DE4212067C2 - Weitwinkelobjektiv vom Retrofokustyp - Google Patents
Weitwinkelobjektiv vom RetrofokustypInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Weitwinkelobjektiv vom Typ
umgekehrter Teleobjektive mit fünf hintereinander angeordneten
Teilsystemen und den im Oberbegriff des Anspruches 1 angegeben
Merkmalen.
Insbesondere für die Projektion von Bildern, bei der man drei
Strahlenbündel in den Grundfarben grün, blau und rot unter
Verwendung von sogenannten LCD-Panels parallel zu monochromen
Teilbildern formt und die Teilbilder anschließend gemeinsam auf
einer Projektionsfläche abbildet, werden Weitwinkelobjektive mit
einer im Verhältnis zur Brennweite großen Schnittweite benötigt.
Die Realisierung kurzer Projektionsabstände verlangt gleichzeitig
nach einem großen Bildfeld. Daneben sind natürlich ebenfalls
Forderungen hinsichtlich einer hohen Auflösung und einer möglichst
geringen Verzeichnung sowie einer großen Lichtstärke zu beachten.
Die große Schnittweite ist erforderlich, da ein verhältnismäßig
ausgedehnter Bereich zwischen den LCD-Panels und dem
Weitwinkelobjektiv durch Spiegel, die der Überlagerung der
Teilbilder dienen, mechanisch besetzt ist. Es kommen somit
ausschließlich Weitwinkelobjektive vom Typ umgekehrter
Teleobjektive, bei denen die Schnittweite größer als die
Gesamtbrennweite ist, in Betracht. Das große Bildfeld ist
Voraussetzung für eine aufwärts gerichtete Projektion bei
horizontal verlaufender optischer Achse und/oder für die
Verwendung ausgedehnter LCD-Panels. Solche LCD-Panels sind
Grundlage der Wiedergabe von mit über 1000 Bildpunkten pro Zeile
hochaufgelösten Bildern und/oder von überbreiten Bildern mit einem
Breiten-/Höhenverhältnis von beispielsweise 16 zu 9 beim High
Definition TV (HDT) statt der sonst üblichen 4 zu 3. Daß der
Bildfeldwinkel normalerweise zu Lasten der Verzeichnung geht,
belegt besonders deutlich das Beispiel des Fishey-Objektivs. Ein
Weitwinkelobjektiv nach dem hier erläuterten Anforderungsprofil
ist nicht nur für die Bildwiedergabe geeignet, sondern bietet auch
bei der Bewältigung beonderer Aufnahmeprobleme in sogenannten
Camcordern Vorteile.
Ein Weitwinkelobjektiv vom Typ umgekehrter Teleobjektive mit fünf
Teilsystemen, die abwechselnd positive und negative Brennweiten
aufweisen, ist in der DE-OS 24 39 952
beschrieben. Das Weitwinkelobjektiv soll bei einem Bildfeldwinkel
von 100° und einer Blendenzahl F=3,5 aufgabengemäß eine
möglichst große Schnittweite und gut korrigierte Bildfehler
aufweisen. Zur Lösung der Aufgabe werden weit gefaßte Grenzen für
eine gemeinsame negative Brennweite fS1S2 der ersten beiden
Teilsysteme sowie für Teilsystemdicken DS3, DS4 des dritten und des
vierten Teilsystems in Abhängigkeit von der Gesamtbrennweite f und
eine ebenso allgemeine Bedingung für die Radien ra, rb der das dritte
Teilsystem begrenzenden Linsenflächen angegeben:
-0,8 f < fS1S2 < -0,4 f
0,3 f < DS3 < 1,3 f
0,15 f < DS4 < 0,65 f
ra < rb mit rb < 0
0,3 f < DS3 < 1,3 f
0,15 f < DS4 < 0,65 f
ra < rb mit rb < 0
Darüber hinaus wird für den Radius ra f < ra < 6 f gefordert.
