DE4212067C2 - Weitwinkelobjektiv vom Retrofokustyp - Google Patents

Weitwinkelobjektiv vom Retrofokustyp

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Weitwinkelobjektiv vom Typ umgekehrter Teleobjektive mit fünf hintereinander angeordneten Teilsystemen und den im Oberbegriff des Anspruches 1 angegeben Merkmalen.
Insbesondere für die Projektion von Bildern, bei der man drei Strahlenbündel in den Grundfarben grün, blau und rot unter Verwendung von sogenannten LCD-Panels parallel zu monochromen Teilbildern formt und die Teilbilder anschließend gemeinsam auf einer Projektionsfläche abbildet, werden Weitwinkelobjektive mit einer im Verhältnis zur Brennweite großen Schnittweite benötigt. Die Realisierung kurzer Projektionsabstände verlangt gleichzeitig nach einem großen Bildfeld. Daneben sind natürlich ebenfalls Forderungen hinsichtlich einer hohen Auflösung und einer möglichst geringen Verzeichnung sowie einer großen Lichtstärke zu beachten. Die große Schnittweite ist erforderlich, da ein verhältnismäßig ausgedehnter Bereich zwischen den LCD-Panels und dem Weitwinkelobjektiv durch Spiegel, die der Überlagerung der Teilbilder dienen, mechanisch besetzt ist. Es kommen somit ausschließlich Weitwinkelobjektive vom Typ umgekehrter Teleobjektive, bei denen die Schnittweite größer als die Gesamtbrennweite ist, in Betracht. Das große Bildfeld ist Voraussetzung für eine aufwärts gerichtete Projektion bei horizontal verlaufender optischer Achse und/oder für die Verwendung ausgedehnter LCD-Panels. Solche LCD-Panels sind Grundlage der Wiedergabe von mit über 1000 Bildpunkten pro Zeile hochaufgelösten Bildern und/oder von überbreiten Bildern mit einem Breiten-/Höhenverhältnis von beispielsweise 16 zu 9 beim High Definition TV (HDT) statt der sonst üblichen 4 zu 3. Daß der Bildfeldwinkel normalerweise zu Lasten der Verzeichnung geht, belegt besonders deutlich das Beispiel des Fishey-Objektivs. Ein Weitwinkelobjektiv nach dem hier erläuterten Anforderungsprofil ist nicht nur für die Bildwiedergabe geeignet, sondern bietet auch bei der Bewältigung beonderer Aufnahmeprobleme in sogenannten Camcordern Vorteile.
Ein Weitwinkelobjektiv vom Typ umgekehrter Teleobjektive mit fünf Teilsystemen, die abwechselnd positive und negative Brennweiten aufweisen, ist in der DE-OS 24 39 952 beschrieben. Das Weitwinkelobjektiv soll bei einem Bildfeldwinkel von 100° und einer Blendenzahl F=3,5 aufgabengemäß eine möglichst große Schnittweite und gut korrigierte Bildfehler aufweisen. Zur Lösung der Aufgabe werden weit gefaßte Grenzen für eine gemeinsame negative Brennweite fS1S2 der ersten beiden Teilsysteme sowie für Teilsystemdicken DS3, DS4 des dritten und des vierten Teilsystems in Abhängigkeit von der Gesamtbrennweite f und eine ebenso allgemeine Bedingung für die Radien ra, rb der das dritte Teilsystem begrenzenden Linsenflächen angegeben:
-0,8 f < fS1S2 < -0,4 f
0,3 f < DS3 < 1,3 f
0,15 f < DS4 < 0,65 f
ra < rb mit rb < 0
Darüber hinaus wird für den Radius ra f < ra < 6 f gefordert. Es hat sich herausgestellt, daß dieser Rahmen viel zu weit gesteckt ist, um das angestrebte Ziel, ein Weitwinkelobjektiv mit großer Schnittweite und gleichzeitig gut korrigierten Bildfehlern, zu erreichen. Aber auch in den präzisierten Ausführungsbeispielen der DE-OS 24 39 952 wird keine Schnittweite oberhalb von 2,05 f erreicht. Bereits dabei werden jedoch insgesamt 11 Linsen benötigt, um die Bildfehler in Grenzen zu halten. Ein Ausführungsbeispiel mit 9 Linsen weist insbesondere bei der Verzeichnung inakzeptabel große Werte bis zu 6% auf. In den Ausführungsbeispielen sind Relationen zu den Abbezahlen einzelner Linsen auf- und ausgeführt, die jedoch auch sehr weit gefaßt sind und nicht zur befriedigenden Lösung der Aufgabe führen.
