DE4203327A1 - Brennraumausfuehrung fuer zweitakt-gegenkolbendieselmotoren mit umfangsseitig an die zylinderwand angrenzendem brennraum, insbesondere solche mit lastabhaengiger spuelluftmengenregelung - Google Patents
Brennraumausfuehrung fuer zweitakt-gegenkolbendieselmotoren mit umfangsseitig an die zylinderwand angrenzendem brennraum, insbesondere solche mit lastabhaengiger spuelluftmengenregelungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Brennraumausführung für Zweitakt-Gegenkolben
dieselmotoren mit umfangsseitig an die Zylinderwand angrenzendem Brenn
raum, insbesondere solche mit lastabhängiger Spülluftmengenregelung (Pa
tentanmeldung Aktenzeichen P 41 33 138.9-13), bei denen sich der Brenn
raum zwischen den im wesentlichen flachen oder konvex gewölbten Kolbenbö
den des Einlaß- und des Auslaßkolbens befindet.
Bei Zweitakt-Gegenkolbendieselmotoren der genannten Art wird bei Teillast
mit verminderter Spülluftmenge eine fliehkraftbedingte Ladungsschichtung
erreicht derart, daß die relativ kühle, spezifisch schwere Spülluft in Zy
linderwandnähe, dagegen das im Zylinder verbleibende heiße, spezifisch
leichte Restgas nahe der Zylinderachse rotiert. Durch die angegebene
Brennraumgestaltung wird außer einem vollständig gespülten Brennraum er
reicht, daß der gegen Ende des Kompressionshubs im Verbrennungsraum aus
gelöste, ladungsvermischend wirkende Quetschwirbel fehlt oder relativ
klein ist und somit die bei der Spülung erreichte vorteilhafte Ladungs
schichtung auch bei der Verbrennung vollständig oder teilweise erhalten
bleibt.
Bei einem solchen Motor muß, wenn das Eindringen des Kraftstoffstrahls in
den bei Teillast stark restgashaltigen Zylinderkern weitgehend vermieden
werden soll, der Kraftstoff sehr stark tangential eingespritzt werden.
Dies hat aber die unvermeidliche Folge, daß ein wesentlich größerer Teil
des Kraftstoffs auf die Brennraumwand auftrifft, als dies bei Zweitakt-
Gegenkolbenmotoren ohne lastabhängige Spülluftmengenregelung mit der ge
nannten Brennraumgestaltung der Fall ist. Der auf die Zylinderwand auf
treffende Kraftstoff nimmt erst nach erfolgter Verdampfung mit erhebli
cher Verzögerung an der Verbrennung teil. Dadurch wird der indizierte
Wirkungsgrad beeinträchtigt und Rauchbildung bei kaltem Motor verursacht.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Brennraumausführung zu schaffen, die
diese Nachteile vermeidet.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß der Brennraum von einem
konzentrischen Ring (Brennraumring) umgeben ist, dessen Außendurchmesser
bei kaltem oder bei betriebswarmem nicht laufendem Motor kleiner als der
ihn umgebende Zylinderinnendurchmesser ist.
Durch die vorgeschlagene Anordnung wird erreicht, daß bei laufendem Motor
der Brennraumring eine wesentlich höhere Temperatur als die ihn umgebende
Zylinderwand annimmt, weil der Luftspalt zwischen dem Außendurchmesser
des Brennraumrings und der ihn umgebenden Zylinderwand stark wärmeisolie
rend wirkt und dadurch die Ableitung der von den heißen Gasen auf den
Brennraumring übergehenden Wärme zur Zylinderwand stark behindert. Infol
ge dieser hohen Temperatur wird der auf die Innenseite des Brennraumrings
auftreffende Kraftstoff sehr schnell verdampft und somit auch schnell,
aber in dosierter Weise, zur Verbrennung gebracht.
