DE4203131A1 - Verfahren und vorrichtung zum behandeln faserfoermiger materialien mit einem gasfoermigen reagens - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum behandeln faserfoermiger materialien mit einem gasfoermigen reagensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf die Verarbeitung von Pulpe für
die Papierherstellung und insbesondere auf das Bleichen von Pulpe unter
Verwendung eines gasförmigen Bleichreagens.
Das Bleichen von Holzpulpe unter Verwendung gasförmiger Reagenzien, wie
Chlordioxid oder Ozon, erfordert einen großen Volumenanteil eines Trä
gergases zusammen mit dem Reaktionsgas. Dies ergibt sich aus dem Verfah
ren zur Herstellung solcher gasförmigen Bleichreagenzien.
Ozon wird hergestellt, indem man Luft oder Sauerstoff durch ein elektri
sches Feld von ausreichender Intensität hindurchleitet, um eine Korona
entladung zu erzeugen, die einen Teil des Sauerstoffs in Ozon umwandelt.
Beispielsweise ergibt das Durchleiten von Sauerstoff durch die Korona in
einigen Ozongeneratoren eine Umwandlung in der Größenordnung von 6% des
Sauerstoffs in Ozon. Der verbleibende Sauerstoff geht als Trägergas zu
sammen mit dem Ozon in den Bleichprozeß. Wenn der Ozonanteil mit der
Pulpe reagiert, wird er im wesentlichen aufgebraucht, und der Sauerstoff
muß von der Pulpe entfernt werden, da er unter den verwendeten Bleichbe
dingungen nicht reagiert, und die Wiedergewinnung des Sauerstoffs ist im
Hinblick auf eine ökonomische Ozongewinnung wichtig.
Eine gegenwärtig verfügbare Vorrichtung zum Bleichen mit Ozon behandelt
Pulpe bei einer hohen Konsistenz von etwa 20 bis 50%. Die Pulpe wird
durch eine mechanische Einrichtung zur Bildung von Flusen oder Staub
flocken in Gegenwart des Reaktionsgases aufgelockert, wird dann mittels
des Gases durch eine Leitung transportiert und schließlich auf ein porö
ses Bett von flusiger oder staubförmiger Pulpe geworfen, das sich konti
nuierlich durch einen zylindrischen Reaktionsturm nach unten zu einem
erweiterten Abschnitt bewegt, der als Gastrennkammer wirkt. Die Mischung
aus Ozon und Trägergas wird anfänglich mit der Pulpe in der Flusen- oder
Staubbildungseinrichtung gemischt, um eine in Gas suspendierte Mischung
zum Transport und zur Einleitung der Reaktion zu bilden, die dann durch
eine Leitung zum oberen Ende des Reaktionsturms geführt wird. Der Ozon
und das Trägergas fließen durch das poröse Bett mit einer wesentlich hö
heren Geschwindigkeit als diejenige, mit der sich das Bett nach unten
durch den Reaktionsturm bewegt. Das Trägergas verläßt das Pulpebett am
Umfang und geht in die Gastrennkammer, von welcher es zu dem Ozongenera
tor zurückgeführt wird. Das Bleichen in diesem Reaktortyp führt oft zu
einem gefleckten oder melierten Aussehen aufgrund der unterschiedlichen
Durchlässigkeit der aufgelockerten Pulpeagglomerationen. Diese Unter
schiedlichkeit wird auch zurückgeführt auf ein nicht gleichförmiges Zu
sammendrücken des porösen Pulpebettes, das sich aus einem örtlich be
grenzten Aufschlagen der herabfallenden Pulpe ergibt. Eine örtlich grö
ßere Dicke des Pulpebetts erhöht auch das örtliche Zusammendrücken. Die
se Zusammendrückfaktoren werden weiter verschlechtert durch den Druckab
fall des Ozons und des Trägergases beim Durchgang durch das Pulpebett.
Da der Druckabfall proportional zu der durch das Zusammendrücken sich
ergebenden Dichte des Pulpebetts ist, ist die verschlechternde Wirkung
der Gasströmung klar. Zusätzlich erzeugt die exotherme Bleichreaktion in
den Bereichen geringerer Dichte höhere Temperaturen und damit höhere
Bleichraten in diesen Zonen. Da die Reaktion von Ozon und Pulpe sehr
schnell abläuft und da diese Geschwindigkeit sehr schnell mit der Kon
zentrationsabnahme abnimmt, wurden die nicht gleichförmigen Bleichwir
kungen der bekannten Reaktoren noch weiter verschlechtert, weil ein gro
ßer Anteil des Ozons verbraucht ist, bevor er eine Gelegenheit hat, die
Fasern in den dichter gepackten Bereichen des Pulpebetts zu erreichen.