Ein Weitwinkelobjektiv nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus einem Ausführungsbeispiel der US-PS 46 90 517 bekannt. Zum Erreichen einer Schnittweite von mindestens 1,85 f bei einem Bildwinkel von etwa 95° und einer Blendenzahl F=2,8 fordert diese Druckschrift für die gemeinsame Brennweite fS1S2 : -0,9 f < fS1S2 < - 0,6 f. Darüber hinaus sind hier Bedingungen für die Dicke eines Kittgliedes am hinteren Ende des zweiten Teilsystems S2 und verschiedene Radien von Linsenflächen sowie für die Abbezahl ν₂ der ersten Linse des zweiten Teilsystems formuliert. Dabei weist das Weitwinkelobjektiv noch ein Kittglied als viertes Teilsystem S4 auf. Insgesamt sind 11 Linsen vorgesehen. Dennoch wird nicht einmal eine Schnittweite von 2f erreicht. Das eine dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechende Ausführungsbeispiel weist bei einem Bildfeldwinkel von 96° und einer Blendenzahl F=2,8 eine Schnittweite von genau 1,888f auf. Quantifizierte Angaben zu den Bildfehlern sind in der US-PS 46 90 517 nicht enthalten.
Aus der DE-PS 29 07 956 ist ein Weitwinkelobjektiv vom Typ umgekehrter Teleobjektive mit acht Linsen bekannt, die abwechselnd positiv und negativ ausgebildete Teilsysteme darstellen. Es werden hier die Ungleichungen II, VII und VIII erfüllt. Die Schnittweite bei diesem Weitwinkelobjektiv ist jedoch 1,74. Das Verhältnis von Schnittweite zu Brennweite ist zu klein. Für die chromatischen Aberrationen sind die Abbezahlen so gewählt, wie man das normalerweise erwartet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, innerhalb der in der DE- OS 24 39 952 aufgeführten Grenzen ein Weitwinkelobjektiv aufzuzeigen, daß eine Schnittweite deutlich größer als 2,1f, insbesondere größer als 2,35f sowie eine minimale Verzeichnung von unter 2% bei einer aus Kostengründen möglichst geringen Anzahl von Linsen aufweist.
Erfindungsgemäß wird dies bei einem Weitwinkelobjektiv nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch erreicht, daß die mittleren Brechzahlen nS1, nS2 und nS4 des ersten, zweiten und vierten Linsensystems und die mittleren Abbezahlen νS1, νS3 und νS4 des ersten, dritten und vierten Teilsystems den Ungleichungen
nS1 < 1,75 (III)
nS1 < 30 (IV)
nS2 < 1,81 (V)
νS3 < 36 (VI)
nS4 < 1,83 (VII)
nS4 < 25 (VIII)
genügen und daß die Ungleichungen
|fS1S2/DS3| < 0,77 (IX)
|fS1S2/fS3| < 0,65 (X)
erfüllt sind, mit
fS1S2=Brennweite des aus dem ersten und zweiten Teilsystem bestehenden Linsensystems,
DS3 bzw. fS3=Dicke bzw. Brennweite des dritten Teilsystems.
Die Ungleichungen (III) und (IV) fordern für das erste Teilsystem S1 eine Brechzahl nS1 und eine Abbezahl νS1, die eigentlich typisch für eine Linse mit negativer Brennweite sind. Darüber hinaus resultieren auch aus den Ungleichungen (V) und (VII) große Werte für die Brechzahlen der Teilsysteme S2 und S4. Hiermit wird es möglich, eine extrem große Schnittweite bereits mit einer geringen Anzahl von Linsen zu erreichen. Gleichzeitig läßt sich die Verzeichnung in engen Grenzen halten, wobei die Ungleichungen (VI) und (VIII) ebenfalls notwendige Bedingungen darstellen. Die ersten beiden Teilsysteme müssen zusammen eine außerordentlich große Brechkraft im Vergleich zu den Abmessungen und der Brechkraft des dritten Teilsystems aufweisen. Hiermit werden auch die Voraussetzungen für den gewünschten großen Bildwinkel geschaffen. Die Gesamtheit der Ungleichungen (I) bis (X) des Anspruchs 1 gibt dem Fachmann eine Lehre an die Hand, mit der er in der Lage ist, Schnittweiten deutlich oberhalb von 2f mit einer geringen Anzahl von Linsen zu erreichen.
