DE4209374C2 - Luftultraschallwandler - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Luftultraschallwand
ler, gebildet aus einer oder mehreren freitragend angeordneten
Folien aus piezoelektrischem Material, insbesondere Polymerma
terial und Elektroden zum Anlegen eines elektrischen Anregungs
signals, wobei die Folie bzw. Folien einseitigen Wölbungen aufweisen.
Unter Folien mit einseitiger Wölbung sind hierbei solche zu
verstehen, die nur in einer in der Folienebene verlaufenden
gedachten Schnittlinie eine Wölbung aufweisen, nicht hingegen
in einer zu der gedachten Schnittlinie senkrecht verlaufendn
Schnittlinie.
Aus der DE 25 08 555 C2 is tein piezoelektrischer piezoakustischer
Wandler, gebildet aus einer durch ein gekrümmtes steifes
Halteelement gehaltenen gewölbten piezoelektrischen Membran bekannt.
Eine Ausführungsform dieses bekannten Wandlers weist
eine rechteckige Membran auf, mit einem viereckigen Halteelement,
wobei ein gegenüberliegendes Seitenpaar entgegengesetzt
gekrümmt ist als das andere, so daß eine sattelförmige Membran
entsteht.
Aus der
US-Patentschrift 3 832 580, der DE 25 08 556 C2 sowie der DD-Patentschrift
224 503 sind Luftultraschallwandler bekannt, bei denen die piezoelektrische Folie
durch einen rückwärtigen Schaumstoffkörper mechanisch un
terstützt und zugleich bedämpft wird (siehe US-PS 3 832 580, Fig.
21, 22, 24; DE 25 08 556 C2, Fig. 3; DD-PS 224 503, Fig. 1, 3. Die Dämpfung, die aus den mechani
schen Verlusten in dem Polymermaterial und der rückwärtigen
Dämpfung bei schaumstoffunterstützten Folien resultiert, führt
zu einer deutlich größeren Bandbreite als dies bei piezokerami
schen Schwingern üblich ist. Mit der erhöhten Dämpfung nimmt
jedoch gleichzeitig die Schalleistung ab. Aus der US-Patent
schrift 3 832 580 ist es auch bekannt, einen Schallwandler aus
mehreren gleichartigen nebeneinander in einer Ebene angeordne
ten Einzelelementen aufzubauen. Weiterhin sind Schallwandler
bekannt, bei denen eine mehrfach gewölbte Oberfläche durch die
entsprechende Formgebung einer einzigen zusammenhängenden Pie
zopolymerfolie realisiert wird. Nach der DDR-Patentschrift
224 503 können die Wölbungen parallel oder in Form konzen
trischer Ringe angeordnet sein. Die Scheitelpunkte der Wölbung
liegen in einer Ebene, um in Richtung der akustischen Wandler
achse eine konphase Schallabstrahlung zu erreichen.
Aus den US-Patentschriften 4 460 841 und 4 395 652 sind auch
Mehrelementschallwandler bekannt, bei denen durch entsprechende
geometrische Anordnung der Einzelelemente die Richtcharakteri
stik beeinflußt werden soll. Gemäß einer Ausführungsform nach
der US-Patentschrift 4 395 652 (Fig. 5) besteht der Ultra
schallwandler aus einem Substrat, auf dem eine Rückelektrode
angeordnet ist, die aus konzentrisch angeordneten ringförmigen
Bereichen besteht, wobei der Mittelpunkt der Radien der ring
förmigen Bereiche mit dem Brennpunkt des Wandlers zusammenfällt
und wobei die Radien der ringförmigen Bereiche sich jeweils um
eine Wellenlänge der erzeugten Schallfrequenz unterscheiden.
Auf dieser Rückelektrode ist dann ein polymerer piezoelektri
scher Film aufgebracht sowie eine Frontelektrode. Die genannte
unterschiedliche Bemessung der Krümmungsradien soll dazu die
nen, daß bei konphaser Anregung der konzentrischen Schwingerbe
reiche eine Verstärkung der Ultraschallwellen im Brennpunkt
stattfindet.
