DE4212464A1 - In einer Montageöffnung eines Bauteils zu befestigendes Gelenk sowie Verfahren zu dessen Befestigung - Google Patents
In einer Montageöffnung eines Bauteils zu befestigendes Gelenk sowie Verfahren zu dessen BefestigungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein in einer Montageöffnung eines Bau
teils zu befestigendes Gelenk, insbesondere in einem Radfüh
rungslenker anzubringendes Radführungsgelenk, mit den Merkmalen
des Oberbegriffes von Patentanspruch 1 sowie auf ein Verfahren
zur Gelenkbefestigung.
Eine derartige Gelenkbefestigung ist aus DE-OS 27 56 228 - Fig.
4 - bekannt. Bei dieser Konstruktion ist das Metallgehäuse des
Gelenkes in eine Montageöffnung eines aus Stahlblech gezogenen
Radführungslenkers eingesetzt.
Die Montageöffnung ist durch einen zur Lenkerinnenseite hin
durchgestellten, zylindrischen Kragen gebildet, in welchem das
zylindrische Metallgehäuse kraftschlüssig eingepreßt ist, wo
bei durch einen auf der Kragenstirnfläche aufruhenden Gehäuse
flansch die Einpreßtiefe begrenzt und das Metallgehäuse in der
anderen Achsrichtung durch eine Halterung festgelegt ist.
Diese Halterung ist notwendig, da trotz hoher Paßgenauigkeit
häufig der zwischen Metallgehäuse und Bauteil gegebene Kraft
schluß nicht ausreicht, um Abstützkräfte über die Lebensdauer
des Führungsgelenkes stets zuverlässig aufzunehmen.
Aus diesem Grund ist bei der bekannten Ausführungsform das Me
tallgehäuse durch Verschweißen mit dem Bauteil an der vom Kra
gen abgekehrten Seite des Radführungslenkers fixiert.
Abgesehen von der aufwendigen Festlegung des Führungsgelenkes
im Kragen des Radführungslenkers, resultiert aus der beim An
schweißen erfolgenden Erwärmung des Metallgehäuses der gravie
rende Nachteil, daß dasselbe nicht mit einer aus elastomerem
Material bestehenden Kugelpfanne ausgestattet und in das Me
tallgehäuse eingebrachtes Schmiermittel zerstört werden kann.
Schließlich kann das Metallgehäuse durch den notwendigen Preß
sitz im Kragen durch Radialspannungen eine derartige Verformung
erfahren, daß dadurch die Gelenkbeweglichkeit beeinträchtigt
wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gelenkbefesti
gung der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 erläuterten Art
anzugeben, die eine lagesichere und von Radialspannungen freie
Festlegung eines Gelenkes, ohne dasselbe in den Bauteil ein
pressen zu müssen, ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion ist das Metallgehäuse
des Gelenkes in der Montageöffnung axial fixiert, indem durch
Umformen des Ringkragens eine Radialverspannung von Metallge
häuse und Bauteil und dadurch eine kraftschlüssige Verbindung
zwischen beiden Teilen herbeigeführt wird. Durch das Umlegen
des Ringkragens wird außerdem eine formschlüssige Verbindung
und damit eine Übertragung von Betriebskräften in allen mög
lichen Richtungen gewährleistet.
Die Trennfuge zwischen dem Innenumfang der Montageöffnung und
dem Außenumfang des Metallgehäuses ist dabei an der einen Seite
des Bauteils vom Flansch des Metallgehäuses und an der anderen
Bauteilseite von dem an diese angelegten Ringkragen überdeckt.
Flansch und Ringkragen schaffen so über eine Fugenabdichtung
einen wirksamen Korrosionsschutz zwischen den miteinander ver
bundenen Teilen. Flansch und Ringkragen können dabei gemäß den
Patentansprüchen 2 und 3 alternativ am Metallgehäuse des Ge
lenks oder am Bauteil vorgesehen sein.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
weiterer Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Gelenkbefestigung läßt sich vorteilhaft
mittels eines Verfahrens gemäß Patentanspruch 10 bewerkstelli
gen.
Neben der Konstruktion der DE-OS 27 56 228 - Fig. 4 -, von der
die Erfindung ausgeht, ist es gemäß DE-OS 39 00 230 bereits
bekannt, das Gehäuse eines sphärischen Gelenkes in einer Mon
tageöffnung zu fixieren, indem dasselbe mittels zweier Flansche
die einander gegenüberliegenden Randteile der Montageöffnung
übergreift.