Eine vorteilhafte Ausführungsform des Weitwinkelobjektivs ist im Anspruch 2 beschrieben. Mit den angegebenen Werten ist eine Schnittweite von über 2,35f realisierbar. Gleichzeitig ergibt sich eine weitgehende Korrektur sämtlicher Bildfehler. Die ungewichtete Mittelung über die einzelnen Linsen der Teilsysteme zur Bildung von durchschnittlichen Werten läßt erkennen, daß die im Anspruch 2 angegebenen Werte selbstverständlich den Ungleichungen (I) bis (X) gemäß Anspruch 1 gehorchen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert und beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 den schematischen Aufbau eines LCD-Projektors,
Fig. 2 ein Detail zu dem LCD-Projektor gemäß Fig. 1,
Fig. 3 den Aufbau eines Weitwinkelobjektivs,
Fig. 4 Fehlerkurven zu dem Weitwinkelobjektiv gemäß Fig. 3,
Fig. 5 die Lage von verschiedenen Bildpunkten und
Fig. 6 bis 12 die Bildübertragungsfunktionen für die Bildpunke gemäß Fig. 5 bei dem Weitwinkelobjektiv gemäß Fig. 3.
Der in Fig. 1 dargestellte LCD-Projektor 1 weist drei LCD-Panels 2 auf. Das von einer Lampe 3 abgestrahlte Licht wird durch dichroitische Spiegel 4 in Strahlenbündel 5 in den drei Grundfarben grün, blau und rot aufgespalten. Jedes Strahlenbündel 5 durchtritt eine Sammellinse 6 und wird dann jeweils durch eines der drei LCD-Panels 2 zu einem Teilbild 7 geformt. Die Teilbilder 7 werden unter Verwendung von dichroitischen Spiegeln 8 überlagert und mit einem Weitwinkelobjektiv 9 auf eine hier nicht dargestellte Leinwand projiziert. Neben den dichroitischen Spiegeln 4 und 8 sind in dem LCD-Projektor 1 Umlenkspiegel 10 für das Licht der Lampe, die Strahlenbündel 5 bzw. die Teilbilder 7 vorgesehen. Die LCD-Panels 2 weisen jeweils genau denselben Abstand zu dem Weitwinkelobjektiv 9 auf. Dieser Abstand ist verhältnismäßig groß, da die Bereiche unmittelbar vor den LCD- Panels durch die dichroitischen Spiegel 8 bzw. den Umlenkspiegel 10 mechanisch besetzt sind.
Fig. 2 zeigt die relative Lage eines aktiven Bereichs 11 der LCD-Panels 2 zu dem Abbildungsbereich 12, das heißt dem nutzbaren Sehwinkel des Weitwinkelobjektivs 9. Der aktive Bereich 11 ist im wesentlichen unterhalb der optischen Achse 13 des Weitwinkelobjektivs 9 angeordnet. Auf diese Weise wird er von dem Weitwinkelobjektiv 9 im wesentlichen oberhalb der optischen Achse abgebildet. Es findet also eine Aufwärtsprojektion statt. Ersichtlich ist der Abbildungsbereich 12 deutlich größer als der aktive Bereich 11, der hier ein Breiten-/Höhenverhältnis von 4 zu 3 aufweist. Dasselbe gilt für einen aktiven Bereich 11′, der in Fig. 2 durch eine gestrichelte Linie angedeutet ist. Der aktive Bereich 11′ ist zwar symmetrisch zur optischen Achse 13 des Objektivs 9 angeordnet, weist aber ein Breiten-/Höhenverhältnis von 16 zu 9 auf. Dies entspricht dem Standard des High Definition TV (HDT).
