DE4206363A1 - Mittel zur entfernung von unerwuenschten beschriftungen - Google Patents
Mittel zur entfernung von unerwuenschten beschriftungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mittel zur Entfernung von uner
wünschten Beschriftungen, Zeichnungen o. dgl.
Zunehmend findet man heute in öffentlichen Einrichtungen, wie beispiels
weise öffentlichen Verkehrsmitteln, Passagen, auf Schildern, sowie auf
Kraftfahrzeugen, unerwünschte Beschriftungen oder unerwünschte Gemälde,
die auch allgemein als Grafitti bezeichnet werden. Derartige Beschrif
tungen bzw. Gemälde werden in der Regel entweder mit käuflichen Faser
filzschreibern oder mit wasserfesten Dispersionsaußenfarben ausgeführt.
Die Entfernung derartiger Grafittis ist in der Regel nur durch Über
streichen oder Erneuerung des Untergrundes, bei dem es sich beispiels
weise um entsprechende Glasflächen, Kunststoffflächen, Kunstleder
flächen, textile Flächen handelt, möglich. Besonders ärgerlich und
kostenintensiv ist es, wenn Innenräume von öffentlichen Verkehrsmitteln
oder Kraftfahrzeugen mit derartigen Grafittis beschmiert werden.
Desweiteren ist bereits versucht worden, die zuvor genannten Ver
schmierungen durch eine Behandlung mit organischen Lösungsmitteln zu
entfernen. Hierbei tritt jedoch leicht eine unerwünschte Veränderung des
Untergrundes auf, so daß dieser Weg nicht zum gewünschten Erfolg führt.
Weiterhin sind ein Teil der hierführ eingesetzten Lösungsmittel toxisch,
so daß sie in größeren Mengen nicht ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen
angewendet werden können.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mittel zur
Entfernung der vorstehend genannten Grafittis (Beschriftungen, Gemälde,
Verschmierungen) zur Verfügung zu stellen, mit dem diese ohne Be
schädigung des Untergrundes einfach und schnell entfernt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Mittel mit den kennzeich
nenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Mittel zur Entfernung von unerwünschten Beschrif
tungen, Gemälden, oder sonstigen Verschmierungen (Grafittis) enthält
eine Mischung, die mindestens ein anionisches Tensid, mindestens ein
organisches wasserlösliches Lösungsmittel sowie mindestens ein Salz
aufweist.
Überraschend konnte festgestellt werden, daß sich mit dem erfindungs
gemäßen Mittel hervorragend die zuvor genannten Beschriftungen, Gemälde
oder Verschmierungen entfernen lassen, ohne daß dabei eine Beschädigung,
die sich beispielsweise in einer Verfärbung oder eine mechanische Be
schädigung des Untergrundes ausdrückt, auftritt. Auch ist das erfin
dungsgemäße Mittel aufgrund seiner Zusammensetzung bei einer äußerlichen
Anwendung untoxisch, so daß es ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen ange
wendet werden kann. Rückstände des erfindungsgemäßen Mittels, die bei
der Anwendung desselben zwangsläufig entstehen, können bedenkenlos mit
Wasser weggespült werden, da die Inhaltsstoffe der Mischung biologisch
abbaubar sind. Versuche an Grafittis, die mit unterschiedlichen käuf
lichen Filzschreibern, beispielsweise Edding 1, Edding 2, Edding 3,
Edding 4, Edding 300 und Edding 8000 oder mit wasserfesten Disper
sionsaußenfarben auf Kunststoffflächen, Textilflächen, Kunstleder
flächen, Glasflächen, lackierten Metallflächen oder Klinker, ausgeführt
waren, haben ergeben, daß diese Grafittis durch Anwendung des erfin
dungsgemäßen Mittels innerhalb von kürzester Zeit ohne Beschädigung des
Untergrundes entfernt werden können. Auch treten bei Anwendung des
erfindungsgemäßen Mittels keine Verfärbung und keine mechanische Be
schädigung des Untergrundes auf, so daß insbesondere auch beispielsweise
entsprechend verschmierte Polster, Innenauskleidungen oder Glas
flächen von öffentlichen Verkehrsmitteln hervorragend und schnell durch
Anwendung des erfindungsgemäßen Mittels gereinigt werden können.
