DE4211547A1 - Saphirschutzabdeckung für medizinische Endoskope - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Saphirschutzabdeckung für das mit einer Optik und mit zur Beleuchtung des Betrachtungsfeldes dienenden Glasfasern ausgestattete distale Ende von Endoskopen, welche im wesentlichen ein die optischen Linsengarnituren haltendes Optikrohr, ein dieses haltend aufnehmendes Innenrohr und ein beide sowie die Glasfa­ sern umgebendes Außenrohr enthält.

Das distale Ende kann, je nach den an ein Endoskop zu stellenden optischen Anforde­ rungen, z. B. bezüglich Größe des Blickwinkels, Geradeaus- oder abgewinkeltem Blick etc., abgeschrägt oder rechtwinklig zur Längsachse des Endoskopes ausgebildet sein.

Solche Endoskope werden im medizinischen Bereich unter anderem auch in der Arthro­ skopie eingesetzt wobei es immer wieder vorkommt, daß der operierende Arzt mit den eingesetzten rotierenden Instrumenten beim Entfernen von Knorpeln und/oder Knochen­ splittern in die Endoskopspitze hineinfräst und die dort befindliche Optik und auch die in diesem Bereich befindlichen Glasfaserenden beschädigt. Die Beschädigung der Optik führt dazu, daß der Operateur sofort kein bzw. kein einwandfreies Bild des Operations­ feldes mehr hat und gegebenenfalls die Operation abbrechen muß.

Es ist bekannt, zur Vermeidung von Beschädigungen der Austrittsfläche des optischen Systems wesentlich widerstandsfähigere, d. h. härtere Schutzabdeckungen vorzusehen, welche insbesondere aus Saphir bestehen.

Solche Schutzabdeckungen haben entweder den Nachteil, daß sie nur das optische Lin­ sensystem schützen oder, sofern sie gleichzeitig auch die Glasfaserenden mit abdecken, Lichteinspiegelungen von den Glasfaserenden in die Optik hervorrufen, welche den Be­ nutzer dahingehend beeinträchtigen, daß er die durch die Optik betrachtenden Objekte nur noch undeutlich wahrnehmen kann.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, die eingangs genannte Saphirschutzabdeckung so auszubilden, daß die vorstehend geschilderten Nachteile beseitigt werden, weiterhin auch die bei den bisher bekannten Endoskopen am distalen Ende frei heraustretenden Glasfaserenden durch die Schutzabdeckung mit abgedeckt und bei Sterilisation und Desinfektion des Endoskopes besser geschützt sind.

Diese Aufgabe wird bei einer Saphirschutzabdeckung nach dem Oberbegriff des Haupt­ anspruches dadurch gelöst, daß die Saphirschutzabdeckung zweiteilig ausgebildet ist, wobei ein erster Teil die Optik und ein zweiter Teil mindestens den Lichtaustrittsbereich der Glasfasern abdeckt und beide Teile an ihren Berührungsflächen optisch voneinander getrennt sind.

Diese zweiteilige Ausbildung der Saphirschutzabdeckung gewährleistet, daß keine Licht­ reflexionen aus dem die Glasfaserenden abdeckenden Bereich der Saphirschutzabdeck­ ung in den optischen Bereich derselben eindringen können.

Erfindungsgemäß ist der erste Teil der Saphirschutzabdeckung als kreisförmige flächige Scheibe und der zweite Teil der Saphirschutzabdeckung als flächige Scheibe bestimmter Dicke mit einer den Abmessungen des ersten Teils entsprechenden Ausnehmung ausgebildet.

Hierdurch wird ermöglicht, daß sich der erste Teil genau in den zweiten Teil der Sap­ hirschutzabdeckung einpaßt und diesen auch zentriert und beide gemeinsam eine glatte und ebene Außenfläche bilden.

In weiterer vorteilhafter Ausbildung der Erfindung ist der erste Teil in einer Fassung ge­ halten, welche das distale Ende des Innenrohres abdeckt.

Diese beispielsweise aus Metall hergestellte Fassung gewährleistet einen genauen und festen Sitz des ersten Teils.

Vorteilhaft liegt der zweite Teil der Saphirschutzabdeckung auf der Fassung auf, steht über deren Rand über und überdeckt insbesondere die diesem Rand benachbarten Glasfaserenden.

Hierdurch wird gewährleistet, daß der zweite Teil der Saphirschutzabdeckung eine stüt­ zende Auflagerung erhält und gleichzeitig die Glasfaserenden in dem Raum zwischen dem Außenrohr und dem Innenrohr schützend überdeckt.

Vorteilhaft deckt der zweite Teil der Saphirschutzabdeckung mit seinem den äußeren Abmessungen des distalen Endes des Außenrohres entsprechenden äußeren Rand das distale Ende des Außenrohres ab.

Hierdurch wird erreicht, daß die Frontfläche der zweiteiligen Schutzabdeckung die größtmögliche Ausdehnung erhält.