Das in Fig. 3 in seinen optischen Bestandteilen dargestellte Weitwinkelobjektiv 9 weist neun Linsen L1 bis L9 und eine Blende 14 auf. Die Linsen sind zu Teilsystemen S1 bis S5 zusammengefaßt. Die Teilsysteme weisen mit einer positiven Brennweite beginnend abwechselnd positive und negative Brennweiten auf. Die Linse L1, die das erste Teilsystem S1 darstellt sowie die Linsen L2 bis L4 des zweiten Teilsystems sind jeweils als Meniskuslinsen ausgebildet, wobei ihre vorderen Linsenflächen 15 konvex sind. Die ersten beiden Teilsysteme S1 und S2 weisen eine gemeinsame, negative Brennweite fS1S2 auf. Das erste Teilsystem weist eine mittlere Brechzahl nS1=1,762 und eine mittlere Abbezahl VG1=26,6 auf. Diese Werte sind eigentlich typisch für ein Teilsystem mit negativer Brennweite. Die Linse L1 ist jedoch eine positive Meniskuslinse. Das Teilsystem S2 weist eine mittlere (durchschnittliche) Brechzahl nS2=1,835 und eine mittlere (durchschnittliche) Abbezahl νS1=43 auf. Hierbei bestehen die Linsen L2 bis L4 aus der gleichen Glassorte. Das dritte Teilsystem S3 ist aus den beiden positiven Linsen L5 und L6 zusammengesetzt. Es wird von äußeren, konvexen Linsenflächen 16 begrenzt. Die Linsenflächen 16 markieren auf der optischen Achse 13 eine Teilsystemdicke DS3. Das dritte Teilsystem S3 weist eine durchschnittliche Brechzahl nS3=1,617 und eine durchschnittliche Abbezahl νS1=35,0 auf. Die Bildung des Durchschnitts erfolgt durch Mittelung ohne besondere Gewichtung der einzelnen Linsen. Das vierte Teilsystems S4 besteht aus einer durch äußere, konkave Linsenfläche 17 begrenzten Linse L7. Es weist eine durchschnittliche Brechzahl nS4=1,847 und eine durchschnittliche Abbezahl νS4=23,8 auf. Das fünfte Teilsystem S5 ist aus zwei positiven Linsen mit konvexen hinteren Linsenflächen 18 zusammengesetzt. Die durchschnittliche Brechzahl nS5 des fünften Teilsystems S5 beträgt 1,630, die durchschnittliche Abbezahl νS5=60,3. Die Radien ri, Linsendicken bzw. Luftabstände di auf der optischen Achse 13, Brechzahlen ni, Abbezahlen νi, Glassorten und Glashersteller sowie Durchmesser Qi der Linsen L1 bis L9 sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt. Die Tabelle bezieht sich auf eine Brennweite des Weitwinkelobjektivs 9 von f=76 mm. Die Radien ri und Linsendicken bzw. Luftabstände di sind für andere Brennweiten auf bekannte Weise umzurechnen.
Tabelle
Das Weitwinkelobjektiv 9 weist so eine Schnittweite von 181,4 mm, dies entspricht 2,387f, auf. Gleichzeitig wird eine Lichtstärke mit einer Blendenzahl F=3,3 erreicht.
In Fig. 4 sind die Fehlerkurven zu dem Weitwinkelobjektiv 9 wiedergegeben. Hierbei entspricht das Weitwinkelobjektiv 9 genau der oben aufgeführten Tabelle. Fig. 4a gibt den Öffnungsfehler 19 und die Abweichung 20 von der Sinusbedingung für verschiedene Einfallshöhen H über der optischen Achse 13 wieder. Die Abweichung 20 von der Sinusbedingung fällt hierbei nahezu mit der Höhenachse zusammen. Der Öffnungsfehler ist mit weniger als 1 mm im unteren Bereich des für gute Weitwinkelobjektive Üblichen angesiedelt. Die in Fig. 4b für verschiedene Bildwinkel w aufgetragene sagittale Bildfeldkrümmung 21 fällt nahezu vollständig auf die Winkelachse.