Als anionisches Tensid kann das erfindungsgemäße Mittel insbesondere
Alkylcarboxylate, Alkylarylcarboxylate, Alkylsulfonate, Alkylaryl
sulfonate, Alkylsulfate und/oder Alkylarylsulfate enthalten. Die
Konzentration dieser anionischen Tenside in dem erfindungsgemäßen Mittel
liegt üblicherweise zwischen etwa 0,5 Gew.-% und 25 Gew.-%, bezogen auf
die Gesamtmasse des Mittels. Desweiteren können in dem erfindungs
gemäßen Mittel noch übliche nichtionische Tenside, insbesondere solche
auf der Basis von Ethoxylaten, oder amphotere Tenside, insbesondere
solche auf der Basis von Betainen, enthalten sein, wobei das Massen
verhältnis der anionischen Tenside zu den nichtionischen Tensiden bzw.
Betainen zwischen 2 : 1 bis 20 : 1 variiert.
Der pH-Wert des erfindungsgemäßen Mittels richtet sich nach dem je
weiligen Anwendungsgebiet. Allgemein ist festzuhalten, daß das erfin
dungsgemäße Mittel einen sauren pH-Wert aufweist, der vorzugsweise
zwischen 4 und 6,5 und insbesondere zwischen 5 und 6 variiert. Eine
solche Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mittels, die den zuvor
angegebenen bevorzugten pH-Bereich von 4 bis 6,5 und insbesondere von 5
bis 6 besitzt, läßt sich bedenkenlos auch bei empfindlichen Unter
gründen, beispielsweise lackierten Metallflächen, Kunststoffflächen oder
Textilien, anwenden, da keine unerwünschte Veränderung dieser Grund
flächen bei Anwendung einer derartigen Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Mittels auftreten.
Vorzugsweise weist die Mischung des erfindungsgemäßen Mittels eine
Säure, insbesondere eine organische Säure, und vorzugsweise Essigsäure,
auf, um den zuvor genannten pH-Bereich einzustellen.
Grundsätzlich kann das erfindungsgemäße Mittel als organisches Lösungs
mittel jedes Lösungsmittels enthalten, das mit Wasser mischbar ist.
Insbesondere hat sich jedoch gezeigt, daß solche Ausführungsformen des
erfindungsgemäßen Mittels hervorragende Ergebnisse in bezug auf das
Entfernen der zuvor genannten Grafittis bewirken, die als organisches
Lösungsmittel einen Alkohol, insbesondere Methanol, Ethanol oder
Propanol-1 bzw. Propanol-2, oder ein Gemisch der zuvor genannten
Alkohole enthalten.
Eine besonders geeignete Ausführungsform des erfindungsgemäßen Mittels
weist das organische Lösungsmittel und insbesondere die zuvor genannten
speziellen Alkohole in einer Konzentration auf, die weniger als
30 Gew.-%, bezogen auf die Masse des Mittels beträgt. Je nach Anwen
dungsbereich variiert dann die Konzentration des organischen Lösungs
mittels vorzugsweise zwischen etwa 10 Gew.-% und etwa 25 Gew.-%.
Als Salz kann die in dem erfindungsgemäßen Mittel enthaltene Mischung
vorzugsweise ein anorganisches Salz, insbesondere ein Alkalihalogenid
und vorzugsweise Natriumchlorid, aufweisen. Hierbei variiert die Konzen
tration des Salzes in einem Volumen-Massenverhältnis von Mittel zur
Salzmenge zwischen 1 : 2 bis 50 : 2, insbesondere in einem Volumen-Massen
verhälnis von 10 : 2 bis 25 : 2. Durch die zuvor genannten Salzkonzen
trationen wird erreicht, daß das ansonsten flüssige Mittel geliert und
dementsprechend eine dickflüssige Konsistenz annimmt. Dies wiederum
bewirkt, daß das erfindungsgemäße Mittel die Bestandteile der Mischung
in einer örtlichen hohen Konzentration in den verschmierten Bereichen
bereitstellt, was zu einem schnellen und schonenden Lösen bzw.