In erfinderischer Weiterbildung der Saphirschutzabdeckung ist das Außenrohr von einem einen dem Außendurchmesser des Außenrohres entsprechenden Innendurchmesser aufweisenden Schutzrohr umgeben, dessen distales Ende einen eingebördelten Rand aufweist, welcher den äußeren Rand des zweiten Teils der Saphirschutzabdeckung schützend umfaßt.

Diese besondere Ausgestaltung eines zusätzlichen Schutzrohres geben der Saphir­ schutzabdeckung einen zusätzlichen Halt, wobei der gegenüber der Außenfläche der Saphirschutzabdeckung geringfügig überstehende eingebördelte Rand des Schutzrohres einen zusätzlichen Schutz für die Saphirschutzabdeckung vor Beschädigung bietet.

Vorteilhaft ist der erste Teil mindestens an seinen die Ränder der Ausnehmung im zwei­ ten Teil der Saphirschutzabdeckung berührenden Rändern geschwärzt bzw. metallisch bedampft oder weist eine metallische Einfassung auf.

Durch diese vorbeschriebene Maßnahme wird gewährleistet, daß zwischen den Berüh­ rungsflächen des ersten und zweiten Teils der Saphirschutzabdeckung keine Lichtreflex­ ionen aus den Glasfasern in die Optik eingespiegelt werden.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist der erste Teil als Negativlinse ausgebildet. Diese Ausbildung hat den Vorteil, daß keine gesonderte Saphirschutzabdeckung für die bei Endoskopen mit großen Blickwinkeln notwendigen und aus optischem Glas hergestellten Negativlinsen notwendig ist.

Schließlich kann das Innenrohr exzentrisch im Außenrohr angeordnet und der zwischen dem Innenrohr und dem Außenrohr freibleibende Raum mit Glasfasern ausgefüllt sein.

Diese Anordnung des Innenrohrs im Endoskop erlaubt eine besonders großvolumige Anordnung der Glasfasern im Endoskop, wodurch eine verhältnismäßig großflächige Lichtaustrittsfläche entsteht.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 einen Schnitt durch ein Endoskop, mit einem um 30° gegenüber der Längs­ achse abgeschrägten distalen Ende,

Fig. 2a einen Schnitt durch das distale Ende ohne Schutzrohr,

Fig. 2b eine Draufsicht auf die zweiteilige Saphirschutzabdeckung,

Fig. 3a einen Schnitt gemäß Fig. 2a, jedoch mit Schutzrohr und

Fig. 3b eine Draufsicht gemäß Fig. 2b, jedoch mit Schutzrohr.

In Fig. 1 ist der Schnitt durch ein vollständiges medizinisches Endoskop mit abge­ schrägtem Ende dargestellt, bei welchem jedoch nur das in den Fig. 2a bis 3b gezeigte distale Ende 1 im weiteren von Interesse ist.

Dieses distale Ende 1 besteht im wesentlichen aus einem die optischen Linsengarnituren 2 haltendes Optikrohr 3, welches wiederum in einem Innenrohr 4 angeordnet ist.

Das in diesem Ausführungsbeispiel erläuterte distale Ende 1 des Endoskopes ist gegen­ über der Durchmesserebene um 30° geneigt ausgebildet, entsprechend ist auch das di­ stale Ende des Innenrohres 4 abgeschrägt.

Eine solche Abschrägung ist aus besonderen Erwägungen für den Einsatz dieses medi­ zinischen Endoskopes 1 gewünscht, diese Abschrägung kann auch unter anderen Win­ keln ausgebildet sein.

Das Innenrohr 4 wiederum wird umgeben von einem Außenrohr 5, welches ebenfalls ein um 30° abgeschrägtes distales Ende aufweist, wobei das Innenrohr 4 exzentrisch in die­ sem Außenrohr 5 angeordnet ist, wodurch zwischen beiden Rohren ein Raum 6 frei­ bleibt, welcher mit Glasfasern 7, welche der Lichtleitung dienen, ausgefüllt ist. Das abge­ schrägte distale Ende des Außenrohres 5 ist mit der Saphirschutzabdeckung 8 vollstän­ dig abgedeckt, wobei diese Saphirschutzabdeckung 8 zweiteilig ausgebildet ist, nämlich einen ersten, die Optik abdeckenden Teil 9 und einen zweiten, den übrigen und insbe­ sondere den Lichtaustrittsbereich der Glasfasern 7 abdeckenden Teil 10 aufweist.

Der erste Teil 9 der Saphirschutzabdeckung 8 könnte als einfache, plane, eine be­ stimmte Dicke aufweisende Scheibe ohne optische Wirkung ausgebildet sein, das in die­ sem Ausführungsbeispiel beschriebene Endoskop hat jedoch einen Blickwinkel von ca. 100° und benötigt eine Negativlinse, deshalb ist die Saphirschutzabdeckung 8 als solche Negativlinse 11 ausgebildet.

Aufgrund der durch die Abschrägung des distalen Endes 1 des Endoskopes ebenfalls geneigte Anordnung der Negativlinse 11 ist die Anordnung eines Prismas 12 an der vorderen Linse 13 der Linsengarnitur 2 erforderlich.

Die Negativlinse 11 ist in einer Fassung 14 gehalten, welche dem abgeschrägten Ende des Innenrohres 4 angepaßt und an diesem beispielsweise festgelötet ist.