Es hat sich herausgestellt, daß dieser Rahmen viel zu weit
gesteckt ist, um das angestrebte Ziel, ein Weitwinkelobjektiv mit
großer Schnittweite und gleichzeitig gut korrigierten Bildfehlern,
zu erreichen. Aber auch in den präzisierten Ausführungsbeispielen
der DE-OS 24 39 952 wird keine Schnittweite oberhalb von 2,05 f
erreicht. Bereits dabei werden jedoch insgesamt 11 Linsen
benötigt, um die Bildfehler in Grenzen zu halten. Ein
Ausführungsbeispiel mit 9 Linsen weist insbesondere bei der
Verzeichnung inakzeptabel große Werte bis zu 6% auf. In den
Ausführungsbeispielen sind Relationen zu den Abbezahlen einzelner
Linsen auf- und ausgeführt, die jedoch auch sehr weit gefaßt sind
und nicht zur befriedigenden Lösung der Aufgabe führen.
Ein Weitwinkelobjektiv nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist
aus einem Ausführungsbeispiel der US-PS 46 90 517 bekannt. Zum
Erreichen einer Schnittweite von mindestens
1,85 f bei einem Bildwinkel von etwa 95° und einer Blendenzahl F=2,8
fordert diese Druckschrift für die gemeinsame Brennweite fS1S2 : -0,9 f < fS1S2 < - 0,6 f.
Darüber hinaus sind hier Bedingungen
für die Dicke eines Kittgliedes am hinteren Ende des
zweiten Teilsystems S2 und verschiedene Radien von Linsenflächen
sowie für die Abbezahl ν₂ der ersten Linse des zweiten Teilsystems
formuliert. Dabei weist das Weitwinkelobjektiv noch ein Kittglied
als viertes Teilsystem S4 auf. Insgesamt sind 11 Linsen
vorgesehen. Dennoch wird nicht einmal eine Schnittweite von 2f
erreicht. Das eine dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechende
Ausführungsbeispiel weist bei einem Bildfeldwinkel von 96° und
einer Blendenzahl F=2,8 eine Schnittweite von genau 1,888f auf.
Quantifizierte Angaben zu den Bildfehlern sind in der US-PS 46 90 517
nicht enthalten.
Aus der DE-PS 29 07 956 ist ein Weitwinkelobjektiv vom Typ
umgekehrter Teleobjektive mit acht Linsen bekannt, die abwechselnd
positiv und negativ ausgebildete Teilsysteme darstellen. Es werden
hier die Ungleichungen II, VII und VIII erfüllt. Die Schnittweite
bei diesem Weitwinkelobjektiv ist jedoch 1,74. Das Verhältnis von
Schnittweite zu Brennweite ist zu klein. Für die chromatischen
Aberrationen sind die Abbezahlen so gewählt, wie man das
normalerweise erwartet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, innerhalb der in der DE-
OS 24 39 952 aufgeführten Grenzen ein Weitwinkelobjektiv
aufzuzeigen, daß eine Schnittweite deutlich größer als 2,1f,
insbesondere größer als 2,35f sowie eine minimale Verzeichnung
von unter 2% bei einer aus Kostengründen möglichst geringen
Anzahl von Linsen aufweist.
Erfindungsgemäß wird dies bei einem Weitwinkelobjektiv nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch erreicht, daß die
mittleren Brechzahlen nS1, nS2 und nS4 des ersten, zweiten und
vierten Linsensystems und die mittleren Abbezahlen νS1, νS3 und νS4
des ersten, dritten und vierten Teilsystems den Ungleichungen
nS1 < 1,75 (III)
nS1 < 30 (IV)
nS2 < 1,81 (V)
νS3 < 36 (VI)
nS4 < 1,83 (VII)
nS4 < 25 (VIII)
genügen und daß die Ungleichungen
|fS1S2/DS3| < 0,77 (IX)
|fS1S2/fS3| < 0,65 (X)
erfüllt sind, mit
fS1S2=Brennweite des aus dem ersten und zweiten
Teilsystem bestehenden Linsensystems,
DS3 bzw. fS3=Dicke bzw. Brennweite des dritten Teilsystems.
DS3 bzw. fS3=Dicke bzw. Brennweite des dritten Teilsystems.