Dispergieren der Verschmierung führt. Auch verhindert die gelartige
Konsistenz, daß das Mittel bei saugfähigen Untergründen von der
Oberfläche in den Untergrund migriert, so daß bei dem erfindungsgemäßen
Mittel ein unerwünschter Transport der gelösten bzw. dispergierten
Verschmierung in den Untergrund ausgeschlossen ist.
In Weiterbildung der zuvor beschriebenen Ausführungsformen der erfin
dungsgemäßen Mittel ist es möglich, der Mischung desweiteren Farb
stoffe und/oder Duftstoffe zuzusetzen.
Sollten die Verschmierungen Bestandteile enthalten, die nur oxydativ
oder reduktiv zerstörbar sind, empfiehlt es sich, ein Mittel anzuwenden,
das entsprechende Oxydationsmittel bzw. Reduktionsmittel enthält.
Neben den vorstehend aufgeführten Alkoholen als organisches
Lösungsmittel wurden besonders gute Ergebnisse mit Glykolethern als
Lösungsmittel erzielt. Die besten Ergebnisse wurden dabei mit einem
Mittel erreicht, das ausschließlich oder in Verbindung mit weiteren
Lösungsmitteln Propylenglykolmono-tertiärbutylether enthält, wobei hier
wiederum mit Propylenglykoltertiärbutylether die besten Ergebnisse
erzielt wurden.
Bei der letztgenannten Verbindung handelt es sich um den Monotertiär
butylether des 1,2-Propylenglykols mit folgender Formel:
(CH₃)₃-C-O-CH₂-CH(CH₃)-OH.
Dieser Ether kann für das erfindungsgemäße Mittel in chemisch reiner
Form eingesetzt werden, wird jedoch meist in technischer Qualität
verwendet, die im allgemeinen Reinheiten um 95% aufweist. Es handelt
sich bei diesem Lösungsmittel um eine begrenzt mit Wasser mischbare
Flüssigkeit, die einen Siedepunkt von 151°C aufweist. Im Zusammenwirken
mit den übrigen Inhaltsstoffen des erfindungsgemäßen Mittels,
insbesondere des verwendeten Salzes, ist dieses Lösungsmittel für die
besonders gute Reinigungswirkung des erfindungsgemäßen Mittels verant
wortlich, auch für einen besonders guten Klartrockeneffekt. Sein Gehalt
im Mittel liegt üblicherweise zwischen 1 und 30 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen 3 und 15 Gew.-%.
Der Effekt des Propylenglykoltertiärbutylethers ist besonders groß, wenn
er als einziges organisches Lösungsmittel enthalten ist. Als Lösungsmit
tel neben diesem Ether kommen die eingangs erwähnten Alkohole sowie
andere Glykolether mit vier bis acht C-Atomen in Betracht.
Hervorragende Ergebnisse wurden durch die Kombination Propylenglykol
tertiärbutylether - NaCl erhalten.
Das erfindungsgemäße Mittel enthält desweiteren vorzugsweise Lösever
mittler, Viskositätsregulatoren, Komplexbildner für Erdalkaliionen
und/oder sonstige Hilfs- und Zusatzstoffe. Lösevermittler können
erforderlich sein, wenn das Mittel das Aussehen einer klaren Lösung
haben soll. Beispielsweise werden hierfür kurzkettige Monoalkylsulfate
mit vier bis zehn C-Atomen im Alkylteil eingesetzt.