Der Brennraumring wird vom letzen Teil der Kompressionsphase an bis etwa
zur Mitte der Spülphase, also während etwa 60% einer Kurbelwellenumdre
hung, vom strömenden Gas im Zylinder beheizt, aber etwa von der Mitte der
Spülphase bis gegen Ende des Kompressionstakts, also während etwa 40%
einer Kurbelwellenumdrehung, von strömender Luft gekühlt. Die Intensität
der Beheizung steigt naturgemäß mit der Motorlast und ist bei Vollast am
größten. Bei einem Dieselmotor mit lastabhängiger Spülluftmengenregelung
steigt auch die Spülluftmenge und ihre Strömungsgeschwindigkeit mit der
Motorlast und somit auch die Kühlwirkung auf den Brennraumring. Aus die
sem Grund ändert sich bei einem Motor mit lastabhängiger Spülluftmengen
regelung die Temperatur des Brennraumrings in Abhängigkeit von der Motor
last viel weniger als bei einem Motor mit nicht lastabhängig geregelter
Spülluftmenge.
Um die lastabhängige Temperaturschwankung des Brennraumrings noch weiter
zu verringern, wird weiterhin vorgeschlagen, das Kaltspiel zwischen dem
Brennraumringaußendurchmesser und dem ihn umgebenden Zylinderinnendurch
messer so zu bemessen, daß der Brennraumring beim Erreichen einer be
stimmten Temperatur infolge seiner Wärmeausdehnung an der Zylinderinnen
wand anliegt.
Infolge der Berührung setzt der Wärmefluß vom Brennraumring zum Zylinder
ein. Durch diesen Wärmefluß wird die Temperatur und Wärmedehnung des
Brennraumrings und dadurch die Intensität der Berührung, d. h. der Anpreß
druck und damit die Mikrospaltdicke zwischen Brennraumring und Zylinder
beeinflußt, und umgekehrt beeinflußt die Intensität der Berührung den
Wärmefluß. Beide Faktoren, Anpreßdruck und Wärmefluß, steuern sich
selbsttätig gegenseitig mit dem Ergebnis, daß sich die Temperaturdifferenz
zwischen dem Brennraumring und der ihn umgebenden Zylinderwand dabei nur
wenig ändert. Da die Temperatur der flüssigkeitsgekühlten Zylinderwand
sich ebenfalls nur relativ wenig mit dem Wärmefluß ändert, ändert sich
auch die Temperatur des Brennraumrings nur wenig.
Bei Vernachlässigung des Anpreßdrucks und radialer Temperaturdifferenzen
innerhalb der Wand des Brennraumrings und des Zylinders gilt:
dstat,Z=d0,Z · [1+(tstat,Z-t₀) · αZ] (1)
dstat,R=d0,R · [1+(tstat,R-t₀) · αR] (2)
Da im Beharrungszustand dstat,Z=dstat,R=dstat ist, ergibt sich:
d0,Z/d0,R=[1+(tstat,R-t₀) · αR]/[1+(tstat,Z-t₀) · αZ] (3)
Hierin bedeuten:
d0,Z Zylinderinnendurchmesser bei Normaltemperatur,
d0,R Brennraumringaußendurchmesser bei Normaltemperatur,
dstat,Z Zylinderinnendurchmesser bei Beharrungstemperatur,
dstat,R Brennraumringaußendurchmesser bei Beharrungstemperatur,
t₀ Normaltemperatur,
tstat,Z Beharrungstemperatur (stationäre Temperatur) des Zylinders,
tstat,R Beharrungstemperatur (stationäre Temperatur) des Brennraumrings,
αZ Längenausdehnungskoeffizient des Zylinders,
αR Längenausdehnungskoeffizient des Brennraumrings.
d0,R Brennraumringaußendurchmesser bei Normaltemperatur,
dstat,Z Zylinderinnendurchmesser bei Beharrungstemperatur,
dstat,R Brennraumringaußendurchmesser bei Beharrungstemperatur,
t₀ Normaltemperatur,
tstat,Z Beharrungstemperatur (stationäre Temperatur) des Zylinders,
tstat,R Beharrungstemperatur (stationäre Temperatur) des Brennraumrings,
αZ Längenausdehnungskoeffizient des Zylinders,
αR Längenausdehnungskoeffizient des Brennraumrings.