Die Ungleichungen (III) und (IV) fordern für das erste Teilsystem
S1 eine Brechzahl nS1 und eine Abbezahl νS1, die eigentlich typisch
für eine Linse mit negativer Brennweite sind. Darüber hinaus
resultieren auch aus den Ungleichungen (V) und (VII) große Werte
für die Brechzahlen der Teilsysteme S2 und S4. Hiermit wird es
möglich, eine extrem große Schnittweite bereits mit einer geringen
Anzahl von Linsen zu erreichen. Gleichzeitig läßt sich die
Verzeichnung in engen Grenzen halten, wobei die Ungleichungen (VI)
und (VIII) ebenfalls notwendige Bedingungen darstellen. Die ersten
beiden Teilsysteme müssen zusammen eine außerordentlich große
Brechkraft im Vergleich zu den Abmessungen und der Brechkraft des
dritten Teilsystems aufweisen. Hiermit werden auch die
Voraussetzungen für den gewünschten großen Bildwinkel geschaffen.
Die Gesamtheit der Ungleichungen (I) bis (X) des Anspruchs 1 gibt
dem Fachmann eine Lehre an die Hand, mit der er in der Lage ist,
Schnittweiten deutlich oberhalb von 2f mit einer geringen Anzahl
von Linsen zu erreichen.
Eine vorteilhafte Ausführungsform des Weitwinkelobjektivs ist im
Anspruch 2 beschrieben. Mit den angegebenen Werten ist eine
Schnittweite von über 2,35f realisierbar. Gleichzeitig ergibt
sich eine weitgehende Korrektur sämtlicher Bildfehler. Die
ungewichtete Mittelung über die einzelnen Linsen der Teilsysteme
zur Bildung von durchschnittlichen Werten läßt erkennen, daß die
im Anspruch 2 angegebenen Werte selbstverständlich den
Ungleichungen (I) bis (X) gemäß Anspruch 1 gehorchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert und beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 den schematischen Aufbau eines LCD-Projektors,
Fig. 2 ein Detail zu dem LCD-Projektor gemäß Fig. 1,
Fig. 3 den Aufbau eines Weitwinkelobjektivs,
Fig. 4 Fehlerkurven zu dem Weitwinkelobjektiv gemäß
Fig. 3,
Fig. 5 die Lage von verschiedenen Bildpunkten und
Fig. 6 bis 12 die Bildübertragungsfunktionen für die
Bildpunke gemäß Fig. 5 bei dem
Weitwinkelobjektiv gemäß Fig. 3.
Der in Fig. 1 dargestellte LCD-Projektor 1 weist drei
LCD-Panels 2 auf. Das von einer Lampe 3 abgestrahlte Licht wird
durch dichroitische Spiegel 4 in Strahlenbündel 5 in den drei
Grundfarben grün, blau und rot aufgespalten. Jedes Strahlenbündel
5 durchtritt eine Sammellinse 6 und wird dann jeweils durch eines
der drei LCD-Panels 2 zu einem Teilbild 7 geformt. Die Teilbilder
7 werden unter Verwendung von dichroitischen Spiegeln 8 überlagert
und mit einem Weitwinkelobjektiv 9 auf eine hier nicht
dargestellte Leinwand projiziert. Neben den dichroitischen
Spiegeln 4 und 8 sind in dem LCD-Projektor 1 Umlenkspiegel 10 für
das Licht der Lampe, die Strahlenbündel 5 bzw. die Teilbilder 7
vorgesehen. Die LCD-Panels 2 weisen jeweils genau denselben
Abstand zu dem Weitwinkelobjektiv 9 auf. Dieser Abstand ist
verhältnismäßig groß, da die Bereiche unmittelbar vor den LCD-
Panels durch die dichroitischen Spiegel 8 bzw. den Umlenkspiegel
10 mechanisch besetzt sind.
Fig. 2 zeigt die relative Lage eines aktiven Bereichs 11 der
LCD-Panels 2 zu dem Abbildungsbereich 12, das heißt dem nutzbaren
Sehwinkel des Weitwinkelobjektivs 9. Der aktive Bereich 11 ist im
wesentlichen unterhalb der optischen Achse 13 des
Weitwinkelobjektivs 9 angeordnet. Auf diese Weise wird er von dem
Weitwinkelobjektiv 9 im wesentlichen oberhalb der optischen Achse
abgebildet. Es findet also eine Aufwärtsprojektion statt.