Die meridionale Bildfeldkrümmung 22 nimmt zwar mit anwachsendem Bildwinkel deutlich zu, ihre Größe täuscht jedoch über die tatsächlichen Qualitäten des Weitwinkelobjektivs 9 hinweg. Der dargestellte Astigmatismus, das heißt die Differenz zwischen der sagittalen und der meridionalen Bildfeldkrümmung 21 bzw. 22 gilt nämlich nur für Strahlenbündel infinitesimal kleiner Ausdehnung um den durch den Mittelpunkt der Austrittspupille tretenden Hauptstrahl. Bei realen Strahlenbündeln mit realer Ausdehnung sind der effektive Astigmatismus und die effektive Bildfeldkrümmung vernachlässigbar gering. Die in Fig. 4c in Abhängigkeit von dem Bildwinkel w dargestellte Verzeichnung 23 hat ihr Maximum bei etwa 1%. Dies ist als ausgezeichneter Wert anzusehen. Hinzu kommt, daß das Weitwinkelobjektiv 9 für die Wiedergabe des aktiven Bereichs 11 gemäß Fig. 2 optimiert ist. Wie die Fig. 6 bis 12 ergeben, variiert die Verzeichnung über den aktiven Bereich 11 um nicht mehr als 0,7%-Punkte.
Fig. 5 gibt die Relativlage verschiedener Bildpunkte 24 bis 30, für die Übertragungsfunktionen in den Fig. 6 bis 12 dargestellt sind, zur optischen Achse 13 wieder. Die optische Achse 13 verläuft senkrecht zur Zeichenebene. Zur Orientierung sind in Fig. 5 eine horizontale x- und eine vertikale y-Achse eingetragen, die beide in der Zeichenebene verlaufen. Die Bildpunkte 24 bis 30 begrenzen das rechte Halbbild eines oberhalb der optischen Achse 13 angeordneten Bilds 31 mit einem Höhen-/ Breitenverhältnis von 4 zu 6. Der äußerste Bildpunkt 30 entspricht einem Bildwinkel von 67,7 Grad, d. h. einem Winkel von ca. 34° zur optischen Achse 13.
Die in den Fig. 6 bis 12 dargestellten Übertragungsfunktionen des Weitwinkelobjektivs 9 gemäß Fig. 3 sind mit einer doppelt gewichteten Wellenlänge von 587,562 nm (grün) und einfach gewichteten Wellenlängen von 656,272 nm (rot) und 486,133 (blau) gerechnet. Die Übertragungsfunktionen geben an, wieviel von dem Kontrast sinusförmigen Intensitätsverteilung beim Durchgang durch das Weitwinkelobjektiv 9 erhalten bleibt. Die Übertragungsfunktion zeigt demnach die Auflösung des Weitwinkelobjektivs 9 an. Die jeweils angegebenen Objektlagen beziehen sich auf einen Abstand des Objekts von 2500 mm zu der ersten Linsenfläche 15 der Linse L1 gemäß Fig. 9. Die Bildlagen entsprechen einem Grundabstand t=183,481 mm von der hinteren Linsenfläche 18 der Linse L9. Die Blende 14 gemäß Fig. 3 ist mit 17 mm hinter der vorderen Fläche der Linse L6 angenommen. Der Durchmesser der Blende beträgt 42,84 mm. Die Tiefenschärfe des Weitwinkelobjektivs 9 ergibt sich zu TS =0,054 mm. Das obere Diagramm in den Fig. 6 bis 12 basiert jeweils auf objektseitigen Signalen von fünf Zyklen pro mm. Hierbei ist der Abstand des Bilds zu der hinteren Linsenfläche der Linse L9 des Weitwinkelobjektivs 9 in Schritten der Tiefenstärke TS variiert. Bei 0, d. h. z=t ist das Objekt in dem Bild fokussiert. Dem unteren Diagramm ist jeweils der Grundabstand t des Bilds zur hinteren Linsenfläche der Linse L9 zugrundegelegt. Hierbei ist die Zyklenanzahl c von 0 bis 10 Zyklen pro mm variiert. Für die Bildpunkte 24, 25, 26, 28 und 29 fallen jeweils die Übertragungsfunktionen, die mit einer punktierten und einer strichpunktierten Linie wiedergegeben sind, zusammen. Sie entsprechen diagonal in der Objektebene verlaufenden Testfunktionen. Die horizontalen und vertikalen Testfunktionen weisen hingegen nur im Bildpunkt 24 auf der optischen Achse 13 eine gemeinsame Übertragungsfunktion auf. Bei allen Fig. 6 bis 12 ist angegeben, wieviele von 384 gerechneten Strahlen jeweils durch das Weitwinkelobjektiv 9 hindurchtreten und somit bei den wiedergegebenen Übertragungsfunktionen berücksichtigt sind.