Wenn die Längenausdehnungskoeffizienten des Zylinders und des Brennraumrings
gleich sind, gilt mit großer Annäherung:
d0,Z/d0,R=(tstat,R-tstat,Z) · α (4)
Die zwischen Brennraumring und Zylinderwand gewählte Durchmesserdifferenz
begrenzt die Temperatur des Brennraumrings nach oben. Die untere Tempera
turgrenze wird in der Regel im Leerlauf des Motors erreicht und hängt au
ßer von der Kraftstoffmenge hauptsächlich von der dabei dem Zylinder je
Arbeitsspiel zugeführten Spülluftmenge und der Spüllufttemperatur ab. Je
niedriger die obere Temperaturgrenze gewählt wird, umso geringer ist die
lastabhängige Temperaturschwankung des Brennraumrings, und umso kürzer
ist die Zeit, bis der Brennraumring nach dem Kaltstart des Motors seine
Beharrungstemperatur erreicht. Dies spricht dafür, die obere Grenztempe
ratur (= Beharrungstemperatur) des Brennraumrings nur mäßig oberhalb sei
ner unteren Grenztemperatur festzulegen.
Aufgrund der mit dem erfindungsgemäßen Brennraumring erreichbaren außerge
wöhnlich guten Temperaturkonstanz ist es zweckmäßig, den Motor überhaupt
auf überwiegend wandauftragende Einspritzung auszulegen. Damit gewinnt
man die Vorteile dieses für Viertaktmotoren bekannten Gemischbildungsver
fahrens unter Umgehung seiner Nachteile. Die Vorteile sind bekanntlich ei
ne sehr weiche, geräuscharme Verbrennung und geringe Anforderungen an die
Einspritzanlage hinsichtlich Einspritzdruck und Einspritzgesetz, die
Nachteile vor allem die durch nicht optimale und schwankende Wandtempera
tur bedingte Änderung des Verbrennungsablaufs, deren krasseste Auswirkung
die Kaltrauchentwicklung ist.
Da der vorgeschlagene Brennraumring, wenn er dünnwandig ausgeführt wird,
wegen seiner im Verhältnis zur Oberfläche sehr geringen Masse schon in
einigen Sekunden nach dem Kaltstart annähernd seine Beharrungstemperatur
erreicht, wird eine Kaltrauchbildung, insbesondere in Verbindung mit ei
nem im Abgasstrom angeordneten Partikelfilter, vermieden oder doch unbe
deutend gering. Da der Brennraumring auf einem im Vergleich zu einer Kol
benbrennraumwand höheren Temperaturniveau gehalten werden kann, läßt sich
damit die Verdampfung und Verbrennung des wandaufgetragenen Kraftstoffs
wesentlich beschleunigen. Durch die weitgehende Temperaturkonstanz des
Brennraumrings wird eine ungünstige lastabhängige Änderung des Verbren
nungsablaufs sowohl bei stationärer als auch instationärer Laständerung
vermieden.
Zur vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird weiterhin vorgeschla
gen, daß der Längenausdehnungskoeffizient des Brennraumrings zumindest
etwa gleichgroß oder möglichst größer als der des Zylinders ist.
Beim Kaltstart des Motors erwärmt sich der Brennraumring wegen seiner ge
ringen Wanddicke und der starken Wärmebeaufschlagung zunächst um ein Viel
faches schneller als der Zylinder und dehnt sich dementsprechend schnel
ler aus. Sowie der Außendurchmesser des Brennraumrings den Zylinder
innendurchmesser erreicht, wird seine Aufheizgeschwindigkeit durch den
einsetzenden Wärmefluß zum Zylinder stark abgebremst, und er erreicht nur
noch relativ langsam zusammen mit dem Zylinder seine Beharrungstemperatur.