In vielen Fällen kann es notwendig sein, die Viskosität des erfindungs
gemäßen Mittels auf die Anwendung möglichst optimal einzustellen. So
wird das Mittel in der Regel als Flüssigkeit eingesetzt. Besonders gute
Ergebnisse wurden jedoch bei Verwendung des Mittels als Paste erzielt,
wobei die Viskositätserhöhung durch Zusatz von Viskositätsregulatoren
bzw. Verdickungsmitteln erreicht wurde. Als Viskositätsregulatoren
eignen sich beispielsweise hydrophile synthetische und modifizierte
natürliche Polymere, beispielsweise Zellulosederivate. Besonders gute
Ergebnisse wurden durch Zusatz von Agar-Agar erreicht. Es handelt sich
hierbei um ein Gel-bildendes Heteropolysaccharid aus der Zellwand
zahlreicher Rotalgen, das aus einem Gemisch aus der gelierenden Agarose
(bis zu 70 %) und dem nicht gelierenden Agaropektin (bis zu 30 %)
besteht. Die pastöse Masse wurde hergestellt, indem dem flüssigen
Mittel bei 70°C Erwärmung die Substanz Agar-Agar (Agar-Agar 1615)
zugesetzt wurde.
Es hat sich gezeigt, daß mit dem als Paste bzw. Creme vorliegenden
Mittel besonders gute Reinigungseffekte erzielbar sind. Die Paste ist
insbesondere bei niedrigen Außentemperaturen besser einsetzbar. Sie kann
ferner auf dem mit den Beschriftungen verunreinigten Objekt länger
einwirken als eine entsprechende Flüssigkeit. Nach der Einwirkzeit löst
sich die Farbe besser. Anschließend kann mit Hochdruckdampfstrahlung
gearbeitet werden.
Das erfindungsgemäße Mittel weist ferner vorzugsweise einen
Komplexbildner für Erdalkaliionen auf. Grundsätzlich eignen sich alle
bekannten wasserlöslichen Komplexbildner für Erdalkaliionen.
Vorzugsweise werden niedermolekulare wasserlösliche Komplexbildner vom
Typ der Polycarbonsäuren, der Hydroxycarbonsäuren, der Aminopolycarbon
säuren und der Polyphosphonsäuren verwendet, und zwar sowohl in Form der
freien Säuren als auch in Form wasserlöslicher Salze.
Neben den bisher genannten Wirksubstanzen kann das erfindungsgemäße
Mittel Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, wie sie in derartigen Mitteln
üblich sind. Dazu zählen insbesondere Farbstoffe, Parfümöle und
Konservierungsmittel.
Das Mittel besitzt vorzugsweise die folgende quantitative Zusammen
setzung:
0,5-25 Gew.-% Tensid
1-30 Gew.-% Lösungsmittel
10-30 Gew.-% Salz
Rest Lösevermittler, Viskositätsregulatoren, Komplexbildner für Erdalkaliionen und/oder sonstige Hilfs- und Zusatzstoffe ad 100 Gew.-% Wasser.
1-30 Gew.-% Lösungsmittel
10-30 Gew.-% Salz
Rest Lösevermittler, Viskositätsregulatoren, Komplexbildner für Erdalkaliionen und/oder sonstige Hilfs- und Zusatzstoffe ad 100 Gew.-% Wasser.
Eine bevorzugte Zusammensetzung besteht aus:
1-20 Gew.-% Tensid
1-15 Gew.-% Polypropylenglykoltertiärbutylether
15-25 Gew.-% Salz
0-10 Gew.-% Lösevermittler
0- 1 Gew.-% Viskositätsregulatoren
0- 5 Gew.-% Komplexbildner für Edelkaliionen
0- 2 Gew.-% sonstige Hilfs- und Zusatzstoffe und
ad 100 Gew.-% Wasser.
1-15 Gew.-% Polypropylenglykoltertiärbutylether
15-25 Gew.-% Salz
0-10 Gew.-% Lösevermittler
0- 1 Gew.-% Viskositätsregulatoren
0- 5 Gew.-% Komplexbildner für Edelkaliionen
0- 2 Gew.-% sonstige Hilfs- und Zusatzstoffe und
ad 100 Gew.-% Wasser.
