DE4205560A1 - Behaelter mit vorgespanntem deckel - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Behälter nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Derartige Behälter sind vielfach im Einsatz, wobei eines der wichtigen Merkmale derartiger Behälter darin besteht, luftdicht verschließbar zu sein. Zu diesem Zweck sind üblicherweise rings um den Behäl­ ter herum, bei viereckigen Behältern also an allen vier Seiten, mehrere Verschlüsse angeordnet, um die entsprechende Dichtigkeit des Behälters zu gewähr­ leisten.

Der Behälterdeckel ist üblicherweise in einem senk­ recht angeordneten Langloch anscharniert, so daß der Behälter einerseits auf- und zugeschwenkt werden kann, andererseits in seiner Schließstellung jedoch durch Spannverschlüsse zusätzlich nach unten ver­ spannt und abgedichtet werden kann. Die Handhabung der Vielzahl von Verschlüssen ist umständlich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gat­ tungsgemäßen Behälter dahingehend zu verbessern, daß eine sichere Dichtigkeit des Behälters auch bei einem Behälter erzielbar ist, der an seiner Schar­ nierseite keine Verschlüsse aufweist.

Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Ausbildung gemäß Anspruch 1 gelöst.

Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, den Deckel gegenüber seiner Planlage tiefer anzuschar­ nieren. Auf diese Weise ist bei zuschwenkendem Deckel ein Schließen des Deckels nur durch dessen Verformung bzw. durch die Nachgiebigkeit einer Dich­ tung erzielbar. Der auf diese Weise gespannte Deckel weist an der Kante, an der er anscharniert ist, ohne zusätzliche Spannverschlüsse oder ähnliche Verriege­ lungsmöglichkeiten eine gute Dichtigkeit auf.

Auf diese Weise kann die Anzahl der Verschlüsse ver­ ringert und die Handhabung des Behälters vereinfacht werden. Weiterhin kann auf diese Weise der Behälter auch so positioniert werden, daß ggf. Spannver­ schlüsse, die an seiner Scharnierseite angeordnet wären, schlecht erreichbar wären. Eine sichere und dichte Verriegelung des Behälterdeckels ist dennoch möglich.

Durch die Vorspannung des Deckels wird eine Dämpfung beim Schließen des Deckels erzielt. Hierdurch wird einerseits die Dichtung zwischen Deckel und Behäl­ teroberkante geschont, falls der Deckel nicht lang­ sam geführt, sondern zugeschlagen wird. Weiterhin wird der Schließvorgang des Deckels durch diese Dämpfung erheblich leiser.

Der Behälterdeckel ist üblicherweise an einer der längeren Seiten eines rechteckigen Behälters an­ scharniert. Dementsprechend kann an der gegenüber­ liegenden Seite die Anordnung von zwei Verschlüssen eine gute Dichtigkeit des Behälterdeckels garantie­ ren, während an den beiden Schmalseiten häufig nur ein einziger Verschluß ausreicht, um die erforder­ liche Dichtigkeit zu erzielen. Je nach den Behälter­ abmessungen kann jedoch ggf. die Zahl der Verschlüs­ se noch weiter reduziert werden, so daß eine beson­ ders einfache und schnelle Handhabung des Behälters möglich ist.

Die Steifigkeit und die Dichtigkeit des Behälters kann verbessert werden, indem die üblicherweise als 90°-Winkel ausgebildeten, senkrecht verlaufenden Ecken des Behälters durch zwei 45°-Winkel ersetzt werden, die zwischen sich eine schmale Schrägwand aufnehmen. Die Reinigung und Erreichbarkeit des Behälterinneren wird durch diese Ausbildung eben­ falls weiter verbessert.

Die Herstellung des Behälters kann dadurch verein­ facht werden, daß die Tafeln, aus denen die Behäl­ terwände gebildet sind, im Bereich einer derartigen 45°-Kante miteinander verschweißt werden. Im Gegen­ satz zur Verschweißung zweier stumpf aufeinander­ treffender Tafeln können bei dieser Konstellation die Vorbereitungen einer Schweißnaht entfallen.