Eine wichtige Charakteristik des Reaktortyps mit porösem Bett besteht
darin, daß er sich als sehr wirksam erwiesen hat für die Entfernung des
Ozons aus seinem Sauerstoff-Trägergas. Messungen des Gases, das das po
röse Bett in die Gastrennkammer hinein verläßt, haben einen sehr gerin
gen Restozonanteil ergeben, beispielsweise 30 Teilchen pro Million,
(wenn das zugeführte Gas 4% Ozon in Sauerstoff am oberen Ende des Reak
tors enthielt). Dieser hohe Verbrauch des Ozongases ist wesentlich für
die Wirtschaftlichkeit des Ozonbleichens, da Ozon eine verhältnismäßig
teure Chemikalie ist. Es wird angenommen, daß diese hohe Wirksamkeit des
Ozonverbrauchs Ergebnis der Tatsache ist, daß die Massendichte des Pul
pebetts nahe der Gastrennzone wesentlich erhöht ist durch die kombinier
ten Wirkungen des Gewichts der darüberliegenden Pulpe und des Druckab
falls des Gases, das durch die gesamte Höhe des Betts strömt. In einem
Reaktor, der mit einem Pulpebett von etwa 2,5 m (8 Fuß) oberhalb der
Trennzone arbeitet und der eine Gasgeschwindigkeit in dem oberen Teil
des Reaktors mit porösem Bett von etwa 12 m/min (40 Fuß/min) hat, wird
beispielsweise die Massendichte der Pulpe an der Gastrennzone auf etwa
64 kg/m3(40 lbs./Kubikfuß) angestiegen sein, und die Porosität wird auf
etwa 36% des Massenvolumens abgesunken sein.
In diesem Bereich reduzierter Porosität wird das Ozongas zu einem inni
gen Kontakt mit den Pulpefasern gezwungen, und die letzten Spuren des
Ozons werden beim Bleichen verbraucht, statt durch das poröse Bett hin
durchzugehen und in dem Rezyklier-System zerstört zu werden, das verwen
det wird, um das Sauerstoff-Trägergas wiederzugewinnen.
Aus dem Vorstehenden ergeben sich Nachteile der bekannten Pulpebleichre
aktoren, die mit gasförmigen Reagenzien arbeiten. Es ist somit ersicht
lich, daß es vorteilhaft wäre, eine Alternative zu entwickeln, mit der
diese Nachteile überwunden werden können. Durch die Erfindung wird eine
geeignete Lösung für diese Aufgabe geschaffen.
Die Erfindung ist in den Patentansprüchen, insbesondere in dem Verfah
rensanspruch 1 und in den Vorrichtungs-Hauptansprüchen gekennzeichnet.
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung.
Fig. 1 ist eine schematische Ansicht, teilweise im Schnitt, einer er
findungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 2 ist eine abgebrochene Ansicht, teilweise im Schnitt, der Vor
richtung, gesehen von der Linie 2-2 in Fig. 1;
Fig. 3 ist eine graphische Darstellung der Reaktionsgeschwindigkeit
von Ozon mit Holzpulpe in einem Reaktor mit porösem Bett;
Fig. 4 ist eine bruchstücksweise Ansicht, teilweise im Schnitt, eines
anderen Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrich
tung, bei der das Reaktionsgas in den Zuführtrichter der
Mischkammer statt in die Vorrichtung zum Auflockern der Pulpe
eingeführt wird.
Das bevorzugte Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 zeigt ein Reaktorsystem
20 für Gas und Feststoffe. Es besteht im wesentlichen aus einer Vorrich
tung 60 zum Auflockern mit einem Gebläse, die eine in Gas suspendierte
Mischung von faserförmigen Feststoffen bildet, wie es zuvor beschrieben
wurde, einer Mischkammer 40 und einem Reaktor 30 mit porösem Bett. Die
Auflockerungs-Gebläse-Vorrichtung 60 und der Reaktor 30 mit porösem Bett
sind bekannt, aber sie werden hier beschrieben, um die Funktion der Er
findung innerhalb des Gesamtsystems darzustellen.