Die Kombination: NaCl 20 Gew.-% - Propylenglykoltertiärbutylether 5 Gew.-%
- Tensid 5 Gew.-% - Rest übrige genannte Substanzen und Wasser bringt
besonders gute Reinigungsergebnisse und Klartrockeneffekte.
Das erfindungsgemäße Mittel wird nachfolgend anhand von Ausführungs
beispielen näher erläutert.
Es wurde ein Mittel I der nachfolgenden Zusammensetzung erstellt:
5 g anionisches Tensid (Alkylsulfonat)
0,5 g nichtionisches Tensid (Ethoxylat)
25 ml Ethanol/Isopropanol (V : V 1 : 1)
0,5 ml Essigsäure, 60%ig
Wasser ad 100 ml
20 g Natriumchlrorid .
0,5 g nichtionisches Tensid (Ethoxylat)
25 ml Ethanol/Isopropanol (V : V 1 : 1)
0,5 ml Essigsäure, 60%ig
Wasser ad 100 ml
20 g Natriumchlrorid .
Dieses Mittel I wies eine gelartige Konsistenz auf.
Auf Glasflächen und auf lackierten Metallflächen (Türen und Motorhaube
eines Fahrzeuges) wurden Beschriftungen und großflächige Zeichnungen mit
sechs verschiedenen Filzschreibern (Edding 1, 2, 3, 4, 300, 8000) sowohl
in schwarz als auch in rot aufgetragen. Desweiteren wurde eine Mischung
von wasserfesten Dispersionsaußenfarben aufgebracht.
Auf die so beschrifteten bzw. bezeichneten Flächen wurde anschließend
mit einem weichen Tuch das vorstehend beschriebene Mittel I aufgebracht.
Nach einer Einwirkzeit von 30 Sekunden wurden die Flächen mit einem
weiteren sauberen Tuch abgewischt. Hierbei konnten die zuvor genannten
Beschriftungen problemlos und ohne Beschädigung des Untergrundes
entfernt werden.
Parallel hierzu wurde versucht, die Beschriftung bzw. die Gemälde durch
eine Behandlung mit einer käuflichen Nitroverdünnung zu entfernen.
Hierbei konnte festgestellt werden, daß sich die entsprechenden Ver
schmierungen nur zu einem geringen Teil entfernen ließen.
Der vorstehende Versuch wurde mit Beschriftungen und Zeichnungen auf
demselben Untergrund und unter Anwendung des vorstehend beschriebenen
Mittels I wiederholt. Hierbei wurde jedoch im Unterschied zu dem
eingangs beschriebenen Versuch nach dem Aufbringen der Beschriftung bzw.
großflächigen Zeichnung diese mit Wasserglas abgedeckt. Auch die durch
das Wasserglas zusätzlich fixierten Beschriftungen bzw. Zeichnungen
ließen sich bei Anwendung des Mittels I problemlos entfernen.
Ein weiterer Versuch wurde durchgeführt, wobei sich dieser Versuch von
den zuvor beschriebenen Versuchen dahingehend unterschied, daß als
Untergrund ein gebrannter Klinker ausgewählt wurde und die Beschriftung,
wie vorstehend beschrieben, zusätzlich noch mit Wasserglas abgedeckt
wurde. Auch diese Grafittis ließen sich problemlos durch Anwendung des
Mittels I entfernen.
Es wurde ein Mittel II mit folgender Zusammensetzung hergestellt:
15 g anionisches Tensid (Alkylsulfonat)
2 g nichtionisches Tensid (Ethoxylat)
20 ml Ethanol/Isopropanol (V : V 1 : 1)
0,2 ml Essigsäure 60%ig
Wasser ad 100 ml
20 g Natriumchlorid
2 g nichtionisches Tensid (Ethoxylat)
20 ml Ethanol/Isopropanol (V : V 1 : 1)
0,2 ml Essigsäure 60%ig
Wasser ad 100 ml
20 g Natriumchlorid
Auf Kunstleder und textilen Oberflächen, die üblicherweise zur
Polsterung von Sitzen in öffentlichen Verkehrsmitteln verwendet werden,
wurden mit den bei Beispiel 1 beschriebenen Mittel Beschriftungen und
großflächige Zeichnungen aufgebracht.