Ersichtlich ist der Abbildungsbereich 12 deutlich größer als der
aktive Bereich 11, der hier ein Breiten-/Höhenverhältnis von 4 zu
3 aufweist. Dasselbe gilt für einen aktiven Bereich 11′, der in
Fig. 2 durch eine gestrichelte Linie angedeutet ist. Der aktive
Bereich 11′ ist zwar symmetrisch zur optischen Achse 13 des
Objektivs 9 angeordnet, weist aber ein
Breiten-/Höhenverhältnis von 16 zu 9 auf. Dies entspricht dem
Standard des High Definition TV (HDT).
Das in Fig. 3 in seinen optischen Bestandteilen dargestellte
Weitwinkelobjektiv 9 weist neun Linsen L1 bis L9 und eine Blende
14 auf. Die Linsen sind zu Teilsystemen S1 bis S5 zusammengefaßt.
Die Teilsysteme weisen mit einer positiven Brennweite beginnend
abwechselnd positive und negative Brennweiten auf. Die Linse L1,
die das erste Teilsystem S1 darstellt sowie die Linsen L2 bis L4
des zweiten Teilsystems sind jeweils als Meniskuslinsen
ausgebildet, wobei ihre vorderen Linsenflächen 15 konvex sind. Die
ersten beiden Teilsysteme S1 und S2 weisen eine gemeinsame,
negative Brennweite fS1S2 auf. Das erste Teilsystem weist eine
mittlere Brechzahl nS1=1,762 und eine mittlere Abbezahl VG1=26,6
auf. Diese Werte sind eigentlich typisch für ein Teilsystem
mit negativer Brennweite. Die Linse L1 ist jedoch eine positive
Meniskuslinse. Das Teilsystem S2 weist eine mittlere
(durchschnittliche) Brechzahl nS2=1,835 und eine mittlere
(durchschnittliche) Abbezahl νS1=43 auf. Hierbei bestehen die
Linsen L2 bis L4 aus der gleichen Glassorte. Das dritte Teilsystem
S3 ist aus den beiden positiven Linsen L5 und L6 zusammengesetzt.
Es wird von äußeren, konvexen Linsenflächen 16 begrenzt. Die
Linsenflächen 16 markieren auf der optischen Achse 13 eine
Teilsystemdicke DS3. Das dritte Teilsystem S3 weist eine
durchschnittliche Brechzahl nS3=1,617 und eine durchschnittliche
Abbezahl νS1=35,0 auf. Die Bildung des Durchschnitts erfolgt durch
Mittelung ohne besondere Gewichtung der einzelnen Linsen. Das
vierte Teilsystems S4 besteht aus einer durch äußere, konkave
Linsenfläche 17 begrenzten Linse L7. Es weist eine
durchschnittliche Brechzahl nS4=1,847 und eine durchschnittliche
Abbezahl νS4=23,8 auf. Das fünfte Teilsystem S5 ist aus zwei
positiven Linsen mit konvexen hinteren Linsenflächen 18
zusammengesetzt. Die durchschnittliche Brechzahl nS5 des fünften
Teilsystems S5 beträgt 1,630, die durchschnittliche Abbezahl νS5=60,3.
Die Radien ri, Linsendicken bzw. Luftabstände di auf der
optischen Achse 13, Brechzahlen ni, Abbezahlen νi, Glassorten und
Glashersteller sowie Durchmesser Qi der Linsen L1 bis L9 sind in
der folgenden Tabelle zusammengefaßt. Die Tabelle bezieht sich auf
eine Brennweite des Weitwinkelobjektivs 9 von f=76 mm. Die
Radien ri und Linsendicken bzw. Luftabstände di sind für andere
Brennweiten auf bekannte Weise umzurechnen.
Das Weitwinkelobjektiv 9 weist so eine Schnittweite von
181,4 mm, dies entspricht 2,387f, auf. Gleichzeitig wird eine
Lichtstärke mit einer Blendenzahl F=3,3 erreicht.
