DE4208946A1 - Biologisch abbaubare kunststoffe - Google Patents
Biologisch abbaubare kunststoffeInfo
- Publication number
- DE4208946A1 DE4208946A1 DE19924208946 DE4208946A DE4208946A1 DE 4208946 A1 DE4208946 A1 DE 4208946A1 DE 19924208946 DE19924208946 DE 19924208946 DE 4208946 A DE4208946 A DE 4208946A DE 4208946 A1 DE4208946 A1 DE 4208946A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- acid
- acyl
- amidoacyl
- gps
- biodegradable plastics
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B65—CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
- B65D—CONTAINERS FOR STORAGE OR TRANSPORT OF ARTICLES OR MATERIALS, e.g. BAGS, BARRELS, BOTTLES, BOXES, CANS, CARTONS, CRATES, DRUMS, JARS, TANKS, HOPPERS, FORWARDING CONTAINERS; ACCESSORIES, CLOSURES, OR FITTINGS THEREFOR; PACKAGING ELEMENTS; PACKAGES
- B65D65/00—Wrappers or flexible covers; Packaging materials of special type or form
- B65D65/38—Packaging materials of special type or form
- B65D65/46—Applications of disintegrable, dissolvable or edible materials
- B65D65/466—Bio- or photodegradable packaging materials
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08B—POLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
- C08B31/00—Preparation of derivatives of starch
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08B—POLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
- C08B37/00—Preparation of polysaccharides not provided for in groups C08B1/00 - C08B35/00; Derivatives thereof
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L3/00—Compositions of starch, amylose or amylopectin or of their derivatives or degradation products
- C08L3/04—Starch derivatives, e.g. crosslinked derivatives
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
- C08L2201/00—Properties
- C08L2201/06—Biodegradable
-
- Y—GENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
- Y02—TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
- Y02W—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
- Y02W90/00—Enabling technologies or technologies with a potential or indirect contribution to greenhouse gas [GHG] emissions mitigation
- Y02W90/10—Bio-packaging, e.g. packing containers made from renewable resources or bio-plastics
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Biodiversity & Conservation Biology (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft biologisch abbaubare Kunststoffe auf
der Basis von acylierten Polysacchariden sowie Verfahren zu
deren Herstellung und deren Verwendung.
Im Stand der Technik ( R. Narayan, Kunststoffe 79 (1989) 10,
S. 1022; J.D. Evans, Chemtech, Januar 1990, S. 38) sind zwei
Arten von biologisch abbaubaren Kunststoffe bekannt:
Nichtabbaubare Polymere, wie Polyethylen, Polypropylen,
Polystyrol, denen eine nicht oder wenig modifizierte Stärke
als Füllstoff zugesetzt wird. Beim mikrobiologischen Abbau
des Stärkeanteils in der Zusammensetzung zerfällt die Poly
mermatrix im Boden in sehr feine Teilchen ohne jedoch wirk
lich abgebaut zu werden.
Biologisch echt abbaubare Kunststoffe auf der Basis von syn
thetisch oder biotechnologisch hergestellten aliphatischen
Polyestern (Poly-β-hydroxybuttersäure, Polymilchsäure, Poly
caprolacton) oder Celluloseestern, denen biologisch abbauba
re Weichmacher wie Citronensäureester bzw. niedermolekulare
Polyester zugesetzt sind (DE-A 39 14 022). Nachteilig bei den
bis dato bekannten biologisch echt abbaubaren Kunststoffen
ist die geringe mechanische Festigkeit der daraus gefertig
ten Produkte.
Es bestand daher die Aufgabe biologisch abbaubare Polymere
zur Verfügung zu stellen, welche die genannten Nachteile
nicht aufweisen.
Gegenstand der Erfindung sind biologisch abbaubare Kunst
stoffe auf der Basis von acylierten Polysaccharide, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Acylreste zusätz
lich mit Amidgruppen substituiert ist.
Die acylierten Polysaccharide sind linear oder verzweigt und
vorzugsweise aus Glucose-, Galactose-, Glucuronsäure-, Ga
lacturonsäure-, Xylose-, Arabinose-, Mannose- oder Rhamnose-
Einheiten aufgebaut, welche in α-glykosidischer oder β-gly
kosidischer Bindung in den Positionen 1-3, 1-4 und/oder 1-6
miteinander verknüpft sind und vorzugsweise 200 bis 20 000
Monosaccharideinheiten enthalten.