Die Berührungstemperatur, das ist die Temperatur des Brennraumrings, bei
der sein Außendurchmesser den Innendurchmesser des noch wenig erwärmten
Zylinders erreicht, ist bei gegebener Beharrungstemperatur umso größer,
je größer der Längenausdehnungskoeffizient des Brennraumrings im Ver
gleich zu dem des Zylinders ist. Dies soll anhand dreier Vergleichsbei
spiele veranschaulicht werden. Es werden ein Brennraumring aus Stahl in
einem Aluminiumzylinder, aus Stahl in einem Graugußzylinder und aus aus
tenitischem Stahl in einem Graugußzylinder verglichen, wobei die Behar
rungstemperatur in allen drei Fällen gleich ist:
1. Beispiel:
t₀=20°C
αZ=24 · 10-6K-1 (Aluminium); tstat,Z=140°C
αR=13 · 10-6K-1 (Stahl); tstat,R=500°C
t₀=20°C
αZ=24 · 10-6K-1 (Aluminium); tstat,Z=140°C
αR=13 · 10-6K-1 (Stahl); tstat,R=500°C
1.1 Berechnung des Kaltspiels:
d0,Z/d0,R=[1+(tstat,R-t₀) · αR]/[1+(tstat,Z-t₀) · αZ]
=[1+(500-20) · 13 · 10-6]/[1+(140-20) · 24 · 10-6]
=1,00624/1,00288=1,0033504=Durchmesserverhältnis kalt
=[1+(500-20) · 13 · 10-6]/[1+(140-20) · 24 · 10-6]
=1,00624/1,00288=1,0033504=Durchmesserverhältnis kalt
1.2 Berechnung der Berührungstemperatur (dabei wird stark vereinfachend
angenommen, daß der Zylinder die Normaltemperatur beibehält):
Es gilt:
Es gilt:
dx,R=d0,Z=d0,Z/d0,R · d0,R=d0,R · [1+(tx,R-t₀) · αR]
d0,Z/d0,R=1+(tx,R-t₀) · αR
tx,R=(d0,Z/d0,R-1)/αR+t₀
=(1,0033504-1)/13 · 10-6+20
tx,R=278°C=Berührungstemperatur
d0,Z/d0,R=1+(tx,R-t₀) · αR
tx,R=(d0,Z/d0,R-1)/αR+t₀
=(1,0033504-1)/13 · 10-6+20
tx,R=278°C=Berührungstemperatur
2. Beispiel:
αZ=10 · 10-6K-1 (Grauguß); tstat,Z=140°C
αR=13 · 10-6K-1 (Stahl); tstat,R=500°C
αR=13 · 10-6K-1 (Stahl); tstat,R=500°C
2.1 d0,Z/d0,R=[1+(500-20) · 13 · 10-6]/[1+(140-20) · 10 · 10-6]
=1,00624/1,0012=1,005034=Durchmesserverhältnis kalt
=1,00624/1,0012=1,005034=Durchmesserverhältnis kalt
2.2 tx,R=(1,005034-1)/13 · 10-6+20=407°C=Berührungstemperatur
3. Beispiel:
αZ=10 · 10-6K-1 (Grauguß); tstat,Z=140°C
αR=17 · 10-6K-1 (Ausstenit. Stahl); tstat,R=500°C
αR=17 · 10-6K-1 (Ausstenit. Stahl); tstat,R=500°C
3.1 d0,Z/d0,R=[1+500-20) · 17 · 10-6]/[1+(140-20) · 10 · 10-6]
=1,00816/1,0012=1,0069517=Durchmesserverhältnis kalt
=1,00816/1,0012=1,0069517=Durchmesserverhältnis kalt
3.2 tx,R=(1,0069517-1)/17 · 10-6+20=429°C=Berührungstemperatur
Die Beispiele zeigen, daß die Berührungstemperatur der Beharrungstempera
tur umso näher kommt, je größer der Längenausdehnungskoeffizient des
Brennraumrings gegenüber dem des Zylinders ist. Während die Annäherung an
die Beharrungstemperatur des Brennraumrings nach dem Kaltstart im Bei
spiel 1 deutlich behindert und verzögert ist, ist dies im Beispiel 2 und
besonders 3 praktisch unbedeutend.
Wegen des relativ großen Kaltspiels zwischen Brennraumring und Zylinder in
der Größenordnung von mehreren Zehntelmillimetern ist eine genaue Zen
trierung des Brennraumrings im Zylinder im kalten Zustand nur schwer mög
lich und normalerweise auch nicht nötig. Jedoch ist ein einseitiges An
liegen des Brennraumrings in der Zylinderbohrung ungünstig, insbesondere
wenn die Anlage in dem Bereich, in dem der Kraftstoff auftrifft, erfolgt,
weil die anliegende Stelle die Beharrungstemperatur nur verzögert er
reicht.