Für komplexe Meßaufgaben im Bereich der Ultraschallsensorik,
wie beispielsweise die schallbasierte Objektidentifikation und
die akustische Bildverarbeitung sind Luftultraschallwandler mit
großer Bandbreite und variabel gestaltbarer Richtcharakteristik
erwünscht. Der eingangs beschriebenen bekannten Piezopolymerfo
lienwandler weisen zwar eine relativ große Bandbreite auf,
diese ergibt sich jedoch durch die hohe mechanische Dämpfung
aus den mechanischen Verlusten in dem Polymermaterial oder der
rückwärtigen Dämpfung bei schaumstoffunterstützten Folien. Die
für die Erhöhung der Dämpfung erforderliche Schaumstoffunter
stützung schränkt außerdem den Anwendungsbereich der Piezopoly
merfolienwandler in erheblichem Maße ein. Bei hoher Luftfeuch
tigkeit bzw. Einwirkung von Spritzwasser können die für Piezo
folienwandler bekannten geeigneten Dämpfungsmaterialien Feuch
tigkeit aufnehmen, woraus eine unerwünschte, oft nicht erfaß
bare Beeinflussung der Wandlerparameter und der resultierenden
Schalldruckamplitude resultiert.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Luftul
traschallwandler anzugeben, die eine große Bandbreite mit
großer Schalleistung vereinen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch einen Luftultraschall
wandler mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Die Angabe
"freitragend angeordnet" bedeutet hierbei, daß die piezoelek
trischen Folien nur im Bereich ihrer Ränder bzw. Schwingungs
knoten mechanisch gehaltert oder unterstützt sind, im übrigen
Bereich aber frei schwingen können.
Die einzelnen Wölbungen der piezoelektrischen Folie bzw. die
einzelnen Folien können so ausgebildet und angeordnet sein, daß
neben einer großen Bandbreite auch eine gewünschte Abstrahlcha
rakteristik erzielt wird.
Gemäß einer ersten vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
weist die Folie bzw. die Folien Wölbungen mit sich kontinuier
lich änderndem Krümmungsradius auf.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die
Folie bzw. Folien parallel oder konzentrisch zueinander ange
ordnete Wölbungen auf mit unterschiedlichen Krümmungsradien.
Der erfindungsgemäße Luftultraschallwandler kann entweder aus
einer einzigen Folie mit mehreren Wölbungen bestehen, wobei an
den Grenzen benachbarter Wölbungen Stege angeordnet sind, die
dort Schwingungsknotenlinien definieren, oder auch aus mehreren
unterschiedlichen Wölbungen versehenen Folien bestehen.
Ausführungsformen der Erfindungen sind im folgenden anhand der
Figuren beschrieben.
Die Fig. 1 und 2 zeigen Seitenansicht und Draufsicht einer
ersten Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 3 zeigt den Querschnitt eines Einzelelements für einen
Wandler, der aus einem Stapel mehrerer solcher Ele
mente aufgebaut ist gemäß einer zweiten Ausführungs
form der Erfindung.
Fig. 4 zeigt eine dritte Ausführungsform der Erfindung im
Querschnitt.
Fig. 5 zeigt eine vierte Ausführungsform der Erfindung im
Querschnitt.
Fig. 6 und 7 zeigen Draufsicht und Seitenansicht einer vier
ten Ausführungsform der Erfindung.
Gemäß Fig. 1 und 2 besteht ein Ultraschallwandler aus einer
piezoelektrischen Polymerfolie 1, einem zur Halterung der Poly
merfolie 1 dienenden Grundkörper 5, an dem die Polymerfolie 1
eingespannt ist, sowie Stegen 2 zur Unterstützung der Polymer
folie 1. Wie Fig. 2 zeigt, sind die Stege 2 so angeordnet, daß
sie untereinander und zur Randeinspannung 3 nicht parallel
verlaufen, wodurch sich der Wölbungsradius der piezoelektri
schen Folie 1 für jede Teilwölbung in axialer Richtung kontinu
ierlich verändert. Jede piezoelektrische Polymerfolie 1 besteht
aus einem geeigneten Polymermaterials, z. B. Polyvinylidenfluo
rid sowie auf beiden Seiten angebrachten metallischen Elektro
den aus Nickel-Kupfer oder Gold zur Anlegung eines Anregungssi
gnals.
Fig. 3 zeigt eine zweite Ausführungsform eines Teilelementes
eines erfindungsgemäßen Luftultraschallwandlers. Ein Luftultra
schallwandler ist aus einem Stapel mehrerer solcher Elemente
aufgebaut, wobei die Krümmungsradien der Einzelelemente zur Er
zielung einer gewünschten Breitbandigkeit unterschiedlich be
messen sind. Die übereinandergestapelten Einzelelemente können
elektrisch parallel geschaltet oder gegeneinander elektrisch
isoliert angeordnet sein. Es besteht somit die Möglichkeit,
beispielsweise Senden und Empfangen sowohl bei Parallelschal
tung aller Einzelelemente vorzunehmen, als auch mit verschie
denen Elementen für Senden und Empfangen.