In Fig. 4 sind die Fehlerkurven zu dem Weitwinkelobjektiv 9
wiedergegeben. Hierbei entspricht das Weitwinkelobjektiv 9 genau
der oben aufgeführten Tabelle. Fig. 4a gibt den Öffnungsfehler 19
und die Abweichung 20 von der Sinusbedingung für verschiedene Einfallshöhen H über
der optischen Achse 13 wieder. Die Abweichung 20 von der Sinusbedingung fällt hierbei
nahezu mit der Höhenachse zusammen. Der Öffnungsfehler ist mit
weniger als 1 mm im unteren Bereich des für gute
Weitwinkelobjektive Üblichen angesiedelt. Die in Fig. 4b für
verschiedene Bildwinkel w aufgetragene sagittale
Bildfeldkrümmung 21 fällt nahezu vollständig auf die Winkelachse.
Die meridionale Bildfeldkrümmung 22 nimmt zwar mit anwachsendem
Bildwinkel deutlich zu, ihre Größe täuscht jedoch über die
tatsächlichen Qualitäten des Weitwinkelobjektivs 9 hinweg. Der
dargestellte Astigmatismus, das heißt die Differenz zwischen der
sagittalen und der meridionalen Bildfeldkrümmung 21 bzw. 22 gilt
nämlich nur für Strahlenbündel infinitesimal kleiner Ausdehnung um
den durch den Mittelpunkt der Austrittspupille tretenden
Hauptstrahl. Bei realen Strahlenbündeln mit realer Ausdehnung sind
der effektive Astigmatismus und die effektive Bildfeldkrümmung
vernachlässigbar gering. Die in Fig. 4c in Abhängigkeit von dem
Bildwinkel w dargestellte Verzeichnung 23 hat ihr Maximum bei etwa
1%. Dies ist als ausgezeichneter Wert anzusehen. Hinzu kommt, daß
das Weitwinkelobjektiv 9 für die Wiedergabe des aktiven Bereichs
11 gemäß Fig. 2 optimiert ist. Wie die Fig. 6 bis 12 ergeben,
variiert die Verzeichnung über den aktiven Bereich 11 um nicht
mehr als 0,7%-Punkte.
Fig. 5 gibt die Relativlage verschiedener Bildpunkte 24 bis 30,
für die Übertragungsfunktionen in den Fig. 6 bis 12
dargestellt sind, zur optischen Achse 13 wieder. Die optische
Achse 13 verläuft senkrecht zur Zeichenebene. Zur Orientierung
sind in Fig. 5 eine horizontale x- und eine vertikale y-Achse
eingetragen, die beide in der Zeichenebene verlaufen. Die
Bildpunkte 24 bis 30 begrenzen das rechte Halbbild eines oberhalb
der optischen Achse 13 angeordneten Bilds 31 mit einem Höhen-/
Breitenverhältnis von 4 zu 6. Der äußerste Bildpunkt 30
entspricht einem Bildwinkel von 67,7 Grad, d. h. einem Winkel von
ca. 34° zur optischen Achse 13.
Die in den Fig. 6 bis 12 dargestellten
Übertragungsfunktionen des Weitwinkelobjektivs 9 gemäß Fig. 3
sind mit einer doppelt gewichteten Wellenlänge von
587,562 nm (grün) und einfach gewichteten Wellenlängen von 656,272 nm
(rot) und 486,133 (blau) gerechnet. Die
Übertragungsfunktionen geben an, wieviel von dem Kontrast
sinusförmigen Intensitätsverteilung beim Durchgang durch das
Weitwinkelobjektiv 9 erhalten bleibt. Die Übertragungsfunktion
zeigt demnach die Auflösung des Weitwinkelobjektivs 9 an. Die
jeweils angegebenen Objektlagen beziehen sich auf einen Abstand
des Objekts von 2500 mm zu der ersten Linsenfläche 15 der Linse L1
gemäß Fig. 9. Die Bildlagen entsprechen einem Grundabstand t=183,481 mm
von der hinteren Linsenfläche 18 der Linse L9. Die
Blende 14 gemäß Fig. 3 ist mit 17 mm hinter der vorderen Fläche
der Linse L6 angenommen. Der Durchmesser der Blende beträgt 42,84 mm.
