DE4207879C2 - Verfahren mindestens zur Verminderung des Schwefelgehaltes der Rauchgase von Feuerungsanlagen mit Kohlefeuerung - Google Patents
Verfahren mindestens zur Verminderung des Schwefelgehaltes der Rauchgase von Feuerungsanlagen mit KohlefeuerungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren mindestens zur Verminderung des
Schwefelgehaltes der Rauchgase von Feuerungsanlagen mit Kohlefeuerung unter
Verwendung von calciumhaltigen Substanzen.
Ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art ist bekannt geworden durch die DE-OS
39 21 578. Bei diesem Verfahren wird ein aus der Verbrennung stammendes
Rauchgas durch einen ersten Reaktor geleitet, wo es mit einer calciumhaltigen
Substanz, wie Calciumhydroxid, Kalkstein oder Calciumoxid in fein verteilter Form in
innige Berührung gebracht wird. Hierbei wird jedoch der entstandene Rauchgasstrom
sozusagen nachbehandelt, was wegen der noch großen Schadstoffbeladung recht
aufwendig ist und es muß außerdem zunächst Calciumhydroxid hergestellt und
zugeliefert werden. Gleiches gilt für Kalkstein und Calciumoxid. Soll aus Kalkstein
(CACO3) gar Calciumoxid (CaO) hergestellt werden, so muß hierfür zusätzlich, da es
sich um einen endothermen Prozeß handelt, Energie aufgewendet werden. Hierzu
wird wertvoller Brennstoff verbraucht. Es ist aus der DE 33 09 911 A1 auch bekannt,
fossilen Brennstoffen Kalksteinmehl oder Kalkhydrat beizumengen.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs
beschriebenen Art vorzuschlagen, bei dem sehr kostengünstig eine Verminderung des
Schwefelgehaltes der Rauchgase von Feuerungsanlagen mit Kohlefeuerung erzielt
wird.
Ausgehend von dem eingangs beschriebenen Verfahren ist diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als calciumhaltige Substanzen feuchte oder
trockene Papierreststoffe verwendet werden, die der Kohle vor Eintritt in die
Feuerung in gewünschter Menge beigemischt werden,
wobei die Papierreststoffe aus 50% bis 65% kurzfasriger Cellulose und 35%
bis 50% anorganischem Material bestehen und das anorganische Material 60%
bis 80% Calciumcarbonat enthält, jeweils bezogen auf die Trockenmasse.
Die beigemischte Menge soll sich hierbei einerseits nach dem Schwefelgehalt
der Kohle und andererseits nach der Menge des in den Papierreststoffen
enthaltenen Calciumcarbonats richten. Papierreststoffe fallen in großer Menge
an. So fallen beispielsweise allein im Bereich
Nordbaden/Nordwürtemberg jährlich 45.000 Tonnen Papierreststoffe an. Dieser
Papierreststoff ist von krümelig-knottiger Konsistenz, die sich, weil schüttfähig, gut
lagern und transportieren läßt. Die chemische Zusammensetzung variiert etwas mit
der Qualität der erzeugten Pappen oder Papiere. Der Wassergehalt bewegt sich
vorwiegend zwischen 38% und 50%. Bei Lagerung an trockener Luft geht er von
selbst bis auf eine Gleichgewichtsfeuchte von rund 3% zurück. Die Trockensubstanz
besteht aus 50% bis 65% kurzfaseriger Cellulose. Der Rest ist anorganisches
Material. Der anorganische Anteil setzt sich aus mineralischen Papierzuschlagstoffen
zusammen, wobei Calciumcarbonat mit 60% bis 80% der Asche an der Spitze steht.
Daneben ist noch Aluminium, Eisen, Titan, Kalium, Zink, Barium, Chlorid und Sulfat
enthalten. Die Konzentrationen dieser Stoffe sind gering und für die Verwertung von
Papierreststoffen nicht kritisch. Alle Schwermetallgehalte, einschl. der des Zinks,
liegen unterhalb der Grenzwerte der Klärschlammverordnung für Klärschlämme. Das
Verbrennungsverhalten ist ausgesprochen günstig. Insbesondere trockener
Papierreststoff brennt gleichmäßig ab unter Bildung einer weißgrauen, alkalischen
Asche.