In diesem Falle besteht aber das Gehäuse dieses Gelenkes aus
Kunststoff und ist durch eine spezielle Formtechnik an den
Bauteil angeformt.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dar
gestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein Radführungsgelenk,
in einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2 eine Darstellung des in einem Radführungslenker
befestigten Radführungsgelenkes gemäß Fig. 1,
Fig. 3 ein durch einen strichpunktierten Kreis angedeu
teten Ausschnitt der Fig. 1, in stark vergrößer
tem Maßstab,
Fig. 4 einen Teilschnitt entlang der Linie IV-IV der
Fig. 1, in vergrößertem Maßstab, und
Fig. 5 einen Teilschnitt durch ein zweites Ausführungs
beispiel der Erfindung.
Das in Fig. 1 gezeigte, aufbaumäßig bekannte Radführungsgelenk
10 ist zur Befestigung in einer Montageöffnung 11 im radseiti
gen Endstück eines Radführungslenkers 12 (Fig. 2) bestimmt, der
beispielsweise durch ein Ziehteil aus Stahlblech gebildet ist.
Das eine aus Kunststoff bestehende Kugelpfanne 14 zur Lagerung
des Kugelkopfes 16 eines Gelenkzapfens 18 aufnehmende, mittels
einer Dichtungskappe 20 verschlossene Metallgehäuse des Rad
führungsgelenkes 10 ist als Ganzes mit 22 bezeichnet. Dasselbe
weist einen Umfangsbund 24 mit zwei zylindrischen Bundab
schnitten mit verschiedenen Durchmessern auf.
Der Bundabschnitt größeren Durchmessers bildet einen Abstütz
flansch 26, während in die Stirnseite des anderen Bundab
schnittes 28 eine Ringnut 30 eingeformt ist, die im Querschnitt
hohlkehlenartig ausgeformt ist, und deren außenliegende Um
fangswand 32, gemäß Fig. 1, von innen schräg nach oben, außen
ansteigt. Dadurch bildet der Bundabschnitt 28 über einen Be
reich seiner Länge einen zur Lagerachse koaxialen Ringkragen
34, der sich seiner Stirnkante zu verjüngt und dessen Axialmaß
ungefähr der Blechdicke des Radführungslenkers 12 entspricht.
Die Kragenstirnkante 36 ist vorzugsweise quer zur Kragenum
fangsrichtung konvex gerundet.
Der Außendurchmesser des Bundabschnittes 28 ist auf den Durch
messer der Montageöffnung 11 derart abgestimmt, daß das Rad
führungsgelenk 10 mit seinem Umfangsabschnitt 28 manuell in die
Montageöffnung 11 eingesteckt werden kann, wobei der Abstütz
flansch 26 dessen Einstecktiefe begrenzt, indem er an die eine
Randzone der Montageöffnung 11 zur Anlage gelangt.
Zur Fixierung des Radführungsgelenkes 10 in der Montageöffnung
11 ist der Ringkragen 34 nach dem Einstecken zur Bildung eines
weiteren Flansches 38 nach außen umzuformen und an die der An
lagefläche 40 für den Abstützflansch 26 gegenüberliegende An
lagefläche 42 des Radführungslenkers 12 anzulegen (Fig. 2).
Dieses Kragenumformen läßt sich durch Kaltverformen mittels
eines geeigneten Werkzeuges in rollierender oder taumelnder
Arbeitsweise vorteilhaft derart bewerkstelligen, daß der zu
einem Flansch 38 umgeformte Ringkragen 34 schließlich den Bau
teil 12 im Bereich der Ringkante 44 seiner Montageöffnung 11
formschlüssig umschließt und die entsprechende Randzone der
Montageöffnung in Art eines Nietkopfes überlappt. Vorzugsweise
entspricht dabei der Durchmesser dieser Überlappung im wesent
lichen demjenigen des Abstützflansches 26. Die abgerundete
Ausbildung der Ringkragenstirnkante 36 in Verbindung mit der
Ringnut 30 ermöglicht dabei ein vorteilhaftes Ansetzen des Um
formwerkzeuges.
Anhand der Fig. 3 wird dabei deutlich, daß beim Umformen des
Ringkragens 34 der Werkstoff des Radführungslenkers 12 im Be
reich um die strichpunktiert angedeutete Ringkante 44 der Mon
tageöffnung 11 radial nach außen und der Werkstoff des Metall
gehäuses 22 sowohl radial nach außen als auch nach innen
verdrängt wird, wodurch über den axialen Abschnitt a zwischen
dem Bauteil 12 und dem Bundabschnitt 28 des Metallgehäuses 22
beide Teile relativ zueinander radial entsprechend stark ver
spannt werden. Die durch dieses Radialverspannen (Lochleibung)
erzielte Verbindung führt dazu, daß am Gelenkzapfen 18 angrei
fende, hohe Betriebskräfte in den Radführungslenker 12 kraft-
und formschlüssig sicher übertragen werden.