Um dies zu vermeiden, wird vorgeschlagen, daß der Außenkantendurchmesser
des Brennraumrings an zumindest einer Außenkante geringfügig größer als
sein Außendurchmesser am größten Teil seiner Höhe ist, wobei die Durch
messervergrößerung nur einen Bruchteil des Kaltspiels zwischen Brennraum
ring und Zylinder beträgt.
Durch diese Maßnahme wird die Berührungsfläche des einseitig an der Zylin
derwand anliegenden Brennraumrings auf einen geringen Bruchteil vermin
dert, so daß die Wärmeableitung über die Berührungsstelle zum Zylinder
während der Aufheizphase unbedeutend gering ist. Die Kante mit geringfü
gig größerem Durchmesser legt sich bereits kurz vor Erreichen der Berüh
rungstemperatur des übrigen Brennraumrings an die Zylinderwand an. Im Be
harrungszustand liegt sie linienartig mit hoher Flächenpressung im Zylin
der an, wobei sich daneben eine nicht anliegende Ringzone mit etwas er
höhter Wandtemperatur bildet.
Weiterhin wird vorgeschlagen, daß der den Brennraumring umgebende Zylin
derinnendurchmesser gleich dem axial angrenzenden Zylinderinnendurchmes
ser ist.
Diese Lösung erfordert den geringsten Herstellungsaufwand und ist sowohl
bei gleichem als auch bei unterschiedlichem Durchmesser der Einlaß- und
Auslaßzylinderbohrung gleichermaßen geeignet.
Vorteilhaft bei dieser Anordnung ist außerdem die sich dabei ergebende
Einschnürung des Zylinderquerschnitts. Dadurch wird der Verdichtungsraum
bei gleichem Volumen höher und kompakter, und die Drallzahl erhöht sich
umgekehrt proportional zum Quadrat des Durchmesserverhältnisses. Außerdem
verbessert die Einschnürung den Wirkungsgrad der Spülung, weil sie das
axiale Vorauseilen des wandnahen Spülstroms zu den Auslaßschlitzen behin
dert.
Es wird weiterhin vorgeschlagen, daß die dem Einlaßkolben zugewandte In
nenkante des Brennraumrings gerundet oder angefast ist.
Hierdurch wird einerseits der Quetschwirbel so klein wie möglich gehalten,
und andererseits wird ein Abheben der Spüldrallströmung von der Brennraum
ringwand vermieden, was mangelhaft gespülte Zonen und somit eine Vermin
derung des Spülwirkungsgrads zur Folge hätte.
Hinsichtlich der Befestigung des Brennraumrings im Zylinder wird vorge
schlagen, daß er durch mindestens einen im wesentlichen senkrecht zur Zy
linderachse verlaufenden Stift, der in eine Bohrung im Brennraumring hin
einragt, fixiert ist.
Ein einzelner Stift ist eventuell bereits ausreichend, wenn eine Glühkerze
und/oder Einspritzdüse bei der Lagefixierung mitwirken.
Ein besonders geringer Aufwand ergibt sich, wenn der Stift durch das
stiftförmige Ende eines zur Befestigung eines Düsenhalters dienenden Ge
windebolzens gebildet wird.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels veran
schaulicht. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt längs der Zylinderachse durch den Brennraum eines
Zweitakt-Gegenkolbendieselmotors mit Brennraumring,
Fig. 2 einen Teil des Brennraumringquerschnitts in vergrößertem Maßstab,
Fig. 3 einen Schnitt quer zur Zylinderachse durch denselben Brennraum
wie in Fig. 1.