Es ist somit zu erkennen, daß Papierreststoffe neben der verbrennbaren Cellulose als
wichtigste anorganische Komponente Calciumcarbonat etwa in einem Anteil von
22% bezogen auf die Trockensubstanz enthalten. Werden diese Papierreststoffe der
in der Feuerung zu verbrennenden Kohle in ausreichender Menge beigemengt, so
werden diese Papierreststoffe mit verbrannt. Im Verbrennungsprozeß zerfällt das
Carbonat und liefert Calciumoxid. Die hierfür erforderliche Wärmemenge wird
weitgehend von der Cellulose der Papierreststoffe geliefert, so daß entsprechende
Mengen Kohle oder Braunkohle eingespart werden können. Der Verbrennungsprozeß
läuft wie folgt ab:
CaCO3 → CaO + CO2
Die hierfür erforderliche Energie entsteht wie folgt:
C6H12O6 + 6O2 → 6CO2 + 6H2O
Das bei der Verbrennung von Kohle, sei es Steinkohle oder Braunkohle, entstehende
Schwefeldioxid wird in einer ersten Stufe durch festes Calciumoxid wie folgt
gebunden:
CaO + SO2 → CaSO3
Durch Sauerstoffeinwirkung geht das primär entstehende Calciumsulfit in
Calciumsulfat über wie folgt:
CaSO3 + 1/2 O2 → CaSO4
Bei Bedarf könnte nun in einer zweiten Stufe zur Absorption des restlichen
Schwefeldioxids z. B. eine wässrige Aufschlämmung von Calciumhydroxid in Kontakt
mit den Verbrennungsgasen gebracht werden. Dabei wird SO2 ebenfalls als CaSO3
gebunden.
Das in der ersten Stufe erforderliche CaO ist in den Papierreststoffen in Form von
Calciumcarbonat (CaCO3) vorhanden. Im Feuerraum erfolgt dann die Umbildung, bei
der das benötigte Calciumoxid entsteht. Eine Zumischung der Papierreststoffe zur
Kohle ist damit außerordentlich kostengünstig, weil bisher die Papierreststoffe im
wesentlichen deponiert wurden mit hohen und derzeit sogar stark steigenden Kosten.
Diese Deponierung kann nun entfallen und es können den Kohlefeuerungen von z. B.
Kraftwerken solche Papierreststoffe bis auf die Transportkosten gegen geringe
Kosten oder gar kostenlos zur Verfügung gestellt werden, die in ausreichender Menge
anfallen, um den Kalkbedarf für die Entschwefelung zu decken.
Die Verwendung von Papierreststoffen als Kalklieferant bei Feuerungsanlagen löst
damit gleich zwei Probleme:
- 1. Es wird durch die Verbrennung der Papierreststoffe in den Feuerungsanlagen eine dem Heizwert dieser Verbrennung entsprechende Menge Kohle oder Braunkohle eingespart, wobei gleichzeitig der Entschwefelungsprozeß infolge der Verwendung kostengünstiger Zuschlagstoffe (Papierreststoffe) verbilligt wird und
- 2. es wird eine kostengünstige Entsorgung großer Mengen an Papierreststoffen erreicht und gleichzeitig werden die Deponien von diesen Papierreststoffen entlastet.
Die Begleitstoffe der Papierreststoffe verursachen keinerlei Schwierigkeiten, weil sie
nicht zu schädlichen Emissionen führen, sondern in die Schlacke mit eingehen. Die in
der Asche der Papierreststoffe enthaltenen Elemente sind gleichermaßen in der
Kohleasche enthalten und verursachen daher keine prinzipielle Änderung der
qualitativen Zusammensetzung der Asche.
Pro 1.000 kg eingesetzter trockener Papierreststoffe können rd. 220 kg Kalk (CaCO3)
erzeugt und zugeführt werden. Gleichzeitig wird damit der Heizwert von rd. 600 kg
Cellulose zusätzlich geliefert, der ein diesem Heizwert entsprechendes Äquivalent an
Kohle einspart.
Setzt man feuchte Papierreststoffe mit ca. 39% Wasser ein, so beträgt die
Kalkgewinnung rd. 138 kg pro 1.000 kg Papierreststoffe. Die Verwendung von
Papierreststoffen mit rd. 38% Feuchte erscheint durchaus möglich beim Einsatz in
Braunkohlefeuerungen, da grubenfeuchte Braunkohle einen Wassergehalt von ca.