Der zweite Teil 10 der Saphirschutzabdeckung 8 weist eine den radialen Abmessungen der Negativlinse 11 entsprechende Ausnehmung 15 auf, in welche die Negativlinse 11 einsteht und gleichzeitig den zweiten Teil 10 der Saphirschutzabdeckung 8 zentriert.

Mindestens die sich berührenden Ränder 16 bzw. 17 der Negativlinse 11 einerseits und der Ausnehmung 15 im zweiten Teil 10 der Saphirschutzabdeckung 8 andererseits sind geschwärzt bzw. metallisch bedampft, so daß auf jeden Fall die Einspiegelung von Lichtreflektionen aus dem die Glasfaserenden 18 überdeckenden Bereich des zweiten Teils 16 der Saphirschutzabdeckung 8 in die Negativlinse 11 und damit in die Optik des Endoskopes vermieden werden.

Diese zweiteilige Ausbildung der insgesamt aus Saphir hergestellten Schutzabdeckung 8 des distalen Endes 1 des Endoskopes verhindert eine Zerstörung der Optik und der Glasfasern durch die rotierenden medizinischen Werkzeuge im Operationsfeld.

Diese Saphirschutzabdeckung 8 schützt weiterhin die Glasfaserenden 18 bei Sterilisation und Desinfektion, insbesondere bei der Dampfsterilisation. Ohne einen solchen Schutz greifen nämlich Desinfektionsmittel und Heißwasserdampf die polierte Oberfläche der Glasfaserenden 18 an und reduzieren damit die Lichttransmission erheblich. Bei her­ kömmlichen Endoskopen war stets das Nachpolieren der Glasfaseraustrittsflächen not­ wendig.

Zum weiteren Schutz des vorbeschriebenen distalen Endes 1 eines Endoskopes ist das Außenrohr 5 von einem einen dem Außendurchmesser des Außenrohres 5 entsprechen­ den Innendurchmesser aufweisenden Schutzrohr 19 umgeben, dessen distales Ende einen eingebördelten Rand 20 aufweist, welcher den äußeren Rand des zweiten Teils 10 der Saphirschutzabdeckung 8 schützend umfaßt.

Claims (10)

1. Saphirschutzabdeckung für das mit einer Optik und mit zur Beleuchtung des Be­ trachtungsfeldes dienenden Glasfasern ausgestattete distale Ende von Endoskopen, welches im wesentlichen ein die optischen Linsengarnituren haltendes Optikrohr, ein die­ ses haltend aufnehmendes Innenrohr und ein beide sowie die Glasfasern umgebendes Außenrohr enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Saphirschutzabdeck­ ung (8) zweiteilig ausgebildet ist, wobei ein erster Teil (9) die Optik und ein zweiter Teil (10) mindestens den Lichtaustrittsbereich der Glasfasern (7) abdeckt und beide Teile (9 bzw. 10) an ihren Berührungsflächen (16 bzw. 17) miteinander optisch voneinander getrennt sind.

2. Saphirschutzabdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Teil (9) als kreisförmige flächige Scheibe bestimmter Dicke ausgebildet ist.

3. Saphirschutzabdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Teil (10) als flächige Scheibe bestimmter Dicke mit einer den Ab­ messungen des ersten Teiles (9) entsprechenden Ausnehmung (15) ausgebildet ist.

4. Saphirschutzabdeckung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Teil (9) in einer Fassung (14) gehalten ist, welche das distale Ende des In­ nenrohres (4) abdeckt.

5. Saphirschutzabdeckung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Teil (10) auf der Fassung (14) aufliegt deren Rand (21) übersteht und insbesondere die diesem Rand (21) benachbarten Glasfaserenden (11) überdeckt.

6. Saphirschutzabdeckung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Teil (10) mit seinem den äußeren Abmessungen des distalen Endes des Außenrohres (5) entsprechenden äußeren Rand das distale Ende des Außenrohres (5) abdeckt.

7. Saphirschutzabdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Außenrohr (5) von einem einen dem Außendurchmesser des Außenrohres (5) entsprechenden Innendurchmesser aufweisenden Schutzrohr (19) umgeben ist, dessen distales Ende einen eingebördelten Rand (20) aufweist, welcher den äußeren Rand des zweiten Teils (10) der Saphirschutzabdeckung (8) schützend umfaßt.

8. Saphirschutzabdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Teil (9) mindestens an seinen die Ränder (17) der Ausnehmung (15) im zweiten Teil (10) der Saphirschutzabdeckung (8) berührenden Rändern (16) geschwärzt bzw. metallisch bedampft ist oder eine metallische Einfassung aufweist.

9. Saphirschutzabdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Teil (9) als Negativlinse (11) ausgebildet ist.

10. Saphirschutzabdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenrohr (4) im Außenrohr (5) exzentrisch angeordnet ist und die Glasfasern (7) überwiegend in dem zwischen dem Innenrohr (4) und dem Außenrohr (5) freibleiben­ den Raum (6) angeordnet sind und diesen vollständig ausfüllen.