Am Beispiel von Amylose, welche überwiegend linear α-1-4-
verknüpfte Glucoseeinheiten enthält, sei beispielhaft die
Substitution der erfindungsgemäßen Polysaccharide mit Acyl-
bzw. Amidoacylgruppen in Form einer allgemeinen Formel dar
gestellt:
Abgesehen von der zugrundeliegenden Monosaccharid-Einheit
und der Art der glykosidischen Verknüpfung zum Polysaccha
rid, gehorchen die erfindungsgemäßen Polysaccharide der all
gemeinen Formel
R = H, ein linearer oder verzweigter Alkyl- oder Alkenylrest
mit 1 bis 18 C-Atomen, ein Aryl- oder ein Aralkylrest,
welcher gegebenenfalls noch mit Ether- oder Estergruppen
substituiert ist,
Geeignete Acylreste
sind solche, die sich von linearen
oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten aliphati
schen Carbonsäuren mit 1 bis 18 C-Atomen oder von aromati
schen oder araliphatischen Carbonsäuren ableiten, wobei die
genannten Acyleinheiten gegebenenfalls noch mit Ether- oder
Estergruppen substituiert sein können.
Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Polysaccharide
als Acylreste einen Formyl-, Acetyl-, Propionyl-, iso-Buty
ryl- und/oder Butyryl-Rest.
Geeignete Amidgruppen enthaltende Acylreste
sind sol
che, welche sich von N-acylierten Aminocarbonsäuren oder von
Dicarbonsäuremonoamiden oder von Dicarbonsäuremono-N-alkyl
amiden ableiten, wobei R′ die folgende Bedeutung hat:
Bevorzugte amidogruppenhaltige Acylreste sind der N-Acetami
doacetyl-, 3-Acetamidopropionyl-, 4-N-Acetamidobutyryl-, 6-
N-Acetamidohexanoyl- und/oder Butandicarbonsäuremonoamidoyl
rest.
Der durchschnittliche Substitutionsgrad (DS) der acyl- bzw.
amidoacyl-substituierten Monosaccharid-Einheiten beträgt
vorzugsweise von 1.5 bis 3.0, besonders bevorzugt 2.0 bis
3.0. Insbesonders beträgt der Substitutionsgrad für die
Amidoacyl-Gruppen von 0.5 bis 50 Mol%, am meisten bevorzugt
1.3 bis 40 Mol%, bezogen auf die gesamten Acyl- und Amido
acyl-Gruppen, wobei dies einem durchschnittlichen Substitu
tionsgrad für die Amidoacyl-Gruppen per se von DS = 0.0075
bis 1.5, insbesonders 0.02 bis 1.2, entspricht.
Bevorzugte Acyl- und Amidoacyl-substituierte Polysaccharide
sind solche, die aus Glucoseeinheiten aufgebaut sind und de
ren durchschnittlicher Substitutionsgrad (DS) von 2.0 bis
3.0 beträgt.
Zur Herstellung wird das Polysaccharid zusammen mit einer
Carbonsäure oder Carbonsäureanhydrid zur Acylierung in Ge
genwart von einer Aminocarbonsäure oder Acylamidocarbonsäure
oder Dicarbonsäuremono(N-alkyl)amid umgesetzt. Die Umsetzung
erfolgt bei Temperaturen zwischen 0 und 150°C, vorzugsweise
von 70 bis 130°C, in einem Rührkessel oder Kneter. Bei der
Umsetzung geht das Produkt in Lösung und wird nach beendeter
Reaktion ausgefällt. Geeignete Fällungsmittel sind Wasser,
Alkohole wie Methanol oder Kohlenwasserstoffe.
