DE4212107A1 - Geberzylinder - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Geberzylinder nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei hydraulisch betätigten Kupplungs- oder Bremssyste­ men in Kraftfahrzeugen besteht die Forderung, daß die vom Pedal betätigten Geberzylinder auch rückwärts ge­ richtete Kräfte aufnehmen müssen, die z. B. auftreten, wenn der Fahrer das Pedal schnell losläßt und das Pe­ dal (von der Rückholfeder beaufschlagt) in seine Aus­ gangslage zurückschnellt oder wenn der Fahrer verse­ hentlich mit seinen Fuß unter das Pedal kommt und daran "zieht". Diese Kräfte können aufgrund der He­ belübersetzung sehr groß werden. Außerdem soll diese rückwärtige Anschlagbegrenzung bei Kurzbaugeberzylin­ dern montagefreundlich, kostengünstig und spielfrei verwirklicht werden.

Aus der DE-OS 31 49 628 ist ein Geberzylinder bekannt, bei dem eine mit einem Kugelkopf versehene Druckstange über ein Halteelement in der Bohrung eines Kolbens verschwenkbar befestigt ist. Das Halteelement weist dabei mehrere federnde Vorsprünge auf, von denen ei­ nige die Kugel hintergreifen, während die anderen an der Gehäusebohrung mit Vorspannung anliegen, sich also in der Wand der Grundbohrung verkrallen. Diese kraft­ schlüssige Verbindung läßt naturgemäß nur eine be­ grenzte rückwärtige Anschlagkraft zu. Deshalb hat man die Kolbenstange mit einem Ansatz versehen, der gegen eine Anschlagscheibe fährt, welche im Gehäuse mit ei­ nem Sprengring gesichert ist.

Diese aufwendige Konstruktion ist nicht nur teuer, sondern auch zeitaufwendig zu montieren.

Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, einen Geberzy­ linder der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß mit einfachen Mitteln eine montagefreundliche und kostengünstige rückwärtige Anschlagbegrenzung erreicht wird.

Die Lösung der Aufgabe gelingt mit den im kennzeich­ nenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen. Eine vorteilhafte Weiterbildung ist im Anspruch 2 an­ gegeben.

Die Kolbenstangenkugel und der Kolben werden durch zwei Halbschalen umschlossen. Nach der Montage der Kolbenschafthülse sind Kolben und die beiden Halbscha­ len untrennbar verbunden. Durch die konstruktive Ge­ staltung des Hinterschnitts am Kolben und durch die Noppen an den beiden Halbschalen wird bei Montage der Baugruppe (Kolben, Kolbenstange und die beiden Halb­ schalen) in die Kolbenschafthülse die Verbindung Kol­ benstangenkugel/Kolbenpfanne spiel frei.

Die äußere Laufbuchse (Schaftkolbenaufnahme) mit ihren federnden Segmenten, die sich in den Aussparungen des Gebergehäuses abstützen, ist ein einfaches, prozeßsi­ cheres und kostengünstiges Verfahren zur Abstützung der rückwärtig auftretenden Kräfte.

Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel erläu­ tert werden.

Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Geberzylinder im Schnitt

Fig. 2 zeigt vergrößert dargestellt die Einzelheit X von Fig. 1.

In den Fig. 1 und 2 ist das vorzugsweise aus Kunst­ stoff spritzgegossene Geberzylindergehäuse mit 1 be­ zeichnet. Es weist einen Anschluß 2 für die Druckflüs­ sigkeit und einen Anschluß 3 zur Weiterleitung der Druckflüssigkeit zu dem Nehmerzylinder auf. In der Zy­ linderbohrung 4 ist ein Kolben 5 angeordnet, der von der Kolbenstange 6 axial verschiebbar ist. Ein Falten­ balg 7 dient als Schmutzschutz. Der Kolben 5 setzt sich zusammen aus dem Kolbenkopf 8 mit der Dichtung 9, dem Kolbenhals 10 mit der Kugelpfanne 11 und einer rohrförmigen Kolbenschafthülse 12, sowie zwei Kugel­ halbschalen 13, welche die Kolbenstangenkugel 14 teil­ weise umschließen. Die in der Kolbenschafthülse 12 an­ geordneten Kugelhalbschalen 13 weisen Vorsprünge 15 auf, welche in eine Nut 16 des Kolbenhalses 10 ein­ greifen und so die Kolbenstangenkugel 14 formschlüssig mit dem Kolben 5 verbinden. Die Kolbenschafthülse 12 aus Stahl oder Aluminium ist axial verschiebbar in ei­ ner Führungsbüchse 17 aus Kunststoff geführt. Dies er­ gibt eine gute Gleitpaarung. Die Führungsbüchse 17 nimmt eine Dichtung 18 auf, die auch mit einer Stütz­ scheibe 19 zusammenwirkt. Zur axialen Fixierung im Ge­ häuse 1 ist die Führungsbüchse 17 an ihrem Außenmantel mit radial elastischen Schnappnasen 20 versehen, wel­ che in Gehäuseausnehmungen 21 einrasten und so eine kostengünstige Montage ermöglichen.

Der Zusammenbau geht so vor sich, daß zunächst die zwei Kugelhalbschalen 13 unter Umschließung der Kol­ benstangenkugel 14 mit ihren Vorsprüngen in die Nut 16 des Kolbenhalses 10 eingelegt werden. Der O-ring 22 wurde schon vorher am Kolben 5 angeordnet. Dann wird die Kolbenschafthülse darübergeschoben, wodurch die Kolbenstange 6 formschlüssig mit dem Kolben 5 verbun­ den ist. Sicherheitshalber kann das dem Kolben zuge­ wandte Ende 12′ der Kolbenschaftshülse 12 noch in eine Nut des Kolbens 5 eingebördelt werden. Die so entstan­ dene Kolbenbaugruppe wird in das Geberzylindergehäuse 1 eingeschoben. Dann wird die Stützscheibe 19 in das Gehäuse eingelegt und die mit Dichtung 18 und O-Ring 23 versehene Führungsbüchse 17 auf die Kolbenschaft­ hülse 12 aufgesetzt und axial so weit in das Gehäuse 1 geschoben, bis die Schnappnasen 22 in die Gehäuseausnehmungen 21 einrasten. Nach dem Aufschieben des Faltenbalges 7 auf den Führungshülsenansatz 24 ist der Geberzylinder fertig.

Claims (2)

1. Geberzylinder für hydraulisch betätigte Kupp­ lungs- oder Bremssysteme an Kraftfahrzeugen, wo­ bei in einem Gehäuse ein von einer Kolbenstange betätigter Kolben axial verschiebbar angeordnet ist und Kolben und Kolbenstange spielfrei aber gegeneinander schwenkbar miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolbenstangenkugel (14) von zwei sie teilweise umschließenden Kugelhalbschalen (13) form­ schlüssig am Kolben (5) befestigbar ist, indem die Kugelhalbschalen (13) Vorsprünge (15) aufweisen, welche in eine Nut (16) des Kolbenhal­ ses (10) eingreifen, und daß Kolbenhals (10), Kolbenstangenkugel (14) und Kugelhalbschalen (13) in einer rohrförmigen Kolbenschafthülse (12) angeordnet sind, welche am Kolben (5) befestigt ist.

2. Geberzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet daß eine Führungsbüchse (17) vorgesehen ist, welche die Kolbenschafthülse (12) führt und an ihrem Außenmantel elastische Schnappnasen (20) aufweist, welche in Gehäuseausnehmungen (21) ein­ rasten.