Die Tiefenschärfe des Weitwinkelobjektivs 9 ergibt sich zu TS
=0,054 mm. Das obere Diagramm in den Fig. 6 bis 12 basiert
jeweils auf objektseitigen Signalen von fünf Zyklen pro mm.
Hierbei ist der Abstand des Bilds zu der hinteren Linsenfläche der
Linse L9 des Weitwinkelobjektivs 9 in Schritten der Tiefenstärke
TS variiert. Bei 0, d. h. z=t ist das Objekt in dem Bild
fokussiert. Dem unteren Diagramm ist jeweils der Grundabstand t
des Bilds zur hinteren Linsenfläche der Linse L9 zugrundegelegt.
Hierbei ist die Zyklenanzahl c von 0 bis 10 Zyklen pro mm
variiert. Für die Bildpunkte 24, 25, 26, 28 und 29 fallen jeweils
die Übertragungsfunktionen, die mit einer punktierten und
einer strichpunktierten Linie wiedergegeben sind, zusammen. Sie
entsprechen diagonal in der Objektebene verlaufenden
Testfunktionen. Die horizontalen und vertikalen Testfunktionen
weisen hingegen nur im Bildpunkt 24 auf der optischen Achse 13
eine gemeinsame Übertragungsfunktion auf. Bei allen Fig. 6
bis 12 ist angegeben, wieviele von 384 gerechneten Strahlen
jeweils durch das Weitwinkelobjektiv 9 hindurchtreten und somit
bei den wiedergegebenen Übertragungsfunktionen berücksichtigt
sind.
Die Reihenfolge der Fig. 6 bis 12 entspricht genau derjenigen
der Bildpunke 24 bis 30. Hieraus ist zu ersehen, daß das
Weitwinkelobjektiv 9 insbesondere im Mittelpunkt des Bilds 31, im
Bildpunkt 25 eine besonders hohe Auflösung aufweist. Sowohl zur
optischen Achse 13, d. h. zum Bildpunkt 24 als auch zum äußersten
Bildpunkt 30 hin nimmt die Auflösung des Weitwinkelobjektivs 9
demgegenüber ab. Die in allen Fig. 6 bis 12 wiedergegebene
Verzeichnung hat ihren Minimalwert von 0% im Bildpunkt 24 und
ihren Maximalwert im Bildpunkt 28 bei - 1,37%. Von dem
dazwischenliegenden Mittelwert weicht die Verzeichnung an keinem
Bildpunkt um mehr als 0,7%-Punkte ab. Die Verschiebung des
Maximums der Übertragungsfunktionen in den oberen Diagrammen
der Fig. 7 und 9 bis 12 läßt erkennen, daß die negativen Werte
der tangentialen Bildfeldkrümmung gemäß Fig. 10 tatsächlich
bedeutungslos sind. Tatsächlich wird vielmehr ein geringer
positiver Astigmatismus beobachtet.