Die in den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsformen der
Erfindung weisen jeweils jeweils eine zusammenhängende Piezofolie
auf, bei denen die Verbindungslinie der Scheitelpunkt der Wöl
bungen nicht in einer Ebene liegt, sondern wie in Fig. 4 eine
konvexe Wölbung aufweist oder wie in Fig. 5 eine konkave Wöl
bung aufweist. Durch diese Anordnung wird eine zusätzliche Be
einflussung der Richtcharakteristik erreicht. Bei konkaver
Krümmung wird das Schallsignal auf einen Punkt in Richtung der
akustischen Wandlerachse fokussiert, während bei konvexer Krüm
mung der akustische Öffnungswinkel in der Ebene senkrecht zu
den Achsen der Einzelwölbungen vergrößert wird, im Vergleich zu
einem Wandler, bei dem die Scheitelpunkte der Wölbungen auf
einer Geraden liegen.
Fig. 6 und 7 zeigen die Draufsicht und die Seitenansicht
eines ringförmigen Schallwandlers, wobei die Wölbungen der Pie
zopolymerfolie 1 als von den Stegen 2 und der Randeinspannung 3
begrenzte Kreissegmente ausgebildet sind, so daß der Wölbungs
radius der Piezopolymerfolie 1 mit zunehmendem Abstand vom geo
metrischen Mittelpunkt des Wandlers kontinuierlich wächst. Da
der Wölbungsradius nach außen hin kontinuierlich größer wird,
schieben sich die Abschnitte der maximalen Wandlerempfindlich
keit mit kleiner werdender Frequenz ebenso nach außen. Das Ver
hältnis des scheinbaren Wandlerdurchmessers zur Schallwellen
länge im Umgebungsmedium bleibt daher näherungsweise konstant.
Dies bewirkt einen von der Frequenz unabhängigen Öffnungswin
kel. Zur Fokussierung oder zur Vergrößerung des Öffnungswinkels
können die Wölbungen auch schräg gegenüber der Abstrahlrichtung
angeordnet werden. Im dargestellten Fall sind die Winkel aller
Scheitellinien gegenüber der Hauptabstrahlrichtung gleich groß
und kleiner als 90°. Auf diese Weise wird das Schallsignal auf
einen vorgegebenen Punkt in der Hauptstrahlrichtung fokussiert.
Aus der Überlagerung der Schalldruckamplituden geometrisch ver
schiedener Einzelelemente mit unterschiedlichen Bandmittenfre
quenzen resultiert eine große Bandbreite des Wandlers. Durch
Variation der geometrischen Lage der Einzelwölbungen zueinander
ist die Abstrahlcharakteristik des Wandlers in weiten Bereichen
einstellbar. Ein große Bandbreite ist Voraussetzung für die ef
fektive Anwendung von Verfahren der digitalen Signalverarbei
tung von Ultraschallsignalen zur akustischen Objektidentifika
tion.
Claims (6)
1. Luftultraschallwandler, gebildet aus einer oder mehreren
freitragend angeordneten Folien aus piezoelektrischem Material,
insbesondere Polymermaterial, und Elektroden zum Anlegen eines
elektrischen Anregungssignals, wobei die Folie bzw. Folien einseitige
Wölbungen aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Folie
bzw. Folien Wölbungen mit unterschiedlichen Krümmungsradien
aufweisen.
2. Luftultraschallwandler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Folie
bzw. Folien Wölbungen mit sich kontinuierlich änderndem Krüm
mungsradius aufweisen (Fig. 2, 6, 7).
3. Luftultraschallwandler nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Folie
bzw. Folien nebeneinander, insbesondere parallel zueinander
oder konzentrisch zueinander, angeordnete Wölbungen mit unterschiedlichen
Krümmungsradien aufweisen (Fig. 3, 4, 5).
4. Luftultraschallwandler nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wandler
aus einer einzigen Folie mit mehreren Wölbungen besteht, wobei
an den Grenzen benachbarter Wölbungen Stege angeordnet sind,
die dort Schwingungsknotenlinien definieren (Fig. 1, 2, 4, 5,
6, 7).
5. Luftultraschallwandler nach einem oder mehreren der Ansprü
che 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wandler
aus mehreren Folien besteht (Fig. 3).
6. Luftultraschallwandler nach Anspruch 2,
gekennzeichnet durch eine ringförmige Aus
bildung des Wandlers, wobei die Wölbungen als Kreissegmente
ausgebildet sind, so daß der Krümmungsradius nach außen konti
nuierlich größer wird (Fig. 6, 7).
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