Die Reihenfolge der Fig. 6 bis 12 entspricht genau derjenigen der Bildpunke 24 bis 30. Hieraus ist zu ersehen, daß das Weitwinkelobjektiv 9 insbesondere im Mittelpunkt des Bilds 31, im Bildpunkt 25 eine besonders hohe Auflösung aufweist. Sowohl zur optischen Achse 13, d. h. zum Bildpunkt 24 als auch zum äußersten Bildpunkt 30 hin nimmt die Auflösung des Weitwinkelobjektivs 9 demgegenüber ab. Die in allen Fig. 6 bis 12 wiedergegebene Verzeichnung hat ihren Minimalwert von 0% im Bildpunkt 24 und ihren Maximalwert im Bildpunkt 28 bei - 1,37%. Von dem dazwischenliegenden Mittelwert weicht die Verzeichnung an keinem Bildpunkt um mehr als 0,7%-Punkte ab. Die Verschiebung des Maximums der Übertragungsfunktionen in den oberen Diagrammen der Fig. 7 und 9 bis 12 läßt erkennen, daß die negativen Werte der tangentialen Bildfeldkrümmung gemäß Fig. 10 tatsächlich bedeutungslos sind. Tatsächlich wird vielmehr ein geringer positiver Astigmatismus beobachtet.
Bezugszeichenliste:
 1 - LCD-Projektor
 2 - LCD-Panel
 3 - Lampe
 4 - dichroitischer Spiegel
 5 - Strahlenbündel
 6 - Sammellinse
 7 - Teilbild
 8 - dichroitischer Spiegel
 9 - Weitwinkelobjektiv
10 - Umlenkspiegel
11 - aktiver Bereich
12 - Abbildungsbereich
13 - optische Achse
14 - Blende
15 - Linsenfläche
16 - Linsenfläche
17 - Linsenfläche
18 - Linsenfläche
19 - Öffnungsfehler
20 - Abweichung von der Sinusbedingung
21 - sagittale Bildfeldkrümmung
22 - meridionale Bildfeldkrümmung
23 - Verzeichnung
24 bis 30 - Bildpunkt
31 - Bild

Claims (2)

1. Weitwinkelobjektiv vom Typ umgekehrter Teleobjektive mit fünf hintereinander angeordneten Teilsystemen (S1 bis S5), die mit einer positiven Brennweite beginnend abwechselnd positive und negative Brechkräfte besitzen, wobei das erste und das zweite Teilsystem jeweils eine konvexe erste Linsenfläche und diese beiden Teilsysteme zusammen eine negative Brennweite fS1S2 aufweisen, das zweite Teilsystem eine mittlere Abbezahl νS2 von νS2 < 44 (I)aufweist, das dritte, von konvexen Linsenflächen begrenzte Teilsystem eine mittlere Brechzahl nS3 vonnS3 < 1,63 (II)besitzt, das vierte Teilsystem durch äußere konkave Linsenflächen begrenzt ist und das fünfte Teilsystem bildseitig eine konvexe Linsenfläche aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die mittleren Brechzahlen nS1, nS2 und nS4 des ersten, zweiten und vierten Linsensystems und die mittleren Abbezahlen νS1, νS3 und νS4 des ersten, dritten und vierten Teilsystems den UngleichungennS1 < 1,75 (III)νS1 < 30 (IV)nS1 < 1,81 (V)νS3 < 36 (VI)nS4 < 1,83 (VII)νS4 < 25 (VIII)genügen und daß die Ungleichungen|fS1S2/DS3| < 0,77 (IX)|fS1S2/fS3| < 0,65 (X)erfüllt sind, mitfS1S2=Brennweite des aus dem ersten und zweiten Teilsystem bestehenden Linsensystems,
DS3 bzw. fS3=Dicke bzw. Brennweite des dritten Teilsystems.
2. Weitwinkelobjektiv nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß insgesamt neun Linsen (L) vorgesehen sind, deren Radien ri, Linsendicken bzw. Luftabstände di, Brechzahlen ni und Abbezahlen νi bei einer Objektivbrennweite f=76 und einer relativen Öffnung von 1 : 3,3 folgende Werte aufweisen: mit einer zulässigen Abweichung der Radien ri und der Linsendicken bzw. Luftabstände di um nicht mehr als 1% von den umgerechneten Wertenri=(f/f*) · ri* (XI)
di=(f/f*) · di*. (XII)
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