Die Auflockerungs-Gebläse-Vorrichtung 60 erhält Pulpe 5 mit hoher Konsi
stenz (20% bis 50% Konsistenz) von einer nicht dargestellten Entwässe
rungspresse über eine Leitung 66. Die Vorrichtung 60 erhält auch eine
Gasmischung 71 aus frisch zugeführtem Gas 70 und Überschußgebläsegas 76
über eine Gasleitung 50. Das zugeführte Frischgas 70 besteht aus einem
gasförmigen Reagens und, abhängig von der gewünschten Reaktion, kann das
gasförmige Reagens mit einem geeigneten, im wesentlichen nicht reagie
renden Trägergas gemischt sein. Für die vorliegende Beschreibung wird
Ozon als gasförmiges Reagens und Sauerstoff als Trägergas für einen
Bleichvorgang für Holzpulpe verwendet. Die zugeführte Gasmischung 70
wird über ein Ventil 77 in die Gasleitung 50 injiziert, wo sich das zu
geführte Gas mit Überschuß-Gebläsegas 76 mischt und die Gasmischung 71
bildet. Diese Gasmischung 71 tritt in die Auflockerungs-Gebläse-
Vorrichtung 60 ein, wo sie mit Pulpe 5 gemischt wird, um eine in Gas
suspendierte Mischung von Pulpeflusen oder Pulpestaub zu bilden, und wo
durch der Massenstrom gebildet wird, der nötig ist, um die Gas-Staub-
Mischung 54, die durch die Leitung 51 abgeführt wird, in einen Flusen-
oder Staub-Entladungszyklon 52 zu fördern. Von dort fällt die Pulpe 5 in
einen Zuführtrichter 46 der Mischkammer 40 und sie wird in die Mischkam
mer 40 durch eine Förderschnecke 43 eingeführt.
Innerhalb der Mischkammer 40 wird die in Gas suspendierte Pulpestaub-
oder Pulpeflusen-Mischung mechanisch durch die intensive Einwirkung von
Schaufelblättern 44 auf einer Rotorwelle 42 bewegt, die durch einen Mo
tor 41 angetrieben ist. Die Geschwindigkeiten der aufgerührten Pulpe und
des Kontaktgases 69, das sich aus dem verbleibenden gasförmigen Reagens
in Kombination mit dem nichtreagierenden Trägergas plus den sich ent
wickelnden Gasen zusammensetzt, die sich aus der fortschreitenden
Bleichreaktion ergeben, sind durch die Mischkammer 40 hindurch nicht
gleich. Normalerweise wandert das Gas schneller. Die intensive mechani
sche Einwirkung der Schaufelblätter 44 hält die Pulpeflusen in dem Kon
taktgas 69 in Suspension und stellt auf diese Weise eine innige Berüh
rung zwischen dem Kontaktgas 69 und der aufgerührten Pulpe sicher, so
daß kein Teil der aufgelockerten Pulpe die Mischkammer 40 verläßt, ohne
mit dem gasförmigen Reagenz in Berührung gekommen zu sein. Dies stellt
eine gleichförmige Bleichung während des Hochgeschwindigkeitsteils der
Bleichreaktion sicher. Die Mischung wird aus der Mischkammer 40 durch
einen Überleitungshals 45 in den Reaktor 30 mit porösem Bett überführt.
Die Wirkung der Schaufelblätter 44 am Eingang zu dem Überleitungshals 45
verhindert ein Verstopfen des Halses durch die aus der Mischkammer 40
austretende Pulpe.
Nachdem die aufgerührte Pulpe ein poröses Bett gebildet hat, bewegt sie
sich langsam nach unten durch den Reaktor 30 mit dem porösen Bett, und
sie wird zum Boden hin mehr und mehr zusammengedrückt, wie es zuvor be
schrieben wurde.
Das Kontaktgas 69 geht nach unten durch das durchlässige Pulpebett 7
hindurch, da es eine sehr viel höhere Geschwindigkeit hat als diejenige,
mit der die Pulpe durch den Reaktor 30 hindurchgeht, bis das Gas einen
Gasauslaß 37 erreicht, wo es umfangsmäßig in eine ringförmige Gasaus
trittskammer 32 entweicht. Zu dieser Zeit ist das Kontaktgas 69 bis auf
eine Spur von dem gesamten Ozon befreit und besteht vorwiegend aus Sau
erstoff plus Gasen, die als Nebenprodukt aus der Bleichreaktion entste
hen; dieses Kontaktgas 69 wird durch einen Auslaß 75 abgeführt und zu
dem Ozongenerator zurückgeführt. Die gebleichte Pulpe 10 am Boden des
Reaktors 30 mit dem porösen Bett wird mit rezykliertem Filtrat verdünnt,
das durch eine Verdünnungsdüse 34 zugeführt wird und wird durch einen
Pulpeauslaß 36 als verdünnte gebleichte Pulpe 15 abgeführt.
Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht, teilweise im Schnitt, der
Auflockerungs-Gebläse-Vorrichtung 60 und der zugehörigen Einrichtungen
nach der Linie 2-2 von Fig. 1. Die von der Entwässerungspumpe kommende
Pulpe 5 tritt in einen Kompressions-Schraubenförderer 62 durch die Lei
tung 66 ein und wird von dort in die Auflockerungs-Gebläse-Vorrichtung
60 geführt. Der Schraubenförderer 62 drückt die Pulpe zu einem im we
sentlichen undurchlässigen Stopfen 99 zusammen, der eine Rückwärtsströ
mung des Mischgases aus dem Reaktorsystem 20 verhindert. Das Mischgas 71
wird durch die Gasleitung 50 in die Auflockerungs-Gebläse-Vorrichtung 60
eingeführt. Es wird mit der aufgelockerten Pulpe gemischt, die es als
Gassuspension von aufgelockerter Pulpe in die Pulpe- und Gasentladungs
leitung 51 fördert.
Bei gemeinsamer Betrachtung der Fig. 1 und 2 läßt sich die Erfindung am
besten verstehen. Die Funktionen der Auflockerungs-Gebläse-Vorrichtung
60 und der zugehörigen Einrichtungen wie auch der Reaktor 30 mit dem po
rösen Bett sind im Stand der Technik bekannt. Trotz der bereits be
schriebenen Nachteile des bekannten Reaktors macht die hohe Wirksamkeit
der Ozonentfernung ihn zu einem erwünschten Element in Kombination mit
der Erfindung, wie es im folgenden beschrieben wird. Die Bleichreaktion
des Ozons mit der Pulpe verläuft sehr schnell. Fig. 3 zeigt eine graphi
sche Darstellung der Ozon-Konzentration (in %) über der Zeit (in Sek.)
bei Kontakt mit auf gelockerter Pulpe unter Bedingungen, wie sie zuvor
für einen Reaktor mit porösem Bett beschrieben wurden. Die Konzentration
von Ozon in Sauerstoff, der aus einem Ozongenerator kommt, ist mit etwa
4% gezeigt. Es ist ersichtlich, daß mit einem Reaktor mit porösem Bett
etwa 60% des Ozons in weniger als einer Sekunde Berührungszeit mit der
Pulpe verbraucht sind, während nach sechs Sekunden über 90% des Ozons
verbraucht sind. Aus diesem Grund ist eine gründliche Mischung des Ozons
mit den Pulpefasern notwendig, um weite Variationen der Helligkeit der
gebleichten Pulpe zu vermeiden. Zu diesem Zweck ist die mechanische
Mischkammer 40 zwischen der Auflockerungs-Gebläse-Vorrichtung 60 und dem
Reaktor 30 mit dem porösen Bett vorgesehen.
Die Mischung 54 aus aufgelockerter Pulpe und Gas wird über den Zyklon 52
und den Mischkammertrichter 46 auf die Förderschnecke 43 aufgegeben, die
die Mischung zu den Mischerschaufelblättern 44 führt, die auf der Rotor
welle 42 angebracht sind. Die Zuführgeschwindigkeit wird so eingestellt
und aufrechterhalten, daß die Massendichte der intensiv durchgearbeit
eten Pulpe in der im wesentlichen horizontalen Mischkammer 40 den größt
möglichen Wert erreicht, der noch nicht in einem Verstopfen der Kammer
resultiert. Hierdurch ist sichergestellt, daß die gesamte aufgelockerte
flusige Pulpe, die durch die Kammer 40 hindurchgeht, in größtmöglichem
Maße dem gasförmigen Reagens in der Kammer ausgesetzt ist. Die Schaufel
blätter 44 schaffen eine intensive Mischwirkung zwischen den Pulpeflusen
und dem Gas, um die Gassuspension der Pulpeflusen aufrechtzuerhalten,
die in der Auflockerungs-Gebläse-Vorrichtung 60 geschaffen wurde, solan
ge sich die Pulpe-Gas-Suspension in der Mischkammer 40 aufhält. Die am
nächsten zu dem Überleitungshals 45 liegenden Schaufelblätter 44 verhin
dern ein Verstopfen des Halses durch die aus der Mischkammer 40 austre
tende Pulpe, die in den Reaktor 30 auf das Pulpebett 7 fällt. Das Kon
taktgas 69, das nach einer Mischzeit von sechs Sekunden weniger als die
Hälfte seines ursprünglichen Ozongehalts aufweist, geht weiter nach un
ten durch das poröse Pulpebett 7, bis es den Gasauslaß 37 erreicht, zu
welcher Zeit seine Konzentration typischerweise weniger als 30 Teilchen
Ozon pro Million beträgt.