1 - Brennraum
2 - Brennraumring
2a - Dem Einlaßkolben zugewandte Innenkante des Brennraumrings
2b - Außenkante des Brennraumrings
2c - Außenkantendurchmesser des Brennraumrings
2d - Außendurchmesser des Brennraumrings
3 - Zylinder
3a - Zylinderinnendurchmesser
4 - Einlaßkolben
5 - Auslaßkolben
6 - Gewindebolzen
6a - Stiftförmiges Ende des Gewindebolzens
7 - Düsenhalter
8 - Einspritzdüse
8a - Einspritzstrahl
9 - Glühkerze
2 - Brennraumring
2a - Dem Einlaßkolben zugewandte Innenkante des Brennraumrings
2b - Außenkante des Brennraumrings
2c - Außenkantendurchmesser des Brennraumrings
2d - Außendurchmesser des Brennraumrings
3 - Zylinder
3a - Zylinderinnendurchmesser
4 - Einlaßkolben
5 - Auslaßkolben
6 - Gewindebolzen
6a - Stiftförmiges Ende des Gewindebolzens
7 - Düsenhalter
8 - Einspritzdüse
8a - Einspritzstrahl
9 - Glühkerze
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich der Brennraum 1,
wie Fig. 1 zeigt, zwischen dem ebenen Kolbenboden des Auslaßkolbens 5 und
dem flachkegelig gewölbten Kolbenboden des Einlaßkolbens 4 und wird um
fangsseitig durch den Brennraumring 2 begrenzt. Die Durchmesser des
Einlaß- und des Auslaßkolbens sind unterschiedlich, könnten aber auch
gleichgroß sein. Der den Brennraumring 2 umgebende Zylinderinnendurchmes
ser 3a ist gleich dem Innendurchmesser des angrenzenden Auslaßzylinders.
Die dem Einlaßkolben 4 zugewandte Innenkante 2a des Brennraumrings ist
gerundet.
Aus Fig. 2 ist zu ersehen, daß der Außenkantendurchmesser 2c des Brenn
raumrings an der Außenkante 2b um einen Bruchteil des Kaltspiels zwischen
Brennraumring und Zylinder größer als sein Außendurchmesser 2d am größten
Teil seiner Höhe ist. Dadurch wird auch bei einseitiger Anlage des noch
nicht voll aufgeheizten Brennraumrings der Wärmefluß zur Zylinderwand an
der Anlagestelle äußerst gering gehalten und somit eine ungehindert
schnelle Aufheizung an jeder Stelle des Brennraumrings gesichert.
Wie aus Fig. 3 zu ersehen ist, wird der Kraftstoff sehr stark tangential
und somit wandnah, außerhalb der bei Teillast stark restgashaltigen Kern
zone, eingespritzt. Der in der Randzone des Einspritzstrahls 8a luftver
teilte Teil des Kraftstoffs entzündet sich an der hochverdichteten heißen
Luft, die in der wandnahen Zone auch bei Teillast mit verminderter Spül
luftfördermenge noch relativ sauerstoffreich ist. Der den Strahlkern
bildende Teil des eingespritzten Kraftstoffs trifft auf die Innenfläche
des Brennraumrings auf, wo er sich filmartig ausbreitet, infolge der ho
hen Temperatur des Brennraumrings schnell verdampft und dann sofort von
der Drallströmung erfaßt, verteilt und verbrannt wird.
Der Brennraumring ist durch die in Bohrungen im Brennraumring hineinragen
den stiftförmigen Enden 6a zweier zur Befestigung eines Düsenhalters 7
dienenden Gewindebolzen 6 im Zylinder 3 fixiert. Zur genauen axialen Aus
richtung tragen außerdem die beiden Einspritzdüsen 8 und die als Winter
starthilfe dienende Glühkerze 9, die den Brennraumring durchdringen, bei.
Durch die Erfindung werden im wesentlichen folgende Vorteile erreicht:
- - Verwirklichung einer definierbaren hohen und auch bei Laständerung nur wenig schwankenden Wandtemperatur am gesamten Brennraumumfang, die be reits kurz nach dem Kaltstart erreicht wird.
- - Dadurch Ermöglichung einer wandnahen Kraftstoffeinspritzung außerhalb
der stark restgashaltigen Kernzone des Brennraums mit den Eigenschaften
- - weiche und zugleich schnelle und vollständige Verbrennung;
- - kostengünstige Einspritzanlage durch Einspritzung mit relativ niedri gem Einspritzdruck mit einfachen Einlochdüsen ohne Sondermaßnahmen zur speziellen Feinanpassung des Einspritzgesetzes.
- - Geringer Kraftstoffverbrauch durch
- - optimale und weitgehend konstante Brennraumwandtemperatur;
- - verringerten Wandwärmeverlust durch Wärmeisolierwirkung.