Wie Fig. 4 zeigt, können in die Umfangsfläche 26 des Bundab
schnittes 28 von Metallgehäuse 22 eine oder mehrere Vertiefun
gen 48 oder ggf. Erhöhungen ein- bzw. ausgeformt sein, denen
komplementäre Umfangsflächenteile der Montageöffnung 11 zuzu
ordnen sind.
Bei dem Ausführungsbeispiel einer Gelenkbefestigung gemäß Fig.
5 sind die ein mit 50 bezeichnetes, beispielsweise als Radfüh
rungsgelenk ausgebildetes Gelenk in einer Montageöffnung 52
eines Bauteils 54 haltenden Komponenten bauteilseitig vorgese
hen.
Demgemäß sind an den Bauteil 54, und zwar an den Innenumfang
der Montageöffnung 52, ein Innenflansch 56 und, diesem gegen
überliegend, ein strichpunktiert angedeuteter Ringkragen 58
angeformt.
Zur Halterung des Gelenk-Metallgehäuses 60 ist dasselbe mit
einem Außenbund 62 ausgestattet, mit dem sich das Gelenk 40
nach Einbringen in die Montageöffnung 52 an deren Innenflansch
56 abstützt. Anschließend läßt es sich in der bereits erläu
terten Weise durch entsprechendes Kaltverformen des Ringkragens
58 zu einem Flansch 64 im Bauteil 54 axial und radial festle
gen.
Claims (10)
1. In einer Montageöffnung eines Bauteils zu befestigendes Ge
lenk, insbesondere in einem Radführungslenker anzubringendes
Radführungsgelenk, mit einem die Montageöffnung axial durch
setzenden metallischen Gehäuse, das gegenüber dem Bauteil in
einem Bereich wechselseitiger Überlappung einerseits durch ei
nen Radialflansch und andererseits durch eine Gegenhalterung
fixiert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenhalterung durch einen in der Ausgangslage axialen
Ringkragen (34; 58) gebildet ist, der durch Kaltverformung in
einen Radialflansch (38; 64) überführbar ist.
2. Befestigung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Radialflansch (38) und Ringkragen (34) an das Metallgehäuse
(22) angeformt sind.
3. Befestigung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Radialflansch (56) und Ringkragen (58) Wandteile der Mon
tageöffnung (52) des Bauteils (54) bilden und daß das Metall
gehäuse (60) mit einem Außenbund (62) in der Montageöffnung
(52) gehalten ist.
4. Befestigung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ringkragen (34) eine zylindrische Außenumfangsfläche
sowie eine sich nach innen konisch verjüngende Innenumfangs
fläche (32) aufweist.
5. Befestigung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ringkragen (34; 58) eine quer zu seiner Umfangsrichtung
abgerundete Stirnfläche (36) aufweist.
6. Befestigung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 und 2
sowie 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Metallgehäuse (22) einen Umfangsbund (24) mit zwei zy
lindrischen Bundabschnitten aufweist, von denen der Bundab
schnitt mit dem größeren Durchmesser den Gehäuseflansch (Ab
stützflansch 26) bildet.
7. Befestigung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 oder 2
sowie 4 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Überstand des den Ringkragen (34) bildenden Abschnitts
des Metallgehäuses (22) über den Bauteil (12) bei in dessen
Montageöffnung (11) eingestecktem Gelenk (Radführungsgelenk 10)
und unverformtem Ringkragen (34) ungefähr der Blechdicke des
Bauteils (12) entspricht.
8. Befestigung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Axialmaß der Montageöffnung (11) der Materialdicke des
Bauteils (12) entspricht.
9. Befestigung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die miteinander formschlüssig in Eingriff stehenden Um
fangsflächen von Metallgehäuse (22; 60) und Montageöffnung (11;
52) einander ergänzende Erhöhungen und Vertiefungen (48) auf
weisen.
10. Verfahren zur Befestigung eines Gelenkes gemäß Anspruch 1
in der Montageöffnung eines Bauteils,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verformung des Ringkragens (34, 58) unter anpassender
Verformung des von diesem zu übergreifenden Bauteils vorgenom
men wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4212464A DE4212464C2 (de) | 1992-04-14 | 1992-04-14 | In einer Montageöffnung eines Bauteils zu befestigendes Gelenk |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4212464A1 true DE4212464A1 (de) | 1993-10-21 |
DE4212464C2 DE4212464C2 (de) | 1996-07-11 |
Family
ID=6456791
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4212464A Expired - Fee Related DE4212464C2 (de) | 1992-04-14 | 1992-04-14 | In einer Montageöffnung eines Bauteils zu befestigendes Gelenk |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4212464C2 (de) |
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-
1992
- 1992-04-14 DE DE4212464A patent/DE4212464C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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Legal Events
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