Die Schrägwände zwischen zwei jeweils zugeordneten 45°-Winkeln können ebenso an ihrer Oberkante einen Abschnitt des Hohlprofils ausbilden, welches die Be­ hälterkante verstärkt, wie dies von den übrigen Wän­ den bekannt ist. Hierdurch wird die Steifigkeit der oberen Behälterkante verbessert. Dabei entstehende Lücken zwischen dem Profil vor den Schrägwänden und dem Profil vor den Seiten- bzw. Stirnwänden können durch Zwischenstücke geschlossen werden, so daß das Profil glatt umlaufend ausgebildet ist und Ver­ letzungsgefahren im Bereich derartiger Lücken ver­ mieden werden.

Je nach der Blechstärke des Deckels kann es vorteil­ haft sein, Verstärkungsbleche am Deckel im Bereich der Verschlüsse anzuordnen. So kann eine Verformung des Deckels vermieden werden, die ggf. zu einer Un­ dichtigkeit führen könnte. Gleichzeitig kann hier­ durch die Materialstärke des Deckels so gering bei­ behalten werden, daß der Deckel problemlos von Hand bedient werden kann.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnungen im folgenden näher erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungs­ gemäßen Behälters mit geschlossenem Deckel,

Fig. 2 eine Vorderansicht des Behälters von Fig. 1,

Fig. 3 eine Seitenansicht ähnlich Fig. 1 je­ doch mit geöffnetem Deckel,

Fig. 4 eine schematische Draufsicht auf die die Seitenwände bildenden Tafeln während der Herstellung eines Behäl­ ters und

Fig. 5 die perspektivische Ansicht einer Ecke der oberen Behälterkante.

In den Zeichnungen ist mit 1 allgemein ein Behälter bezeichnet, der aus einer Stirnwand 2, zwei Seiten­ wänden 3 und einer Rückwand besteht und der einen Deckel 4 aufweist. Der Deckel 4 weist einen Hand­ griff 5 zu seiner Betätigung auf sowie mehrere Ver­ schlüsse 6, die als Spannverschlüsse für eine dichte Schließung des Deckels 4 Sorge tragen.

Der Behälter 1 weist im Bereich seiner senkrecht verlaufenden Kanten schmale Schrägwände 7 auf, die mit jeweils 45° an die Stirnwand 2 bzw. die Rückwand einerseits und eine Seitenwand 3 andererseits an­ schließen. Von den Schrägwänden 7 aus kann sich in jeder Ecke ein zusätzliches Versteifungsprofil nach außen erstrecken.

Der Deckel 4 liegt in seiner abgesenkten Stellung mit seiner hinteren Kante auf der Oberkante der Be­ hälterrückwand auf und steht zur Stirnwand 2 hin schräg nach oben. In dieser Stellung ist der Deckel entspannt und noch nicht völlig geschlossen. Er kann gespannt werden, indem er am Handgriff 5 nach unten gezogen und anschließend mit den Verschlüssen 6 verriegelt wird. In dieser gespannten Position dichtet der Deckel 4 ringsum auf der oberen Behäl­ terkante luftdicht ab.

Von einer Scharnierachse 9, die aus zwei Scharnier­ bolzen gebildet ist, erstreckt sich im Bereich jedes Scharnierbolzens ein Zwischenstück 10 zum Deckel 4. Gegenüber der Lage einer Scharnierachse, die eine entspannte Planlage des Deckels 4 auf dem oberen Behälterrand ermöglichen würde, ist die Scharnierachse 9 nach unten versetzt angeordnet. Dadurch ruht der Deckel 4 mit einer umlaufenden Dichtung auf der hinteren oberen Behälterkante auf, wenn er sich in der in Fig. 1 und 2 darge­ stellten Stellung befindet. Das weitere Schließen des Deckels bewirkt eine Verformung und besonders gute Abdichtung des dargestellten Abschnitts der Dichtung.