Die Reaktion kann mit oder ohne Katalysator erfolgen. Geeig
nete Katalysatoren sind tertiäre Amine wie Triethylamin, N-
Methylmorpholin oder Dicyclohexylmethylamin, aromatische
Amine wie Pyridin oder 4-Dimethylaminopyridin, weitere Amin
basen wie Tetramethylgranidin, Tetramethylharnstoff oder
Diazabicycloundecen, (Erd)alkalihydroxide wie NaOH oder KOH,
Alkalisalze von Carbonsäuren wie Natriumacetat, Säuren wie
Schwefelsäure, Methansulfonsäure oder Perchlorsäure oder
Lewissäuren wie Bortrifluorid oder Zinkchlorid. Vorzugsweise
wird der Katalysator in einer Menge von 0.01 bis 10.0 Gew.-%
bei sauren Katalysatoren und in einer Menge von 0.1 bis 200
Gew.-% bei basischen Katalysatoren, jeweils bezogen auf einge
setztes Polysaccharid, verwendet.
Die Umsetzung kann gegebenenfalls auch in Gegenwart eines
organischen Lösungsmittels durchgeführt werden. Geeignet
sind Essigsäure, halogenierte Kohlenwasserstoffe, Ether,
Ester, Amide, Sulfoxide und Carbonate, wie Diethylcarbonat
oder Ethylencarbonat. Bevorzugt ist Essigsäure.
Die Molverhältnisse für die Umsetzung der Polysaccharide mit
den Acyl- und Amidoacyl-Verbindungen betragen für die Ge
samtacylgruppen (Acyl und Amidoacyl) pro Mol OH-Gruppen in
der Monosaccharideinheit vorzugsweise von 0.5 bis 6.0 Mol
Acylierungsmittel. Das Acylierungsmittel besteht dabei aus
einem Gemisch aus Acylverbindung und Amidoacylverbindung
oder aus einem Gemisch aus Acylverbindung und Aminocarbon
säure, wobei bei der letztgenannten Ausführungsform die Ami
doacylverbindung in situ gebildet wird.
Acylverbindung und Amidoacylverbindung bzw. Aminocarbonsäure
werden dabei in einem Verhältnis zueinander eingesetzt, das
dem im Endprodukt gewünschten entspricht. Vorzugsweise wer
den die molaren Verhältnisse so gewählt, daß die Amidoacyl
verbindung bzw. die in situ gebildete Amidoacylverbindung,
bezogen auf die molaren Verhältnisse im Endprodukt, im Über
schuß vorliegt.
Als Polysaccharid-Edukte werden bei der Herstellung vorzugs
weise Stärke, hochamylose Stärke, Amylose, Cellulose, Pek
tin, Xanthan, Guaran, Gummi arabicum, Pullulan, Dextran, Xy
lan, Mannan, Carrageennan oder Carubin eingesetzt. Besonders
bevorzugt sind hochamylose Stärken mit einem Amylosegehalt
von mindestens 50% und Cellulose.
Bevorzugte Acylverbindungen sind Ameisensäure, Essigsäurean
hydrid, Propionsäureanhydrid, Buttersäureanhydrid sowie ge
mischte Anhydride von Essigsäure, Buttersäure, Propionsäure
und weiteren langkettigen Carbonsäuren wie Laurinsäure oder
Linolsäure. Besonders bevorzugt sind Essigsäureanhydrid,
Propionsäureanhydrid, Buttersäureanhydrid sowie gemischte
Anhydride aus Essigsäure und einer C3- bis C18-Carbonsäure.
Insbesonders wird Essigsäureanhydrid eingesetzt.
Bevorzugte Edukte zur Einführung der Amidoacylgruppen sind
α- und β-Aminocarbonsäuren, wobei diese während der Um
setzung in Gegenwart von Polysaccharid und Acylverbindung
acyliert werden. Beispiele hierfür sind alle bekannten na
türlichen α-Aminosäuren sowie Sarcosin, β-Alanin, 3-Amino
propionsäure, 4-Aminobuttersäure, 6-Aminohexansäure und 12-
Aminododecansäure. Weitere bevorzugte Edukte sind die N-
Acylderivate der genannten Aminocarbonsäuren, Dicarbonsäure
monoamide wie Bernsteinsäuremonoamid, Glutarsäuremonoamid
und Maleinsäuremonoamid, sowie Dicarbonsäuremonoalkylamide.
Bevorzugt werden auch die N-Alkyl-, N-Alkyloxyalkyl-, N-
Hydroxyalkyl- und N-Acylalkoxyalkyl-Derivate der Dicarbon
säuremonoamide. Besonders bevorzugt werden Aminoessigsäure,
3-Aminopropionsäure, 4-Aminobuttersäure und 6-Aminohexan
säure.