50% aufweist. Deshalb wird auch nach einer Ausgestaltung der Erfindung
vorgeschlagen, daß die Papierreststoffe eine Restfeuchte von max. 50% aufweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich vorteilhafterweise auch bei der
Verminderung des Schwefelgehaltes der Rauchgase von insbesondere
Kleinfeuerungsanlagen mit Braunkohlefeuerung einsetzen. Hierzu wird ausgestaltend
vorgeschlagen, daß der Braunkohle feuchte oder trockene Papierreststoffe in
gewünschter oder notwendiger Menge beigemischt und diese Mischung brikettiert
wird vor Eintritt in die Feuerung. Solche Kleinfeuerungen, wie sie z. B. in
Papierfabriken betrieben werden, werden mit Braunkohlebrikett beschickt. Die die
Papierreststoffe enthaltenden Braunkohlebriketts sorgen für eine bedeutende
Entschwefelung des Abgases. Der hierzu notwendige Energieaufwand wird von den
Papierreststoffen etwa gedeckt, so daß insgesamt der Braunkohlebedarf etwa gleich
bleibt.
Natürlich ist es auch möglich, zur Bildung eines jeweils von Fall zu Fall gewünschten
Mischungsverhältnisses reine Braunkohlebriketts und reine Papierreststoffbriketts zu
mischen. Eine solche Mischung ist auch bei Steinkohlefeuerung möglich.
Beispiele verschiedener Möglichkeiten sind schemachtisch dargestellt in den Fig.
1 bis 3.
Nach Fig. 1 wird zunächst Kohle und Papierreststoff in einem zweckmäßigen oder
gewünschten Mischungsverhältnis miteinander gemischt. Die Kohle kann hierbei
sowohl Steinkohle als auch Braunkohle sein. Die Mischung kann in einer besonderen
Mischeinrichtung erfolgen. Es ist aber auch möglich, der kontinuierlich
durchlaufenden Kohle die erforderliche Menge an Papierreststoff ebenfalls
kontinuierlich aufrieseln zu lassen. Die so entstandene "Mischung" wird dann der
Feuerung zugeführt und verbrannt. Die hierbei entstehenden Rauchgase können bei
Bedarf einer Rauchgasnachbehandlung unterworfen werden zur weiteren Reinigung.
Auch der Ablauf nach Fig. 2 geht davon aus, daß Kohle und Papierreststoff
zusammengeführt und in einem gewünschten Verhältnis miteinander gemischt
werden. In diesem Fall allerdings sollen Kohle und Papierreststoff gleichmäßig
miteinander vermischt werden. Nach der Vermischung soll die entstandene Mischung
brikettiert werden, so daß Brikett entstehen, die zu einem Teil aus Kohle und zu
einem anderen Teil aus Papierreststoff bestehen. Diese Briketts können dann der
Feuerung zugeführt werden. Natürlich ist es möglich, auf diese Art und Weise auch
Großfeuerungsanlagen zu beschicken. Üblicherweise jedoch werden mit Briketts
Kleinfeuerungsanlagen beschickt, die über keinerlei Rauchgasnachbehandlung
verfügen oder mindestens keine weitere Entschwefelung durchführen. Solche
Kleinfeuerungsanlagen können kleinere, in einzelnen Industriezweigen betriebene
Kesselanlagen sein, wie sie z. B. zur Dampferzeugung betrieben werden. Werden die
zugehörigen Feuerungen solcher Kessel mit den Briketts, gemischt aus Kohle und
Papierreststoff beschickt, so erfolgt durch den Kalkanteil des Papierreststoffes eine
deutliche Reduzierung des Schwefelgehaltes des Rauchgases. Falls gewünscht, kann
natürlich eine Rauchgasnachbehandlung angehängt werden. Es entsteht hierbei kein
höherer Kohlebedarf, weil die Energie zur Verbrennung des Kalks aus der Zellulose
der Papierreststoffe gewonnen wird.
In Fig. 3 ist eine weitere Möglichkeit schematisch dargestellt. Nach Fig. 3 werden
jeweils separat sowohl aus der Kohle als auch aus dem Papierreststoff Brikett
hergestellt. Diese Briketts werden dann in einem gewünschten oder zweckmäßigen
Mischungsverhältnis gemischt und in dieser Mischung der Feuerung zugeführt. Dies
hat gegenüber der Variante nach Fig. 2 den Vorteil, daß das Mischungsverhältnis
von Kohle und Papierreststoff beliebig verändert und nachreguliert werden kann in
Abhängigkeit vom Schwefelgehalt der zu verbrennenden Kohle. Die hierbei
entstehenden Rauchgase können bei Bedarf einer Rauchgasnachbehandlung
zugeführt werden.