Die Mischkammer 40 bietet eine Verweilzeit für die Pulpeflusen in der
Größenordnung von etwa zehn Sekunden, während die Pulpe in Suspension in
dem Kontaktgas 69 gehalten wird durch inniges, intensives, mechanisches
Mischen des Gases und der Pulpeflusen. Hierdurch wird das maximale prak
tische Reaktionsausmaß vor dem Entladen der Mischung in den Reaktor mit
dem porösen Bett sichergestellt. Da die in den Reaktor eintretende Ozon
konzentration wesentlich weniger als die Hälfte der ursprünglichen Kon
zentration beträgt; ist die Reaktionsgeschwindigkeit wesentlich gerin
ger, und die Ungleichförmigkeit des Bleichens infolge einer variablen
Porosität des Pulpebetts wird weiter herabgesetzt.
Fig. 4 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel, das ähnlich demjeni
gen der Fig. 1 ist mit der Ausnahme, daß hier die Auflockerungs-
Gebläse-Vorrichtung 60 ersetzt ist durch eine Auflockerungsvorrichtung
90, die ohne jede Gebläsewirkung aufgelockerte Pulpefasern direkt in den
Trichter 46 der Mischkammer einführt. Die Gasleitung 50 wurde bei diesem
Ausführungsbeispiel ebenfalls weggelassen, da die Reaktionsgasmischung
in den Trichter 46 der Mischkammer eingeführt wird anstatt in die Auf
lockerungsvorrichtung.
Die Erfindung bietet den Vorteil, daß eine gleichförmige Bleichreaktion
erzielt wird, und zwar ohne Verschwendung von teurem Ozon oder anderem
gasförmigem Reagens. Durch Anordnung der mechanischen Mischkammer vor
der Reaktorkammer mit dem porösen Bett wird die gewünschte Gas-Pulpe-
Kontaktzeit erreicht, während gleichzeitig eine innige Durchmischung
aufrechterhalten wird. Auf diese Weise schafft die Erfindung eine im
wesentlichen vollständige Reaktion unter kommerziell praktischen Bedin
gungen über einen weiten Leistungsbereich.
Die Reaktion von Ozon mit Holzpulpe wurde nur als Beispiel zur Erläute
rung der erfindungsgemäßen Merkmale verwendet. Jede Reaktion von Gasen
und Feststoffen, bei der die Reaktionskinetik ähnlich derjenigen von
Ozon und Holzpulpe ist und bei der der Feststoff aufgelockerte faserför
mige Eigenschaften ähnlich der Holzpulpe hat, kann mit der Erfindung in
geeigneter Weise betrieben werden.
Claims (13)
1. Verfahren zum Behandeln faserförmiger Materialien mit einem gasför
migen Reagens, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- - Auflockern des faserförmigen Materials in Gegenwart des gas förmigen Reagens zur Bildung einer Gassuspension des faserför migen Materials,
- - Durchmischen, um das faserförmige Material mechanisch in Sus pension in dem gasförmigen Reagens zu halten, bis das gasför mige Reagens im wesentlichen mit dem faserförmigen Material reagiert hat, und
- - Überführen der Mischung in eine Reaktion in einem porösen Bett und Entgasung zur Vervollständigung der Reaktion und zum Ent fernen der verbleibenden Reaktionsgase von dem faserförmigen Material.
