des Stufenkolbens 3 aus der ersten Kammer
5 hinausströmende Druckmittelvolumen strömt teilweise in
die obere, sich vergrößernde zweite Kammer 6 ein, während
der Volumenüberschuß dem Druckmittelvorratsbehälter 21
zugeführt wird.
Die erfindungsgemäße Radaufhängung kann auch für den
Ausgleich von in Betrieb des Kraftfahrzeugs auftretenden
Nick- und Wankbewegungen eingesetzt werden. Auch kann ihre
hydraulische Energieversorgung von der hydraulischen
Kraftfahrzeugbremsanlage übernommen werden, so daß als
Druckquelle beispielsweise die Pumpe einer
blockiergeschützten Bremsanlage benutzt werden kann.
Bezugszeichenliste
1 Radträger
2 Federbein
3 Kolben, Stufenkolben
4 Druckraum
5 Kammer
6 Kammer
7 Schwingungsdämpfer
8 Hülse
9 Seegerring
10 Überwurfmutter
11 Faltenbalg
12 Dichtung
13 Führungsring
14 Führungsring
15 2/2-Wegeventil
16 2/2-Wegeventil
17 Ventilgehäuse
18 Verbindung
19 Dichtung
20 Druckquelle
21 Druckmittelvorratsbehälter
22 Verbindung
23 Verbindung
24 Ringfläche
25 Ringfläche
26 Dichtung
27 Druckanschluß
28 Rücklaufanschluß
2 Federbein
3 Kolben, Stufenkolben
4 Druckraum
5 Kammer
6 Kammer
7 Schwingungsdämpfer
8 Hülse
9 Seegerring
10 Überwurfmutter
11 Faltenbalg
12 Dichtung
13 Führungsring
14 Führungsring
15 2/2-Wegeventil
16 2/2-Wegeventil
17 Ventilgehäuse
18 Verbindung
19 Dichtung
20 Druckquelle
21 Druckmittelvorratsbehälter
22 Verbindung
23 Verbindung
24 Ringfläche
25 Ringfläche
26 Dichtung
27 Druckanschluß
28 Rücklaufanschluß
Claims (13)
1. Radaufhängung für Kraftfahrzeuge mit einem Radträger
sowie einem Federbein, das einerseits am Radträger
und andererseits am Fahrzeugaufbau befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß im
Befestigungsbereich des Federbeins (2) im Radträger
(1) ein hydraulischer Druckraum (4) ausgebildet ist,
wobei das in den Radträger (1) hineinragenden Ende des
Federbeins (2) als Kolben (3) ausgeführt und im
Radträger (1) axial verschiebbar angeordnet ist.
2. Radaufhängung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der hydraulische
Raum (4) mit einer Druckquelle (20) so verbindbar
ist, daß eine Druckbeaufschlagung des Kolbens (3)
seine Verschiebung im Sinne einer
Fahrzeughöhenvergrößerung bewirkt.
3. Radaufhängung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der hydraulische
Raum (4) mit einem drucklosen
Druckmittelvorratsbehälter (21) so verbindbar ist,
daß ein Freigeben der Verbindung (22) eine Bewegung
des Federbeins (2) im Sinne einer
Fahrzeughöhenverringerung bewirkt.
4. Radaufhängung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben
(3) als Stufenkolben ausgebildet ist und den
hydraulischen Druckraum (4) in eine erste (5) sowie
eine zweite hydraulische Kammer (6) unterteilt, die
miteinander in Verbindung stehen.
5. Radaufhängung nach Anspruch 4, wobei das Federbein
aus einem Schwingungsdämpfer sowie einer mit ihm
zusammenwirkenden Schraubenfeder besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stufenkolben (3)
durch eine auf das dem Radträger (1) zugewandte Ende
des Schwingungsdämpfers (7) aufgeschobene rohrförmige
Hülse (8) gebildet ist, die auf dem
Schwingungsdämpfer (7) beispielsweise mittels eines
Seegerringes (9) gesichert ist.
6. Radaufhängung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der hydraulische
Druckraum (4) von einer auf die Hülse (8)
aufgeschobenen Überwurfmutter (10) begrenzt wird, die
mit dem Radträger (1) verschraubt ist.
7. Radaufhängung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Faltenbalg (11)
vorgesehen ist, der mit einem Ende an der Hülse (8)
axial anliegt und dessen anderes Ende an der
Überwurfmutter (10) befestigt ist.
8. Radaufhängung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse
(8) mit einer Dichtung (12) versehen ist und in zwei
im Abstand voneinander angeordneten Führungsringen
(13, 14) geführt ist.
9. Radaufhängung nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der eine
Führungsring (13) im Radträger (1) und der andere
Führungsring (14) in der Überwurfmutter (10)
angeordnet sind.
10. Radaufhängung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindungen
(22, 23) des hydraulischen Druckraums (4) mit der
Druckquelle (20) bzw. dem Druckmittelvorratsbehälter
(21) mittels elektromagnetisch betätigbarer
2/2-Wegeventile (15, 16) absperrbar bzw. freigebbar
sind.
11. Radaufhängung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die 2/2-Wegeventile
(15, 16) in einem Ventilgehäuse (17) angeordnet sind,
das mit dem Radträger (1) einteilig ausgebildet ist.
12. Radaufhängung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die 2/2-Wegeventile
(15, 16) als stromlos offene bzw. stromlos
geschlossene Ventile ausgebildet sind.
13. Radaufhängung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckquelle
durch einen an die Pumpe einer hydraulischen
blockiergeschützten Bremsanlage angeschlossenen
hydraulischen Druckspeicher gebildet ist und das als
Druckmittel Bremsflüssigkeit verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924212696 DE4212696A1 (de) | 1992-04-16 | 1992-04-16 | Radaufhängung für Kraftfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924212696 DE4212696A1 (de) | 1992-04-16 | 1992-04-16 | Radaufhängung für Kraftfahrzeuge |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4212696A1 true DE4212696A1 (de) | 1993-10-21 |
Family
ID=6456917
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924212696 Withdrawn DE4212696A1 (de) | 1992-04-16 | 1992-04-16 | Radaufhängung für Kraftfahrzeuge |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4212696A1 (de) |
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