Wie aus den Fig. 1 und 3 ersichtlich ist, weist der Behälter 1 einen seitlich angebrachten Fanghaken 11 auf, der am Deckel 4 anscharniert ist und mit einem Bügel zusammenwirkt, der an einem Hohlprofil 12 be­ festigt ist, welches an allen Behälterwänden im oberen Bereich umlaufend ausgebildet ist. Aus Fig. 3 ist erkennbar, daß der Fanghaken 11 den Deckel 4 in seiner geöffneten Stellung hält. Weiterhin weist der Fanghaken 11 eine zweite Einkerbung auf, die ver­ hindert, daß der Deckel 4 versehentlich bis in seine endgültige Schließstellung zufallen kann. Auf diese Weise können Quetschgefahren und Unfallgefahren ver­ ringert werden, da diese zweite Einkerbung im Fang­ haken 11 eine Sicherheitsrastvorrichtung darstellt.

In Fig. 4 ist erkennbar, daß die vier Behälterwände durch zwei Tafeln gebildet werden können. Das um­ laufende Hohlprofil 12 weist nach Abkantung der Tafeln im Bereich der 45°-Kanten Lücken auf. Wie aus den Fig. 4 und 5 hervorgeht, können die zwei Grund­ teile, die die vier Behälterwände ausbilden, durch lediglich zwei Schweißnähte im Bereich jeweils einer 45°-Kante verbunden werden, wobei durch den Anschluß dieser beiden Grundteile aneinander je­ weils automatisch eine korrekte Ausbildung der Schweißnaht begünstigt wird und keine weiteren Nahtvorbereitungen erforderlich sind.

Die in Fig. 4 erkennbaren Lücken des Hohlprofils 12 im Bereich der 45°-Kanten können - wie dies aus Fig. 5 erkennbar ist - mit Hilfe von Zwischenstücken 14 geschlossen werden, um Verletzungsgefahren auszu­ schließen. Dabei kann das Hohlprofil insgesamt ge­ schlossen werden. Es können jedoch auch nur die bei­ den in Fig. 4 erkennbaren Flächen der Lücken ge­ schlossen werden.

Im Gegensatz zum dargestellten Ausführungsbeispiel mit einer starren Befestigung der Scharnierachse 9 kann die Scharnierachse 9 auch höhenbeweglich ein­ stellbar ausgebildet sein. Auf diese Weise kann ein Nachspannen des Deckels 4 dadurch erfolgen, daß die Scharnierachse 9 tiefer angeordnet werden kann, so daß sich ein höherer Klemmdruck ergibt. Eine der­ artige Nachspannung oder Justierung kann beispiels­ weise bei einer nachlassenden Wirkung der umlaufen­ den Dichtung 11 erfolgen.

Claims (7)

1. Behälter mit einem Deckel, der mittels mehrerer Verschlüsse luftdicht verriegelbar ist, wobei der Deckel um eine Scharnierachse auf- und zuschwenkbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Scharnierachse (9) tiefer angeordnet ist als es einer Planlage des Deckels (4) auf dem Behälter entspricht.

2. Behälter nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei Verschlüsse (6) an der der Scharnierachse (9) gegenüberliegenden Seite.

3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeich­ net durch nur je einen Verschluß (6) an den beiden Seitenwänden (3).

4. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) in seinen senkrecht verlaufen­ den Kanten schmale Schrägwände (7) aufweist, die im Winkel von jeweils etwa 45° an eine Seitenwand (3) und eine Front- oder Rückwand anschließen.

5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Tafeln, die die Wände des Behälters bilden, in einer 45°-Kante mitein­ ander verschweißt sind.

6. Behälter nach Anspruch 4 oder 5, gekenn­ zeichnet durch ein umlaufendes Hohlprofil (12) an der Oberkante des Behälters (1), welches im Bereich der Wandflächen (2, 3) und der Schrägwände (7) einheitlich aus der die Wand (2, 3) bildenden Tafel gebildet ist, wobei im Bereich der 45°-Kanten Zwi­ schenstücke (14) eingesetzt sind, die Profil­ flächen schliefen.

7. Behälter nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, gekennzeichnet durch am Deckel (4) angebrachte Verstärkungsbleche im Bereich der deckelseitigen Schließelemente der Ver­ schlüsse (6).