Nach Auftragen des gelförmigen Mittels II auf ein weiches Tuch wurden
die getrockneten Beschriftungen und Zeichnungen mit dem Mittel II in
Kontakt gebracht. Hierbei wurde das Mittel II mit leichter Mechanik auf
dem Kunstleder und der textilen Oberfläche verrieben. Nach einer
Einwirkzeit von etwa 20 Sekunden wurde mit einem sauberen Tuch und
anschließend mit einem feuchten Tuch nachgewischt. Hiernach wurden die
entsprechenden Stellen mit einem trocknen Tuch gerieben. Durch eine
derartige Anwendung konnten alle Beschriftungen bzw. Zeichnungen ohne
Rückstände entfernt werden.
Es wurde ein Mittel der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Natriumchlorid | |
20 Gew.-% | |
C16 Alkansulfonat | 5,0 Gew.-% |
Kokosalkohol + 10 EO | 3,0 Gew.-% |
Cumolsulfonat | 2,5 Gew.-% |
Natriumcitrat | 0,5 Gew.-% |
Propylenglykoltertiärbutylether | 5,0 Gew.-% |
Zitronenöl | 0,05 Gew.-% |
Rest Wasser |
Das Mittel wies eine gelartige Konsistenz auf. Es wurde mit einem
weichen Tuch auf die beschrifteten bzw. bezeichneten Flächen gemäß
Ausführungsbeispiel 1 aufgebracht. Nach einer Einwirkzeit von 30
Sekunden wurden die Flächen mit einem weiteren sauberen Tuch abgewischt.
Hierbei konnten die zuvor genannten Beschriftungen problemlos und ohne
Beschädigungen des Untergrundes entfernt werden. Eine weitere Behandlung
der Oberflächen war nicht notwendig, da das Mittel praktisch schleier
frei auftrocknete und keine Mattierung oder Streifen hinterließ.
Es wurde ein Mittel mit der in Ausführungsbeispiel 3 beschriebenen
Zusammensetzung hergestellt. Das Mittel wurde danach auf 70°C erwärmt,
und es wurde unter Rühren eine solche Menge von Agar-Agar zugesetzt, bis
das Mittel eine pastöse Konsistenz besaß. Danach ließ man das Mittel
auf Raumtemperatur abkühlen.
Auf die gemäß Ausführungsbeispiel 1 beschrifteten bzw. bezeichneten
Flächen wurde bei Temperaturen um den Gefrierpunkt mit einem weichen
Tuch die pastöse Masse aufgebracht. Nach einer Einwirkzeit von 30
Sekunden wurden die Flächen mit einem weiteren sauberen Tuch abgewischt.
Hierbei konnten die zuvor genannten Beschriftungen problemlos und ohne
Beschädigung des Untergrundes entfernt werden.
Claims (18)
1. Mittel zur Entfernung von unerwünschten Beschriftungen, Zeichnungen
o. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß das wasserhaltige Mittel eine
Mischung enthält, die mindestens ein anionisches Tensid, mindestens ein
organisches wasserlösliches Lösungsmittel sowie
mindestens ein Salz aufweist.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel einen
pH-Wert zwischen 4 und 6,5, insbesondere zwischen 5 und 6, aufweist.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mischung eine Säure, insbesondere eine organische Säure, enthält.
4. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mischung als organisches Lösungsmittel einen Alkohol
oder ein Gemisch von Alkoholen aufweist.
5. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mittel weniger als 30 Gew.-% des organischen
Lösungsmittels enthält.
6. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mittel als Salz ein anorganisches Salz, insbesondere
ein Alkalihalogenid, enthält.
7. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mittel das Salz in einem Volumen-Massenverhältnis von
1 : 2 bis 50 : 2, insbesondere in einem Volumen-Massenverhältnis von 10 : 2
bis 25 : 2, aufweist.
8. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mittel desweiteren ein Oxydationsmittel oder
Reduktionsmittel enthält.
9. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mittel desweiteren Farbstoffe und/oder Duftstoffe
aufweist.
10. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Mittel als organisches Lösungsmittel Propylenglykol
mono-tertiärbutylether enthält.
11. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß das Salz NaCl ist.
12. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß es Lösevermittler, Viskositätsregulatoren, Komplexbildner für
Erdalkaliionen und/oder sonstige Hilfs- und Zusatzstoffe enthält.
13. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß es
0,5-25 Gew.-% Tensid
1-30 Gew.-% Lösungsmittel
10-30 Gew.-% Salz
Rest Lösevermittler, Viskositätsregulatoren, Komplexbildner für Erdalkaliionen und/oder sonstige Hilfs- und Zusatzstoffe ad 100 Gew.-% Wasserenthält.
1-30 Gew.-% Lösungsmittel
10-30 Gew.-% Salz
Rest Lösevermittler, Viskositätsregulatoren, Komplexbildner für Erdalkaliionen und/oder sonstige Hilfs- und Zusatzstoffe ad 100 Gew.-% Wasserenthält.
14. Mittel nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß es folgende Zusammensetzung aufweist:
NaCl
20 Gew.-%
Propylenglykoltertiärbutylether 5 Gew.-%
Tensid 5 Gew.-%
Rest Lösevermittler, Viskositätsregulatoren, Komplexbildner für
Erdalkaliionen und/oder sonstige Hilfs- und Zusatzstoffe
ad 100 Gew.-% Wasser.
15. Mittel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß es eine Flüssigkeit ist.
16. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß es ein Gel ist.
17. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß es eine pastöse Masse ist.
18. Mittel nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß es als
Viskositätsregulator (Verdickungsmittel) Agar-Agar enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924206363 DE4206363A1 (de) | 1991-07-02 | 1992-02-29 | Mittel zur entfernung von unerwuenschten beschriftungen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4121906 | 1991-07-02 | ||
DE19924206363 DE4206363A1 (de) | 1991-07-02 | 1992-02-29 | Mittel zur entfernung von unerwuenschten beschriftungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4206363A1 true DE4206363A1 (de) | 1993-01-07 |
Family
ID=25905148
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19924206363 Withdrawn DE4206363A1 (de) | 1991-07-02 | 1992-02-29 | Mittel zur entfernung von unerwuenschten beschriftungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4206363A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19539394A1 (de) * | 1994-10-13 | 1996-04-25 | Lobeck Concept Ag | Farb-, Lack- und Folienablösemittel sowie Verwendung desselben |
CN101929076A (zh) * | 2010-09-02 | 2010-12-29 | 安庆中大化学科技有限公司 | 一种合成革用水性浆料 |
CN102168378A (zh) * | 2010-11-30 | 2011-08-31 | 江苏宝泽高分子材料股份有限公司 | 一种合成革用不黄变防涂鸦树脂及其制备方法 |
CN115044418A (zh) * | 2022-06-30 | 2022-09-13 | 敦煌研究院 | 用于清洁古代壁画表面烟熏污渍的清洁材料及清洁工艺 |
-
1992
- 1992-02-29 DE DE19924206363 patent/DE4206363A1/de not_active Withdrawn
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN102168378B (zh) * | 2010-11-30 | 2015-04-08 | 江苏宝泽高分子材料股份有限公司 | 一种合成革用不黄变防涂鸦树脂及其制备方法 |
CN115044418A (zh) * | 2022-06-30 | 2022-09-13 | 敦煌研究院 | 用于清洁古代壁画表面烟熏污渍的清洁材料及清洁工艺 |
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