2. Vorrichtung zum Behandeln faserförmiger Materialien mit einem gas
förmigen Reagens, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- - eine Einrichtung zum Auflockern (60; 90) des faserförmigen Ma terials in Gegenwart des gasförmigen Reagens zur Bildung einer Gassuspension des faserförmigen Materials,
- - eine Einrichtung (40) zur Aufnahme und Bewegung der Gassuspen sion des faserförmigen Materials, um das faserförmige Material mechanisch in Suspension zu halten, bis das gasförmige Reagens im wesentlichen mit dem faserförmigen Material reagiert hat, und
- - eine Einrichtung (30) zur Aufnahme der Gassuspension des fa serförmigen Materials, in der die Reaktion vervollständigt und die verbleibenden Reaktionsgase von dem faserförmigen Material entfernt werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein
richtung (40) zum Bewegen der Gassuspension des faserförmigen Mate
rials eine längliche Mischkammer (40) aufweist, die eine Vielzahl
von Mischschaufeln (44) aufweist, die an einer axial gerichteten,
drehbar angetriebenen Welle (42) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Aufnah
meabschnitt der Mischkammer (40) eine Förderschnecke (43) zum För
dern der Gassuspension des aufgelockerten faserförmigen Materials
in die Mischkammer (40) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein
richtung (40) zur Aufnahme und zum Bewegen der Gassuspension des
faserförmigen Materials mit einer Geschwindigkeit betreibbar ist,
die eine Verweilzeit der Suspension von bis zu etwa zehn Sekunden
liefert.
6. Vorrichtung zum Behandeln aufgelockerter faserförmiger Materialien
mit einem gasförmigen Reagens, gekennzeichnet durch folgende Merk
male:
- - eine Einrichtung (46, 43) zum Einführen einer Gassuspension von aufgelockertem faserförmigem Material in eine Mischkammer (40),
- - eine Einrichtung (42, 44) innerhalb der Mischkammer (40) zum mechanischen Bewegen und zum Aufrechterhalten der Suspension des faserförmigen Materials in dem gasförmigen Reagens für ei ne Verweilzeit, die ausreichend ist, daß im wesentlichen der größte Teil des gasförmigen Reagens mit dem faserförmigen Ma terial reagiert hat, und
- - eine Einrichtung (45) zum Überführen der Mischung aus faser förmigem Material und gasförmigem Reagens in eine Reaktions und Entgasungskammer (30) zur Bildung eines porösen Betts (7), in dem die Reaktion weiterlaufen kann, bis das gasförmige Rea gens im wesentlichen vollständig aufgebraucht ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein
richtung zum Einführen des faserförmigen Materials und des gasför
migen Reagens in eine Mischkammer (40) eine Einrichtung (60; 90)
zum Auflockern des faserförmigen Materials in Gegenwart des gasför
migen Reagens aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein
richtung zum mechanischen Mischen des faserförmigen Materials und
des gasförmigen Reagens eine längliche Mischkammer (40) aufweist,
die eine Vielzahl von Mischschaufeln (44) hat, die auf einer axial
angeordneten, drehbar angetriebenen Welle (42) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das faser
förmige Material Holzpulpe mit einer Konsistenz von etwa 20% bis
etwa 50% ist, daß das gasförmige Reagens eine Mischung von Ozon in
Sauerstoff ist, und daß die Verweilzeit innerhalb der Mischkammer
(40) etwa zehn Sekunden beträgt.
10. Vorrichtung zum Bleichen von Holzpulpe mit einem gasförmigen Rea
gens, mit einer mechanischen Vorrichtung (60; 90) zum Auflockern
der Pulpe, die die Pulpe in Gegenwart des gasförmigen Reagens zur
Bildung einer Gassuspension der Pulpe auflockert, und mit einer Re
aktorkammer (30) mit einem porösen Bett (7) und zur Entgasung, da
durch gekennzeichnet,
- - daß eine mechanische Mischkammer (40) einen Rotor (42) mit ei ner Vielzahl von Mischschaufeln (44) und mit einer Einrichtung (43) zum Fördern der Pulpe und des gasförmigen Reagens als Gassuspension der Pulpe durch die Mischkammer (40) mit einer Geschwindigkeit derart aufweist, daß im wesentlichen der größ te Teil des gasförmigen Reagens in der Mischkammer (40) ver braucht wird, und
- - daß die Mischkammer (40) zwischen der mechanischen Einrichtung (60; 90) zum Auflockern der Pulpe und der Reaktionskammer (30) mit dem porösen Bett und für die Entgasung angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein
richtung zum Fördern eine Förderschnecke (43) am Eingang der Misch
kammer (40) aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein
richtung zum Fördern (43) einen Förderdruck auf die Mischschaufeln
(44) ausübt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein
richtung zum Fördern (43) eine Verweilzeit der Gassuspension der
Pulpe in der Mischkammer (40) von etwa zehn Sekunden liefert.
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