Die erfindungsgemäßen biologisch abbaubaren Kunststoffe las
sen sich mit den in der Kunststoffverarbeitung üblichen Ver
fahren wie Extrusion, Spritzguß, Blasformung oder Kalandrie
rung verarbeiten. Sie eignen sich zur Herstellung von biolo
gisch abbaubaren Formkörpern, beispielsweise Einwegartikeln
wie Bechern, Tellern, Flaschen. Die biologisch abbaubaren
Kunststoffe können auch mit den bekannten biologisch abbau
baren Weichmachern auf Esterbasis, beispielsweise Citronen
säureester oder niedermolekulare aliphatische Polyester,
verarbeitet werden. Beispiele für Produkte aus der Weich
verarbeitung sind Folien für den Agrarbereich.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung
der Erfindung:
Eine Mischung aus 60 g hochamyloser Maisstärke luftgetrock
net (entspricht 0.33 mol Glucoseeinheiten) und 10 g (76
mmol) 6-Aminocapronsäure und 5 g (60 mmol) Natriumacetat
wurden in 50 ml Essigsäure und 250 ml (2.44 mol) Essigsäure
anhydrid suspendiert. Die Mischung wurde 6 Stunden auf 120°C
erhitzt, wobei eine zähe Masse entstand. Die Mischung wurde
anschließend auf 50°C abgekühlt und in 600 ml Wasser einge
rührt, wobei das Produkt ausfiel. Es wurde abgesaugt, mehr
mals mit Wasser gewaschen und bei 80°C und 5 kPa getrocknet.
Das Produkt hatte einen durchschnittlichen Substitutionsgrad
von DS = 2.8 und einen Stickstoffgehalt von 0.7%.
Es wurde analog Beispiel 1 vorgegangen, mit der Abwandlung,
daß anstatt 6-Aminohexansäure 10 g (112 mmol) 3-Aminopro
pionsäure und anstatt 250 ml nur 200 ml (1.95 mol) Essigsäu
reanhydrid eingesetzt wurden.
Das Produkt hatte einen durchschnittlichen Substitutionsgrad
von DS = 2.9 und einen Stickstoffgehalt von 1.1%.
60 g hochamylose Maisstärke luftgetrocknet (entspricht 0.33
mol Glucoseeinheiten) wurden in einer Mischung aus 100 ml
Essigsäure und 200 ml (1.95 mol) Essigsäureanhydrid 8 Stun
den auf 120°C erhitzt. Während der Reaktion ging die Stärke
in Lösung, wobei eine hochviskose Masse entstand. Nach Ab
kühlen auf 50°C wurde die Reaktionsmischung mit Hilfe eines
Ultraturrax in 600 ml Wasser eingerührt, wobei das Produkt
ausfiel. Das Produkt wurde dreimal mit je 300 ml Wasser ge
waschen und anschließend bei 80°C und 5 kPa getrocknet.
Das Produkt hatte einen durchschnittlichen Substitutionsgrad
von DS = 2.7.
60 g hochamylose Maisstärke luftgetrocknet (entspricht 0.33
mol Glucoseeinheiten) wurden in einer Mischung aus 200 ml
(1.95 mol) Essigsäureanhydrid, 100 ml Essigsäure und 10 g
Natriumacetat suspendiert. Nach Zugabe von 10 g Ricinolsäure
wurde die Reaktionsmischung 6 Stunden auf 120°C erhitzt.
Nach dem Abkühlen wurde das Produkt wie in Vergleichsbei
spiel A beschrieben aufgearbeitet.
Das Produkt hatte einen durchschnittlichen Substitutionsgrad
von DS = 2.8.
Zur Bestimmung der mechanischen Eigenschaften wurden aus den
Produkten der Beispiele bzw. Vergleichsbeispiele durch Ver
gießen in Lösungsmittel Filme gefertigt und die Reißfestig
keit nach DIN 53504, die Reißdehnung nach DIN 53504 und der
Weiterreißwiderstand nach DIN 53515 bestimmt. Die Prüfergeb
nisse sind in Tabelle 1 zusammengefaßt.