Bezugszeichenliste:
1 - LCD-Projektor
2 - LCD-Panel
3 - Lampe
4 - dichroitischer Spiegel
5 - Strahlenbündel
6 - Sammellinse
7 - Teilbild
8 - dichroitischer Spiegel
9 - Weitwinkelobjektiv
10 - Umlenkspiegel
11 - aktiver Bereich
12 - Abbildungsbereich
13 - optische Achse
14 - Blende
15 - Linsenfläche
16 - Linsenfläche
17 - Linsenfläche
18 - Linsenfläche
19 - Öffnungsfehler
20 - Abweichung von der Sinusbedingung
21 - sagittale Bildfeldkrümmung
22 - meridionale Bildfeldkrümmung
23 - Verzeichnung
24 bis 30 - Bildpunkt
31 - Bild
2 - LCD-Panel
3 - Lampe
4 - dichroitischer Spiegel
5 - Strahlenbündel
6 - Sammellinse
7 - Teilbild
8 - dichroitischer Spiegel
9 - Weitwinkelobjektiv
10 - Umlenkspiegel
11 - aktiver Bereich
12 - Abbildungsbereich
13 - optische Achse
14 - Blende
15 - Linsenfläche
16 - Linsenfläche
17 - Linsenfläche
18 - Linsenfläche
19 - Öffnungsfehler
20 - Abweichung von der Sinusbedingung
21 - sagittale Bildfeldkrümmung
22 - meridionale Bildfeldkrümmung
23 - Verzeichnung
24 bis 30 - Bildpunkt
31 - Bild
Claims (2)
1. Weitwinkelobjektiv vom Typ umgekehrter Teleobjektive mit fünf
hintereinander angeordneten Teilsystemen (S1 bis S5), die mit
einer positiven Brennweite beginnend abwechselnd positive und
negative Brechkräfte besitzen, wobei das erste und das zweite
Teilsystem jeweils eine konvexe erste Linsenfläche und diese
beiden Teilsysteme zusammen eine negative Brennweite fS1S2
aufweisen, das zweite Teilsystem eine mittlere Abbezahl νS2 von
νS2 < 44 (I)aufweist, das dritte, von konvexen Linsenflächen begrenzte
Teilsystem eine mittlere Brechzahl nS3
vonnS3 < 1,63 (II)besitzt, das vierte Teilsystem durch äußere konkave Linsenflächen
begrenzt ist und das fünfte Teilsystem bildseitig eine konvexe
Linsenfläche aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die mittleren Brechzahlen nS1, nS2 und nS4 des ersten, zweiten und
vierten Linsensystems und die mittleren Abbezahlen νS1, νS3 und νS4
des ersten, dritten und vierten Teilsystems den UngleichungennS1 < 1,75 (III)νS1 < 30 (IV)nS1 < 1,81 (V)νS3 < 36 (VI)nS4 < 1,83 (VII)νS4 < 25 (VIII)genügen und daß die Ungleichungen|fS1S2/DS3| < 0,77 (IX)|fS1S2/fS3| < 0,65 (X)erfüllt sind, mitfS1S2=Brennweite des aus dem ersten und zweiten
Teilsystem bestehenden Linsensystems,
DS3 bzw. fS3=Dicke bzw. Brennweite des dritten Teilsystems.
DS3 bzw. fS3=Dicke bzw. Brennweite des dritten Teilsystems.
2. Weitwinkelobjektiv nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
insgesamt neun Linsen (L) vorgesehen sind, deren Radien ri,
Linsendicken bzw. Luftabstände di, Brechzahlen ni und Abbezahlen νi
bei einer Objektivbrennweite f=76 und einer relativen Öffnung
von 1 : 3,3 folgende Werte aufweisen:
mit einer zulässigen Abweichung der Radien ri und der Linsendicken
bzw. Luftabstände di um nicht mehr als 1% von den umgerechneten
Wertenri=(f/f*) · ri* (XI)
di=(f/f*) · di*. (XII)
di=(f/f*) · di*. (XII)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19924212067 DE4212067C2 (de) | 1992-04-10 | 1992-04-10 | Weitwinkelobjektiv vom Retrofokustyp |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924212067 DE4212067C2 (de) | 1992-04-10 | 1992-04-10 | Weitwinkelobjektiv vom Retrofokustyp |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4212067A1 DE4212067A1 (de) | 1993-10-14 |
DE4212067C2 true DE4212067C2 (de) | 1994-02-03 |
Family
ID=6456537
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924212067 Expired - Fee Related DE4212067C2 (de) | 1992-04-10 | 1992-04-10 | Weitwinkelobjektiv vom Retrofokustyp |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4212067C2 (de) |
Families Citing this family (2)
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---|---|---|---|---|
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JPS6190116A (ja) * | 1984-10-09 | 1986-05-08 | Nippon Kogaku Kk <Nikon> | レトロフオ−カス型広角レンズ |
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- 1992-04-10 DE DE19924212067 patent/DE4212067C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE4212067A1 (de) | 1993-10-14 |
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Free format text: DIE BEZEICHNUNG LAUTET RICHTIG: WEITWINKELOBJEKTIV VOM TYP UMGEKEHRTER TELEOBJEKTIVE |
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