- - Infolge der schnell erreichten Brennraumwandtemperatur geringer Anstieg der Schadstoffemission und des Kraftstoffverbrauchs im Kurzstreckenbe trieb.
Claims (7)
1. Brennraumausführung für Zweitakt-Gegenkolbendieselmotoren mit umfangs
seitig an die Zylinderwand angrenzendem Brennraum, insbesondere solche
mit lastabhängiger Spülluftmengenregelung, bei denen sich der Brennraum
zwischen den im wesentlichen flachen oder konvex gewölbten Kolbenböden
des Einlaß- und des Auslaßkolbens befindet,
dadurch gekennzeichnet, daß der Brennraum (1) von einem konzentrischen
Ring (Brennraumring 2) umgeben ist, dessen Außendurchmesser (2d) bei kal
tem oder betriebswarmem nicht laufendem Motor kleiner als der ihn umge
bende Zylinderinnendurchmesser (3a) ist.
2. Brennraumring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sein Längen
ausdehnungskoeffizient etwa gleich dem oder größer als der des Zylinders
ist.
3. Brennraumring nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sein Außenkantendurchmesser (2c) an zumindest
einer Außenkante (2b) geringfügig größer als sein Außendurchmesser (2d)
am größten Teil seiner Höhe ist, wobei die Durchmesservergrößerung nur
einen Bruchteil des Kaltspiels zwischen Brennraumring und Zylinder be
trägt.
4. Brennraumring nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der ihn umgebende Zylinderinnendurchmesser
(3a) gleich dem axial angrenzenden Zylinderinnendurchmesser ist.
5. Brennraumring nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß seine dem Einlaßkolben (4) zugewandte Innen
kante (2a) gerundet oder angefast ist.
6. Brennraumring nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß er durch mindestens einen im wesentlichen
senkrecht zur Zylinderachse verlaufenden Stift, der in eine Bohrung im
Brennraumring hineinragt, im Zylinder fixiert ist.
7. Brennraumring nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Stift
durch das stiftförmige Ende (6a) eines zur Befestigung eines Düsenhalters
(7) dienenden Gewindebolzens (6) gebildet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4203327A DE4203327A1 (de) | 1992-02-06 | 1992-02-06 | Brennraumausfuehrung fuer zweitakt-gegenkolbendieselmotoren mit umfangsseitig an die zylinderwand angrenzendem brennraum, insbesondere solche mit lastabhaengiger spuelluftmengenregelung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4203327A DE4203327A1 (de) | 1992-02-06 | 1992-02-06 | Brennraumausfuehrung fuer zweitakt-gegenkolbendieselmotoren mit umfangsseitig an die zylinderwand angrenzendem brennraum, insbesondere solche mit lastabhaengiger spuelluftmengenregelung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4203327A1 true DE4203327A1 (de) | 1992-06-11 |
Family
ID=6451035
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE4203327A Ceased DE4203327A1 (de) | 1992-02-06 | 1992-02-06 | Brennraumausfuehrung fuer zweitakt-gegenkolbendieselmotoren mit umfangsseitig an die zylinderwand angrenzendem brennraum, insbesondere solche mit lastabhaengiger spuelluftmengenregelung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4203327A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998034018A1 (de) * | 1997-02-01 | 1998-08-06 | Dancho Zochev Donkov | Plunger-brennkraftmaschine |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1041296B (de) * | 1955-09-13 | 1958-10-16 | Maschf Augsburg Nuernberg Ag | Vorrichtung zur selbsttaetigen Regelung der Waermeableitung am Brennraum von Verbrennungskraftmaschinen |
DE2455295A1 (de) * | 1974-11-22 | 1976-05-26 | Porsche Ag | Vorkammer im zylinderkopf einer brennkraftmaschine |
DE2911357C2 (de) * | 1978-10-06 | 1983-10-06 | Toyota Jidosha Kogyo K.K., Toyota, Aichi | Zweitakt-Diesel-Brennkraftmaschine |
-
1992
- 1992-02-06 DE DE4203327A patent/DE4203327A1/de not_active Ceased
Patent Citations (3)
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