Claims (13)
1. Biologisch abbaubare Kunststoffe auf der Basis von acy
lierten Polysacchariden, dadurch gekennzeichnet, daß zu
mindest ein Teil der Acylreste zusätzlich mit Amidgrup
pen substituiert ist.
2. Biologisch abbaubare Kunststoffe nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß die acylierten Polysaccharide
linear oder verzweigt und aus Glucose-, Galactose-, Glu
curonsäure-, Galacturonsäure-, Xylose-, Arabinose-, Man
nose- oder Rhamnose-Einheiten aufgebaut sind, welche in
α-glykosidischer oder β-glykosidischer Bindung in den
Positionen 1-3, 1-4 und/oder 1-6 miteinander verknüpft
sind und 200 bis 20 000 Monosaccharideinheiten enthal
ten.
3. Biologisch abbaubare Kunststoffe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß als Acylreste solche von li
nearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten
aliphatischen Carbonsäuren mit 1 bis 18 C-Atomen oder
von aromatischen oder araliphatischen Carbonsäuren ent
halten sind, welche gegebenenfalls noch mit Ether- oder
Estergruppen substituiert sind.
4. Biologisch abbaubare Kunststoffe nach Anspruch 3, da
durch gekennzeichnet, daß als Acylreste Formyl-, Ace
tyl, Propionyl-, iso-Butyryl- und/oder Butyryl-Reste
enthalten sind.
5. Biologisch abbaubare Kunststoffe nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß als Amidgruppen enthaltende
Acylreste -COR′ solche enthalten sind, welche sich von
N-acylierten Aminocarbonsäuren oder von Dicarbonsäure
monoamiden oder von Dicarbonsäuremono-N-alkylamiden ab
leiten, wobei R′ die Bedeutung
und R = H, ein linearer oder verzweigter Alkyl- oder
Alkenylrest mit 1 bis 18 C-Atomen, ein Aryl- oder ein
Aralkylrest, welcher gegebenenfalls noch mit Ether- oder
Estergruppen substituiert ist.
6. Biologisch abbaubare Kunststoffe nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Amidgruppen enthaltenden
Acylreste N-Acetamidoacetyl-, 3-Acetamidopropionyl-, 4-
N-Acetamidobutyryl-, 6-N-Acetamidohexanoyl und/oder der
Butandicarbonsäuremonoamidoyl-Rest sind.
7. Biologisch abbaubare Kunststoffe nach Anspruch 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der durchschnittliche Sub
stitutionsgrad (DS) der acyl- und amidoacyl-substituier
ten Monosaccharid-Einheiten von 1,5 bis 3,0 beträgt.
8. Biologisch abbaubare Kunststoffe nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Substitutionsgrad für
die Amidoacyl-Gruppen von 0,5 bis 50 Mol%, bezogen auf
die gesamten Acyl- und Amidoacyl-Gruppen, beträgt.
9. Verfahren zur Herstellung von biologisch abbaubaren
Kunststoffen gemäß Anspruch 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß man das Polysaccharid zusammen mit einer
Carbonsäure oder einem Carbonsäureanhydrid, in Gegenwart
von einer Aminocarbonsäure, einer Acylamidocarbonsäure
oder einem Dicarbonsäuremono(N-alkyl)amid, bei einer
Temperatur zwischen 0 und 150°C in einem Rührkessel oder
Kneter umsetzt und das Reaktionsprodukt nach beendeter
Reaktion ausfällt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Molverhältnis für die Umsetzung der Polysaccharide
mit den Acyl- und Amidoacyl-Verbindungen pro Mol OH-
Gruppen in der Monosaccharideinheit von 0,5 bis 6,0 Mol
Acylierungsmittel beträgt.
11. Verfahren nach Anspruch 9 bis 10, dadurch gekennzeich
net, daß die molaren Verhältnisse von Acylverbindung und
Amidoacylverbindung oder Aminocarbonsäure so gewählt
werden, daß die Aminoacylverbindung oder die in situ
gebildete Aminoacylverbindung, bezogen auf die molaren
Verhältnisse im Endprodukt, im Überschuß vorliegen.