Insbesondere die Verfahrensweise nach den Fig. 2 und 3 eignen sich für
Kleinfeuerungsanlagen.
Die für die Entschwefelung notwendigen Mengen Kalk mußten bisher sehr
kostenaufwendig beschafft werden. Unterstellt man etwa gleiche Transportkosten,
so können die Kosten für den zu beschaffenden Kalk fast gegen Null gehen, weil die
Papierreststoffe als Abfallstoff gegen einen geringen Preis oder gar kostenlos
geliefert werden können. Papierreststoffe insgesamt fallen auch in ausreichender
Menge und wegen der kontinuierlichen Papierherstellung auch kontinuierlich an und
es kann zusätzlich, wegen des Heizwertes der Cellulose, Kohle oder Braunkohle
eingespart werden.
Bei dieser Lösung ergibt sich zusätzlich für den Papierhersteller der Vorteil der
kostengünstigen Entsorgung der Papierreststoffe, wodurch gleichzeitig auch die
Umwelt entlastet wird. Dies führt auch beim Papierhersteller zu einer
Planungsstabilität und zur Kostenersparnis. Außerdem erfolgt eine Schonung der
Kalkvorkommen und damit eine Schonung der Landschaft bei der Kalkgewinnung.
Weiter erfolgt eine Schonung des dramatisch knapper werdenden Deponievolumens.
Weiterhin wird es möglich, auch bei Kleinfeuerungsanlagen eine deutliche
Verminderung des Schwefelgehaltes der Rauchgase zu erreichen.
Es ist der Calciumcarbonatanteil der Papierreststoffe bekannt, so daß die gesamte
Menge der Papierreststoffe in gewünschter Weise dosiert werden kann. Hierbei kann
die für die maximal mögliche Entschwefelung gesamte erforderliche Menge an
Papierreststoffen zugegeben werden. Es ist aber auch möglich, nur einen Teilbetrag
in Form von Papierreststoffen zuzugeben, so daß nicht der maximal mögliche
Entschwefelungsgrad über den Zusatz von Papierreststoffen erzielt werden kann.
Kohle und Papierreststoffe werden wie beschrieben miteinander vermischt und so
aufbereitet, daß sie in gewünschter Weise der Feuerung zugeführt werden können.
In der Feuerung werden sie verbrannt, wodurch die weiter oben beschriebenen
chemischen Reaktion ablaufen und der Schwefel weitgehend gebunden wird. Hierbei
wird das bei der Verbrennung entstehende Schwefeldioxid in den üblichen
Entschwefelungsanlagen in einer ersten Stufe durch festes CaO gebunden. Das
hierdurch entstehende CaSO3 geht dann durch Sauerstoffeinwirkung in CaSO4 über.
Es kann nun, dort wo vorhanden, in einer zweiten Stufe, also z. B. in einer
Rauchgasnachbehandlung evtl. restliches Schwefeldioxid mit Hilfe einer wässrigen
Aufschlämmung von Calciumhydroxid in Form von CaSO3 in bekannter Weise
gebunden werden.
Claims (5)
1. Verfahren mindestens zur Verminderung des Schwefelgehaltes der
Rauchgase von Feuerungsanlagen mit Kohlefeuerung unter Verwendung
von calciumhaltigen Substanzen, dadurch gekennzeichnet, daß als
calciumhaltige Substanzen feuchte oder trockene Papierreststoffe
verwendet werden, die der Kohle vor Eintritt in die Feuerung in
gewünschter Menge beigemischt werden, wobei die Papierreststoffe aus
50-65% kurzfasriger Cellulose und 35-50% anorganischem Material
bestehen und das anorganische Material 60-80% Calciumcarbonat
enthält, jeweils bezogen auf die Trockenmasse.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Papierreststoffe eine Restfeuchte von maximal 50% aufweisen.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Verminderung des Schwefelgehaltes der Rauchgase von
insbesondere Kleinfeuerungsanlagen mit Braunkohlefeuerung der
Braunkohle feuchte oder trockene Papierreststoffe in gewünschter Menge
beigemischt und diese Mischung brikettiert wird vor Eintritt in die
Feuerung.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Feuchtigkeitsgehalt der Braunkohle und der Feuchtigkeitsgehalt der
Papierreststoffe etwa übereinstimmen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß Papierreststoffe brikettiert werden und daß eine Kohlefeuerung mit
Steinkohle oder Braunkohle und einem gewünschten Anteil
Papierreststoffbrikett gefeuert wird zur Verminderung des
Schwefelgehaltes der Rauchgase.
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