12. Verfahren nach Anspruch 9 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß man als Polysaccharid-Edukte Stärke, hochamylo
se Stärke, Amylose, Cellulose, Pektin, Xanthan, Guaran,
Gummi arabicum, Pullulan, Dextran, Xylan, Mannan, Carra
geennan oder Carubin,
als Acylverbindung Essigsäureanhydrid, Propionsäureanhy drid, Buttersäureanhydrid oder gemischte Anhydride aus Essigsäure und einer C3- bis C18-Carbonsäure, und
als Edukte für die Amidoacylverbindung Aminoessigsäure, 3-Aminopropionsäure, 4-Aminobuttersäure oder 6-Amino hexansäure einsetzt.
als Acylverbindung Essigsäureanhydrid, Propionsäureanhy drid, Buttersäureanhydrid oder gemischte Anhydride aus Essigsäure und einer C3- bis C18-Carbonsäure, und
als Edukte für die Amidoacylverbindung Aminoessigsäure, 3-Aminopropionsäure, 4-Aminobuttersäure oder 6-Amino hexansäure einsetzt.
13. Verwendung von biologisch abbaubaren Kunststoffen nach
Anspruch 1 bis 12 zur Herstellung von biologisch abbau
baren Formkörpern mittels Extrusion, Spritzguß, Blasfor
mung oder Kalandrierung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924208946 DE4208946A1 (de) | 1992-03-19 | 1992-03-19 | Biologisch abbaubare kunststoffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924208946 DE4208946A1 (de) | 1992-03-19 | 1992-03-19 | Biologisch abbaubare kunststoffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4208946A1 true DE4208946A1 (de) | 1993-09-23 |
Family
ID=6454527
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924208946 Withdrawn DE4208946A1 (de) | 1992-03-19 | 1992-03-19 | Biologisch abbaubare kunststoffe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4208946A1 (de) |
Cited By (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1996036653A2 (de) * | 1995-05-18 | 1996-11-21 | Deutsche Gelatine-Fabriken Stoess Ag | Wasserresistentes barrierematerial |
EP1447415A1 (de) * | 2003-01-22 | 2004-08-18 | Kansai Paint Co., Ltd | Härtbare Stärkezusammensetzung, modifizierte Stärke, Herstellungsverfahren und Gegenstände |
US6977275B2 (en) | 2002-01-16 | 2005-12-20 | Eastman Chemical Company | Carbohydrate esters and polyol esters as plasticizers for polymers, compositions and articles including such plasticizers and methods of using the same |
WO2011060250A1 (en) * | 2009-11-13 | 2011-05-19 | Bend Research, Inc. | Cationic dextran polymer derivatives |
US8410262B2 (en) | 2005-12-08 | 2013-04-02 | Chemigate Oy | Process for the preparation of hydroxy polymer esters and their use |
US8685458B2 (en) | 2009-03-05 | 2014-04-01 | Bend Research, Inc. | Pharmaceutical compositions of dextran polymer derivatives |
US8815294B2 (en) | 2010-09-03 | 2014-08-26 | Bend Research, Inc. | Pharmaceutical compositions of dextran polymer derivatives and a carrier material |
US9060938B2 (en) | 2011-05-10 | 2015-06-23 | Bend Research, Inc. | Pharmaceutical compositions of active agents and cationic dextran polymer derivatives |
-
1992
- 1992-03-19 DE DE19924208946 patent/DE4208946A1/de not_active Withdrawn
Cited By (13)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1996036653A2 (de) * | 1995-05-18 | 1996-11-21 | Deutsche Gelatine-Fabriken Stoess Ag | Wasserresistentes barrierematerial |
WO1996036653A3 (de) * | 1995-05-18 | 1997-01-09 | Stoess & Co Gelatine | Wasserresistentes barrierematerial |
US6977275B2 (en) | 2002-01-16 | 2005-12-20 | Eastman Chemical Company | Carbohydrate esters and polyol esters as plasticizers for polymers, compositions and articles including such plasticizers and methods of using the same |
US7276546B2 (en) | 2002-01-16 | 2007-10-02 | Eastman Chemical Company | Carbohydrate esters and polyol esters as plasticizers for polymers, compositions and articles including such plasticizers and methods of using the same |
EP1447415A1 (de) * | 2003-01-22 | 2004-08-18 | Kansai Paint Co., Ltd | Härtbare Stärkezusammensetzung, modifizierte Stärke, Herstellungsverfahren und Gegenstände |
US8410262B2 (en) | 2005-12-08 | 2013-04-02 | Chemigate Oy | Process for the preparation of hydroxy polymer esters and their use |
US8685458B2 (en) | 2009-03-05 | 2014-04-01 | Bend Research, Inc. | Pharmaceutical compositions of dextran polymer derivatives |
US9757464B2 (en) | 2009-03-05 | 2017-09-12 | Bend Research, Inc. | Pharmaceutical compositions of dextran polymer derivatives |
WO2011060250A1 (en) * | 2009-11-13 | 2011-05-19 | Bend Research, Inc. | Cationic dextran polymer derivatives |
US8735570B2 (en) | 2009-11-13 | 2014-05-27 | Bend Research, Inc. | Cationic dextran polymer derivatives |
US8815294B2 (en) | 2010-09-03 | 2014-08-26 | Bend Research, Inc. | Pharmaceutical compositions of dextran polymer derivatives and a carrier material |
US9060938B2 (en) | 2011-05-10 | 2015-06-23 | Bend Research, Inc. | Pharmaceutical compositions of active agents and cationic dextran polymer derivatives |
US9084727B2 (en) | 2011-05-10 | 2015-07-21 | Bend Research, Inc. | Methods and compositions for maintaining active agents in intra-articular spaces |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69327871T2 (de) | Biologisch abbaubare zusammensetzungen von synthetischen und naturellen polymeren | |
DE69430197T2 (de) | Verfahren zur herstellung von bioabbaubaren, verformbaren und modifizierten stärkeprodukten und filmen | |
DE69520468T2 (de) | Biologisch abbaubare geschäumte Kunststoffmaterialien | |
DE69910434T2 (de) | Zusammenstzung enthaltend stärkemischester | |
DE4114185C1 (de) | ||
DE19607847C1 (de) | Aliphatische Carbonsäureester von Inulin | |
DE102007035322B4 (de) | Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher, niedrig substituierter Cellulosesulfate | |
DE4325352C1 (de) | Plastifiziertes Celluloseacetat, Verfahren zu dessen Herstellung und seine Verwendung zur Herstellung von Filamenten | |
DE69522339T2 (de) | Verfahren zur herstellung eines ester von stärke, stärkeester und zusammensetzung die die stärkeester enthalten | |
DE4208946A1 (de) | Biologisch abbaubare kunststoffe | |
EP0761690A1 (de) | Maleinsäureadditionsproduktgruppen enthaltende, thermoplastische und biologisch abbaubare Polysaccharidester/-etherester | |
Detchprohm et al. | Synthesis of a Novel Chitin Derivative Having Oligo (ε‐caprolactone) Side Chains in Aqueous Reaction Media | |
WO1996003443A1 (de) | Vinylalkoholcopolymere, diese enthaltende wasserlösliche filme sowie deren verwendung als verpackungsmaterial | |
DE4013344C2 (de) | Spezialamylosen und ihre Verwendung zur Herstellung biologisch abbaubarer Kunststoffe | |
DE69115310T2 (de) | Verwendung von Poly-Gamma-Glutaminsäureester in der Herstellung eines Formgegenstands und daraus hergestellter Formgegenstand | |
EP0806433A2 (de) | Kompostierbare und thermoplastisch verarbeitbare Celluloseether-2-Hydroxycarbonsäureester und Mischester | |
WO1999023118A1 (de) | Umsetzung eines polyhydroxypolymeren bzw. eines derivates davon mit einem lacton | |
DE69315345T2 (de) | Polymerzusammensetzungen | |
DE69306818T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von destrukturierter Stärke | |
DE60119449T2 (de) | Mit Laktid modifizierte Stärkederivate und Verfahren zu deren Herstellung | |
EP3891208B1 (de) | Verfahren zur herstellung eines (co)polyesters | |
DE69702339T2 (de) | Verfahren zur herstellung von cellulosealkanoatacetoacetaten | |
DE19705376C1 (de) | Verfahren zur Herstellung von biologisch abbaubaren Werkstoffen | |
JP2004035814A (ja) | セルロースエステル組成物の製造方法 | |
DE69128761T2 (de) | Thermotrope, flüssigkristalline Polyester aus 2-Methylhydrochinon,Hydrochinon,Terephthalsäure und 2,6 Naphtalindicarbonsäure |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |